Impressionen unserer Reise durch den Osten der USA: Nach erholsamen und warmen Tagen an Floridas Stränden mit tollen Schnorchelmöglichkeiten begleiteten uns an der Ostküste der USA viele geschichtsträchtige Stätten !
Auf Schlachtfelder folgten Forts sowie Landsitze ehemaliger Präsidenten.
Höhepunkte am Schluss waren die Hauptstadt der USA, Washington, sowie die Niagara-Fälle.
Sonntag, 13. März 2016
Der erste verschlafene Blick auf den Hotelwecker zeigte kurz vor 7 Uhr. Prima, da können wir noch eine Stunde liegen bleiben. Kaum hatten wir uns umgedreht, klingelte das iPhone los ! Hä, was soll das denn ? Wir hatten doch den Wecker auf 8 Uhr gestellt und das iPhone zeigte auch 8 Uhr an !?! Ebenso zeigten iPad und Laptop dieselbe Zeit an. Gab es heute Nacht eine Umstellung auf die Sommerzeit, ohne dass wir das mitbekommen haben ?
Wir sind dann lieber aufgestanden, duschten und erfuhren beim Frühstück, dass unsere elektronischen Helferlein nicht lügen - die Uhr war tatsächlich eine Stunde vorgestellt worden.
Der Himmel zeigte sich anfangs bedeckt, weshalb wir uns auf einen ereignislosen Fahrtag einstellten. Aber schon kurz hinter Crystal River ging es nur noch langsam vorwärts, da der Sonntagsverkehr stark war und die vielen nicht aufeinander eingestellten Ampeln uns ständig zum Abbremsen zwangen. In Clearwater stoppten wir am Meer, um uns von der nervigen Fahrerei zu erholen sowie die Beine zu vertreten und vom Wind durchpusten zu lassen. Nach ein paar Metern Gehen wurden wir von einer älteren Dame angesprochen, die das Wetter auf einer Parkbank genoß. Ihr hatte gefallen, dass wir Händchen haltend spazierten. Im Verlaufe des längeren Gesprächs stellte sich heraus, dass Joyce die Plastikentensammlung (immerhin 2.600 Stück) ihrer Tochter verschenkte, da die Tochter nicht mehr zu Hause wohnt und mit der Sammlung nichts mehr anfangen kann. Joyce wird in der Gegend deshalb nur noch die „Duck-Lady“ genannt. Auch wir bekamen eine Auswahl von Enten gezeigt und durften uns jeder eine aussuchen.
Das Ziel von Joyce, jedem damit ein Lächeln in das Gesicht zu zaubern, hatte sie bei uns sofort erreicht :-)
Die Brückenüberfahrt hinter St. Petersburg kostete uns 1,25 $ Mautgebühr. Allerdings war die Brücke auch beeindruckend gestaltet und von daher das Geld wert.
Den nächsten Stopp legten wir am Coquina Beach auf einer kleinen Inselkette, umgeben von der Sarasota Bay und dem Golf von Mexiko, ein. Nachdem ein bißchen Sand gesammelt war, machten wir einen längeren Strandspaziergang. Für ein Bad im aufgewühlten Meer war uns die Temperatur des Wassers zu kalt und der Wind zu stark.
Nach einer kleinen Irrfahrt kamen wir wieder auf die I-75 Richtung Süden und konnten zum ersten Mal an diesem Tag wieder mit 70 Meilen einfach nur dahingleiten.
Hinter Fort Myers versuchten wir, eine Unterkunft für die Nacht zu bekommen. Selbst im Motel sollte es über 140 $ kosten. So fuhren wir weiter und suchten eine günstigere Übernachtungsmöglichkeit. Aber auch im abgelegenen Bonita Springs kostete eine Nacht dasselbe, weshalb wir in den sauren Apfel bissen und diese Nacht unverhältnismäßig teuer im „Comfort Inn“ übernachteten :-( :-(
Das Abendessen gab es wieder bei „Carraba’s“. Diese Restaurantkette kannten wir schon und waren auch heute wieder sehr zufrieden. Der Barkeeper kannte keinen „Spritz“ und mischte deshalb nach den Angaben der Greyhoundin etwas zusammen, was dem Original sehr nahe kam.
Nach einem Krimi aus der Mediathek ging es heia, denn uns fehlt eine Stunde Schlaf !
Montag, 14. März 2016
Heute war ein Natur-Tag angesagt ! Nach dem Frühstück fuhren wir an Naples vorbei zunächst durch eine Kunstlandschaft: angelegte Golfplätze, Appartment-Siedlungen und Parks, nur ganz wenig unterbrochen durch natürlichen Wald. Witzig fanden wir die Warnschilder, die auf Bären und Pumas hinwiesen. In dieser dicht besiedelten Gegend gibt es wahrscheinlich nur Teddybären und Hauskatzen !
Unser erstes Ziel war das Big Cypress National Preserve. Hatten wir noch unterwegs überlegt, ob wir mit einem der sog. Airboote - flache „Badewannen“ für normalerweise bis zu 6 Personen mit einem Propeller im Heck - eine Tour zu machen, kamen wir nach Ankunft am Welcome Center sofort davon ab: Nebenan wurden gerade ein paar dieser abartig lauten Geschosse für den Start vorbereitet. Kein Wunder, dass der Bootsführer Ohrenschützer trägt. Mit diesen „Badewannen“ wird dann durch die Natur gerast. Das war nicht das, wonach wir suchen. Der Ranger im Welcome Center zeigte uns dann zwei Touren durch den Park, die leicht mit dem eigenen Auto zu fahren waren.
Der erste Rundkurs war mehr für die Vogelfreunde gedacht. Einige große und hübsche Vögel sahen wir. Leider waren sie aber oftmals so schnell weg, dass wir kein vernünftiges Foto machen konnten. Dafür war die Landschaft sehenswert: mehr oder minder trockene Grassteppe mit Bäumen dazwischen und durchflossen von mehreren Kanälen.
In diesen tummelten sich einige Alligatoren. Aber immer, wenn wir uns näherten, tauchten sie ab :-(
Nach einem weiteren Besuch im eigentlichen Visitorcenter hatten wir unsere Parkstempel beieinander und fuhren die zweite Tour durch den Park. Auf dieser Strecke waren mehr die Alligatoren die Hauptdarsteller; Vögel sahen wir nur sehr wenig. Stellenweise lagen die Echsen am Wegesrand, flüchteten aber immer, wenn wir mit dem Auto näher kamen.
Dieser Kurs endete im Everglades NP. Beim dortigen Visitorcenter „Shark Valley“ hatten wir uns für eine zwei Stunden dauernde Rundfahrt durch den Park vormerken lassen. Diese 15 Meilen lange Tour führte mit einer offenen Bahn durch die Everglades zu einem Aussichtspunkt und zurück. Als die Zeit der Abfahrt kam, stellte sich uns Tami aus Miami (oder wie sich vorstellte: Täimi from Miäimi) mit einer Reibeisenstimme vor, auf die sogar Rod Stewart neidisch sein wird. Sie begleitete die Tour und erklärte uns die Everglades bis in alle Einzelheiten. So hatten wir z. B. Glück, dass wir um uns herum Wasser sehen, denn jetzt ist Trockenzeit und das Wasser verschwindet vollständig.
Die Everglades im Sommer scheinen eine richtige Wüste zu sein. Auch wies sie uns auf das Problem mit ausgesetzten Pythons hin. Diese bis zu 20 Fuß (=6 Meter) langen Schlangen vermehren sich ungebremst im Park und haben mittlerweile dafür gesorgt, dass 98 % der Säugetiere verschwunden sind. Da sie sich sehr schnell vermehren, schaffen es selbst die besten Jäger nicht, den Bestand nennenswert zu verkleinern. Selbst ausgewachsene Alligatoren sind nicht sicher vor diesen eingeschleppten Räubern.
Gegen Schluß der Tour sahen wir noch ein Alligatorenbaby mit seiner Mutter. Da die Bahn Schatten warf, konnten wir keine schönen Fotos machen. Nach Ende der Tour gingen wir deshalb nochmals zu der Stelle zurück und näherten uns vorsichtig dem Baby, wobei wir aufpassten, der Mutter nicht zu nahe zu kommen.
Nachdem wir das ca. 15 Zentimeter lange Alligatörchen aufgenommen hatten, fuhren wir Richtung Miami. In Palmetto Bay fanden wir eine etwas günstigere Unterkunft als gestern und mieteten uns für zwei Nächte im „Quality Inn“ ein.
Das Abendessen gab es in einer Brauerei-Gaststätte und war lecker und reichlich - für uns ganz gut, denn das Mittagessen heute bestand aus Zeitgründen nur aus ein paar Riegeln.
Nachdem wir den morgigen Tag geplant hatten, gingen wir ins Bett.
Dienstag, 15. März 2016
Gestern Abend hatten wir per Mail versucht, für heute eine Schnorcheltour in Key Largo zu buchen. Heute morgen erhielten wir die Absage, da bereits alles ausgebucht sei. Bei unserem Anruf beim einzigen Tourveranstalter im John Pennekamp Coral Reef State Park erhielten wir zur Auskunft, dass wir einfach kommen sollten. Eigentlich ist auch hier alles ausgebucht, aber wer weiß, vielleicht sagt noch jemand ab.
So fuhren wir nach Key Largo in den State Park. Dieser ist ein Schutzgebiet der Unterwasserwelt und des innerhalb des Schutzgebiets gelegenen Korallenriffs. Der Park umfasst rund 240 km² und ist nach dem Reporter John Pennekamp benannt, der sich im Rahmen seiner journalistischen Arbeit beim Miami Herald für den Naturschutz engagierte.
Als wir beim einzigen Veranstalter im State Park angekommen waren, stand schon eine lange Schlange am Schalter :-( Wir waren aber guten Mutes und stellten uns für zwei Tickets an. Als wir an der Reihe waren, fragten wir die Mitarbeiterin, die die Vorauswahl trifft, nach zwei Karten für die 4,5 Stunden Schnorcheltour ab 13:30 Uhr. Leider bekamen wir zur Auskunft, dass wir uns nur auf einer Warteliste eintragen lassen oder aber die 2,5 Stunden-Tour ab 15 Uhr buchen können. Unsere schnelle Entscheidung war gefragt. Hmm, Eintrag in die Warteliste ist ein Lotteriespiel, denn wenn das nicht klappt, können wir heute an keiner Tour teilnehmen, weil beides geht nicht - entweder oder. So entschieden wir uns schweren Herzens, den Trip ab 15 Uhr zu buchen. Am eigentlichen Buchungsschalter wurden wir anschließend wie in Amerika üblich mit „Hi, how are you doing ?“ begrüßt. Wahrheitsgemäß antworteten wir, dass wir uns nicht so toll fühlen, da wir nicht an der von uns gewünschten Tour teilnehmen und nur auf Warteliste hätten geführt werden können. Und siehe da, die Kollegin der Vorauswahl kam plötzlich zu uns und gab uns zwei Karten für die 4,5 Stunden-Tour :-) Jippieh !
Pünktlich um 13:30 Uhr empfingen wir Flossen und Neoprenanzug. Da das Korallenriff rund 10 km von der Küste entfernt ist, mußten wir zunächst eine Viertel Stunde mit dem Boot auf das offene Meer hinaus fahren. Dort war der erste Schnorchelgang. Kaum waren wir im Wasser, sahen wir auch schon mehrere Baracudas um uns herum schwimmen. Nur keine Angst vor großen Fischen ! Die Unterwasserwelt war wie schon in Australien und Fiji wieder bunt und vielfältig.
Wir freuten uns wie die kleinen Kinder. Lediglich die Strömung machte uns ein bißchen zu schaffen, denn kaum hörten wir auf, die Beine zu bewegen, wurden wir abgetrieben. Aber wir strengten uns gerne an.
Den zweiten Schnorchelstopp legten wir bei der rund 2,7 Meter hohen Bronzestatue „Christ of the Deep“ ein. Sie wurde in Italien gefertigt und stellt die Kopie einer Skulptur dar, die in der Bucht von San Fruttuoso bei Genua auf dem Meeresgrund steht. 1965 postierte man die Christusstatue hier am Key Largo Dry Rocks Reef, wo sie seither ihre Arme ins Blau des Ozeans empor streckt.
