Australien I (Darwin - Cairns)

Impressionen vom ersten Abschnitt des Australienteils unserer Weltreise. Einsame Landschaften, wunderschöne Nächte unter dem klaren Sternenhimmel, das Outback, Wildlife aller Art, vielfältige Nationalparks, den Regenwald und schöne Strände genossen wir in diesen Wochen.

Dienstag, 30. Juni 2015

 

Meine beiden Greyhounds sind gerade dabei, die Wäsche aufzuhängen. So berichte ich jetzt mal schnell über den heutigen Tag:

Die Maschine aus Bangkok landete fast pünktlich in Sydney und ich betrat zum ersten Mal in meinem Mäuseleben australischen Boden ! War ich aufgeregt !

Erschrocken war ich bei der Erledigung der Einreiseformalitäten. Wir Drei hatten ja noch einen Anschlussflug in ca. zwei Stunden nach Darwin. Und jetzt war die Ankunftshalle voll mit Menschen, die abgefertigt werden wollten. Ich sah schon dunkle Wolken am Horizont aufziehen ! Aber viel schneller als gedacht standen wir vor dem Beamten der Einreisebehörde, der uns rasch abfertigte. Dann kam der Zoll - und unsere ganzen Bedenken wegen der mitgeführten Medikamente lösten sich in Wohlgefallen auf, denn der Zollbeamte fragte nur kurz und ließ uns passieren. Und dann sah ich meinen ersten Koala :-)

Ob die echten Koalas auch so weich sind ?
Ob die echten Koalas auch so weich sind ?

Der Flug von Sydney nach Darwin war unspektakulär. Blöd war nur, dass meine beiden Greyhounds nicht zusammen sitzen konnten, da sie Plätze in verschiedenen Reihen bekommen hatten. Wo sollte ich denn jetzt sitzen ? Aber ein netter Australier überließ seinen Sitzplatz der Greyhoundin und so waren wir wieder vereint. War auch gut so, denn wir waren alle Drei ganz schön müde und konnten uns so ein bißchen aneinander anlehnen.

In Darwin nahmen wir ein Taxi zu unserem Hotel „Alatai“ und zogen sofort los, um die Stadt Darwin zu erkunden. Zuerst gingen wir in die Touristeninformation und holten uns Tipps für die nächsten Tage. Dabei erfuhren wir, dass wir Glück haben, denn morgen findet am Strand ein großes Feuerwerk statt. Ich freue mich schon !

Danach stärkten wir uns an der Waterfront. Der Greyhound war happy mit seinen Austern ! Ich mag das Zeug ja nicht so, aber er schwärmt jetzt noch von den leckeren Austern.

Anschließend gingen wir zu Woolworth für das heutige Abendessen und die kommenden Frühstücke einkaufen.

Tja, und jetzt hängen die die Greyhounds gerade die frisch gewaschene Wäsche auf und wollen anschließend noch ein paar Bilder sortieren und danach schlafen gehen.


Mittwoch, 01. Juli 2015


Ich habe gerade die Tagebucheintragungen der Maus von gestern gelesen. Grundsätzlich ist dem nichts hinzu zu fügen, aber ein Detail ist noch wichtig: Bei der Landung in Sydney am Morgen war die Lufttemperatur für unsere von der Wärme verwöhnte Haut doch sehr frisch. Nicht, dass wir direkt gefroren hätten, aber Sandalen und dünne Trekkingkleidung waren eindeutig zu wenig ! Ansonsten hat Mausketier alles schön notiert. Wir fragen uns natürlich schon die ganze Zeit, wie sie mit ihren kleinen Stummelärmchen die Tastatur des Laptop bedient :-) Aber nun zum heutigen Tag:

Der Greyhound ging heute direkt nach dem Aufstehen in eine Klinik in Darwin, um seine Blutwerte testen zu lassen. War schon einmal eine Erfahrung, in einem fremden Land zum Arzt zu gehen. Hier geht alles über Bares. Das Gespräch mit dem Arzt kostete 85 AUD. Das Ergebnis der Blutuntersuchung sowie die Rechnung dafür bekommen wir in ein paar Tagen per E-Mail. Originalrechnungen werden bei Ausländern gar nicht erstellt. Naja, egal was es kostet und wie das Prozedere abläuft - wichtig ist das Ergebnis.

Danach frühstückten wir in unserem Zimmer und machten uns dann auf zum Mindil-Beach. Heute Abend soll hier das große Feuerwerk anläßlich des Territory-Day 2015 sowie ein Bühnenprogramm stattfinden. Von alledem war bis auf den Aufbau der schwimmenden Abschussplattformen für das geplante Feuerwerk noch nicht viel zu sehen. Selbst das Meer hatte sich zurückgezogen - wir hatten Ebbe ! Dennoch gingen wir ins Wasser. Ja, wir gingen im wahrsten Sinn des Wortes, denn der Strand läuft hier (bei Ebbe) sehr flach ins Meer aus. So mußten wir ganz schön weit ins Meer waten, bis wir endlich wenigstens bis zur Hüfte im Wasser standen. Die Temperatur des Wassers war sehr angenehm - nicht ganz so warm wie die Pools in Thailand oder Kambodscha, aber dennoch Badewannentemperatur. Unser erstes Bad im Meer seit dem letzten Jahr in der Türkei !

Unser erstes Bad im Meer dieses Jahr !
Unser erstes Bad im Meer dieses Jahr !

Anschließend gingen wir wieder zurück ins Hotel und faulenzten am Pool.

Am späten Nachmittag marschierten wir dann (wie viele andere auch) wieder zum Mindil-Beach. Im Gegensatz zu heute morgen wimmelte jetzt der Strand vor Leuten.

Sonnenuntergang am Mindil-Besch
Sonnenuntergang am Mindil-Besch
....da war der Strand noch "leer"
....da war der Strand noch "leer"

So gingen wir direkt ans Wasser, was jetzt aufgrund der Flut deutlich näher am Ufer war. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um den Sonnenuntergang über dem Strand zu erleben. Anschließend stellten wir uns vor die Bühne, um den Auftritt der Chooky-Dancers mitzuerleben. Der Greyhound witzelte noch was von Aboriginies Backstreet Boys - und dann kamen fünf Aboriginies auf die Bühne, die nach „westlicher“ Musik tanzten, sich wie eine Boygroup benahmen, überwiegend gut durchtrainierte Körper hatten und Parodien auf Oldies, Michael Jackson und andere Stars machten. Wir hatten viel Spaß mit diesen Jungs, die so gar nicht in unsere Erwartungen zu Tanzdarbietungen einer Aboriginie-Tanzgruppe passten. Auf Youtube sind Videos der Gruppe veröffentlicht - echt klasse, was die Jungs geboten haben.

Einer der "Chooky Dancers"
Einer der "Chooky Dancers"

Danach kam eine weibliche Lokalgröße, die mit lauter Musik eher etwas für Teenies war. Wir haben deshalb unseren Platz an der Bühne geräumt, damit andere näher dran sein konnten.

Die Zeit bis zum Feuerwerk überbrückten wir mit Obstsalat, denn das übrige in der „Freßmeile“ angebotene Essen machte uns nicht an.

Das offizielle Feuerwerk am Strand war grandios, auch wenn die Musik dazu nicht abgestimmt war.  Parallel dazu wurden schon seit dem frühen Abend von allen Seiten private Feuerwerkskörper gezündet. Der Abschluss des offiziellen Feuerwerks war so laut und dröhnend, dass wir es in unserem Magen spüren konnten.

Das große Feuerwerk anläßlich des Territory-Day 2015 über dem Mindil-Beach
Das große Feuerwerk anläßlich des Territory-Day 2015 über dem Mindil-Beach

Apropos Magen: der wollte jetzt auch mal gefüllt werden. So gingen wir Richtung Innenstadt von Darwin. In Anbetracht der vorgerückten Stunde nahmen wir eine Fahrradrikscha. Der arme Kerl mußte mit uns beiden von einem Ende der Stadt über einen Hügel bis in die Innenstadt radeln. Ein bißchen tat er uns schon leid.

Beim ersten Restaurant hatte die Küche bereits geschlossen. So gingen wir ein paar Blocks weiter und landete in einer irischen Kneipe. Hier konnten wir uns noch lecker stärken und dem Türsteher zuschauen, der sich bei jedem jugendlich aussehenden Gast den Ausweis zeigen ließ.

Anschließend gingen wir ins Hotel zurück. Obwohl das offizielle Feuerwerk schon lange beendet war, wurde immer noch kräftig geknallt. Naja, wir sind müde und da werden wir trotzdem gut schlafen.

 

Donnerstag, 02. Juli 2015


Heute soll unsere Tour mit dem 4x4-Camper nach Cairns starten. Vielleicht brauchten wir deshalb keinen Wecker, sondern wurden bereits kurz vor 8 Uhr wach.

Unser Frühstück bereiteten wir wieder selber, packten und fuhren mit dem Taxi zum Verleiher des Campers.

Dort wurden wir schon von einer Dänin erwartet, die hier in Australien lebt und arbeitet. Leider hatte sie nicht zu allen detaillierten Fragen eine Antwort, aber mit viel Nachfragen ihrerseits bei ihren Kolleginnen lösten sich für den Moment alle unsere Problemchen. Unser Camper ist schon etwas älter und gut 200.000 Kilometer gelaufen. Technisch soll er aber in Ordnung sein :-) Dennoch buchten wir das Vollkaskopaket, um im Falle eines Falles gut abgesichert zu sein.

Wir räumten unser Domizil für die nächsten 29 Tage ein. Da will vieles gut überlegt sein, denn wir brauchen noch Stauraum für die Verpflegung. Unsere Taschen werden deshalb nicht ausgepackt und stehen hinter den vorderen Sitzen auf der Sitzbank. Die Fotoausrüstung steht am Boden zwischen den Möbeln und die Maus muss mit auf die vorderen Sitze. Nur da ist sie im Falle eines Unfalls geschützt.

Mit diesem Fahrzeug sind wir bis Ende Juli unterwegs.
Mit diesem Fahrzeug sind wir bis Ende Juli unterwegs.

An die Maße des Fahrzeuges sowie das Linksfahren hatte sich der Greyhound schnell gewöhnt und so kamen wir flott (mit 80 km/h) vorwärts. Bei der nächsten Gelegenheit tankten wir unseren zweiten Tank voll und haben jetzt 80 Liter Diesel mehr an Bord.

In Coolalinga gingen wir im Woolworth alle Reihen durch und überlegten, was wir alles brauchen, um uns selbst zu verpflegen. Zu unserer großen Freude gab es hier auch alkoholfreies Bier (von Holsten, gebraut in Strasburg !). Wir kauften deshalb den gesamten Bestand von 18 Flaschen à 0,33 Liter auf. Am Abend sollten wir feststellen, dass wir trotz allem Nachdenken nicht alles gekauft hatten und z.B. nicht an Streichhölzer (zum Anzünden eines Grills) bzw. eine kleine Lampe (für das abendliche Sitzen im Freien) gedacht hatten. Naja, wir sind ja noch ein paar Tage unterwegs.

Unser heutiges Ziel war der Litchfield NP (Nationalpark). Zunächst stoppten wir in Batchelor, um uns letzte Informationen zu besorgen. Anschließend fuhren wir bis zu den Magnetic Termite Mounds. Dies sind ganz flache, fast schon zweidimensionale Termitenhügel von jeweils zwei Metern Höhe, die auf einer Strecke von einem Kilometer aufgrund magnetischer Ströme hintereinander stehen. Ein paar Bilder war es uns wert. Die Maus freute sich, hatte sie doch noch nie Termitenhügel gesehen. Wie setzten sie deshalb einmal auf einen solchen Hügel. Als sie aber die vielen Ameisen sah, bekam sie doch einen Schrecken und wollte sofort wieder zu uns.

Termitenhügel pflastern unseren Weg durch Australiens Norden
Termitenhügel pflastern unseren Weg durch Australiens Norden

Anschließend fuhren wir zu den Florence Falls und suchten uns auf dem für Allradfahrzeuge vorgesehenen Campground einen Stellplatz. Die Anfahrt zum Campground war schon abenteuerlich: Zwar mußten wir heute noch keinen Allradantrieb zuschalten, aber dennoch ging es die ganze Zeit über Stock und Stein bergab. Morgen bei der Hochfahrt allerdings werden wir ohne Allradantrieb nicht mehr vorankommen.

Wir stellten unseren Camper ab und liefen zehn Minuten einen Trampelpfad entlang, um zu den berühmten Florence-Falls zu kommen. Zwei Wasserfälle und kristallklares, krokodilfreies Wasser erwartete uns. Nach ein paar Fotos schwammen wir schon darin. Herrlich erfrischend, auch wenn wir aufpassen mußten, unter Wasser nicht an Felsen anzustoßen.

Beim Rückweg kreuzte eine ca. 1,50 Meter lange und zwei Zentimeter dicke gelbe Schlange mit blauen Kopf unseren Weg. Irre, wie schnell sie „kriechen" konnte. Wir blieben stehen und ließen sie passieren.

Zum Abendessen kochten wir uns Kartoffeln mit Rindergeschnetzeltem. Dazu gab es alkoholfreies Bier ! Endlich konnte der Greyhound auch einmal etwas anderes als immer nur Softdrinks trinken.

Das Kreuz des Südens stand den ganzen Abend wieder über uns. Immer, wenn wir es sehen, wissen wir, dass wir Urlaub haben :-) Dazu schienen südlich von uns sehr hell Jupiter und Venus. Die beiden standen nah beieinander und stachen in ihrer Leuchtkraft richtig vor den anderen Sternen hervor. Gestern vor dem Feuerwerk hatten wir beide für einen am Himmel stehenden Hubschrauber gehalten, der die Menschenmassen auf dem Mindilstrand beobachtet. Heute wissen wir es besser und freuen uns jetzt schon auf den morgigen Abend, wenn wir wieder das Kreuz des Südens und die beiden Planeten sehen.

 

Freitag, 03. Juli 2015


Puh, war die Nacht kalt ! Anfangs war es ja noch schön warm, aber je weiter die Nacht fortschritt, umso mehr kühlte es ab. Kurz vor Sonnenaufgang, wenn die Nacht am kältesten ist, hatten wir sogar eiskalte Füsse. Auch werden wir in der nächsten Nacht unsere aufblasbaren Isomatten unter die Matratzen legen, denn die serienmäßigen Matratzen sind doch sehr hart.

Trotz dieser ganzen Widrigkeiten begrüßte uns ein sonniger Morgen. Unser Frühstück nahmen wir deshalb vor unserem Camper ein. Danach packten wir und fuhren zunächst wieder auf die (geteerte) Strasse zurück. Für den Hochweg mußten wir die große Allradübersetzung wählen, da wir sonst den unwegsamen Weg nicht gepackt hätten. Wieder auf der Strasse ging es direkt zu Buley Rockhole. Mehrere hübsche Naturpools erwarteten uns fast neben dem Parkplatz. Logisch, dass wir dort eine Zeit lang blieben und das Wasser ausgiebig genossen.

Maus kühlt sich im Litchfield NP an einem natürlichen Pool ab.
Maus kühlt sich im Litchfield NP an einem natürlichen Pool ab.

Anschließend fuhren wir weiter zu Tolmer Falls. Ein paar Meter mußten wir gehen, um ein Rinnsal - zwar aus großer Höhe - fallen zu sehen. Das war nicht so ganz nach unserem Geschmack. Außerdem durfte man dort nicht baden, weshalb wir gleich weiter zu den Cascades fuhren. Auch hier mußten wir erst einen guten Kilometer gehen, bis wir diesen Naturpool erreicht hatten. Optisch war er ansprechend, und so badeten wir erst einmal, um unsere erhitzten Körper zu kühlen. Ein bißchen blöd ist es ja schon, was wir machen: Da kommen wir im Camper mit Aircondition an, laufen in der Wärme zum Pool, geraten dabei ins Schwitzen, kühlen uns im Pool ab, laufen wieder zurück zum Camper, schwitzen wieder und kühlen uns auf dem weiteren Weg mit Aircondition im Camper ab. Aber egal, das Wasser der Pools ist halt immer wieder einladend.

Nach diesem Besichtigungspunkt fuhren wir zum Wangi Falls Café. Die gleichnamigen Falls schenkten wir uns, da uns dort zu viele Tagesgäste waren. Nach einer Stärkungsrunde mit Cola und Muffins versuchten wir, das Internet per WiFi zu starten. Aber oje, nichts funktionierte. So wissen wir nicht, was auf der Welt los ist und alle treuen Tagebuchleser erfahren nichts von uns :-( Vielleicht klappt es ja morgen.

Nach diesem erfolglosen Versuch fuhren wir zu unserem geplanten Abendcamp, den Tjaynera Falls. Zunächst mußten wir neun Kilometer Piste fahren. Gleich zu Beginn wartete eine laut Pegel 40 Zentimeter hoch überschwemmte und etwa 100 Meter lange Furt. Gleichzeitig wurde vor Krokodilen gewarnt. Steckenbleiben wäre also das Dümmste, was uns passieren kann. Aber Bange machen gilt nicht und so überholten wir einen Camper, der sich die Sache nochmal zu überlegen schien, und fuhren durch die Furt. Tja, und da jetzt alle unser Tagebuch lesen können, haben wir die Durchfahrt ohne Steckenbleiben und ohne Krokodilkontakt geschafft, denn sonnst hätten wir diese Zeilen nicht schreiben können. Maus allerdings hatte wohl große Angst, denn sie blieb brav auf ihrem Sitz und wollte die Landschaft (das Elend) nicht betrachten. Kleiner Schisser !!

Auf dem Campground angekommen, bekamen wir noch einen Stellplatz für die Nacht. Deshalb konnten wir sofort zum Tjaynera Fall gehen. Es waren ja nur 1,7 Kilometer über Stock und Stein, um dorthin zu gelangen. Ein größerer Tümpel mit kaltem Wasser und einem malerischen Wasserfall erwarteten uns. Das tat gut, sich den Staub und Schweiß abzuwaschen. Aber, wie oben bereits geschildert, müssen wir ja wieder zurück gehen - und da wird es uns dann wieder warm…….

Am Camper angekommen, richteten wir die Betten für die Nacht mit den Isomatten her, schrieben Tagebuch und kochten unser Abendessen. Heute gibt es Nudeln mit würziger Soße und Schinken und dazu - alkoholfreies Bier :-)

 

Samstag, 04. Juli 2015


Die aufblasbaren Isomatten waren super, aber wenn man die warme Unterwäsche vergißt, wird das natürlich nichts mit dem schönen Schlaf. Aber morgen denken wir bestimmt dran !

Nach dem üblichen Frühstücken und Zusammenpacken fuhren wir die gleiche Strecke zurück, die wir gestern her gekommen waren. Unterwegs hielten wir an einem magnetischen Termitenhügel, der direkt neben dem Weg stand. Er klang richtig hohl, wenn man dagegen klopfte.

