Bangkok

&

Kambodscha 

 

Sonntag, 31. Mai 2015

Geschlafen haben wir beide nicht so gut - wahrscheinlich lag es an der Vorfreude, der Aufregung oder an beidem. Michael hatte zwar angeboten, uns nach Siegburg zu bringen, aber wir nahmen lieber die Linie 66, da wir dafür schon Tickets hatten. 

Der ICE nach Frankfurt kam (fast) pünktlich. Wir steigen ein - und treffen einen ehemaligen Arbeitskollegen des Greyhounds. Peter, wir wünschen Dir einen tollen Amerikaurlaub und werde wieder gesund !

In Frankfurt angekommen, checkten wir sofort ein, um unser Gepäck los zu werden. Unsere Waage hatte uns ein bißchen zuviel angezeigt, denn jeder unserer Rucksäcke wog nur fast 19 kg. Für den nächsten Flug merken wir uns das und werden nicht mehr soviel ins Handgepäck quetschen (später bekamen wir mit, dass eine chinesische Familie, die offensichtlich zuviel Handgepäck hatte, 55 € für jedes die Freigrenze von 7 kg übersteigende Kilogramm bezahlen mußte). Anschließend stärkten wir uns mit sehr leckeren und bereits fertig belegten Brötchen. Vom Preis her waren wir sehr angenehm überrascht. Gut fanden wir auch die Möglichkeit, das Pfand von mitgebrachten Pfandflaschen zu spenden.

Mit leichter Verspätung hoben wir Richtung Hongkong ab. Ab und zu hatten wir Turbulenzen, aber zum Glück keinen Beschuss - auch wenn wir über Minsk hinwegflogen. Geschlafen haben wir kaum, sodass wir am

Die Greyhoundin - man sieht ihr den Nachtflug garnicht an :-)
Die Greyhoundin - man sieht ihr den Nachtflug garnicht an :-)
Die Maus freut sich nach dem langen Flug von Frankfurt nach Hongkong, endlich ihre Stummelbeinchen bewegen zu können. Natürlich entdeckt sie als Erste das Gate für den Anschlussflug.
Die Maus freut sich nach dem langen Flug von Frankfurt nach Hongkong, endlich ihre Stummelbeinchen bewegen zu können. Natürlich entdeckt sie als Erste das Gate für den Anschlussflug.

 

Montag, 01. Juni 2015 

übermüdet in Hongkong ankamen. Wir waren noch nie dort und waren dementsprechend von den Hochhäusern sehr beeindruckt, auch wenn wir sie nur aus der Luft sahen.

Der Anschlussflug startete zwei Stunden später und brachte uns problemlos nach Bangkok. Dort wollten wir eigentlich unsere Medikamente, die wir in Kambodscha nicht brauchen, beim Zoll abgeben. Zumindest hatte uns die thailändische Botschaft in Deutschland auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht. Aber die Zöllner verstanden nur sehr wenig Englisch und uns damit nicht. So nehmen wir halt alles mit !

Danach holten wir unser erstes thailändisches Geld: 5.000 (in Worten: fünftausend) Baht, die uns einschließlich Gebühren 141 € kosteten. Danach überlegten wir, wie wir zum Hotel kommen sollten. Ein Taxi vom Flughafen zum Hotel sollte angeblich ca. 400 Baht kosten (ca. 10 €). So nahmen wir den Flughafenexpress (sehr einfache Bedienung, sehr sauber, sehr billig und sehr schnell) in die Stadt und von der Endhaltestelle ein Taxi ins Hotel Lamphutreehouse und zahlten alles in allem weniger als 5 €. Schon wieder Geld gespart :-)

Das Zimmer ist zwar kein Tanzsaal, aber sauber. Wir packten aus, verstauten die Wertsachen im Safe und kühlten unsere bei 33 Grad Lufttemperatur erhitzten Körper im 31 Grad warmen Pool ab, um dort das Programm der nächsten vier Tage zu besprechen.

Danach zogen wir uns der feuchtheißen Witterung entsprechend an: kurze Hose, kurzes Hemd, Sandalen und Hut. Unser erster Erkundigungsgang führte uns an einem Khlong entlang. 

Erste Eindrücke von Thailand beim Anflug auf den Flughafen von Bangkok
Erste Eindrücke von Thailand beim Anflug auf den Flughafen von Bangkok
Kaum im Hotel angekommen, belegt unsere müde Maus das Bett
Kaum im Hotel angekommen, belegt unsere müde Maus das Bett
Die Greyhoundin beim Relaxen im 31 Grad warmen Pool des Hotels Lamphutreehouse
Die Greyhoundin beim Relaxen im 31 Grad warmen Pool des Hotels Lamphutreehouse

Auf der einen Seite war der Weg ganz hübsch - Blumen und für unseren Geschmack kitschige Buddha-Schreine, aber manchmal war es einfach nur schmuddelig.Bald schon verließen wir diesen Weg am Khlong und kamen an eine größere Strasse. Dort sprach uns ein Thailänder an, der angeblich zur Touristenpolizei gehörte. In seinem sehr schlechten Englisch erzählte er irgendwas von einer 45 Meter hohen Buddha-Statue und sonstigen Sehenswürdigkeiten. Dazu gab er uns den Hinweis, dass die TUK-TUK mit gelben Nummernschildern die "Braven" und die Andersfarbigen die Abzocker seien. Heute sei außerdem ein besonderer Tag, wo die ganze Tour nur 40 Baht kostet. Sollen wir ? Immerhin hängt selbst im Hotel eine Warnung vor der Abzocke der TUK-TUK-Fahrer. Ach komm, wird schon gutgehen !

Wie alle anderen, brezelte unser Fahrer ganz schön flott durch die Straßen. Bald kamen wir am ersten Tempel an. Zeit genug hatten wir zum Anschauen und fotografieren. Unser Fahrer wartete solange bei seinem Gefährt. Ein älterer Thailänder zeigte uns dann noch eine schwarze Buddha-Statue, die angeblich über 200 Jahre alt ist.

Weiter ging es zur 45 Meter hohen Buddha-Statue. Der ganze Tempelbezirk war sehr beeindruckend. Überall betende Menschen, die ganze Büschel von Räucherkerzen entzündeten. Daneben Stände, die zum Teil undefinierbare Mahlzeiten anboten. Einen einbalsamierten Mönch besuchten wir auch. Leider konnten wir nicht auf den Turm steigen und die ganze Szenerie von oben betrachten. Egal, war auch so sehr schön.

Jetzt kam die "Werbeverkaufsveranstaltung". Unser Fahrer karrte uns zu einem Anzugschneider. Wir sollten nur mal gucken - er würde dafür einen Gutschein für fünf Liter Benzin bekommen. Unseren Einwand, dass wir gar kein Interesse hätten, ließ er nicht gelten. Ok, wir also kurz rein, umgeschaut, einen guten Tag gewünscht und wieder raus.

Unsere vorwitzige Maus am Steuer eines Tuk-Tuk
Unsere vorwitzige Maus am Steuer eines Tuk-Tuk

Das Spiel wiederholte er dann noch einmal, merkte dann allerdings, dass wir wirklick kein Interesse haben. So brachte er uns zum Abschied zum Golden Mount, wo die Tour endete.  Wir hatten die 40 Baht nicht passend und er konnte den 100 Baht-Schein nicht wechseln. So ging er schnell zu einem fliegenden Händler und gab uns 70 Baht zurück. Wir haben uns nicht beschwert :-)

Der Eintritt für den Golden Mount kostete uns zusammen 40 Baht. Zusammen mit vielen anderen Touristen stiegen wir den Berg hinauf. Oben angekommen, empfing uns Glockengeläut. Heute ist wohl wirklich ein besonderer Tag für die Buddhisten, denn viele Betende und sonstige Gläubige bevölkerten die vielen Statuen. An einer Wand war für jeden Wochentag ein Buddha angebracht. Darunter war eine Box für Geldspenden. Für Mittwoch-Abend gab es einen zusätzlichen Buddha !?! Viele Buddha-Statuen konnten dazu entweder mit Blattgold oder Geldscheinen geschmückt werden.

Nach soviel Kultur stand uns der Sinn nach Essen. Gegenüber des Eingangs zum Golden Mount war ein Straßenrestaurant, wo wir für etwa 8 € uns satt gegessen haben. In diesem sagenhaften Preis waren natürlich die Softdrinks enthalten !

Da der Greyhoundin mittlerweile unkontrolliert die Augen zufielen, gingen wir ins Hotel, duschten warm (selbst das kalte Wasser ist aufgrund der Außentemperaturen warm) und schliefen sofort ein. Nachts öffneten wir die Balkontür und ließen die 32 Grad warme Luft herein, denn mit Klimaanlage wollten wir auch nicht schlafen.

 

Dienstag, 02. Juni 2015 

Um 8 Uhr weckte uns unser Wecker und fand zwei vollkommen verschwitzte Greyhounds vor. Das warme Duschwasser kühlte uns auch nicht besonders und der Pool war wegen Reinigung noch gesperrt. Also zogen wir uns leicht an und gingen frühstücken. Es gab leckere Pfannkuchen mit Banane, diverse Säfte, Wassermelone und Toast mit Marmelade. Wir hätten auch Ei mit Speck und Würstchen haben können, hatten aber heute keine Lust darauf. Natürlich saßen wir draußen, denn da war der Wind mehr zu spüren.

Gestärkt zogen wir los, denn heute stand der Große Palast auf dem Programm. Recht bald erreichten wir ihn - und wurden abgewiesen, da wir kurze Hosen anhatten. Ausleihen wollten wir uns auch nichts, und so gingen wir bei fast 36 Grad zurück zum Hotel. Klar, dass wir dort erst einmal den Pool nutzten. Er kühlte zwar nicht groß, da er selbst fast 32 Grad hat, aber alleine das Gefühl des Wassers war schon großartig.

Anschließend versuchten wir unser Glück erneut und kamen mit langen Hosen und langärmligen Hemden problemlos rein. Der Eintrittspreis ist mit 500 Baht/Person für hiesige Verhältnisse zwar ganz schön heftig, aber "watt welste mache". Uns empfing eine für europäische Verhältnisse total fremdartige Welt: farbenprächtige Mosaike, Fabelwesen, die zum Teil ganz nett aussahen (Schwanenmenschen), zum Teil aber richtig gruselig waren (Torwächter).

Die Maus ganz schön übermütig !
Die Maus ganz schön übermütig !
Maus hat anscheinend keine Angst vor großen Tieren. Hoffentlich geht das gut !
Maus hat anscheinend keine Angst vor großen Tieren. Hoffentlich geht das gut !

Während wir auf Fototour waren, erkundete unser freches Mäuslein alleine das Gelände. Und es kam, wie es kommen mußte: bei einem monstermäßigen Fabelwesen war es wohl zu vorwitzig und wurde fast gefressen. Sein jämmerliches Gepiepse holte aber einen mutigen Krieger herbei, der es rettete.

Ok, das ging schief !
Ok, das ging schief !
Aber ein unbekannter Held rettete sie vor dem Gefressen-Werden.
Aber ein unbekannter Held rettete sie vor dem Gefressen-Werden.

Nach diesem Schrecken blieb sie bei uns und wir besichtigten noch den Königspalast. Auch hier erwarteten uns wieder fremdartige Figuren, goldstrotzende Thronaufbauten und märchenhafte Gebäude. Nach soviel Kultur bei 36 Grad stärkten wir uns erst einmal bei Eis und Cola, ehe wir uns Richtung Hotel aufmachten.

Auf diesen Schrecken muss sie sich erst einmal stärken.
Auf diesen Schrecken muss sie sich erst einmal stärken.

Unterwegs gönnten wir uns jeder noch frische Wassermelone. Hey, war das lecker und erfrischend !

Im Hotel angekommen, war Erfrischung im Pool angesagt. Anschließend erkundeten wir die Khao San-Strasse. Uns erwartete stellenweise sehr laute Musik, viele Touristen, fliegende Händler, jede Menge Restaurants und Massagebetriebe.........

Wir suchten uns ein optisch ansprechendes Restaurant und hauten dort für vier Teller Essen, zwei Bier und zwei Saftlimonaden ca. 15 € auf den Kopf. Unser geplantes Tagebudget wird hier schön geschont. Aber es kommen bestimmt noch andere Zeiten (und das meine ich nicht nur temperaturmäßig) :-(

Anschließend gingen wir weiter und kamen nach wenigen Metern - in die Khao San-Strasse ! Hier war alles noch bunter, lauter und schriller als in der ersten Khao San-Strasse (später lasen wir dann, dass die von uns fälschlicherweise für die Khao San-Strasse gehaltene Strasse Thanon Ran Buttri heißt). Auch boten die Strassenhändler hier gruselige Abendessen an: frittierte Vogelspinnen, Mehlwürmer, Skorpione und sonstiges Kroppzeug. Wer es braucht !

Bald waren wir im Hotel, stellten die Klimaanlage an und breiteten unsere Seidenschlafsäcke aus, die wir uns für mückenverseuchte und nicht so ganz saubere Unterkünfte gekauft hatten. Mal schauen, wie die Nacht wird.

 

Mittwoch, 03. Juni 2015 

Um ein Haar hätten wir den heutigen Tag nicht überlebt ! Nur dank unserem Überlebenswillen entkamen wir dem sicher geglaubten langsamen und schmerzhaften Tod. Aber der Reihe nach:

Morgens war der Himmel fast durchgehend bewölkt. Die Lufttemperatur lag dennoch schon bei 34 Grad. Wir überlegten noch, ob wir den Regenschirm mitnehmen sollten. Aber sind wir aus Zucker ? Also marschierten wir los, denn heute hatten wir uns eine Flussfahrt sowie die Wat Arun- und Wat Pho-Tempelanlage vorgenommen. Schon auf dem Weg dorthin schwitzten wir wie verrückt, obwohl wir sehr gemessenen Schrittes gingen. Das versprach ein anstrengender Tag zu werden !

Zunächst setzten wir über den Fluss (pro Person 3 Baht, das läßt sich in Euro schon gar nicht mehr beziffern). Leider war der Haupttempel der Wat Arun-Anlage großteils eingerüstet, sodass das Gesamtbild schon etwas litt. Aber auch so fanden wir ihn sehr interessant, da er im Gegensatz zu den bisherigen Anlagen nicht soviel Mosaikelemente, sondern mehr Stuckelemente enthielt. Die hohen Stufen der Tempelanlage machten uns angesichts der Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit arg zu schaffen. Aber dank Coca Cola (die richtige, nicht die Light oder Zero, denn wir brauchten ZUCKER !) überstanden wir auch diesen Angriff auf unseren Kreislauf.

Die Maus kann es nicht lassen !
Die Maus kann es nicht lassen !
Die Maus läutet die Glocken in Wat Arun ! Wenn das ein Wächter sieht !
Die Maus läutet die Glocken in Wat Arun ! Wenn das ein Wächter sieht !

Wieder auf der anderen Flussseite angekommen, überlegten wir kurz, ob wir anstelle der Flussfahrt eine einstündige Khlong-Fahrt unternehmen sollten. Aber 700 Baht pro Person waren uns für heute doch zuviel. So nahmen wir die Personenfähre mit dem orangefarbenen Wimpel und fuhren den Fluss hinauf und wieder hinunter. 15 Baht pro Person für die einfache Strecke war geschenkt. Der Oberlauf war zwar nicht so interessant, aber dafür saßen wir trocken ! Es hatte nämlich mittlerweile angefangen, in Strömen zu regnen. Nass geschwitzt waren wir sowieso, da hätte uns der Regen auch nicht mehr all zu viel anhaben können. Aber positiver Nebeneffekt war, dass die Luft nicht mehr so schwül-heiß war und wir uns wieder wohler fühlten.

An den Anlegestellen konnten wir Fische über Fische sehen. Alle um die 60 cm lang, wimmelten diese in unzählbarer Vielfalt um das Schiff herum. Mit einem Käscher hätten wir bestimmt auf einen Schlag mehrere Fische an Land holen können. Ob sie aber schmecken, stellen wir mal dahin, denn im Fluss schwimmt alles mögliche. Da wollen wir uns gar nicht ausmalen, wovon die Fische sich ernähren.

Auch konnten wir unterwegs viele Bretterbuden auf Stelzen sehen. Manche sahen ja ganz hübsch und stabil aus, aber andere waren doch nicht sehr Vertrauen erweckend. Dazu kam ein Schiffsverkehr, wie wir ihn so noch nicht erlebt hatten. Nicht nur auf der Straße scheinen die Thais Rennfahrer zu sein; auch auf dem Wasser schießen sie mit ihren Langbooten und überdimensionierten Dieselmotoren kreuz und quer umher.

Nach dieser Schiffstour gingen wir zur Tempelanlage Wat Pho. Highlight dieser Anlage ist der 48 Meter lange liegende Buddha. Zunächst aber hieß es Eintritt bezahlen. Im Eintrittspreis enthalten ist eine Flasche Wasser. Tolle Idee, die wir gerne in Anspruch nahmen. Uns erwarteten neben dem liegenden Buddha, der wirklich sehr beeindruckend ist, sehr viele sitzende Buddhas, reich geschmückte Tempel, ängstigende Figuren und viele Stupas. Insgesamt fanden wir die Anlage fast noch schöner und beeindruckender als den Großen Palast gestern. Ein junger Mönch fragte uns, woher wir kommen. Als wir ihm mit "Deutschland" antworteten, fiel ihm nur "Stuttgart" ein. Tat dem Greyhound als Badener ein bißchen weh, dass er eine Schwabenstadt kennt und sonst nichts.

Maus kühlt sich die Füsse (sehr zum Schrecken der Greyhoundin, denn sie hatte Angst um das kleine Mausketier)
Maus kühlt sich die Füsse (sehr zum Schrecken der Greyhoundin, denn sie hatte Angst um das kleine Mausketier)
Maus zieht es zu Helden hin !
Maus zieht es zu Helden hin !

Nach soviel Kultur gingen wir zur Massageschule, die auf dem Tempelgelände angesiedelt ist. Immerhin hatte die Greyhoundin von ihren Kollegen einen Gutschein für eine Massage erhalten. Diesen wollten wir nun einlösen. Wir ahnten nicht, was auf uns zukommen sollte, als wir vollkommen arglos eine einstündige Thai-Massage bestellten. Der Greyhound ließ sich auch massieren, denn "geteiltes Leid ist halbes Leid". Ein blödsinniger Satz, denn was uns erwartete, entsprach mehr der Schlussszene aus "Braveheart", als William Wallace langsam zu Tode gefoltert wurde.

Zuerst mussten wir uns ausziehen und zogen dafür jeder eine viel zu große halblang Pumphose an. Die Greyhoundin bekam zusätzlich ein weites Hemdchen an. Und dann ging es los: Die beiden Masseure griffen so fest zu, dass wir manchmal meinten, sie wollten uns die Muskeln vom Fleisch lösen. Auf unser Stöhnen reagierten sie nur mit einem Lächeln. Vor allem an den Schenkeln spürten wir Muskeln, die wir dort gar nicht vermutet hätten. Und das "mußten" wir eine Stunde aushalten. Manchmal half nur, die Zähne fest aufeinander zu beißen.

Die Greyhoundin bei der Thai-Massage
Die Greyhoundin bei der Thai-Massage

Irgendwann nach einer sehr langen Zeit und tapferen Aushalten der Schmerzen war die Massage zu Ende. Wir lebten noch ! Beim Aufstehen waren unsere Gelenke zwar noch aus Pudding, aber schon nach einer kurzen Weile fühlten wir uns seltsam frisch und munter. Komisch, und wir dachten, unser letztes Stündlein hat geschlagen.

Leichten federnden Schrittes ging es zurück ins Hotel. Unterwegs gab es wieder Wassermelone und Mango. Zusätzlich ließen wir uns an einem anderen Stand noch Bananencrepes braten. Alleine, wie der Koch den Teig zu einer dünnen Haut schlug, ohne dass der Teig riß, war schon eine Schau. Die fertigen Crepes wurden anschließend in kleine Stücke geteilt und mit einem Spieß serviert. War das lecker ! Lag vielleicht auch ein bißchen daran, dass wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten.

Im Hotel sprangen wir trotz des bewölkten Himmels in den Pool und kühlten uns ab. Anschließend dösten wir ein bißchen im Zimmer, denn heute wollten wir die Küche des Hotels testen.

Aber oje, als wir runterkamen, wurden wir zum Restaurant um die Ecke geschickt. Die Küche des Hotels hatte bereits seit 18 h zu.

Wir also noch einmal hoch ins Zimmer, um Geld zu holen. Anschließend gingen wir etwa 50 Meter und fanden auch das Restaurant sehr schnell - es gab nämlich kein anderes weit und breit. Das Essen war in Ordnung, auch wenn wir das Schweinefleisch nur zufällig fanden - die Schicht aus gehacktem Knoblauch war einfach zu dick. War aber lecker, denn als Soße wurde einfacher Zitronensaft verwendet.

Gut gestärkt, ging es zurück ins Hotel. Heute versuchen wir, die Klimaanlage die ganze Nacht laufen zu lassen und uns unter der Bettdecke schlafen zu legen. Gute Nacht !

 

Donnerstag, 04. Juni 2015

So, nachdem beide Greyhounds ausgeknockt am Pool liegen, muss ich wohl ran. Gestattet, dass ich mich vorstelle: die Maus, jawolll, DIE Maus aus der Sendung des WDR. Oft geistig unterschätzt und wegen meines Bäuchleins von dürren Hungerhaken verlacht muss ich ab und zu dafür sorgen, dass die Greyhounds keinen Blödsinn machen. Heute war wieder so ein Tag: 36 Grad im Schatten, aber die Greyhounds müssen unbedingt durch Chinatown gehen. Sicher, als Highlight winkt der Besuch einer drei Meter hohen und 5,5 Tonnen schweren Buddha-Statue aus purem Gold. Ja, wer hätte die nicht gerne, aber da hätte man ja auch mit dem Taxi hinfahren können. Nein, laufen war angesagt, und das mir mit meinen zugegebermaßen nicht besonders langen Beinen. So stellte ich eine Bedingung an die Greyhounds: Ihr tragt mich und dafür zeige ich Euch unterwegs ein paar Besonderheiten. Gut, sie willigten ein und so zogen wir bei 33 Grad im Schatten los (ich hatte ja schon gesagt, dass die Beiden ein bißchen .......... sind.)

