Kanada 01.05.2024 - 31.05.2024

Bilderserie folgt nach Ablauf des Monats

Reiseroute:

Sequim (WA) - Port Angeles (WA) - Fährfahrt nach Vancouver Island (Kanada) - Victoria - Chemainus - Nanaimo - 

 ___________________________________________________

 

Mittwoch, 01. Mai 2024

Sequim (WA) - Victoria

43 km

Um ein Haar wäre die Nacht sehr laut geworden: Abends stellte sich ein Kühllaster hinter uns und schaltete seinen Generator ein. Und das keine 3 m von unserem Mausmobil entfernt! Wir fuhren deshalb auf einen anderen Parkplatz und hörten ihn nur noch aus der Ferne. So ließ es sich ertragen.

Sonnenschein weckte uns am Morgen. Die Greyhoundin stand mit auf, obwohl es für sie besser gewesen wäre, ihre Erkältung weiter auszuschlafen.

Auf dem Weg zur Fähre tankten wir noch einmal voll und füllten auch unsere Gastankflasche auf. In Kanada wird es teurer sein.

Wir waren frühzeitig an der Fähre. Dort wurde unser Mausmobil noch mal hinsichtlich der Länge vermessen. Irgendwie scheinen wir wohl die Karosserie gestaucht zu haben, denn wir waren nur noch 20 Fuß lang (statt der 21 Fuß wirkliche Länge). Wir beschwerten uns nicht, denn das sparte uns ein paar Dollar Fährgebühren.

Punkt 14:00 Uhr legte die Fähre Richtung Vancouver Island ab.

Auf dem Weg dorthin überquerten wir die Juan de Fuca - Straße. Unsere Maus erregte gleich Aufsehen. Eine junge Frau machte ein Foto von ihrer kleinen Maus mit unserer etwas rundlicheren Maus.

Da die Sonne vom wenig bewölkten Himmel schien, stellten wir uns in den Bug und suchten das Meer nach Walen ab.

Aber so sehr wir auch suchten, kein Wal war zu sehen. Naja, morgen machen wir eine professionelle Whale Watching Tour und da werden wir bestimmt welche sehen.

Der Grenzübertritt war sehr einfach: Der kanadische Beamte fragte, wie lange wir etwa bleiben und ob wir Alkohol oder Waffen an Bord haben. Ansonsten wünschte er uns eine gute Reise.

Mit einem Zwischenstopp bei Walmart fuhren wir zu unserem vorgebuchten Campground. Unser Stellplatz liegt direkt am Wasser in Sichtweite von Downtown Victoria.

Für das Abendessen holten wir unseren Grill aus der Garage und bereiteten uns ein leckeres Mal. Nach dem Abendessen gab es noch eine Spezialmedizin (heißer Whiskygrog) für die Greyhoundin, damit sie morgen fit ist.

 

Donnerstag, 02. Mai 2024

Victoria

0 km

Diese Nacht war wirklich ruhig! Erst am Morgen wurden wir durch die ersten startenden Wasserflugzeuge geweckt. Das war aber nicht schlimm, da wir das sonnige Wetter nutzen wollten.

Nach dem Frühstück gingen wir auf einem schönen angelegten Fußweg immer am Wasser entlang nach Victoria Downtown. Unterwegs sahen wir unseren ersten Otter!

Mehrere sollten heute noch folgen, denn in der Stadt sind diese recht häufig anzutreffen. Ob es am Wetter lag oder einfach an der Stadt - wir wissen es nicht. Auf jeden Fall gefiel es uns, diese schöne Stadt zu durchstreifen. Obwohl wir 2011 schon einmal hier waren, kam uns nur (noch) sehr wenig bekannt vor.

Da wir für den Nachmittag eine Whale Watching Tour gebucht hatten, gingen wir bis zur Fishermans Wharf. Dieses kleine Viertel besteht aus schwimmenden Häusern, die sich sehr farbenfroh und hübsch hergerichtet präsentieren. Die Zeit bis zum Ablegen des Bootes nutzten wir für eine kleine Stärkung.