Die Wasserfurtdurchquerung machte heute gleich doppelt Spaß, denn zusätzlich zur normalen Durchfahrt mußte der Greyhound noch einmal für die Kamera durchfahren. Das hat ihm überhaupt keinen Spaß gemacht :-) Die Greyhoundin meinte sowieso, dass auf den Offroadstrecken nur die Männer die Autos fahren und alle ein breites Grinsen im Gesicht haben. Wenn es den großen Kindern aber auch Spaß macht !

Unser erstes Ziel für heute war „Lost City“. Das hat nichts mit einer Stadt zu tun, auch wenn es so klingt. Die Sandsteinfelsen vermitteln nur den Eindruck, als wären alles Ruinen. Der Weg dorthin waren wieder 10 Kilometer Offroadpiste. Welch ein Spaß !

Dort angekommen, machten wir einen Rundweg durch die Sandsteinfelsen. Hübsche Fotomotive boten sich uns. Unserer Maus machte es sichtlich Spaß, auch wenn ein Australier sie für eine Ratte hielt. Banause !

Nach diesem letzten Highlight verließen wir den Litchfield-Park. Da der Weg zum Kakadu NP fast wieder nach Darwin führte, fuhren wir noch einmal an den Mindil-Beach, da die Greyhoundin vergessen hatte, Sand mitzunehmen. Nach einer kleinen Kaffeepause am Strand fuhren wir mit einem kleinen „Verfahrer" Richtung Kakadu NP. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit suchten wir ab 17 Uhr nach einem Stellplatz. Statt diesem sahen wir - Wallabis ! Rechts und links der Straße hoppelten sie entlang. Einmal sahen wir sogar eine ganze Herde, die eine Wiese bevölkerten. Leider war das Licht zum Fotografieren schon zu dunkel. Aber das wird ja nicht unser letzter Kontakt mit den Hoppelmännern sein. Unsere Maus schlief währenddessen tief und selig, weshalb wir sie nicht weckten. So muß sie halt noch warten, um ihre ersten Wallabis zu sehen.

Dem Hinweisschild zum „Purple Mango Café“ folgend, verließen wir die Hauptstraße und stellten uns auf dem Farmgelände hin. 20 AUD kostete der Spaß für die Nacht. Dafür waren 1a Duschen und Toiletten inbegriffen.

Zum Abendessen machten wir uns Kartoffelsalat, zu dem wir eigentlich Schweinesteaks grillen wollten. Der von uns gekaufte „Einweggrill“ war leider keiner. Stattdessen haben wir zwei Aluschalen erworben (wie war das mit dem Lesen…). Also blieb uns nicht anderes übrig, als die Steaks in der Pfanne zu braten. Hat trotzdem geschmeckt, auch wenn es nicht ganz stilecht war.

Danach haben wir noch ein bißchen die Sterne angeschaut und sind dann in die Heia. Die warme Wäsche haben wir parat gelegt :-)

 

Sonntag, 05. Juli 2015


Diese Nacht war uns schon fast durchgängig warm. Uns fehlten zum vollkommenen Schlaf nur noch die langärmligen Hemden. Die langen Unterhosen und Socken waren schon gut, aber das kurzärmlige Oberteil war zu wenig. Heute Nacht werden wir die langärmlige Variante probieren und dann das Problem des nächtlichen Frierens hoffentlich beseitigt haben.

Ansonsten haben wir gut geschlafen. Toll ist hier jeden Abend der nächtliche Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens sowie Jupiter und Venus, die so hell leuchten, dass man an Lampen denken könnte. Mal schauen, ob wir heute Nacht wieder einen so schönen Sternenhimmel haben werden.

Nach dem Frühstück und morgendlichen Zusammenpacken und Fertigmachen des Campers fuhren wir Richtung Kakadu NP, wo wir die nächsten Tage bleiben wollen. Unterwegs hatten wir mehrere traurige Erlebnisse, da einige überfahrene Wallabies unseren Weg säumten.

Vom Arnhem Highway bogen wir unterwegs auf die Offroadpiste zum Red Lilly Billabong. 22 Kilometer leicht zu fahrende Piste erwarteten uns. Am Red Lilly Billabong angekommen sahen wir - Wasserlilien. Boa ey, das war - nicht der Kracher, denn die Wasserlilien haben wir letztmalig in Kambodscha und Thailand noch viel schöner gesehen. Naja, es kann ja nicht immer nur Highlights geben.

Als nächstes steuerten wir den Alligator Billabong an. Hier war das Highlight eine kleine Furtdurchquerung, aber Alligatoren oder ähnliches sahen wir keine. Hmm, das läuft heute nicht gut. Auch der Bucket Billabong war „nur“ ein langweiliges Flüsschen. So fuhren wir wieder auf den Arnhem Highway zurück. Und unterwegs hatten wir dann doch noch unser Highlight: Zwei Kängurus standen neben der Piste und ließen sich bereitwillig fotografieren.

Nach diesem doch etwas enttäuschenden Abstecher kauften wir im Aurora Kakadu Hotel unsere Parkpässe für den Kakadu NP. Weitere Informationen waren dort nicht vorhanden, sodass wir nach einer kleinen Kaffeepause gleich weiter zum Bowall Visitor Center fuhren. Hier hätten wir auch unsere Parkpässe kaufen können. Hmm, so sind wir halt: Was Du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf morgen.

Im Visitor Center informierten wir uns über die Rangerwalks, die kostenlos angeboten werden. Anschließend fuhren wir nach Jabiru, um uns einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Da der Lakeview Park schon voll war (er hat ohnehin nur 15 Stellplätze und ist eher für den Gast geeignet, der eine Hütte mieten will), fuhren wir gegenüber in den Kakadu Lodge & Caravan Park. Für 30 AUD bekamen wir einen Stellplatz nach Wahl. Wir parkten in der Nähe der Grillstation. Diese Gasgrills stehen kostenlos zur Verfügung. So disponierten wir kurzentschlossen um und machten uns Nudelsalat mit Rindersteaks. Lecker ! Und was gab’s dazu ? Natürlich alkoholfreies Bier ! Dazu muss man allerdings wissen, dass im Park nahezu überall Alkoholverbot herrscht, um die einheimische Bevölkerung zu schützen.

Nach dem Essen gingen wir in das zum Campground gehörende Restaurant und kauften uns 100 MB, um das Tagebuch endlich wieder auf Vordermann bringen zu können.

 

Montag, 06. Juli 2015


Ja, jetzt haben wir den Bogen raus ! Einschlafen ohne wärmende Icebreaker-Sachen und diese nach Abklingen der abendlichen Wärme anziehen - schon frieren wir nicht mehr :-) Ist ja schon witzig, dass wir noch vor zwei Wochen nicht wußten, was Frieren ist und uns nach etwas Kaltem gesehnt haben. Jetzt haben wir es nachts kalt - und es ist auch nicht richtig.

Heute gab es zum Frühstück selbst gebackene Pancakes. Dazu ein Sirup „Maple Style“. Gut, die Teigmischung der Pancakes war schon fertig in einer Plastikflasche und wir mußten nur noch Wasser dazu geben und das Ganze ordentlich schütteln, aber das Ergebnis war so lecker, dass wir es gerne wiederholen werden.

Nach dem Zusammenpacken des Campers, der Ölkontrolle und des Auffüllens unseres Wassertanks fuhren wir zunächst zum Northern Land Council, um uns ein Permit für das Arnhem Land geben zu lassen. Anschließend kauften wir noch eine kleine Laterne, um auch bei Dunkelheit Licht neben dem Camper zu haben. Auch holten wir frische Brötchen beim Bäcker.

Bevor wir nach Merl fuhren, schauten wir uns noch bei der Schule die abertausenden Flughunde an, die dort in den Bäumen hingen. Ein Getöse war es, wenn sie den Ast wechselten, an dem sie hingen. Aber es war sehr elegant, wie sie nach der Landung sofort ihre Flügel wie einen Mantel um sich schlingen und wieder stocksteif kopfüber hängen. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an das Regensburger Ehepaar, welches uns den Tipp mit den Flughunden gab. Euch noch eine schöne Reise durch Australien !

In Merl angekommen, fuhren wir zunächst zu Cahills Crossing, um uns die Furt durch den East Alligator River ins Arnhem Land anzuschauen. Und ja, es gibt Salzwasser-Krokodile im East Alligator River ! Alleine heute morgen sahen wir jeweils rechts und links der Furt ein etwas größeres Exemplar. Gut, 8,40 Meter erreichten sie nicht - das blieb wohl einem besonderen Exemplar vorbehalten, was jetzt ausgestopft besichtigt werden kann, aber 3 Meter sind ja auch eine Hausnummer. Und wie um uns zu zeigen, dass es sich um gefrässige wilde Tiere handelt,mit denen nicht zu spaßen ist, riß eines der Krokodile sein Maul auf. Da wollen wir nicht dazwischen stecken ! By the way, wo ist eigentlich unsere Maus ? Sie wird doch nicht …? Nein, der kleine Angsthase hatte sich zwischen die Vordersitze gesetzt und ganz klein gemacht. Ist ja ok, wir wollen Dich ja nicht verlieren.

Unsere Maus warnt uns dringend vor einem Bad !
Unsere Maus warnt uns dringend vor einem Bad !

Danach suchten wir uns einen Stellplatz auf dem Merl Campground und nutzten die Zeit bis zur heutigen Rangerveranstaltung, um unseren weiteren Weg nach Cairns zeitlich zu planen. Um 14 Uhr sollte die Veranstaltung mit dem Titel „Malkunst der Aborigines“ beginnen. Es wurde fast halb Drei, bis die Malkünstler erschienen. Leider erfüllte die Veranstaltung nicht unsere Erwartungen, denn die Künstler konnten nur sehr nuscheliges und schlechtes Englisch und teilten Blätter aus, auf denen jeder selber malen konnte. Der begleitende Ranger konnte auch nicht richtig weiter helfen, sodass wir eigentlich nur einem Aboriginie zuschauen konnten, wie er sein Bild fertig malte. Interessant war allerdings, wie Pinsel aus kleinen Stöckchen hergestellt werden. Dank eines Teppichmessers klappte das auch schneller als „in der guten alten Zeit“. Jaja, die Technik von heute hilft auch hier.

Wir verließen die Veranstaltung etwas früher und gingen zunächst wieder zu Cahills Crossing, da jetzt Flut war. Wir waren neugierig, ob jetzt mehr Krokodile zu sehen sind und wie hoch das Wasser den Weg durch die Furt überschwemmt. Der Weg war immer noch gut passierbar; von daher müssen wir uns keine Gedanken über die morgen geplante Tour ins Arnhem-Land machen. Ein Krokodil war mehr als heute morgen zu sehen. Es ließ sich gemütlich über den Weg durch die Furt treiben und genoß anscheinend das Wasser und die Strömung. Ansonsten war nichts Spektakuläres zu sehen, weshalb wir den Manngarre-Walk am Flussufer entlang gingen. Ein Teil des Weges war nur für Frauen gestattet, aber der Greyhound kann zum einen sein Weibchen nicht alleine in der Wildnis lassen und zum anderen geht er mit seinen langen Haaren fast als Frau durch. Der Walk führte durch Urwald und war ganz nett. Krokodile und ähnlich interessante Tiere sahen wir aber keine. So blieb der Weg eben nett, und nett ist der kleine Bruder von Sch….

Nach diesem Walk kochten wir unser heutiges Abendessen. Der Ranger kam und kassierte die Stellplatzgebühr von 20 AUD, nicht ohne uns mit einem diabolischen Grinsen auf die am Abend zu erwartenden Myriaden von Mosquitos hinzuweisen. So stand für uns fest, dass wir nach dem Essen sofort duschen und IM Camper lesen, anstatt VOR dem Camper zu sitzen und von Mücken aufgefressen zu werden. Wir haben zwar Anti-Mücken-Kleidung und Anti-Mücken-Spray von Globetrotter dabei, aber entweder kann ein Teil der Mücken nicht lesen oder das Spray ist ihnen egal, denn wir werden regelmäßig gestochen. Besonders schlimm war es unter der Dusche. Hier wußten wir stellenweise nicht, ob wir uns waschen oder die Mücken erschlagen sollten. Oder wie sagte die Greyhoundin: „Es könnte hier so schön sein, wenn die Mücken nicht wären“.

Damit fiel natürlich auch das geplante Lagerfeuer aus, denn soviel qualmen können wir gar nicht, dass alle Mücken verscheucht werden. Schade, aber lieber haben wir es im Camper warm als draussen bei lebendigem Leib gefressen zu werden.

 

Dienstag, 07. Juli 2015


Heute Nacht war es so warm, dass wir auf unsere Icebreaker-Wäsche verzichten konnten. Dafür lauerten an den Mosquitonetzen schon eine Menge Mücken, um sich auf uns zu stürzen, sobald wir den Camper verlassen. Ein bißchen konnten wir ihnen ein Schnippchen schlagen, indem wir uns komplett anzogen und einsprühten, ehe wir zum Waschhaus gingen. Aber kaum dort angekommen, stürzten sich die Plagegeister auf uns und suchten eine ungeschützte Stelle. Zähneputzen sieht z. B. so aus, dass wir mit einer Hand die Bürste führen und mit der freien Hand und einem Handtuch um uns schlagen. Spaß sieht anders aus !

Gefrühstückt haben wir im Camper. Nur den Kaffee mußten wir außerhalb am Gaskocher bereiten. Aber da waren wir schnell - wenn wundert es.

Nach dem Zusammenpacken (nicht schön bei den Mücken) fuhren wir nach Kunbarllanjnja im Arnhem-Land. Eigentlich hatten wir uns das Permit für morgen ausstellen lassen, aber im Vertrauen darauf, dass sich sowieso niemand dafür interessieren wird, fuhren wir heute schon. Die Furtquerung über den East Alligator River war aufgrund des sehr niedrigen Wasserstandes kein Problem. Krokodile sahen wir auch keine :-(

In Kunbarllanjnja angekommen, durften wir laut Permit nur zum Art Center fahren. Naja, der Rest des Dorfes ist auch nicht so interessant, da er aus den üblichen Wohncontainern besteht. Ab und zu gibt es zwar auch Häuser, aber auch diese sehen nicht besonders einladend aus.

Das Art Center besteht aus einem Laden sowie dem Malbereich für die Männer und dem Web- und Flechtbereich für die Frauen. Wir trafen die beiden Künstler von gestern wieder und ließen uns ein bißchen mehr als gestern die Kunst der Aboriginies erklären. Bei den Frauen erzählte uns eine ältere Dame über die Herstellung und Gewinnung der Farben und Gräser für die Korbherstellung. Insgesamt war es ein interessanter Besuch, für den aber die von uns eingeplanten zwei Stunden ausreichten. In einiger Entfernung neben dem Art Center war ein Billabong mit Hunderten von Pelikanen. Das war ein schönes Fotomotiv mit dem grünen Gras, dem blauen Wasser und den vielen schwarzen Vögeln. Leider durften wir nicht näher heran gehen.

Die Greyhoundin informierte sich im Shop noch über Kleidung, die hier als handgemacht verkauft wird. Fakt ist, dass der Stoff in Kambodscha hergestellt wird und hier nur noch bedruckt wird. Wir hatten uns schon gewundert, denn manche Kleidungsstücke waren aus Seide - und die wird nun wirklich nicht hier hergestellt. Im Übrigen wird auch das Papier, auf dem die Männer malen, aus Frankreich importiert und ist ganz normales Aquarell-Papier. Die verwendeten Farben kommen heutzutage aus dem Supermarkt und werden nicht mehr aus Naturmaterialien hergestellt. Hmm, das nimmt ein bißchen den Charme von den angebotenen Waren. Aber groß einkaufen können wir sowieso nicht, auch wenn die Waren mit DHL Express weltweit verschickt werden.

Auf der Rückfahrt in den Kakadu-Park stoppten wir ein paar Mal, denn unter anderem kamen uns zwei Road-Trains entgegen und staubten die Gegend so ein, dass wir einige Zeit nichts mehr sahen.

Da wir noch Vormittag hatten, fuhren wir nach Ubirr, um dort an dem kostenlos angebotenen "guided walk and art site talk“ teilzunehmen. Ein sehr große Gruppe hatte sich bereits eingefunden, um mit einem einheimischen Ranger auf ausgebauten Wegen zu den Felszeichnungen zu gehen und dabei seinen Ausführungen zu lauschen. Er erzählte viel über das Leben der Aboriginies und die Geschichten, die hinter den Zeichnungen stehen. Heutzutage wird nicht mehr auf Fels, sondern auf Rinde und Papier (s.o.) gemalt. Die Veranstaltung hat uns sehr gefallen, auch wenn wir aufgrund der Gruppengröße nicht immer alles verstanden, was er erzählte.

Damit beschlossen wir den kulturellen Teil des heutigen Tages und fuhren nach Jabiru zurück. Nach einem kleinen Einkauf im Supermarkt suchten wir uns wieder im Kakadu Lodge & Caravan Park einen Stellplatz. Nach Wäsche waschen, Kühlschrank und Camper aufräumen genossen wir den Pool, um den Staub von uns abzuwaschen.

Abends brieten wir uns Bratkartoffeln mit Hühnchen auf den bereit gestellten Gasgrills.


Mittwoch, 08. Juli 2015


Ach, war das schön ! Nach dem gestrigen Abendessen saßen wir noch vor dem Camper, sortierten Bilder und schauten uns die Sternbilder an. Zu unserer großen Freude hatten wir kaum Mücken um uns. Auch die Nacht war mückentechnisch relativ entspannend - nur die arme Greyhoundin scheint besonders auf dem Speiseplan der Mücken zu stehen. Trotz Antimückenmittel und -wäsche hat sie mittlerweile unzählige Stiche abbekommen. Wir hoffen, dass es auf unserem Weg durch das Outback besser wird.

Nach dem Frühstück aktualisierten wir unsere Homepage, stellten Bilder ein, beantworteten Mails - kurz, wir nutzten das Internet, denn wer weiß, wann wir wieder die Möglichkeit dazu haben. Danach machten wir den Camper abfahrbereit und packten unseren Kühlschrank mit den vorgekühlten Lebensmitteln voll.

Unser erstes Ziel war der Anbangbang Billabong Walk. Er wird im offiziellen Nationalparkführer als "one of Kakadu’s most attractive Billabong" bezeichnet - und es ist nicht übertrieben ! Ein hübscher, 2,5 Kilometer langer Rundweg um einen Billabong erwartete uns. Der Weg war ein besserer Trampelpfad, ließ sich aber mit Trekkingsandalen einfach gehen. Die Landschaft rundherum war wunderhübsch und mit den Felsformationen drumherum abwechslungsreich. Dazu der blaue Himmel und die vielen Fotomotive - was wollen wir mehr !

