Uruguay

 

Impressionen unserer Reise durch Uruguay: Montevideo  wird uns als kleine, aber nichtsdestotrotz schöne Schwester von Buenos Aires in Erinnerung bleiben. Colonia dagegen steht bei uns auf den vordersten Plätzen der schönsten Städte Südamerikas. Unvergessen sind uns die Oldtimer in den Straßen mit den hübschen kleinen Häusern.

Auch werden wir Uruguay immer mit Mate-Tee in Verbindung bringen. So viele Menschen mit Thermoskanne unter den Arm geklemmt und einem Mate-Becher in der Hand haben wir selbst in Argentinien nicht gesehen.

 

Dienstag, 29. Dezember 2015

 

Heute zeigte sich der Himmel nicht mehr so schön blau wie in den vergangenen Tagen. Aber es war schon am Morgen warm - schwülwarm, um genau zu sein. Der Tag versprach also wieder heiß zu werden. Wir tranken deshalb schon beim Frühstück genügend, um für die erste Schwitzattacke vorbereitet zu sein. Wenn wir daran denken, dass wir noch vor ein paar Tagen gefroren haben, kommen wir uns jetzt wie auf einem anderen Stern vor.

Nach dem Frühstück gaben wir unser Gepäck an der Rezeption ab und gingen zum Plaza San Martin. Der Turm sah hübsch aus, aber er war leider geschlossen. So marschierten wir zum Theater. Innen hatte sich schon eine längere Schlange von Besichtigungswilligen gebildet. Wir stellten uns auch an. Als wir aber hörten, dass die nächste Führung auf englisch nicht vor 13:30 Uhr sein sollte, gingen wir wieder. Um 15 Uhr sollen wir für die Fähre nach Montevideo einchecken - und diese Uhrzeit schaffen wir mit der Führung nicht !

Wir versuchten noch einmal, einen bestimmten Kameraladen zu finden. Im Internet hatten wir gelesen, dass dieses Geschäft nur alte Kameras hat. Aber auch heute fanden wir den Laden nicht :-( Wahrscheinlich gibt es ihn nicht mehr.

Da die Restaurants an der Hafenmeile nur komplette Mittagsmenüs hatten, suchten wir ein bißchen und fanden schließlich eines mit so leckeren Baguettes, dass wir jeder gleich zwei Stück davon aßen. So gestärkt holten wir unser Gepäck im Hotel ab. Von hier wollten wir eigentlich mit einem Taxi zum Ablegesteg der Fähre fahren. Wir winkten deshalb vor dem Hotel den Taxis. Als endlich eines hielt, wollte der Fahrer für die kurze Strecke 100 ARS ! Da zogen wir lieber unsere Taschen hinter uns her und erreichten nach einer guten viertel Stunde den Hafen.

Das Einchecken und Boarding ging sehr schnell - und so waren wir zum zweiten Mal auf unserer Reise aus Argentinien ausgereist ! Die Einreise nach Uruguay wurde beim Ausreisen gleich mit erledigt. Das nennen wir doch mal grenzüberschreitenden Service :-)

Von der Fährfahrt bekamen wir nicht viel mit, denn unsere "Holzklasse" hat keine Fenster. Wir hörten nur die Schiffsgeräusche. Und so verließen wir Buenos Aires - eine Stadt ohne freilaufende Hunde, mit schönen und gepflegten Altbauten, einer modernen Skyline zum Fluss hin, Geschäften und Boutiquen für Schöne und Reiche und ganz schön Reiche, einer bunten Gastronomieszene, aber auch mit Menschen, die in Hauseingängen schlafen (müssen). Buenos Aires, wir haben es genossen, ein paar Tage hier sein zu dürfen.

In Montevideo holten wir erst einmal Geld aus dem Automaten und müssen uns wieder an einen neuen Wechselkurs gewöhnen.

Anschließend brachte uns ein Taxi zum „Smart Hotel Montevideo by Tay Hotels“. Das Zimmer ist sauber und hat sogar eine kleine Küche und eine Sitzecke.

Da wir zum Laufen keine Lust mehr hatten, gingen wir in die zum Hotel gehörende Bar und stillten unseren Hunger. Rein geschmacklich war es kein Highlight, aber es machte satt.

