Nach dem bisherigen durchwachsenen „Sommer“ in Deutschland und den ganzen Corona-Einschränkungen freuen wir uns, bald in die Sonne fahren zu können…… und morgen ist es so weit !
Die Sonne lacht vom Himmel und wir können unser „Mausmobil“ endlich mit einem passenden Bild schmücken.
Da unser rollender Hausstand eigentlich vollständig ist, mussten wir nicht mehr allzu viel einladen. Ein paar Liter Wasser in den Tank füllen und schon waren wir abfahrbereit. Aber der Urlaub beginnt erst morgen !
Zu den Klängen von Konstantin Weckers Lied „Wenn der Sommer nicht mehr weit ist“ beendeten wir den Tag.
Freitag, 03. September 2021
Bonn - Dettelbach (Deutschland)
304 km
Heute geht es los. Bis um 15:00 Uhr verbesserten wir noch die Welt und starteten dann in unseren Urlaub. Unser Navigationssystem leitete uns problemlos. Wir hatten Glück und kein Stau hinderte unser Vorwärtskommen. Zwar war der Verkehr stellenweise etwas dichter, aber wir mussten nicht stehen.
Gegen Abend erreichten wir Dettelbach am Main. Der Stellplatz sah zwar voll aus, aber ein anderer Wohnmobilfahrer zeigte uns noch einen freien Platz auf der Wiese am Main.
Da heute unser Hochzeitstag ist, begannen wir unser Abendessen mit einem Glas Sekt.
Anschließend beendeten wir den Tag mit der Planung für morgen. Es wird zwar ein Fahrtag werden, aber er bringt uns näher an unser Ziel.
Samstag, 04. September 2021
Dettelbach (Deutschland) - Villach (Österreich)
619 km
Tanken 38,68 l
Mautgebühren Österreich 53,34 €
Nach unserem Frühstück gingen wir vor der Abfahrt noch schnell zu Edeka und kauften ein. Immerhin soll heute Abend der neue Gasgrill eingeweiht werden.
Auf der Messe in Düsseldorf hatten wir uns einen Wasserschlauch gekauft, der in einer flachen Box aufgewickelt ist. Beim Befüllen unseres Wassertanks hatten wir leider vergessen, diesen aus der Box zu nehmen. So suchte er sich eben seinen Weg selbst ins Freie und wir hatten anschließend die Arbeit, ihn wieder ordentlich zu verstauen.
Vor der Abfahrt hatten wir zum Glück die Verkehrsnachrichten abgehört, weshalb wir über die A7 Richtung Ulm fuhren. Auf der A3 Richtung Nürnberg wären wir sonst circa 3 Stunden im Stau gestanden.
Grundsätzlich hatten wir heute eine problemlose Fahrt. Ab und zu allerdings mussten wir kleine Staus umfahren.
In Österreich angekommen, waren wir gespannt, ob unsere GO-Box richtig funktioniert. Und tatsächlich, bei jeder Mautbrücke piepste sie kurz einmal auf. Als wir an die Mautstation beim Katschbergtunnel kamen, wo jedes Fahrzeug zusätzlich 12,50 € bezahlen musste, konnten wir direkt durchfahren, da unsere Mautbox auch hier funktionierte.
In Anbetracht der Zeit suchten wir uns in Villach einen Stellplatz. Schon der erste Stellplatz „Camp Gerli“ war ein Erfolg. Wir ließen uns auch nicht irritieren, dass Fahrzeuge über 3,5 t eigentlich nicht dorthin hätten fahren dürfen.
Als wir ankamen, war die Rezeption bereits geschlossen. So suchten wir uns ein Platz, schnippelten das Gemüse und heizten den Grill auf.
Das Essen war ein voller Erfolg. Auch die anschließende Reinigung des Grills war sehr einfach.
Ein Bier und eine heiße Dusche später fielen wir ins Bett. Mal schauen, was der morgige Tag uns bringt.