Als erstes erreichten wir den Wat Suthat-Tempel und den dazu gehörenden großen Bogen (manchmal auch despektierlich die "Riesenschaukel" genannt). Tat das gut, in die Kühle des Tempels einzutauchen und sich dort von einem der allgegenwärtigen Ventilatoren anpusten zu lassen. Mehrfach bekamen wir dort mit, dass Junge und Alte den Mönchen etwas spendeten und zum Dank gesegnet wurden. Ach, ich hätte dort ewig bleiben können !  Aber die beiden Greyhounds wollten unbedingt weiter. Und dann begann das (selbstgewählte) Grauen ! War es gestern "nur" ein Angriff auf die Körper der Greyhounds, so waren heute Nase, Augen und Ohren dran. Die Geruchsmischung aus Abgasen, fettigen Essensdünsten und allerlei "Wohlgerüchen" aus den diversen Läden war schon unbeschreiblich. Dazu kamen jede Menge Perversitäten, von denen die anständigsten noch die omnipräsenten Haifischflossen waren (eine war über 60 cm hoch - wie groß da wohl der arme Hai gewesen ist ?)

Außerdem frage ich mich ernsthaft, wer den ganzen Plunder kaufen soll. Sinnvolle Dinge, ok, das leuchtet mir ein, aber Plastikramsch ? Und davon gab es im Überfluss. Und dann wurden dort noch Dinge verkauft, über die mein kleines anständiges Mäuseherz überhaupt nicht sprechen will, ohne befürchten zu müssen, dass mein orangefarbenes Fell tiefdunkelrot wird.

Ich kann es halt nicht lassen !
Ich kann es halt nicht lassen !

Dieser Mix wurde noch überlagert von einem zum Teil ohrenbetäubenden Lärm der Fahrzeuge, der Trillerpfeifen der Polizisten, der Hupen der Busse und - als ob dies nicht genug wäre - von Musik aller Art. Kleines Beispiel gefällig ? Auf dem Rückweg machten die Greyhounds bei mittlerweile 36 Grad im Schatten einen Stopp bei Starbucks. Da drinnen nichts mehr frei war, setzten sie sich auf die Terrasse zur Strasse hin. Ihr erinnert Euch, was ich bereits über den Lärm gesagt hatte ? Hier kommt die Steigerung: Kaum saßen sie, erscholl aus zwei sehr großen Lautsprechern ohrenbetäubende Musik. Die Greyhounds waren die einzigen Gäste und so ging der Greyhound rein und bat darum, die Musik etwas leiser zu stellen. Ich glaube, er hätte auch befehlen können, dass die Erde sich rückwärts drehen soll, denn ungläubige Gesichter waren allerorten zu sehen. Irgendwann ging eine zur Stereoanlage und drehte den Lautstärkeregler einen Hauch von Millimeter nach unten. Hihi, und da die Greyhoundin nicht hinsah, schlürfte ich von deren Drinks :-)

Aaah, tut das gut!!
Aaah, tut das gut!!

Aber ich schweife ab. Irgendwann erreichten wir den Wat Traimit-Tempel. Für den Greyhound war das wohl die Rettung, denn es gab dort super-saubere öffentliche Toiletten. Ich erkundete in der Zwischenzeit schon mal die Anlage, um den Greyhounds anschließend ein paar Tipps geben zu können. So heißt es nämlich in jedem Führer, dass der Buddha aus purem Gold sei. Wer sich aber -so wie ich- ein bißchen mit Metallkunde befasst hat, weiß natürlich, dass das so gar nicht funktionieren kann. Deshalb gab ich als erstes die Klarstellung, dass die Statue aus 4 % Gold im Sockel und 40-80 % im Körper besteht, dabei soll das 45 kg schwere Gesicht aber pures Gold sein. Dennoch erwartete uns ein fantastischer Anblick, nachdem meine Greyhounds ihre Schuhe ausgezogen hatten (dieses Ritual bleibt mir jedesmal erspart). Der Greyhound war natürlich fototechnisch wieder top ausgerüstet und konnte dank kleinem Stativ zwei sehr schöne Bilder machen.

Nach diesem absoluten Highlight gingen die beiden Greyhounds wieder durch Gestank und Lärm zurück zum Hotel. Ich zog es vor, im Rucksack der Greyhoundin währenddessen ein kleines Nickerchen zu machen.
Im Hotel angekommen gingen die beiden Verrückten in den Pool, um sich von der heutigen Hitzeschlacht abzukühlen. Ich erkundete in der Zwischenzeit den Stadtplan von Bangkok, denn morgen wollen die Greyhounds die in Kambodscha nicht benötigten Medikamente in das Hotel bringen, welches nach Rückkehr aus Kambodscha gebucht worden war.
Wir Greyhounds kommen vom Pool wieder, sind erfrischt, wollen uns jetzt stadtfein machen und wieder in der Thanon Ran Buttri-Strasse zu Abend essen - und finden unser Mäuslein tiefschlafend vor.
Ohne Worte
Ohne Worte

So machten wir uns leise fertig und gingen los. Aufgrund guter Erfahrungen gingen wir in dasselbe Restaurant wie vor zwei Tagen. Der Zitronensaft war zwar nicht so lecker wie beim letzten Mal. Aber dafür hatten wir als Nachtisch "Sticky rice with Mango" - oder wie die Greyhoundin sagte: "Milchreis ohne Milch" (so liebe ich sie - immer einen netten Spruch auf den Lippen). Egal wie, es war jedenfalls superlecker !

Als wir wieder im Hotel zurück waren, schlief Mausilein noch immer. Der Tag war ihr wohl zuviel geworden. Und einmal Abendessen ausfallen lassen schadet ihr auch nicht - bei dem dicken Bäuchlein :-)

 

Freitag, 05. Juni 2015

Eigentlich war heute relaxen angesagt. Lust auf Besichtigungen hatten wir keine mehr, die Oberschenkel des Greyhound meldeten Muskelkater (wahrscheinlich eine Spätfolge der Thai-Massage) und die Sonne lud einfach dazu ein, den Tag am Pool zu verbringen.

Nachmittags war aber genug relaxt und wir marschierten die vier Kilometer zu unserem nächsten Hotel nach der Rückkehr aus Kambodscha, um dort die in Kambodscha nicht benötigten Medikamente und Reiseführer einzulagern. Der dortige Hotelier hatte es uns auf unsere Anfrage sofort gestattet. Ein toller Service !

Von dort fuhren wir mit der Bahn ein paar Stationen, da wir im Reiseführer von Lonely Planet gelesen hatten, dass die Asia Herb Association besonders tolle Massagen anbieten soll. Die Strasse hatte wir uns notiert, aber achweh, die genaue Lage nicht. So gingen wir die Straße entlang und fanden alles, nur keine Asia Herb Association. Wir wollten die Suche schon fast aufgeben und fragten auf gut Glück ein zweites Mal einen Thai (das erste Mal ging unsere Frage an eine Thai mangels ihrer Sprachkenntnisse voll daneben). Von ihm bekamen wir den richtigen Hinweis und nach ein paar Metern die Straße wieder runter standen wir vor dem gesuchten Massagesalon. Zwei Termine waren auch frei und so buchten wir direkt zwei Kräuterstempelmassagen (so dachten wir wenigstens). Zunächst gab es Tee, dann duschten wir und wurden anschließend jeder eine Stunde lang mit Öl massiert. Sanfte Musik im Hintergrund, die Griffe der beiden Frauen nicht zu fest - ach, wir fühlten uns wie im siebten Himmel. Der einzige Wermutstropfen war, dass wir GEDACHT hatten, eine Kräuterstempelmassage gebucht zu haben. Tatsächlich war es "nur" die Ölmassage. So buchten wir kurzentschlossen für den 28. Juni eine Kräuterstempelmassage. Diese dauert insgesamt 90 Minuten (und kostet auch mehr => ca. 40 € pro Person), aber wir dachten, als letztes Schmankerl vor dem australischen Outback darf das schon sein. Außerdem sind wir seit heute Mitglied bei der Asia Herb Association und bekommen 5 % auf die Preise. Na dann kann doch nichts mehr schief gehen.

Für den Rückweg wählten wir den Fussweg, da wir beim Thai Food Court Abendessen wollten. Immer an der vielbefahrenen Strasse lang, wo sich die Autos im Feierabendverkehr stauten. Dazwischen die rasenden Mopeds - ja, sie rasen, auch wenn die Lücke noch so klein ist und es eigentlich einem Kamikaze-Unternehmen gleichkommt, so zu fahren. Aber interessanterweise haben wir bislang noch keine Unfälle gesehen. Buddha muss wohl sehr gut auf seine Schäfchen aufpassen ! Überhaupt ist der Verkehr in Bangkok der mit Abstand heftigste, den wir bislang gesehen haben - aber wir kommen ja aus dem Bundesdorf :-)

Da wir nicht mehr die genaue Adresse des Food Court im Kopf hatten, liefen wir natürlich daran vorbei. Lust aufs Weiterlaufen hatten wir auch keine mehr, und so hielten wir ein TUK-TUK an und ließen uns zum Demokratie-Monument in der Nähe unseres Hotels bringen. Die Fahrer der rosa Taxen wollten alle mindestens 150 Baht, der Fahrer eines grüngelben Taxi hatte keine Lust, da er angeblich gleich daheim sein mußte, und so fuhren wir für 90 Baht die restliche Strecke eben mit dem TUK-TUK. Es ist schon abenteuerlich, wie die Jungs fahren und ihr Gefährt beherrschen !

Am Demokratie-Denkmal wollten wir zunächst in das Restaurant, welches laut Lonely Planet auch von Mitgliedern der Königsfamilie sehr geschätzt wird. Aber in unseren verschwitzten Trekking-Klamotten fühlten wir uns doch etwas falsch gekleidet. Also gingen wir nebenan in das Baan Dinso, welches uns ein Kollege auch als Hotel empfohlen hatte. Das Essen war lecker und nicht zu teuer. So endete der Abend trotz des Lärms und Gestanks doch noch ganz nett.

Im Hotel wuschen wir noch einmal unsere Klamotten, denn morgen geht es ab nach Siem Reap.

 

Samstag, 06. Juni 2015

Heute war Abreisetag von Bangkok. Gepackt war schnell, das Frühstück wie immer und um 10 h holte uns das Taxi ab, um uns für 500 Baht zum Flughafen Don Mueang in Bangkok zu bringen. Der Check-in war problemlos und so warteten wir die Zeit bis zum Abflug um 13:30 h ab.

Die Greyhoundin und die Maus studieren den Reiseführer Kambodscha vor dem Abflug nach Siem Reap
Die Greyhoundin und die Maus studieren den Reiseführer Kambodscha vor dem Abflug nach Siem Reap

Der Flug selbst dauerte nur eine Stunde. Dank unseres bereits in Deutschland per Internet bestellten e-Visa kamen wir sehr schnell durch den kambodschanischen Zoll. Interessant war, dass sich niemand für unser Gepäck interessierte. Wir mußten zwar einen Bogen ausfüllen und unter Strafandrohung versichern, dass wir keine zu verzollenden Artikel dabei haben, aber dem Zöllner genügte es, wenn jeder Fluggast den Bogen einfach in ein Kästchen warf und weiterging. Und da machen wir uns Gedanken über unsere elektronische Ausrüstung !

Das Hotel hatte einen kostenlosen Transfer angeboten. So wurden wir schon von unserem Fahrer erwartet. Die TUK-TUK hier in Kambodscha sind eigentlich mehr Motorräder mit Anhänger und - was uns sofort positiv auffiel - superleise. Keine knatternden oder röhrenden Raser, sondern leise Maschinchen, die zwar zum Teil auch ein bißchen verwegen gefahren werden, aber ohne dabei den anderen so auf die Nerven zu gehen wie in Bangkok.

Auf der Fahrt zum Hotel in der kambodschanischen Art des TUK-TUK
Auf der Fahrt zum Hotel in der kambodschanischen Art des TUK-TUK

Im Hotel angekommen, wurden wir zunächst mit einem geeisten Handtuch sowie Saft empfangen. Danach bezogen wir unser kleines Zimmer ohne Balkon. Maus wurde von zwei Elefanten begrüßt und klinkte sich damit für den Rest des Tages aus unserem Programm aus. Sie muss wissen, was sie will !

Maus wird im Hotel von zwei Elefanten erwartet
Maus wird im Hotel von zwei Elefanten erwartet

Wir dagegen fuhren mit unserem TUK-TUK-Fahrer zum Eingang von Angkor Wat und kauften dort unser 3-Tages-Ticket à 40 $. Zum Glück hatten wir US-Dollar noch aus unserem Urlaub in Botswana übrig und konnten somit die Tickets kaufen. Hier - wie auch schon im Supermarkt neben dem Hotel - fiel uns auf, dass in Kambodscha alles in US-Dollar ausgezeichnet ist. Das einheimische Geld will niemand sehen. Wechselgeld erhält man in einheimischen Scheinen zurück, wobei die hohen Zahlen auf den Scheinen an das frühere Italien erinnern. So sind momentan z. B. 2 € etwa 10.000 kambodschanische Riel. Selbst an Geldautomaten wird nur der US-Dollar ausgegeben.

Anschließend fuhr uns unser Fahrer zum Phnom Bakheng, wo wir den Sonnenuntergang besonders gut sehen können sollten. Zunächst aber mußten wir den Berg hochsteigen. Oben angekommen, hieß es fast 40 Minuten in einer Schlange warten, denn es dürfen immer nur ca. 300 Personen gleichzeitig oben sein. Wir hofften, dass wir trotz Warten noch den Sonnenuntergang erleben werden.

Und dann war es soweit ! Wir bekamen unseren Besucherpass, flitzten die steile Holztreppe zum Tempel hoch und kamen gerade noch rechtzeitig, um die Sonne als roten Ball zwischen den Tempeltürmen untergehen zu sehen. War schon ein toller Anblick. Dank dem funkgesteuerten Blitz konnten wir die Belichtungszeit so einstellen, dass die Sonne perfekt ausgeleuchtet war und die Mauern des Tempels nicht zu dunkel gerieten.

Nachdem dieses Schauspiel zu Ende war, stellte der Greyhound fest, dass er seinen Besucherpass verloren hatte. Nach einigen Diskussionen mit den Wärtern, die zunächst 5 $ als Ersatz wollten, dann aber darauf verzichteten, als wir erklärten, kein Geld dabei zu haben, konnten wir gehen.

Unser Fahrer fuhr uns im Dunkeln zum Hotel, wo wir erst einmal den Staub des Tages im Pool abwuschen.

Danach machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant und waren schockiert: Da alles in US-Dollar ausgezeichnet war, zahlten wir für unser Abendessen 25 $ !! Die billigen Zeiten von Bangkok gelten hier wohl nicht ! Hoffentlich ist es nicht überall so teuer, sonst wird das nichts mit dem budgetschonenden Teil der Reise.

Danach gings zurück ins Hotel und ab in die Heia.

 

Sonntag, 07. Juni 2015

Heute Nacht hatte der Greyhound eine sehr miserable Nacht. Es hatte schon in Bangkok begonnen, dass sein (nicht vorhandener) Bauch Probleme bereitete. Hier in Kambodscha kamen wahrscheinlich noch die kommunistischen Geister der Roten Khmer dazu - und schon war das Wort "Gewichtszunahme" durch das Wort "Gewichtsabnahme" zu ersetzen.

Gegenüber unseres Hotels war eine kleine Apotheke/Drogerie - eine von vielen hier in der Stadt, wie wir später feststellten. Ein junges Bürschchen bewachte den Laden. Nach kurzer Schilderung des "Problems" brachte er zunächst eine angefangene Packung Antibiotika. Danach holte er zunächst ein verstopfungslinderndes (!) Mittel, danach Immodium (haben wir selbst dabei, nutzt aber nichts) und Smecta, ein schlammbasiertes Heilmittel bei der Rache der Roten Khmer, hervor. Da wir im Internet dazu nur gute Erfahrungen gelesen hatten und es keine Nebenwirkungen hat, kauften wir dieses. In einer anderen Apotheke/Drogerie kauften wir zusätzlich ein Loperamid-basiertes Mittel, um den anstehenden Besichtigungsmarathon ohne Probleme überstehen zu können. Auch holten wir vorsichtshalber noch Elektrolyt-Mittel in den Geschmacksrichtungen Erdbeere und Orange (zusammen schmeckt das ganz annehmbar). Jetzt sollte es doch klappen !

Das Frühstück im Hotel ist nicht Buffet-basiert, sondern à la Carte. Schade für den Greyhound, denn im Gegensatz zu seiner besseren Hälfte, die sich mit Pancakes, Obst und Honig labte, gab es für ihn Toastbrotscheiben mit ein bisschen Erdbeermarmelade und Tee :-(

Der Fahrer war pünktlich um 10 Uhr zur Stelle und unsere kleine Runde durch die Tempelanlagen um Siem Reap herum konnte starten. Außerdem hatte er in einer Kühlbox Wasserflaschen dabei - wir werden noch froh darüber sein. Der erste Tempel war - natürlich - Angkor Wat. Aufgrund der zur Zeit geringen Touristenanzahl war es egal, ob wir die Tempel im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn besuchen. Unser Fahrer setzte uns am großen Damm auf der Westseite ab und wartete auf uns auf der Ostseite. Vorsichtshalber nahmen wir - bei mittlerweile 34 Grad - zwei Wasserflaschen mit. Sehr gute Idee, denn wir waren bald zwei Stunden unterwegs.

Wir fanden die Anlage sehr beeindruckend, aber auch etwas fremdartig. Überall waren Figuren zu sehen, dazwischen ging es immer wieder trepphoch und -runter (wie wir diese Treppen heute Abend "lieben" werden) und wir hatten stets einen neuen Blick auf noch ein Türmchen oder einen Seitentempel. In manchen Innenräumen standen geschmückte Buddhafiguren, die mit ihren ockerfarbenen Umhängen einen farbigen Kontrast zum Grau der Steine bildeten. Kurz vor Ende der Anlage konnte, wer wollte, noch zu einem weiteren Tempel hochsteigen. Da wir nicht warten mussten, taten wir dies trotz der Hitze und wurden mit einem schönen Panorama über das Umfeld belohnt.

Bevor wir unseren Fahrer erreichten, wartete am Wegesrand eine Horde Affen. Am Anfang hielten wir Abstand, aber irgendwann liefen selbst die ausgewachsenen Tiere ohne Scheu knapp an uns vorbei.

Maus in Angkor Wat
Maus in Angkor Wat

Die Fahrt mit dem TUK-TUK zum nächsten Tempel kühlte unsere erhitzten Körper wunderbar ab. Unser Fahrer brachte uns zum Prasat Bateay Kdei, sozusagen die Billigausgabe des sich anschließenden Prasat Ta Prun. Der Tempel war ganz hübsch, aber ein bißchen waren wir durch Angkor Wat verwöhnt. So nutzte die Greyhoundin die Gelegenheit und sammelte Sand für ihre Sammlung.

Und dann kamen wir zum Prasat Ta Prun, dem aus dem Film "Tomb Raider" bekannten Tempel. Schon direkt am Eingang wurden wir von Horden von Kambodschanern aufgehalten, die alle mehr oder weniger Geschmackvolles verkaufen wollten. Selbst bei Angkor Wat gab es diesen Auflauf nicht ! Wir kämpften uns durch die Menge der Verkäufer und standen bald vor der Tempelanlage. Maus wurde plötzlich ganz aufgeregt und summte die Filmmelodie aus dem Film "Tomb Raider". Sie sieht zwar nicht ganz so aus wie Angelina Jolie, aber eine gewisse Ähnlichkeit ist doch vorhanden. Ok, bei Angelina sind die Lippen aufgeblasen und bei Maus der Bauch. Aber ansonsten geht die Maus glattweg als Lara Croft durch.

Lara "Maus" Croft im Tomb Rider Tempel
Lara "Maus" Croft im Tomb Rider Tempel

Der Greyhound hatte schon viele Bilder der von Wurzeln überwachsenen Mauern des Tempels gesehen und mußte auch hier mal wieder feststellen, dass ein geschickter Bildausschnitt die Wirklichkeit manchmal einfach hübscher erscheinen läßt. Die Touris mit ihren iPad und Co-Kameras fotografierten das Ganze, d.h. neben den Wurzelüberwachsungen waren die Bretterwege durch das Gelände, die Absperrgitter, Touristen  etc. zu sehen. Erst der richtige Bildausschnitt mit einer KAMERA brachte die stimmungsvollen Bilder, wie wir sie alle lieben.

Da waren wir noch fit !
Da waren wir noch fit !
Maus und das weibliche Geschlecht - Maus ist halt doch ein Schwerenöter :-)
Maus und das weibliche Geschlecht - Maus ist halt doch ein Schwerenöter :-)

Nach dieser Tour durch den mit Abstand berühmtesten Tempel (dank Angelina und Maus) fuhren wir zum Prasat Ta Keo. Eigentlich ein eher unspektakulärer Tempel, war die Besonderheit die sehr steile Treppe bis zur Spitze. Natürlich sind wir dort hochgestiegen, auch wenn uns der Schweiß aus allen Poren lief. Aber so sind wir halt :-)

Zum Abschluß der heutigen Tour wartete der Komplex von Angkor Thom auf uns. Unser Fahrer ließ uns beim Prasat Bayon raus und wartete auf uns am Ende des Komplexes.

Der Prasat Bayon hat als Besonderheit die vielen überlebensgroßen Gesichter, die in alle Himmelsrichtungen weisen.

Maus mußte natürlich gleich wieder sein spitzes Näschen einem Gesicht zum Kuss hinhalten.

Unabhängig vom Benehmen unserer Maus fanden wir den Tempel sehr beeindruckend. Trotz unserer mittlerweile müden Füsse bestiegen wir alle Ebenen, um nur ja nicht einen Besichtigungspunkt zu verpassen.

Nach diesem Tempel gingen wir die Elefantenterrasse entlang. Sie ist so benannt, da die Mauern mit Elefanten verziert sind. Maus war da natürlich sehr interessiert, fand aber keinen blauen Elefanten, mit dem sie sich hätte fotografieren lassen wollen. Linker Hand der Elefantenterrasse lagen einige kleinere Tempel. Ein paar besuchten wir noch, um dann direkt zu unserem TUK-TUK-Fahrer zu gehen, der am Ende der Terrassen auf uns wartete. Auf dem Weg dorthin mußten wir immer mal wieder ein paar Treppen steigen, was mit Unlustäußerungen der Greyhoundin kommentiert wurde.

Der Himmel hatte sich zwar dunkel verfärbt und in der Ferne sahen wir auch Blitze, aber wir blieben - zur Freude unseres Fahrers - trocken. Erst in Siem Reap angekommen, sahen wir, dass es hier geregnet hatte. Eigentlich sollte es jetzt schon häufiger regnen, denn wir haben immerhin Regenzeit. Für uns ist das ja ok, aber wenn wir die Reste der Seen oder die trockenen Flussbetten sehen, wird es schon Zeit, dass es regnet.