Auch wenn es auf den Ohren etwas weh tat - der Greyhound mußte unbedingt hinab tauchen und die Statue aus nächster Nähe sehen und berühren. Neben der Statue gab es aber auch hier wieder eine bunte Unterwasserwelt. Zum Glück hatten wir unsere Kamera dabei. Dank der bisherigen Übung und einiger Tauchgänge gelangen uns wunderschöne Fotos.
Der dritte Stopp war in einem Gebiet, wo überwiegend braune Korallen wachsen. So etwas hatten wir bisher noch nicht gesehen und kamen deshalb aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dank des Neoprenanzuges war uns bei allen Schnorchelgängen nicht kalt, weshalb wir immer zu den Letzten gehörten, die wieder an Bord kamen.
Viel zu schnell waren die 4 Stunden herum und wir mußten zurück fahren. Aber die Tour war einfach spitze gewesen !!
Kurz nach 18 Uhr waren wir wieder zurück am Ablegesteg und konnten uns umziehen.
Die Rückfahrt nach Miami ging wieder über den Highway Nr. 1. Und wieder kamen wir uns wie heute morgen komisch vor, denn rechts und links des Highways stehen hohe Zäune, die verhindern sollen, dass wilde Tiere aus den Everglades auf die Fahrbahn laufen. Wir fühlten uns deshalb wie in einer Rinne während der kilometerlangen Fahrt.
In Miami gingen wir noch schnell im „Cracker Barrel“ Abend essen. Anschließend planten wir noch den morgigen Tag und schliefen danach noch ganz berauscht ein.
Mittwoch, 16. März 2016
Früh um 7 Uhr standen wir auf, denn für heute hatten wir uns ein strammes Programm ausgedacht - wie anstrengend es sein wird, ahnten wir noch gar nicht !
Zunächst fuhren wir durch den Berufsverkehr nach Miami Beach. Eigentlich eine Strecke von einer knappen Stunde ! Aufgrund des Verkehrs brauchten wir aber fast 2 Stunden, bis wir endlich angekommen waren und einen Parkplatz gefunden hatten :-(
Nach dieser langwierigen Anfahrt machten wir erst einmal einen Strandspaziergang im weichen Sand.
Der Strand ist sehr gepflegt und nicht überfüllt. Dazu lockt das türkisfarbene Meer mit sanftem Wellenschlag. Wir genossen die Wärme der Luft und des Sandes und spazierten fast eine Stunde im Sonnenschein am Meeressaum entlang.
Kurz bevor wir wieder bei unserem Auto waren, entdeckte Maus einen kleinen Gecko, mit dem sie sofort spielte. Das kleine Kerlchen sprang auf ihr herum und genoß es sichtlich, sich an ihr weiches Fell zu schmiegen.
Da ging es ihm besser als dem Gecko, den wir zu Beginn unseres Spaziergangs gesehen hatten. Kaum hatten wir ihn gesehen, kam eine Möwe und fraß ihn. Ganz schön brutal !
Nachdem wir uns wieder durch Miami’s Verkehrsgewühl durchgeschlagen hatten, stärkten wir uns auf altbekannte Weise. Anschließend fuhren wir nach Key West. Es sind ja nur 200 Kilometer bis dahin :-) Aufgrund der Geschwindigkeitsbeschränkungen und der vielen Ausflügler kamen wir aber nicht so schnell voran wie gedacht. Unterwegs mußten wir einige Brücken befahren, die die einzelnen Inseln miteinander verbinden. Die längste davon war immerhin 7 Meilen (ca. 11,5 Kilometer) lang ! Interessanterweise hatte man die alten Brücken stehen lassen, was einen schönen Vergleich zwischen früher und heute bot. Stellenweise rosteten die Eisenteile der alten Brücken allerdings schon ganz schön.
Wir erreichten Key West kurz nach 17 Uhr. Es blieb uns aber noch genügend Zeit, zunächst den südlichsten Punkt des Festlandes der USA zu besuchen.
Eine lange Schlange hatte sich davor gebildet, um sich vor diesem Betonklotz fotografieren zu lassen. Natürlich besichtigten wir auch die hübschen Holzhäuser von außen - einschließlich des Hauses von Ernest Hemmingway.
Da die Sonne langsam unterging und wir nicht in Key West zu Abend essen wollten, fuhren wir zurück nach Miami. Unterwegs schafften wir es tatsächlich, die Mangroven rechts und links der Straße im Schein der untergehenden Sonne zu fotografieren.
Nach einer kurzen Stärkung bei Subway erreichten wir unser Zimmer gegen 22:30 Uhr. So wurde der morgige Tag nur kurz geplant. Anschließend verschwanden wir im Bett.
Donnerstag, 17. März 2016
In unserem Reiseführer hatten wir gelesen, dass Fort Lauderdale auch das Venedig Amerikas genannt wird. Nach dem Frühstück verließen wir deshalb Miami, um dort an einer bei Gondola West vorab gebuchten Tour mit einer motorisierten Gondel teil zu nehmen.
Im Gegensatz zu gestern kamen wir heute ohne Probleme durch Miami, denn der Berufsverkehr hatte bereits deutlich nachgelassen. So erreichten wir Fort Lauderdale schon um die Mittagszeit. Da die 2-stündige Bootstour erst um 15 Uhr beginnen sollte, spazierten wir am Strand entlang, der hier deutlich voller war als in Miami. Auffallend viele Jugendliche feierten hier wohl ihren Schulabschluß und hatten Spaß am Strand.
Nach einer Stärkung in gewohnter Weise gingen wir zum Treffpunkt am Hafen. Wir waren die einzigen Gäste und hatten somit die kleine Motorgondel für uns alleine. Unser Skipper - ein Segler durch und durch, der sich mit diesen Touren ein Zubrot verdient - schipperte uns durch die Kanäle der Villengegend am Intracoastal Waterway. Stellenweise sahen wir Prachtbauten wie aus einem Film über Schön und Reich und ganz schön reich.
Natürlich gehörte zu einer solchen Villa im Regelfall auch ein standesgemäßes Motorboot, denn sonst sieht das Anwesen ja doch zu ärmlich aus :-)
Die Tour war das heutige Highlight, denn unsere Muße störte weder der leise Motor des Bootes noch irgendwelcher sonstiger Lärm. Die Sonne schien, die Häuser waren hübsch anzusehen, die Erzählungen unseres Bootsführers waren interessant - was wollen wir mehr ? Viel zu schnell waren die zwei Stunden um. Schade, denn wir hätten es auch länger ausgehalten.
Dank des Feierabendverkehrs brauchten wir über eine Stunde, bis wir endlich wieder auf der 95 Richtung Norden waren. Dann aber ging die Fahrt recht flott. Als die Sonne unterging, suchten wir uns ein Zimmer für die Nacht. Als einziges Hinweisschild sahen wir einen Wegweiser zu einem Marriott-Hotel. Das Zimmer sollte dort aber über 250 $ für die Nacht kosten, weshalb wir in die Dunkelheit hinein fuhren.
In Port St. Lucie fanden wir ein deutlich preiswerteres, aber immer noch sehr teures Zimmer im Best Western für die Nacht. Aber es hilft ja nichts, wir wollen ja nicht die Nacht durch fahren.
Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, gingen wir in das nahe gelegene Restaurant „Cottage Grill“, wo wir preiswert und sehr lecker essen konnten. Anschließend planten wir den weiteren Verlauf unserer USA-Reise und gingen ins Bett.
Freitag, 18. März 2016
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Titusville in der Nähe von Cape Canaveral, da wir morgen das Kennedy Space Center besichtigen wollen.
Auf einer Raststätte hatten wir gestern einen Gutschein für das Motel „Days Inn“ gefunden. Danach sollte ein Zimmer für eine Nacht bei Verfügbarkeit nur 55 $ kosten. Im Internet begannen die Preise bei 131 $ pro Nacht ! So versuchten wir unser Glück - und bekamen ein Zimmer für 75 $ ! Da es ein großes Zimmer mit einem Kingsize-Bett war, buchten wir sofort für zwei Nächte.
Unser Zimmer konnten wir erst ab 14 Uhr beziehen. Wir fuhren deshalb zum Kennedy Space Center, um bereits heute die Eintrittskarten für morgen zu kaufen. Im Internet hätten wir sie auch buchen können, aber dann nicht den Rabatt für den „alten Sack“ Peter bekommen. Dieser Rabatt sparte uns immerhin 4 $, da er über 55 Jahre alt ist.
Als wir dort ankamen, wurden alle Fahrzeuge automatisch auf den kostenpflichtigen Parkplatz geleitet. Dort hätten wir 10 $ bezahlen müssen. So fuhren wir zum Mitarbeiter-Parkplatz neben dem Gelände und stellten unser Auto dort ab. Nach einem kleinen Fußmarsch erreichten wir das Gelände - und wurden direkt von einem Security-Mann angesprochen. Dieser war alarmiert worden, da zwei Personen zu Fuß unterwegs waren. Wir erklärten ihm, dass wir heute nur die Tickets kaufen und uns die Parkgebühren sparen wollten. Er ging daraufhin zum Schalter des Parkplatzes und klärte dort, dass wir gegen Vorlage eines Ausweises für die Dauer des Ticketkaufs gratis parken dürfen. Anschließend brachte er uns zu unserem Auto zurück, gab uns noch eine Flasche kaltes Wasser zum Trinken und verabschiedete sich. Das nennt sich Service !
Nachdem wir zwei Tickets gekauft hatten, gingen wir in das Besucherzentrum. Dort fanden wir Gutscheine, die uns 7 $ pro Ticket gespart hätten (und nicht nur die mageren 4 $ für den alten Sack). Leider hatten wir die Tickets schon :-( Egal, das bringt uns nicht um.
Wieder beim Hotel angekommen, bezogen wir unser Zimmer und fuhren anschließend zum Cocoa Beach. Der Himmel hatte sich zwar zugezogen, aber die Luft war warm, das Meer erfrischend und die Wellen richtig super.
Nachdem wir eine Stunde dort verbracht hatten, fuhren wir wieder zurück und duschten uns.
Nach dem Abendessen sahen wir noch ein paar Bilder durch und anschließend die „Heute-Show“. Danach ging es ab ins Bett, denn morgen wird ein anstrengender Tag.
Samstag, 19. März 2016
Heute geht es in den Weltraum ! Wir standen deshalb etwas früher auf und waren kurz nach Öffnung des Kennedy Space Centers dort. Unser Auto stellten wir gleich auf dem kostenpflichtigen Parkplatz ab :-)
Bis zur ersten Bustour um 10 Uhr war noch Zeit, weshalb wir als erstes das Space-Shuttle ATLANTIS besichtigten. Richtig spannend war die Präsentation: Zunächst kamen wir in einen Raum, in dem uns die Entwicklung - beginnend im Jahr 1969 - gezeigt wurde. Anschließend öffnete sich die Tür und wir standen vor dem Raumfahrzeug. Die einzelnen Daten, wie oft es die Erde umrundete und wie viele Millionen (!) Kilometer es dabei zurücklegte, haben wir uns nicht gemerkt. Allein die Tatsache, so direkt vor dem Space-Shuttle zu stehen, war äußerst imposant.
An den verschiedenen Stationen, an denen man versuchen konnte, das Raumfahrzeug zu landen bzw. diverse Arbeiten im All durchzuführen, scheiterten wir mit Pauken und Trompeten. Wir gingen deshalb zum Simulator. Dort konnten wir erleben, wie sich ein Start angefühlt haben muss. Ohrenbetäubender Lärm, wenn die Triebwerke Wasserstoff und Sauerstoff mischten und so die Rakete in die Höhe hoben, rüttelnde Sitze, als wir die Schallgeschwindigkeit überschritten, ein Knall, als sich die Tanks lösten und dann plötzlich Stille, als wir mit 17.000 Meilen pro Stunde virtuell durch das Weltall glitten. Das war der schönste Teil ! Wir hätten ihn gerne noch weiter genossen und das Weltall mit den unzähligen Sternen durch die geöffnete Ladeluke betrachtet, aber die Vorführung war damit zu Ende.