Als es Zeit wurde, das Boot zu besteigen, bekam jeder von uns einen Segleranzug als Schutz gegen Kälte und Nässe. Und dann rasten wir mit dem Speedboot los! Dies erwies sich auch als notwendig, denn wir mussten etwa 70 km fahren, um eine Orcagruppe zu sehen. Unterwegs stoppten wir bei einer Seelöwenkolonie sowie an einem Felsen, auf dem Möwen und Kormorane brüteten.

Nach etwa 1,5 Stunden erreichten wir die Wale. Schätzungsweise vier Tiere schwammen einträchtig nebeneinander her. Nachdem sie eine Zeit lang an der Wasseroberfläche Luft geholt hatten, verschwanden sie jeweils wieder für ein paar Minuten. Aufgrund der Gesetzgebung durften wir nur bis zu einem gewissen Abstand an die Tiere heranfahren. Zum Glück hatten wir unsere große Kamera dabei. Leider hatten wir dieses Mal nicht das Glück wie 2011, dass die Wale aus dem Wasser sprangen. Dafür hatten wir heute besseres Wetter als 2011. Wir blieben etwa eine Stunde in der Nähe der Tiere.

Anschließend rasten wir wieder nach Victoria zurück und waren gegen 18:00 Uhr im Hafen. Seeluft macht bekanntlich hungrig und durstig, weshalb wir uns in einem irischen Restaurant ausgiebig sowohl mit flüssiger als auch mit fester Nahrung stärkten. Anschließend gingen wir wieder am Ufer der Bucht zurück zu unserem Mausmobil. Mit einem kühlen alkoholfreien Bier beendeten wir den heutigen sehr schönen Tag. Morgen wollen wir in Victoria die Sehenswürdigkeiten in der Stadt besichtigen.

 

Freitag, 03. Mai 2024

Victoria

0 km

Auch heute weckte uns wieder die Sonne. Und wir können sie bereits im Bett genießen, denn wir haben einen traumhaften Stellplatz mit Blick auf den inneren Hafen von Victoria ergattert!

Zu unserer erneuten Tour durch Victoria kamen wir etwas später los, da wir zunächst Wäsche waschen mussten. Als dies erledigt war, gingen wir denselben Weg wie gestern in die Stadt hinein. Nach einem Einkaufsstop in einem Bekleidungsgeschäft erreichten wir das Parlamentsgebäude. Nachdem wir dort sicherheitsmäßig überprüft worden waren, bekamen wir ein kleines Büchlein und konnten das Gebäude auf eigene Faust erkunden. Interessant waren die vielen Glasfenster, die speziell für verschiedene Jubiläen der britischen Königinnen hergestellt wurden. Der Sitzungssaal des Parlamentes war auch sehr britisch angelegt.

Überhaupt erfuhren wir später im Rahmen unseres Rundgangs, dass Victoria auch die britischste Stadt von Kanada genannt wird. Zu unserem Glück waren nicht so viele Besucher im Gebäude, so dass wir sehr gut Fotos machen konnten, ohne dass störende Personen im Bild standen.

Anschließend gingen wir weiter zum Emily Carr Haus. Dies ist das ehemalige Wohnhaus der Malerin und Dichterin, die in Kanada aufgrund der Beschreibungen der Lebensverhältnisse und der Bilder sowohl der Indianer als auch der Bevölkerung berühmt geworden ist.

Nach einer kurzen Stärkung suchten wir im Beacon Hill Park die einzelnen Sehenswürdigkeiten auf. Unter anderem beginnt hier der Transcanadian Highway. Dafür wurde extra ein Kilometerstein „Mile 0“ aufgestellt. Unser nächstes Ziel war der längste Totempfahl Kanadas. Dieser ist über 50 m hoch und zu Ehren der im ersten und zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten indianischer Abstammung aufgestellt worden. Als wir dort waren, saß gerade ganz oben ein Seeadler und putzte sein Gefieder. Er tat uns allerdings nicht den Gefallen, aufzufliegen. Wir gingen deshalb weiter durch den Park. Kurz hinter dem Park erreichten wir die St. Ann’s Academy. Dieses altehrwürdige Schulgebäude kann nur von außen besichtigt werden, da es noch aktiv genutzt wird.

