Kocher-Jagst-Radweg 10.05. - 13.05.2018

Donnerstag, 10. Mai 2018

Nachdem wir bereits gestern nach Jagsthausen angereist waren, wachten wir nach einer ruhigen Nacht in unserem vorgebuchten Hotel "Gasthof Krone" auf. Das Frühstücksbuffet stärkte uns für die heutige Tour.

Schnell hatten wir die Räder vom Auto genommen und die Packtaschen befestigt. Danach starteten wir zu unserer ersten Mehrtagestour mit unseren VELOTRAUM-Rädern Richtung Kloster Schöntal. Entgegen der Wettervorhersage für heute war der Himmel blau und es war angenehm warm.

Beim Kloster angekommen, legten wir unseren ersten Stopp ein. Besonders beeindruckt hat uns die große Kirche. Hier ist die Nachbildung des Grabes Jesu zu sehen, welches in vergangenen Tagen zu Ostern durch die Mönche in Betrieb genommen worden war. Dies hatte die Menschen damals bestimmt sehr beeindruckt.

Nach diesem schönen Stopp fuhren wir weiter entlang der Jagst. Die Streckenführung gefiel uns sehr gut: es ging ständig auf sehr gut ausgebauten Wegen abseits der Straßen beziehungsweise sehr ruhigen Nebenstraßen voran. Auch waren nur sehr wenig Radler unterwegs, so dass wir nicht auf andere Rücksicht nehmen mussten. Unterwegs kamen wir an einer Nachbildung eines ehemaligen Grenzhäuschens zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg vorbei. Beide Flaggen wehten im Wind. Natürlich mussten wir hier Fotos machen.

Nach einigen Kilometern sahen wir über uns das Schloss der Gemeinde Langenburg. Blöd für uns war nur, dass wir den Kocher-Jagst-Radweg verlassen und 3 km steil den Berg hoch fahren mussten. Oben angekommen, kamen wir gerade noch rechtzeitig zur stündlich stattfindenden Schloss-Führung. Es war sehr interessant. Besonders hat uns unsere Führerin gefallen. Ihr Sprechtempo sowie ihre Ausdrucksweise ließen uns öfters schmunzeln.

Nach Besichtigung des Schlosses und des dort angegliederten Automobil-Museums stärkten wir uns im Schlosscafé. Die Torten dort sind einfach nur lecker.

Unser nächstes Ziel war Kirchberg an der Jagst. Da der Himmel sich mittlerweile bewölkt hatte und der Wind empfindlich kalt wurde, wechselten wir unsere kurzärmeligen Hemden gegen langärmlige Hemden. So ließ es sich gut aushalten.

Kirchberg an der Jagst hat uns enttäuscht: Das Schloss konnte nicht besichtigt werden und die Stadt selber besteht eigentlich nur aus zwei kleinen Straßen. Auch sahen wir außer dem Schlosshotel keine Unterkunft. So beschlossen wir, nach Crailsheim weiter zu fahren. Lust hatten wir eigentlich nicht mehr, da wir uns innerlich auf Kirchberg als Endstation eingestellt hatten. Außerdem war der Himmel immer dunkler geworden und wir befürchteten, noch in einen Regenguss zu geraten.

In Crailsheim angekommen, fanden wir sehr schnell das Stadthotel. Ein Zimmer war auch noch frei und so konnten wir nach 91 km im Sattel unsere Körper mit einer heißen Dusche erfrischen. Anschließend nutzten wir den Tipp der Rezeptionistin und gingen in das Restaurant "Acanto". Dort stärkten wir uns um Klassen besser als gestern Abend in der Dorfkneipe in Jagsthausen. Um ehrlich zu sein, war der Preis aber auch doppelt so hoch.

Relativ früh kamen wir wieder zurück ins Hotel und fielen sofort ins Bett. Mal schauen, was der morgige Tag uns bringt.