Anschließend kauften wir noch online die Bustickets für die Fahrt nach Colonia am 01. Januar. Danach fielen zwei müde Reisende ins Bett.

 

Mittwoch, 30. Dezember 2015

 

Wir haben gut geschlafen - es war ja auch wieder spät geworden, bis das Licht aus war. Nach Duschen und für Südamerika reichlichem Frühstück gingen wir bei bewölktem Himmel Richtung Tourist-Information. Auf dem Independencia-Platz kamen wir gerade rechtzeitig, um eine Kranzniederlegung „live“ mitzuerleben. Gedacht wurde damit dem Nationalhelden General Artigas, dessen Mausoleum unter dem Platz errichtet wurde. Wir gingen nur kurz hinein, denn die düstere Atmosphäre in der dunklen Halle gefiel uns nicht.

Besonders auffällig war der Palacio Salvo, der alle anderen Gebäude überragte. Er wirkte in seinem neoklassizistischen Stil einfach nur gigantisch. Auf der anderen Seite des Platzes dagegen steht ein großer Betonklotz, dem man unverkennbar seine Fertigstellung in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts ansieht. Damals war es modern, die Städte mit Beton zu verschandeln. Heutzutage kamen an diesem Gebäude noch die Klimaanlagen dazu, was das Ganze aber nicht schöner machte.

Auf unserem Weg zum Rathaus und der Tourist-Information kamen wir an vielen schönen Gebäuden, aber auch an vielen abschreckenden Beispielen dieser Beton-Baukunst vorbei. Die Innenstadt von Montevideo gleicht manchmal einem richtigen Flickenteppich. Die überwiegend gepflegten Gebäude bilden deshalb keine Harmonie, wie wir sie in Buenos Aires gesehen hatten.

Die etwas andere "Emily" - aber es ist ja auch kein Rolls-Royce, der in den Straßen von Montevideo parkt.
Die etwas andere "Emily" - aber es ist ja auch kein Rolls-Royce, der in den Straßen von Montevideo parkt.

 

Auch Fußgängerampeln suchten wir vergebens. Stattdessen sind die Ampeln für Autos zu beachten - oder zu ignorieren, wenn die Straße frei ist :-)

Schön war, dass hier keine Hunde frei herum laufen. Es gibt einem einfach ein besseres Gefühl.

In der Tourist-Information holten wir uns einen Stadtplan und Gratis-Tickets für die Aussichtsplattform auf dem Rathaus. Leider fing es an zu regnen, so dass die Sicht sehr mäßig war.

Maus mit David vor dem Rathaus von Montevideo
Maus mit David vor dem Rathaus von Montevideo

 

Auf unserem weiteren Weg kamen wir am Restaurant „El Fogon“ vorbei - ein Tipp des Lonely Planet. Da das Mittagessen lecker war, reservierten wir für morgen zwei Plätze für das Silvester-Menü. Interessanterweise zahlen Touristen hier keine Mehrwertsteuer auf die Speisen. Das macht die Essen angenehm preiswert.

Nach einem kurzen Stopp im Hotel, bei dem der Greyhound die Flagge Uruguays an seiner Weste befestigte, gingen wir nochmals zum Rathaus, da die Sonne ab und zu hinter den Wolken hervor lugte. Die Sicht war zwar besser als am Vormittag, aber der graue Himmel tauchte die Stadt immer noch in düsteres Licht.

Unser nächster Besichtigungsstopp war die Kathedrale von Montevideo. Der Innenraum wirkte sehr aufgeräumt und erstrahlte in hellem Marmor und lila Farbtönen. Die Kirche hat uns sehr gefallen, auch wenn sie von außen eher schlicht wirkt.

Da wundert sich der Schäfer: Eine Maus in seiner Herde ?
Da wundert sich der Schäfer: Eine Maus in seiner Herde ?

 

Die Fußgängerzone dagegen war kein Highlight, denn außer den wenigen Geschäften gab es nichts zu sehen.

Auf dem Weg zurück ins Hotel kauften wir zwei Postkarten. Die Briefmarken dazu gab es in - der Apotheke ! Dort steht auch der Briefkasten ! Andere Länder, andere Sitten.

Den Abend verbrachten wir im Zimmer bei Baguette, Schinken, Käse und Bier. Dazu gab es die Jahresrückblicke von ARD und ZDF.