Nach diesem eindrucksvollen Beginn gingen wir zum Bushalteplatz und fuhren zu den Startrampen der Raketen. Diese sind aus Sicherheitsgründen weit von der Montagehalle entfernt. Da das Space-Shuttle-Programm beendet wurde, werden jetzt hier Raketen privater Betreiber (u.a. von Boeing) gebaut und getestet. Leider findet kein Raketenstart statt, solange wir hier sind :-(
Die Bustour führte schließlich zu einer riesigen Halle, in der die Mondrakete SATURN V von 1969 als lebensgroßes Modell ausgestellt ist. Die Maße sind einfach gigantisch: Länger als zwei Space-Shuttle mit Treibstofftank, etwa 2,4 Mal so lang wie die Freiheitsstatue in New York und sieben Mal so schwer wie eine Boeing 747 „Jumbo-Jet“ - und das alles, um drei Personen zum Mond und zurück zu bringen. An den Wänden hingen vergrößerte Ausgaben von Zeitschriften aus aller Welt, die über die Mondlandung berichtet hatten.
Auch stand dort der Nachbau des Autos, mit dem die Astronauten auf dem Mond spazieren fuhren. Statt Gummirädern hatte es Metallgeflecht-Reifen, weshalb es bei den Fahrten immer sehr staubte. Auch konnten wir die Mondlandung mit den Funksprüchen und der ganzen Anspannung noch einmal anhand von Videos und Tonmitschnitten erleben. Als Höhepunkt durften wir ein Stück Mondgestein anfassen. Es fühlte sich sehr glatt an, was wahrscheinlich auf die vielen Menschen zurück zu führen ist, die den Stein jeden Tag berühren.
Als wir das Gebäude verließen, hatte sich der Himmel bewölkt und es regnete. Die Temperatur war dadurch auch merklich gesunken. Und wir waren nur mit T-Shirt, kurzer Hose und Sandalen bekleidet ! Naja, es hat ja noch 22 Grad :-)
Wieder mit dem Bus zurück im Space Center, wollten wir eigentlich etwas zu Mittag essen. Aber an jedem Stand hätten wir längere Zeit anstehen müssen und so wertvolle Zeit vergeudet. So gingen wir eben ohne Essen in das IMAX-Theater und schauten uns zunächst einen 3D-Film über das Hubble-Teleskop an. Die intensiven Farben der Galaxien und Nebel sowie die unzähligen Sterne durch die „Augen des Hubble“ zu sehen, war für uns sehr beeindruckend. Da fühlten wir uns extrem klein. Wenn es nicht so eiskalt im Kino gewesen wäre, hätten wir den Film mehr genossen. So aber versuchten wir die ganze Zeit, unsere gefrorenen Arme und Hände zu wärmen.
Nach dem Film holten wir uns schnell einen heißen Kaffee und wärmten uns wenigstens innerlich für den nächsten 3D-Film über die Pläne der NASA, spätestens im Jahr 2022 zum Mars zu fliegen. In diesem Teil des Kinos war die Temperatur zu unserem Glück erträglich, so dass wir den zweiten Film genießen konnten.
Bis zur Schließung des Parks blieb uns nur noch eine gute halbe Stunde. So gingen wir noch schnell zur Gedenkstätte für die tödlich verunglückten Raumfahrer und kurz durch den Shop, ehe wir wieder zum Hotel zurück fuhren.
Hungrig, wie wir waren, hielten wir unterwegs bei Subway und kauften mehrere Sandwiches zum Abendessen in unserem Zimmer. So müssen wir schon nicht mehr nach draußen gehen.
Nach Planung des morgigen Tages lasen wir noch ein bißchen und schliefen dann nach diesem spannenden Tag ein.
Sonntag, 20. März 2016
Draussen regnet es in Strömen ! Naja, zum Glück wollen wir heute nicht an den Strand, sondern Richtung Norden fahren.
Zunächst fuhren wir durch das Merritt Island National Wildlife Refuge, welches quasi nahtlos in den Canaveral National Seashore Park überging. Der Regen hatte aufgehört und die Sonne kam immer mehr zum Vorschein. Wir konnten deshalb noch einmal einen sehr guten Blick auf die Abschussrampen der Raketen werfen. Auch „retteten“ wir eine kleine Schildkröte, die auf der Straße herum lief. Als wir sie aufhoben, um sie neben der Straße abzusetzen, verkroch sie sich in ihren Panzer und schloß diesen hermetisch ab, so dass wir einen geschlossenen Panzer in Händen hielten.
Unser nächster Stopp war beim Manatee Observation Deck. Viele dieser Tiere waren im Wasser zu sehen. Allerdings war es verboten, den Beobachtungssteg zu verlassen. So waren wir hier nur Beobachter :-(
Im Canaveral National Seashore sahen wir gleich hinter dem Parkeingang ein Gürteltier neben der Straße fressen. Diese Tiere sind den ganzen Tag auf der Suche nach Futter. Als es uns sah, flitzte es in das Unterholz.
Bei unserem kleinen Spaziergang in der Mosquito Lagoon begegnete uns allerdings noch einmal ein solch kleines Kerlchen. Dieses mal saß es direkt am Wegesrand. So hatten wir Zeit, es in Ruhe zu betrachten. Für ein Bild allerdings war der Weg zu dunkel. Dafür fanden uns viele der hier lebenden 35 (!) Mosquitoarten und stürzten sich trotz Anti-Mücken-Mittel auf uns. Auch waren die vielen Spinnennetze, die quer über den Weg gespannt waren, eklig. Ständig hatten wir irgendwelche Fäden im Gesicht und an den Armen :-(
Unsere große (Foto-) Stunde schlug allerdings, als wir wieder an der Straße waren und dort im Sonnenschein ein anderes Gürteltier sahen. Wir konnten es in Ruhe fotografieren :-)
Anschließend besichtigten wir ein historisches Haus. Die freiwillige Helferin war in ihrer Jugend in Deutschland gewesen und konnte noch ein paar Sätze auf deutsch. Sie erklärte (auf englisch) die Geschichte des Hauses, zeigte uns dazu noch einen kurzen Videofilm und versorgte uns mit Süßigkeiten.
Nach diesem Programm fuhren wir wieder auf die I-95 und verließen Florida. In Georgia stoppten wir in Brunswick, was ursprünglich einmal im 18. Jahrhundert „Braunschweig“ hieß. Dort mieteten wir uns preiswert im „Ramada“ ein.
Nachdem wir ein bißchen unsere Tour geplant hatten, gingen wir nach nebenan in ein Fisch- und Steakhaus zum Abendessen. Im Fernsehen wurde vor Schneefall in New York und Boston gewarnt. Bis wir dahin kommen, ist hoffentlich Frühling !
Wieder im Zimmer, sahen wir noch einen „TATORT“ an und schliefen dann ein.
Montag, 21. März 2016
Fremdgehen lohnt sich nicht, aber dazu später !
Nach dem Frühstück fuhren wir bei Sonnenschein, aber nur 10 Grad Lufttemperatur Richtung Savannah. Es waren nur 80 Meilen und so erreichten wir noch vor dem Mittagessen die sehr gut ausgeschilderte Tourist-Information. Dort holten wir uns alle Unterlagen, die wir für unseren Aufenthalt brauchen und fuhren anschließend zum Fort Pulaski NM. Dank unserer Jahreskarte für die Nationalparks der USA sparten wir uns den Eintritt von 14 $. Kleine Anmerkung am Rande: Die Karte hat sich bereits mehr als amortisiert. Mittlerweile liegt unsere Ersparnis bei 24 $ - und mit jedem Eintritt in einen der Nationalparks oder -monumente sparen wir mehr :-)
Im Fort besichtigten wir zunächst das Gelände und lernten gleich noch dazu: So wußten wir z.B. nicht, dass die eisernen Kanonenkugeln rotglühend gemacht wurden, bevor sie verschossen wurden. Hölzerne Schiffe konnten so sehr schnell in Brand geschossen werden. Auch wußten wir nicht, dass hier das erste US-amerikanische Regiment aus Afro-Amerikanern aufgestellt wurde. Diese Regimenter waren strikt von den weißen Einheiten getrennt, hatten aber weiße Offiziere. Ein Ranger erzählte uns, dass im Übrigen erst 1948 die Rassentrennung in der amerikanischen Armee aufgehoben wurde. Auch hörten wir von ihm einen Vortrag über die Underground Railroad. Dies war ein aus Gegnern der Sklaverei – auch Weißen – bestehendes informelles Netzwerk, das Sklaven auf der Flucht aus den Südstaaten der USA nach Norden, z. B. in das sicherere Kanada, Unterstützung gewährte. Mit geheimen Routen, Schutzhäusern, Fluchthelfern und geheimer Kommunikation gelang es, zwischen 1810 und 1850 etwa 100.000 Sklaven zu befreien. Die 1780 gegründete Underground Railroad bestand bis 1862.
Anschließend machten wir einen Spaziergang zum Cockspur Island Lighthouse. Dieses konnten wir nur aus der Ferne sehen, da es nicht über eine Landverbindung zu erreichen ist. War aber nicht so schlimm, da der Leuchtturm nicht besonders gepflegt aussah :-(
Mittlerweile war es 15 Uhr und wir hatten noch immer nichts zu Mittag gehabt. So fuhren wir nach Tybee und suchten dort das uns bekannte Mittagsrestaurant mit den leckeren Sandwiches. Hier gab es aber keines, weshalb wir zu „Arby’s“ auswichen. Diese hatten einen Drive-thru-Schalter. Wir stellten uns also ganz brav an, gaben unsere Bestellung auf, fuhren an den Ausgabeschalter und reichten dem Kassierer einen 20 $-Schein. Zack, kam eine Windbö und der Schein flog davon. Trotz Suchens war er unauffindbar. Geld konnte uns der Kassierer nicht geben und bot stattdessen an, uns zwei belegte Brötchen zu geben. Nach einigem Hin und Her bekamen wir vier belegte Brötchen. Somit kostet uns ein Brötchen 5 $ ! Ein „Footlong Sub“ dagegen kostet nur 6 $, schmeckt besser und ist mehr als doppelt so groß wie eines dieser Brötchen. Merke: Fremdgehen kostet nur mehr und ist auch nicht so lecker !
Anschließend fuhren wir in unser gebuchtes Hotel, bezogen unser großes (und behindertengerechtes !) Zimmer. Nach einer Ruhepause fuhren wir in die Altstadt von Savannah. Wir machten einen kleinen Spaziergang am Markt und der Waterfront entlang.
Danach gingen wir in das Restaurant „The Lady & Sons“. Wir nahmen beide das Südstaatenbüffet und wankten nach dem üppigen Nachtisch pappsatt zum Auto. Wieder im Zimmer, bereiteten wir uns auf morgen vor, lasen noch ein bißchen und schliefen ein.
Dienstag, 22. März 2016
Blauer Himmel, aber kalte Luft - so begann unser Tag ! Viele Bäume blühen schon und verheißen den Frühling. Das wird für uns heute - trotz des Terroranschlages in Brüssel - ein schöner Tag, um Savannah zu erkunden.
Nachdem wir unser Auto in einem Parkhaus abgestellt hatten, spazierten wir durch Savannah. Nicht lange und wir erreichten den Chippewa Square, auf dem die Szenen des Filmes „Forrest Gump“ mit der Bank im Park gedreht worden waren. Die Originalbank steht nicht mehr, sondern wurde in ein Museum gebracht. Aber wie viele andere Touristen auch, nutzten wir eine der vielen Bänke und spielten die Szene nach :-)
Beim Gebäude des Scottish Rite Temple angekommen, erklärte uns ein Passant, dass von diesem Haus die Feder herab segelte, mit der der Film „Forrest Gump“ begann. Der Film „durchweht“ die Stadt anscheinend noch heute.
