Einem Weihnachtsgeschenk der Greyhoundin sei Dank hatte der Greyhound die Möglichkeit, im Viererbob durch den Eiskanal zu fahren.
Aber von Anfang an: Nach der Arbeit starteten wir mit unserem Mausmobil nach Winterberg im Sauerland. Die letzten Kilometer zeigte sich die Strasse verschneit und glatt. So fuhren wir erstmalig mit Allradantrieb und fühlten uns gleich viel sicherer.
In Winterberg war alles verschneit. Unser - zum Glück vorgebuchter - Stellplatz war aber freigeräumt und hatte vollen Stromanschluss. Damit war der Komfort unserer Heizung gesichert und wir mussten nicht auf eigene Gasvorräte zurückgreifen.
Da die Nacht -7 Grad haben sollte, deckten wir noch schnell die Front- und Seitenscheiben ab. Anschließend gingen wir nach Winterberg hinein. Der Ort scheint fest in niederländischer und
belgischer Hand zu sein, was wir unschwer an den Kennzeichen sehen konnten.
In „AndRes Alm-Stub‘n“ gab es für uns ein leckeres Abendessen. Einen Teil dieser Kalorien konnten wir gleich beim Heimweg durch die kalte und fast sternenklare Nacht verbrauchen.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein von einem blauen Himmel.
Für heute Morgen war für den Greyhound eine Kutschfahrt vorgebucht worden. Nach einem kleinen Spaziergang von ein paar Kilometern erreichten wir den Pferdehof. Obwohl wir etwas früher dran waren, stand die Kutsche schon bereit. So konnten wir gleich losfahren.
Es war einfach wunderbar, durch die verschneite Landschaft zu fahren. Die Glöckchen der Pferde bimmelten, die Sonne lachte vom blauen Himmel und wir froren kein bisschen dank der bereit liegenden Decken.
Nach einer Stunde endete dieser wundervolle Beginn des Tages. Wir gingen zurück nach Winterberg und spazierten ein bisschen durch den Ort.
Anschließend mieteten wir uns einen Schlitten für zwei Tage. Selbstverständlich mussten wir ihn sofort ausprobieren und rodelten den Hang hinab. Leider gab es für heute keine Liftkarten mehr, so
dass wir den Schlitten wieder hochziehen mussten.
Nach einigen Abfahrten waren unsere Hosenbeine nass und wir gingen zum Wohnmobil zurück.
Nach einer kurzen Pause besichtigten wir die Panorama-Erlebnisbrücke. Von dort hatten wir einen wunderschönen Blick über Winterberg und die Skifahrer, die sich den steilen Hang hinab
stürzten.
Der Wind hatte etwas aufgefrischt und uns leicht ausgekühlt. So freuten wir uns auf ein Heißgetränk im Wohnmobil. Da wir die Gaswarnanlage nicht eingeschaltet hatten, ging kein Alarm beim Kochen
von Alkohol los.
Und dann wurde es auch schon Zeit, zum Startpunkt für die Bobfahrt heute Abend zu gehen. Eingecheckt waren wir schnell und gingen von dort hoch zum Start.
Witzigerweise stand der nahezu identische Bob da, mit dem wir uns in ein paar Minuten in den Eiskanal stürzen sollten.
Und dann hieß es auch schon Helm auf.
Unser Pilot wies uns kurz ein und achtete darauf, dass wir die richtige Haltung einnahmen. So mussten wir uns nach vorne beugen, die Füße an Fußrasten versteifen und mit den Händen an Griffen festhalten. Und dann rasten wir los! Wir wurden durchgeschüttelt und schlugen mit den Helmen mindestens 1000 mal an die Bordwände. Ab und zu konnten wir nach oben blicken und sahen die Eiswand an uns vorbei rasen. In den Steilkurven lag der Bob nahezu waagrecht. Ein absolut irres Gefühl.
Als wir nach 61,16 Sekunden unten angekommen waren, zitterten uns die Knie. Zudem werden wir wahrscheinlich blaue Flecke an den Ellenbogen haben, da wir mit diesen regelmäßig anstießen.
Unser Pilot hatte uns aber gut runter gebracht und so konnten wir kurz nach dem Ende der Fahrt sogar wieder richtig lachen.
Mal schauen, wie wir uns morgen fühlen werden. Der Tag heute jedenfalls hatte alles beinhaltet und sich vor allem langsam gesteigert: morgens gemächliche Kutschfahrt, nachmittags Rodeln am
verschneiten Hang und abends Rasen durch den Eiskanal mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h. Da wir am Anfang und am Ende verständlicherweise langsamer waren, muss unsere
Spitzengeschwindigkeit deutlich darüber gelegen haben.
Für den Abend hatten wir uns einen Tisch reserviert, denn das hatten wir uns heute verdient. Nach einem Mehr-Gänge-Menü ging es heim in unserer gut geheiztes Wohnmobil.
Am nächsten Morgen bekamen wir einen Schreck! Sind wir über Nacht so gealtert? Das Aufstehen von uns beiden sah wenig grazil aus. Viel mehr bewegten wir uns wie alte Leute. Die Bobfahrt von
gestern hatte unseren Knochen und Muskeln wohl mehr zugesetzt als wir gedacht haben.
Nach dem Frühstück ging es uns deutlich besser und wir gingen zum Rodelhang, um einige Abfahrten zu wagen. Wider Erwarten schmerzten dabei unsere Knochen nicht.
Nachdem wir genug den Hang hinab gerutscht waren, gaben wir den geliehenen Schlitten ab und machten eine kleine Wanderung zum Kahlen Asten. Traumhaftes Wetter und verschneite Landschaft, dabei blauer Himmel - was will man mehr.
Die Tour führte uns durch den Wald und über ebene Flächen.
Wieder in Winterberg angekommen, stärkten wir uns im Altstadt-Café. Dort gab es warm gemachten Bratapfel-Kuchen mit warmer Vanillesoße - ein Gedicht!
Und dann hieß es auch schon langsam Abschied nehmen von Winterberg. Wir richteten unser Wohnmobil für die Heimfahrt her. Problemlos erreichten wir um 19:00 Uhr wieder unsere Wohnung. Schade, dass
dieses wunderschöne Wochenende zu Ende ist.