Nach diesem Highlight fuhren wir ein paar Meter weiter zur Anbangbang Gallery. Nach den gestrigen Felsmalereien erwarteten wir eigentlich nichts Aufregendes mehr und gingen deshalb sehr entspannt los. Die Maus wisperte aber schon seit dem Loslaufen etwas von „breathtaking stonepictures“ (wo sie das wieder her hat ?) und drängte uns, den gesamten Weg zu gehen und keine Abkürzungen zu nehmen.

Unser Weg führte an Höhlen vorbei, in denen die Aboriginies in der Regenzeit Schutz gesucht hatten. Das war nicht besonders spannend. Aber dann kamen wir zu Felszeichnungen, die in ihrer Ausdruckskraft die Felszeichnungen von gestern in den Schatten stellten. Tja, da strahlte unser Mäuslein ! Auf unsere Frage, woher sie das wußte, antwortete sie nur kryptisch etwas von „allumfassendes Wissen einer schlauen Maus“. Bei einem der Felsbilder stellten wir sie daraufhin auf die Probe: Das Bild zeigte Nabulwinjbulwinj. Wir wollten von ihr wissen, a) wie dieser Name ausgesprochen wird und b) wer das ist. Na, da schoß es aus unserem Mäuschen heraus: „ Zu a) sprecht mir nach Nar-bull-win-bull-win und zu b) solltet Ihr wissen, dass er ein gefährlicher Geist ist, der Frauen frißt, nachdem er sie mit einer Süßkartoffelwurzel erschlagen hat. Deshalb solltest vor allem Du, liebe Greyhoundin, hier keine abfälligen Bemerkungen machen, denn er ist auch heute noch aktiv. Jetzt waren wir platt und verneigten uns tief vor unserem kleinen Mäuslein.

Der Frauenfresser mit dem langen Namen
Der Frauenfresser mit dem langen Namen

Noch weitere Felszeichnungen waren sehr schön zu erkennen. In der Überzahl waren sie zwar nur knapp 2000 Jahre alt. Bei einem Bild allerdings wies unsere schlaue Maus auf einen Gegenstand hin, der wie ein gemaltes Gewehr aussah und erläuterte, dass die Zeichnung erst vor etwa 150 Jahren angefertigt wurde und tatsächlich ein Gewehr zeigte.

Bei einem anderen Bild deutete sie auf das sehr gut erkennbare lange Boot und die gemalten Menschen darin hin und erklärte uns, dass die Aboriginies bereits vor tausenden von Jahren mit Booten das Meer befahren hatten und nachgewiesenermaßen bis nach Japan gekommen waren. Ok, wir waren immer noch platt vom Wissensstand unserer Maus und staunten richtige Bauklötze.

Nach dieser Kulturinfusion MUSSTEN wir ja in das Warradjan Aboriginal Cultural Center, welches kurz vor unserem heutigen Tagesziel Cooinda Lodge liegt. Das Center ist sehr hübsch in Form einer Schildkröte angelegt und erklärt sehr anschaulich das Leben der Aboriginies. Im dazu gehörenden Shop wird ein Videofilm gezeigt, wie die Ureinwohner Lebensmittel gewinnen und das Rohmaterial zum Flechten aus der Pandanus-Palme herstellen.

Nach diesem Kulturteil meldeten wir uns bei der Cooinda Lodge an und bezogen für 46 AUD (!) einen Stellplatz mit Strom- und Wasserversorgung. Gleichzeitig buchten wir für heute Abend noch einen Sunset-Cruise auf dem Yellow Water - Fluss (oder wie die Maus richtigerweise sagte, dem Ngurrrungurrudjba (ausgesprochen: Noor-roong-oo-rooj-bar) Fluss. Uns wundert bei ihr nichts mehr !).

Zunächst aber kühlten wir uns im Pool ab. Anschließend fuhren wir mit dem Camper zur Bootsanlegestelle. Wir hätten auch den kostenlosen Shuttle nehmen können, hätten dann aber nicht so gute Plätze auf dem Boot gehabt.

Pünktlich um 16:30 Uhr legte das Schiff ab- Was dann folgte, war richtig nach unserem Geschmack: Kein Krach, keine Partymusik à la Kampot, keine lärmenden Touristen, sondern eine geruhsame Fahrt durch eine wunderschöne Flusslandschaft, viele Krokodile aus nächster Nähe, Erklärungen des Schiffsführers zu den einzelnen Vögeln und ein toller Sonnenuntergang.

Die zwei Mäuse genießen den Sonnenuntergang
Die zwei Mäuse genießen den Sonnenuntergang

Der einzige Wermutstropfen war, dass die Greyhoundin vergessen hatte, eine Ersatzbatterie für ihre Kamera einzustecken und ab der Hälfte der Fahrt ohne Kamera dastand :-(

Weit nach dem offiziellen Ende kamen wir wieder an den Anlegesteg zurück.

Wieder auf dem Campingplatz angekommen, kochten und saßen wir bei ein paar alkoholfreien Bier und Mücken noch vor dem Camper. Anschließend richteten wir den Camper für die Nacht her und gingen heia.


Donnerstag, 09. Juli 2015


Wie jeden Morgen (fast) das Übliche im Ablauf. Heute aber gab es mal wieder Pancakes, denn der Laden auf dem Campingplatz hatte keine Brötchen. Eine schöne Abwechslung !

Die Hauptabwechslung kam aber später und sollte unseren Tag ein wenig durcheinander bringen ! Zunächst schien es so, als würde der Tag ein reiner Fahrtag nach Katherine werden. Die Straße war  geteert und einfach zu fahren, die Greyhoundin sammelte unterwegs noch etwas Sand, bevor wir den Kakadu NP verließen, die Sonne schien, wir fuhren unseren 1000. Kilometer mit dem Camper, das Cola schmeckte, ….

Aber dann kam Pine Creek ! Eigentlich wollten wir nur kurz das alte Goldgräberstädtchen anfahren, um zwei alte Gebäude zu besichtigen und ein bißchen was zu essen. Anschließend wollten wir zu den Edith-Falls weiter fahren. So war unser Plan. Aber: „Der Mensch dachte, Gott lachte“. Wir fahren hoch zum Lookout über die Gegend, schauen uns kurz um und fahren wieder nach Pine Creek hinein. Dort stellen wir unseren Camper vor dem örtlichen Museum ab. Der Greyhound denkt noch „Beim nächsten Tankstopp müssen wir mal die Luft in den Reifen prüfen“. Aber nichts deutete auf irgendwelche böse Überraschungen hin.

Da es Mittagessenszeit war, zogen wir die leiblichen den kulturellen Genüssen vor. Hmm, sagen wir mal so: Der Mangoshake hatte mit Mango nicht viel zu tun und der Caesar-Salat der Greyhoundin hatte eine undefinierbare Pampe als Salatsauce. Naja, wir werden es schon überleben.

Anschließend gingen wir ins Museum nebenan. Das Museum war ein kleines Gebäude und zeigte Bilder und Gegenstände aus der vergangenen Zeit. Ganz nett, aber nichts Besonderes. So hielten wir uns nicht lange auf und gingen zum Camper zurück. Dort erwartete uns schon ganz aufgeregt die Maus und zeigte auf das rechte Hinterrad.

Maus erwartet uns vor dem schlappen Schlappen
Maus erwartet uns vor dem schlappen Schlappen

O weh, es hatte kaum noch Luft ! Der arme Camper stand auch schon ganz schräg da. Zunächst beruhigten wir unser Mäuslein. Anschließend fuhren wir ganz vorsichtig die 50 Meter bis zur nächsten Tankstelle und riefen (wie uns gesagt worden war) die kostenlose Hotline von Apollo an. Dort meldeten wir den platten Reifen, worauf uns gesagt wurde, dass in etwa einer Stunde ein Helfer kommt, um den Reifen zu tauschen. Also warteten wir im Schatten auf den Helfer. Als nach 1 1/2 Stunden noch niemand da war, riefen wir erneut an und erfuhren, dass innerhalb der nächsten halben Stunde „nur“ ein Pannendienst aus Katherine kommt, der uns den Ersatzreifen montiert. Den platten Reifen sollten wir dann in Katherine reparieren oder austauschen lassen. Hätten wir das gewußt ! Einen platten Reifen austauschen, das können wir auch selber. Naja, jetzt ist soviel Zeit verstrichen, jetzt warten wir eben noch ein bißchen. Der Pannendienst kam dann auch und wechselte uns den platten Reifen. Er gab uns auch die Adresse eines Reifenhandels in Katherine, wo wir den platten Reifen reparieren lassen können.

Jetzt konnten wir wieder weiter fahren. Für die Edith-Falls war es noch nicht zu spät. Bei der Einfahrt in den Abzweig zu den Falls stand schon ein Schild, dass der Campingplatz an den Falls besetzt ist. Na gut, aber schauen können wir ja.

Das erste, was uns bei den Falls auffiel, war ein Kiosk mit folgendem Schild:

Und ich sage immer, dass die Bibel doch Recht hat. Herrlich, diese Art von Humor ! 

Für den Rundweg zu den oberen Pools hatten wir weder die Zeit noch die Lust. Wir begnügten uns deshalb mit einem Spaziergang an den unteren Pool und Blick auf das Wasserfällchen. Sah alles ganz hübsch aus, aber wir hatten auch schon Spektakuläreres gesehen.

Um nicht ganz im Dunkeln in Katherine anzukommen, fuhren wir sofort nach diesem Abstecher los. Unterwegs sahen wir außer Gegend nur Gegend und ein paar Wallabies.

In Katherine angekommen, stellten wir uns im Riverview Motel and Caravaning Park für die Nacht hin. Auf das Minirestaurant (welches sich am nächsten Morgen als Tankstelle mit Takeaway-Food erwies) hatten wir keine Lust und brieten uns deshalb ein paar Känguruh-Steaks aus unserem Vorrat. Herrlich zart und lecker wurden sie. Aber es war nun doch später als geplant geworden und so waren wir nach dem Essen hundemüde und fielen in unseren Camper.


Freitag, 10. Juli 2015

 

Unser Campingplatz liegt direkt neben den Hot Pools, einer natürlichen 32 Grad warmen Bademöglichkeit. So wärmten wir unsere Körper im warmen Wasser.

Nicht nur uns war es kalt, auch unsere Maus wollte sich wärmen.
Nicht nur uns war es kalt, auch unsere Maus wollte sich wärmen.

Es ist nachts schon ganz schön kühl. Interessanterweise ist es aber nachts nicht immer und überall so kalt. Manche der bisherigen Nächte waren mäßig kalt und manche nicht - ob das an der Gegend liegt, wissen wir nicht.

Da wir keine Brötchen hatten, gab es nur Müsli bzw. Haferflocken und Kaffee.

Anschließend fuhren wir zu einem Reifenhandel und ließen den platten Reifen reparieren. Anscheinend hatte ein bißchen Sand die Lauffläche des Reifen durchdrungen und den Schlauch gepierct. So entwich die Luft langsam aus dem Reifen, wie wir es ja hatten feststellen können. Naja, jetzt haben wir einen neuen Schlauch und wieder fünf funktionsfähige Reifen. Auf zu neuen Abenteuern !

Vor das Abenteuer hatten es uns die Götter allerdings zur Aufgabe gemacht, unsere Vorräte mal wieder aufzufüllen. Deshalb ging es erst einmal zu Woolworths. Jetzt haben wir wieder Brötchen, Gemüse, ….

Anschließend fuhren wir in den Nitmiluk NP. Unterwegs stoppten wir am Top Digj Cultural Experience and Art Gallery. Schöne, von Aboriginies (oder wie es politisch korrekt heißt: indigenious people) hergestellte Dinge gab es dort. Besonders die kunstvoll gestalteten Didgeridoos hatten es dem Greyhound angetan. Aber daheim liegt bereits eines. Außerdem können wir keines auf unserer Reise mitnehmen. Und per Post schicken wollen wir nicht. So müssen wir eben daheim unser Didgeridoo selber nach Art der Aboriginies bemalen.

Gleichzeitig buchten wir für den Abend zwei Plätze bei Marksie’s Stockmans Camp Tucker Night. Wir hatten darüber in einem Prospekt gelesen und waren jetzt schon ganz gespannt.

Im Nitmiluk NP angekommen, versuchten wir für morgen ein Kanu zu mieten, um die ersten beiden Schluchten des 13 Schluchten langen NP abzufahren. Aber es waren schon alle ausgebucht ! Im ersten Moment waren wir ein bißchen traurig, denn gerade eine solche Kanutour soll sehr schön sein. Aber unsere Maus tröstete uns, indem sie auf die Warn- und Verbotsschilder hinwies: „Überlegt doch mal: Wegen Krokodilgefahr ist das Baden verboten, Euch trennen nur ein bißchen Plastik von einem hungrigen Krokodil, Anlanden darf man nicht, an den Stromschnellen muss das Kanu getragen werden - und da wollt ihr trotzdem Boot fahren ? Bucht doch lieber die NitNit Dreaming 2 Gorge Cultural Cruise, da fahrt ihr mit wenigen Touristen zwei Stunden lang auf dem Fluss, könnt alles aus sicherer Entfernung anschauen, bekommt noch Informationen zu den hier lebenden Jawoyn-People - und außerdem muss ich dann keine Angst haben.“ Da wehte also der Wind her. Unsere Maus hatte Angst vor Krokodilen und versuchte uns deshalb von der Schiffstour zu überzeugen. Ok, damit das Herz des Mäuschens nicht überstrapaziert wird, stimmten wir ihr zu und buchten die zweistündige Schiffstour.

Und sie hatte Recht. Schon kurz nach dem Ablegen sahen wir das erste Krokodil im Wasser. Und es blieb nicht dabei. Unsere Schiffsführerin erklärte launig den Unterschied zwischen den hier lebenden Süß- und Salzwasserkrokodilen: „ Wenn Sie im Wasser sind und das Krokodil schwimmt von Ihnen weg, ist es ein Süßwasserkrokodil. Wenn es auf Sie zukommt, ist es ein Salzwasserkrokodil - und dann wird es gefährlich !“ Super Erklärung, die wir aber nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen wollen.

Die erste Schlucht war schon sehr schön.

Co-Skipper Maus on duty
Co-Skipper Maus on duty

Nachdem wir aber an den Stromschnellen, die jetzt nur sehr wenig Wasser führen, unser Schiff gewechselt hatten und in die zweite Schlucht einfuhren, wurde es richtig beeindruckend. Die Felsen traten sehr eng zueinander und gingen senkrecht in die Höhe. Am Ufer konnten wir ablesen, wie es hier im wahrsten Sinn des Wortes abgeht, wenn die Regenzeit und damit Hochwasser ist. In den Kurven bilden sich dann Strudel gigantischen Ausmaßes. Wir konnten später im Visitor-Center Bilder sehen, die uns einen Eindruck von der Gewalt dieser Wassermassen boten. Da möchte man nicht hinein fallen !

Natürlich schwamm auch hier ein Krokodil herum. Auch konnten die Paddler wirklich nirgends anlanden (außer den Umtragestellen für die Stromschnellen), so dass wir froh waren, auf unsere Maus gehört zu haben.

Unsere Maus revanchierte sich für unsere Buchung der Tour und erzählte uns kurz von den Krokodilen: „ Wußtet Ihr, dass das Geschlecht der Süßwasserkrokodile von der Temperatur des Sandes abhängt, in den die Eier gelegt werden ? Bis 32 Grad werden die Hatchlings...“

„Was  ist los, Maus ? Erkläre uns das gefälligst auf Deutsch !“

„Na, Ihr seid lustig ! Ich höre hier immer nur Englisch, da vergißt Maus schon mal den deutschen Begriff. Also bis 32 Grad Sandtemperatur schlüpfen die Hatchlings, ich, äh, meine, die, die, na, Ihr wißt schon, die, die Küken, mein Gott, ich hatte tatsächlich das deutsche Wort vergessen, also, die Küken schlüpfen als weibliche Krokodile. Bei einer Sandtemperatur zwischen 33 und 36 Grad kann es so oder so werden und ab 37 Grad kommen nur männliche Küken zur Welt. Und wußtet Ihr, dass nur 1 Prozent der geschlüpften Hatchlings, ich meine Küken, das geschlechtsreife Alter erreichen ?“

„Boa, Maus, Du bist ein Genie !“

„Na gut, dann noch zum Abschluß der Tour etwas aus der Sprache der Jawoyn-People. Diese sagen beim Abschied nie „Tschüß“, dass wird nur zu den Toten gesagt. Vielmehr benutzen sie den Begriff „Bo-bo“, was soviel bedeutet wie „Wir sehen Dich nachher“. So, jetzt aber genug, laßt uns die beeindruckende Landschaft genießen."

Nach zwei Stunden war die schöne Fahrt vorbei und trotz des Preises von 84 AUD pro Person hat sie sich gelohnt.

Nach diesem Erlebnis fuhren wir zurück Richtung Katherine und fanden ca. einen Kilometer von der Abendveranstaltung einen schönen Campground mit Strom. Wir richteten uns ein und dann wurde es auch schon Zeit, zu Marksie zu gehen, um die Stockmans Camp Tucker Night zu erleben. Außer uns waren ca. 50 andere Gäste da. Wir saßen mit Touristen aus Sydney und Melbourne an einem Tisch. Marksie erklärte zum einen das abendliche Menü und erzählte zum anderen Geschichten, die wir leider aufgrund seines Dialektes nicht alle ganz verstanden. Das tat unserem Spaß aber keinen Abbruch, denn mit den Leuten am Tisch klappte die Konversation ganz gut.

Das Essen bestand zunächst aus einer Vorspeise, bestehend aus einer würzigen Rindswurst, Barramundifilet sowie einer Pastete aus Krokodil und Rind. Dazu wurde frischgebackenes Brot gereicht. Lecker, war vor allem die Wurst. Marksie meinte dann auch später, dass überwiegend die Deutschen besonders die Wurst mögen.

Bevor der Hauptgang serviert wurde, kamen zwei Wallabies an und strichen uns um die Beine. Da hättet Ihr unser Mäuslein sehen müssen. Ganz aus dem Häuschen war sie. Als sie dann gar noch ein Wallabie ganz zutraulich beschnupperte, war es um unser Mausketier geschehen: Vor Freude rannen ihr die Tränen aus den großen Kulleraugen.

Für den Rest des Abends war sie nicht mehr ansprechbar, sondern genoß ganz still das Erlebnis unter dem australischen Sternenhimmel.

Die Greyhoundin hatte anschließend noch das Vergnügen, ein Wallabie zu streicheln, war aber lange nicht so gerührt wie unsere Maus.

Anschließend freuten wir uns über den Hauptgang, bestehend aus zartem Rindfleisch, Kartoffeln, Erbsen und Tomatengemüse sowie den Nachtisch (Scones mit Tee). Zur Auflockerung der Muskeln wurde anschließend ein Teekessel entsprechend den australischen Teekesselschleuderregeln geschleudert. Die Greyhoundin schaffte dies und wurde mit einer Urkunde geehrt.