Die Innenstadt von Savannah ist eine wunderschöne Ansammlung von grünen Plätzen, alten Häusern, prachtvollen Villen, beeindruckenden Denkmälern und ehrwürdigen Kirchen der verschiedensten Stile. Dazwischen stehen viele Südstaaten-Eichen mit dem typischen „Spanischen Moos“ behangen, was dem Ganzen manchmal einen schaurigen Touch gibt.
Mittags waren wir beim Forsyth-Park angelangt. Er zählt angeblich zu den 25 schönsten Plätzen der Welt. Also genau der richtige Ort, um uns zu stärken. Die Sonne wärmte mittlerweile ganz gut, weshalb sogar Beatrice in der Sonne saß und sich ihren Wrap schmecken ließ.
Gestärkt ließen wir uns weiter durch die Altstadt treiben. Die Kathedrale besichtigten wir auch von innen. Da es eine katholische Kirche ist, war sie nicht so einfach wie die Baptistenkirchen eingerichtet. Mit einigen Fotos mehr auf dem Chip gingen wir weiter und erreichten bald den Savannah-River, wo wir unseren Durst mit leckerer Limonade löschten und die Runde durch die Stadt beendeten.
Eigentlich wollten wir auch in der Altstadt zu Abend essen. Da es aber dafür noch zu früh war, fuhren wir in die Unterkunft, ruhten uns aus, buchten eine Unterkunft für Charleston und holten bei Subway leckere Sandwiches. Anschließend sahen wir die Bilder des heutigen Tages durch, lasen noch ein bißchen und schliefen ein.
Mittwoch, 23. März 2016
Wieder begrüßte uns ein blauer Himmel, aber die Temperatur war angenehmer als gestern. Es versprach, ein sonnig-warmer Tag zu werden. Deswegen zogen wir wieder unsere Sandalen an, als wir zum „Old Fort Jackson“ in Savannah fuhren. Hier sollte um 11 Uhr eine Kanone abgefeuert werden.
Da wir frühzeitig da waren, konnten wir uns in Ruhe das Fort anschauen. Ein als Soldat der Konföderiertenarmee verkleideter Mitarbeiter erzählte uns, wie das Befüllen der Eisenkugeln mit Schwarzpulver sowie das Laden der Kanonen von statten ging. Auch erklärte er uns eine der hier ausgestellten sog. „Quäker“-Kanonen: Die Quäker als Pazifisten wollten keine Waffen anrühren. So bemalte man Baumstämme mit schwarzer Farbe, so dass sie wie Kanonen aussahen. Schon gab es anscheinend keine Probleme mehr - und der Feind wurde zudem über die Anzahl der Kanonen getäuscht. Seine Kollegen „drillten“ während der Erklärungen mehrere Schulklassen und zeigten diesen sehr anschaulich das frühere Leben als Soldat in diesem Fort.
Um 11 Uhr war es dann soweit: Die Kanone wurde geladen, die Kommandos der „Soldaten“ hallten über den Hof, wir standen in sicherer Entfernung und waren mit unserer Kamera schußbereit.
Leider ging genau in dem Moment, als die Lunte an die Kanone angelegt wurde, einer der „Soldaten“ - ohne uns zu bemerken - in unser bislang freies Schußfeld und verhinderte damit ein gutes Foto :-( Peter war ganz schön sauer ! Es wäre bestimmt ein schönes Bild geworden !
Nach der Besichtigung des Forts fuhren wir Richtung Charleston. Es war nicht weit und so erreichten wir die Stadt und unser vorgebuchtes „Best Western“- Hotel nach einer leckeren Mittagspause bei Subway. Für das Einchecken war es noch zu früh, weshalb wir zum Patriots Point Naval and dem Maritime Museum fuhren. Es war nicht weit von unserem Hotel entfernt und so kamen wir pünktlich, um mit dem 16 Uhr-Schiff zum Fort Sumter zu fahren. An der Besichtigung der hier außerdem ausgestellten Kriegsschiffe hatten wir kein Interesse, weshalb wir die Zeit bis zur Abfahrt im Shop verbrachten - im Freien hatte es die von uns so geliebten Sandfliegen :-(
Nachdem wir pünktlich abgelegt hatten, fuhren wir eine knappe halbe Stunde zur Insel, auf der das Fort steht. Die Fahrt in der Sonne und mit einem schönen Wind genossen wir auf dem Oberdeck und ließen die Landschaft an uns vorbei ziehen.
Das Fort selbst ist ein National Monument. So bekam die Greyhoundin wieder einen Stempel in ihr Büchlein :-)
Der interessanteste Teil des Forts ist das Museum, in dem sehr gut erklärt wird, wie es durch den Beschuss durch die Konföderierten zum Ausbruch des Bürgerkrieges und der Kapitulation der Unionstruppen im Fort kam. Des Weiteren erfuhren wir, dass die Unionstruppen bis zum Ende des Bürgerkrieges mit insgesamt über 3.000 Tonnen Munition zwar viele Teile des Forts zerstörten, es aber aufgrund der Lage nicht schafften, dieses einzunehmen. Selbst ein handbetriebenes U-Boot wurde eingesetzt: 6 Mann kurbelten an einer Welle und trieben so das Boot an, während der Kapitän steuerte. Am Bug war ein Holzfass mit Zünder an einer langen Stange befestigt. Damit konnten sie zwar ein Schiff versenken, gingen dabei aber selbst verloren. Erst im 20. Jahrhundert fand man die Reste dieses U-Bootes.
Als sich der Bürgerkrieg dem Ende näherte, gaben die Konföderierten das Fort auf und die Unionstruppen konnten die zerstörten Reste wieder beziehen.
Außer dem Museum gab es noch ein paar Kanonen zu sehen, was uns aber nach den bereits besichtigten anderen Forts nicht mehr sonderlich interessierte.
Wieder mit dem Schiff zurück beim Maritime Museum, fuhren wir zum Hotel und bezogen unser Zimmer. Anschließend ließen wir es uns im italienischen Restaurant „Bocca“ sehr gut schmecken. Danach war Bettruhe angesagt.
(Grün-)Donnerstag, 24. März 2016
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Charleston zur Tourist-Information. Diese ist sehr ansprechend gestaltet und zeigt die ganze Vielfalt der Stadt. Wir holten uns dort eine deutsche Beschreibung der Touren durch die Altstadt, die sehr gut zu gehen sind. Zunächst ließen wir uns über den Markt treiben, auf dem viel Kunsthandwerk angeboten wird. Auch wenn uns das eine oder andere Stück gefallen hätte - wir haben keinen Platz in unserem Gepäck :-( :-)
Anschließend besichtigten wir die „heilige Stadt“, wie Charleston aufgrund der vielen Gotteshäuser auch genannt wird. Für uns interessant war, dass schon damals zu Zeiten der Besiedelung ein Gesetz verabschiedet worden war, nachdem es keine Streitigkeiten zwischen den einzelnen Glaubensrichtungen geben dürfe. Es wäre schön, wenn wir dies heute auch hätten ! Die einzelnen Kirchen waren sehr schön gestaltet. In einer Kirche wurden wir sogar darauf hingewiesen, dass diese Kirche bevorzugt von deutschen Auswanderern besucht wurde und wird. Nur die Synagoge mußten wir auslassen, da diese feste Besichtigungszeiten hat und wir nicht so lange warten wollten.
Unser Mittagessen nahmen wir in gewohnter Weise ein. Anschließend ließen wir uns weiter durch die Altstadt treiben. In unserer Beschreibung hatten wir gelesen, dass diese in der Vergangenheit mehrfach abgebrannt war. Auch ein Erdbeben beschädigte viele Gebäude. Nach dem Bürgerkrieg war die Stadt vollkommen zerstört. Es dauerte dann einige Zeit, bis die Häuser wieder neu gebaut worden waren. Heute ist die Altstadt ein Schmuckstück.
Das Straßenbild wird von Pferdekutschen bestimmt, die die Touristen durch die Stadt fahren. Da wir aber fotografieren wollten, gingen wir alle Straßen zu Fuß. Hatten wir anfangs noch die komplette Beschreibung zu jedem Gebäude gelesen, ließ unser Wissensdurst im Verlaufe des Nachmittages immer mehr nach. Am Schluß schauten wir nur noch kurz in den Plan, um sicher zu sein, auf der richtigen Straße zu gehen. Da alle Häuser bewohnt sind, gibt es keine Cafés und Toiletten unterwegs. Was waren wir froh, nach mehreren Stunden ein Café gefunden zu haben, in dem wir unseren Durst stillen konnten.
Als die Bedienung unsere Maus sah, erinnerte sie sich an ihre Zeit in Deutschland. Witzig, wieviele Menschen und ehemalige Soldaten sich an ihre schöne Zeit in Deutschland erinnern.
Nach dieser Stärkung besichtigten wir das Museum über die Sklavenhaltung. Es war in einer der ehemaligen Auktionshallen untergebracht. Seinerzeit hatte die Stadt verordnet, dass Sklavenauktionen nicht mehr im Freien stattfinden dürfen, da es zum einen zu Verkehrsproblemen kam und es sich zum anderen nach außen nicht gut machte, wenn Menschen wie Vieh versteigert wurden.
Nach diesen bedrückenden Informationen und einigen Häusern weiter kamen wir wieder bei der Tourist-Information an und fuhren zum Hotel zurück. Es war ein schöner, aber anstrengender Tag gewesen.
Neben unserem Hotel sahen wir ein türkisches Restaurant. Da wir keine Lust mehr hatten, noch weit zu fahren, gingen wir dorthin. Das Essen war lecker, auch wenn der Salat mit einer sehr herzhaften Sauce gewürzt war. Nach einem türkischen Kaffee gingen wir zurück und feilten weiter an unserer Tourplanung durch die USA und Kanada. Danach schliefen zwei müde Reisende ein.
(Kar-)Freitag, 25. März 2016
Nach dem Frühstück an unserem 300. Reisetag fuhren wir auf der Federal 17 Richtung Norden. Viele Ampeln und Ortsdurchfahrten bremsten unsere Reisegeschwindigkeit. Hatten wir aber eine Stadt verlassen, konnten wir wieder mit gemütlichen 60 Meilen pro Stunde auf der breiten Straße dahinrollen.
In Murrels Inlet sahen wir am Straßenrand eine Minigolfanlage, die sehr auffällig gestaltet war. Sogar blau gefärbtes Wasser lief einen Wasserfall hinab. Es scheint nicht giftig zu sein, denn im Wasserbecken tummelten sich einige Schildkröten. Kurzentschlossen hielten wir an und spielten Minigolf.
Die Bahnen waren zum Teil sehr anspruchsvoll, da sie Gefälle aufwiesen, durch dunkle Höhlen führten und auch zweimal jeweils ein Stockwerk nach unten führten. Und das alles neben einem künstlichen Teich, bei dem wir aufpassen mußten, keinen Ball zu versenken. Wir hätten für den einmaligen Eintritt den ganzen Tag spielen können, aber nach zwei Runden - unterbrochen von einer Eispause - hatten wir genug.
Später sahen wir dann, dass alle Minigolfanlagen in dieser Region im gleichen Stil gebaut wurden.
Nach einer Mittagspause mit zwei Sub’s fuhren wir kurz an den Strand „Surfside Beach“ und sammelten Sand aus South Carolina. Bis zur „Grenze“ nach North Carolina begleiteten uns rechts und links der Straße Vergnügungstempel aller Art. Hier scheint im Sommer wirklich der Bär zu steppen.
In Jacksonville buchten wir uns wieder bei der „EconoLodge“ ein. Wir bekamen ein sehr großes Zimmer - mit Kingsize-Bett - zu einem sehr vernünftigen Preis.
Das Abendessen gab es heute mal wieder bei einem Thailänder. Vor allem die Vorspeise war sehr lecker: Pastete in einem Dumpling-Teig mit eingedickter Soja-Sauce.
Wieder im Zimmer, lasen wir noch ein bißchen, ehe sich unsere Augen schlossen.