Sonntag, 05. September 2021
Villach (Österreich) - Bled (Slowenien)
79 km
Tanken 69,76 l
Mautgebühren Slowenien 10 € DarsGo-Box + 60 € Aufladung
Vor genau einem Jahr hatten wir unser Wohnmobil bestellt. Und nun ist es nach der Auslieferung Mitte Juli schon bald 4.000 km gefahren !
Nach dem Frühstück richteten wir den Camper für die Fahrt und fuhren los. Unser Navigationssystem wählte spontan den Wurzenpass und nicht den Karawankentunnel.
Die Auffahrt auf den Wurzenpass mit knapp 18 % Steigung war schon eine Herausforderung. Der momentane Verbrauch unseres Fahrzeuges wurde mit 75 l auf 100 Kilometer angezeigt. Zum Glück war die
eigentliche Auffahrt nur knapp 4 km lang, so dass wir das verschmerzen konnten.
Der Grenzübertritt war unspektakulär. Wir verließen Österreich und waren in Slowenien. Niemand wollte von uns etwas sehen.
Nachdem wir das liebliche Tal von Kranjska Gora durchfahren hatten, kamen wir auf die Autobahn. Bei der nächsten Raststätte hielten wir an und kauften unsere DarsGo-Box. Gleichzeitig zahlten wir
60 € Maut im Voraus. Angeblich soll das für den ganzen Urlaub reichen.
Kurz darauf erreichten wir Bled. Heute ist hier Triathlon, weshalb wir mit dem Camper manche Umleitung fahren mussten und ansonsten häufig im Verkehrschaos steckten. Allerdings war es früh
am Tag und so machten wir uns keine Gedanken.
Leider war der Campingplatz direkt am See bereits belegt. Weiterfahren konnten wir auch nicht, da die Strecke für 1 Stunde aufgrund des Triathlons gesperrt war. So zogen wir Badesachen an und
badeten im See.
Nachdem die Strecke wieder freigegeben wurde, fuhren wir zum ausgeschilderten Campingplatz „River Camp“. Dort richteten wir uns erst einmal häuslich ein. Strom und Wasser ist am Platz und Keile sind nicht nötig.
Nach einer kurzen Stärkung radelten wir einmal um den See. Wir waren froh, mit E-Bikes unterwegs zu sein, denn der Weg zum See ging stellenweise ganz schön auf und ab.
Traumhafte Ausblicke hatten wir während der Umrundung.
Der schöne Abschluss der Umrundung war eine Bootstour mit einem Pletten. Dies ist ein Ruderboot für etwa 18 Personen, welches von einem Ruderer mit zwei Ruderblättern bewegt wird. Wir saßen vorne im Bug und ließen uns zur Insel hinüberrudern. Dort angekommen, hatten wir 40 Minuten Zeit, die Kirche zu erkunden. Ehrlich gesagt, war es das Geld für den Eintritt nicht unbedingt wert. Der angepriesene Rundumblick entpuppte sich als Blick aus vier Fenstern, wobei bei einem Fenster nur das Dach der Kirche zu sehen war. Die Kirche selber war sehr schön renoviert. Highlight war die Wunschglocke. Wir konnten dreimal am Glockenseil ziehen und die Glocke übermittelte unsere Wünsche nach oben.
Nach einer kurzen Stärkung ließen wir uns zurück rudern.
Wieder bei unserem Mausmobil angekommen, richteten wir unser Abendessen her. Und wieder wurde der Grill genutzt.
Montag, 6. September 2021
Bled (Slowenien)
Unser Frühstück nahmen wir heute vor unserem Mausmobil ein. Die Sonne lachte und die Temperatur war angenehm.
Anschließend fuhren wir mit den Fahrrädern nach Bled und gingen den Fußweg hoch zur Burg. Die Burg selbst sah ganz hübsch aus und der Greyhound bekam sogar 50 % Rabatt auf den Eintritt aufgrund der Schwerbehinderung.
Nachdem wir genug gesehen hatten, gingen wir hinab und stärkten uns an der Pfarrkirche St. Martin mit Palatschinken und Honigkuchen.
Wieder am Wohnmobil angekommen, war Entspannen und Faulenzen angesagt. Damit uns nicht zu warm wurde, sprangen wir ab und zu in den Pool der Anlage.