Nach diesem schönen Abend gingen wir zurück zum Campground, wobei wir ein Stück des Weges von anderen Campern mitgenommen wurden.

Müde fielen wir in unser Bett. Die Maus gluckste immer noch ganz selig beim Gedanken an ihre Begegnung mit dem Wallabie.


Samstag, 11. Juli 2015


Heute gab es mal wieder ein vernünftiges Frühstück für zwei frisch geduschte Greyhounds. Sogar die Ohren haben wir uns geputzt :-)

Nach dem Tanken (bislang Durchschnittsverbrauch knapp 11 Liter / 100 Kilometer) fuhren wir zur Tropfsteinhöhle Cutta Cutta. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um eine Führung mitmachen zu können. Die Tropfsteinhöhle ist insbesondere deshalb eine Besonderheit, da sie nur zur Regenzeit feucht ist und damit die Stalaktiten und -miten bilden kann. Gerade deswegen ist natürlich das Wachstum sehr gering. Im Vergleich zu manch anderen Höhlen, die wir bislang besichtigt hatten, ist sie nur eine kleine Höhle, aber dafür konnten wir nach Herzenslust fotografieren. Natürlich war unsere Maus dabei und spielte mal wieder Fotomodell.

Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten ! Auf dem Weg zur Höhle paßt der Greyhound einmal nicht auf und zack stößt er sich den zweiten Zeh am rechten Fuß an. Das tat gehörig weh ! Vor allem die Färbung, die der Zeh im Laufe des Tages annahm, war schon abenteuerlich (jetzt am Abend leuchtet er lila). Aber Autofahren geht noch und das ist das Wichtigste.

Nach dieser unterirdischen Tour fuhren wir weiter nach Mataranka, wo wir unseren ersten Stop bei den Bitter Springs machten. Hübsch gelegen, lädt 34 Grad warmes glasklares Wasser zum Baden ein. Eine Wohltat, auch wenn es draussen 30 Grad warm ist. Anschließend nahmen wir ein Mittagessen der etwas anderen Art ein: Salatgurke mit Salz, kleine sehr aromatische Tomaten und Brot. Lecker, lecker !

Was uns bei der Weiterfahrt als Erstes auffiel, waren die unzähligen kleinen und bis zu 1,50 Meter hohen Termitenhügel. Sie wirkten aus einiger Entfernung wie Grabsteine, so dass wir die ganze Zeit das Gefühl hatten, durch Friedhöfe zu fahren. So viele Termitenhügel auf einem Flecken hatten wir noch nie gesehen. Was wir noch nicht wußten, war, dass sie uns noch den gesamten heutigen Tag in dieser Anzahl begleiten werden.

Bei einem Nachbau der Old Elsey Station stoppten wir wieder. Der Nachbau wurde für den Film „We from the Never Never“ errichtet und basiert auf der Geschichte einer Frau, die 1908 hier lebte und über ihr Leben ein Buch geschrieben hatte. Es hingen ein paar verstaubte Kostüme aus dem Film da und es gab ein bißchen Inneneinrichtung zu sehen. Beim Anblick des Bettes entfuhr es der Greyhoundin: „Da freue ich mich ja richtig auf mein Bett im Camper !“

Anschließend gingen wir zu den nebenan gelegenen Thermal Pools. Sie waren wie die Bitter Springs, nur besser ausgebaut und dementsprechend mehr besucht. Da hatten wir keine Lust, noch einmal rein zu springen.

Nach einem kleinen Stück Stuart Highway bogen wir links ab auf den Roper Highway, welcher den Beginn des Savannah-Way markiert. Jetzt müssen wir nur noch etwa 2500 Kilometer diesem Savannah-Way folgen und schon sind wir in Cairns :-)

Auf den nächsten 100 Kilometern des einspurig geteerten Highway sahen wir 12 Autos, einen Road-Train (da blieben wir sicherheitshalber am Rand stehen) und viele Kängurus. Eines wäre uns beinahe in die Seite des Campers gehüpft ! Aber dank eines kleinen Schlenkers von uns hat es den Unfall nicht gegeben.

Für die Nacht „versteckten“ wir uns hinter Büschen am Straßenrand, kochten - und aßen im Camper, denn draussen flattert zu viel Zeug in der Luft herum. Jetzt ist auch bald Neumond, weshalb wir bei jeder Bewegung draussen die Taschenlampe leuchten lassen müssen. Das lockt natürlich noch mehr fliegende Plagegeister an. Wir lassen zwar eine Antimückenkerze sowie eine Spirale brennen, die das Kroppzeug vertreiben sollen, aber nicht alle lassen sich davon abhalten. Naja, vor allem die Greyhoundin leidet unter den Plagegeistern trotz aller Schutzmaßnahmen. Wir hoffen, dass es bald besser werden wird.

 

Sonntag, 12. Juli 2015

 

Der Tag begann bereits in der Nacht. Wir hatten uns ja hinter Büschen versteckt einen Platz für die Nacht genommen. Als wir beide mitten in der Nacht mal für kleine Greyhounds mußten, erwartete uns ein wahnsinniger Sternenhimmel. Da wir fast Neumond haben und die Mondsichel noch nicht über dem Horizont aufgegangen war, war der Himmel richtig schwarz. Von Horizont zu Horizont leuchteten Myriaden von Sternen. Ein Schauspiel, wie wir es daheim gar nicht mehr kennen. Dazu war es totenstill. Kein Geräusch störte diesen schöne Nacht. Ach, wenn wir nicht schlafen müßten, hätten wir uns wahrscheinlich draussen hingesetzt und andächtig diesen Himmel bestaunt.

Als die Sonne aufgegangen war, weckte uns ein Vogel mit seinem „harhar-harr-harr-harr“. Wir blieben trotzdem noch ein bißchen liegen und genossen die Geräusche der Natur.

Nach dem Frühstück fuhren wir los. Nach etwa 10 Kilometern wich der Asphalt einer unbefestigten, staubigen Straße. Diese sollte nun für die nächsten 300 Kilometer unser Begleiter sein. Oft ließ sie sich gut befahren, aber manchmal brachte tiefer Sand unseren Camper doch ein bißchen ins Schlingern. Aber dank Allradantrieb hatten wir damit keine Schwierigkeiten. Der Verkehr hielt sich zum Glück auf der Strecke in Grenzen. Im Schnitt alle 15 Kilometer kam uns ein Auto entgegen. Aber wie gesagt, es staubte, dass es eine wahre Pracht war. Am Abend sollten wir sehen, wie stark wir eingestaubt worden waren.

In Roper Bar verließen wir den Savannah-Way, da ein Laden ausgeschildert war. Als wir dort ankamen, war alles geschlossen. Erst ab 14 Uhr sollte geöffnet sein. Mensch, wir haben ganz vergessen, dass heute Sonntag ist. Naja, ist ja auch nicht wichtig. Es wäre nur schön gewesen, wenn wir unsere Wasservorräte hätten auffüllen können.

Um wieder auf den Savannah-Way zu kommen, wollten wir schlau sein und die Strecke über Ngukurr abkürzen. Zunächst machten die 32 Kilometer auch richtig Spaß, da es zwei Flussquerungen gab, wo wir mit voller Geschwindigkeit und hoch spritzend durchfahren konnten. Da lachte des Greyhound’ Herz !

In Ngukurr angekommen, stellten wir fest, dass es keine Überquerung des Roper River gibt. O menno, jetzt müssen wir alles wieder bis zum Abzweig zurück fahren ! Gut, versüßt wurde uns die Rückfahrt wieder von zwei Flussquerungen. Bei einer hielten wir allerdings an und machten noch ein paar Fotos.

Der weitere Weg auf dem Savannah-Way durch den Limmen NP war staubig, staubig und staubig und landschaftlich nicht besonders reizvoll. Ein paar kleine Flussquerungen lockerten den staubigen Weg ein bißchen auf. Es waren aber mangels Wasser nicht ansatzweise so schöne Flussdurchfahrten wie heute morgen !

Nach vielen Kilometern erreichten wir die Butterfly Springs. Wir freuten uns nach diesem staubigen Tag schon auf ein erfrischendes Bad. Also schnell die Badesachen gepackt und ab zu den Springs. Ein Algentümpel erwartete uns. Oh Gott, war das ein Brackwasser. Und als dann noch eine Besucherin rief: „ Guck mal, eine kleine Wasserschlange“, war es mit unserer Lust auf ein Bad vorbei.

Wir stärkten uns kurz mit Cola und Cookies und fuhren noch ein paar Kilometer, bis wir die Parkgrenze überschritten hatten. Dort suchten wir wieder ein verstecktes Plätzchen für die Nacht.

Als wir den Camper aufmachten, rieselte uns der Staub des Tages bereits entgegen. So mußten wir erst einmal den Camper notdürftig reinigen, um heute Nacht nicht eine Staublunge zu bekommen. Anschließend duschten wir uns mit Wasser aus 1,5-Literflaschen ab und kochten. Danach machte der Greyhound noch ein paar Sternenbilder und der staubige Tag neigte sich seinem Ende zu.


Montag, 13. Juli 2015


Boah, war das kalt diese Nacht ! Ein eisiger Wind pfiff um unseren Camper. Da half es auch wenig, alle Lüftungsklappen zu schließen und die dicke Icebreaker-Wäsche anzuziehen. Wir versuchten, so eng wie möglich aneinander zu liegen, um uns gegenseitig noch ein bißchen Wärme zu geben.

Aber irgendwann endete auch diese Nacht und die Sonne begann ganz langsam, sich gegen den eiskalten Wind durchzusetzen.

Trotzdem frühstückten wir im Camper. Wasser für den Kaffee zu kochen war gar nicht so einfach, denn der scharfe Wind blies die Flamme trotz Windschutz immer wieder aus. So mußte der Greyhound mit seinem Körper den zusätzlichen Windschutz bilden, was dazu führte, dass ihm die Haare auf dem Handrücken leicht abgeflämmt wurden.

Unser erstes Ziel waren die Lorella-Springs. Wir wurden auf diese in der Tourist-Information von Darwin hingewiesen, ohne allerdings genaue Informationen darüber zu bekommen. So fuhren wir aufs Geratewohl die 29 Kilometer vom Savannah-Way ab und waren gespannt, ob die Lorella-Springs auch so ein Reinfall wie gestern die Butterfly Springs werden.

Je näher wir den Springs kamen, umso mehr selbst gemalte Schilder wiesen auf die diversen Vorzüge der Springs hin. Selbst Helikopter-Rundflüge wurden angeboten ! Das scheint ja was größeres zu sein !

Als wir ankamen, empfing uns eine sehr nette junge Frau und zeigte uns auf einer Karte die gigantischen Ausmaße der Anlage: Weit über 90 Kilometer bis zum Meer gehörten dazu. Des Weiteren konnte man gratis auf den diversen Gewässern Paddelboot fahren. Natürlich war zusätzlich Angeln, Offroad-Fahren und Baden (sowohl FKK als auch Textil) möglich. Tja, und im Namensgeber der Anlage, der direkt neben der Rezeption lag, hätten wir auch gleich baden können. Und dabei handelte es sich nicht um ein solches Algenloch wie gestern, sondern ein hübscher Naturpool mit klarem Wasser empfing uns. Die Übernachtung hätte 20 AUD gekostet und der Tagespass 10 AUD. Wir waren platt, denn damit hatten wir nicht gerechnet. Jetzt galt es, zu entscheiden, ob wir heute hier bleiben oder weiter fahren. Nach langem Hin- und Herdenken entschieden wir uns schweren Herzens für die Weiterfahrt, denn es liegt noch ein weiter Weg vor uns und wir wollen dazu noch einige Abstecher machen. Aber wie die Greyhoundin es abschließend so schön sagte: „Wir werden immer wieder Situationen haben, wo wir trotz unserer reichlichen Zeit einfach Sachen auslassen müssen. Wir können halt nicht alles machen.“

Die Weiterfahrt auf der unbefestigten staubigen Piste war wie gestern: wir wurden durchgerüttelt, in Sandlöchern schlingerten wir ein bißchen, ohne aber in Gefahr zu geraten, wenige Autos kamen uns entgegen, kam aber eines entgegen, wurden wir eingestaubt und sahen die nächsten Meter überhaupt nichts mehr - also ganz normales Outback-Feeling :-)

An einer Kreuzung konnten wir entscheiden, ob wir die direkte Piste nach Borroloola nehmen oder den Umweg über Cape Crawford wählen wollen. Da in beiden Fällen der Offroadanteil etwa gleichlang war, wir aber auf dem direkten Weg etwa 80 Kilometer Straße einsparen können, nahmen wir den direkten Weg. Unterwegs machten wir die 2000 Kilometer mit unserem Camper voll.

Nach etwa 240 Kilometern kamen wir wieder auf eine geteerte Straße. Die Staubfresserei der beiden letzten Tage hatte damit ein (vorläufiges) Ende. Unsere Zähne knirschten mittlerweile von dem Staub in der Luft. Wasser trinken half dagegen nur bedingt, denn der nächste Staub wartete schon.

Interessant war, dass wir auf der geteerten Straße das Gefühl hatten, deutlich langsamer als auf der Piste zu fahren, obwohl unsere Geschwindigkeit (= 80 km/h) nahezu identisch war. Vielleicht lag es an den ungewohnt leisen Geräuschen, die wir im Gegensatz zu dem Gerüttel auf der Piste auf der geteerten Straße hatten ?

Unser Camper war mittlerweile innen und außen total eingestaubt. Da wartet eine große Reinigung auf uns, um endlich mal wieder staubfreie Luft zu atmen.

In Borroloola angekommen, fuhren wir auf einen Campground. Da Wasserverbrauch hier anscheinend kein Problem darstellt (aus vielen Schläuchen tropfte das Wasser bzw. rann als Rinnsal ungenutzt davon), spritzten wir den Camper und seinen Aufbau erst einmal gründlich ab. Danach reinigte die Greyhoundin das Wageninnere, während der Greyhound sich um die Bilder kümmerte. Internet gibt es hier keines, weshalb wir immer noch keine Bilder und Texte auf unserer Homepage einstellen können.

Nachdem alles gereinigt war, gingen wir im Supermarkt des Ortes einkaufen. Es ist ein besserer Tante-Emma-Laden und in keinster Weise mit Woolworth vergleichbar.

Anschließend kochten wir. Heute gibt es Kartoffelsalat mit frischer Gurke und gebratenes Krokodilfleisch. Das Krokodil schmeckte nicht schlecht, aber den Geschmack können wir nur schwer beschreiben. Er erinnerte ein bißchen an Haisteak.

Anschließend wurden Bilder angesehen und begutachtet.


Dienstag, 14. Juli 2015

 

Wir sind ja lernfähig ! Für diese Nacht hatten wir die eigentliche Bettdecke, die wir auf unsere Isomatten von SeaandSummit gelegt hatten, als Bettdecke benutzt und unsere dünne Decke über die Isomatten gelegt. So quietschte es zwar immer ein bißchen, wenn wir uns umdrehten, aber es war himmlisch warm. Sicherheitshalber hatten wir die warme Icebreaker-Wäsche angezogen; das werden wir auch nächste Nacht so machen, allerdings die Socken nicht anziehen.

Zum Frühstück gab es mal wieder Pancakes. Man kann sich sehr daran gewöhnen ! Vor allem sind sie sehr einfach zuzubereiten: Wasser in die Flasche mit der Teigmischung, ordentlich schütteln und in der Pfanne ausbacken - schon kann das Bäuchlein von innen gestreichelt werden !

Vor der Weiterfahrt tankten wir nochmal beide Tanks voll und dann hieß es für die nächsten 320 Kilometer Staub, Staub, Staub und eintönige Landschaft.

Unsere ganze Putzarbeit von gestern war bereits nach kurzer Zeit nicht mehr sichtbar. Stattdessen überzog sich der Camper innen und außen mit einer feinen roten Staubschicht.

Die ersten 80 Kilometer waren arg holprig - unsere Pancakes wurden gut durchgeschüttelt. Aber dann kam für den Rest des heutigen Tages überwiegend eine Piste, auf der wir dank unseres Allradantriebes problemlos wie auf einer geteerten Straße fahren konnten. Auf der Teerstraße hätte es nur nicht so gestaubt :-)

Mehrere Flussdurchfahrten warteten auf uns. Das bot für uns fast jedes Mal die Gelegenheit, schöne Fotos zu schießen.

Wollogorang als letzter Karteneintrag vor der Grenze nach Queensland entpuppte sich als Farm. Allerdings wiesen mehrere Schilder darauf hin, dass der Betrieb eingestellt wurde und deshalb nichts mehr verkauft würde.

Nach etwa 270 Kilometern verließen wir das Northern Territory und Queensland begrüßte uns. Eigentlich haben beide Bundesstaaten hübsche Begrüßungsschilder - beide waren aber mit Graffiti so verunstaltet, dass wir auf ein Foto verzichtet haben. Allerdings stellten wir unsere Uhren 30 Minuten vor, da wir in die nächste Zeitzone gekommen waren. Jetzt werden wir also morgens nicht mehr um 7:30 Uhr, sondern erst um 8 Uhr wach. Klingt doch gleich viel schöner :-)

Beim Hell’s Gate Roadhouse angekommen, stellten wir uns auf den dortigen Campground. Viele Wallabies hüpften dort herum, flüchteten aber, als wir auf den Platz kamen. So verstaubt sind wir ja nun auch nicht !

Zunächst reinigten wir den Camper ein bißchen, um uns nicht bei jeder Tätigkeit die Klamotten zu versauen. Sie sind zwar auch schon leicht rötlich gefärbt, aber es muss ja nicht mehr werden.

Nach einer kurzen Fotosafari kochten wir und ließen den Tag ausklingen.


Mittwoch, 15. Juli 2015


Nachts mußte der Greyhound für kleine Königstiger. Kaum öffnete er die Campertür, hoppelten jede Menge Wallabies davon. Manche blieben sitzen und starrten gebannt auf das grüne Licht der Taschenlampe. Über die ganze Szenerie spannte sich der wie jede Nacht faszinierende Sternenhimmel. Da macht es fast schon Spaß, das warme Bett zu verlassen ! Auf jeden Fall ist es etwas, das wir nur hier in dieser Abgeschiedenheit erleben können. Da nehmen wir „gerne“ die Unzulänglichkeiten wie Staub und Durchgeschütteltwerden während der Fahrt auf uns.

Morgens beim Aufstehen empfing uns wieder der schneidend kalte Wind. Da wäre der Greyhound am liebsten liegen geblieben. Aber die Piste ruft, und deshalb mußte auch er aufstehen. Trotz des Windes frühstückten wir draussen. Anschließend wurde wieder alles zusammen gepackt und los ging die heutige (Tor)tour. Die Piste wechselte ab zwischen geteert und ungeteert, wobei die ungeteerten Abschnitte aber sehr gut befahrbar waren. Wenn nur anschließend nicht der Staub im Camper wäre…..