Im Hotel angekommen, erfrischten wir uns kurz im Pool und kauften dann im naheliegenden "Supermärktchen" für unser frugales Abendessen ein. Der Greyhound begnügte sich mit Toastbrot und Marmelade. Die Greyhoundin stärkte sich aus Sympathie mit Toastbrot, Käsescheiben, Bier und Erdnüssen. Hoffen wir, dass wir morgen wieder richtig essen können.

Anschließend schrieben wir bei miserabler Internetverbindung an diesem Tagebuch und hoffen, dass alles gespeichert wurde. Des Weiteren buchten wir unser Hotel in Battambang und stellten erst anschließend fest, dass wir es eine Nacht zu früh gebucht hatten. Kostenloser Rücktritt war ausgeschlossen, weshalb wir dem Hotel eine Mail schickten und auf unser Missgeschick hinwiesen. Vielleicht klappt ja die kostenlose Änderung.

 

Montag, 08. Juni 2015

Beim ersten Blick auf unsere Homepage stellten wir fest, dass unsere Eintragungen von gestern NICHT gespeichert worden waren. Zum Glück hatten wir den Text nochmals gesondert abgelegt und mußten ihn somit "nur noch" abtippen.

Auch bekamen wir Antwort aus dem Hotel in Battambang. Die Terminänderung geht kostenlos in Ordnung. Da fiel uns ein Stein vom Herzen. Wir müssen trotz unseres Langzeiturlaubs dennoch ab jetzt bei Buchungen an den Kalender denken, auch wenn wir schon Lichtjahre von Terminen u.ä. entfernt sind.

Um 11 Uhr holte uns unser Fahrer ab und wir fuhren zum Teil über sehr holprige Strassen zum schwimmenden Dorf am Tongle Sap. Unterwegs erfuhren wir so nebenbei, dass der See momentan so wenig Wasser hat, dass wir nach Battambang nur mit dem Bus kommen.

An der Bootshaltestelle angekommen, mußten wir jeder erst einmal 20 $ bezahlen, um die Schiffstour antreten zu können. Das Wasser im Kanal zum Tongle Lap war so flach, dass der Bootsführer mit seinem lauten Außenborder (Bangkok läßt grüßen) sehr viel Schlamm aufwirbelte und dennoch nicht richtig vorwärts kam. Unterwegs erzählte ein Kambodschaner von den armen Menschen in dem schwimmenden Dorf und wies mehrfach darauf hin, dass wir gerne spenden dürfen. Auf unsere Frage, ob wir denn auch zwischen den Häusern entlang fahren würden, meinte er nur, dass wir dazu in kleinere Boote umsteigen müßten, was wiederum 20 $ pro Person kosten würde. So nach und nach kam in uns das Gefühl von Nepp auf. "Natürlich" wurde noch an einem schwimmenden Restaurant Halt gemacht (das ging auf einmal), damit wir uns dort stärken können. Demonstrativ blieben wir beim Boot, bis der Schiffsführer dann fragte, ob wir wieder zurück fahren wollten. Er tankte dann nochmal einen Putzeimer (!) voll Diesel an einer schwimmenden Tankstelle und wir fuhren zurück. Kurz vor dem Anlegen an der Abfahrtsstelle wurden uns nochmal Geschichten aufgetischt, dass die Crew überhaupt keinen Lohn bekommt und auf Trinkgelder angewiesen ist. Der Nepp hatte also kein Ende.

Kapitän Maus
Kapitän Maus
Das orangene Khmer Mäuslein :-)
Das orangene Khmer Mäuslein :-)

Wieder bei unserem Fahrer, ließen wir auf der Fahrt zur Seidenfabrik die Schiffstour zum schwimmenden Dorf Revue passieren. Was hatten wir gesehen: schwimmende Wellblechbaracken aus der Ferne, braunes Wasser, laute Motoren - und das für insgesamt 41 $ ! Ein leichtes Gefühl von Verar...... blieb uns. Hoffen wir, dass die Seidenfabrik nicht auch ein Reinfall wird.

Die Fahrt zur staatlichen Seidenfabrik Artisans Angkor dauerte etwas länger, da wir ca. 20 Kilometer zurücklegen mußten. Machte im TUK-TUK aber Spaß, auch wenn die Piste manchmal ganz schön staubig war. Unterwegs tankte unser Fahrer bei einem Stand am Strassenrand. Wir hatten uns schon über die Flaschen mit der gelben Flüssigkeit gewundert, die überall zum Verkauf standen. An Palmwein, Saft und sonstiges hatten wir gedacht, nicht aber an Benzin, welches hier aus Thailand importiert steuerfrei verkauft wird. Die Qualität ist nicht so gut, aber unser Fahrer tankt neun Tage Billigsprit und dann einmal das gute Super, um die Leitungen wieder zu reinigen.

Nach dem Nepp können wir Drei wieder lachen
Nach dem Nepp können wir Drei wieder lachen

Bei der Seidenfabrik angekommen, zog sich mit einem Mal der Himmel zu und es schüttete wie aus Eimern. Uns konnte es egal sein, denn wir waren ja innerhalb der Hütten der Seidenfabrik. Gut für uns, dass wir zu zweit waren und nicht als Busgruppe gekommen waren - so hatten wir unseren Führer für uns alleine, dessen Ausführungen von unserer Maus häufig kommentiert wurden, da sie halt nun mal mehr Wert auf Genauigkeit und umfassende Erläuterungen legt.

Maus erklärt uns die Seidenherstellung
Maus erklärt uns die Seidenherstellung

Dem Führer war es egal, dass Maus ihn oftmals unterbrach. Nur einmal, als es ihm anscheinend zuviel wurde, ging er unter dem Vorwand, Regenschirme holen zu müssen und kam daraufhin mit einem asiatischen Lächeln im Gesicht wieder zu uns. Maus muss den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden haben, denn ab sofort hielt sie sich mit ihren Äußerungen zurück.

Wir selbst hatten die Seidenherstellung noch nie mit eigenen Augen gesehen und waren total fasziniert, wie aus einem Wurm und Maulbeerblättern schöne Kleidungsstücke werden. Auch die Art, wie mehrfarbige Muster auf Kleidern entstehen, war beeindruckend. Ach, die Zeit verging so schnell, dass wir gar nicht merkten, dass der Regen mittlerweile aufgehört hatte.

Zum Abschluss unseres Besuches kauften wir im Shop der Seidenfabrik die von uns schon in Deutschland geplanten Halstücher für uns - der Greyhound in rot und die Greyhoundin in lila. Natürlich war es leichte Sommerware, was sonst :-)

Die Heimfahrt verlief problemlos. Unser Fahrer bestellte für uns für morgen Abend einen kambodschanischen Abend mit Folklore und verabschiedete sich bis morgen 9 Uhr. Das bedeutet für uns um 07:30 Uhr gaaanz früh aufstehen :-(

Nach einem ausgiebigen Bad im Pool buchten wir zunächst die Busfahrt von Siem Reap nach Battambang für 9 $ pro Person. Anschließend gingen wir in ein kambodschanisches Restaurant, wo wir für 6 $ / Person vom Buffet essen konnten. Alles ist roh und wird am Tisch selbst gebraten bzw. gekocht. Die Greyhoundin war zunächst etwas geschockt - hatte sie doch erwartet, dass das Essen fertig gekocht ist und wir gleich loslegen könnten. Sie hat sich dann aber schnell in die Gegebenheiten eingefügt. Auch das bestellte Bier war anders als gedacht. Bestellt hatte sie EIN Bier vom Fass und bekam einen ganzen Pitcher voll frischgezapftes Bier für sich alleine. So trank sie statt dem einen Bier fast die dreifache Menge ! Die arme Greyhoundin ! Hat ihr aber nicht geschadet, weshalb wir vermuten, dass es ein leichteres Bier ist.

 

Dienstag, 09. Juni 2015

Tatsächlich weckte uns das iPhone um 07:30 h. Der Greyhound war noch total verschlafen, mußte aber dennoch raus, denn unser Fahrer wartete ja ab 9 Uhr für eine längere Tour auf uns.

Das erste Frühstück mit Obst und Croissants und nicht nur Toastbrot mit Marmelade - das weckte die Lebensgeister des Greyhound. Überhaupt scheinen die Medikamente anzuschlagen, denn "Dünn & Co." haben sich nicht mehr blicken lassen :-)

Die Fahrt heute dauerte etwas länger, da wir zunächst fast 40 Kilometer außerhalb von Siem Reap fahren mußten. Da ist ein TUK-TUK zwar die günstigere und authentischere Methode als ein Taxi, aber wir wurden schon ganz schön durchgerüttelt. Egal, wir sahen aufgrund der geringeren Geschwindigkeit mehr und bekamen alle Sinneseindrücke sozusagen aus erster Hand. Besonders stark waren diese, als wir durch den Markt von Siem Reap fuhren. Wuhling, so weit das Auge reichte. Dazu wurden direkt neben der Strasse gerade Hühner geschlachtet, was der ganzen Atmosphäre das I-Tüpfelchen aufsetzte.

Auf dem Weg zum Banteay Srey stoppten wir kurz beim Prasat Pre Roup. Außer, dass wir dort Treppen steigen "durften", hielten sich die spektakulären Eindrücke in Grenzen. Naja, es muss ja nicht gleich am Morgen das Highlight kommen.

Maus vor kunstvollen Steinschnitzereien
Maus vor kunstvollen Steinschnitzereien

Am Banteay Sray angekommen, erwartete uns trotz des sehr niedrigen Wasserstandes im Graben um den Tempel ein, wenn nicht das Highlight des Tages: Ein kleiner Tempel, der aber mit sehr gut erhaltenen Steinschnitzereien aufwartete. Dabei optisch und in der Gesamtanlage so schön gestaltet, dass die Greyhoundin ihn gleich auf Platz 1 ihrer Lieblingstempel von Siem Reap setzte. Schade war nur, dass unsere asiatischen Mittouristen in großer Zahl ebenso vor Ort waren, sodass ein Foto ohne irgendeine Person darauf nahezu unmöglich war. Aber fast haben wir es geschafft :-)

Unser schlaues Mäuschen erklärte uns, dass Banteay Sray "Zitadelle der Frauen" bedeutet. Der Legende nach soll der Tempel von einer Frau gebaut worden sein, da die kunstvollen Schnitzereien für die Hand eines Mannes viel zu fein seien.

Nach diesem Highlight fuhren wir die lange Strecke wieder zurück zum Eastern Mebon-Tempel. Dieser war ganz im Sinne unserer Maus - hatte es dort doch viele große Steinelefanten. Auch wenn diese nicht blau waren (vielleicht doch mal früher ?), mußte sie sich gleich auf einen setzen.

Maus auf ihrem geliebten Elefanten
Maus auf ihrem geliebten Elefanten

Wir erkundeten in der Zwischenzeit den Tempel. Im Vergleich zu den Tempeln, die wir bislang gesehen hatten, war er nicht besonders beeindruckend. Also gingen wir zurück, um unser Mausketier vom Elefantenritt abzuholen. Aber o weh, unser sonst so schlaues Mäuschen hatte nicht daran gedacht, dass sich bei 33 Grad im Schatten auch der Stein erhitzt. So hatte sie sich ihr kleines Popöchen verbrannt und fiepte ganz wehleidig. Wir kühlten sie schnell mit unseren kalten Wasserflaschen - und schon war der Schaden behoben :-)

Weiter ging es zum Prasat Ta Som. Ein hübscher kleiner Tempel, der allerdings "nur" eine Mischung der bereits gesehenen Tempel darstellte.

Unser Fahrer wollte eigentlich am Prasat Preah Neak Pean vorbeifahren, aber wir wollten ihn aufgrund der Beschreibung im Lonely Planet Reiseführer unbedingt besichtigen. Hätten wir die Regenzeit zu Ende, wäre das Bassin um den kleinen Tempel herum mit Wasser gefüllt und er wäre tatsächlich ein Must Do. So aber war es leider nur ein hübscher Steinklotz inmitten eines nahezu trockenen Beckens und von daher für uns eine Enttäuschung.

Aber ein Tempel wartete ja noch auf uns: der Prasat Preal Khan. Dort angekommen, stärkten wir uns allerdings erst einmal mit Mango, Ananas und Wassermelone. Unser Fahrer aß mit und bestellte dazu eine Gewürzmischung aus Salz, Pfeffer und Chili. Das schmeckte zusammen sehr lecker, auch wenn uns der Rachen brannte. Bei der Hitze mußten wir anschließend nochmal soviel Wasser trinken. Hoffentlich brennt es nicht zweimal :-)

Der Prasat Preal Khan ist ein Tempel mit jeweils einem langen Gang in alle Himmelsrichtungen. Drei Gänge davon sind freigelegt. Faszinierend war zum einen die genaue Symmetrie, aber auch das Wasser im Graben um den Tempel. So kamen wir heute doch noch zu unseren Wasser-Tempel-Bildern !

Nach diesem Tempel war unser Kulturbedarf an Tempeln für heute gedeckt und wir fuhren ins Hotel, um dort den Pool zu nutzen.

Selbst am Pool kann der Greyhound nicht von seiner Kamera lassen und prüft die Fotoausbeute
Selbst am Pool kann der Greyhound nicht von seiner Kamera lassen und prüft die Fotoausbeute

Abends hatte wir über unseren Fahrer ein Buffet mit anschließender Tanzvorführung gebucht. Das Buffet war sehr reichhaltig, auch wenn sich der Greyhound noch ein bißchen zurück hielt. Nichtsdestotrotz probierten wir die kambodschanischen Suppen und diverse andere Leckereien. Natürlich durfte die allgegenwärtige Ananas nicht fehlen. Am Ende des Abends waren wir beide gut gesättigt. Dann kamen die Tänze: Manche Tänze waren so, wie wir uns asiatische Tänze vorstellen - die Frauen in goldfarbenen Kleidern und sehr anmutigen Bewegungen. Andere Tänze wiederum kamen von Fischern und symbolisierten den täglichen Fang der Fische bis hin zum Werben der Fischer um die jungen Mädchen. Insgesamt war es ein sehr farbenprächtiger Abend.

 

Mittwoch, 10. Juni 2015

Die Nacht war für uns beide keine Entspannung. Ob es daran lag, dass wir gestern bei der langen Fahrstrecke ordentlich durchgeschüttelt worden waren oder an den sehr harten Matratzen (als Wasserbettenschläfer sind wir normalerweise weiche Matratzen gewöhnt) - Fakt war, dass wir beide mit Rückenschmerzen während der Nacht aufwachten und am Morgen nach dem Wecken wie zwei alte Leute durch das Hotel liefen :-(

Für heute hatten wir uns nur noch ein paar kleinere Tempelchen vorgenommen und ließen uns deshalb zur Roluos Group fahren. Nachdem wir Siem Reap verlassen hatten, war es ein angenehmes Fahren auf glatter Strasse. Tat unseren Knochen auch gut.

Zunächst stoppten wir am Preah Ko. Ein hübsches kleines Tempelchen ohne Touristen ganz für uns alleine. Die Steigerung kam dann beim Bakong-Tempel, der mit Wassergraben und blühenden Blumen aufwartete. Dafür waren die Figuren sehr beschädigt, was aber Mausilein nicht davon abhielt, wieder auf einen Elefanten zu klettern. Diesmal aber blieb sie nicht lange darauf sitzen - die Erinnerung an gestern war wohl noch zu stark.

Sie kann es halt nicht lassen - kaum sieht Maus einen Elefanten, muss sie aufsteigen
Sie kann es halt nicht lassen - kaum sieht Maus einen Elefanten, muss sie aufsteigen

Der letzte Tempel war der Lolei, welcher sich allerdings als eingerüsteter Steinklotz darstellte. Hier hielten wir uns nicht lange auf, hatten jedoch vor der Weiterfahrt noch ein Gespräch mit einem "Student", der hier Englisch und das Office-Programm  lernt, um später selbst als Englisch-Lehrer tätig zu sein.

Wieder am Hotel, verabschiedeten wir uns von unserem Fahrer der vergangenen vier Tage. Siv, Du hast Deinen Job klasse gemacht. Wir veröffentlichen deshalb gerne seine Kontaktdaten (sivpisey@yahoo.com, Tel.: +855 1221 7330). TUK-TUK-Fahrer gibt es zwar im Überfluss, aber so gute und umsichtige Fahrer wahrscheinlich wenige.

Danach war lazy time angesagt.

Abends dann packten wir und gingen ein letztes Mal in Siem Reap zum Abendessen.

 

Donnerstag, 11. Juni 2015

Um 06:30 Uhr standen wir auf, da wir zwischen 07:30 Uhr und 08:30 Uhr abgeholt werden sollten, um unseren Bus nach Battambang zu bekommen. Sicherheitshalber nahm der Greyhound noch eine Loperamid, da sich Familie Dünn & Co. wieder zu Besuch angemeldet hatte.

Dank des Telefonates einer Angestellten des Hotels kam sehr schnell ein Minibus und wir quetschten uns in den an sich schon überfüllten Bus.

An der Bushaltestelle wartete ein etwas älteres Exemplar von Bus auf uns - oder anders ausgedrückt: der Fahrer war jünger als der Bus. Aber die Hupe funktionierte einwandfrei, denn als einzige Verkehrsregel scheint hier nur zu gelten, dass der Stärkere immer Vorfahrt hat. Andere Verkehrsteilnehmer werden gnadenlos beiseite gehupt oder durch sehr, sehr, sehr dichtes Auffahren zum Verschwinden genötigt. Unser Fahrer hatte diesen Fahrstil anscheinend mit der Muttermilch aufgesogen, denn es war schon abenteuerlich, wie er durch den Verkehr navigierte.

Während des ersten Teils der Fahrt kam Karaoke-Musik im bordeigenen Fernseher. Es erinnerte richtig an unser 60er-Jahre-Fernsehen: Sängerin sieht einfach nur lieb aus und lächelt tiefgründig, Sänger spielt eine Nebenrolle, und dazu führen Paare in festlicher Kleidung lateinamerikanische Tänze für Oldies auf. Die Musik schwankte zwischen kitschig und schmalzig. Nach diesem Griff in die Schmalzkiste kam ein Karatefilm, der anscheinend auch lustig war, denn regelmäßig lachten die um uns herum sitzenden Kambodschaner laut auf.

Mit einer kurzen Pause erreichten wir gegen 12 Uhr Battambang. Der Bus stand noch gar nicht richtig, da wurde er schon von einer Horde TUK-TUK-Fahrer umringt, die lautstark ihre Dienste anboten. Es steigerte sich noch, als der Bus hielt und die Türen öffnete. Sofort sprangen die Lautesten herein und drängten die Fahrgäste zu einer TUK-TUK-Fahrt in die Stadt. Zum Glück sahen wir einen Fahrer, der ein Schild mit unseren Namen hochhielt - so blieben wir von den aufdringlichen Gesellen weitestgehend verschont.

Im Hotel angekommen, gaben wir unsere Schmutzwäsche zur Wäscherei, aßen einen kleinen Snack auf der Terrasse (bei 36 Grad) und hielten am Pool Siesta.

Maus brauchte keinen Snack und plante lieber das Programm von morgen
Maus brauchte keinen Snack und plante lieber das Programm von morgen
Was gibt es bei 36 Grad im Schatten besseres als zwei coole Drinks (natürlich alkoholfrei, sonst kippen wir gleich aus den Badelatschen)
Was gibt es bei 36 Grad im Schatten besseres als zwei coole Drinks (natürlich alkoholfrei, sonst kippen wir gleich aus den Badelatschen)

Als sich der Himmel zuzog und Blitz und Donner um uns herum zu sehen bzw. zu hören waren, gingen wir ins Zimmer und ruhten uns nach dem anstrengenden Poolnachmittag aus.

Die Maus empfing uns mit einem super Plan, den sie natürlich schon in die Wege geleitet hatte: Um 9 Uhr sollte es per TUK-TUK losgehen zur Bambusbahn. Anschließend waren Tempel, Reispapierherstellung undundund dran. Den Abschluß am Abend sollte der Besuch einer Fledermaushöhle sein, wo pünktlich zum Sonnenuntergang unzählige Fledermäuse ausfliegen sollten. Wahrscheinlich wollte sie mal ihre fliegenden Verwandten sehen. Auf unsere Frage, wie teuer das Programm denn werden sollte, erklärte sie uns, während unserer Abwesenheit bereits telefonisch alles für 25 $ gebucht zu haben. Tja, so ist sie, unser Mausketier - nicht lange fackeln, sondern machen.

Sekretär Maus bei den Planungen der Tour
Sekretär Maus bei den Planungen der Tour

Diese Planungen für morgen hatten sie doch mehr erschöpft, als sie zugeben wollte. Sie blieb deshalb im Zimmer, während wir in die Stadt gingen. Nach etwas Suchen fanden wir einen Busschalter, bei dem wir einen Hotelbustransfer am 14. Juni nach Kampong buchten. 17 $ pro Person erschien uns nicht zuviel. Außerdem gewinnen wir so einen Tag in Battambang, da der Bus erst abends um 23 Uhr abfährt. Jetzt sind wir gespannt, denn einen Hotelbus haben wir bislang noch nicht genutzt.

Bis die Formalia fertig waren, erfuhren wir bei einem Bier und Orangensaft noch einiges Wissenswertes über Kampot. So hatten wir uns das bei der Planung der Reise in Deutschland vorgestellt: Unterwegs Tipps hören und in die eigene Planung einbauen.

Anschließend gingen wir in den Lonely Planet-Tipp "Fresh Eats Café" und wurden überhaupt nicht enttäuscht. Dass die Nudeln nicht selbst gemacht, sondern gekauft waren, tat unserem Appetit keinen Abbruch. Als Nachtisch aß die Greyhoundin zwei ihrer geliebten Nutella-Crèpes.

Wieder im Zimmer, machten wir uns für das Bett fertig, denn der Tag war doch anstrengend.

 

Freitag, 12. Juni 2015

"Hallo, Ihr ! Aufstehen, unsere gemeinsame Tour geht bald los !"

"Mmmh"

"Hey, was ist ! Meint Ihr, ich habe mir so viele Gedanken gemacht und ihr pennt jetzt noch ?"

"Maus, tue uns einen Gefallen und halte das Mäulchen. Wir hatten eine besch..... Nacht mit Firma Dünn & Söhne und werden heute das Hotelbett hüten. Den Ausflug holen wir dann morgen nach."

"Ey super, ich habe mich so gefreut, aber ich gehe ja schon runter und sage dem TUK-TUK-Driver Bescheid"

Tja, so begann unser Tag. Mit Weißbrot, Tee und Elektrolyten lagen wir im Bett, ließen die Klimaanlage laufen und planten die weitere Reise durch ein schönes, aber momentan sehr heißes Land. Gleichzeitig buchten wir die Unterkunft in Kampot am Meer, wo es hoffentlich etwas entspannter von der Temperatur her ist.