(Oster-)Samstag, 26. März 2016
Grauer Himmel begrüßte uns nach dem Aufstehen. Die guten Zeiten mit Sonne, Wärme und T-Shirt sind wohl vorbei. Jetzt können wir uns nur noch über das wechselhafte Frühlingswetter freuen.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir New Bern. Gegründet im Jahr 1710 von Baron Christoph von Graffenried und damit zweitälteste Stadt von North Carolina, ist es seit 1895 Partnerstadt von Bern. Das Wappentier von Bern, der Bär, ist deshalb - ähnlich dem Berliner Bär - hier überall präsent und sehr fantasievoll gestaltet.
Nach einem kurzen Stopp in der Tourist-Information gingen wir zunächst zu dem Laden, in dem 1898 Pepsi-Cola erfunden wurde. Es ist aber auch heute noch nur ein Laden. Nur wenige Ausstellungsstücke weisen auf die Vergangenheit hin, da Pepsi-Cola in Purchase im Staat New York hergestellt wird. So hielten wir uns nicht lange auf, denn Artikel mit dem Aufdruck der Marke wollten wir nicht kaufen und auf eine (zu bezahlende) Cola hatten wir keine Lust.
So gingen wir zum Tryon Palast, dem ersten State Capitol von North Carolina. Der ursprüngliche Palast wurde 1770 gebaut und unter anderem von George Washington besucht. 1798 brannte das ganze Anwesen nieder und wurde nicht wieder aufgebaut. Später führte sogar eine Hauptstraße quer über das Gelände und Häuser wurden rechtes und links der Straße gebaut.
Erst in den 1930er Jahren wurde auf Druck der Öffentlichkeit über eine Rekonstruktion nachgedacht. Dafür mußten zunächst über 50 Häuser entfernt sowie die Hauptstraße verlegt werden. Seit 1959 steht an der Stelle des alten Palastes wieder der Nachbau, wobei das Wort „Palast“ einen falschen Eindruck vermittelt. Früher wurden alle größeren Häuser „Palast“ genannt, ohne jedoch ein Palast im europäischen Sinne zu sein.
Die Innenräume besichtigten wir im Rahmen einer Führung.
Stellenweise waren die Räume sehr spärlich eingerichtet. Bei dem Brand im Jahr 1798 war alles vernichtet worden, so dass die heutige Möblierung zwar aus der damaligen Zeit, nicht aber aus dem ehemaligen Palast stammt. Unsere Führerin hatte wohl einen Wettbewerb im Schnellsprechen gewonnen, denn sie sprach stellenweise so schnell, dass wir große Mühe hatten, ihren Worten zu folgen.
Nach dem Haus schauten wir uns die Küche an. Dort versuchte gerade eine Angestellte, Eis auf traditionelle Weise herzustellen, was ihr aber nicht richtig gelang. Dafür war sie zu einem Foto mit unserer Maus bereit.
Der Garten war nur einen kurzen Besuch wert, denn er hatte nichts mit den Gärten zu tun, wie wir sie aus Frankreich kennen. Außerdem fand heute im Gartenbereich eine Ostereiersuche für Kinder statt. Wie sollten wir bei dem Trubel in Ruhe den Garten besichtigen ?
Mit unserer Eintrittskarte konnten wir auch das George W. Dixon Haus besichtigen. Es stammt aus den 1830er Jahren und war sehr schön hergerichtet. Auch waren wir nur zwei Paare bei der Besichtigung und hatten demzufolge Ruhe bei der Führung. Bei der Besichtigung des nächsten Hauses von John W. Stanly waren wir sogar mit dem Führer alleine unterwegs. Auch dieses Haus gefiel uns sehr gut. Interessant für uns war, das dieses Haus im Jahr 1965 von seinem ursprünglichen Standort hierher „umgezogen“ worden war, um eine Einheit mit dem Tryon Palast zu bilden.
Nach diesem kulturellen Highlight befolgten wir den Rat unseres Führers und gingen in das kleine Restaurant „Sweet Pea’s“, wo wir unsere Lebensgeister mit Sandwich, Mangoshake und Espresso stärkten.
Im North Carolina History Center machten wir im Pepsi Family Center eine Zeitreise in das Jahr 1835. Wir hatten eigentlich gedacht, dass wir dort mehr über Pepsi-Cola erfahren würden, aber es hatte nichts mit dem Getränk zu tun. Vielmehr war es eine Art Mitmach-Aktion an verschiedenen Stationen und mehr für Kinder gedacht. So verließen wir recht bald das Jahr 1835 und gingen in unsere Zeit zurück und in den Museums-Shop. Peter konnte dort mit einem Holzpropeller nicht viel anfangen, weshalb ihm seine Angetraute zeigte, wie man das Teil startet. Dabei flog es ihr aus den Händen und sauste quer durch den Laden. Zum Glück ging bei der Landung nichts zu Bruch. Uns war das sehr peinlich, aber die Verkäuferin nahm es mit Humor. Wir kauften einen dieser Propeller und ließen ihn auf dem Parkplatz fliegen, wo er keinen Schaden anrichten konnte.
Vorbei an einigen sehr hübschen Häusern, die wir aber in ähnlicher Form schon in Savannah und Charleston gesehen hatten, gingen wir zum Auto zurück und fuhren nach Williamston. Dort mieteten wir uns im „Days Inn“ ein. Nach dem Abendessen im „Shamrock“, was eine irische Kneipe suggerierte, aber tatsächlich ein ganz normales Restaurant ist, sahen wir noch ein paar Bilder durch und gingen anschließend ins Bett.
(Oster-)Sonntag, 27. März 2016
Heute wurde unsere Maus zum Junior-Ranger für die Nationalparks der USA ernannt ! Aber von Anfang an: In der Nacht hatte es geregnet. So ahnten wir schon das Schlimmste, als wir den Vorhang zurückzogen. Und tatsächlich, alles war grau in grau :-(
Nach dem Frühstück fuhren wir zum Wright Brothers NM. Im Internet hatten wir schon einiges darüber gelesen, was uns aber nicht gerade Lust auf den Park machte - aber er lag mehr oder minder auf unserem Weg und außerdem konnten wir einen Stempel für unsere Park-Bücher bekommen. Gemäß Internet sollte dort die Flugstrecke auf dem Boden, der Hügel sowie ein lebensgroßes Modell des Flugzeuges von 1903 zu sehen sein.
Das klang nicht besonders spannend.
Aber wie positiv waren wir überrascht, als wir uns im Visitor-Center umsahen. Ansprechend präsentierten sich die beiden Fluggeräte der Brüder Wright. Ein Ranger beendete gerade seinen interessanten Vortrag. Da wir diesen von Anfang an hören wollten und bis dahin noch etwas Zeit blieb, sahen wir uns zunächst um. Die Galerie der verschiedenen Flugpioniere, aber auch der Menschen, die irgendetwas besonderes mit dem Fliegen verband, fesselte besonders den Greyhound. Unter anderem war der erste Mensch abgebildet, der in einen Unfall mit einem Fluggerät verwickelt war: Ein Helfer der Gebrüder Wright wurde bei einem mißglückten Start von den Drähten, die die Flügel halten, verletzt. Aber auch der erste Kampfflugzeugpilot, der Präsident der USA wurde, war abgebildet: George W. Bush. Natürlich fehlte auch nicht Otto Lilienthal.
Anschließend gingen wir den Hügel hinauf, von dem die beiden Flugpioniere ihre mehr als 1.000 Gleitflüge absolviert hatten. Heute steht dort oben ein Denkmal. Da es anfing, zu regnen, gingen wir zurück ins Visitor-Center und warteten auf den Vortrag. Pünktlich begann er und wir Drei schauten interessiert dem Ranger zu, wie er uns das Flugzeug der Gebrüder Wright vorführte und erklärte. Als er das Publikum fragte, welche Tiere als erstes mit einer Montgolfiere in der Luft waren, meldete sich unsere Maus und piepste ganz laut „Huhn !“. Für diese richtige Antwort bekam sie vom Ranger den Anstecker für Junior-Ranger und darf sich jetzt als einzige Maus der Welt „Junior-Ranger für die Nationalparks der USA“ nennen. Auch wenn die Nadel ein bißchen zwickte - sie ertrug es tapfer und ist sehr stolz auf diese Auszeichnung!
Nach dem Vortrag kaufte der Greyhound noch den Bausatz für das Flugzeug der Gebrüder Wright. Anschließend fuhren wir zum lebensgroßen Bronzenachbau des Fluggerätes von 1903, welches als Diorama mit allen damals beteiligten Personen auf der Wiese steht.
Nach einigen Fotos im Regen verließen wir den Park, nicht ohne jedoch noch etwas Sand mitzunehmen.
Der Regen hörte während der gesamten weiteren Fahrt nicht auf. Unterwegs hielten wir kurz in Virginia Beach, um auch aus diesem Staat der USA Sand zu haben. Leider verhinderte der Regen, dass wir einen Strandspaziergang unternehmen konnten. Wir kamen auf der weiteren Strecke gut durch und waren kurz nach 18 Uhr in Williamsburg. In der „Econo-Lodge“ mieteten wir sehr preiswert ein Zimmer für die Nacht. Das Abendessen gab es nebenan in einem italienischen Restaurant. Ganz original war es aber anscheinend nicht, denn Espresso war ein Fremdwort für den Kellner.
Nach einem „Tatort“ schliefen wir mit der Hoffnung auf trockenes Wetter am morgigen Ostermontag ein.
(Oster-)Montag, 28. März 2016
Und wieder war draußen grauer Himmel, als wir aufwachten ! Aber die Aussichten versprachen Sonne ab dem Mittag. So fuhren wir nach dem Frühstück zur Tourist-Information von Colonial Williamsburg. Wie überrascht waren wir, als wir statt des erwarteten üblichen Hauses einen ganzen Komplex vorfanden. An der Rezeption klärte sich, dass wir hier Karten für das sogenannte lebende Museumsdorf „Colonial Williamsburg“ kaufen konnten. In den 1950er Jahren wurde der Ort im Stile des 18. Jahrhunderts wieder aufgebaut und dient seitdem als Kulisse für die Darstellung des Lebens zu dieser Zeit.
Manche Gebäude waren noch erhalten; andere - wie z. B. der Gouverneur’s Palast - mußten erst wieder aufgebaut werden.
Der Eintritt ist zwar happig, aber wir kauften dennoch zwei Tickets. Neben Williamsburg sind auch Jamestown als älteste englische Siedlung Amerikas und Yorktown als Museumsdorf hergerichtet worden. Wir hätten deshalb auch ein Kombiticket für knapp 200 $ pro Person kaufen können und damit alle drei Teile der Anlage besichtigen können. Hierfür wären mindestens drei Tage notwendig gewesen. Aber das war uns einerseits zu viel Geld und andererseits hatten wir nur den heutigen Tag dafür eingeplant.
Peter wechselte noch schnell das Hemd gegen ein Fleece und dann gingen wir los. Als wir den historischen Teil von Williamsburg erreichten, riß der Himmel auf und die Sonne lachte vom wolkenfreien Himmel. War das schön - auch wenn wir Jacke und Fleece jetzt mit uns herum tragen müssen. Aber lieber so als schwitzen.
Zunächst besichtigten wir den Gouverneur’s Palast. Unzählige Musketen und Säbel hingen in der Eingangshalle. Die übrigen Räume waren auch sehr schön eingerichtet. Unsere Führerin war als Magd verkleidet - wie überhaupt alle Mitarbeiter im Dorf wie im 18. Jahrhundert gekleidet sind. Stellenweise kamen wir uns inmitten der Kutschen wie in einer anderen Zeit vor.
Nach dem Palast besichtigten wir das Whyte-Haus, welches George Washington als Hauptquartier während der Belagerung von Yorktown diente. Hier konnten wir einer Korbmacherin zuschauen, die aus Holzspänen große Körbe flocht.
Die Kirche des Dorfes wird seit dem 18. Jahrhundert ununterbrochen benutzt. Heute noch sind die Bänke, auf denen Thomas Jefferson und George Washington saßen, entsprechend gekennzeichnet. Unter anderem erfuhren wir hier Interessantes über die Stellung der Frauen. So war eine weibliche Sklavin mehr wert war als eine Hausfrau, denn die Sklavin konnte im Wert geschätzt und ggf. verkauft werden. Und eine Ehefrau mußte bei der Hochzeit all ihren Besitz an den Mann abgeben, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.