 

Freitag, 11. Mai 2018

Der heutige Tag geht in die Geschichte unserer Radtouren ein als der Tag des ständigen Kleiderwechseln. Starteten wir den Tag mit kurzer Hose und T-Shirt, so mussten wir schon bald ein langärmeliges Hemd anziehen. Auch die langbeinige Hose kam zum Einsatz bis hin zu den Socken. Später dann konnten wir wieder zurück wechseln. Gegen Abend allerdings war es wieder notwendig geworden, das langärmelige Hemd anzuziehen. Aber der Reihe nach:

Wir starteten nach einem opulenten Frühstücksbuffet in die Sonne. Da Crailsheim nichts besonderes zu bieten hatte, holten wir nur schnell Bargeld bei der nahe gelegenen Post. Danach führte uns unser Weg entlang der Jagst. Uns fiel auf, dass diese heute im Gegensatz zu gestern schmutzig braun dahinfloss. Später erfuhren wir, dass ein Ort in der Nähe von Ellwangen wohl gestern Abend ein heftiges Gewitter abbekommen hat und daher die Farbe des Wassers kommt.

Kurz vor Ellwangen wurden wir von der Tourismusabteilung der Stadt Ellwangen aufgehalten, welche am Radwegsrand einen kleinen Stand aufgebaut hatte. Es wurden Freigetränke ausgeschenkt und Tipps für den Besuch der Stadt gegeben. Das war eine nette Überraschung.

In Ellwangen angekommen, besichtigten wir zunächst die evangelische und katholische Kirche, welche durch einen kleinen Gang verbunden ist. Beide Kirchen waren opulent ausgemalt und in einem sehr schönen renovierten Zustand. Da wir nahezu die einzigen Besucher waren, konnten wir uns in Ruhe umschauen und fotografieren.

Nach einem kleinen Rundgang durch die hübsche Altstadt fuhren wir mit den Rädern hoch zum Schloss. Das Schloss selbst ist nicht zu besichtigen, aber man hat von dort einen schönen Ausblick auf die Stadt.

Wieder unten in Ellwangen angekommen, stärkten wir uns vor der Weiterfahrt.

Hinter Ellwangen kamen wir an einem Hinweisschild für den Limesturm Dalkingen vorbei. Wir fuhren deshalb vom Radweg ab und waren enttäuscht, was wir sahen: nur ein paar Ruinensteine waren zu sehen. Das gleiche galt ein paar Meter weiter für den ausgeschilderten Limespark Rainau. So fuhren wir weiter Richtung Aalen.

Unsere ganze Kraft wurde noch einmal gefordert, als die Straße sich hoch zum Schloss Kapfenburg wand. Da dieses Schloss aber nicht öffentlich zu besichtigen ist, fuhren wir weiter. Kurz vor Aalen dann kam die steile Abfahrt Richtung Unterkochen. Peter erreichte 52 km/h !

In Aalen erreichten wir nach 72 km schnell unser Hotel "Aalener Ratshotel". Nachdem die Fahrräder versorgt und wir geduscht waren, gingen wir zum Essen schräg gegenüber zum Italiener. Sehr lecker war es, auch wenn unser Mehrgängemenü ein kleines Loch in die Kasse riß.

 

Samstag, 12. Mai 2018

Die Sonne kitzelte uns aus dem Bett. Laut Wettervorhersage sollte heute der wärmste Tag der Tour werden. Wir zogen deshalb nur T-Shirt und kurze Hose an und freuten uns auf einen warmen Tag.

In Aalen hätten wir das Limesmuseum besichtigen können. Dieses wird allerdings zur Zeit umgebaut. Derzeit ist deshalb nur der Limespark geöffnet, auf den wir nach einem Blick in das Internet keine Lust hatten. So fuhren wir gleich los. Kurz hinter Aalen grüßte die Marienburg hoch über dem Kocher. Natürlich hielten wir an, um ein Bild zu machen.

Unseren nächsten Halt hatten wir in Fachsenfeld geplant. Hier sollte ein Schloss mit einem wunderschönen Garten zu besichtigen sein. Um dort hinzukommen, mussten wir allerdings zunächst 1 km steil den Berg hochfahren. Oben angekommen, stellten wir fest, dass das Schloss erst um 13:00 Uhr öffnet. Das war uns zu lange, um darauf zu warten, deshalb wir gleich wieder umdrehten und den Berg hinab zum Kocher fuhren. Der Greyhound erreichte dabei über 59 km/h !