Abends dann konnte die Greyhoundin schon wieder Pizza essen. Während des Essens „sang" der Muezzin (!) und es gewitterte um uns herum. 

Der Greyhound ist dagegen verdauungstechnisch auf dem Stand nach der OP angekommen und dünnt so vor sich hin. Mehr wie Weißbrot und Tee gab es nicht am Abend für ihn :-( Die Zeiten werden auch wieder besser werden.

Die Nacht verlief bei uns beiden ansonsten ohne Probleme.

 

Samstag, 13. Juni 2015

Bemerkung vorab: Das Internet ist in Kambodscha bislang wirklich eine Strafe - geht, geht nicht, geht, aber immer bei voller Empfangs- und Sendeanzeige. Spaß sieht schon anders aus. Wir haben uns deshalb angewöhnt, den Text in unserem Rechner unter Notizen abzuspeichern und regelmäßig den Speicherversuch zu unternehmen. Gut, soviel dazu. Mußte auch mal gesagt werden :-( Jetzt aber wieder zurück zum Tagebuch.

 

Morgens um 07:30 Uhr standen wir auf - auch ohne unsere Maus, die schon irgendwo im Hotel unterwegs war. Der Greyhoundin ging es wieder gut. Vom Greyhound sprechen wir jetzt nicht.

Pünktlich um 9 Uhr waren wir in der Lobby, wo uns unser Fahrer für die große Rundtour zu 25 $ erwartete. Eigentlich hat er ein großes TUK-TUK, weshalb wir einen besseren Federungskomfort als bei dem „kleinen“ TUK-TUK in Siem Reap erwartet hatten. Aber da wurden wir arg enttäuscht - und das war erst der Anfang der heutigen Enttäuschungen !

Zunächst fuhren wir zum Bambus-Zug. Hier wurden wir nett begrüßt, jeder von uns um 5 $ erleichtert (die Maus durfte gratis fahren, da sie die Mindestgröße nicht erreichte) und ab ging die fast 20-minütige Fahrt.

Die Greyhounds und Maus auf dem Bamboo-Train
Die Greyhounds und Maus auf dem Bamboo-Train

Statt wie früher mit Bambusstäben vorwärtsgestakt fahren die Waggons heute mit der Kraft eines kleinen Motors. Ein Keilriemen überträgt die Leistung an die Achse und gebremst wird mit Holzplatten. Hui, fuhr das Wägelchen schnell. Aber jedes Mal, wenn die Schienen nicht bündig aneinander stießen (und das taten sie in 90 % der Fälle), rumpelte es ganz gehörig. Als uns ein Wagen auf der einspurigen Strecke entgegenkam, mußten beide anhalten. Der andere Wagen wurde von den Schienen gehoben und, nachdem wir passiert hatten, wieder auf die Schienen gesetzt. Am Ziel“bahnhof“ angekommen, wurden wir sofort von Händlern und kleinen Mädchen umringt, die uns alle etwas verkaufen wollten. Um unsere Ruhe zu haben, tranken wir bei einer netten Kambodschanerin einen Eistee und warteten auf die Rückfahrt. Und hui, genauso schnell, wie wir angekommen waren, waren wir wieder zurück. Dort wurden wir sogleich eindringlich daran erinnert, ja nicht das Trinkgeld für den Zugführer zu vergessen. Dieser Punkt nervt uns in Kambodscha ein bißchen: Wo wir in anderen Ländern gefragt werden, ob und wie man uns ggf. weiterhelfen kann, um danach ggf. einen Lohn zu verlangen (auch wenn es so kleine Schlitzohren wie Achmed in Jordanien sind), werden wir hier fast überall fast schon mit der Bemerkung „kostet einen (zwei,….) Dollar" begrüßt. Wohltuende Ausnahme war da Siv in Siem Reap. Ja, auch er hat seinen Schnitt gemacht, aber auf eine nette, unaufdringliche Art. Und wehe, der Dollarschein hat eine Macke. Nein, dann bitte einen anderen Schein, denn die Banknote könnte ja unecht sein. Wir haben das „Spiel“ dann aus Brass auch einmal auf die Spitze getrieben und Dollarscheine mit leichtesten Knitterfalten abgelehnt - anstandslos bekamen wir andere und neuere Scheine. Wenn wir dagegen die heimische Währung und deren Zustand anschauen, dürfte dieses Geld gar nicht in Umlauf sein, so gebraucht, wie es manchmal aussieht.

Nach diesem Highlight (war es wirklich, denn es hat uns sehr viel Spaß gemacht) fuhren wir zu einem alten Haus auf Stelzen, welches mittlerweile in der dritten Generation bewohnt wir. Die Schwiegertochter führte uns herum und endete mit ihrem Rundgang - o Wunder - vor einer Spendenbox. Wir haben kambodschanisches Geld rein gesteckt - sieht nach viel aus und ist nichts wert. Außerdem war es nicht so spannend, durch nahezu leere Räume zu spazieren.

Der Fahrer spulte sein Programm weiter ab und ließ uns an einer schmalen Hängebrücke aussteigen. Das Einzige, was uns von dieser Brücke in Erinnerung bleiben wird, ist, dass die Kamera der Greyhoundin plötzlich die Fehlermeldung „E 24“ brachte und sich nicht mehr bedienen ließ. Super !

Auf des Fahrers Liste stand anschließend der Besuch der einzigen Winzerei von Kambodscha (30.000 Reben). Na, da hätte man ja was daraus machen können ! Stattdessen beschäftigten sich die beiden dort tätigen Frauen mit sich selbst und wir mußten unserem Fahrer alle Informationen aus der Nase ziehen. Er stellte uns dann vier Minigläschen mit Rotwein, Brandy, Traubensaft und Ingwer-Honig-Saft hin. Die Greyhoundin nippte an dem Rotwein - und verzog das Gesicht ! Jede Billigabfüllung in Deutschland - und mag sie noch so gestreckt sein - ist um Klassen besser. Der Brandy war einfach nur alkoholscharf. Bei Traubensaft kann man ja fast nichts verkehrt machen und was der Ingwer-Honig-Saft sollte, erschloss sich uns nicht. Aber es würde etwas fehlen, wenn wir einfach so davon gekommen wären, denn bevor wir gehen wollten, verlangten die beiden Mädels noch 2,50 $ für die Minigläschen ! Das grenzte an Nepp !

Nicht nur wegen der Fehlermeldung der Kamera war unsere Laune leicht am Boden, aber der Tag sollte ja noch weitergehen und es mußte nach der schönen Bambuszugfahrt doch noch etwas Herausragendes kommen !

Das nächste Highlight waren große Fledermäuse, die hoch oben im Baum hingen. Natürlich hielten wir soweit entfernt, dass man kaum etwas sah. Der Greyhound ist dann einfach ausgestiegen und zu Fuß näher ran gegangen. Die Lichtverhältnisse für Fotos waren sehr suboptimal, aber einen Versuch startete er dennoch.

Danach wurden wir an einem Kloster abgesetzt, wo wir in der Hitze an die 120 Stufen hochstapften (begleitet von Kindern, die uns ab und zu mit Fächern Luft zufächelten, aber meistens selbst mit dem Hochsteigen beschäftigt waren. Nein, Kiddies, für diese Leistung gibt es nicht mal ansatzweise Geld von uns) und uns oben einer Ruine gegenüber sahen. Nicht mal einen Ausblick hatten wir, da die Bäume den Blick ins Tal versperrten.

Und dann kam der Oberhammer: Verkauft als Tour übers Land rumpelten wir einen Schlagloch gespickten Feldweg entlang, dass alle unsere Knochen durcheinander gewirbelt wurden. Zum Glück haben wir bislang keinen Bandscheibenvorfall, denn ansonsten wären wir jetzt reif für mehrere Orthopäden gleichzeitig. Bei dem Gerüttel konnten wir auch nicht die Gegend genießen, denn wir waren so sehr mit dem Festklammern beschäftigt, dass wir für Natur gar keinen Blick übrig hatten.

Nach dieser Folterstrecke kamen wir an den Killing Caves an, d.h. eigentlich nicht, denn dorthin mußten wir erst noch ca. 500 Meter laufen. Wir hätten uns auch von jungen Bürschchen auf ihren Motorrädern hochfahren lassen können. Natürlich gegen den berühmten „one Dollar“ (wenn auch sonst das Englisch der Bevölkerung oftmals aufgrund der Schulbildung nicht so gut ist, aber diese Worte können sie alle sagen). Schon aus Prinzip sind wir gelaufen ! Allerdings mußten wir erst einmal unseren Fahrer fragen, wo es entlang geht, denn das hatte er uns nicht gesagt.

Bei den Höhlen angekommen, beschlich uns ein bedrückendes Gefühl. Zu wissen, dass in diesen Höhlen so viele Menschen gestorben waren und so viel Leid geschah, das ließ uns nicht kalt. Ein Teil der Knochen der Opfer war in einer Art Altar untergebracht und ein Teil in einem Drahtkäfig.

Beklemmender Abschluss der heutigen Tour: die Killing Cave bei Battambang
Beklemmender Abschluss der heutigen Tour: die Killing Cave bei Battambang

Wieder bei unserem Fahrer, entschieden wir, auf den letzten Teil der Tour - das Ausfliegen von sehr vielen Fledermäusen aus dem Berg - zu verzichten und sofort ins Hotel zurückzukehren. Wir hätten sonst noch fast zwei Stunden warten müssen - und dazu hatten wir absolut keine Lust mehr.

Beim Hotel bot uns unser Fahrer für morgen nochmals eine Tour an, auf die wir dankend verzichteten.

Im Zimmer kümmerten wir uns um die Kamera der Greyhoundin. Wenn eine CANON-Kamera einen E 24 - Code ausgibt, ist im Regelfall irgendetwas Schwerwiegendes kaputt gegangen. Wir versuchten alles Mögliche, bis wir auf den Gedanken kamen, einen Speicherchip in der Kamera zu formatieren. Und schon klappte alles wieder. Als wir jedoch die heutige Speicherkarte einsetzten, kam der Fehler erneut. Damit war der Übeltäter gefunden - die Speicherkarte hatte eine Macke !! Zum Glück sind nur ein paar Bilder von heute darauf, die wir vielleicht noch auslesen können.

Anschließend gingen wir wieder ins „Fresh Eats Café“ und aßen sehr lecker. Auf dem Heimweg ins Hotel fielen vereinzelt ein paar Regentropfen.

 

Sonntag, 14. Juni 2015

Morgens ließen wir es langsam angehen, packten in aller Ruhe und gingen frühstücken. Jetzt, wo die durchschnittliche Verweildauer eines Essens im Körper des Greyhound um die 10 Stunden liegt, um sich dann dünn zu machen, aß auch er wieder ein Frühstück im "western style" (wie es hier genannt wird), bestehend aus Schinkenbaguette, Rührei, Tee, Drachenfrucht und Saft. Hmmm, zehnmal besser als immer das langweilige Weißbrot.

Da wir das Zimmer erst um 12 Uhr räumen mußten, sortierten wir einen Teil der Bangkok-Bilder. Anschließend gaben wir das Gepäck an der Rezeption ab und machten den ersten Teil des von der Tourist Information als pdf vorgeschlagenen Stadtrundganges. Selbst auf das Gelände der Königsvilla drangen wir vor, da am Wachtor kein Posten zu sehen war. Nachdem wir dort ein paar Bilder gemacht hatten, kam dann doch ein Soldat und verwies uns des Geländes.

Der weitere Stadtrundgang war aufgrund der drückenden Hitze und der schwülheißen Luft kein Zuckerschlecken. Uns lief der Schweiß, dass es eine Pracht war ! Dazu kam, dass nicht alle "Sehenswürdigkeiten" auch als solche zu erkennen waren - denn was nützt uns z.B. ein Hinweis auf das alte Gefängnis, wenn an dessen Stelle seit 2007 ein großer Einkaufskomplex steht. Naja, wir kennen von Radtouren dasselbe Problem: Jede Stadt will halt möglichst viel von sich zeigen, auch wenn es für den Durchschnittstouristen eher nebensächlich ist. Mäuschen war trotz der Hitze zu Späßen aufgelegt und ließ sich von einem seltsamen Fabeltier auf das spitze Näschen küssen (ich sagte doch: Schwerenöter).

Unterwegs beim Stadtrundgang in Battambang
Unterwegs beim Stadtrundgang in Battambang

Nach dem ersten Teil des Rundganges suchten wir uns ein Café zur Stärkung. Und was liegt näher, als den Lonely Planet zu bemühen und den dortigen Vorschlag zu befolgen. Die Straße 1  1/2 (die heißt wirklich so, da sie zwischen der 1. und der 2. Strasse liegt und nicht voll durchgängig ist. Es gibt auch die Strasse 2  1/2 => da ist das Fresh Eats Café) fanden wir schnell und ließen uns im Café Kinyei den kambodschanischen Cappuccino bzw. einen frischen Mango-Smoothie schmecken.

Schleckermäulchen stärkt sich nach dem ersten Teil des Stadtrundganges im Café "Kinyei"
Schleckermäulchen stärkt sich nach dem ersten Teil des Stadtrundganges im Café "Kinyei"

Gestärkt und abgekühlt machten wir uns auf den zweiten Teil des Stadtrundgangs. Allerdings hatte unsere Lust angesichts der Temperaturen doch schon arg gelitten, und so kam uns der beginnende Regen gerade recht, den Rundgang in einem Restaurant zu unterbrechen. Das "Eats Fresh Café" hatte leider zu, weshalb wir in das Restaurant "2  1/2" gingen (in welcher Straße das wohl liegt ?). Auch hier wieder lecker Saft, Crèpe und Sandwich. Genau gegenüber war eine Schneiderei. Der Greyhound ließ deshalb an seiner Weste die bislang nur aufgebügelten Flaggen von Thailand und Kambodscha fachgerecht annähen und zahlte dafür umgerechnet etwa 75 Cent (nur zum Vergleich: unser Fahrer von gestern hätte es uns für 4 Dollar erledigt). Und das dauerte keine zehn Minuten. Ach, es kann so herrlich sein, wenn keine Nepper um einen herum sind.

Der Regen wie auch unsere Lust auf Besichtigung hatte aufgehört, weshalb wir ins Hotel zurückkehrten, um unsere verschwitzten Körper im Swimmingpool zu kühlen (natürlich haben wir davor geduscht !!).

Anschließend ließen wir uns in der Hotellobby nieder und sortierten endgültig die Bilder aus Bangkok. Eine Auswahl stellten wir gleich auf unserer Homepage ein. Aus der Stadt klangen währenddessen die ganze Zeit Lautsprecherdurchsagen und Gesänge. Vom Rezeptionisten erfuhren wir, dass es sich um eine Begräbnisfeier handelt. Hoffentlich stirbt hier nicht jeden Tag ein Mensch, denn das Ganze zog sich über Stunden hin - und alles über Lautsprecher !

Für heute hatten wir beschlossen, im Hotel auf der Dachterrasse zu essen. Leider ging heute keine frische Brise - dafür surrten die Mücken um uns herum :-(

Der Beginn des Essens war noch ganz harmlos: Greyhoundin bestellt sich Wein, Greyhound trinkt Mango-Smoothie.

Die Greyhounds vor dem letzten Abendessen in Battambang
Die Greyhounds vor dem letzten Abendessen in Battambang

Eigentlich wollten wir heute jeder eine Pizza essen. Aber heute Abend backt der Koch nicht. Wir schwenken deshalb zumindest teilweise auf Khmer-Essen um und bestellen für den Greyhound kleingehacktes Hühnchen mit Nudeln (statt Reis) und für die Greyhoundin Spaghetti Bolognese mit Hühnchen. Das Hühnchen des Greyhound sah super lecker aus (statt Nudeln kam Reis, aber das stellte sich als gute Wahl heraus) und bestand im Mischungsverhältnis 1:1 aus Hühnchen und Chili. Nach einem Hauch davon stand fest, dass er dies definitiv nicht essen kann. Also "opferte" sich die Greyhoundin, denn in ihrer Bolognese waren Pilze verarbeitet worden (und das mag sie absolut nicht). Das Ende vom Essen sah so aus, dass der Greyhound satt war und die Greyhoundin trotz zusätzlichen Kaltgetränkes Feuer spuckte.

Nette Notiz am Rande: Bezahlt haben wir mit dem 20 $ - Schein, der gestern Abend an der Rezeption nicht angenommen worden war. Hihi !

Danach hieß es warten, dass es 22:30 Uhr wird und wir abgeholt werden. Natürlich meldete sich kurz vor dem Zeitpunkt die Verdauung des Greyhound (den ganzen Tag gab sie Ruhe). Aber dafür war jetzt keine Zeit !

Als fünf Minuten nach dem vereinbarten Termin immer noch niemand da war, uns abzuholen, baten wir die Rezeption, für uns dort anzurufen. Der Rezeptionist bekam zur Auskunft, dass wir dort abgeholt werden, wo wir die Karten gekauft haben. Nach einigen Telefonaten mit der Verkäuferin der Tickets wurde dann bestätigt, dass wir im Hotel "Classy" abgeholt werden (den Namen verdient das Hotel wirklich !). Es kam dann auch ein TUK-TUK-Fahrer und brachte uns zum Busplatz.

Wir warten auf den Bus - aber er kommt nicht
Wir warten auf den Bus - aber er kommt nicht

Es wurde 23 Uhr, es wurde 23:15 Uhr und es wurde 23:30 Uhr - aber kein Bus kam zu uns und den anderen Wartenden. Endlich kurz nach halb 12 kam ein etwas rumpelig und abgewirtschaftet aussehender "Hotel"-Bus. Bis wir einsteigen durften, dauerte es nochmals seine Zeit. Als nächsten Schock stellten wir fest, dass unsere Kabine bereits belegt war. Lapidare Auskunft des Busfahrers: "Dann nehmt doch eine freie Kabine". Mit unserem Fotogepäck und dem kleinen Rucksack verkürzte sich die Liegefläche, sodass wir gerade so in der Länge reinpassten. In der Breite konnten wir beide nebeneinander liegen, ohne dass noch Platz übrig war. Der Greyhound lag zum Gang hin (der immerhin fast 40 cm breit war) und verkeilte sich mit Schulter und Füßen, um nicht raus- und runter zu fallen. Endlich um kurz vor Mitternacht setzte sich der Bus in Bewegung.

 

Montag, 15. Juni 2015

Da die beiden Greyhounds schon im Bett sind (es ist gerade mal 20 Uhr), habe ich mal wieder die Ehre, als kleinster Teil der Reisegruppe das Tagebuch zu schreiben. Ok, mir geht es ja auch gut und ich habe heute nachmittag geschlafen. So versuche ich mich mal zu erinnern, was in meinem kleinen Mäusehirn noch so hängen geblieben ist:

Ich weiß noch, dass der Greyhound als alter Hochseeskipper mit der Greyhoundin herum gewitzelt hat, dass die Fahrt im Hotelbus bestimmt einer stürmischen Überfahrt in der Vorschiffskoje einer Segelyacht gleicht. Die Greyhoundin hat dies immer verneint und hat Recht behalten. Es war nicht die Vorschiffs-, sondern die Achterkoje :-)

Wir lagen noch nicht ganz (auf dem Rücken), da fuhr der Bus los. Bei jedem Schlagloch wurden wir durchgeschüttelt. In Kurven rollten wir zu Dritt leicht von einer auf die andere Seite. Ein paar Mal kamen Schlaglöcher, da blieb mir beinahe mein Herz stehen, denn wir flogen in die Luft und knallten wieder auf die Matratze. Ach ja, da hatten meine Greyhounds den genialen Gedanken, unsere Seidenschlafsäcke auf die Matratze auszubreiten - so war das leicht abgewohnte Ambiente doch besser zu ertragen.

Nach zwei Stunden war eine halbstündige Pause. Währenddessen wurde die Klimaanlage abgestellt und es wurde bald so heiß wie auf dem Rücken des Steinelefanten. Ich bin bald eingegangen !!

So rumpelten wir durch die Nacht. Ab und zu fielen uns Dreien die Augen zu, bis wieder ein Hammer-Schlagloch die schönsten Träume gnadenlos beendete.

Um 5:30 Uhr erreichten wir den Busbahnhof in Phnom Penh. Wenn ich eines leiden kann, dann sind das geschwätzige und nervende Menschen am frühen Morgen, die schon gleich fragen, ob wir ein TUK-TUK in die Stadt brauchen. Am liebsten hätte ich sie alle zusammen gefiept, dass ich müde bin und schlafen will - aber mein zartes Stimmchen versteht ja hier keiner. So verscheuchte der Greyhound die aufdringlichen Menschen und räumte unser Gepäck beiseite. Als er erfuhr, dass der Anschlussbus nach Kampot erst um 7:30 Uhr abfahren sollte, organisierte er im Restaurant gegenüber der Bushaltestelle ein Frühstück. Wir konnten es draußen auf der Terrasse direkt am Tongle Sap genießen und dem Sonnenaufgang zusehen. Ach war das schön !

Nach einem kleinen Tässchen Kaffee waren meine Lebensgeister wieder voll da und ich war auf den weiteren Ablauf des Tages gespannt.

Ist das Leben für kleine Mäuse schön !!!
Ist das Leben für kleine Mäuse schön !!!
Nach Kaffee und Frühstück geht es uns gleich viel besser !
Nach Kaffee und Frühstück geht es uns gleich viel besser !

Nach dem leckeren Frühstück (der Kellner stellte uns sogar noch eine Kanne Tee gratis hin - keine Ahnung, was für eine Sorte das war, aber er schmeckte gut) gingen wir beschwingt zur Bushaltestelle zurück. Dort setzte uns ein TUK-TUK-Fahrer in sein Gefährt und kutschierte uns durch halb Phnom Penh zur Abfahrtstelle des Busses nach Kampot. Mein Gott, war hier ein Verkehr ! Viel mehr Autos, als wir bislang in Kambodscha gesehen hatten und Unmengen von Motorrädern und TUK-TUKs. Ich klammerte mich fest an meine beiden Mitreisenden, um nur ja nicht verloren zu gehen. So richtig wohl war mir nicht, aber wenn ich in die Gesichter meiner Greyhounds sah, blieb ich zuversichtlich, dass ich den heutigen Tag überlebe.

Der Bus nach Kampot war ein Kleinbus und bis auf den letzten Platz besetzt. So dachte ich, bis der Fahrer irgendwann so ganz kleine Kinderhöckerchen aus Plastik holte und im Mittelgang verteilte. Und schwupps, passten schon wieder fünf Personen mehr in den Bus.