Nach einer Mittagspause in einem Café mit leckerem Brot machten wir uns an den zweiten Teil der Besichtigung. Wir sahen einem Silberschmied, einem Perückenmacher und einem Büchsenhersteller über die Schultern. Das war für uns Schreibtischhengste sehr interessant, denn wir kennen nur den Beamten-Dreikampf „Knicken - Lochen - Abheften“. Auf dem Marktplatz bekamen wir überdies eine Vorführung im Musketenschießen. Es knallte ganz ordentlich !
Mit vielen Eindrücken verließen wir das Dorf gegen 18 Uhr und fuhren Richtung Richmond, welches wir morgen besichtigen wollen. Unterwegs fragten wir bei einer „Econo Lodge“ nach einem Zimmer. Es hätte 70 $ plus Steuern kosten sollen - und das mitten in der Pläne ! So fuhren wir noch bis Richmond und buchten in der dortigen „Econo Lodge“ ein deutlich günstigeres Zimmer. Unser Abendessen gab es heute im „Olive Garden“. Lecker, lecker - und sogar einen Espresso hatten sie hier :-)
Den anschließenden „Tatort“ mußten wir mit Unterbrechungen ansehen, denn die Internetverbindung ist nicht besonders stabil. Stellenweise ist sie in den USA schlechter als in Südamerika - und das in einem hoch technisierten Land !
Dienstag, 29. März 2016
Wieder schien die Sonne, als wir aufwachten. So fuhren wir nach dem Frühstück zunächst zur Tourist-Information in Richmond, um uns Informationen zu besorgen. Unser Auto parkten wir im Parkhaus nebenan - später erfuhren wir, dass es gratis ist, dort zu parken :-)
Unser erstes Ziel in Richmond war die Maggie Walker National Historic Site. Frau Walker war die erste Schwarze, die um 1920 herum einer Bank vorstand. Ihre Geschichte wurde von ihr in einem Video erzählt und zeigte die Schwierigkeiten auf, mit denen sie ihr Leben lang zu kämpfen hatte. Absoluter Tiefpunkt war, als ihr Sohn versehentlich den Vater erschoß, da er ihn für einen Einbrecher hielt.
Ihr Haus wurde uns im Rahmen einer Führung von einem Parkranger gezeigt. Nach der Führung gab es noch eine lustige Begebenheit: Ein Mädchen aus der Besuchergruppe wollte nicht mit ihrer Mutter fotografiert werden. Als wir anboten, die Maus für das Bild kurz auszuleihen, war sie sofort dazu bereit und strahlte mit unserer Maus um die Wette.
Anschließend besichtigten wir die St. Pauls-Kirche. Ein wunderschöner Innenraum begrüßte uns. Vor allem die Glasfenster leuchteten sehr prächtig.
Nach einem Rundgang durch den Park am Virginia Capitol gingen wir zur stündlich stattfindenden kostenlosen Führung durch das Capitol. Eine ältere Frau stellte sich uns als „Mrs. Evans“ vor. Da normalerweise jeder Führer sich mit Vornamen vorstellt, horchten wir bei dieser Begrüßung auf. Aber es passte zu ihr, denn sie war in ihrem Berufsleben anscheinend eine Regierungsangestellte und zeigt jetzt den interessierten Besuchern die Räume des Capitols. Dieses besitzt seit 2007 einen unterirdischen Eingang, um das in Form eines römischen Tempels gebaute Haus und seine Umgebung nicht durch Sicherheitsschleusen zu verschandeln. Kein Geringerer als Thomas Jefferson hatte das Gebäude geplant. Sein Originalmodell des Hauses wird den Besuchern im Inneren gezeigt. Zwar wurden seitdem zwei Seitenflügel angebaut, ohne aber den Charakter zu zerstören. Die Menschen damals hatten sich für diese Form entschieden, da griechische und römische Tempelbauten nach 2.000 Jahren noch stehen - und das erhoffte man sich auch von diesem Bau.
Das Gebäude wurde als Kulisse für den Film „Lincoln“ benutzt, was Mrs. Evans nicht ohne Stolz verriet. Auch sonst rezitierte sie immer wieder aus der Verfassung der USA, wobei sie sich kerzengerade und mit feierlichem Blick aufstellte.
Die Innenräume sind alle sehr geschmackvoll eingerichtet. Acht Büsten von amerikanischen Präsidenten, die aus Virginia stammten, sind der Blickfang im zentralen Kuppelsaal. Natürlich fehlt auch eine Marmor-Statue von Herrn Jefferson nicht.
Zum Abschluss der Führung durften wir in den Sitzungssaal gehen und erfuhren dort, dass die neu gewählten Abgeordneten vorne sitzen müssen. Die mehrfach gewählten Volksvertreter sitzen hinter ihnen, um sie immer im Blick zu haben. Das älteste Parlamentsmitglied sitzt seit 52 Jahren im Senat und ist mittlerweile in der letzten Bankreihe angekommen.
Nach dieser interessanten Führung gingen wir - unterbrochen von einem Mittagsimbiss - den Weg am Flussufer entlang. Um uns herum blühten die Bäume weiß und rosa. Dazu der Sonnenschein - was wollen wir mehr !
Unser Ziel am Ufer war der Richmond National Battlefield Park, in dem die Geschichte der Hauptstadt der Südstaaten im Bürgerkrieg gezeigt wurde.
Zeugnisse vom unendlichem Leid der Bevölkerung, aber auch die Entscheidung von General Robert E. Lee, sich den Unionstruppen zu ergeben, wurden anschaulich und nachvollziehbar präsentiert. Trotz der Niederlage blieb er ein geachteter Bürger der Stadt Richmond.
Nach diesem Besichtigungspunkt wurde es für uns Zeit, Richmond zu verlassen, denn wir wollten heute noch bis Charlottesville fahren. Nach einem Einkaufsstopp ging es rasch auf der 64 dorthin. Nach einigem Suchen fanden wir eine Unterkunft im „Sleep Inn“. Ein bißchen mußten wir schlucken, denn der Zimmerpreis ist ganz schön happig. Mangels Alternative buchten wir ein Zimmer. Da wir kein Restaurant in der Umgebung sahen, kauften wir im Supermarkt Essen für die Mikrowelle. Gesättigt fielen wir anschließend ins Bett und lasen noch ein bißchen, denn die Internetverbindung ist auch hier nur mäßig :-(
Mittwoch, 29. März 2016
Beide haben wir diese Nacht sehr schlecht geschlafen. Peter hatte Kopfweh und Beatrice war es zu warm - ist auch blöd, wenn man nur die laute Klimaanlage laufen lassen kann und kein Fenster zu öffnen ist.
Nach dem Frühstück beschwerten wir uns zunächst bei der Managerin des Hotels über das schlechte Internet und bekamen sofort eine Preisreduktion. Das ändert zwar nichts an der schlechten Internetverbindung, aber es mildert unseren Ärger.
Die Sonne schien, der Himmel war blau, aber der Wind war kalt. So zogen wir vorsichtshalber ein Hemd über die T-Shirts und fuhren nach Monticello, dem Landgut von Thomas Jefferson.
Dort angekommen, kauften wir die Eintrittskarten und sahen zunächst einen kurzen Film über die Gedankenwelt des ehemaligen Präsidenten der USA an. Er hatte zwar die Unabhängigkeitserklärung verfasst und dabei betont, dass alle Menschen gleich sind und ein Recht auf Leben, Freiheit und Glück haben. Aber dennoch hielt er im Laufe seines Lebens ca. 670 Sklaven, von denen er nur 5 Männern die Freiheit schenkte. In seiner Welt waren Sklaven eben Dinge und nicht Menschen - was ihn aber nach neuesten Forschungen und DNA-Abgleichen anscheinend nicht daran hinderte, mit einer Sklavin, also einer Sache, sechs Kinder zu zeugen.
Sein Haus auf dem Landgut hatte er selbst entworfen und zweimal umbauen lassen. Alleine der Blick vom Hügel auf das umliegende Land ist atemberaubend schön. Auch das Haus - eigentlich für ihn und seine Frau sowie zwei Kinder geplant - ist sehr durchdacht und mit einigen technischen Spielereien ausgestattet. So gibt es einen Weinaufzug aus dem Keller in das Speisezimmer, drehbare Türen, halbautomatische Flügeltüren mit Kettenantrieb sowie Betten, die zwischen zwei Zimmern liegen, um schnelle Wege zu haben. Auch hatte er ein Schreibgerät verwendet, mit dem er beim Schreiben eines Briefes zur gleichen Zeit eine Kopie desselben anfertigte. Auch sonst war er sehr an Naturwissenschaften, Botanik und anderen, zu seiner Zeit angesehenen Wissenschaften interessiert. Dass er sechs Sprachen neben Englisch beherrschte, verwunderte uns da kaum noch.
Nach der Führung durch sein Haus schauten wir uns noch die Nebengebäude sowie den Garten an. Zum Abschluß nahmen wir noch an einer Führung zum Thema „Sklaverei auf Monticello“ teil, die aber am Schluß so sehr ins Detail ging, dass es uns fast zu lange wurde.
Im Gegensatz zu heute Morgen, als wir mit dem Shuttle-Bus zum Haus hoch gefahren waren, gingen wir zum Eingang durch den Wald zu Fuß zurück. Dort stärkten wir uns erst einmal, machten noch ein paar Fotos und fuhren dann nach Charlottesville.
In der dortigen Tourist-Information holten wir uns einen Stadtplan sowie Tipps für die Stadt und schlenderten durch die kleine Altstadt. Hier prägen das Stadtbild rote Backsteinhäuser mit weißen Verzierungen um die Fenster und Türen. Des Weiteren haben einige Gebäude weiße Säulen. Unterwegs gab es einen Kaffee in der Sonne :-)
Danach waren wir beide schlapp und unsere Nasen liefen - hoffentlich haben wir uns keine Erkältung eingefangen ! So kauften wir nur noch kurz im Supermarkt Essen für die Mikrowelle und verschwanden anschließend im Bett.
Donnerstag, 30. März 2016
Ein grauer Tag begrüßte uns nach dem Aufstehen. Schade, denn heute wollen wir die Tour durch den Shenandoah NP machen.
Am Park angekommen, konnten wir wieder unseren Parkpass einsetzen und so 20 $ Eintritt sparen :-) Anschließend lagen 160 Kilometer wunderschöne Straße durch den Park vor uns. Meistens führt die Straße auf dem Bergrücken entlang, wobei man bei gutem Wetter bestimmt eine tolle Sicht ins Tal hat. Aber wir hatten ja trübes Wetter und konnten so nur ein bißchen von der Schönheit ahnen. Auch waren die Bäume überwiegend kahl. So zeigte der Park nicht seine ganze Schönheit. Wie muß es hier zu Zeiten des „Indian Summer“ sein ? Wahrscheinlich ein Traum !
Beim Byrd Visitor Center hielten wir an und stärkten uns erst einmal mit den mitgebrachten Sandwiches einer bekannten Marke :-) Anschließend spazierten wir durch den kahlen Wald, um nicht ganz umsonst die Tour gemacht zu haben. Eigentlich wollten wir den steilen Weg zu den Dark Hollow Falls wandern, aber die Erkältung hatte den Greyhound immer mehr im Griff. So gingen wir nur einen 3 Kilometer langen flachen Weg.
Anschließend fuhren wir nach Front Royal. Unterwegs standen viele Hirsche am Wegesrand, liefen aber zum Glück nicht auf die Fahrbahn.
In Front Royal buchten uns für zwei Nächte im Motel „Super 8“ ein, damit Peter seine Erkältung „wegschlafen“ kann.
Freitag, 01. April 2016
Der Tag verlief unterschiedlich für uns zwei: Peter schlief fast den ganzen Tag und Beatrice machte Reisepläne, spazierte im Sonnenschein durch das Städtchen, ......
......holte Sandwiches zum Mittagessen und ruhte sich auch aus.