Je weiter wir heute vorwärts kamen, umso flacher und platter wurde das Land, bis es am Schluß nur noch ebenes Weideland war. Auch stieg die Anzahl der Rinder mit jedem Kilometer. Wir kamen uns vor, als würden wir über eine unendlich große Weide fahren. Dennoch waren einige schöne Bilder drin.

Den ersten Stop legten wir beim Gregory River Crossing ein. Normalerweise ein breiter Fluss, erwartete uns ein zahmer und die Straße nur wenig überschwemmender breiterer Bach. Dennoch war die umgebende Natur sehr vielfältig und tropisch. Und zur großen Freude des Greyhound kam ein Roadtrain mit optisch ansprechendem Führerhaus und durchfuhr die überschwemmte Straße. Die Kamera konnte er gerade noch einsetzen, um ein tolles Bild zu bekommen :-) Es war übrigens derselbe, den wir gestern Abend beim Hell’s Gate Roadhouse gesehen hatten und mit dessen Fahrer der Greyhound beim Duschen ein paar Worte gewechselt hatte.

Burketown als „Hauptstadt“ von Burkeshire stellte sich als kleine Ansiedlung mit ein paar Häusern heraus. Als wir in der Post Geld holen wollten, wurden wir an den Pub verwiesen, wo ein ATM steht. Also holten wir dort unser Geld. Gegenüber war ein Metzger, bei dem wir zwei leckere Scheiben Fleisch einkauften. Heute Abend werden wir grillen !! Dazu soll es Salat und Brötchen geben. Den Salat dazu kauften wir in zwei „Supermärkten“, denn in einem allein bekamen wir nicht alles Gemüse. Ja, wir freuen uns schon auf dieses leckere Mahl !

Eine geteerte Straße brachte uns zu den Leichhardt-Falls. Ok, wenn Wasser über Steine nach unten fließt, nennt man das Falls. Fehlt eine dieser Zutaten (in dem Fall: Wasser), spricht man von - nichts.  Anhand der glatt geschliffenen Felsen konnten wir uns aber gut vorstellen, wie das Ganze mit Wasser aussieht. So aber sahen wir nur ein paar kleine Wasserbecken und viele Wallabies. Also nahmen wir uns diese vor und machten - umschwirrt von Hunderten von Fliegen - einige sehr schöne Aufnahmen dieser an sich scheuen Tiere. Haben sie sich aber an die Anwesenheit eines Menschen gewöhnt, hoppeln sie wieder zurück und fressen weiter. Wir mußten nur aufpassen, dass wir uns beim Anpirschen nicht in die Hinterlassenschaften der Kollegen legten.

Maus erzählte uns dann noch ein bißchen über Herrn Leichhardt. Er war ein Deutscher, der ohne jede Ahnung und Vorbereitung Expeditionen in diese Gegend unternahm und auch sonst ein wohl nicht sehr umgänglicher Typ war. Bei seiner letzten Expedition verschwand er samt seiner Mannschaft, ohne dass man ihn jemals wieder gefunden hat. 

Ab diesen - für uns nicht vorhandenen - Falls wandelte sich die Straße wieder in eine sandige Piste. Und wieder hieß das: Staub im Inneren des Campers. Naja, mittlerweile haben wir uns an den ständigen Staub gewöhnt. Als Augenschmaus gab es aber dafür viele Wallabies, die unseren Weg säumten und selbst durch unsere Hupe gewarnt noch über die Piste flitzen wollten.

Eigentlich hatten wir geplant, bis spätestens um 17 Uhr zu fahren, uns dann ein schönes Plätzchen zu suchen und unser Fleisch zu grillen. Allerspätestens wollten wir am „Burke & Wills Camp 119“ anhalten. Wir fahren also so gemütlich vor uns hin - und werden etwa 30 Kilometer vor besagtem Camp von der Piste auf plattes Farmland ohne jeden Busch und Strauch umgeleitet. Hmm, hier können wir nicht stehenbleiben ! Also fahren wir noch ein bißchen. Aus dem „bißchen“ wurden dann noch 40 Kilometer mit mehreren Weidezauntoren, die immer die Greyhoundin öffnen und wieder schließen mußte. Naja, ein bißchen Bewegung schadet nicht bei diesen langen Fahrstrecken :-)

Damit war unser Plan mit dem Grillen absolut hinfällig. Als wir dann wieder auf einer geteerten Straße waren, fuhren wir auf den nächsten Parkplatz, denn rechts und links der Straße waren Weidezäune. Dort gab es anstelle des von uns geplanten gegrillten Fleisches mit Salat Nudeln mit Tomatensauce. Auch nicht schlecht, aber eben nicht das, was wir gewollt hatten.

Der Parkplatz lag direkt neben der Straße und versprach eine etwas unruhigere Nacht.


Donnerstag, 16. Juli 2015


Wir wurden von insgesamt fünf Roadtrains geweckt, die nur wenige Meter von unserem Kopfkissen entfernt laut röhrend vorbei rauschten. Und das alles kurz nach 7 Uhr ! Ok, dann stehen wir eben auf und starten in den Tag.

Normanton war nur noch wenige Kilometer entfernt, weshalb wir bereits früh dort waren. In der Tourist-Information besorgten wir uns Unterlagen über den weiteren Weg nach Cairns. Gleichzeitig buchten wir für Samstag eine Zugfahrt mit dem Gulflander unter dem Motto „Billy Tea & Damper“ - Excursion. Übersetzt heißt das soviel wie Teekessel und Buschbrot - Exkursion. Wird bestimmt schön !

Anschließend kauften wir uns einen Zugang zum Internet, beantworteten Mails und stellten Tagebuch und Bilder auf unserer Homepage ein.

Unser heutiges Ziel Karumba am Golf von Carpentaria erreichten wir am frühen Nachmittag. Der Campingplatz direkt am Meer in Karumba Point war bereits ausgebucht. So mieteten wir uns für zwei Nächte auf dem Campingplatz im Ort ein. Wir haben einen schönen schattigen Stellplatz mit allen Möglichkeiten.

Nach Putzen des Campers schrieben wir Tagebuch und relaxten. Anschließend bereiteten wir den Salat (Eisbergsalat sowie Tomate/Gurke) zu und grillten das Fleisch von gestern auf dem Profi-Grill des Campingplatzes. Die Brötchen wurden auch noch etwas angeröstet und fertig war unser Festmahl. Yummy Yummy ! Nur der Rotwein der Greyhoundin war nicht so ganz zufrieden stellend.

Anschließend sahen wir Bilder durch, um diese nach Abschluß dieses Reiseabschnittes umgehend einstellen zu können.


Freitag, 17. Juli 2015


Heute war unser „Faulenzertag“, auch wenn er mit Wäsche waschen begann. Wir nutzten dazu die bereit gestellten Waschmaschinen amerikanischer Bauart, d.h. die Trommel dreht sich nicht wie bei uns im Uhrzeigersinn (oder entgegen dem Uhrzeigersinn), sondern wie eine Teigrührschüssel. Demzufolge wird die Wäsche eigentlich nicht richtig bewegt, sondern nur sanft hin- und hergeschaukelt. Dazu kommt noch „kaltes“ Wasser, denn „hot“ wollten wir bei unseren Outdoorklamotten nicht einstellen. Nach einer halben Stunde ist das Waschprogramm zu Ende (und das Ergebnis: nicht immer saubere Wäsche).

Anschließend hängten wir die Wäsche an den bereit stehenden Wäschespinnen auf, wo sie bei dem heute herrschenden starken Wind (mit entsprechenden Staubwirbeln) getrocknet und wieder leicht eingestaubt wird. So ist das Endergebnis nicht unbedingt berauschend - aber die Wäsche riecht besser :-)

Als Mittagessen machten wir uns Salat mit Brötchen. Danach lasen wir, sonnten uns und taten ansonsten nichts.

Am Spätnachmittag duschten wir und fuhren zum Karumba Point, um dort den Sonnenuntergang über dem Meer zu erleben.

Maus sucht schon mal den besten Platz für den Sonnenuntergang
Maus sucht schon mal den besten Platz für den Sonnenuntergang

In einem Fish’n Chips-Restaurant aßen wir zu Abend. Leider war es für die Greyhoundin enttäuschend, denn statt den geplanten Fish’n Chips bekam sie aufgrund eines Mißverständnisses nur Baramundi paniert und in Öl gebacken, aber ohne Chips. Diese bestellten wir nach und bekamen eine große Portion Pommes Frites, nachdem sie den Fisch bereits gegessen hatte. Da war natürlich kein Platz mehr für das geplante Stück Mangotorte :-(

Auch wenn der Sonnenuntergang nicht so toll war - wir freuen uns trotzdem !
Auch wenn der Sonnenuntergang nicht so toll war - wir freuen uns trotzdem !

Der Sonnenuntergang war leider nicht so berauschend. Zack, war die Sonne im Meer verschwunden - und das war es. Kein atemberaubendes Farbenspiel, wie wir es z. B. bei unserem Sunset-Cruise Im Kakadu NP hatten.

So sind wir wieder zu unserem Campingplatz zurück gefahren. Unterwegs mußten wir höllisch aufpassen, dass uns kein Wallabie vor das Auto springt. Unzählige kleine Hüpfer waren rechts und links der Straße und überquerten diese, ohne auch nur ein bißchen auf den Verkehr zu achten. Irgendwann rutschte der Greyhoundin dann raus: „Naja, es gibt ja genug, da kommt es auf einen mehr oder weniger nicht an.“

Heute gingen wir früh ins Bett, denn morgen wollen wir vor 7 Uhr aufstehen, um rechtzeitig in Normanton zur „Billy Tea & Damper“ - Excursion mit dem Gulflander zu sein.

 

Samstag, 18. Juli 2015


Die Nacht war für uns schon vor 7 Uhr zu Ende. Aber das wollten wir ja auch so, um rechtzeitig in Normanton zu sein. Immerhin sollte unsere gebuchte Zugfahrt um 9 Uhr beginnen.

Auf dem Weg nach Normanton lagen am Straßenrand viele tote Wallabies. Kein Wunder, dass es hier sehr viele (und gut genährte) Raubvögel gibt. Kurz vor Normanton vollendeten wir den 3000. Kilometer mit unserem Camper.

In Normanton kauften wir schnell noch Brötchen für morgen. Anschließend fuhren wir zum Bahnhof, kauften unsere vorbestellten Tickets und bestiegen den „Gulflander“. Er besteht aus drei Wagen - ein Triebwagen mit Dieselantrieb und Panoramascheiben sowie zwei „normalen“ Personenwagen.

Zugführer Maus auf seiner blitzblank geputzten Diesellok
Zugführer Maus auf seiner blitzblank geputzten Diesellok
Nur Maus darf hier sitzen !
Nur Maus darf hier sitzen !

Die Sitze im Triebwagen waren für die Hinfahrt für eine Reisegruppe reserviert. Wir setzten uns deshalb in einen der beiden anderen Wagen und freuten uns auf die Fahrt.

Punkt 9 Uhr fuhr der Zug los und wir schaukelten mit gemächlichem Tempo los. Der Fahrer erzählte viel von dem Zug; wir hörten allerdings nur mit halbem Ohr hin, da wir die Fahrt genossen. Maus war auch hier wieder der Star und schloß gleich Bekanntschaft mit einem Bären, aber davon später.

Unterwegs hielt der Zug an einer Stange an. Wir wußten zuerst nicht, warum. Der Fahrer wies aber auf zwei Markierungen hin. Eine mit der Inschrift „1974“ befand sich in etwa 6 - 7 Metern Höhe und die andere Markierung mit der Inschrift „2009“ war in ca. 3 Metern Höhe angebracht. Beide Markierungen zeigten die Höhe des Hochwassers an, welches sich jeweils nach einem Taifun gebildet hatte. Da es sich hier - wie wir ja schon geschrieben haben - um ein nahezu flaches Land handelt, bedeutet das, dass eine riesige Landfläche mitsamt Häusern, Tieren und Straßen einfach von der Landkarte verschwunden war. Unglaublich, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Kühe hier leben. In Karumba hatten wir schon einen kurzen Bericht über das Hochwasser von 1974 gesehen und dort gelesen, dass damals sehr viele Tiere einfach ins Meer gerissen wurden. Menschen wurden unter zum Teil abenteuerlichen Bedingungen gerettet, Häuser und Infrastruktur dem Erdboden gleich gemacht. Das alles bekam jetzt eine greifbare Dimension in Anbetracht der Markierung, die sich weit über den Baumwipfeln befand. Wo wir heute in staubiger Landschaft fahren, war damals Wasser, was alles Leben vernichtete. Wir waren schockiert !

Nach etwa der Hälfte der Strecke stieg die Reisegruppe aus dem Triebwagen aus. Wir fuhren wieder ein Stück zurück und wurden reichlich mit Scones, Damper (= Buschbrot), Hörnchen, Marmelade, Schlagsahne sowie Kaffee und Tee bewirtet. Natürlich wurde der Billy (= Teekessel) immer erst dreimal geschleudert, bevor der Tee ausgeschenkt wurde. Die Greyhoundin als Expertin in Sachen Billy schleudern (immerhin hat sie seit dem denkwürdigen Abend bei Marksie ein Zertifikat) sah aber sofort, dass die Drehrichtung verkehrt herum war. Egal, denn wir tranken Kaffee. Die Getränke gab es aus Blechtassen, die wir mitnehmen durften. Eine nette Idee !

Während wir uns stärkten, fand Maus einen neuen Freund: Ein Teddybär war unter den Mitreisenden !

Maus im Outback mit seiner Urlaubsbekanntschaft (Einzelheiten zu dieser Geschichte im Text)
Maus im Outback mit seiner Urlaubsbekanntschaft (Einzelheiten zu dieser Geschichte im Text)

Er erzählte unserer Maus seine Geschichte: Im Andenken an Erna Joy, die 1938 als ganz junges Kind gestorben war, nimmt ihn die Schwester von Erna Joy auf alle Reisen mit. Deshalb hat er auch ein Lätzchen mit dem Namen und Todestag des Mädchens um. Da die Familie ursprünglich aus Ostpreussen stammte, war er auch schon in Deutschland unterwegs. Jetzt allerdings lebt er in der Nähe von Perth und freut sich wie unsere Maus auf alle Reisen mit seiner schon betagten Chefin. Eine rührende Geschichte ! Während Maus uns das so erzählte, kam ein älteres Paar und stellte sich als Mitreisende des Teddybären vor. Wir tauschten dann so von Mensch zu Mensch unsere Erlebnisse mit unseren jeweiligen nichtmenschlichen Reisepartnern aus und machten noch ein paar Fotos.

Die Rückfahrt nach Normanton saßen wir im ersten Wagen und genossen den Komfort der hier viel breiteren Sitze. Christoph, neben Deiner geliebten Harzbahn solltest Du auch einmal in diesem Zug mitfahren :-)

Wieder in Normanton, gingen wir zur Tourist Information und buchten uns einen Internetzugang. Jetzt sind alle Mails beantwortet und das Tagebuch auf der Homepage ist wieder up to date.

Die Fahrt nach Croydon war total langweilig: schnurgerade Straße, plattes Land, unspektakuläre Landschaft, Kühe, Kängurus, ……

In Croydon bogen wir ab zum Lake Belmore. Wir fanden ein Gewässer mit schlammigen Ufern und Übernachtungsverbot vor und fuhren deshalb nach einem kurzen Tankstop noch ein Stück weiter Richtung Georgetown. Die Straße wurde jetzt abwechslungsreicher. Zwar gab es immer noch viele Kühe rechts und links der Straße, aber das Buschwerk wurde dichter und die unendlich langen kerzengeraden Abschnitte wurden durch Kurven unterbrochen. Auch ging es auf und ab, wobei die Steigungsstrecken überwogen. Laut Karte kommen wir kurz vor Cairns auf fast 1000 Meter über dem Meer. Vorgestern hatten wir im Lokalfernsehen gesehen, dass es in Queensland - wo wir gerade sind - geschneit hatte. Leider hatten wir nicht verstanden, wo es genau ist, denn der Ton war abgestellt.

An einer netten und von der Straße nicht einsehbaren Stelle hielten wir für die Übernachtung an, kochten leckeres Rumpsteak mit Nudeln und Soße, duschten mit der Solardusche, die wir im Camper gefunden hatten und bestaunten vor dem Schlafen gehen noch den wunderschönen Sternenhimmel.


Sonntag, 19. Juli 2015


Stille, Kälte, Sternenhimmel, Dunkelheit - das alles hatten wir heute Nacht. Unser Platz „off the Track“ war fast schon unheimlich still. Kein Ton war zu hören, nichts störte unsere Ruhe. Unter der Decke war es uns warm, nur die Nasen blieben kalt, denn die Luft hatte sich abgekühlt.

Nach dem Frühstück in der Sonne bei Windstille fuhren wir nach Georgetown. Zu sehen gab es hier nichts. Auch die Tourist-Information hatte nichts, was uns interessieren könnte. So fuhren wir gleich weiter nach Cobbold Gorge, wo wir für morgen eine Tour gebucht hatten. Fast durchgängig war die Straße dorthin ungeteert - so staubte unser Camper wieder richtig ein :-( Naja, es war nicht der „berühmte“ rote Sand, sondern eher ein grauer Staub. Den sehen wir nicht so auf unseren Möbeln :-)

Nach Wäschewaschen und einem kleinen Mittagsimbiss in Form von Salat und Brötchen gingen wir an den Pool. Meine Herren, war das Wasser kalt ! Alle Falten zog es uns aus dem Körper. Wir sehen jetzt beide wie neugeborene Kinder aus !

Der Greyhound probierte anschließend ein am Ufer des kleinen Sees vertäutes Kajak aus. Es machte Spaß, aber leider war der See nicht sehr groß.

Nach dem Duschen gönnten wir uns ein Abendessen im Restaurant der Anlage. Gut gegessen haben wir, satt waren wir und viel Geld hatten wir ausgegeben. Essen gehen in Australien ist - abgesehen von der Qualität und dem Geschmack des Essens - nicht billig. So kostete uns heute z. B. eine Lasagne ca. 20 € ! Aber ab und zu gönnen wir uns dieses Vergnügen.

Danach wurden wieder Bilder begutachtet. Allzu spät wurde es nicht, denn morgen früh wartet auf uns die Tour durch die Cobbold Gorge - und da wollen wir ausgeschlafen sein.


Montag, 20. Juli 2015


Zum Frühstück konnten wir viele exotische Vögel in unserer Nähe beobachten. Leider kamen sie nicht so nahe, dass wir ein vernünftiges Foto hätten machen können.

Nach dem Zusammenpacken stellten wir den Camper auf den Tagesgästeparkplatz und gingen zum Treffpunkt für die heutige Tour.