Auf dem Weg zur Stadtgrenze von Phnom Penh, die wir erst nach 1,5 Stunden erreichten, sahen wir unseren ersten Unfall: Ein Motorradfahrer hatte sich mitsamt dem Kleinkind auf dem Motorrad auf die Straße gelegt. Da "natürlich" keiner einen Helm trug, blutete das Kind am Kopf. Ich hoffe, der Unfall war nicht schwer !

Irgendwann nach vielen Pausen (ich weiß das nicht mehr so genau, denn ich bin ab und zu weggenickt) erreichten wir nach über 12-stündiger Gesamtfahrdauer Kampot. Meine beiden Greyhounds ignorierten auch hier alle Anwerbungen von TUK-TUK-Fahrern und stapften mit mir los. Angeblich sollte die Unterkunft nur 500 Meter entfernt sein - war sie doch in der Straßenkarte verzeichnet. Allein - da war keine Unterkunft ! Passanten fragen brachte uns auch nicht weiter und so gingen wir einfach eine Querstraße weiter, wo wir die Unterkunft auch fanden. Sie war schlicht und ergreifend falsch eingezeichnet worden :-(

Das Zimmer liegt im dritten Stock mit einer großen Dachterrasse. Leider gibt es keinen Aufzug. So nutzte ich mal wieder meine Greyhoundin als Tragehilfe :-)

Nachdem wir die Wäsche gewaschen hatten und uns den Dreck der Nacht weggeduscht hatten, legte ich mich hin und meine Greyhounds gingen nach Kampot hinein. Deshalb müssen sie jetzt wieder das Tagebuch übernehmen. Gute Nacht, Ihr Menschenkinder !

 

Der Greyhound leidet ja bekanntermaßen unter seniler Bettflucht und schreibt jetzt weiter:

Im Hotelzimmer hatten wir Ameisen. Also habe ich erst einmal an der Rezeption Insektenspray besorgt und dem Treiben ein Ende gesetzt. Danach kam sofort jemand vom Hotel und hat das Zimmer neu gewischt.

An der Rezeption buchten wir anschließend für die nächsten beiden Tage zwei Komplettausflüge, da sie preislich interessant waren und unseren Vorstellungen entsprachen. Hoffentlich werden wir nicht enttäuscht ! Da der Hotelangestellte nicht wechseln konnte und deshalb in die Stadt fuhr (!), setzten wir uns in das zum Hotel gehörende Restaurant, um die Zeit zu überbrücken, bis er das Wechselgeld bringt. Da wir dort aber statt eines Snacks am Nachmittag nur eine volle Mahlzeit zu uns hätten nehmen können, tranken wir nur kurz etwas. Auch hier war kein Wechselgeld vorhanden (wir sprechen über 50 Cent) und auch die Bedienung mußte in der Nachbarschaft versuchen, unser Geld zu wechseln. Na, das macht ja einen tollen Eindruck.

Als wir unsere Wechselgelder hatten, gingen wir in die Stadt und aßen zwei mächtige Sandwiches in der englischen Kneipe "Rusty Keyhole". Danach genossen wir noch ein bißchen die Luft an der Waterfront.

Die Müdigkeit sieht man uns garnicht an.
Die Müdigkeit sieht man uns garnicht an.

Anschließend versuchten wir noch eine Bäckerei zu finden, um uns Teilchen für morgen früh zu besorgen, fanden aber keine. Und in Phnom Penh hatten wir so viele leckere Bäckereien gesehen !

So gingen wir zurück zur Unterkunft. Plötzlich überfiel uns eine bleierne Müdigkeit. Das letzte, was wir noch vor dem Hotelzimmer realisierten, war ein Auto der GIZ vor dem Hotel. So läßt uns unsere Vorfeldorganisation nicht mal im Urlaub in Ruhe :-)

Und so legt sich die Sonne schlafen - und wir auch !
Und so legt sich die Sonne schlafen - und wir auch !

 

Dienstag, 16. Juni 2015

Um 7:15 Uhr waren wir schon wach, als uns der Wecker endgültig aus dem Bett scheuchte. Geschlafen hatten wir wie zwei Steine - kein Wunder nach dem gestrigen Tag ! In der Nacht mußte es ordentlich geregnet haben, denn draußen war alles nass. Richtung Land war aber schon wieder blauer Himmel zu sehen. Es versprach also, ein sonniger Tag zu werden.

Eigentlich sollten wir um 8 Uhr abgeholt werden. Der Rezeptionist meinte aber, dass es auch später werden kann. Wir bestellten deshalb einen Kaffee - und es war klar, dass dieser von nebenan geholt werden mußte und die Suche nach Zucker seine Zeit dauerte. Anschließend wurde uns noch eine Kanne Tee hingestellt, denn der Fahrer war immer noch nicht gekommen.

Um 8:40 h kam dann ein TUK-TUK, in dem schon zwei Australierinnen saßen. So mußten wir die ganze Fahrt über mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzen - hat zwar Vorteile hinsichtlich des Windes in den Augen, aber Nachteile, da wir nicht "voraus"schauen können. Insgesamt war unsere Reisegruppe vier Personen groß. Das erste Ziel war die Anlage zur Salzgewinnung. Durch den Regen der Nacht allerdings hatte sich fast alles bereits auskristallisierte Salz wieder verflüssigt. Überhaupt endet in der Regenzeit die Salzgewinnung. Maus konnte noch anmerken, dass der Kanal, mit dem das Meerwasser hierher geleitet wird, etwa 12 Kilometer lang ist. Auch suchen wir das Salz in Europa ohne Erfolg, da es überwiegend in Kambodscha verbraucht wird und nur ein geringer Teil in Asien verkauft wird.

Nach dem Salz kam der Pfeffer an die Reihe. Natürlich nicht irgendein Pfeffer, sondern der Pfeffer aus Kampot ! Die Pfeffersträucher werden hier an Backsteintürmen hochgebunden und können bis zu 30 Jahre alt werden. Die Erntezeit endete im Mai, sodass jetzt nur noch vereinzelte Pfefferkörner an den Bäumen zu sehen waren.

Der Pfeffer wird weltweit exportiert und hat unter Feinschmeckern einen geradezu legendären Ruf. Wir gingen deshalb in das Restaurant der Pfefferfarm und frühstückten ein Eieromelett mit ganzem grünen Pfeffer (mmmh !) und Zimttoastbrotscheiben. Maus probierte derweil die verschiedenen Pfeffersorten durch.

Der Chef de la Cuisine "Le Maus" inmitten von bestem Kampot-Pfeffer
Der Chef de la Cuisine "Le Maus" inmitten von bestem Kampot-Pfeffer

Lecker gestärkt machten wir anschließend eine Landpartie zur Höhle des weißen Elefanten oder auch - wie Insider wissen - bekannt unter seinem Khmer-Namen Phnom Sorsir . Der Weg war zwar geschottert, aber schön eben und ohne Schlaglöcher. Wären wir alleine gewesen, hätten wir bestimmt mehrere Fotostopps eingelegt, so malerisch waren die Häuser inmitten der Reisefelder gelegen. Naja, das können wir dann ja übermorgen nachholen.

An der Höhle angekommen, wurden wir gleich von mehreren Bürschchen empfangen, die uns mit ihren Taschenlampen die Höhle zeigen wollten. Aber ein echter Greyhound hat seine eigene Taschenlampe dabei und so ließen die Bürschchen von uns ab. Einer von ihnen wies uns zwar darauf hin, dass wir jeder noch 1 $ Eintritt zahlen müßten. Da mußten wir ihn im Gegenzug darauf hinweisen, dass der Eintrittspreis bereits im Rahmen des Gesamtpaketes bei der Reisegesellschaft bezahlt wurde. Jetzt merkten die Bürschchen, dass bei uns nichts zu holen ist und kümmerten sich um die beiden Australierinnen.

Der berühmte weiße Elefant ist nur mit viel Phantasie zu erkennen. Dafür scheuchten wir aber ein paar Fledermäuse auf, denen unsere Taschenlampe zu hell war. Insgesamt war die Höhle ganz nett, aber nichts besonders Herausragendes.

Von hier fuhren wir nach Kep, um den im Preis inbegriffenen Lunch zu uns zu nehmen. Im Restaurant angekommen, stellte sich heraus, dass der Lunch aus Reis mit Wasser besteht. Wollten wir mehr (z.B. Gemüse oder gar Krabbenfleisch bzw. Coca Cola), mußten wir zuzahlen. War uns egal, denn die Zuzahlung belief sich auf zwei $ pro Person. Das Essen mit dem Krabbenfleisch war nicht schlecht, wohingegen der Reis der Greyhoundin mit Gemüse etwas trocken war. Naja, einem (fast) geschenkten Barsch schaut man ...... nicht hinter die Kiemen !

Gestärkt fuhren wir zum Schiffsanleger, um zur Kanincheninsel überzusetzen. Dort erklärte man uns, dass aufgrund der windigen Wetterlage heute keine Schiffe fahren dürfen und jeder deshalb 5 $ zurück bekommt. Schade, aber nicht zu ändern.

So spazierten wir noch ein bißchen am Strand entlang bzw. Maus ließ sich mal wieder fotografieren.

Dieses Mal mußten die Affen herhalten - Elefanten waren nicht zu sehen !
Dieses Mal mußten die Affen herhalten - Elefanten waren nicht zu sehen !

Und dann kam der Tiefpunkt des heutigen Tages: Schon in Bangkok hatten wir so große stachelige Früchte gesehen, die relativ teuer waren und die wir nicht kannten. Auch in Kambodscha waren uns die Früchte aufgefallen. Jetzt trauten wir uns uns kauften eine Frucht für 2,5 $. Da wir kein großes Messer dabei hatten, schnitt die Verkäuferin die Frucht gleich auf.

Der absolute Tiefpunkt des Tages: Wir probieren eine Durian-Frucht
Der absolute Tiefpunkt des Tages: Wir probieren eine Durian-Frucht

Leider kam unsere Maus zu spät, uns zu warnen. Wir bissen also beide herzhaft in das Fruchtfleisch der Durian-Frucht - um es sofort in einem hohen Bogen wieder auszuspucken ! Den Geschmack beschreibt man am besten mit altem, ranzigen und vergammeltem Weichkäse, der sich sofort in der Mundhöhle festsetzt. Pfui, war das widerlich ! Wir dachten zuerst, dass vielleicht die Frucht nicht mehr ganz frisch gewesen sei, aber da kam auch schon Maus um die Ecke und klärte uns auf, dass die Durianfrucht ein Malvengewächs ist, welches in Südostasien kultiviert wird. Sie wird auch Stink- oder Käsefrucht genannt und wie Obst verwendet. Jede Frucht enthält bis zu sechs Samen, die von einem gelblichen, dicken, fleischigen, schmierigen und stark riechenden Samenmantel umhüllt sind. Die Konsistenz erinnert an faserigen Pudding. Liebe Greyhounds, jetzt könnt Ihr Euch bestimmt vorstellen, warum die Mitnahme in Hotels oder öffentliche Verkehrsmittel strikt untersagt ist, denn wenn sich der Geruch erst einmal festgesetzt hat, bekommt man ihn nicht mehr raus. Oh Maus, warum warst Du nicht ein paar Sekunden früher da ??? Der Geschmack ließ sich auch nicht mit Wasser herunter spülen. So mußten wir bei der Heimfahrt nach Kampot damit leben, bei jedem Aufstossen den widerlichen Geschmack erneut im Mund zu haben.

Im Hotel angekommen, gingen wir in das Café "Kampot Pie & Ice Palace", wo wir mit Zitronentarte, Bananentarte und Mocha- und Schokoladen-Frappée versuchten, unsere Geschmacksnerven wieder auf Vordermann zu bringen. So leidlich gelang uns das und wir konnten uns selber wieder leiden. Maus, Maus, wo warst Du, als wir Dich ganz dringend gebraucht hätten ??

Danach kauften wir die Bustickets für den Expressbus nach Phnom Penh am Freitag (8 $ pro Person). Das weitere Ticket nach Kampong Cham müssen wir dann in Phnom Penh holen.

Wieder im Zimmer, buchten wir die Unterkunft in Kampong Cham, schrieben ein bißchen Tagebuch und gingen anschließend im Restaurant "Divino" original italienisch essen. Das war lecker: Die Gnocchi schön fest, die Pizza dünn, der Wein und Limoncello der Greyhoundin lecker und der Mangoshake des Greyhound wie immer ein Gedicht. By the way: Ein Kambodschaner hatte uns geraten, dass sich Firma Dünn & Co mit Mangos vertreiben läßt. Seit der Greyhound regelmäßig Mangos zu sich nimmt, ist es deutlich besser geworden.

Danach gingen wir im Regen ins Hotel zurück.

 

Mittwoch, 17. Juni 2015

Als wir aufwachten, regnete es immer noch (oder schon wieder - wir wissen es nicht, wir haben ja geschlafen). Na, ob der heutige Ausflug zum Bokor Hill dann überhaupt stattfindet ?

Vom Regenschirm mehr oder minder geschützt, gingen wir in das Café "Kampot Pie & Ice Palace" zum Frühstücken. Wir wurden nicht enttäuscht :-) Nur unser Sprachverstehen wurde auf eine arge Probe gestellt, als ein Kanadier kam und sich mit uns unterhielt. Das war nicht eine Socke im Mund, nein, das waren schon einige Paare !

Kurz nach 8:30 Uhr kam ein kleiner Bus und holte uns ab. Insgesamt waren wir fünf Personen, die sich vom Regen nicht hatten abschrecken lassen. Und das Schöne war, dass das Wetter umso besser wurde, je näher wir Bokor Hill kamen ! Die Temperatur erreichte zwar nicht mehr die astronomischen Höhen der vergangenen Tage, aber es war immer noch warm.

Zunächst besichtigten wir alte Häuser, die seit 80 Jahren unbewohnt und verlassen sind. Da es sich um ehemalige Häuser des Königs handelte und man stellenweise noch den schönen Bodenbelag sehen konnte, fühlten wir uns oft an den Film "Titanic" erinnert. Dort wurde in Überblendtechnik zunächst das alte Wrack gezeigt und dann die Räume, so wie sie mal waren.

Nach diesem Stopp kam die alte katholische Kirche sowie das ehemalige Kasino an die Reihe. Die ab und zu durchziehenden Wolken verliehen den verlassenen Gemäuern zusätzlich einen morbiden Charme. Vor allem tat uns der frische Wind hier oben nach der Hitze der vergangenen Tage gut !

Hier oben wurde uns auch vor dem Fahrzeug im Freien unser im Preis inbegriffenes Lunch serviert: Reis mit Gemüse und Soja-Sauce. Naja, heute Abend gibt es wieder besseres Essen :-)

Anschließend fuhren wir zum neuen Kasino. Ein monströser Klotz, der wohl ein bißchen Flair von Las Vegas hierher bringen sollte, dabei aber schon ganz schön angegammelt aussah, erwartete uns. Das Teil hatte überhaupt keinen Charme, weshalb wir lieber unserer Maus auf ihrem Besichtigungsgang folgten.

Maus wollte einmal in ihrem Leben im Bokor Hill Casino spielen - aber sie wurde nicht zu den Spielautomaten vorgelassen (nur weil sie zu klein ist !)
Maus wollte einmal in ihrem Leben im Bokor Hill Casino spielen - aber sie wurde nicht zu den Spielautomaten vorgelassen (nur weil sie zu klein ist !)
Danach wollte sie wenigstens ein Bier im Bokor Hill Casino trinken - auch das bekam sie nicht, weil sie angeblich auch dafür zu klein ist !
Danach wollte sie wenigstens ein Bier im Bokor Hill Casino trinken - auch das bekam sie nicht, weil sie angeblich auch dafür zu klein ist !
Einen der klebrigen Kuchen hätte sie bekommen können, aber: "Ich will keine Schokolade, ich bin in einem Kasino !"
Einen der klebrigen Kuchen hätte sie bekommen können, aber: "Ich will keine Schokolade, ich bin in einem Kasino !"
In die Kinderabteilung sollte sie gehen, aber eine schlaue Maus gehört doch nicht zu Billig-Plüschtieren, die kein Hirn haben. So setzte sich Maus nur kurz hin und wartete, bis die Verkäuferin verschwunden war. Anschließend rannte sie schnell weg zu
In die Kinderabteilung sollte sie gehen, aber eine schlaue Maus gehört doch nicht zu Billig-Plüschtieren, die kein Hirn haben. So setzte sich Maus nur kurz hin und wartete, bis die Verkäuferin verschwunden war. Anschließend rannte sie schnell weg zu
einem Pappaufsteller, wo sie beweisen konnte, dass sie doch ganz Charmeur sein kann.
einem Pappaufsteller, wo sie beweisen konnte, dass sie doch ganz Charmeur sein kann.

Wieder in Kampot angekommen, gingen wir zu "Ellies" und tranken unseren (fast schon) täglichen Fruchtsmoothie. Anschließend ruhten wir uns im Hotelzimmer aus.

Um 17 Uhr waren wir am Bootsanleger, da im heutigen Programm eine Glühwürmchen- und Sonnenuntergangsfahrt enthalten war. Wir fuhren den Bay-River aufwärts, was sehr schön war. Dies lag unter anderem daran, dass wir auf dem Oberdeck saßen und so von dem Musikgeplärre unter Deck kaum etwas mitbekamen.

Die Greyhounds bei der abendlichen Bootsfahrt
Die Greyhounds bei der abendlichen Bootsfahrt

Als es dunkel wurde, drehte das Schiff und wir fuhren wieder Richtung Kampot. Der farbenprächtige Sonnenuntergang fiel komplett aus, da der Himmel stellenweise richtig dunkel bewölkt war.

Die Greyhoundin fasst ganz mutig eine furchterregende Schnecke an.
Die Greyhoundin fasst ganz mutig eine furchterregende Schnecke an.

Der Kapitän fuhr auf dem Rückweg nahe am Ufer lang und suchte die Glühwürmchen. An einem Gebüsch wurden wir dann auch fündig und konnten ein paar der kleinen Leuchterchen sehen. Der Greyhound nahm sogar eines in die Hand.

Da das Wetter schlechter geworden war, gingen wir unter Deck und mußten nun den fürchterlichen Krach von völlig übersteuerten Boxen ertragen. Asiaten mögen es anscheinend sowieso gerne laut, denn bislang haben wir noch nicht erlebt, dass es ruhig zugehen kann. Immer muss irgendwo eine Krachmaschine laufen :-(

Kein Wunder also, dass wir jedes Mal auf Deck flüchteten, sobald das Wetter es zuließ. Aber dennoch war es eine schöne Schiffstour.

In Kampot hatte leider der Italiener von gestern geschlossen, weshalb wir bei einem Chinesen eine Pizza gegessen haben. Sie war nicht schlecht, kam aber an das Original von gestern nicht heran.

Anschließend ging es ins Hotel zurück.

 

Donnerstag, 18. Juni 2015

Heute haben wir es ganz langsam angehen lassen und sind erst um 8:45 Uhr aufgestanden (ja, ich kann Euch schon hören: "Faule Bande" und so. Aber im Gegensatz zu unseren bisherigen Urlauben kommt es uns so vor, dass die Zeit gaaaanz langsam vergeht. Jetzt sind wir erst in der dritten Woche unterwegs und es kommt uns schon sooo lange vor. Unsere Tiefenentspannung nimmt von Tag zu Tag zu.). Anschließend sind wir wieder in das Café "Kampot Pie & Ice Palace" zum Frühstücken gegangen. Auch heute wurden wir nicht enttäuscht. Die Bedienung wußte fast noch alles auswendig, was wir gestern genommen hatten.

Da das Wetter heute Sonnenschein versprach, kamen wir mit ihr ins Gespräch zum Thema Mieten eines Motorrades. Sie hatte (natürlich) eines mit Automatik, welches wir heute für fünf Dollar mieten konnten. Ok, es war eine alte Möhre mit schon einigen Kratzern und die Helme hatten mehr Alibi-Funktion als dass wir mit diesen Teilen einen Unfall haben wollten, aber egal, wir wollten zum einen keinen Schönheitswettbewerb gewinnen und zum anderen keinen Unfall haben. Der Greyhound gewöhnte sich schnell an den Gasgriff und die butterweiche Bremse und so düsten wir nach einem Tankstopp los. Eine taugliche Karte hatten wir nicht dabei, aber wer braucht das schon :-)

Die Greyhounds on bike
Die Greyhounds on bike

An das Verkehrsverhalten hatten wir uns ja schon gewöhnt und so konnten wir gut im Verkehr mitschwimmen. Unsere Maus war anfangs etwas skeptisch und sah uns schon in irgendeinem kambodschanischen Krankenhaus liegen, aber nach ein paar Kilometern hatte sie sich beruhigt. Der Helm war es nicht, der sie beruhigt hatte, sondern unsere Anwesenheit gab ihr das Gefühl von Sicherheit.

Maus war zwar nicht ganz glücklich über den Helm, aber wer mitkommen will, trägt Helm !
Maus war zwar nicht ganz glücklich über den Helm, aber wer mitkommen will, trägt Helm !

Unterwegs stoppten wir sehr häufig, um die Bilder nachzuholen, die wir vorgestern bei der TUK-TUK-Fahrt nicht machen konnten. Die saftig-grünen Reisfelder bildeten einen so herrlichen Farbkontrast zu den Bambushütten, dass unsere Kameras ganz schön zu arbeiten hatten. Apropos Kamera: Irgendwann unterwegs hatte der Greyhound die Gegenlichtblende des Objektivs verloren. Schade, aber kein großer Verlust.

Natürlich fuhren wir auch noch einmal zur Kampot Pfeffer-Farm. Heute blieb dort allerdings die Küche kalt, da Umbauarbeiten im Gange waren. So tranken wir nur kühlen Zitronensaft mit Angostura.

Um viele Eindrücke reicher fuhren wir zurück nach Kampot zu "Ellies".

Die furchterregenden Biker vom Club "Hell's Maus"
Die furchterregenden Biker vom Club "Hell's Maus"

Dort stärkten wir uns mit leckerem Toast und dem fast schon üblichen Mango-Shake. Er scheint wirklich zu helfen, denn wir sind beide weit davon entfernt, uns "dünn" zu machen :-)

Danach ruhten wir uns im Hotel aus. Beim abendlichen Duschen stellten wir fest, dass wir wegen unserer "super" Helme und dem daran fehlenden Sonnenschutzschirm richtig kleine Rothäute im Gesicht geworden waren. Auch die Hände des Greyhound waren leicht gerötet (die Finger waren noch hell, da diese die Griffe nach unten hin umfasst hatten).

Vor dem Abendessen im "Divino" zahlten wir unser Zimmer - in bar, denn Karten können nicht angenommen werden.

Das Abendessen im "Divino" war wieder sehr lecker. Auf Kosten des Hauses gab es zur Rechnung zwei Limoncelli gratis dazu, so dass die "arme" Greyhoundin zwei dieser Getränke zum Abschluss unseres Besuchs in Kampot trinken mußte.