 

Donnerstag, 31. Dezember 2015

 

Wie anders sieht Montevideo aus, wenn die Sonne vom blauen Himmel scheint ! Wir gingen deshalb nach dem Frühstück beschwingt los und fotografierten unterwegs fast alle Gebäude nochmals, aber jetzt nicht mehr wie gestern vor düsterem Himmel, sondern im hellen Licht. Neben dem Plaza Independencia sahen wir das Teatro „Solis“. In ein paar Minuten sollte eine Führung beginnen - und im Gegensatz zu Buenos Aires gab es noch Tickets für eine englischsprachige Tour. Die Guides waren begeistert von der Weste des Greyhounds und der Maus. So war es nur logisch, dass Erinnerungsfotos gemacht werden mußten.

Die Greyhounds mit Maus und Guide im altehrwürdigen Theater "Solis" in Montevideo
Die Greyhounds mit Maus und Guide im altehrwürdigen Theater "Solis" in Montevideo

Die Führung wurde mehrfach unterbrochen von zwei Clowns, die kurze Sketsche aufführten. Insgesamt war es eine sehr kurzweilige Veranstaltung und viel zu schnell war sie zu Ende.

Maus genießt die Führung durch das Theater "Solis"
Maus genießt die Führung durch das Theater "Solis"

Anschließend gingen wir ans Meer und spazierten ein Stück an der Rambla entlang. Blöderweise verlief der Weg direkt an der Hauptverkehrsstraße entlang, weshalb wir bald wieder Richtung Innenstadt gingen.

Dort schlenderten wir durch die sonnigen Straßen.

Carlos Vaz Ferreira, Maus, Greyhoundin und Albert Einstein im Gespräch
Carlos Vaz Ferreira, Maus, Greyhoundin und Albert Einstein im Gespräch

Aufpassen mußten wir auf Papier, welches von oben auf die Straßen herab regnete. In Uruguay ist es Sitte, am letzten Tag des Jahres alle Papiere des vergangenen Jahres aus dem Fenster zu werfen. So regnete es aus vielen Fenstern Papierschnipsel oder Kalenderblätter. Dementsprechend sahen die Straßen aus: Eine Mischung aus Papier und Wasser aus den Klimaanlagen ergab stellenweise eine richtige Pampe.

Wieder im Hotel, planten wir unsere Zeit in Costa Rica und Panama und erlebten am Radio den Jahreswechsel in Deutschland mit. Wir haben noch vier Stunden bis dahin !

Kurz vor 21 Uhr gingen wir zum Restaurant „El Fogon“ zum Silvestermenü. Natürlich nicht ohne vorher das obligatorische „Dinner for one“ zu sehen :-)

 Das Essen war lecker und recht schnell ging die Zeit bis 24 h vorbei.

Happy new year 2016 !
Happy new year 2016 !

Und dann erlebten wir die uruguayische Art, in das neue Jahr hinein zu feiern. Am

 

Freitag, 01. Januar 2016

 

um 0 Uhr kamen die Köche mit Töpfen aus der Küche und veranstalteten einen Höllenlärm. Alle wünschten sich ein gutes neues Jahr und - setzten sich überwiegend wieder ruhig hin, um Gespräche fortzuführen.

Wir tranken unseren Sekt und gingen auf die Straße. Aber selbst auf der Hauptstraße waren nur wenige Menschen unterwegs.

Die Hauptstrasse von Montevideo um 00:30 h !
Die Hauptstrasse von Montevideo um 00:30 h !

Ab und zu wurde eine Rakete gezündet. Böller krachten etwas mehr, aber im Vergleich zu Bonner Verhältnissen war es sehr ruhig. Wir gingen deshalb bald ins Hotel.

Um 8 Uhr weckte uns unser iPhone. Wir waren zwar noch etwas müde, aber es hilft ja nichts.

Nach Frühstücken und Packen machten wir uns daran, unsere Reisepläne für Panama weiter auszuarbeiten.