Zunächst ging es mit einem Offroadbus in die Nähe der Cobbold Gorge. Vor der Bootsfahrt marschierten wir allerdings erst einmal auf das Plateau, um einen Blick von oben in die Schlucht werfen zu können. Auf dem Weg dorthin erklärte uns unser Führer die verschiedenen wild wachsenden Früchte und Sträucher sowie ihren Nutzen als Nahrung für die Aboriginies. Auch erläuterte er den Vorteil und die Arbeitsweise der Termiten für den Boden. Es war interessant, ihm dabei zuzuhören, vor allem, da er ein klares Englisch sprach. Unser Weg führte uns abschließend zum Grab von John Corbett. Er wurde im 19. Jahrhundert angeblich durch Aboriginies umgebracht. Allerdings gibt es so viele Ungereimtheiten bezüglich der Umstände seines Todes, dass es fast wahrscheinlicher ist, dass ein Gastwirt, der ihm sein Gold und Geld neidete, ihn hat umbringen lassen. Endgültig klären läßt sich die Geschichte sowieso nicht mehr, aber es war spannend, den Hintergrund, der zu diesem Grab gehört, zu erfahren.

Dann gingen wir zum Bootsanlegesteg und fuhren mit ganz leisem Elektroantrieb und langsam die sehr beeindruckende und enge Schlucht ab. Schön, dass alle Anwesenden ruhig blieben - so wurde die Erhabenheit des Ortes nicht durch Lärm gestört. Die glattgeschliffenen Felsen erinnerten uns an den Antelope-Canyon in Nevada. Hier aber kam noch das ruhig dahin fliessende Wasser dazu, was zu schönen Spiegelungen und einer stellenweise unwirklich wirkenden Landschaft führte. Wir waren froh, die Tour gebucht zu haben, denn diese Schlucht gehört mit zu den Highlights unserer Australienreise !

Die Rückfahrt zum Campground erfolgte wieder mit dem Offroadbus. Dort erwartete uns eine böse Überraschung: das linke Hinterrad unseres Campers war platt ! Super ! Als Erschwernis kam hinzu, dass wir wegen des kiesigen Untergrundes und den durch den Platten abgesenkten Camper erst einmal mit der Schaufel unter dem Wagen eine kleine Vertiefung graben mußten, da wir sonst den Wagenheber gar nicht unter das Auto hätten stellen können. Mit vereinten Kräften konnten wir das schwere Ersatzrad von der Hecktür abnehmen und montieren. Der Reifenwechsel dauerte nicht lange - immerhin hatten wir in Pine Creek ja schon einmal zugeschaut, wie es gemacht wird. Später erfuhren wir, dass wir uns einen Nagel in den Reifen gefahren hatten. Das muß heute morgen beim Umstellen des Campers passiert sein.

Wir waren aber heute nicht die Einzigen mit einem Platten, denn als wir losfahren wollten, sahen wir ein anderes Auto mit plattem Reifen. Der Besitzer hatte aber schon angefangen, den Reifen zu wechseln und brauchte keine Hilfe.

Bis Georgetown waren es 90 Kilometer. Wenn uns bis dahin noch ein Reifen platt wird, haben wir ein Problem ! Wir fuhren deshalb so vorsichtig, wie es die Offroadpiste zuließ und waren heilfroh, als wir in Georgetown angekommen waren. Dort gaben wir den platten Reifen bei einem Reifen- und Mechanikerbetrieb ab und kauften anschließend in den dortigen beiden „Supermärkten" ein. Alles bekamen wir nicht, was wir brauchten. Aber das zum Überleben der Greyhoundin wichtigste Utensil bekamen wir - ein Glas Nutella !

Wieder beim Reifenbetrieb angekommen, sahen wir, wie sich der Mechaniker mit dem Reifen abmühte. Im Gegensatz zu seinem Kollegen in Katherine, der die Angelegenheit einschließlich Auswuchten in einer viertel Stunde erledigt hatte, brauchte er hierzu 1 1/2 Stunden. Auch wechselte er nicht den Schlauch, sondern reparierte ihn mit zwei Flicken, wie wir sie daheim auch für unser Fahrrad nehmen. Anschließend wusch er den Reifen mitsamt der Felge und montierte ihn wieder an unserer Hecktür. Dafür wuchtete er den Reifen nicht aus. Da wir eine Rechnung wollten, mußte er erst einmal seinen Chef anrufen, um sich zu erkundigen, wo er die Rechnungsblöcke findet. 45 AUD kostete uns die Angelegenheit. Jetzt haben wir aber wieder ein funktionsfähiges Ersatzrad, falls wir wieder einen Platten bekommen - denn nicht vergessen: Aller guten Dinge sind Drei !

Wir fuhren dann noch ein paar Kilometer Richtung Mount Surprise und suchten uns abseits der Straße einen ruhigen Platz. Dass wir dafür zunächst einen sehr steilen Berg mit unserem Auto „hochklettern" mußten, war ein würdiger Abschluß des heutigen Fahrtages.

Oben angekommen, putzte die Greyhoundin den Camper, während der Greyhound für das leibliche Wohl sorgte. Nach dem Essen duschten wir mit kaltem Wasser unter Gottes freiem Himmel, der heute zum ersten Mal leicht bewölkt war. Der Wind wehte auch nicht gerade warm und so freuten wir uns, nach dem Duschen sofort die warme Icebreaker-Wäsche anziehen zu können.

Nach der Begutachtung von ein paar Bildern endete dieser zu Anfang sehr schöne, dann spannende und zum Schluß kalte Tag.


Dienstag, 21. Juli 2015


Zum Frühstück gab es heute Pancakes, da wir fast keine Brötchen mehr hatten. Das ist hier sowieso ein Problem: Zwar steht an vielen Geschäften, dass es Brot gibt. Geht man dann aber hinein, ist schon alles ausverkauft oder es handelt sich um Tiefkühlkost oder abgepackte Toastbrotscheiben (und die sind dann schon etwas Außergewöhnliches !)

In Mount Surprise tankten wir. Einkaufen konnten wir nichts, da es weder Gemüse noch Brot gab. So fuhren wir gleich weiter zur Undara Lodge. Wir hatten dort einen Stellplatz sowie die Lavatunnel-Tour am morgigen Tag vorgebucht.

Da es früh am Tag war, tranken wir zunächst einen Kaffee und fuhren anschließend zum Kalkani-Krater, um den Walk auf dem Kraterrand zu machen. So richtig spektakulär war es aber nicht, denn der Vulkan war vor etwa 190.000 bis 400.000 Jahren ausgebrochen und seitdem nicht mehr aktiv. Naja, ein bißchen Bewegung schadet nie !

Wieder in der Lodge angekommen, putzten wir den Camper, kochten Kartoffeln für die Bratkartoffeln heute Abend, wuschen die Schmutzwäsche und ließen es richtig ruhig angehen.

Nach dem Abendessen besahen wir unsere Fotoausbeute. Ein paar Bilder sind schon echt gut geworden :-)

Und damit geht ein ruhiger und mal ausnahmsweise ereignisloser Tag zu Ende.


Mittwoch, 22. Juli 2015


In der Nacht wurden wir mehrmals wach, da der Wind draussen ganz ordentlich wehte. Hat unserem Camper aber nichts gemacht :-)

In Ermangelung von Brötchen gab es heute wieder Pancakes. Lecker, aber ein würziges Schinken- oder Käsebrötchen wäre auch ganz nett. Naja, hoffentlich klappt es morgen früh.

Mit dem Zusammenpacken ließen wir uns Zeit, da die Tour durch die Lavatunnel erst um 10:30 Uhr beginnen sollte. Anschließend setzten wir den Camper auf den Parkplatz für Tagesgäste um und gingen zum Treffpunkt für die Tour. Wir waren etwa 18 Personen, die die Lavatunnel ansehen wollten. Zunächst fuhren wir im Bus zum Eingang der Lavatunnel. Dort angekommen, erzählte die Rangerin ein bißchen über die Entstehungsgeschichte dieser Tunnel. Sie waren einmal etwa 160 Kilometer lang. Ein großer Teil ist allerdings in den letzten 190.000 Jahren eingestürzt, so dass nur noch ein kleiner Teil besichtigt werden kann. Seit 1990 sind sie zum Nationalpark erklärt worden und dürfen nur noch im Rahmen einer Führung oder zu Forschungszwecken begangen werden.

Der erste Tunnel war nicht besonders lang, aber breit und hoch. Als kleiner Gruselfaktor waren gleich zu Beginn ein paar Knochen von Tieren ausgestellt worden, die hier einmal gelebt hatten.

Maus fand auch einen mumifizierten Frosch. Hmm, lecker !
Maus fand auch einen mumifizierten Frosch. Hmm, lecker !
Kleine Maus in großem Lavatunnel.
Kleine Maus in großem Lavatunnel.

Der zweite Tunnel war im Gegensatz zum ersten Tunnel deutlich länger und hatte sogar Verzweigungen. Auch sahen wir dort kleine Fledermäuse, die kopfüber an der Decke hingen. Dank der Taschenlampe der Rangerin und unseres Blitzes konnten wir die zum Teil farbenprächtigen Wände der Tunnel bestaunen. Nein, es waren dieses Mal keine Malereien der Aboriginies, sondern verschiedene Gesteinsformationen.

Insgesamt war die Tour durch die Lavatunnel schön, kam aber im „wow“-Effekt nicht an die Cobbold-Gorge-Tour heran.

Auf dem Weg Richtung Cairns hielten wir in Mount Garnet an, um noch einzukaufen. Und tatsächlich, in einer Bäckerei bekamen wir noch ein Brot. Es fühlt sich zwar weich an, aber es ist besser als nichts. Nur Schinken haben wir keinen bekommen. So gibt es dann halt morgen früh Käsebrote zum Frühstück.

Bis Ravenshoe, der höchsten Stadt in Queensland mit fast 1000 Metern Höhe über dem Meer gab es nichts zu sehen, weshalb wir ohne Stopp durchfuhren. Dort angekommen, fiel uns zunächst auf, dass die umliegenden Wälder nicht mehr sichtbar waren, da die Wolken so tief hingen. Hmm, ein Naturschauspiel, was wir schon „ewig“ nicht mehr gesehen hatten. Als es dann auch noch anfing, zu regnen, waren wir sprachlos. Heute morgen noch fuhr der Wasserwagen durch den Campground und machte die Wege nass, damit es nicht so staubt - und jetzt regnet es ! Das alles an einem Tag und keine 150 Kilometer voneinander entfernt !

In der Tourist-Information holten wir uns Unterlagen und Tipps für den Bereich um Cairns. Als wir diese im Auto kurz sichteten, fiel uns auf der Landkarte bei Millaa Millaa ein Gebiet auf, welches mit „Beatrice“ bezeichnet war. Auch gab es dort einen Beatrice-River. Damit war klar, dass wir dorthin fahren werden. Der Weg nach Millaa Millaa führte uns durch den tropischen Regenwald, der parallel zur Küste wächst. Passend dazu regnete es während der gesamten Zeit. Dennoch stiegen wir am Beatrice-River aus, um ein Erinnerungsphoto zu machen.

Das ist der Beweis !
Das ist der Beweis !
...und wo es einen Beatrice-River gibt, gibt es natürlich auch einen North Beatrice - River
...und wo es einen Beatrice-River gibt, gibt es natürlich auch einen North Beatrice - River

Hier im Regenwald wachsen ebenso baumgroße Farne, wie wir sie schon in Neuseeland gesehen hatten. Ein Anblick, der uns immer wieder fasziniert.

In Millaa Millaa fuhren wir im strömenden Regen auf den Campground und brachten zum ersten Mal die Persenning an, die zum Camper gehört. Diese hatten wir noch nie ausgepackt, eine Beschreibung gab es auch nicht - und so baute der Greyhound sie nach Gefühl im Dauerregen auf, damit wir wenigstens beim Ausstieg aus der Hecktür nicht gleich im Regen stehen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen :-)

Gekocht haben wir in der Camp-Kitchen, die ein geschlossener Raum war. Das hatten wir so bislang noch nicht gesehen, denn die Camp-Kitchen der anderen Camp-Grounds waren offene Hütten. Müssen wir uns jetzt auf Regen und Kälte einstellen ???

Nach dem Essen schauten wir die Prospekte aus der Tourist-Informationen durch. Anschließend gingen wir ins Bett und ließen uns vom Prasseln des Regens auf das Camperdach in den Schlaf trommeln.

 

Donnerstag, 23. Juli 2015

 

Statt eines blauen Himmels empfing uns der Tag mit Regen (und es sollte fast den ganzen Tag so bleiben). So frühstückten wir im Camper. Das Brot von gestern, welches wir in Mount Garnet aufgrund seiner dunklen Farbe gekauft hatten, erwies sich als Weißbrot mit dunklem Rand. Aber es schmeckte mit Senf und Käse gar nicht mal so schlecht.

Nach Abbau der Persenning fuhren wir zur Rezeption und loggten uns im Internet ein. Es wurde auch mal wieder Zeit, denn unsere Homepage hatten wir schon seit fünf Tagen nicht mehr gepflegt. Auch hatten wir einige Mails bekommen. Nach etwa einer Stunde gab uns die Frau an der Rezeption aber zu verstehen, dass wir nun ihr WiFi genug genutzt hätten. So loggten wir uns aus und begannen unsere heutige Tour.

Zunächst fuhren wir die drei um Millaa Millaa gelegenen Wasserfälle ab. Der erste war der Millaa Millaa Falls, welcher leicht zu Fuß erreichbar war. Wir hätten es noch bequemer haben können, wenn wir auf den Busparkplatz gefahren wären - dann hätten wir ihn prima aus dem Fenster unseres Autos besichtigen können. So aber mußten wir ein paar Stufen im Regen gehen. Der Wasserfall war ganz hübsch. Wäre das Wetter besser gewesen, hätten wir dort auch baden können.  So aber fuhren wir weiter zum Zillie Falls. Diesen erreichten wir nach ein paar Metern, waren aber enttäuscht: Wir sahen nur den oberen Rand des Wasserfalls. Den Pool konnten wir nur erahnen, da es keinen sichtbaren Weg nach unten gab. Um wenigstens ein halbwegs vernünftiges Bild zu bekommen, überwand der Greyhound die Absperrungen und wagte sich bis an den Rand des Wasserfalls, um dann mit ausgestreckter Kamera ein Foto zu machen. Besser wie nichts ist es allemal geworden.

Um zum Ellinjaa - Fall zu gelangen, mußten wir einen längeren Weg durch den Regenwald gehen. Ähnlich wie beim Millaa Millaa Falls standen wir anschließend am Fuß des Wasserfalls und konnten im Regen ein paar hübsche Bilder machen.

Nach so viel Wasserfall - Besichtigungen war unser nächstes Ziel der Platypus Park bei Tarzali. Nach Aussage des Besitzers handelt es sich um die größte Population der Welt dieser seltsamen Tiere. Sie sind bis zu 50 Zentimeter lang, haben einen Biberschwanz, Fell und - einen Entenschnabel ! 80 Prozent ihres Lebens sind sie unter Wasser. Zum Atmen kommen sie an die Wasseroberfläche und verschwinden nach ein paar Sekunden wieder. Bevor wir uns zu dem kleinen See aufmachten, in dem die Platypus leben, wurde uns ausdrücklich eingeschärft, keinen Regenschirm aufzuspannen (dieser könnte von den Tieren als Raubvogel gedeutet werden), keine ruckartigen Zeigebewegungen zu machen (dies interpretieren sie als Angriff) und uns gut hörbar zu unterhalten (die Stimmen von Menschen werden als nicht bedrohlich empfunden). Nach einem kurzen Fußweg waren wir angekommen und jetzt hieß es warten, warten und nochmals warten. Eine Stunde verbrachten wir dort. Ab und zu sahen wir eines dieser Tiere. Leider waren sie nie so nah bei uns, dass wir sie mit einem normalen Objektiv hätten aufnehmen können. So mußte das Teleobjektiv herhalten. Die Greyhoundin hatte mit ihrer Kamera Probleme, da diese erst so spät scharf stellte, wenn die Tiere schon wieder abtauchten. Zum Glück funktionierte unsere andere Kamera aber gut, so dass wir einige brauchbare Bilder bekamen.

Nach dieser Besichtigung war unser nächstes Ziel Nerada Tea. Dort wird Australiens einziger Tee angebaut, maschinell geerntet und direkt vor Ort verarbeitet. Leider landet das meiste in Teebeuteln. Anstelle von Führungen können die Besucher einen kurzen Blick in die sehr warme Fabrikationshalle werfen und anschließend im Shop nebenan Tee kaufen bzw. Tee und Kuchen essen.

Such die Maus !
Such die Maus !
Teeexperte Maus erklärt uns die Teeherstellung bei Nerada Tea
Teeexperte Maus erklärt uns die Teeherstellung bei Nerada Tea
Schleckermäulchen Maus bei der Verkostung der Teesorten Chai und Lemon-Ginger.
Schleckermäulchen Maus bei der Verkostung der Teesorten Chai und Lemon-Ginger.

Der Hauptgrund für unsere Fahrt zu Nerada Tea waren aber die hier lebenden Baumkängurus. Tatsächlich sahen wir auch eine Kängurufamilie in den Bäumen herumklettern. Leider hatten wir Gegenlicht, so dass es sehr schwierig war, gute Fotos zu machen. Aber wichtiger war uns, die putzigen Kerlchen in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.

Da es immer noch regnete, wurde es mal wieder Zeit für einen Wasserfall. In Malanda besichtigten wir den nächsten, waren aber enttäuscht, da es sich nur um eine bessere Stromschnelle handelte.

Unser Bedarf an Wasserfällen und Tieren war danach für heute gedeckt, weshalb wir nach Atherton fuhren und im dortigen Woolworth unsere Vorräte auffüllten. Nach den langen Tagen im Outback mit seinen begrenzten Einkaufsmöglichkeiten fühlten wir uns wie im Schlaraffenland: Es gab wieder alles - und das im Überfluß ! Was die bisherigen Läden zu wenig hatten, gab es hier zu viel. Zum Glück hatten wir uns eine Einkaufsliste gemacht, sonst wäre unser Einkaufswagen zusammen gebrochen.

Mit vollgepacktem Camper und leerem Geldbeutel fuhren wir in Atherton auf den Campground und bauten wie gestern unsere Persenning auf. Da wir dieses Mal schon Erfahrung im Aufbau hatten und genügend Platz vorhanden war, steht sie heute wie eine Eins.

Nach dem Essen buchten wir für Cairns eine Unterkunft für die camperlosen Tage und besahen unsere Fotoausbeute des heutigen Tages.

Auch heute trommelte uns der Regen in den Schlaf. Zum Glück ist es trotz des Regens nicht kalt - immerhin sind wir in den Subtropen.

 

Freitag, 24. Juli 2015

 

„I’ve got sunshine……“ - dieses Lied geht mir schon den ganzen Tag im Kopf herum. Woran liegt das bloß ?