Wieder im Zimmer packten wir und ab ging es in die Heia, denn morgen heißt es um 6:30 Uhr aufstehen.

 

Freitag, 19. Juni 2015

Aufstehen, aus Fertigpulver Kaffee kochen, die Rucksäcke drei Etagen nach unten schleppen und zur Bushaltestelle gehen - das alles ging zum Glück sehr flott, denn kaum saßen wir an der Bushaltestelle unter einem Baum, fing es an zu regnen. Und es regnete und regnete und regnete ! Was waren wir froh, im Trockenen auf die Abfahrt des Busses warten zu können.

Die Greyhoundin und...
Die Greyhoundin und...
.....der Greyhound warten im Trockenen auf den Bus nach Phnom Penh
.....der Greyhound warten im Trockenen auf den Bus nach Phnom Penh
Unsere Maus will noch einen letzten Blick auf Kampot erhaschen und drückt sich im Bus ihre Nase platt.
Unsere Maus will noch einen letzten Blick auf Kampot erhaschen und drückt sich im Bus ihre Nase platt.

Mehr oder minder pünktlich fuhr der Bus ab. Das letzte Paar, das noch zustieg, hatte eine Durian im Gepäck. Wir rochen es sofort und machten uns auf eine stinkende Fahrt gefasst. Aber zum Glück saugte die Klimaanlage den „Duft“ soweit weg, dass es nur ab und zu roch.

Wir hatten ja die Fahrt in einem Expressbus gebucht - und wurden nicht enttäuscht ! Zum Glück für die Greyhoundin saßen wir nicht vorne, denn sonst wäre sie wahrscheinlich tausend Tode gestorben. Der Fahrer überholte, wo eigentlich nichts frei war, hupte entgegenkommende Motorräder an, dass sie Platz machten, ließ sich auch durch große entgegenkommende LKW nicht aus der Ruhe bringen (und vorallem vom Überholen abhalten) - kurz, es war das Beste, garnicht hinzuschauen. Wie durch ein Wunder passiert hier aber auch nichts, denn alle Fahrer denken mit, weichen aus und hupen, um andere Verkehrsteilnehmer auf sich aufmerksam zu machen.

Pünktlich waren wir im sonnigen Phnom Penh angekommen und ließen uns von einem TUK-TUK zum zentralen Busbahnhof bringen. Dort kauften wir zwei Bustickets nach Kampong Cham. Leider konnten wir erst den Bus um 12:45 Uhr nehmen und mußten somit über 1,5 Stunden warten. Wir vertrieben uns die Zeit mit Essen und Schauen und Warten.

Maus ist auf den Dim Sum - Geschmack gekommen.
Maus ist auf den Dim Sum - Geschmack gekommen.
Aber auch die Greyhoundin läßt sich ihr Baguette inmitten des ganzen Trubels schmecken
Aber auch die Greyhoundin läßt sich ihr Baguette inmitten des ganzen Trubels schmecken

Dann endlich kam die alte Möhre namens Bus und wir konnten unsere Plätze einnehmen. Das Gepäck wurde in den unteren Fächern gelagert, wobei wir immer hoffen, dass es am Ende der Fahrt noch dort ist.

Unser Bus nach Kampong Cham - der ganze Stolz der kambodschanischen Verkehrsbetriebe Sorya :-)
Unser Bus nach Kampong Cham - der ganze Stolz der kambodschanischen Verkehrsbetriebe Sorya :-)

Nach etwa 90 Minuten legte der Fahrer eine Pause ein. Wir kauften gegen unseren Hunger Donuts und frische Ananas mit Gewürzen (die aber zum Glück nicht so scharf waren wie in Siem Reap). Dazu gab es Saft. Was leben wir gesund !

Die Ananas mit den Gewürzen war wieder sehr lecker und nach insgesamt fast drei Stunden waren wir in Kampong Cham angekommen.

Wir hatten auch hier über booking.com ein Hotelzimmer vorgebucht und marschierten deshalb schnurstracks zum Mekong. Am Mekong angekommen, wußten wir nicht, ob wir rechts oder links die Strasse entlang gehen sollten. Aus einem Guesthouse kam jemand heraus und wir fragten ihn nach dem Hotel „Chaplin“. Er lachte nur und meinte, das Hotel sei seit Monaten geschlossen, aber er habe noch Zimmer frei. Diesen Satz mit dem „Geschlossen“ kannten wir schon und gingen zum Hotel „Chaplin“ - um dort festzustellen, dass es wirklich geschlossen hatte. Wir verstanden die Welt nicht mehr ! Da das Hotel nebenan schon ein bißchen in die Jahre gekommen war, gingen wir zurück zum Guesthouse an der Ecke und buchten im Mekong Crossing ein Zimmer für die nächsten drei Nächte.

Die Dusche klappte wieder hervorragend und nach dem Duschen und mit frischen Klamotten sah der Tag schon wieder gut aus. Er könnte ein bißchen besser aussehen, wenn das Internet hier beständig liefe. Aber wir haben wieder das alte Problem, dass zwar volle Stärke des WiFi angezeigt wird, aber der Datenverkehr doch sehr zäh läuft.

Da es wieder regnete, gingen wir in das zum Guesthouse gehörende Restaurant und ließen uns original Khmer-Gerichte servieren. Als Vorspeise gab es mit Zitronensaft gesäuerte Hühnerbrühe mit Reis und Pilzen. Als Hauptspeise hatte die Greyhoundin Nudeln mit Gemüse und Huhn und der Greyhound Reis mit Huhn und Ei - beides sehr, sehr lecker !

Mit gut gefülltem Bäuchlein (wie unsere Maus sehen wir allerdings noch nicht aus) ging es in die Heia.

 

Samstag, 20. Juni 2015

Heute hatten wir uns zwar den Wecker gestellt, aber so spät, dass wir vor ihm wach waren. Wir müssen ja nicht jeden Morgen vor 8 Uhr aufstehen - immerhin wollen wir uns erholen.

Das Frühstück nahmen wir im zum Guesthouse gehörenden Restaurant ein. Lecker war der Khmer-Kaffee. Vom Duft und Geschmack her werden die Kaffeebohnen mit Zucker geröstet, was einen leckeren Duft und Geschmack hervor bringt.

Anschließend mieteten wir uns zwei Fahrräder. Die Greyhoundin nahm das Damenrad mit Drehschaltung (nicht alle Gänge ließen sich schalten) und halbwegs funktionierender Hinterradbremse und der Greyhound bekam ein sehr schick aussehendes Mountainbike mit 4 statt 27 Gängen (die übrigen Gänge ließen sich nicht schalten, da zum Teil die Kabel abgerissen waren) und halbwegs funktionierender Vorderradbremse. Da konnte unserer Radtour ja nichts mehr im Wege stehen !

Zuerst fuhren wir zur Bambusbrücke, die ein paar Mekong-Inseln mit dem Ufer verbindet. Das Konstrukt sieht schon sehr abenteuerlich aus, scheint aber sehr belastbar zu sein, denn selbst Autos fahren darüber. So trauten wir uns auch an die Überfahrt. Der Bambusbelag gibt ein seltsames Geräusch während der Fahrt von sich. Stellenweise sieht er auch nicht mehr so taufrisch aus, aber Bange machen gilt nicht.

Die Greyhoundin ganz mutig beim Befahren der Bambus-Brücke.
Die Greyhoundin ganz mutig beim Befahren der Bambus-Brücke.
Auch dem Greyhound machte es viel Spaß (trotz schlechtem Fahrrad) !
Auch dem Greyhound machte es viel Spaß (trotz schlechtem Fahrrad) !
Natürlich half Maus mit, so gut es mit ihren kleinen Beinchen ging.
Natürlich half Maus mit, so gut es mit ihren kleinen Beinchen ging.

Nach einigen hundert Metern hatten wir die Brücke überquert und durften erst einmal unser Scherflein zum Erhalt der Brücke beisteuern. Mit einem Dollar pro Person waren wir dabei. Wir haben gerne bezahlt, denn diese Brücke hat schon etwas Einzigartiges. Die Mekonginsel ist gut bevölkert und so fuhren wir immer auf dem Hauptweg vorbei an zum Teil fast schon luxuriösen Häusern auf Stelzen. Egal, an welcher Hütte wir vorbei kamen - sofort kamen die kleinen Kinder gelaufen und begrüßten uns mit „Hallo“ oder hielten die Hand für ein High-Five hin. Manche waren auch zu faul zum Aufstehen und riefen uns ihr „Hallo“ aus der Hängematte zu.

Als wir einen sehr kitschigen buddhistischen Tempel erreichten, hielten wir an, um ein paar Fotos zu schießen. Maus büxte natürlich gleich aus und ließ sich zuerst vom Elefanten tragen, ...

Auch weiße Elefanten üben ein unglaubliche Anziehungskraft auf unsere Maus aus.
Auch weiße Elefanten üben ein unglaubliche Anziehungskraft auf unsere Maus aus.

ehe sie unvorsichtig wurde und meinte, auf einem Krokodil reiten zu müssen. Es kam wie es kommen musste, aber ein mutiger vielarmiger Krieger half ihr und rettete sie.

Maus war mal wieder zu übermütig. Aber ....
Maus war mal wieder zu übermütig. Aber ....
...ihr Retter mit den vielen Armen errettete sie vor dem sicher geglaubten Gefressen werden.
...ihr Retter mit den vielen Armen errettete sie vor dem sicher geglaubten Gefressen werden.

Nach dem glimpflichen Ausgang dieses Abenteuers blieb sie brav im Fahrradkörbchen sitzen.

Wir fuhren noch ein Stück auf der Inselstraße weiter, kehrten aber dann um, da wir noch mehr als nur die Gebäude auf der Insel sehen wollten.

Nach einer zweiten Überquerung der Bambusbrücke und einem Cola-Stopp fuhren wir über die große Mekong-Brücke zum Leuchtturm. Unser Reiseführer hatte uns zwar gewarnt, dass es anstelle von Treppen nur sehr steile Leitern geben würde. Dennoch versuchten wir unser Glück. Die Greyhoundin brach den Aufstieg nach der Hälfte ab, da es ihr doch zu wackelig wurde. So mußten der Greyhound und Maus alleine nach oben klettern. Der Ausblick von oben war ganz nett, aber nichts weltbewegendes. Zum einen lag dies daran, dass um uns herum nur Pflanzungen zu sehen waren. Des Weiteren ist die Mekong-Brücke fast genauso hoch wie der Leuchtturm. Damit hätten wir auch von dort den Ausblick ins Land haben können. Aber egal, Maus und Greyhound beglückwünschten sich gegenseitig zum mutigen Aufstieg und kletterten nach ein paar Beweisfotos wieder runter.

Maus auf dem Leuchtturm mit Blick auf den Mekong.
Maus auf dem Leuchtturm mit Blick auf den Mekong.

Wir radelten dann zum Wat Nokor - Tempel, nicht ohne unterwegs bei einer Bäckerei reichlich leckere Teilchen zu essen.

Der Tempel bzw. das, was von ihm noch übrig ist, ist ganz hübsch inmitten von Gräbern der heutigen Buddhisten gelegen. Obwohl nur noch eine Ruine, mußten wir Eintritt bezahlen. Dieser galt aber auch gleichzeitig für den Männer- und Frauenhügel am Rande von Kampong Cham. Also radelten wir auch dorthin, denn den Eintrittspreis wollten wir nicht verfallen lassen.

Die Fahrt dorthin ging entlang der Hauptstrasse. Und obwohl hier ein anderer Fahrstil als in Deutschland herrscht, fühlten wir uns nie bedrängt. Zwar hupen alle, weichen dann aber im großen Bogen aus. Das einzige Problem war die Hitze, denn vorallem gegen Ende der Strecke ging es bergauf.

Oben angekommen, stellten wir unsere Räder ab und spazierten zunächst über den Frauenhügel. Maus wußte natürlich, was es mit dem Männer- und Frauenhügel auf sich hat und erzählte uns während des Rundganges die alte Sage: "Einst hatte ein junger Mann sein Dorf verlassen, um in der Fremde sein Glück zu finden. Irgendwann kehrte er zurück und verliebte sich - ohne es zu wissen - in seine eigene Mutter. Er wollte sie sogar heiraten. Seine Mutter aber erkannte ihren Sohn und weil sie ihn nicht enttäuschen wollte, machte sie ihre Zusage zur Hochzeit davon abhängig, ob Männer oder Frauen in einer Nacht einen höheren Hügel bauen können. Gewännen die Männer, so wollte sie ihn heiraten, gewännen aber die Frauen, wird die Hochzeit abgesagt. Der Sohn stimmte zu und so arbeiteten Männer und Frauen getrennt die ganze Nacht durch. Kurz vor Sonnenaufgang befahl die Mutter den Frauen, ein großes Feuer anzuzünden. Die Männer sahen das und glaubten, die Sonne gehe auf. Sofort stellten sie die Arbeit ein. Die Frauen aber arbeiteten noch bis zum richtigen Sonnenaufgang und hatten damit den höheren Hügel geschaffen. Und so wurde nichts aus der Hochzeit zwischen Sohn und Mutter.“ Ja, so ist sie, unser Mausketier: Immer bestens im Bilde!

Auf dem Weg zum Männerhügel sahen wir viele Affen. Da sie hier auch gefüttert werden, vermehren sie sich ungebremst und klauen alles, was nicht weggeschlossen ist. Irgendwann segelte eine leere Chipstüte auf uns herab - die diebischen Affen hatten sie wohl irgendwo stibitzt und leer gefuttert.

Der untere Tempel war wieder eine mehr oder weniger kitschige Zusammenstellung von Buddha und seinen Gefolgsleuten. Die Greyhoundin wurde von einer Gruppe Asiatinnen zu einem Gruppenfoto genötigt, denn im Vergleich zu den zierlichen und kleinen Asiatinnen ist eine westeuropäische Frau schon etwas Herausragendes.

Danach radelten wir ins Hotel zurück. Unterwegs kauften wir noch zwei Bustickets für Montag nach Kratie.

Im Hotel angekommen, stärkten wir Drei uns erst einmal mit Mango-Shake.

Nach einem solchen Tag wollte auch die Maus einen Mango-Shake.
Nach einem solchen Tag wollte auch die Maus einen Mango-Shake.

Kaum hatten wir den zweiten Shake getrunken, fing es an, zu regnen. Nein falsch, es regnete nicht, es SCHÜTTETE. Innerhalb sehr kurzer Zeit verschwand die Mekong-Brücke im Regen. Auch die Straße vor dem Hotel verwandelte sich sehr schnell in einen See. Die Motorradfahrer machten sich einen Spaß, durch das fast knietiefe Wasser zu rauschen. Nach einer guten Stunde hörte es auf und wir gingen nach unten in das Restaurant, um zu Abend zu essen.

Aber auch hier: Kaum hatten wir uns das leckere Essen einverleibt, schüttete es wieder. Haben wir jetzt die Regenzeit erwischt ??

 

Sonntag, 21. Juni 2015

Ach, und wieder "mußten" wir ausschlafen. Aber irgendwann wollte auch der Bauch auch zu seinem Recht kommen und ein Frühstück haben. Vom Regen der vergangenen Nacht war nichts mehr zu merken und so setzten wir uns wieder auf die Terrasse des Guesthouse und ließen es uns schmecken.

Zum Frühstück bestellt sich die Greyhoundin eine Kokosnuss, ist aber vom wässrigen Geschmack nicht begeistert.
Zum Frühstück bestellt sich die Greyhoundin eine Kokosnuss, ist aber vom wässrigen Geschmack nicht begeistert.

Nach dem Frühstück gingen wir durch den Ort spazieren und kamen auch wieder an einer buddhistischen Tempelanlage vorbei. Es scheint sich hier um ein Kloster oder eine Klosterschule zu handeln, denn es waren viele Mönche in der Anlage zu sehen. Wie bei anderen Anlagen auch, so kam uns auch hier die Ausschmückung der Anlage ziemlich kitschig vor. Aber nun ja, die Geschmäcker sind verschieden und über Geschmack läßt sich streiten.

Interessant fand der Greyhound heute morgen nur die Bemerkung eines TUK-TUK-Fahrers, dass hier am Mekong Kambodschaner und Muslime nebeneinander wohnen - also sind in seinen Augen anscheinend Muslime keine Kambodschaner !

Maus und ihre Elefanten :-)
Maus und ihre Elefanten :-)
Suche die Maus !
Suche die Maus !

Da wir bargeldmäßig nicht mehr sehr gut bestückt waren, versuchte der Greyhound mit der Postbank SparCard Geld aus dem Automaten zu ziehen. Also rein in die nächstbeste Bank und dort an den Geldautomaten. Die Kabine, in der er stand, war auf Gefrierschrankniveau herunter gekühlt. Karte rein stecken, PIN eingeben - und "Der Vorgang wurde abgebrochen" ???? Hä, verstehen wir nicht. Also zum nächsten Geldautomaten einer anderen Bank. Auch hier war wieder die Kabine auf Gefrierschrankniveau herunter gekühlt. Also auch hier Karte rein stecken, PIN eingeben - und "Der Vorgang wurde abgebrochen" ???? Jetzt wird es langsam komisch. Aber gegenüber, mein Schatz, da ist ein Automat der ANZ-Bank, da haben wir das letzte Mal Geld bekommen. Ok, also alles wie gehabt - einschließlich der Abbruchsmeldung :-(

Noch zwei Banken versuchten wir, wobei eine Bank uns "gnädigerweise" 100 Dollar geben wollte - was wir aber nicht annahmen, da ansonsten eine Freibuchung verbraucht worden wäre. Hmm, ist die Karte etwa beschädigt ? Wir sind ins Hotel zurück gegangen und haben die Postbank SparCard der Greyhoundin geholt. Wieder bei der ANZ-Bank bekamen wir anstandslos über ihre Karte Geld. Na toll ! Aber so schnell geben wir nicht auf und steckten die Karte des Greyhound auch nochmal in den Automaten - und siehe da, 500 Dollar spuckte das Gerät aus. Was das Herumgezicke heute morgen bei allen Banken sollte, wissen wir auch nicht. Jedenfalls ist unser Bargeldbestand jetzt wieder aufgefüllt.

Nach dieser leicht an die Nerven gehenden Aktion stärkten wir uns erst einmal im Café "Smile", welches von Buddhisten betrieben wird und behinderten bzw. benachteiligten Kindern einen Arbeitsplatz gibt. Die Drinks waren lecker und der Kuchen bzw. das Müsli ebenso.

Wieder im Hotel lasen wir nochmals den Reiseführer und den Hinweis auf das Dorf Cheung Kok. In unserem Restaurant wird ebenso darauf hingewiesen. Das Dorf wird seit Jahren von einer französischen NGO betreut. Damit die Dorfbewohner neben den Einkünften aus der Landwirtschaft auch weiteres Einkommen und die Möglichkeit einer Vor-Schulbildung haben, kann das Dorf besichtigt werden.

So fuhren wir mit einem TUK-TUK in das Dorf. Unser Fahrer telefonierte nach einer Führerin. Während wir auf sie warteten, entdeckte unsere Maus das Freiluft-Klassenzimmer und gab sofort eine Probe ihres Könnens als Englischlehrer zum Besten.

Englischlehrer Maus in der Schule in Cheung Kok
Englischlehrer Maus in der Schule in Cheung Kok

Der Rundgang durch das Dorf war sehr kurzweilig. Unter anderem erfuhren wir viel über die verschiedenen Gewürze der kambodschanischen Küche und das Leben in einem Dorf. Leider war außer der Seidenraupenzucht und dem Webstuhl kein anderes Gewerk praktisch zu besichtigen, da die Bewohner auf den Reisfeldern sind.

Des Weiteren erzählte sie viel über Kleidungssitten und Begräbnisfeiern. So ist jedem Wochentag eine eigene Kleiderfarbe zugeordnet. Für den heutigen Sonntag ist die Farbe rot vorgesehen. Bei Begräbnissen wird überwiegend weiß mit schwarz getragen. Man kann auch nur weiß oder schwarz gekleidet sein. Es muss aber immer von jeder Farbe etwas am Körper getragen werden, und wenn es z.B. bei einem weißen Anzug nur eine schwarzes Tuch ist.

Die Kleiderfarben der einzelnen Wochentage.
Die Kleiderfarben der einzelnen Wochentage.
Maus sieht beim Weben eines Kramas zu
Maus sieht beim Weben eines Kramas zu

Zum Abschluss unseres Besuchs kauften wir im Dorfladen noch einen Kramas für den Greyhound und ein Halstuch für die Greyhoundin.

Wieder zurück im Hotel, ging der Greyhound nochmals über die Mekong-Brücke zum Leuchtturm, um ein paar Bilder zu machen. Unterwegs fand er auf der Brücke ein Hufeisen - na, dann müssen wir ja bei der weiteren Reise nur noch Glück haben !

Nach Duschen und Bilder laden saßen wir auf dem Balkon unseres Hotels und sahen dem aufkommenden Regen zu. Wie gestern, schüttete es auch jetzt wieder sehr kräftig.

Die Greyhoundin freut sich über den Regen, denn sie steht im Trockenen !
Die Greyhoundin freut sich über den Regen, denn sie steht im Trockenen !
Ruck-Zuck, steht die Strasse unter Wasser !
Ruck-Zuck, steht die Strasse unter Wasser !
Aber auch das ist ein Phänomen des Regens - wir haben einen "Sonnenuntergang" über dem Mekong.
Aber auch das ist ein Phänomen des Regens - wir haben einen "Sonnenuntergang" über dem Mekong.

Abends gingen wir wieder runter in "unser" Restaurant. Und durch Sprachprobleme bedingt ergab sich eine kuriose Situation beim Essen: Wir hatten bei der Bestellung darum gebeten, die Vorspeise zu bringen, dann etwas zu warten und anschließend den Hauptgang zu servieren. Leider hatten wir das gesagt, als die Bedienung nur die Vorspeise der Greyhoundin notiert hatte. Tja, und so kam es, dass die Greyhoundin ihre Vorspeise bekam (der Greyhound schaute ihr beim Essen zu). Anschließend wurde eine kleine Pause eingelegt. Dann bekam die Greyhoundin ihre Hauptspeise (der Greyhound schaute ihr immer noch beim Essen zu) und als sie fast fertig war und der Greyhound bei der Bedienung sanft nach seinem Essen fragte, bekam auch er die Vor- und Hauptspeise auf einmal hingestellt. Naja, wer kann schon den netten Mädels mit ihrem Lachen böse sein ? Außerdem haben wir festgestellt, dass oftmals nur der Anschein erweckt wird, als verstünde die Bedienung Englisch - in Wirklichkeit können sie nur ein paar gängige Sätze. Die beiden Bedienungen haben sich danach noch mehrfach entschuldigt, aber mittlerweile ist der Greyhound so was von gelassen, dass ihn solches Mißgeschick nicht mehr nervt.