Am späten Nachmittag machten wir einen kleinen Fahrradausflug nach Radovljica. Die Altstadt dort ist sehr malerisch - aber auch sehr klein, denn sie besteht gerade einmal aus zwei kleinen Sträßchen.
Für das Abendessen fuhren wir wieder nach Bled in das Restaurant Murka. Leckeres und reichhaltiges Essen schloss diesen Tag ab.
Bei der Heimfahrt auf unseren Rädern waren wir froh, unsere Jacken dabei zu haben, denn die Luft war mittlerweile doch sehr kühl. Wir merken eben doch, dass wir noch in den Bergen sind.
Dienstag, 07. September 2021
Bled (Slowenien) - Ljubliana (Slowenien)
61 km
Unser heutiges Ziel war die Stadt der Liebe. In Ljubliana steckt das slowenische Wort für Liebe, weshalb hier überall Herzen zu sehen sind.
Der erste Stellplatz, den wir uns ausgesucht hatten, war nicht geöffnet. Es war sowieso nur ein Parkplatz bei einem Restaurant, welches wahrscheinlich erst heute Abend öffnet. So fuhren wir weiter Richtung Zentrum und fanden auf dem Parkplatz der Gostilna Livada einen Parkplatz. Von hier sind es nur noch 2 km bis ins Zentrum. Für den Stellplatz müssen wir nur dann 10 Euro bezahlen, wenn wir nicht in diesem Restaurant essen.
Mit unseren Rädern waren wir schnell in der Stadt. Nachdem wir sie in der Innenstadt abgestellt hatten, machten wir als erstes eine Schiffstour.
Wir waren nur vier Gäste an Bord und der Guide des Bootes wusste sehr viel und sehr interessant zu erzählen. Es war herrlich, die Stadt einmal von dieser Warte aus zu sehen.
Anschließend stärkten wir uns in einem kleinen Restaurant. Hätten wir gewusst, dass das Essen sehr käselastig ist (für den Greyhound reines Gift), hätten wir etwas anderes bestellt. So aber mussten die Enzymtabletten ihr Werk tun.
Anschließend holten wir Karten für den Aufzug und den Eintritt zur Burg. Aufgrund der Schwerbehinderung des Greyhounds mussten wir beide nichts bezahlen. Das war sehr schön und schont unser Urlaubskonto.
Für die Besichtigung der Burg ließen wir uns ausgiebig Zeit.
Anschließend schlenderten wir noch durch die Fußgängerzone und ließen die Stadt auf uns wirken.
Nicht weil wir hungrig waren, sondern aufgrund eines Tipps suchten wir das Café As Apertivo. Ohne Google Maps hätten wir es nicht gefunden. Es gab dort auch den uns empfohlenen Erdbeerkuchen, welcher sehr lecker, aber auch gehaltvoll war. Naja, der Greyhound hat genügend Enzyme dabei.
Wir hatten nun genug gesehen und fuhren zurück zum Stellplatz.
Das Abendessen nahmen wir in dem zum Stellplatz gehörenden Restaurant ein. Richtig hungrig waren wir nicht, aber das Essen war wieder sehr lecker.
Mittwoch, 08. September 2021
Ljubliana (Slowenien) - Skoflje (Slowenien)
107 km
Nach dem Frühstück fuhren wir direkt nach Postojna, um dort die Höhlen zu besichtigen. Wir waren frühzeitig da und bekamen gleich Tickets für die 10:00 Uhr Tour. Die Zeit bis zur Beginn der Führung genossen wir in der Sonne.
Um 10:00 Uhr öffnete die Höhle. Die Besucher wurden nach Nationalitäten eingeteilt. Wir achteten nicht besonders darauf und waren plötzlich in einer italienischen Gruppe. Mit dem Zug fuhren wir 2 km in das Höhlensystem hinein. Dort fiel es einem der Führer auf, dass wir eigentlich gar nicht zu seiner Gruppe gehören. Wir wurden gebeten, auf die deutsche Gruppe zu warten. Diese war zahlenmäßig die größte (wen wundert das bei diesem reiselustigen Volk). Die Höhle war sehr beeindruckend, auch wenn wir schon viele Tropfsteinhöhlen gesehen hatten, die vielleicht etwas farbenfroher ausgeleuchtet waren. Aber es ist immer wieder ein schönes Erlebnis, durch diese Art von Höhlen zu wandern.