Der weitere Weg schlängelte sich an dem Kocher entlang und so erreichten wir problemlos Untergröningen. Auch hier grüßte von hoch oben ein Schloss. Später erfuhren wir, dass es sich um das Schloss Untergröningen handelt. Da uns der Weg mit den Rädern zu steil war, ließen wir die Räder im Dorf stehen und machten uns zu Fuß hoch zum Schloss. Wir hatten Glück, denn gerade als wir ankamen, wollte ein älterer Herr hinab ins Dorf fahren. Da er ein paar Minuten Zeit hatte, gab er uns eine Privatführung durch das Heimatmuseum, welches im Schloss untergebracht ist. Es wurden dann doch mehr als nur ein paar Minuten, aber das störte ihn nicht.

Wieder unten am Kocher, führte uns unser Weg weiter Richtung Schwäbisch Hall. Zunächst ging es entlang des Flusses. Aber schon bald mussten wir einige Hügel überwinden. Dabei hatten wir eigentlich an eine entspannte Flussfahrt gedacht. Aber so kann man sich täuschen.

In Gaildorf stärkten wir uns bei einem italienischen Eiscafe mit großen Eisbechern. Eigentlich hatten wir Lust auf etwas herzhaftes, aber nach 14:00 Uhr ist die Küche im wahrsten Sinn des Wortes kalt.

In Schwäbisch Hall angekommen, grüßte uns die wunderschöne Stadt in der Sonne. Unser Fotoapparat hatte einiges zu tun, um die schönen Häuser abzulichten. Einen kleinen Rundgang machten wir ebenso durch das Städtchen. Eigentlich hatten wir geplant, hier auch zu übernachten. Da wir aber zeitlich noch sehr früh dran waren, fuhren wir weiter nach Braunsbach.

Kurz vor Braunsbach kamen wir an eine Umleitung und mussten noch einmal steil den Berg hochfahren. Dies war doppelt schwierig, da es sich um einen losen Waldweg handelte. Aber auch diese Schwierigkeit meisterten wir und kamen nach 92 Tageskilometern gegen 19:00 Uhr in Braunsberg an. Im Hotel Löwen hatten wir ein Zimmer per Telefon vorgebucht. Die Zimmer hier sind alle neu und sehr ansprechend eingerichtet.

Nach dem Duschen stärkten wir uns mit einem reichlichen Abendessen. Danach fielen wir todmüde ins Bett. Es war heute auch in der Sonne stellenweise ganz schön anstrengend gewesen, die Berge hoch zu fahren.

 

Sonntag, 13. Mai 2018

Schon vor 8:00 Uhr wachten wir auf. Das Frühstück im Hotel bestand diesmal nicht aus einem Buffet, sondern wurde am Platz serviert. Es war aber reichlich und wir stärkten uns für unsere heutige nicht so lange Tour.

Die Strecke bis nach Forchtenberg war gut ausgeschildert. Unterwegs machten wir einige Aufnahmen von Blumen, da sich ansonsten keine Fotomotive boten.

In Forchtenberg schoben wir die Räder durch das kleine Städtchen, fanden aber kein Fotomotiv. Zwar hat es einige hübsche Fachwerkhäuser, aber solche hatten wir in Schwäbisch Hall bereits zur Genüge gesehen.

In Sindringen verließen wir den Kocher-Jagst-Radweg und fuhren über den Berg zu unserem Auto nach Jagsthausen. Das bedeutete für den Greyhound ein letztes Mal richtig schwitzen, denn der Weg führte über 3 km nur bergauf.

Wieder in Jagsthausen endete mit einer Tagesstrecke von 42 Kilometern unsere Radtour auf dem Kocher-Jagst-Radweg. Ein schöner Radweg, der allerdings einige Bergstrecken beinhaltet. Dafür ist er nicht so überlaufen wie z.B. der Rheinradweg.