Produkttest ABUS Urban-I 3.0

Bislang nutzen wir seit fast 3 Jahren täglich den ABUS Stadthelm und waren neugierig, welche Neuerungen bzw. Verbesserungen uns bei dem Urban-I 3.0 erwarteten.

Wir hatten uns deshalb im Mai 2020 bei ABUS als Tester für den neuen Fahrradhelm beworben. 

Unsere Bewerbung bekam nicht nur insgesamt die meisten "Likes", sondern die ABUS-Jury hatte sich auch für uns entschieden und uns als einen der Tester für den Urban-I 3.0 ausgewählt.

Folgende Testkriterien waren von uns zu berücksichtigen:

 

VERPACKUNG

Hat die Verpackung des Helms dich optisch angesprochen?

 

DESIGN

Spricht dich das Design des Helms an?

 

PASSFORM

Hat sich der Helm gut einstellen lassen und an deine Kopfform angepasst?

 

TRAGEKOMFORT

War es ein angenehmes Gefühl, den Helm zu tragen? Auch nach einer längeren Tour? Hat dich die Leichtigkeit des Helms überzeugt?

 

OPTIMALE BELÜFTUNG

War die Belüftung positiv zu spüren? Konntest du einen Unterschied zu vorherigen Helmen wahrnehmen?

 

GESAMTBEWERTUNG

Wie und wo hast du den Helm für dich genutzt? Was hat dich bei diesem Helm am Meisten überzeugt? Würdest du den Helm Freunden weiterempfehlen?

 

Am 13. Juni 2020 war es dann soweit: Der Helm kam per Post bei uns an. Neugierig öffneten wir das Paket:

Noch in der Verpackung - relativ unauffällig
Noch in der Verpackung - relativ unauffällig

Die erste Frage von ABUS, ob uns die Verpackung des Helms optisch angesprochen hat, können wir mit einem einfachen "ja" beantworten. Alle Informationen sind auf der Stirnseite der ansonsten klassisch schlichten Verpackung enthalten. Der QR-Code lässt sich leicht auslesen und führt direkt auf die Homepage von ABUS.

Die Verpackung lässt sich ohne Hilfsmittel öffnen. Gespannt waren wir, ob die Version 3.0 leichter oder schwerer als der Vorgänger ist. Also ab mit beiden Helmen auf die Küchenwaage. Unser alter Helm der Version 2.0 ließ die Anzeige der Waage auf 288 Gramm klettern. Version 3.0 brachte es dagegen nur auf 268 Gramm. Damit ist der überarbeitete Urban-I 3.0 20 Gramm leichter als sein Vorgänger.

Links der ABUS Urban-I 2.0, rechts der Nachfolger ABUS Urban-I 3.0
Links der ABUS Urban-I 2.0, rechts der Nachfolger ABUS Urban-I 3.0

Die Frage, ob uns das Design des Helms anspricht, müssen wir in unserem Fall ebenso eindeutig mit "ja" beantworten: Die neue Version ist nahezu eine optische Kopie des Vorgängermodells - und dieses Design hatte uns damals schon gefallen.

Die überarbeitete Version (rechts) wirkt durch den schmaleren Reflektionsstreifen dezenter
Die überarbeitete Version (rechts) wirkt durch den schmaleren Reflektionsstreifen dezenter
Von oben gesehen fallen die anders platzierten Öffnungen auf
Von oben gesehen fallen die anders platzierten Öffnungen auf

Nachdem rein optisch gesehen nur kleine Änderungen erkennbar waren, waren wir gespannt, ob sich die Version 3.0 gut einstellen und an unsere Kopfform anpassen lässt. Zuerst fiel uns auf, dass das Verstellrad im Nacken zur Anpassung an die Kopfform kleiner geworden ist. Das macht die Einstellung ein bißchen fummeliger, vor allem mit Handschuhen und bei Kälte.

Im Bild gut zu sehen: Der geänderte Verstellmechanismus: rechts die Version 3.0, links die Vorgängerversion.
Im Bild gut zu sehen: Der geänderte Verstellmechanismus: rechts die Version 3.0, links die Vorgängerversion.

Sehr positiv dagegen fiel uns die Einstellmöglichkeit für Zopfträger/innen auf: Sehr einfach lässt sich die Einstelleinheit verschieben und macht damit Platz für die Haartracht, ohne aber zu einem wackligeren Tragegefühl zu führen. Diese Lösung überzeugte uns !

Der Magnetverschluss funktioniert - wie schon bei der Vorgängerversion - auch bei der neuen Version 3.0 tadellos. Sehr positiv vermerkten wir, dass dieser zum Hals hin mit einer kleinen Polsterung ausgestattet ist. Das erhöht den Tragekomfort und ist bei Mitbewerbern nicht immer Serie.