Nach einem kurzen Lunch ließen wir uns mit dem Taxi zu einem Spottpreis zum Busterminal bringen. Anschließend verließen wir bei strahlendem Sonnenschein um 15:30 Uhr mit dem Bus Montevideo Richtung Colonia del Sacramento. Unterwegs verdunkelte sich der Himmel auf einmal und es regnete, wie wir es so bislang noch nie gesehen hatten. Innerhalb von Minuten fuhr unser Bus durch riesige Wasserpfützen, so dass das Wasser bis zum Dach spritzte. Von der Gegend sahen wir fast nichts mehr. So schnell, wie er begonnen hatte, hörte der Regen auf und die Sonne begleitete uns bis nach Colonia.

Dort angekommen, gingen wir vom Busterminal knapp eine Viertelstunde und erreichten unser Hotel „Royal“. Die Stadt Colonia macht einen hübschen Eindruck. Da werden wir morgen bestimmt viel Spaß bei der Besichtigung haben !

Ein Straßenzug von Colonia im Abendlicht
Ein Straßenzug von Colonia im Abendlicht

 

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, mußten wir nur zwei Blocks weit gehen, um zum Restaurant unseres (Nach-)Namensvetters zu kommen. Das Essen war lecker, das Restaurant mit seinen unbehandelten Steinwänden sehr urig und die Musik nicht zu laut - was wollen wir mehr ?

Nach dem Abendessen ging der Greyhound noch im Hotelpool baden. Anschließend buchten wir den Panamateil unserer Reise fertig. Jetzt fehlt noch Costa Rica, aber da haben wir schon einen groben Plan :-)

Es wurde wieder spät, bis wir das Licht löschten. Aber dafür haben wir den Panama-Teil mit Sorgfalt gebucht.

 

Samstag, 02. Januar 2016

 

Nach dem Frühstück gingen wir zunächst zum Busbahnhof, um unseren Voucher für die morgige Busfahrt nach Salto in Platzkarten umzutauschen. Wir haben die Plätze 1 und 2 und sitzen somit ganz vorne :-)

Anschließend erkundeten wir das pittoreske Städtchen Colonia del Sacramento. Über uriges Kopfsteinpflaster gingen wir die breiten Alleen entlang und besichtigten die überwiegend gepflegten Häuser. Oftmals fühlten wir uns dabei in ein vergangenes Jahrhundert zurück versetzt. So konnten wir einmal beobachten, wie der Besitzer eines uralten Pick-Up die schwere Motorhaube öffnete, Benzin einfüllte und nach dem Schließen der Haube den Oldtimer startete. Das alles brauchte seine Zeit, denn die Haube ließ sich nur schwer wieder schließen. Dieser Oldtimer war aber nicht der einzige, denn überall standen alte Autos am Straßenrand. Viele davon dienten nur noch als Hülle für Pflanzkübel oder waren aufgrund platter Reifen nicht mehr fahrbereit. Dafür bildeten sie aber eine hübsche Kulisse für Fotos der Häuser.

Stellenweise meinen wir, die Zeit wäre stehen geblieben.
Stellenweise meinen wir, die Zeit wäre stehen geblieben.

 

Nicht, dass die hier lebenden Menschen keine modernen Autos haben, aber die Oldtimer stehen als Dekoration einfach so am Straßenrand. Manche sehr schön hergerichtete Modelle fahren auch ab und zu durch die Straßen. Insgesamt wirkt die Stadt richtig „oldfashioned“ - kein Wunder, dass viele Touristen hierher kommen und die Stadt in das Welterbe der Menschheit aufgenommen wurde.

Der alte Hafen dagegen hat kein Flair mehr. Außer den beiden Molen erinnert nichts mehr an den alten portugiesischen Schmugglerhafen vergangener Tage. Heute ankern dort nur noch Segel- und Motorboote.

Da die Wärme ihren Tribut forderte, tranken wir in einem netten Straßencafé eine Zitronenlimonade mit Minzblättchen. Dabei schauten wir dem Treiben auf den holprigen Straßen zu. Für Touristen werden hier anstelle von Autos kleine Golfwagen für 40 $ pro Tag vermietet. Diese Mini-Fahrzeuge fahren nicht so schnell und können mit ihren Ballonreifen die Unebenheiten besser wegstecken.