Nach einem süßen Abschluß des Essens gingen wir ein letztes Mal in Kampong Cham ins Bett.

 

Montag, 22. Juni 2015

Um 6:30 Uhr weckte uns das iPhone aus dem süßen Schlummer. Aber es nutzt ja nichts, wir wollen heute nach Kratie fahren. Nach dem wie immer leckeren Frühstück gingen wir zum vereinbarten Abholpunkt für den Minibus. Irgendwann kam auch ein TUK-TUK, fuhr aber gleich wieder weg, da aus dem Reifen hinten rechts laut vernehmlich die Luft entwich.

Auf unsere Bitte, in Anbetracht der Zeit doch ein anderes TUK-TUK aufzutreiben, reagierte die Cafébesitzerin nur sehr langsam. Wir trösteten uns mit dem Gedanken, dass der Minibus bestimmt nicht pünktlich um 8:30 Uhr abfährt. Kurz vor halb neun kam ein anderes TUK-TUK und brachte uns zu dem Platz, an dem die Minibusse abfahren. Und jetzt sagen ein paar Bilder mehr als alle Worte zu unserem heutigen Minibus Experience:

So sah der Minibus aus, als fast nur unser Gepäck eingeladen war.
So sah der Minibus aus, als fast nur unser Gepäck eingeladen war.
Und so sah er aus, als das gesamte Gepäck eingeladen bzw. zugeladen war.
Und so sah er aus, als das gesamte Gepäck eingeladen bzw. zugeladen war.
So sah es im Minibus aus, bevor die Fahrgäste eingestiegen waren.
So sah es im Minibus aus, bevor die Fahrgäste eingestiegen waren.
Wir lassen uns von dem Gedränge, was gleich herrscht, nicht unterkriegen :-)
Wir lassen uns von dem Gedränge, was gleich herrscht, nicht unterkriegen :-)

Um 9 Uhr fuhren wir endlich ab und dachten, mit insgesamt 19 Personen in einem Kleinbus, der in Deutschland für 8 (in Worten: ACHT) Personen zugelassen ist, wäre er bereits voll. Aber mitnichten ! Nach ein paar Kilometern stiegen noch drei Mönche zu. Jetzt war noch zusätzlich zum Platzproblem das Problem zu lösen, dass keine Frau neben einem Mönch sitzen darf. Also wurde ein bißchen hin- und her jongliert - und siehe da, irgendwie waren plötzlich alle drin und die Türen gingen zu. Zum Glück blieben die Fenster auf, denn sonst wären wir eingegangen. Der ständige Zug wird uns hoffentlich nicht schaden.

So sahen die beiden vorderen Sitzreihen aus, als alle eingestiegen waren (besonders bedauert haben wir den Mann im weißen Hemd, denn er hatte eigentlich gar keinen Platz, lächelte aber immer freundlich).
So sahen die beiden vorderen Sitzreihen aus, als alle eingestiegen waren (besonders bedauert haben wir den Mann im weißen Hemd, denn er hatte eigentlich gar keinen Platz, lächelte aber immer freundlich).

Mit 22 Personen und viel zu viel Gepäck waren die Beschleunigungswerte nicht mehr berauschend. Wir hofften, dass vorallem die Verzögerungswerte stimmen, falls unser überladenes Gefährt mal bremsen muss.

Mehrere Pausen wurden eingelegt, wobei die "witzigste" die um 11:30 Uhr war. Wir hielten vor einem Imbissstand und die Mönche gingen erst einmal essen. Währenddessen warteten die anderen Mitfahrer/innen bei laufendem Motor, bis sie fertig gegessen hatten. Anschließend fuhren wir weiter nach Kratie, wo wir kurz nach 12 Uhr ankamen. Der Busplatz in Kratie ist wie überall: Schmuddelig, verdreckt, ein Tohuwabohu von Waren und Personen - und das mitten in der Stadt !

Unser Hotel "Oudom Sambath" liegt am Ufer des Mekong und ist nicht weit vom Busplatz entfernt. So schlugen wir alle Angebote aus, uns dorthin zu fahren bzw. schon jetzt irgendwelche Touren zu den Delfinen zu buchen.

Im Hotel angekommen, wurden wir auch gleich gefragt, ob wir eine Tour buchen wollen. Als wir entgegneten, dass wir das selbst organisieren wollen und ggf. ein Motorrad mieten wollen, wurde uns gleich in den glühendsten Farben die Gefährlichkeit des Motorradfahrens ausgemalt.

Ein Hotelangestellter ging mit uns auf das Zimmer, ließ aber die Greyhoundin ihr Gepäck selber tragen. Erst im zweiten Stock fragte er nach, ob er die Tasche tragen könne. Da wollten wir nicht mehr ! Sein erhofftes Trinkgeld war damit futsch.

Nach einem kurzen Frischmachen gingen wir in die Stadt, um dort einen Mittagsimbiss einzunehmen.

Nach der (Tor-)Tour hat nicht nur die Maus Hunger !
Nach der (Tor-)Tour hat nicht nur die Maus Hunger !

Bei einem chinesischen Restaurant wurden wir fündig und stärkten uns mit Pizza und Salat. Die Angabe "best Pizza in town" können wir zwar nicht unterschreiben, denn da haben wir z.B. in Kampot schon bessere gehabt, aber egal, wir waren hungrig und nahmen es hin, dass die Pizza eben nicht "best Pizza in town" war.

Zu unserer Freude konnten wir hier aber ein Busticket nach Phnom Penh am Donnerstag buchen. Dieses Mal versuchen wir den Express-Minibus, der uns in 4  1/2 Stunden dorthin bringen soll. Gespannt sind wir auf die Fahrt, denn es werden immer drei Sitze an vier Personen verkauft.

Des Weiteren buchten wir für morgen eine TUK-TUK-Fahrt zu den Delfinen und Tempeln, da es hier deutlich günstiger ist als bei den anderen Anbietern.

Nah dem Essen machten wir noch einen Rundgang durch die Stadt. Die überall angepriesenen im französischen Kolonialstil errichteten Gebäude sind allerdings kein Highlight. Zwar sieht man oben noch den alten Stil, aber im Erdgeschoss haben sich allerlei Läden einquartiert, die das Gesamtbild doch arg stören. Auch wird anscheinend nahezu nichts in den Erhalt der Gebäudesubstanz investiert (so wie bei den Minibussen), sodass alles etwas marode wirkt.

Nach dem Rundgang wuschen wir unsere Wäsche, da wir hier im Hotelzimmer eine richtige Badewanne haben. Danach lümmelten wir auf dem Zimmer herum, denn draussen regnete es mal wieder.

Abends gingen wir in das zum Hotel gehörende Restaurant. Sprachlich ein himmelweiter Unterschied zu Kampong Cham. Während man uns dort noch halbwegs verstand, kann hier anscheinend nur eine der Bedienungen soweit Englisch, um die Bestellung aufzunehmen. Auch ist das Publikum eher einheimisch bzw. chinesisch als europäisch. So ist auch die Speisekarte: Spontan kann man zwischen einheimischen Gerichten wählen, wobei die englische Beschreibung der Gerichte nicht immer hilfreich ist. Aber egal, wir bestellten das, was uns am meisten anmachte und hofften, keinen allzu großen Fehlgriff gemacht zu haben.

Kurz gesagt, das Essen war in Ordnung, auch wenn es uns im "Mekong Crossing" deutlich besser geschmeckt hatte. Aber wir hatten zum Glück nichts bestellt, was gar nicht unserem Geschmack entsprach. Der Hit war die grüne Mirinda. Mirinda kannten wir aus Deutschland als Softdrink. Hier gibt es Mirinda in der Geschmacksrichtung "smooth green". Das schmeckt wie süße Waldmeisterbowle und sieht so giftgrün aus, dass bestimmt irgendeine Chemiefirma an unserem Durst verdient hat.

Nach dem Essen machten wir noch ein bißchen Englisch-Rätsel. Danach breiteten wir unsere Seidenschlafsäcke aus, denn das Bettzeug ist zwar bestimmt sauber, aber mehrere Flecken ließen uns lieber auf Nummer sicher gehen. Außerdem ist das Kopfkissen ein dicker fester Klumpen und da war es uns lieber, unseren Kopf auf Seide zu betten.

 

Dienstag, 23. Juni 2015

Wir hatten heute Nacht die Klimaanlage ausgeschaltet und stattdessen bei offenen Fenstern geschlafen. Dies war insektentechnisch kein Problem, da überall Mückengitter angebracht sind. Kurz nach 6 Uhr wachten wir auf, denn die Geräusche und Gerüche, die von draussen in unser Zimmer drangen, waren schon ein bißchen fremdartig (um es nett auszudrücken). In unserem Zimmer war des Weiteren alles ein bißchen klamm. Anscheinend ist die Mekong-Luft doch sehr feucht. Also schnell alle Fenster zu und die Klimaanlage auf "Entfeuchten" stellen.

Das Frühstück im Hotel war ok. Es gab neben den üblichen asiatischen Gerichten auch Brot mit Butter und Marmelade sowie Rührei. Der Kaffee war nicht von dieser Welt ! Trotz vieler Löffel Zucker war er immer noch so stark und bitter, dass er mindestens Tote aufwecken würde. Dafür war der Orangensaft sehr lecker und frisch gepresst.

Um 9 Uhr wurden wir zu unserer gebuchten Tour zu den Delfinen abgeholt. Zunächst fuhren wir fast 15 Kilometer am Mekong entlang stromaufwärts zum Ort Kampi, wo die Ablegestelle der Delfinbeobachtungsboote ist. Pro Person zahlten wir 9 Dollar und hatten ein Boot für uns alleine. Der Bootsführer tuckerte los und wir waren gespannt, ob und wie nahe wir die Delfine sehen würden.

Maus hält Ausschau nach den Delfinen !
Maus hält Ausschau nach den Delfinen !

Und dann sahen wir eine Rückenflosse !!! Wie elektrisiert starrten wir nun gebannt auf den Mekong und hätten am liebsten die Delfine neben das Boot gebeamt. Unser Bootsführer hatte meistens den Motor ausgeschaltet und stakte uns durch das Wasser. Nur wenn er die Position wechseln wollte, startete er kurz den Motor. Wir waren aufgeregt ! Komm doch, lieber Delfin und schwimme ein bißchen näher an unser Boot. Und dann kamen sie bis auf ca. 10 Meter heran. Wir konnten sie deutlich atmen hören. Leider hatten wir die Kamera nicht immer in der richtigen Position, um beeindruckende Fotos zu machen, aber die Bilder haben wir im Kopf.

Ohne Worte
Ohne Worte
Wir waren begeistert !
Wir waren begeistert !
Welch ein Anblick !
Welch ein Anblick !

Und unsere Maus meinte noch, dass wir froh sein sollten, wenigstens ein paar der Delfine gesehen zu haben, denn von den Irrawaddy-Delfinen gibt es leider nur noch weniger als 100 Tiere im Mekong.

Nach der Tour zu den Delfinen gab es zunächst ein kleines Mißverständnis, denn niemand hatte dem TUK-TUK-Fahrer gesagt, dass wir nicht nur die Tour zu den Delfinen gebucht hatten, sondern die große Runde mit Besichtigung der 100-Säulen-Pagode in Sambour und der Pagode in Phnom Sambok. Leider konnte er so gut wie kein Englisch, aber ein anderer TUK-TUK-Fahrer kam ihm zu Hilfe und sagte ihm, was er tun muss.

Die Fahrt zur 100-Säulen-Pagode in Sambour dauerte fast eine Stunde, denn der Weg ist lang und nicht der Beste. Außerdem hatten wir unterwegs ein kleines technisches Problem, was an einer Motorrad-Reparaturwerkstätte mal so eben nebenbei behoben wurde. An der 100-Säulen-Pagode in Sambour angekommen, aßen wir zunächst in einem Straßenimbiss. Hmmm, geschmacklich nicht gerade ein Hammer durften wir danach jeder vier Dollar für das Essen und eine Büchse Cola bezahlen. Wir glauben kaum, dass die Einheimischen auch so viel bezahlen. Aber egal, auf die paar Dollar kommt es auch nicht an.

Die 100-Säulen-Pagode war nett, aber riß uns nicht gerade vom Hocker. Nur Maus war ganz begeistert, das sie Blüten fand, die sehr gut zur Farbe ihres Fells passten.

Aufgrund der Farbe fand unser Mäuslein die Blüten besonders schön.
Aufgrund der Farbe fand unser Mäuslein die Blüten besonders schön.

Auf dem Rückweg stoppten wir noch bei der Pagode in Phnom Sambok. Viele, viele Treppenstufen erwarteten uns, um zur Pagode empor zu steigen. Witzig war die Reihe der überlebensgroßen Mönchsfiguren, die sich durch den Wald hoch zur Pagode schlängelte. Weiter oben gab es dasselbe, aber mit Nonnen. Wir verhielten uns bei der Besichtigung sehr leise, denn in der Pagode meditierten einige Mönche und Nonnen.

Nach dieser für uns etwas außergewöhnlichen Pagode fuhren wir ins Hotel, machten uns frisch und gingen in das Café "Sorya Kayaking Adventures". Der Mango-Shake war zwar nicht umwerfend, aber der Brownie und die anderen Kekse waren sehr lecker. Der Kaffee war dafür eher amerikanisch, will heißen sehr dünn.

Kaum waren wir wieder im Hotel, regnete es. Also machten wir es wie jeden Tag: Tagebuch schreiben, lesen, faulenzen (können wir mittlerweile ganz gut).

Abends gingen wir in das Restaurant "Tokae". Unser Reiseführer hatte es uns empfohlen als lecker und preiswert.

Blick auf den Markt vom Restaurant "Tokae" aus.
Blick auf den Markt vom Restaurant "Tokae" aus.
Wir laufen nicht Amok - wir essen Amok mit Fisch bzw. Hühnchen - und wir sind total Amok-begeistert !!
Wir laufen nicht Amok - wir essen Amok mit Fisch bzw. Hühnchen - und wir sind total Amok-begeistert !!

Wie die Bilder zeigen, hatten wir mit der Wahl des Restaurants nichts falsch gemacht. Die Krönung des Abendessens war ein Crépe mit Nutella und Banane bzw. Mango. Morgen Abend werden wir bestimmt wieder hierher kommen :-)

 

Mittwoch, 24. Juni 2015

Heute ließen wir es langsam angehen, auch wenn wir schon vor 8 Uhr wach wurden. Ist ja auch kein Wunder bei dem "Kopfkissen" oder besser gesagt, dem Klotz. Da kann man ja gar nicht entspannt liegen. Aber es werden auch wieder bessere Zeiten kommen.

Zum Frühstücken gingen wir in das Café "Sorya Kayaking Adventures". Na, sagen wir mal so: Das Café ist berühmt für sein selbst gebackenes Brot. Es schmeckt nicht schlecht, aber die Erfüllung ist es nicht. Dazu gab es trockenes Rührei, Bananenpfannkuchen, die wir schon weicher gegessen hatten, ein Glas Orangensaft (für das zweite Glas reichten wohl die Orangen nicht) und einen richtigen kambodschanischen Service, heißt, alle Speisen kamen mit zeitlichem Abstand hintereinander, ohne dass eine Ordnung erkennbar wäre. Schlecht war es ja nicht, aber ein zweites Mal würden wir dort nicht mehr frühstücken gehen.

Solchermaßen gestärkt, mieteten wir uns zwei Fahrräder. Sie hatten eine Single Speed Nabe oder einfacher ausgedrückt, die Gangschaltung war Fehlanzeige. Naja, wir wollen ja keine Berge erklimmen, sondern am Mekong entlang radeln.

Unser erstes Ziel war der wunderschöne kleine Tempel Wat Roka Kandal aus dem 19. Jahrhundert. Er sollte etwa zwei Kilometer südlich von Kratie sein. Das Problem ist nur, dass er bestimmt ausgeschildert ist, wir die Schrift aber nicht lesen können. So radelten wir einfach mal los - und an dem Tempel vorbei. Nach einer halben Stunde Fahrt an Häusern auf Stelzen vorbei kehrten wir um. Unterwegs hatten wir eine Tempelanlage gesehen, die aber nicht der Beschreibung des Wat Roka Kandal entsprach. Dort angekommen, sahen wir das Tempelchen. Ganz unscheinbar lag er auf der anderen Straßenseite. Jetzt galt es nur noch das Problem zu lösen, das Innere des Tempels besichtigen zu können, denn laut Beschreibung ist er dauernd abgeschlossen.

Ein Mädchen machte mit den Händen ein Schlüsselzeichen und bedeutete uns, zu warten. Alsbald kam eine junge Frau mit vielen Kindern, die uns den Tempel aufschloss und die Fensterläden öffnete, damit wir mehr Licht haben. Er erinnerte uns im Inneren mit seinen bemalten Holzsäulen und dem Aufbau stark an die norwegischen Stabkirchen. Auch außen die Schnitzereien an den Giebeln wirkten ein bißchen wie die Schnitzereien der Stabkirchen.

Nach den obligatorischen Fotos war unsere Maus gefragt: Die Kinder hatten Spaß mit ihr und sie mit ihnen und der Greyhound kam mit dem Fotografieren gar nicht mehr nach.

Nach diesem kulturellen Highlight fuhren wir zum Fähranleger in Kratie, um zur Insel Koh Trong überzusetzen. Die Insel ist berühmt dafür, dass sie während der Trockenzeit von einer sechs Kilometer langen Sandbank umgeben ist. Auf der Insel ist ein etwa 9 Kilometer langer Fahrradweg angelegt worden, der die ganze Zeit durch landwirtschaftliches Gebiet führt. So waren wir natürlich gespannt, was uns erwarten wird.

Aufgrund des Niedrigwassers ist der Anleger an der Insel nicht ganz am Ufer, sodass wir mit den Fahrrädern ein Stück durch das Wasser waten mußten. Dann hieß es nur noch, das Fahrrad durch den Mekong und über die Sandbank zu schieben.....

.... und schon waren wir auf dem vielfach betonierten Fahrradweg angekommen. Kein Auto störte unsere Fahrt durch die üppige grüne Landschaft, alle Bewohner der Insel grüßten uns freundlich, die Bäume hingen voller Pomelos (anscheinend sind sie aber noch nicht reif, denn es wurden keine zum Kauf angeboten) und das Wetter war einfach herrlich.

Zur Stärkung legten wir bei Rajabori Villas eine Pause ein. Rajabori Villas ist eine Boutique-Lodge mit Swimmingpool, die wir schon bei der Suche nach einer Unterkunft in Kratie im Internet gesehen hatten. Aber über 200 Dollar für drei Nächte war uns eindeutig zu viel gewesen. Außerdem ist die Lage sehr abgeschieden und die Essensangebote dort sind sehr hochpreisig - es ist ja auch etwas Besseres.

Maus wäre am liebsten in den Pool gehüpft, aber für alle, die nicht Hotelgäste sind, kostet das Vergnügen 5 Dollar. Das war ihr dann doch zu viel !
Maus wäre am liebsten in den Pool gehüpft, aber für alle, die nicht Hotelgäste sind, kostet das Vergnügen 5 Dollar. Das war ihr dann doch zu viel !

Der weitere Rundweg über die Insel war sehr schön. Unterwegs versuchten wir, die monströsen Bambusstangen fotografisch festzuhalten bzw. der Greyhound versuchte eine Stange hochzuheben, was ihm nur mit Mühe gelang.

Während der Greyhound sich abmühte, schaute Maus entspannt zu !
Während der Greyhound sich abmühte, schaute Maus entspannt zu !

Wieder am Fähranleger angekommen, warteten wir auf das Schifflein, welches aber noch in Kratie festgemacht hatte. Als es kam, frischte der Wind mit der Folge auf, dass die Bohlen zum Steg in das Wasser gefallen waren. Damit die Passagiere nicht so weit durch das Wasser waten müssen, versuchte der Kapitän des Fährschiffes, den Ponton näher an das Ufer zu schieben. Und während er sich abmühte, fing es plötzlich an, wie aus Kübeln zu schütten. Nun war es allen egal, dass sie beim Besteigen der Fähre nasse Füsse bekommen - alle Passagiere drängten an Bord, um wenigstens nicht ganz nass zu werden. Wir schafften es mit Mühe, unsere Fahrräder schnell genug an Bord zu hieven und noch ein bißchen trocken zu bleiben.

Im Hotel duschten wir und zogen uns trockene Kleidung an. Anschließend setzten wir uns auf die Terrasse und genossen die laue Luft. Kurz vor dem Dunkelwerden schob sich eine dunkle Wolkenwalze mit hohem Tempo auf Kratie zu und es regnete mal wieder sehr stark.

Als der Spuk zu Ende war, gingen wir im Regen in die Stadt zum Abendessen. Für uns aber kein Problem, hatten wir doch den großen Schirm von NOVOFLEX dabei. "Natürlich" war unser Ziel das Restaurant "Tokae", wo wir uns wie gestern Abend lecker und preiswert die Bäuche füllten. Die Greyhoundin bekam zum Abschluss sogar einen doppelten Pastis (wohl, weil der Besitzer Franzose ist und sonst keiner davon trinken will).

 

Donnerstag, 25. Juni 2015

Um 6 Uhr waren wir bereits wach, auch wenn der Bus erst um 7 Uhr abfahren sollte. Aber bei den Kopfkissen war das kein Wunder.

Pünktlich standen wir kurz vor 7 Uhr vor dem Hotel und pünktlich um 7 Uhr kam der Express-Minibus. Wir bekamen die letzte Sitzreihe zugewiesen, was platztechnisch kein Problem war. Problematisch war nur, dass wir hinter der Hinterachse saßen und so bei jeder Bodenwelle aus den Sitzen katapultiert wurden. Aber erfreulicherweise war der Bus am Ende nur mit 11 Personen besetzt (wir erinnern uns an den "normalen" Minibus mit 22 Personen !) und die flotte Fahrt konnte losgehen. Unterwegs wurden noch ein paar Fahrgäste eingesammelt, aber wie gesagt, jede Bankreihe war mit maximal drei Personen besetzt. Der Fahrstil war ähnlich chaotisch wie bei der Fahrt von Kampot nach Phnom Penh, aber die Devise lautete: einfach nicht hinsehen.