 

Das Wetter in Bonn war schön und so setzten wir uns gleich auf die Räder zu einer Tour. Wir nahmen unseren "alten" Helm in der Version 2.0 und den neuen Helm mit, um einen direkten Vergleich zu haben.

Unterwegs wechselten wir mehrfach die Helme. Wie schon beim Vorgängermodell war es ein angenehmes Gefühl, den Helm zu tragen. Beide Helme vermittelten uns einen sehr guten Tragekomfort.

Bezüglich des Gewichtes wäre es übertrieben, zu sagen, dass wir Unterschiede feststellten. Aber alleine das Wissen, 20 Gramm weniger auf dem Kopf tragen zu müssen, ließ den Bewertungszeiger zu Gunsten  der Version 3.0 ausschlagen. Somit können wir auch die Frage, ob uns die Leichtigkeit des Helms überzeugt hat, mit einem "ja" beantworten.

Bei der vorherrschen Schwüle waren wir froh, dass die Belüftung des Kopfes sehr gut funktionierte. Einen Unterschied zur vorherigen Version 2.0 konnten wir allerdings nicht wahrnehmen.

Wieder zu Hause angekommen, fühlten sich beide Helme innen gleich feucht an. Ist aber kein Wunder, denn die Innenpolsterung ist identisch mit der Vorgängerversion.

Als es dunkel geworden war, testeten wir die Reflexion des Helms bei Nacht - und waren enttäuscht !

Links die Vorgängerversion, rechts die überarbeitete Version
Links die Vorgängerversion, rechts die überarbeitete Version
Auch von der Seite her gesehen reflektiert die Version 2.0 deutlich mehr
Auch von der Seite her gesehen reflektiert die Version 2.0 deutlich mehr
Links Version 2.0 (mit gebrauchter Batterie), rechts Version 3.0 (mit neuer Batterie)
Links Version 2.0 (mit gebrauchter Batterie), rechts Version 3.0 (mit neuer Batterie)

Wir nutzen unsere Helme täglich, wohnen in einer Stadt und wissen um die Notwendigkeit des Gesehen-Werdens. Deswegen fahren wir mit ständig eingeschaltetem Vorder- und Rücklicht, haben Speichenreflektoren in den Laufrädern und sind zusätzlich froh um unseren reflektierenden Helm.

Aber warum hat ABUS der neuen Version nur unscheinbare kleine Reflektionsfolien spendiert ? Auch könnte die Lampe auf der Rückseite deutlich heller strahlen.

Wir hatten bei unserem Vorgängermodell schon die serienmäßige orangefarbene Lampe gegen eine hellere mit weißem Plastik umrandete Version bei ABUS kostenlos austauschen lassen. In Verbindung mit der Blinkfunktion der Lampe und den großen Rückstrahlern fühlen wir uns damit auch bei Dunkelheit sicher.

Die überarbeitete Version dagegen reflektiert deutlich schwächer, was auch die kleine Lampe (ebenso mit Blinkfunktion ausgestattet) nicht ausgleichen kann.

Eine durchdachte Neuerung fiel uns aber auf: Der Batteriewechsel ist im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich einfacher möglich. Es werden keine Hilfsmittel benötigt, womit die Gefahr einer unabsichtlichen Beschädigung des Helms minimiert wurde.

 

Fazit:

  • Die Version 3.0 ist optisch nahezu identisch mit der Vorgängerversion.
  • Überzeugt hat uns die für Langhaarträger/innen verbesserte Einstellfunktion und der damit einhergehende verbesserte Tragekomfort.
  • Auch der Batteriewechsel ist leichter möglich.
  • Das um 20 Gramm geringere Gewicht gegenüber der Version 2.0 spürten wir nicht direkt, aber es war gut zu wissen, dass es so ist.
  • Bei den Reflektionsfolien hätte ABUS tiefer in die Kiste greifen und wenigstens den Stand der Vorgängerversion halten können. Gerade in der dunklen Jahreszeit oder bei Nachtfahrten ist es wichtig, dass man frühzeitig gesehen wird.
  • Auch könnte die kleine Leuchte auf der Rückseite kräftiger leuchten. Inmitten der in der Stadt herrschenden Lichterflut müssen Fahrradfahrer/innen jede Möglichkeit nutzen, optisch aufzufallen und sich vom Umgebungslicht abzusetzen.

Trotz dieser beiden Punkte, die ABUS leicht verbessern könnte, würden wir den Helm auch Freunden empfehlen. Dazu kommt der 1a-Kundenservice von ABUS, den wir in der Vergangenheit schon mehrfach genutzt hatten. Selbst nach Jahren des Tragens auftretende Materialschäden werden ohne Wenn und Aber ohne gesonderte Berechnung behoben. Alleine für das Wissen um diesen Kundendienst lohnt es sich für uns, einen ABUS-Helm zu tragen.