Die Kathedrale aus dem Jahr 1680 besichtigten wir anschließend. Sie ist Uruguays älteste Kirche. Leider ist sie nicht mehr original, da sie im Jahr 1799 fast vollständig durch einen Brand zerstört wurde. Der Innenraum ist sehr schlicht gehalten. Anstelle von Seitenaltären hängen und stehen Fantasiefiguren aus Ton im gesamten Kirchenraum. Lediglich zwei Heiligenfiguren sind zu sehen. Auch der Altarbereich ist sehr schmucklos gehalten. Da jetzt noch Weihnachtszeit ist, war in einer Seitenkapelle eine große begehbare Krippe aufgebaut worden. Die einzelnen Figuren waren nicht allzu groß gearbeitet und jeweils als verschiedene Gruppen in Dioramen ausgestellt. Dazwischen konnten wir im Halbdunkel umhergehen.

Anschließend bestiegen wir den Leuchtturm. Beim Blick über den Rio de la Plata, der etwa 200 Kilometer östlich von uns bei Montevideo in den Atlantik mündet, sahen wir am Horizont die Hochhäuser von Buenos Aires.

Blick von Colonia über den Rio de la Plata nach Buenos Aires.
Blick von Colonia über den Rio de la Plata nach Buenos Aires.

Unvorstellbar, wie breit hier der Fluß ist. In Montevideo hatten wir auch über den Fluß geblickt, aber kein gegenüberliegendes Ufer gesehen. Lediglich die braune Färbung des Wassers zeigte uns, dass es sich um einen Fluß und nicht um einen Meeresarm handelt.

Da es mittlerweile früher Nachmittag war, war uns die Temperatur zu hoch. So gingen wir ins Hotel und kühlten uns am Pool ab.

Anschließend war Siesta im Zimmer angesagt.

Am frühen Abend spazierten wir noch einmal durch das hübsche Städtchen. Da der Restaurant-Tipp des Lonely Planet nicht mehr existierte bzw. der Nachfolger heute geschlossen hatte, suchten wir uns ein anderes Restaurant mit Blick auf den „Fluß“ - der hier mehr an ein Meer als an einen Fluß erinnert.

An einem mit Bäumen bestandenen Platz fanden wir ein optisch ansprechendes Restaurant und aßen zu Abend. Leider war die Kaffeemaschine kaputt, weshalb wir auf den Abschlußkaffee verzichten mußten.

Wieder im Hotel, packten wir, denn morgen geht unser Bus früh um 5:40 Uhr nach Salto. Anschließend sahen wir noch einen Tatort an und schliefen dann ein.

 

Sonntag, 03. Januar 2016

 

Um 4:40 Uhr holte uns der Wecker aus unseren Träumen. Draussen begann es langsam hell zu werden. Also raus aus dem Bett, Zähneputzen, kurz waschen und Abmarsch zum Busbahnhof. Unterwegs zogen wir noch an einem Automaten Geld. Hier in Colonia kann man auch US-Dollar am Automaten bekommen. Dies nutzten wir aus, denn wer weiß, was uns in Argentinien noch alles erwartet.

Fast pünktlich fuhr der Bus ab. Die Gegend zwischen Montevideo und Salto ist sehr landwirtschaftlich geprägt. Felder, Wiesen, Gehöfte und Kühe zogen an uns vorbei. Der Bus war kein Expressbus, weshalb wir sehr oft anhielten. Aber er hatte Internetverbindung - und nicht einmal eine langsame !

Interessanterweise standen auch hier am Wegesrand viele nicht mehr fahrbereite Oldtimer. Anscheinend entsorgen die Uruguayer ihre alten Autos, indem sie sie am Straßenrand stehen lassen.

Zum Glück hatten wir uns belegte Brötchen und Wasser mitgenommen, denn ein Bordservice oder fliegende Händler, wie wir sie aus Ecuador und Peru kennen, gibt es hier nicht.

Kurz vor Salto fuhren wir an unserem vorgebuchten Hotel vorbei, stiegen aber nicht aus, da wir erst noch klären wollten, wie wir übermorgen über die Grenze nach Argentinien kommen.

Am Busbahnhof angekommen, besorgten wir uns zwei Bustickets für die Fahrt nach Concordia. Diese Stadt hatten wir bei unserem Aufenthalt in Ushuaia häufig in den Nachrichten gesehen, da ein außergewöhnliches Hochwasser den Ort überschwemmt hatte. Aber auf unsere Nachfrage nach den Auswirkungen des Hochwassers wurde uns mitgeteilt, dass es keine gebe und der Bus ganz normal über die Grenze führe.