Unterwegs machten wir eine kurze Essenspause und weiter ging es Richtung Phnom Penh. Kurz nach 11:30 Uhr waren wir da. Sofort wurde der Bus wieder von TUK-TUK-Fahrern umlagert. Einem der Fahrer gaben wir den Auftrag, uns in unser gebuchtes Hotel "Circa 51" zu bringen, was auch sehr schnell klappte. Im Hotel checkten wir ein, mußten die Zimmerrechnung gleich bar bezahlen und sollten dann noch zu Lasten unserer VISA-Card eine Verifizierung des Kontos in Höhe von 100 Dollar unterzeichnen. Die Rezeptionistin meinte, dass diese nur im Falle von Schäden eingelöst wird. Hier weigerten wir uns, denn diesen Freibrief wollten wir nicht erteilen. Bei einer üblichen Verifizierung in Höhe von einem Cent hätten wir ja nichts gesagt, aber 100 Dollar waren uns zuviel. Und siehe da, es ging auch ohne.

Unser Zimmer ist schön groß und duftete angenehm, da eine Duftlampe brannte.  Wir machten uns frisch und gingen Richtung Königspalast und Silberpagode. Da die Ticketschalter erst wieder um 14 Uhr öffneten, stärkten wir uns unterwegs in einem kleinen Restaurant. Das war ein richtig leckerer Snack, der unsere von der Fahrt durchgeschüttelten Körper wieder in Schwung brachte.

Beim Königspalast angekommen, lösten wir schnell zwei Tickets und machten uns auf die Besichtigungstour. Da der Palast vom König bewohnt wird, konnten wir nicht alle Bereiche besichtigen. War nicht schlimm, denn es gab auch so genug zu sehen. Unsere Maus spielte den Führer und erklärte uns, dass der Palast viel Ähnlichkeit mit dem Palast in Bangkok hat. Allerdings ist er nicht so zugestellt, sondern schön übersichtlich gestaltet. Das fanden wir richtig gut, denn so konnten wir die einzelnen Gebäude viel besser fotografieren.

Maus mit einer kambodschanischen Puppe, die die Farbe des Donnerstags trägt.
Maus mit einer kambodschanischen Puppe, die die Farbe des Donnerstags trägt.
Maus fühlt sich geborgen
Maus fühlt sich geborgen

Auch wenn wir es zuerst nicht merkten, aber irgendwann standen wir in der berühmten Silberpagode. Wir fragten uns nur, wo denn jetzt das Silber sein sollte, denn außer silbernen Buddhas sahen wir nichts Silbernes - und schon gar keine silbernen Fliesen ! Hier lachte unsere Maus und zeigte auf den Boden. Jetzt sahen wir es auch: Durch die Teppiche drückten sich die Umrisse von Fliesen durch. Maus erklärte uns, dass alle Fliesen zusammengenommen fünf Tonnen wiegen. Zu ihrem Schutz wurden allerdings Teppiche ausgelegt. Beim Rausgehen zeigte sie uns eine Stelle, wo kein Teppich liegt - und so konnten wir unsere nackten Füsse auf einen Boden aus reinem Silber setzen. Schon ein tolles Gefühl !

Mit einem leichten Schlenker gingen wir in unser Hotel zurück und erfrischten uns im Pool. Und das Wort "erfrischen" ist hier sehr wörtlich zu nehmen. So "kaltes" Wasser hatten wir ja schon seit Wochen nicht mehr. Auf der einen Seite tat uns das Wasser richtig gut, auf der anderen Seite war es doch ungewohnt kalt.

Mit neuen Lebensgeistern versehen gingen wir an den Mekong und sahen ein bißchen dem Treiben zu.

Anschließend haben wir auf Anraten unseres Hoteliers im Restaurant "FRIENDS" in der Nähe des Mekong-Ufers gegessen, wo benachteiligte Jugendliche für das Berufsleben fit gemacht werden. Durchweg sehr lecker, aber auch ziemlich scharf war unser Essen. Ein Highlight war der Pomelo-Minze-Saft, der den jordanischen Zitrone-Minze-Saft sogar noch toppt.

Da unsere Bäuche ziemlich voll waren, machten wir anschließend einen Verdauungsspaziergang am Mekong-Ufer entlang. Hier konnten wir auch wieder sehen, dass es in Asien für unsere Verhältnisse gar nicht grell und bunt genug sein kann. Überall blinkten Lampen; selbst ein überlebensgroßes Bild des Königs war sehr hell beleuchtet. Natürlich gab es auch Beleuchtungen, die in unseren Augen hübsch waren.

Ein Teil des Königspalastes in Phnom Penh "by night".
Ein Teil des Königspalastes in Phnom Penh "by night".

Anschließend gingen wir ins Hotel und fielen hundemüde ins Bett.

 

Freitag, 26. Juni 2015

Endlich mal wieder eine entspannte Nacht ! Kein Klotz als Kopfkissen, nur eine dünne Decke gegen die "Kälte" der Nacht - ach, was haben wir gut geschlafen !

Nach einem erfrischenden Poolbad des Greyhounds und einem leckeren Frühstück machten wir uns auf, das Tuol-Sleng-Genozid-Museum zu besichtigen. Bis zur Machtübernahme durch die Roten Khmer eine Schule, wurde es von diesen in ein berüchtigtes Gefängnis umgewandelt. Ein Teil der Klassenräume wurde durch Ziegel- oder Holzwände in kleinste Zellen umgewandelt und ein paar Klassenräume dienten als Folterräume. Das alles war aber nicht so grauenhaft, auch wenn die Tatsache, dass hier einst Kinder gelacht und gespielt hatten und später Menschen in denselben Räumen unter Qualen geschrien hatten, an sich schon schlimm genug war. Viel belastender waren die ausgestellten Bilder der dort Gequälten und Getöteten - einmal vor der Folter und anschließend nach der Folter bzw. dem Tod. Wie die Nazis auch hatten die Roten Khmer ihre Opfer vermessen und fotografiert, ehe sie sie quälten. Auch Kleinkinder gehörten dazu, denn auch das hätten nach Meinung der Folterknechte ja CIA-Spione sein können ! Und wenn diese Perversität nicht schon schlimm genug gewesen wäre, waren zusätzlich noch Lebensgeschichten der wenigen Überlebenden zu lesen, die das ganze perfide Befragungssystem plastisch darstellten. Die Greyhoundin mußte den Rundgang zwischendrin abbrechen, denn das Ganze war wirklich nur sehr schwer zu ertragen. Immerhin wurde unter der Herrschaft der Roten Khmer ein Fünftel der Bevölkerung hingerichtet oder kam durch unmenschliche Zwangsarbeit und fehlende Ernährung bzw. ärztliche Versorgung zu Tode. Bis heute leidet die kambodschanische Bevölkerung unter diesem Trauma, denn die Überlebenden konnten ihre Toten nicht den Sitten gemäß beerdigen.

Das war sehr harte Kost: das Tuol-Sleng-Genozid-Museum in Phnom Penh
Das war sehr harte Kost: das Tuol-Sleng-Genozid-Museum in Phnom Penh

Nach diesem sehr bedrückenden Erlebnis gingen wir zum "Russischen Markt" - so genannt nach den vielen Russen, die früher hier gelebt hatten. Hier gibt es alles zu kaufen - und das bei stellenweise sehr aufdringlichen Gerüchen :-(

Im "Russenmarkt" von Phnom Penh
Im "Russenmarkt" von Phnom Penh
.....und so sollen sich die Bauarbeiter bei 36 Grad im Schatten schützen ! Wenn man die Wirklichkeit betrachtet, sieht es etwas anders aus. Schweißer arbeiten ohne Schweißerbrille, die Gerüste an den Häusern sehen sehr abenteuerlich aus und und und....
.....und so sollen sich die Bauarbeiter bei 36 Grad im Schatten schützen ! Wenn man die Wirklichkeit betrachtet, sieht es etwas anders aus. Schweißer arbeiten ohne Schweißerbrille, die Gerüste an den Häusern sehen sehr abenteuerlich aus und und und....

Wieder im Hotel, kühlten wir uns im Pool ab und machten uns fertig für den Besuch bei einer Kollegin.

Unser Pool im Hotel "Circa 51"
Unser Pool im Hotel "Circa 51"

Zunächst trafen wir uns bei der Deutschen Botschaft und fuhren dann in ihre Wohnung, die zwischen dem Mekong und dem Tongle Sap liegt. Dort erwartete uns schon Kaffee und Kuchen und eine traumhafte Aussicht. Für uns war es interessant, aus erster Hand über das Leben und Arbeiten hier in Kambodscha zu erfahren. Vielen Dank, liebe Kollegin, für diesen netten Nachmittag.

Bevor wir es vergessen: Die ehemalige stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte unseres Arbeitgebers grüßt hiermit alle, die sie kennen !

Blick auf den Tongle Sap (rechts), die Innenstadt von Phnom Penh (ganz rechts) und den Mekong (im Hintergrund) von einer schönen Wohnung aus gesehen.
Blick auf den Tongle Sap (rechts), die Innenstadt von Phnom Penh (ganz rechts) und den Mekong (im Hintergrund) von einer schönen Wohnung aus gesehen.

Anschließend ließen wir uns von einem TUK-TUK zum Restaurant "Titanic" in die Innenstadt von Phnom Penh bringen. Sehr malerisch am Ufer des Tongle Sap gelegen, aßen wir ein letztes Mal in Kambodscha zu Abend. Die Vorspeise des Greyhound (Pomelosalat mit Krabben) war ein Gedicht, die Hauptspeise (Wasserbüffelspieße) dagegen war aufgrund des doch sehr zähen Fleisches nur Mittelmaß. Aber die Aussicht auf den Tongle Sap mit seinen vielen beleuchteten Booten entschädigte dafür.

Danach gingen wir zurück zum Hotel und in die Heia.

 

Samstag, 27. Juni 2015

Heute sind wir beide nach dem Aufstehen in den Pool gegangen, um wach zu werden. Maus blieb lieber noch liegen. Schade, so verpasste sie eine schöne Gelegenheit, munter zu werden.

Das Frühstück war wie gestern. Allerdings begnügte sich die Greyhoundin mit ein paar Toastbrotscheiben, da sie Sodbrennen hat.

Nach dem Packen gaben wir das Gepäck an der Rezeption ab und gingen zum Nationalmuseum. Vom Regen der vergangenen Tage war nichts mehr zu spüren; dementsprechend war es bereits um 10 Uhr 34 Grad "warm". So freuten wir uns, dass uns im Innenhof des Nationalmuseums eine Brise etwas frische Luft zufächelte.

Wir schlenderten durch die Ausstellungshallen, ohne uns jeden Schaukasten genau anzusehen. Soweit geht unsere Kulturbeflissenheit nun doch nicht :-)

Im Innenhof gab es dafür viele Fotomotive. Auch die Maus mußte mal wieder als Objekt unserer Fotografierlust herhalten.

Zwei wohlgenährte rund Bäuchlein nebeneinander :-)
Zwei wohlgenährte rund Bäuchlein nebeneinander :-)
Unsere Maus ist doch zu schwer für ein Seerosenblatt. Aber wir haben sie rechtzeitig gerettet - so wurde nur der Allerwerteste und das Schwänzchen nass.
Unsere Maus ist doch zu schwer für ein Seerosenblatt. Aber wir haben sie rechtzeitig gerettet - so wurde nur der Allerwerteste und das Schwänzchen nass.
Da gefiel ihr das Posing inmitten der vielen hübschen Blüten doch schon viel besser !
Da gefiel ihr das Posing inmitten der vielen hübschen Blüten doch schon viel besser !

Nach diesem kulturellen Teil des Tages gingen wir zunächst in eine Apotheke und kauften ein Mittel gegen Sodbrennen. Anschließend setzten wir uns noch an den Tongle Sap, um einen letzten Blick auf die Stadt zu werfen.

Wieder im Hotel, warteten wir im Schatten auf unseren TUK-TUK-Fahrer, der uns zum Flughafen bringen sollte. Er kam auch sehr pünktlich ! (seine Dienste werden ja auch von Angehörigen der Deutschen Botschaft genutzt, da ist der Begriff der "Pünktlichkeit" wohl schon in Fleisch und Blut übergegangen).

Während der Fahrt legte ein Mädchen am Straßenrand uns einen Jasminblütenring in das TUK-TUK. Er duftet richtig gut. Je näher wir dem Flughafen kamen, umso mehr frischte der Wind auf. Leider wirbelte er aber auch den ganzen Staub auf, sodass wir kaum noch aus den Augen sehen konnten. Unser Fahrer hat zum Glück ein Visier und kann deshalb den Verkehr sehen (was wir sehr begrüßen).

Am Flughafen angekommen, fing es an, zu regnen. Weint Kambodscha etwa, dass wir gehen ?

Das Einchecken verlief problemlos. Lachen mußten wir über die Angabe der Gepäckwaage, da wir jeder angeblich genau 20 Kilogramm Gepäck dabei haben ?!?

Beim Securitycheck wurde uns der Jasminblütenring mit der Begründung, dass er riecht, wieder abgenommen :-( Hätten wir ihn mal besser in den Rucksack gepackt und nicht in die transparente Plastiktüte. Gut, danach ist man immer schlauer.

Der Flug war ohne besondere Vorkommnisse. Damit ist unser "Abenteuer" mit Air Asia erst einmal zu Ende.

In Bangkok leisteten wir uns den "Luxus", uns für etwa 12 € per Taxi zum Hotel fahren zu lassen. Die Alternative wäre ein Bus mit Umsteigen in eine Bahn gewesen. Dies ist zwar billiger, hätte aber auch deutlich länger gedauert.

Im Hotel "Evergreen Place" angekommen, bezogen wir unsere kleine Suite, bestehend aus Schlafraum, Wohnraum, kleiner Küche, Flur und Bad sowie einem Balkon. Nicht schlecht, und das für gerade mal knapp 50 € pro Nacht. Auch wurde uns unser Gepäckstück in das Zimmer gebracht, das wir vor der Abreise nach Siem Reap hier abgegeben hatten.

In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit aßen wir im Hotel zu Abend. Auch hier war die Verständigung nicht ganz problemlos, da die Jungs und Mädels des Personals ständig "Yes" sagen, auch wenn sie eigentlich gar nichts verstanden haben. Egal, am Ende waren wir satt und gingen in unsere Suite zur Nachtruhe.

 

Sonntag, 28. Juni 2015

Nach dem Aufwachen nutzte der Greyhound erst einmal den hoteleigenen Pool, um wach zu werden.

Anschließend frühstückten wir und machten uns dann auf den Weg zum Jim Thompson House. Vorbei an einem stinkenden Khlong, dessen Wasser so schwarz wie Tinte war und dessen Geruch die Assoziation des Wortes "Khlong" zum Wort "Kloake" mehr als deutlich machte, waren wir schnell bei der Sehenswürdigkeit. Unsere Maus hatte sich schon einen Text zurecht gelegt, um unser Führer durch das Anwesen zu sein, aber daraus wurde nichts. Jeder Besucher wurde einer Besuchergruppe zugeteilt und anschließend durch die einzelnen Häuser geführt. Die Außenanlagen konnten anschließend alleine besichtigt werden. Zur Geschichte des Hauses: Jim Thompson war Amerikaner und zog nach dem 2. Weltkrieg nach Bangkok. Dort kam er zu Geld, da er die Seidenindustrie in Thailand und Siam wieder belebte, indem er in Amerika die Stoffe vorführte und salonfähig machte. Unter anderem wurden die Kostüme im Film "Der König und ich" mit Yul Brynner aufgrund seiner Ideen geschneidert. Mit 61 Jahren verschwand er spurlos bei einem Ausflug nach Siam.

Ich bin begeistert, welch exotische Pflanzen es hier gibt !
Ich bin begeistert, welch exotische Pflanzen es hier gibt !
Mein letztes asiatisches wildes Tier. Ab morgen geht es in das Land der Kängurus und Koalas. Ich bin schon ganz gespannt !
Mein letztes asiatisches wildes Tier. Ab morgen geht es in das Land der Kängurus und Koalas. Ich bin schon ganz gespannt !

Nach dieser Besichtigung stärkten wir uns sehr lecker (und sehr teuer, aber es ist ja auch das Jim Thompson Haus !) mit Kuchen und Getränk, ehe wir ins Hotel zurückgingen und uns dort an den Pool begaben.

Kann ich zu diesen Leckereien "nein" sagen ?
Kann ich zu diesen Leckereien "nein" sagen ?

Nach der Abkühlung gingen wir zur Asia Herb Association und ließen uns mit Ölmassage und Kräuterstempeln behandeln. Anschließend spazierten wir durch das Siam Paragon Einkaufszentrum. Wir hätten dort fast alles kaufen können - auch ein Rolls Royce stand zum Verkauf. Aber der hätte unseren Freigepäcksrahmen bei den kommenden Flügen deutlich gesprengt. So verzichteten wir auf den Kauf :-)

Im Obergeschoß des Einkaufszentrums ließen wir uns anschließend eine Pizza und Spaghetti schmecken und gingen anschließend ins Hotel. Dort sahen wir noch ein paar Bilder durch und ab ging es ein letztes Mal in Thailand ins Bett.

 

Ich habe gerade das Tagebuch der Greyhounds gelesen und muss doch einige Anmerkungen machen: Dass die Beiden alleine zu der Massage gegangen sind, fand ich ja schon ein starkes Stück. Zur Begründung hieß es nur lapidar, dass ich zu klein sei. Was ist denn das für eine Begründung ??? Naja, ich machte es mir im Hotel gemütlich, duschte und freute mich auf den Abend. Irgendwann kamen die beiden Greyhounds wieder zurück und schwärmten mir von der bereits erwähnten Ölmassage mit Kräuterstempeln vor. Zunächst wurde wieder geduscht und anschließend über eine Stunde massiert. Danach wurde mit heißen Kräuterstempeln, die so groß wie ich gewesen sein sollen (ok, war vielleicht doch gut, dass ich nicht dabei war - ich wäre ja sonst erdrückt worden.), nochmals der ganze Körper behandelt. Über zwei Stunden dauerte wohl die Behandlung. Anschließend gab es dann nochmals Tee, ehe sich beide super entspannt auf den Heimweg machten. Und da schreiben die im Tagebuch nur ganz kurz "...und ließen uns mit Ölmassage und Kräuterstempeln behandeln". Ein bißchen mehr an Beschreibung hätte da meiner Meinung nach schon hingehört ! Naja, egal, jedenfalls schlafen die Beiden jetzt schon tief und fest, da will ich mich nicht noch weiter echauffieren. Dann also gute Nacht an alle. Mal schauen, vielleicht träume ich mit meinem kleinen Mausehirn schon von Australien !

 

Montag, 29. Juni 2015

Nach dem letzten Aufstehen in Bangkok ging der Greyhound noch einmal in den großen Pool. Das tut richtig gut, nach dem Aufstehen ein paar Bahnen im Schwimmbecken zu schwimmen und dabei die Sonnenwärme zu spüren.

Das Frühstück war wie gestern. Nur heute hatte die Greyhoundin auch wieder Appetit und so ließen wir uns ausreichend Zeit für das Essen.

Anschließend packten wir, wobei wir jetzt wieder auf das Gewicht der Reisetaschen achten müssen, denn „nur“ 20 Kilogramm sind frei. Unser Handgepäck war wie immer vollgestopft und zu schwer :-)

Nach einem Bildercheck der Ausbeute aus Kambodscha zahlten wir das Zimmer und gingen an den Pool. Anscheinend freut sich Thailand gar nicht, dass wir weiter ziehen, denn der Himmel war öfters bewölkt. Aber warm war es dennoch und so genossen wir unseren letzten Tag in Bangkok. Gegen 15 Uhr zogen wir uns an und fuhren nach kurzem Handeln mit einem TUK-TUK zur Flughafenbahn. Am Flughafen angekommen, setzten wir unsere letzten Baht in Eß- und Trinkbares um und warteten auf den Flieger nach Sydney.

Mehr oder weniger pünktlich hoben wir ab und verließen Thailand und damit Südostasien.

Unser Fazit über Südostasien:

Eine fremdartige Kultur, die uns aber jeden Tag gefesselt hat. Die Gläubigkeit und Hingabe der Bevölkerung an Buddha - selbst mitten im dichtesten Gewühl wird an Statuen kurz gebetet - beeindruckte uns.

Die Gegensätze zwischen arm und reich sind offensichtlich. Auch die Kinderarbeit auf den Straßen sowie die oftmals sichtbare fehlende zahnärztliche Versorgung - vor allem der Kinder - können sich in der Zukunft zu einem Problem auswachsen.

Die vielen Essenstände waren zwar manchmal verlockend, aber es gab auch abschreckende Beispiele. Wir hatten deshalb oftmals das Essen in einem Restaurant dem Straßenessen vorgezogen. Der Mehrpreis sprengte deshalb nicht unser Budget. Überhaupt sind gerade auf dem Land die Preise für europäische Verhältnisse so niedrig, dass wir uns oftmals fragten, wie man von dem Erlös leben kann.

Angst um unsere Sicherheit hatten wir nie. Selbst in Phnom Penh, wo jeder Reiseführer vor Motorradgangstern warnt, erlebten wir nie irgendeine brenzlige Situation. Die Freundlichkeit der Menschen, so sie noch nicht vom Tourismus verdorben waren, beschämte uns manchmal.

Erschreckend für uns war - besonders in Phnom Penh - der viele Müll auf den Strassen. Mangels geschlossener Tonnen wurde er einfach am Straßenrand abgelegt - und von den freilaufenden Katzen und Hunden wieder auseinander gezogen. Aber als Gegenpol fanden wir die Hygiene auf den Toiletten in Bangkok und Kambodscha - selbst den öffentlichen Toiletten - mustergültig. Fast immer war neben der Wasserspülung und dem Toilettenpapier ein zusätzlicher Duschschlauch vorhanden, um sich zu reinigen.

Das Problem mit Firma Dünn & Co. bekamen wir sehr schnell in den Griff, nachdem wir von einem Kambodschaner den Tipp mit der Mango bekommen hatten.

Die Verkehrsmittel, die wir nutzten, würden wir nicht alle noch einmal nutzen. Ggf. wäre es manchmal einfacher (und teurer) gewesen, ein Taxi zu nehmen. Aber trotz aller Widrigkeiten z.B. eines Nacht- oder Minibusses möchten wir das Erlebte nicht missen.

An den z.T. chaotischen Verkehr hatten wir uns schnell gewöhnt. Selbst die Greyhoundin, die noch vor ein paar Jahren Schweißausbrüche beim Anblick solcher Verkehrssituationen bekommen hätte, meisterte souverän alle Straßenüberquerungen.

Mit dem Wetter hatten wir Glück und Pech. Glück dahingehend, dass die Regenzeit sich verspätet hatte und wir so die Besichtigungen trockenen Fusses machen konnten. Pech war aber, dass die Temperaturen mit z.T. fast 38 Grad sehr anstrengend waren und wir nach einem halben Tag froh waren, im Pool abkühlen zu können.

 

Weiter geht es mit dem Tagebuch "Australien".