Nach circa 2,5 Stunden waren wir wieder am Tageslicht und konnten unsere gekühlten Körper in der Sonne aufwärmen. Viel Zeit ließen wir uns allerdings nicht, denn unser nächster Stopp sollte die Burg Predjamski sein. Diese sieht von außen sehr spektakulär aus, da sie in den Felsen geklebt zu sein scheint. Mithilfe eines Audioguide erkundeten wir die Burg. Sie war sehr schön hergerichtet und die Erklärungen waren von der Länge her genau richtig. Es war schon sehr spektakulär, durch die äußere sichtbare und die innere nahezu unsichtbare Felsenburg zu streifen. Wir fühlten uns in das Mittelalter zurückversetzt.
Nachdem wir lange genug ins Mittelalter zurück versetzt waren, fuhren wir zurück ins Diesseits zu einem Lidl und kauften für unser Mittagessen ein.
Gut gestärkt fuhren wir noch ein Stückchen weiter bis zur Höhle von Škocjanske. Diese wollten wir zwar erst morgen besuchen, aber uns heute schon einmal informieren.
Leider hatte die Information bereits geschlossen, so dass wir uns im Andenkenladen erkundigen mussten. Die Frau dort war allerdings sehr hilfsbereit und zeigte uns unter anderem einen Weg, der um dieses Höhlensystem herum führt. Auf diesem Weg hatten wir spektakuläre Einblicke in das Höhlensystem von oben.
Nach dieser Tour fuhren wir 3 km weiter zu unserem Stellplatz für die heutige Nacht. Der Weg hinab zum Stellplatz war sehr schmal und abenteuerlich. Aber ohne Probleme schafften wir es, unseren Camper dort auf der Wiese abzustellen.
Nachdem wir unser Anlegebier getrunken hatten und uns vom heutigen Tag erholt hatten, bereiteten wir das Abendessen vor. Heute wird es Pizza vom Gasgrill geben.
Und was soll ich sagen ? Es schmeckte einfach göttlich !! Dazu gab es Tomate-Gurke-Salat. Ein schöner Ahrwein passte vorzüglich dazu. Und als Nachtisch schmeckte uns Espresso.
Gut gefüllt gingen wir zu Bett, um morgen für die Tour fit zu sein.
Donnerstag, 09. September 2021
Skoflje (Slowenien) - Volarice (Kroatien)
147 km
Mautgebühren 2,03 € Kroatien (15 Kuna)
Nach einer ruhigen Nacht (die Gans neben unserem Camper hatte Nachtruhe) richteten wir unser Mausmobil her und fuhren die steile Auffahrt zurück zur Straße. Wir waren früh dran und erreichten die Škocjan-Höhle frühzeitig, um Karten für die Tour um 10:00 Uhr zu bekommen.
Pünktlich ging es los. Zunächst marschierten wir etwa 10 Minuten und bekamen dann eine in unseren Augen sehr langatmige Einführung auf Slowenisch und auf Englisch. Für unseren Geschmack hätte dies durchaus kürzer ausfallen können.
Dann ging es in mehreren Gruppen los. Für uns unverständlicherweise herrschte Fotografierverbot. Allerdings machten wir ab und zu doch Fotos mit unseren iPhones. Die Stalaktiten und Stalagmiten der Höhle waren nicht besonders umwerfend. Das hatten wir schon schöner gesehen. Was uns aber wirklich sehr beeindruckte, war die schiere Größe der Höhle. Stellenweise war sie über 150 m hoch. Highlight war eine Brücke über einen unterirdischen Canyon. So etwas hatten wir noch nie gesehen.
Nach etwa einer halben Stunde kamen wir wieder ans Tageslicht. Den Rest der Höhlenwelt konnten wir alleine besichtigen. Zum Teil führte der Weg durch die Höhlen, und zum Teil marschierten wir durch die eingestürzte Doline. Wir waren begeistert.