Mit einem Taxi fuhren wir anschließend in unser gebuchtes Hotel „Termal Dayman“ im Ortsteil Dayman. Nachdem wir das Zimmer bezogen und noch ein paar Wäschestücke gewaschen hatten, gingen wir durch den Ortsteil von Salto. Hier gibt es nur ein großes Schwimmbad für die ganze Familie und eine kurze Straße mit Restaurants. Wahrscheinlich, weil heute Sonntag ist, waren alle Parkplätze besetzt und Menschenmassen strömten rechts und links der Straße, um zu ihren Autos zu gelangen oder den Bus nach Salto zu erreichen. Am Ende der Straße konnten wir einen kleinen Park erahnen, der aber momentan unter Wasser stand. Nur die Straßenlaternen schauten aus dem Wasser.

Für ein Abendessen war es noch zu früh, denn die meisten Restaurants öffnen erst gegen 20 Uhr. So setzten wir uns in ein offenes kleines Straßenrestaurant und tranken - alkoholfreies Bier ! Ja, es gab dort aus Argentinien importiertes alkoholfreies Bier. Zusätzlich konnten wir hier auch essen. So blieben wir gleich da und stärkten uns. Nach dem Essen kamen wir mit einem norwegischen Ehepaar aus Stavanger ins Gespräch, die hier seit Jahren ihren Urlaub verbringen. So wurde es spät, bis wir ins Hotel zurückkehrten. Unterwegs kauften wir noch einen Hut für die Greyhoundin, da der Draht in ihrem bisherigen Hut gebrochen war und dieser jetzt nur noch schlapp herunterhängt.

Im Hotel duschten wir kurz und ab ging es in die Heia - immerhin war heute ein langer Tag !

 

Montag, 04. Januar 2016

 

Heute war unser Ruhetag. Immerhin geht es morgen zu den Iguazu-Fällen und da werden wir wieder auf den Beinen sein (müssen) :-)

Nach dem Frühstück legten wir uns an den Pool des Hotels. Der Himmel zeigte sich zwar bedeckt, aber die Sonne war zu erahnen und es war schön warm. Vorsichtshalber hatten wir uns mit Sonnencreme eingeschmiert, um jede Gefahr eines Sonnenbrandes zu bannen. Immer, wenn es uns zu warm wurde, „kühlten“ wir uns im Pool ab. Die Temperatur des Wassers war eher lauwarm denn kalt, weshalb wir einfach längere Zeit im Wasser sitzen blieben.

Maus überlegt noch, ob sie mit Schwimmhilfe in den Pool gehen soll oder lieber das Fell trocken lässt :-)
Maus überlegt noch, ob sie mit Schwimmhilfe in den Pool gehen soll oder lieber das Fell trocken lässt :-)

Am frühen Nachmittag zog sich der Himmel zu und es begann immer wieder zu regnen. Wir nutzten deshalb die Zeit und bereiteten unseren Aufenthalt in Costa Rica vor. Trotz Suche im Internet fanden wir keine Buchungsmöglichkeit für den Bus von Changuinola in Panama nach San Jose in Costa Rica. So müssen wir darauf vertrauen, dass es angeblich einen Bus gibt, der um 10 Uhr in Changuinola abfährt. Wenn es diesen Bus nicht gibt, haben wir ein Problem. Aber wir sind bis hierher gekommen - da wird der Rest auch klappen.

Zum Abendessen gingen wir wieder in dasselbe Restaurant wie gestern. Auch heute zahlten wir wieder mit VISA, da wir so die Steuer in Höhe von 22 % sparen. Bei Barzahlung müßten wir sie bezahlen. Komische Regelung ! Ohne Berechnung bekamen wir noch einen Espresso - zumindest war es für jeden eine Tasse. Allerdings war es von der Menge her ein dreifacher Espresso. Mal schauen, wie wir schlafen werden.

Wieder im Hotel, lasen wir noch ein bißchen. Und so ging ein „stressiger“ Tag zu Ende. Muß aber auch mal sein.

 

Weiter geht es mit dem Tagebuch "Argentinien".