Abends schauten wir die „Heute-Show“, buchten noch kurzfristig Tickets für das Capitol und ließen es uns beim Italiener sehr gut schmecken. Danach war wieder Schlaf angesagt.
Ein "spannender" Tag ging damit zu Ende.
Samstag, 02. April 2016
Uns Beiden geht es schon wieder deutlich besser. Was so ein Tag Ruhe ausmacht ! So fuhren wir nach dem Frühstück nach Washington. Dank der guten Ausschilderung sowie der noch besseren Beifahrerin erreichten wir problemlos die Tiefgarage, wo wir unseren Parkplatz vorgebucht hatten. Witzigerweise kostet uns der Stellplatz weniger als angegeben , da wir über das Internet gebucht haben.
Das Capitol meinte es nicht so gut mit uns: Der Himmel zeigte sich bewölkt und das Capitol zum großen Teil eingerüstet :-( Also wurde es nichts aus den tollen Fotos eines weißen Gebäudes vor blauem Himmel. Na, mal schauen, was uns innen erwartet.
Unsere vorangemeldeten Tickets konnten wir sehr schnell in die eigentlichen Eintrittskarten umtauschen. Da noch Zeit war, stärkten wir uns in der Kantine des Capitol mit leckeren fruchtigen Sandwiches - dieses mal nicht von der bekannten Marke :-)
Anschließend schauten wir uns das Museum und den Empfangsbereich näher an. Sehr schön dargestellt war, wie die Anfänge des Capitols als Gebäude auf der grünen Wiese sich zum zentralen Punkt der Großstadt Washington wandelte. Auch die verschiedenen Statuen waren beeindruckend. Sie reichten von historischen Persönlichkeiten bis hin zu einem Raumfahrer der Apollo 13-Mission, der als Abgeordneter gewählt worden war, aber eine Woche vor Amtsantritt verstarb.
Und dann begann die eigentliche Führung. Zunächst sahen wir einen Film über die Geschichte des Bauwerkes und die Bedeutung des Kongresses für die Amerikaner. Danach wurden wir von einem Führer durch das Haus geführt. Er erzählte kurzweilige Geschichten zu den einzelnen Statuen und Räumen. Als wir in die berühmte Rotunde kamen, war unsere Enttäuschung groß, denn der überwiegende Teil des Raumes wurde gerade renoviert und war deshalb verborgen. Schade ! Aber wir versuchten dennoch, ein paar schöne Aufnahmen zu machen.
Als die Führung zu Ende war, bekamen wir den Tipp, unterirdisch in die Kongress-Bibliothek zu gehen. Da noch ein bißchen Zeit war, machten wir uns auf den Weg - und waren überrascht über das, was uns erwartete: Prächtige und sehr schön gestaltete Räume, flankiert von Säulen und Marmortreppen - wir kamen uns wie in einem Historienfilm vor. Und keine Renovierungsarbeiten weit und breit ! Da konnten wir mit unserer Kamera richtig loslegen ! Leider drängte die Zeit, so dass wir nur noch kurz einen Blick auf eine originale Gutenberg-Bilbel und eine Mainzer Bibel aus dem 15. Jahrhundert werfen konnten.
Anschließend fuhren wir zu Kollegen, die seit kurzem in Washington Dienst leisten. Sie wohnen etwas außerhalb von Washington in McLean, was für unser iPad aber kein Problem darstellte. Dort verbrachten wir einen sehr netten Abend. Unsere Maus wußten wir in guten Händen, denn die Tochter unserer Gastgeber, die kleine Helena, kümmert sich sehr liebevoll um unsere Mitreisende.
Sie hat mittlerweile sogar schon ein eigenes Hemd an und schläft auf weichen Fellen. Na, ihr geht es schon ganz schön gut !
Sonntag, 03. April 2016
Die Sonne schien, aber ein eiskalter Wind verhinderte erfolgreich, dass die Temperatur 4 Grad überstieg. So zogen wir uns warm an und fuhren nach dem Frühstück wieder nach Washington. Unser Ziel war dasselbe Parkhaus wie gestern. Wir hofften, dort auch ohne Voranmeldung einen Parkplatz zu bekommen. Das klappte auch, aber zu unserem Schrecken stellten wir fest, dass der normale Tagessatz 32 $ beträgt. Wir buchten deshalb mit Hilfe eines öffentlichen Internets einen Stellplatz für heute zum Preis von 20 $ und sparten damit satte 12 $.
Unser erster Weg führte uns in den botanischen Garten, wo wir uns aufwärmten. Das Objektiv unserer Kamera beschlug sofort im warmen Gebäude, weshalb wir ein paar verträumte Fotos machen konnten.
Anschließend gingen wir in das National Air & Space Museum. Dort schauten wir uns nochmal das originale Flugzeug der Gebrüder Wright an. Des Weiteren streiften wir ein bißchen durch die Ausstellungshallen, die alle Themengebiete der Luftfahrt abdecken. Als wir wieder richtig aufgewärmt waren, besichtigten wir den Garten hinter dem Arts & Industries Building sowie dem Smithsonian. Schön, wie hier die bunten Blumen immer mehr den Winter vertreiben. Wenn jetzt noch die Lufttemperatur angenehmer wird, sind wir zufrieden.
Im Smithsonian stärkten wir uns mit leckeren Sandwiches. Danach gingen wir zum Obelisken. Für eine Tour hätten wir uns entweder morgens um 6:30 Uhr anstellen müssen oder etwa 6 Monate vorher kostenlose Tickets buchen müssen. Haben wir aber nicht und so früh wollten wir dann auch nicht aufstehen - so blieb es bei einer Besichtigung von außen bei sehr starkem eiskalten Wind :-(
Unser nächstes Highlight war das Weiße Haus. Zunächst gingen wir in das Besucherzentrum und kamen in ein sehr nettes Gespräch mit einem kundigen Parkranger. Auf eine Frage allerdings wußte auch er keine Antwort: Überall lasen wir als Bildunterschriften zu den einzelnen Präsidenten mit Ehefrau „President and Mrs. (z.B.) Michelle Obama“. Sollte beim nächsten Mal Hillary Clinton gewählt werden, heißt es dann bei einem Familienfoto „President and Mr. President Bill Clinton“ ? Immerhin war er zweimal Präsident der USA und behält diesen Ehrentitel eigentlich lebenslang. Fragen, die die Welt bewegen :-) Im weiteren Verlauf des Gesprächs bekam unsere Maus dann das sehr seltene Parkranger-Abzeichen für das Weiße Haus. Das bekommt nicht jeder ! Wow, jetzt ist sie eine sehr wichtige Maus !
Nachdem wir einen sehr gut gemachten Film über das Weiße Haus gesehen und uns genügend im Visitor-Center umgesehen hatten, besichtigten wir es von außen.
Es sieht schon sehr prächtig aus. Leider kommt man nur mit einer Führung hinein, wenn US-Bürger oder in den USA wohnhafte Bürger einen Antrag an ihren Abgeordneten stellen. So mußten wir uns mit den Außenansichten zufrieden geben.
Nächstes Ziel war das National Geographic Museum. Dort sahen wir Tierbilder von ungeahnter Schönheit.
Durch den neutralen Hintergrund wirkten die Tiere stellenweise sehr menschlich. Bei diesen Fotosessions hätten wir gerne mitgemacht !
Nach einer Stärkung in „Peet’s Coffee“ machten wir uns langsam auf den Rückweg zum Auto. Unterwegs aßen wir noch bei einem indischen Schnellimbiss ein sehr leckeres Abendessen.
Vor der Rückfahrt tobten wir uns noch bei ein paar stimmungsvollen Abendaufnahmen des Capitols und der National Mall aus.
Wieder bei unseren Gastgebern, erzählten wir noch ein bißchen vom Tag und gingen anschließend schlafen. Ein schöner, wenn auch kalter Tag ging damit zu Ende.
Montag, 04. April 2016
Die Sonne schien - und im Gegensatz zu gestern war die Luft angenehm mild ! Hoffentlich bleibt es so !
Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst zum Arlington National Cemetery.
Wir hatten eigentlich vor, mit einer Bustour den Friedhof zu erkunden. Angesichts des schönen Wetters entschieden wir uns aber um und gingen zu Fuß. Als erstes erreichten wir das Grab von John F. Kennedy mit der ewigen Flamme. Faszinierend war, dass alle Besucher - und es waren nicht wenige - sich absolut ruhig verhielten. Danach gingen wir zum Denkmal für die Opfer des Lockerbie-Attentates. Eine große Steinsäule erinnerte an das Attentat, dem das Flugzeug mit allen Insassen sowie zehn Schotten am Boden zum Opfer fielen.
Aufmunternder war dagegen das Haus, in dem Robert E. Lee, der spätere Südstaaten-General, fast 30 Jahre lang gelebt hatte. Wenn wir uns Zeit genommen hätten, hätten wir nach unserer Besichtigung der Räume des Erdgeschosses an einer Führung durch das Obergeschoss des Hauses teilnehmen können. Uns zog es aber zum Grabmal der unbekannten Soldaten, um dort die Wachablösung sehen zu können. Im Grab liegen mehrere Leichname aus den verschiedenen Kriegen. Nur ein Soldat wurde wieder herausgenommen und gesondert beerdigt, als eine DNA-Probe den Toten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit identifizierte. Seit 1937 patroulliert rund um die Uhr eine militärische Abordnung vor dem Grab.
Wir kamen gerade rechtzeitig, um neben der Wachablösung auch eine Kranzniederlegung zu erleben. Besonders beeindruckt hat uns das klackende Geräusch, wenn die Soldaten die Hacken zusammen geschlagen haben. Erst später sahen wir, dass an den Schuhen metallische Klammern befestigt waren, damit es auch wirklich klackt :-)
Nach diesem Schauspiel besuchten wir die Gedenksteine für die beiden Space-Shuttle-Unglücke und die Opfer des Terroranschlags am 11. September 2001 auf das Pentagon. Unterwegs erlebten wir aus der Ferne zwei Beerdigungen von verstorbenen Soldaten, die mit Musikzug, Salutschüssen und Pferdekutsche, auf dem der Sarg lag, zur letzten Ruhe gebettet wurden. Auf diese Weise werden jedes Jahr etwa 1.700 Beerdigungen auf diesem Friedhof durchgeführt.
Nach fast 4,5 Stunden waren wir wieder beim Auto und stärkten uns mit Müsliriegeln - ein Restaurant gibt es hier nämlich nicht :-(
Anschließend setzten wir unser Auto an den West Potomac Park um und spazierten zum Lincoln Memorial.
Der Blick von hier auf die National Mall hätte sehr gut sein können, aber es hatte sich mittlerweile bewölkt. So hielten wir uns nicht allzu lange auf und gingen entlang des Reflecting Pool am Denkmal für die Toten des Vietnam-Krieges vorbei zum Denkmal für den zweiten Weltkrieg. Die Brücke von Remagen wurde hier namentlich erwähnt, was uns an zu Hause erinnerte.
Obwohl es anfing, zu regnen, setzten wir danach unsere Tour fort und umrundeten das Tidal Basin. Vor 14 Tagen standen hier alle Kirschbäume in voller Blüte. Durch den Regen und Wind allerdings war die ganze Pracht verschwunden.
Nach einer Stärkung mit Eis und Popcorn besichtigten wir das Denkmal für Thomas Jefferson. Es war beeindruckend, aber bei Weitem nicht so wie das Denkmal für Franklin D. Roosevelt, der während des zweiten Weltkrieges insgesamt viermal zum Präsidenten der USA gewählt worden war. Er verstarb allerdings kurz nach Antritt der vierten Amtsperiode am 12. April 1945.
Das Denkmal für ihn ist ein sehr lang gezogenes Konglomerat aus Wänden mit seinen Aussagen zu Demokratie und dem Krieg sowie Figurengruppen, die diese Aussagen plastisch darstellen. So hatte er bspw. angeprangert, dass die Reichen immer reicher würden, während die Armen immer weniger haben. Dargestellt wurde dies mit einer Reihe von Männern, die an einer Suppenküche anstehen. Natürlich gab es auch eine Plastik von ihm mit seinem Hund. Insgesamt ist es ein sehr schön gestaltetes Denkmal.