Aber von Anfang an: „Raindrops keep falling on my“ ...Camper, so könnte man liedtechnisch den Tagesbeginn beschreiben. Der Regen machte uns grundsätzlich nichts aus, aber wann sollen unsere Handtücher wieder trocken werden ? Die Greyhoundin macht sich zudem langsam auch Gedanken über die Bettwäsche - findet sie doch keinen Platz, um diese zum Lüften aufzuhängen. Zum Glück haben wir die Persenning um den Camper herum - so können wir wenigstens im Trockenen kochen und spülen.

Nach dem Frühstück mit leckeren Brötchen von Woolworth packten wir zusammen und fuhren nach Mareeba. Unser erstes Ziel war Jaques Coffee Plantation, wo wir eine informative Tour über den Kaffeeanbau in Australien mitmachten, die Ernte mit Maschinen erklärt sowie einen leckeren Kaffee nach Wahl bekamen. Die Tour hat uns richtig Spaß gemacht, vorallem, da der Guide alles ein bißchen lustig erklärte. Unsere Maus verzichtete auf den ergänzenden Film und trank schon einmal ihren Kaffee, um wach zu werden.

Die Maus startet in den (hoffentlich) regenfreien Tag mit einer Tasse Kaffee bei der JAQUES Coffee Plantage.
Die Maus startet in den (hoffentlich) regenfreien Tag mit einer Tasse Kaffee bei der JAQUES Coffee Plantage.

Anschließend kamen wir an riesigen Zuckerrohrfeldern vorbei. Schon irre, wie lang diese Stangen werden ! In diesem Teil der Tablelands wird überwiegend Obst und Gemüse angebaut, da hier die Sonne an 300 Tagen im Jahr scheint - so stand es zumindest am Ortseingang von Mareeba. Kaum hatten wir das gelesen, riß der Himmel auf und die Sonne kam hervor. Es dauerte nicht lange und der Himmel war überwiegend blau und es wurde schön warm. …….und so kam es, dass der Greyhound dieses zu Beginn genannte Lied im Kopf hatte.

Nach unseren Unterlagen sollte gestern in Mareeba die Veranstaltung „Christmas in July“ (!) beginnen. So fuhren wir zur Tourist-Information, um uns nach dem genauen Ort zu erkundigen. Leider bekamen wir als Auskunft, dass der Weihnachtsmarkt nur am Sonntag ist. Die Tage davor findet nur der Aufbau statt. Schade, so verpassen wir den Weihnachtsmarkt im Juli !

Der weitere Weg Richtung Daintree NP bot links Berge und später rechts das Meer. Wir stoppten nur zweimal, um die Aussicht zu genießen.

Maushausen auf der Kokosnuss :-)
Maushausen auf der Kokosnuss :-)

In Wonga, wenige Kilometer vor der Fähre in den Daintree NP, suchten wir uns einen Stellplatz auf einem Campground. Der erste Campground war ausgebucht, aber der zweite hatte noch Plätze frei. So stellten wir uns mit unserem Camper fast an den Strand. Allerdings wird vor dem Baden im Meer gewarnt, da hier Salzwasserkrokodile leben. Wir kühlten uns deshalb im Pool ab, was in der Sonne auch eine nette Alternative war.

Nach dem Essen, welches wir in der bestens ausgestatteten Campkitchen zubereiten konnten, überlegten wir uns anhand der ausliegenden Prospekte, welche Art von Schnorchelausflug zum Great Barrier Reef wir buchen sollten. Es gibt viele Anbieter, die preislich alle ähnlich sind, sich aber in der Auswahl der Riffe unterscheiden. Auch die Anzahl der Gäste an Bord sowie das Angebot der Unternehmungen während der Tour sind unterschiedlich.

Nach langem Abwägen haben wir entschieden, dass wir heute noch nichts entscheiden. Vielmehr wollen wir jetzt erst einmal den Daintree NP genießen und hoffen, dass das schöne sonnige Wetter auch morgen unseren Tag erhellt.

Den Abend verbrachten wir im Camper, denn hier wird vor Schlangen in der Nacht gewarnt. Naja, so sind wir schon vor Mücken geschützt.

 

Samstag, 25. Juli 2015

 

Diese Nacht hatten wir aufgrund der Temperaturen von gestern versucht, ohne die warme Icebreaker-Wäsche zu schlafen. Und es hat funktioniert ! Wir haben nicht gefroren. Im Gegenteil, die dicke Decke war manchmal zu warm. Toll, dass es hier am Meer wieder die von uns geliebten warmen Temperaturen hat.

Frühstück gab es vor dem Camper zwar im Schatten, aber die Temperaturen waren mehr als angenehm. Im Gegenteil, als wir anfingen, alles zusammen zu packen, ahnten wir, dass wir heute ordentlich schwitzen werden.

Vor unserer Abfahrt sprachen wir noch mit einem holländischen Paar, die gestern versucht hatten, im Daintree NP auf einem Campingplatz unter zu kommen und wegen Überfüllung abgewiesen worden waren. Hoffen wir, dass wir mehr Glück haben.

Glück hatten wir schon bei der Fähre, denn wir mußten nicht warten. Unser Plan war, bis zum Cape Tribulation durchzufahren, dort auf einem Campingplatz für zwei Nächte einen Stellplatz zu buchen und anschließend den Park zu erkunden. Bis dorthin waren es zwar nur rund 50 Kilometer, aber die Straße wand sich stellenweise wie im Gebirge hoch und runter. Demzufolge kamen wir nicht besonders schnell voran. Aber gemäß den Verkehrsschildern sollten wir sowieso langsam fahren, denn überall waren Warnschilder angebracht, die vor Helmkasuaren auf der Straße warnten. Hoffentlich sehen wir einen dieser mannshohen Vögel. Im National Geographic hatten wir einen tollen Bericht über diese flugunfähigen Vögel gelesen und wollten sie deshalb nun in freier Wildbahn erleben.

Am Cape Tribulation angekommen, bekamen wir gleich beim ersten Campingplatz in PK'S Jungle Village einen hübschen Stellplatz. Er ist zwar „unpowered“, aber die Camp-Kitchen ist sehr gut ausgestattet und bietet des Weiteren große Kühlschränke an. So brauchen wir unseren Camper-Kühlschrank nicht.

Nachdem die Stellplatzfrage geklärt war, buchten wir für morgen früh nach dem Frühstück ein sogenanntes „Jungle Surfing“. Dabei werden wir an Leinen durch den Urwald „fliegen“. Vor allem die Greyhoundin ist auf die Veranstaltung gespannt, denn bislang hat sie sich an ein solches Abenteuer nicht heran getraut. Aber die Maus bestärkte sie bei der Buchung und meinte lapidar, dass es schon gut gehen und ihr gefallen wird.

Anschließend gingen wir zum Strand am Cape Tribulation. Ein trotz Ebbe wunderschöner tropischer Strand erwartete uns.

Kulki-Beach am Cape Tribulation
Kulki-Beach am Cape Tribulation

Allerdings wiesen Schilder auf die Krokodilgefahr hin, was dem paradisischen Eindruck einen kleinen Dämpfer verpasste. Der Sand glitzerte richtig in der Sonne. Da war es logisch, dass die Greyhoundin etwas Sand einpackte. Wir genossen die Wärme des Sandes und den Anblick der hübschen Bucht. Ein paar Fotos widmeten wir auch den Mangroven, die in einer Ecke des Strandes wuchsen. Mit ihren vielen Wurzeln sehen sie schon ein bißchen unheimlich aus.

Nach einer kleinen Stärkung mit Tomaten, Gurke und Brötchen gingen wir zum Aussichtspunkt am Cape Tribulation. Dieser war nun nicht so, wie wir uns das erhofft hatten. Wir fuhren deshalb weiter, um den Dubuji - Walk zu machen. Ein Teil des Weges durch den Küstenurwald war zwar wegen Ausbesserungsarbeiten gesperrt, aber der verbleibende Teil reichte uns vollkommen aus, um uns wie im tiefsten Urwald zu fühlen.

Die Greyhoundin versteckt sich hinter einer Fan-Palme (Fan = englisch für Lüfter)
Die Greyhoundin versteckt sich hinter einer Fan-Palme (Fan = englisch für Lüfter)

Eine solche Dichte an Pflanzen kann man sich gar nicht vorstellen ! Auch waren die Tafeln mit den Beschreibungen zu den verschiedenen Wachstumshöhen und deren Auswirkungen auf die darunter liegenden Pflanzen interessant gestaltet. Ein Weg, der sich sehr gelohnt hatte !

Maus vor einem Farn - beachte den Größenunterschied !
Maus vor einem Farn - beachte den Größenunterschied !

Nach diesem Walk hatten wir einen in der Karte eingezeichneten Weg zum Meer gehen wollen. Als wir ankamen, war der Pfad jedoch durch ein Gitter verschlossen. So gingen wir in das gegenüber liegende Informationscenter „Masons Café“, um uns über Sichtungsmöglichkeiten der hier lebenden Helmkasuare zu erkundigen. Wir bekamen den Tipp, das sich ein Jungtier in der Gegend aufhält und wir am Besten Richtung Wasser gehen sollten.

Wir stiefeln also los, sehen aber nichts. Wir gehen weiter, sehen aber immer noch nichts. Als wir schon aufgeben wollen, sehen wir den Kasuar !

Der junge Kasuar, immerhin schon 1,30 Meter hoch.
Der junge Kasuar, immerhin schon 1,30 Meter hoch.

Der Greyhound ging so nahe heran, dass das Tier ihn beinahe umgerannt hatte. Es flüchtete über den kleinen Fluss, der Greyhound lief sofort hinterher. Und dort im dichten Unterholz fühlte es sich unbeobachtet ! Mit ISO 6400 gelangen dann im dunklen Regenwald ein paar sehr schöne Bilder ! Wir waren total happy !

Wieder an unserem Campground angekommen, gingen wir zum Myall - Beach, um dort einen kleinen Strandspaziergang zu machen. Der Sand ist fast puderig und richtig weiß. Aber auch hier standen Warnschilder vor Krokodilen :-(

Da es noch früh war, ruhten wir uns anschließend erst einmal in unseren Campstühlen aus. Anschließend kochten wir, begutachteten mal wieder Bilder und gingen heia.


Sonntag, 26. Juli 2015


Gegen 6 Uhr wurden wir vom Geschrei vieler Vögel wach, die sich im Baum gegenüber wahrscheinlich um die Früchte stritten. Wie sollen wir da schlafen können - auch wenn unsere Idee mit der dünnen Decke als Bettdecke genau richtig war ! Uns war es in der Nacht weder zu kalt noch zu warm gewesen.

Nach diesem „unsanften“ Wecken dösten wir nur noch vor uns hin, bis wir dann von ein paar Regentropfen aus dem Bett geholt wurden: Unsere Handtücher hatten wir vor dem Camper zum „Trocknen“ ausgebreitet. Nasser als sie schon sind, sollten sie nicht werden. Deswegen standen wir gleich auf und brachten sie in den Camper. Aber so richtig trocken werden die Sachen hier sowieso nicht, dafür ist die Luft an sich viel zu feucht. Aber zumindest stocken die feuchten Sachen nicht, wenn wir sie ausbreiten.

Nach dem Frühstück machten wir uns zum bereits vorgebuchten Jungle Surfing auf. Der Greyhoundin war es schon etwas mulmig, aber sie hielt sich tapfer. Nach einer kurzen Fahrt wurden wir an der Basisstation abgesetzt, empfingen Gurtzeug und Helm und marschierten zum ersten Punkt der Veranstaltung.

Dort mußten wir zunächst in das sogenannte Hamsterrad einsteigen und durch Laufen im Rad zwei Personen auf den ersten Baum hochwinschen.

Gleich geht es los für uns Drei.
Gleich geht es los für uns Drei.

Von da an ging es von Baum zu Baum fliegend vorwärts. Beim ersten Flug war der Blick der Greyhoundin noch etwas unentspannt, aber dann fing es an, ihr richtig Spaß zu machen.

Fliegt, ihr Mäuse, fliegt ........
Fliegt, ihr Mäuse, fliegt ........

Am Schluß war sie sogar dazu bereit, kopfüber hängend zu fliegen. Als Maus das fröhliche Gesicht der Greyhoundin sah, meinte sie nur: „Habe ich doch gleich gesagt, dass Dir das Spaß macht ! Ich wäre ja auch gerne alleine an einer Leine gehangen und geflogen, aber so kleines Gurtzeug und Helme haben die hier nicht. War aber nett von Euch, mich trotzdem als Co-Flieger mitgenommen zu haben“.

Den Abschluß dieses Jungle Surfings bildete ein steileres Stück, bei dem wir mit 40 Kilometer pro Stunde „flogen“ und erst kurz vor dem Ende abgebremst wurden.

Nach dieser tollen Veranstaltung gingen wir zurück zum Camper und fuhren zum Discovery Center. Unterwegs stoppten wir am Noah Beach und Thornton Beach. Leider hatte sich mittlerweile der Himmel zugezogen, sodass die schönen sonnendurchfluteten Bilder von gestern nicht möglich waren. Schade, aber vielleicht scheint ja morgen die Sonne wieder.

Auf unserem weiteren Weg sahen wir ein Auto am Straßenrand stehen. Es werden dort doch nicht etwa Helmkasuare unterwegs sein ? Wir halten also auch an - und sehen einen ausgewachsenen und einen heranwachsenden Helmkasuar durch den dichten Regenwald neben der Straße gehen. Wow, welch toller Anblick !

Leider verdeckten zu viele Äste den freien Blick, so dass wir fototechnisch nicht denselben Erfolg wie gestern hatten. Egal, den schönen Anblick der beiden großen Vögel vergessen wir nicht so schnell.

Dieses Ereignis rief nach einem krönenden Abschluss. Diesen machten wir bei der Daintree Icecream Company. Dort selbst hergestelltes Eis erwartete uns als Mix in den Sorten Raspberry, Ananas, Banane und Wattleseed, eine einheimische Schote, die geschmacklich an Kaffee erinnerte. Das Eis war sehr cremig und total lecker. Zum Abschluß gönnten wir uns noch gefrorene pürierte Mango.

Bald danach kamen wir am Discovery Center an. Dieses Center erklärt den Regenwald in allen seinen Facetten und hat als „krönendes“ Highlight eine Aussichtsplattform, bei der man einen Blick auf das Dach des Regenwaldes werfen kann. Dazu bekommt jeder Besucher sowohl ein erklärendes Booklet als auch einen Audioguide. Am Anfang hörten wir uns den Audioguide noch an, doch je weiter wir gingen, umso mehr ließen wir ihn ausgeschaltet. Die Erklärungen waren uns doch zu umfangreich und ins Detail gehend.

Leider blühten gerade wenig Blumen im Blätterdach des Regenwaldes. So konnten wir viel Grün ansehen, aber nichts farbenfrohes entdecken. Maus fand als Erste ein paar kleine Blüten und Beeren ganz oben im Blätterdach und kletterte sofort den Baum hoch. Wir hatten Mühe, ihr zu folgen. Vor allem mußten wir aufpassen, dass sie sich ihr Fell nicht an den Dornen bewehrten Ranken der vielen Schlinggewächse aufreißt. Aber der kleine Abenteurer schaffte es dann doch und ließ sich zum Beweis gleich fotografieren.

Maus im Wipfel eines sehr hohen Urwaldbaumes (ca. 23 Meter über dem Boden)
Maus im Wipfel eines sehr hohen Urwaldbaumes (ca. 23 Meter über dem Boden)

Auch hatten es ihr die lebensgroßen Modelle der Helmkasuare angetan. Bei den ausgestellten Jungtieren wollte sie gleich bleiben und mit ihnen spielen. Erst als wir sie darauf hinwiesen, dass es sich um nicht lebende Tiere, sondern um Modelle handelt, ging sie mit uns weiter durch den Regenwald.

Kommt, spielt doch mit mir !
Kommt, spielt doch mit mir !
Boah, ist der groß !
Boah, ist der groß !

Die Anlage ist interessant aufgebaut, aber alles in allem bot sie uns nichts besonders Neues. Vielleicht liegt es daran, dass wir gestern den schönen Dubuji Boardwalk durch den Regenwald gemacht hatten. Auch fanden wir es schade, dass in den Baumkronen gerade so wenig Blumen blühen. Naja, es kann ja nicht alles ein Highlight sein.

Als wir wieder beim Camper waren, fing es an, zu regnen. Und es regnete dann bis in den späten Abend hinein :-(

Unsere Handtücher, die wir heute morgen zum Trocknen aufgehangen hatten, waren durch den Regen so nass, dass wir sie einfach bis morgen hängen lassen. Was sollen wir auch mit den nassen Teilen in unserem Camper ?

Nach dem Abendessen war Mußestunde angesagt. Der Regen lullte uns aber ein und bald schlossen sich unsere Äuglein.

 

Montag, 27. Juli 2015

 

Der Regen hatte in der Nacht aufgehört, so dass die Vögel bereits um 6 Uhr wieder mit ihrem Geschrei beginnen konnten. Wie sollen wir da schlafen ? Also standen wir auf und gingen zum Kulki Beach beim Cape Tribulation, um vielleicht ein paar schöne Sonnenaufgangsfotos machen zu können. Leider meinte es die Sonne nicht gut mit uns und war öfter von Wolken verdeckt. Schade, aber wir hatten den Strand ja schon in der Sonne gesehen. So frühstückten wir und packten zusammen.

Am Thornton-Beach stoppten wir. Es war ablaufende Flut und die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel. Der Strand sah wie aus dem Bilderbuch aus: weißer Sand, türkisblaues Meer, grüner Dschungel, blauer Himmel. Da klickten unsere Fotoapparate ! Auch unsere Maus genoß den himmlischen Frieden dieses Strandes und sonnte sich, während wir fotografierten.

Ein Strand wie aus dem Urlaubsprospekt: Der Thornton-Beach. Da läßt Maus sich gerne von der Sonne den Pelz bräunen.
Ein Strand wie aus dem Urlaubsprospekt: Der Thornton-Beach. Da läßt Maus sich gerne von der Sonne den Pelz bräunen.

In Anbetracht des blauen Himmels hielten wir noch einmal am Discovery Centre an und versuchten uns an Bildern vom Dach des Regenwaldes vom 23 Meter hohen Besichtigungsturm aus. Eintritt mußten wir nicht noch einmal bezahlen, da unser Ticket von gestern bis zu 7 Tage gilt.

Kurz vor Verlassen des Daintree NP warfen wir noch einen Blick vom Alexandra Lookout auf die Korallensee und die Tablelands. Wie gemalt lag die Gegend vor uns. Ein Reiseprospekt hätte es nicht besser zeigen können.

Lookout am Waluwurrigga - oder einfacher gesagt: Alexandra Range Lookout Point im Daintree NP
Lookout am Waluwurrigga - oder einfacher gesagt: Alexandra Range Lookout Point im Daintree NP

Bei Woolworth in Mossmann füllten wir unsere Vorräte auf, damit wir bis zur Abgabe des Campers am Donnerstag versorgt sind.