In der Christ Church Cathedral hatten wir Glück, dass uns ein älterer Herr viele Einzelheiten in der Kirche erklärte, die uns sonst verborgen geblieben wären. Unter anderem hatten wir uns gewundert, warum mitten durch die Kirche eine große Glasscheibe führt. Das Rätsels Lösung war ganz einfach, denn viele Jahre später, nachdem die Kirche fertiggestellt gewesen war, wurde ein Anbau anhand der Originalpläne angesetzt. Dafür musste eine Außenwand aufgebrochen werden, welche nunmehr mit der Glasscheibe verschlossen ist. Das dreiteilige bunte Kirchenfenster hinter dem Altar war sehr beeindruckend. Es erinnerte uns an einen großen Adler, der seine Schwingen ausgebreitet hat. Zum Abschluss zeigte uns der ältere Herr noch einen Gedenkstein für Winston Churchill, der hier einen Stein eingemauert hat. Die Gedenktafel für ihn stimmt zwar nicht so ganz, denn als er diesen Stein eingemauert hatte, war er weder Sir noch Premierminister.

Nach diesem sehr informativen Teil unseres Stadtrundgangs schlenderten wir noch kurz durch Chinatown und die schmalste Straße der Welt. Diese hatten wir 2011 schon einmal besichtigt.

Etwas enttäuscht waren wir vom Marktplatz. Hier findet kein Markt statt, so wie wir das kennen. Vielmehr ist es eine Ansammlung von Geschäften und Restaurants.

Da es mittlerweile sehr später Nachmittag geworden war und wir alles besichtigt hatten, was wir sehen wollten, beendeten wir den Rundgang und gingen auf unserem Rückweg am Hafen entlang in das Restaurant „Spinnakers Gastro Brewpub & Guesthouses“ zum Abendessen.

Den Abend beendeten wir mit der aktuellen Folge der HEUTE-SHOW.

 

Samstag, 04. Mai 2024

Victoria - Nanaimo

128 km

Heute war ein besonderer Tag: Der Greyhound stieg in den illustren Kreis derjenigen auf, die aufgrund des Alters einen kleinen Rabatt erhalten. Um dies gebührend zu feiern, hatte die Greyhoundin zum einen den Frühstückstisch sehr schön geschmückt und zum anderen bei Youtube extra einen Dudelsack-Spieler geordert, der das Geburtstagsständchen spielte.

Nach dem Frühstück kauften wir noch kurz ein und fuhren anschließend nach Chemainus. Hier illustrieren 39 große Wandgemälde die Geschichte der Region. 

Die Idee dazu kam einem Österreicher, denn als die Holzfabrik 1982 schloss, drohte dem gesamten Ort die Arbeitslosigkeit. Er erinnerte sich an die Lüftelmalerei Österreichs und so wurden die Fassaden des Ortes von Künstlern mit Murals bemalt. Diese ziehen mittlerweile zahlreiche Besucher an.

Eigentlich war für heute Dauerregen vorhergesagt. Wir hatten aber Glück, und es kam sogar ein kleines bisschen die Sonne hervor. Wir schlenderten deshalb durch den kleinen Ort und besichtigten die wunderschönen Malereien. Da dies länger dauerte als wir geplant hatten, stärkten wir uns zwischendurch in einem kleinen Café.

Anschließend fuhren wir in den Fährhafen von Nanaimo. Nachdem wir unser Mausmobil geparkt hatten, versuchten wir, ein Ticket für die Fähre nach Vancouver morgen früh zu bekommen. Zunächst erhielten wir die Auskunft, dass alles ausgebucht sei und wir frühestens morgen Abend fahren könnten. Aber zum Glück war während des Gesprächs kurzfristig ein Platz frei geworden und so konnten wir für die Fähre morgen früh um 8:25 Uhr ein Ticket buchen.

Die Zeit bis zum Abendessen planten wir unsere weitere Tour und lasen etwas.

Für das Abendessen hatte die Greyhoundin ein in der Nähe liegendes Restaurant gefunden. Im Carlos O‘Brian‘s Neighborhood Pub hatten wir leckere Drinks, tolles Essen und gute Biere. Zudem gab es einen ordentlichen Rabatt für das Geburtstagskind.