Der Regen wurde jedoch immer stärker, weshalb wir das Denkmal für Martin Luther King, Jr. nur kurz besichtigten. Danach fuhren wir wieder zu unseren Gastgebern.
Ein leckeres Abendessen sowie nette Gespräche beendeten diesen schönen Tag.
Dienstag, 05. April 2016
Heute war es wie vorgestern: Blauer Himmel, aber schneidend kalter Wind - und nur 1 Grad Lufttemperatur :-(
Unser erstes Ziel war Mount Vernon, das Landgut von George Washington. Kurz vor Erreichen des Ziels sahen wir eine Autowerkstatt und ließen das Öl an unserem Leihwagen wechseln. Immerhin erinnert uns das Fahrzeugsystem schon seit mehreren Tagen daran. Der Ölwechsel sollte aufgrund der Auftragslage einige Stunden dauern, weshalb uns der Inhaber der Werkstatt zu Mount Vernon brachte und anbot, uns später dort auch wieder abzuholen.
Nachdem wir für jeden 20 $ bezahlt hatten, schauten wir uns zunächst ein Video über George Washington an. Es war wie ein Spielfilm gedreht worden und zeigte Szenen aus seinem Leben.
Anschließend fanden wir uns zur Führung durch sein Haus ein. Wie waren wir enttäuscht, als es in einer endlosen Schlange durch die einzelnen Räume ging, in denen jeweils ein Mitarbeiter stand und stereotyp seinen Satz zu dem Zimmer sagte. Es gab keine Zeit zum Verweilen oder gar Fragen stellen, denn die Schlange ging immer weiter. Dazu zog es fürchterlich, denn der kalte Wind blies durch die geöffneten Türen. Wie sehnten wir uns nach einer Führung zurück, wie wir sie z. B. im Haus von Jefferson erlebt hatten !
Nach diesem mittelmäßigen Beginn schauten wir uns die Nebengebäude auf eigene Faust an. Auch das Grab von George Washington besichtigten wir.
Da es mittlerweile früher Nachmittag war, gingen wir in die Cafeteria und stärkten uns. Das, was dem Essen an Qualität fehlte, wurde anscheinend einfach auf den Preis aufgeschlagen. So hatten wir ein teures, aber geschmacklich zu vernachlässigendes Mittagessen.
Nach diesem kulinarischen Tiefpunkt besichtigten wir noch die Ausstellung über George Washington und riefen anschließend bei der Werkstatt an.
Nachdem wir unser Auto wieder hatten, fuhren wir nach Alexandria. In der dortigen Tourist-Information wurden wir auf das „Stabler-Leadbeater Apothekenmuseum“ hingewiesen. Es war noch Platz in der nächsten und für heute letzten Führung und so flitzten wir schnell über die Straße dorthin. Dieses Museum war bis in die 1920er eine Apotheke, die aber durch die Rezession bedingt schließen mußte. Seitdem wurde nichts mehr verändert. Es war ganz interessant, die ganzen Hilfsmittel und Flaschen zu sehen. Ein Hautpflegeöl war noch original verpackt, sah aber nach 100 Jahren nicht mehr so appetitlich aus, da sich die Inhaltsstoffe abgesetzt hatten.
Anschließend gingen wir durch die Altstadt und schauten uns ein paar hübsche Häuser an.
Als unsere Lust nicht mehr besonders groß war und unsere Füsse keine Lust mehr auf weitere Wege hatten, fuhren wir eine Runde mit dem kostenlosen Trolleybus. War ganz nett, aber viel gesehen haben wir nicht.
Unser Abendessen nahmen wir in dem griechischen Restaurant „Taverna Cretekou“ ein. Anscheinend wurde hier auf „Edel-Restaurant“ gemacht, denn einfache Gerichte, wie wir sie aus Deutschland kennen, gab es hier gar nicht. Gut, die gebratene Hähnchenbrust mit Mango und Papaya war sehr lecker, aber als griechische Kost ging sie für uns nicht durch.
Zurück bei unseren Gastgebern, erzählten wir noch den ganzen Abend, bis es
Mittwoch, 06. April 2016
geworden war. Komisch, wir hatten gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen war.
Trotzdem standen wir zur gewohnten Zeit auf, denn auch heute wollten wir wieder Neues sehen. Bevor wir uns von unseren Gastgebern verabschiedeten, wurde unsere Maus noch einmal hergerichtet und durfte als König das Haus verlassen.
Da die Sonne auch heute wieder schien, der Wind nicht so stark und die Temperaturen fast schon frühlingshaft angenehm waren, fuhren wir kurz entschlossen nochmals zum Denkmal für Martin Luther King, Jr. Heute bekamen wir die Sonnenfotos, die wir uns die ganze Zeit erhofft hatten. Da wir schon einmal da waren, gingen wir nochmals zu den anderen Denkmälern und konnten auch hier schöne Fotos mit blauem Himmel machen. Das Denkmal für den Korea-Krieg hatten wir beim letzten Besuch weggelassen, da es regnete. Heute holten wir die Besichtigung nach. Dieses Denkmal ist so ganz anders gestaltet, als wir es bisher gesehen hatten: Statt den Namen der Soldaten sind Gesichter in den glänzenden Stein geätzt. Vor dieser Wand stehen einige Soldaten im Gebüsch, als wären sie gerade auf Patrouille. Wir waren sehr beeindruckt !
Im Smithsonian stärkten wir uns mit einem Kaffee und ließen von uns ein aus tausenden kleinen Einzelbildern zusammengesetztes Bild am Rechner erstellen.
Das kostete nichts und machte uns viel Spaß. Anschließend durchstreiften wir weiter das sonnige Washington. Nach drei Stunden kehrten wir zum Auto zurück und fuhren Richtung Gettysburg.
Nach einer kleinen Stärkung verließen wir Virginia und erreichten Maryland. Dort fuhren wir zum Catoctin Mountain Park. Nach dem obligatorischen Parkstempel machten wir eine kleine Wanderung zum Chimney Rock. Er sah so harmlos aus, aber um auf ihm zu stehen, mußte Peter über einen Abgrund springen und auf den Felsen klettern.
Aber alles ging gut - sonst würde dieses Tagebuch nicht geschrieben werden :-)
Der Wolf Rock, welcher auch auf unserem Weg lag, war schon weniger spektakulär. So wanderten wir wieder zum Auto zurück und fuhren die restlichen Kilometer nach Gettysburg in Pennsylvania. Dort fragten wir zunächst in einem Motel nach einem Zimmer. Der Preis lag bei über 100 $ ! So gingen wir in das nebenan liegende Motel „Super 8“ und zahlten deutlich weniger :-)
Das Abendessen gab es heute in einem irischen Restaurant. Es war sehr lecker ! Anstelle mit Käse waren die Aufläufe mit Kartoffelpürree überbacken. Sehr gut und nahezu fettfrei !
Wieder im Zimmer, lasen wir noch ein bißchen und schliefen dann ein. Es muß ja nicht jeden Abend so spät bzw. früh werden !
Donnerstag, 07. April 2016
Es regnet - und das am Geburtstag der Greyhoundin ! Am Abend wissen wir, dass es nahezu ununterbrochen den ganzen Tag regnen wird :-(
Dank unseres Schirmes schafften wir es, das Auto fast im Trockenen zu beladen. Anschließend fuhren wir zum Visitor-Center des Gettysburg National Military Parks. Ganz Gettysburg ist von Schlachtfeldern umgeben, da im Jahr 1863 hier eine für beide Seiten sehr verlustreiche und drei Tage dauernde Schlacht stattfand. Dabei wanderten die Frontlinien hin und her und sorgten dafür, dass die komplette Umgebung mit Kanonenkugeln und sonstigen Geschossen umgepflügt wurde. Heute stehen zur Erinnerung an vielen Stellen auf den Feldern Kanonen und kleinere Denkmäler - und eben das Visitor-Center. Unseren Parkpass konnten wir hier nicht einsetzen, da das Museum und das Kino privat betrieben werden.
So kauften wir zwei Tickets und sahen zunächst einen Film über die Schlacht um Gettysburg. Anschließend wurden wir in einen großen runden Raum geführt, wo auf einem riesigen Diorama die dreitägige Schlacht bildhaft dargestellt wurde. Wir waren erschüttert, dieses ganze Leid so detailgetreu sehen zu müssen. Im Museum waren dann viele Informationen, Ausrüstungsgegenstände und Hinterlassenschaften ausgestellt. Beeindruckt hat uns eine in deutscher Sprache verfasste Aufforderung an alle deutschen Männer, sich zum Kriegsdienst zu melden. Wie viele Träume von deutschen Auswanderern wurden damit wohl zerstört ? Die angebotenen Informationen waren aber in ihrer Fülle zu detailliert für uns, weshalb wir mehr oder minder durch das Museum durchgelaufen sind.
Nach einer Stärkung bei Subway fuhren wir Richtung Norden. Unterwegs hielten wir einmal, um bei Starbucks einen leckeren Kaffee zu trinken. Ansonsten mußten wir stellenweise aufpassen, denn der Regen war manchmal so stark, dass der Wagen aufschwamm.
In DuBois suchten wir uns eine Unterkunft für die Nacht und fanden diese relativ preiswert im „Best Western“. Danach gingen wir richtig gut (und sehr reichlich) italienisch essen. Zur Feier des Tages gab es noch Limonicello :-)
Wieder im Zimmer, sahen wir noch den aktuellen „Tatort“. Danach war heia angesagt.
Freitag, 08. April 2016
Draussen liegt überall ein bißchen Schnee ! Vor noch gar nicht langer Zeit waren T-Shirts, kurze Hosen und Sandalen unsere tägliche Kleidung - und jetzt ? Warme Wäsche, sonst erfrieren wir.
Die Strecke Richtung Niagara Falls (so heißt der Ort an den Niagara Wasserfällen) war nicht besonders entspannend, denn statt auf dem Highway mit Tempomat fuhren wir auf einer Landstraße mit Ampeln, Ortsdurchfahrten und Schlaglöchern.
In Bradford hielten wir an und besichtigten das Museum sowie die Ausstellungshalle der Firma Zippo - das sind die Hersteller der Benzinfeuerzeuge. Auch gab es dort die Taschenmesser der US-Firma Case zu bestaunen. Nachdem wir uns ausgiebig umgesehen hatten, waren wir anschließend stolze Besitzer der berühmten Feuerzeuge :-)
Nach einer Stärkung mit Sandwiches erreichten wir bald die Stadt Niagara Falls auf amerikanischer Seite. Mittlerweile ließ sich sogar ab und zu ein kleines Wolkenloch erkennen, auch wenn die Temperaturen nur zwischen -3 und +3 Grad Celsius pendelten. Als Erstes fuhren wir zum Visitor-Center für den Niagara Falls State Park. Für eine Bootstour und das Kino waren wir zu spät dran, weshalb wir gleich zum Aussichtspunkt gingen und uns die Fälle von oben besahen.
Sie sind deutlich kleiner als die Iguazu-Fälle und nicht so laut wie die Victoria-Fälle. Auch werden wir einen besseren Blick haben, wenn wir sie uns von kanadischer Seite aus ansehen, da der berühmte Horseshoe-Bogen von amerikanischer Seite aus kaum zu sehen ist.
Nachdem wir genug von der Gischt und dem Wasserfall gesehen hatten, fuhren wir zu unserer bereits gestern Abend vorgebuchten „Econo-Lodge“. Das Zimmer war schön warm und wir konnten uns wieder aufwärmen.
Das Abendessen gab es im „Olive Garden“ - eine italienische Restaurant-Kette, die wir bereits in Richmond getestet und für gut befunden hatten. Auch heute wurden wir nicht enttäuscht.
Wieder im Zimmer, sahen wir die aktuelle „Heute-Show“ und schliefen anschließend die vorerst letzte Nacht in den USA ein. Morgen geht es nach Kanada und erst in ein paar Tagen kehren wir in die USA zurück.
Weiter geht es mit dem Tagebuch "Kanada"