In Port Douglas bekamen wir beim Pandanus Campground den letzten freien Stellplatz. Er hat zwar keinen Stromanschluss, aber da er einen großen Kühlschrank sowie eine gut ausgestattete Camp-Kitchen hat, können wir damit leben.

Nach einem kurzen Mittagsmahl gingen wir zur Tourist-Information, um uns über die Schiffstouren zum Barrier Reef zu erkundigen. Ein sehr kundiger Mitarbeiter beriet uns und empfahl uns letztendlich einen Anbieter, der die äußeren Riffe anläuft (= bessere Sicht), nur Schnorcheltouristen mitnimmt (= das Schiff geht näher an die Korallen heran, als wenn auch Taucher dabei sind) und eignergeführt ist (= gut eingespielte Crew mit Kenntnissen des Gewässers). Da für morgen bereits alle Plätze ausgebucht waren, entschieden wir uns für eine Tour am Sonntag. Wir werden dann mit unserem „neuen" Campmobil von Cairns 60 Kilometer nach Port Douglas zurückfahren und die Tour mitmachen.

Des Weiteren buchten wir für Mittwoch die Fahrt mit der Eisenbahn von Kuranda nach Cairns und mit der Seilbahn von Cairns nach Kuranda. Die Seilbahn hat einen Glasboden und schwebt auf einer Strecke von etwa 7,5 Kilometer über dem Urwald entlang. Dabei werden zwei Stopps eingelegt, bei denen wir jeweils 20 Minuten aussteigen und Informationen über den Regenwald erhalten.

Nachdem wir das alles erledigt hatten, erkundeten wir Port Douglas. Es ist ein kleiner mondäner Ferienort mit zum Teil hochpreisigen Geschäften und Restaurants, der voll auf den Tourismus ausgelegt ist. Die Nähe zu Cairns macht ihr Übriges, um z.B. die Immobilienpreise in die Höhe zu treiben. Bei einem Immobilienmakler haben wir Angebote von Appartements gesehen, die fast alle im siebenstelligen Bereich lagen.

Nach diesem Rundgang schnippelten wir unseren griechischen Salat und ließen es uns gut gehen. Anschließend aktualisierten wir unsere Homepage, da wir hier ein kostenpflichtiges, aber stabiles Internet haben. Dadurch wurde es spät, bis wir endlich ins Bett kamen.

 

Dienstag, 28. Juli 2015

 

In der Nacht hatte es ein bißchen geregnet, was uns das Schlimmste für den heutigen Tag fürchten ließ. Als wir aber aufwachten, schien die Sonne und nur ein paar kleine Wölkchen waren am Himmel zu sehen.

Nach dem Frühstück kochten wir noch unsere letzten Kartoffeln für den Salat heute Abend, packten zusammen und fuhren Richtung Cairns.

Beim Rex - Lookout stoppten wir und waren wieder sprachlos über die fast schon kitschige Schönheit der Küste mit ihrem Regenwald, dem Sandstrand und dem blauen Himmel mit ein paar Wolken.

Ein Stück weiter erreichten wir mit dem Ellis - Strand den ersten von noch vielen folgenden Stränden. Es war richtig schön, ohne Schuhe im warmen Sand am Meer entlang zu gehen. Arm in Arm gingen wir, machten dabei ein paar Fotos von unseren Schatten und waren einfach nur glücklich.

Die Strandgeister.
Die Strandgeister.

Der Greyhound versuchte sich an ein paar profimäßigen Strandfotos - das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen :-)

Je näher wir Cairns kamen, umso mehr bewölkte sich der Himmel. Als wir in unserem Tagesziel Kuranda angekommen waren, sahen die Wolken schon richtig nach Regen aus. Trotzdem parkten wir in der Nähe der Bahnstation und schauten uns an, wo morgen unsere Tour mit der historischen Eisenbahn nach Cairns beginnen soll. Auch gingen wir zur Endstation der Seilbahn, mit der wir - auch morgen - von Cairns nach Kuranda schweben werden.

Danach erkundeten wir ein bißchen das Dorf Kuranda. Vielmehr als ein Dorf ist es nicht. Sehr touristisch ausgelegt, ist es in Australien als ehemaliges Hippiedorf bekannt, in dem jeden Tag ein Markt mit einheimischen und ausländischen Produkten stattfindet. Diese ausländischen Produkte sind überwiegend Kleidungen indischer bzw. nepalesischer Herkunft. Die Nähe zur Hippieszene läßt sich eben nicht verleugnen.

Um uns einen Stellplatz für die kommenden zwei Nächte zu sichern, fuhren wir ein paar Kilometer außerhalb von Kuranda in den Kuranda Rainforest Accomodation Park. Tatsächlich waren dort noch Stellplätze frei :-)

Nachdem diese Frage geklärt war und wir uns gestärkt hatten, rafften wir uns trotz des drohenden Regens auf und fuhren nach Kuranda. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit - wir haben immerhin schon fast 16 Uhr - hatten in Kuranda fast keine Shops mehr offen. Auch die Marktstände  waren nahezu alle geschlossen - welcher Hippie arbeitet schon gerne von nine to five ? Wir fuhren deshalb gleich weiter zu den Barron-Falls und warteten das Ende des Wolkenbruchs im Camper ab. Anschließend gingen wir den Rainforest-Walk zum Aussichtspunkt, welcher gleichzeitig eine Haltestelle der Eisenbahn ist. Mittlerweile ist das unser vierter Rainforest-Walk, weshalb wir - auch in Anbetracht des regendunklen Himmels - schnell gingen, um zum Aussichtspunkt zu gelangen. Tja, auch hier wurden wir ein Opfer der gerade andauernden winterlichen Trockenzeit, den die sonst so wuchtigen Fälle präsentierten sich uns als zahmes Bächlein. Nun ja, man kann nicht immer gewinnen oder wie die Greyhoundin es ausdrückte: „Heute morgen noch liefen wir barfuss im warmen Sand eines Strandes und jetzt friert es uns schon fast im Regen.“

Anschließend fuhren wir zur Campsite und relaxten bis zum Abendessen.

 

Mittwoch, 29. Juli 2015

 

Da es in der Nacht mehrfach geregnet und der Wind sich ab und zu mit tiefem Brummen dem Campground genähert hatte, befürchteten wir das Schlimmste für den heutigen Tag. Aber beim Aufwachen kitzelte uns die Sonne und vertrieb die ungemütliche Nachttemperatur.

Nach einem geruhsamen Tagesanfang fuhren wir nach Kuranda in den Schmetterlingsgarten. Unter anderem bekamen wir dort gezeigt, wie durch die dortigen Mitarbeiter die Schmetterlinge vom Ei bis zum fertigen Falter herangezogen werden. Viel schöner waren aber die unzähligen exotischen Schmetterlinge, die um uns herum flatterten. Manche blieben still sitzen, so dass wir gute Fotos machen konnten. Die großen blauen und grünen Falter allerdings waren fast durchgehend in der Luft. Fotos von diesen unsteten Gesellen waren reine Glückssache. Eine „brutale“ Szene bekamen wir auch mit: Ein Schmetterling hatte sich beim Flug über das Wasser etwas verschätzt und war im Wasser gelandet. Sofort kam ein Goldfisch und schluckte den armen Schmetterling am Stück. Im klaren Wasser konnten wir sehen, dass er die Flügel wohl nicht mochte, denn diese spuckte er nach und nach aus. Natur kann auch grausam sein ! Aber trotz dieses Intermezzo war es - wie in jedem Schmetterlingsgarten - schön und Balsam für die Seele, die Falter zu beobachten.

Anschließend bummelten wir über den Markt. Neben chinesischem Tand und australischen Geschmacklosigkeiten wie aufgeblasenen konservierten Fröschen und Känguruhoden als Griff für Flaschenöffner gab es aber auch hübsche Dinge. Die Greyhoundin vervollständigte deshalb ihr Outfit mit einer Hose und einem Kleid.

Im „German Tucker Bratwurst“ - Restaurant aßen wir Thüringer Rostbratwürste im Brötchen. Sie waren gar nicht mal schlecht - vielleicht, weil wir auf das obligatorische Kraut und die Zwiebeln verzichtet hatten, die eigentlich automatisch dazu serviert werden.

Dann wurde es auch schon Zeit, zur Kuranda Scenic Railway zu gehen und unsere vorbestellten Tickets abzuholen. Maus bekam an unserer Stelle die dazu notwendigen Aufkleber auf ihr Fell und so durften wir einsteigen.

Suche die Maus !
Suche die Maus !
Zugführer Maus: Alles einsteigen, wir fahren ab !
Zugführer Maus: Alles einsteigen, wir fahren ab !

Natürlich haben wir nicht auf die Tickets gesehen, sonst hätten wir gemerkt, dass es sich um Platzkarten handelt. So aber freuten wir uns über unsere Fensterplätze, bis vier Australier kamen und wir uns umsetzen mußten :-(

Beim ersten Stopp der Bahn allerdings wies uns das Zugpersonal auf unsere Nachfrage in einem anderen Wagen Fensterplätze zu.

Eine Zugfahrt, die ist lustig, eine Zugfahrt, die ist schön.........
Eine Zugfahrt, die ist lustig, eine Zugfahrt, die ist schön.........

Damit waren unserer Foto“wut“ keine Grenzen mehr gesetzt. Während der Fahrt erfuhren wir über Lautsprecher Details zur Strecke sowie ein paar geschichtliche Hintergründe. So hatte z.B. bis 1902 jeder australische Bundesstaat andere Spurweiten - man kann sich die dadurch bestehenden Probleme gut vorstellen, wenn eine Zugfahrt über mehrere Bundesstaaten ging und der Zug bei jedem „Grenzübertritt“ gewechselt werden musste, da die Waggons nicht mehr auf die Gleise passen.

Nach fast 1 3/4 Stunden kamen wir in Cairns an und wurden per Bus zur Talstation der Skyrail gebracht. Wir hatten nicht die normalen Gondeln gebucht, sondern eine mit Glasboden. Das war eine super Entscheidung, denn beim Blick durch den Glasboden auf den darunter liegenden Regenwald kamen wir uns während der 7,5 Kilometer langen Strecke vor, als würden wir in einem Ultraleichtflugzeug knapp über die Baumwipfel hinweg fliegen.

Maus "fliegt" über den Regenwald.
Maus "fliegt" über den Regenwald.

Und wir dachten, zum Thema Regenwald hätten wir schon alles gesehen !

Der Himmel hatte sich im Laufe des Nachmittags wieder zugezogen und bot wolkenverhangen die richtige Kulisse für unsere Fotos des Regenwaldes.

Zweimal stoppten wir und verließen die Gondel, um einen kleinen Rundgang durch den Regenwald zu machen bzw. auf diversen Lookouts einen anderen Blick als gestern auf die Barron-Falls zu erhaschen. Beim letzten Stopp wurden wir schon etwas zur Eile gedrängt, da wir die letzten Fahrgäste für diesen Tag waren.

Um 17 Uhr waren wir nach etwa 45 Minuten reiner Gondelfahrt wieder in Kuranda.

Die "Skyrail"er
Die "Skyrail"er

Eine sehr schöne und sich lohnende Tour war damit für heute zu Ende. Anschließend kauften wir noch Brötchen für morgen und fuhren zum Campground. Kaum waren wir da, begann es zu regnen. Nun, dann werden eben Bilder auf der Festplatte gespeichert !

Abends brieten wir Känguru-Steaks in der Pfanne. Zu unserer Enttäuschung war ein Steak wunderbar zart und lecker, während die anderen doch sehr zäh waren :-(

Anschließend zogen wir uns zu unserer letzten Nacht im Allradcamper zurück. Ein bißchen sind wir schon froh, ihn jetzt los zu werden, denn bei Regen ist der Lebensraum doch sehr eingeschränkt und mangels einer Heizung oder Klimaanlage fühlt sich die Bettwäsche leicht klamm an. Auch fehlt in der Zivilisation außerhalb von Campgrounds eine Toilette und Dusche. Scheint aber die Sonne (und die Mücken und Fliegen sind nicht da), ist er schön handlich klein und wendig. Auch fährt er klaglos durch jedes Gelände. Reifenwechsel ist auch kein Problem, wie wir zweimal feststellen konnten, äh mußten. Gegen die serienmäßigen harten, weil dünnen Matratzen hatten wir mit unseren aufblasbaren Isomatten genau das richtige Gegenmittel dabei, um halbwegs entspannt zu schlafen. Nun, jetzt sind wir gespannt, wie unser „neuer“ Camper ab Samstag sein wird.


Donnerstag, 30. Juli 2015

Auch heute Nacht hatte es wieder gestürmt und wohl auch ab und an leicht geregnet. Aber wie gestern schien dennoch beim Aufwachen die Sonne :-)
Nach dem Frühstück räumten wir unsere Siebensachen zusammen und machten den Camper rückgabefertig. Da sind wir mal gespannt, was die Mietwagenfirma zu unseren per Mail von unterwegs gemachten Anmerkungen zum technischen Zustand des Campers sagt.
Die Fahrt nach Cairns war problemlos und so kamen wir noch vor dem Mittagessen an. Unser Hotelzimmer war schon bezugsbereit. Wir räumten das Gepäck ins Zimmer und fuhren anschließend zur Mietwagenfirma, um den Camper nach fast 4400 Kilometern Fahrt zurück zu geben. Dort bot man uns als Entschädigung für den Trouble mit dem Camper 1 1/2 Tagesmieten Rückerstattung an. Gleichzeitig wurde uns für die nächsten vier Wochen ein besserer Camper in Aussicht gestellt. Es handelt sich um einen fast 8 Meter langen Kastenwagen mit allem Drum und Dran. Ggf. bekommen wir ein noch besseres VW-Modell. Na, jetzt sind wir aber auf Samstag gespannt ! Die Zeiten im kleinen und engen Camper sind jedenfalls auf alle Fälle vorbei.
Da das Zentrum von Cairns nur etwa vier Kilometer entfernt ist, sind wir zu Fuß zurück gegangen. Unterwegs merkten wir, dass hier wohl kaum einer läuft, denn es gab so gut wie keine Bürgersteige. Wir gingen deshalb entweder auf dem Rasen vor den Häusern oder dem Fahrradweg entlang.
Unser erstes Ziel war ein Tauchgeschäft, welches angeblich Unterwasserkameras verleiht. Das machen sie allerdings nur für Kunden, die Kurse buchen. Aber wir bekamen eine Adresse genannt, wo wir eine Kamera ausleihen können.
Wieder im Hotel, stärkten wir uns kurz und gingen dann im strahlenden Sonnenschein durch Cairns. Die Greyhoundin probierte gleich ihr neues Kleid von gestern aus. Sie sieht richtig schick darin aus.
Nach einigen Anfragen in Kamerageschäften auf Ausleihe einer Unterwasserkamera entschieden wir uns dann, diese in einem Shop am Hafen auszuleihen. Für drei Tage bezahlen wir für eine CANON Powershot G 16 mit Zweitakku und Unterwassergehäuse 129 AUD. Würden wir dieses Paket kaufen, müßten wir mindestens 1100 AUD bezahlen. Aber so oft werden wir nicht am Barrier Reef schnorcheln, dass sich ein Kauf rentiert :-(
Nach einem leckeren Eis kauften wir uns von der Rückerstattung der Mietwagenfirma für die Schnorcheltour am Sonntag Taucherbrillen mit Schorcheln. Wir hätten sie zwar auch an Bord bekommen können, aber wer weiß, ob diese dann passen und in welchem (hygienischen) Zustand sie sind.
Danach gingen wir Pizza essen. Das war mal etwas anderes als immer Nudeln, Reis oder Kartoffeln.
Besonderheit des Abends: Heute mußten wir keine Betten herrichten, Gepäck auf die Vordersitze stellen, zum Zähne putzen über einen Campground gehen oder lange Unterwäsche tragen - heute legten wir uns ins frisch gemachte Bett :-)


Freitag, 31. Juli 2015

Haben wir gut geschlafen ! Keine Kälte, keine Windgeräusche, keine engen Betten, sondern einfach mal ein großes Bett in einem gut klimatisierten Zimmer. Nicht, dass wir unseren Outdoor-Camper nicht mochten, aber irgendwann freut man sich, wieder entspannt zu schlafen :-)
Cairns begrüßte uns mit Regen und grauem Himmel. Hoffentlich wird das heute noch besser, denn  wir wollen doch die kleine Stadt Cairns zu Fuß erkunden !
Gefrühstückt haben wir auf der Veranda des Hotels. Der (äußere) Charme dieses altehrwürdigen und an einer Kreuzung gelegenen Hotels ist sehr old fashioned. Die übrigen Häuser an der Kreuzung stammen auch alle aus derselben Zeit. Wären die modernen Autos nicht, würden wir uns in das Jahr 1900 zurück versetzt fühlen.
Nach dem Frühstück marschierten wir mit unserem Regenschirm bewaffnet los. Der Weg entlang des Meeres ist sehr schön angelegt. Rechts hatten wir das Meer bzw. die Stelle, wo es hätte sein sollen (aber bei Ebbe sahen wir nur den schlammigen Meeresgrund) und links war alles parkähnlich angelegt. Je länger wir gingen, umso mehr riß der Himmel auf und die Sonne gewann die Oberhand. Supi, denn jetzt sah selbst der matschige Meeresboden schon viel freundlicher aus.
Zum Mittagessen setzten wir uns in das Hides Coffee, da es dort gratis WiFi gibt. So konnten wir endlich einmal unsere Homepage aktualisieren und Mails lesen. In unserem Hotel gibt es zwar auch WiFi, aber nur gegen Bares - und das ist uns zu teuer.
Nachmittags gingen wir mit Badesachen bewaffnet an die Esplanade, um im dortigen öffentlichen Pool ein bißchen zu planschen.
Bademeister Maus am öffentlichen Pool von Cairns
Bademeister Maus am öffentlichen Pool von Cairns
Soll ich die Mittagspause hier verbringen.....
Soll ich die Mittagspause hier verbringen.....
....oder doch lieber hier ??
....oder doch lieber hier ??

Als der Wind zu kalt wurde, holten wir die bestellte Unterwasserkamera ab und gingen zurück zum Hotel.

Nach so viel Action stand uns am Abend der Sinn nicht mehr nach großen Unternehmungen. Wir gingen deshalb nur durch die Passage neben dem Hotel in ein griechisches Restaurant. Es war ein richtiges Restaurant - kein Schnellimbiss oder Fastfood-Laden - mit Tischdecken und angenehmen Ambiente. Das Essen war wie bei Griechens üblich sehr knoblauchlastig - wir sollten es in der Nacht noch mehrfach merken. Aber es war sehr, sehr lecker und wofür gibt es Wasserflaschen neben dem Bett :-)

 

Weiter geht es mit dem zweiten Abschnitt des Australienteils von Cairns nach Brisbane.