Nach über 2 Stunden waren wir wieder bei unserem Mausmobil und fuhren los. Der Grenzübergang nach Kroatien hielt uns nicht lange auf. Lediglich vier andere Fahrzeuge waren vor uns. Auf der Gegenrichtung sah es schon anders aus. Ein kilometerlanger Stau hatte sich vor der Grenze nach Slowenien gebildet. Interessanterweise wurden wir beim Grenzübergang nach unserer Corona-Impfung gefragt. Zum Glück hatten wir hier unseren QR-Code dabei.
Schon kurze Zeit später erreichten wir das Meer. Ab jetzt wird es unser ständiger Begleiter Richtung Süden sein. Glück für die Greyhoundin, die nun das Meer auf ihrer Seite hat. So hat sie einen sehr guten Blick.
In Volarice fanden wir einen Stellplatz beim Camp Raca direkt am Meer. Es ist zwar nicht die erste Reihe, aber die 10 m bis zum Strand können wir gut überwinden. Sollte heute Nacht ein Tsunami kommen, dann haben wir leider Pech gehabt.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit baden, Sonnen und einfach das Leben genießen.
Das Abendessen nahmen wir im Restaurant des Campingplatzes ein. Es war schon toll, direkt am Meer zu sitzen, den warmen Abendwind zu spüren und dem Mond beim Untergehen zuzuschauen. Unser Essen war lecker, aber morgen müssen wir mal eine Fleischpause einlegen - heute war es doch sehr reichlich gewesen.
Zum Bezahlen wollten wir am Geldautomaten kroatische Kuna ziehen, aber der Automat streikte. So ließen wir die Rechnung an der Rezeption aufschreiben.
Freitag, 10. September 2021
Volarice (Kroatien) - Biograd na Moru (Kroatien)
175 km
Tanken 62,8 l
Mautgebühren 8 Kuna (1,07 €)
Jetzt sind wir schon eine Woche unterwegs. Auf der einen Seite schade, aber auf der anderen Seite sehr schön, denn wir sind schon sehr weit gekommen.
Der Morgen begann für uns mit einem erfrischenden Bad im Meer. Es kostete zwar leichte Überwindung, in das Wasser zu gehen. Als wir aber drin waren, tat es richtig gut. Die Bettwärme war mit einem Schlag verschwunden.
Die Fahrt führte uns heute auf der Küstenstraße nach Zadar. Unterwegs hielten wir mehrfach an, um Fotos zu machen. Die der Küste vorgelagerten Inseln sehen vom Ufer aus samt und sonders total karg und baumlos aus.
Bedingt durch die sehr kurvenreiche Straße kamen wir nicht besonders schnell voran. Das war aber auch nicht schlimm, denn so konnten wir in Ruhe die Landschaft betrachten. Kurz vor Zadar begann die Autobahn. Natürlich war auch hier wieder eine Mautstelle eingerichtet worden. Wir konnten sogar in heimischer Währung zahlen, da wir unterwegs Geld am Automaten geholt hatten. Der Automat hatte zum einen einen schlechten Wechselkurs und verlangte zum anderen noch zusätzliche Gebühren, so dass uns das Geld teuer zu stehen kam. Aber wir brauchten ja einheimische Währung. Ein hoch dem Euro!
In Zadar angekommen, orientierten wir uns ein bisschen an unserer Stellplatz-App. Da der angegebene Platz dort aber mit einer Adresse angegeben war, die unser Navigationssystem nicht kannte, suchten wir uns einen anderen und fanden diesen auch auf einem großen staubigen Platz in der Nähe der Altstadt.
Die Altstadt von Zadar lebt von den alten Gebäuden und der Kathedrale. Besonders groß ist sie nicht, weshalb wir unseren Plan eines ganztägigen Besuches abänderten und uns diesen Nachmittag für die Besichtigung gönnten. Da es um die Mittagszeit war, stärkten wir uns zuerst mit Thunfisch-Brötchen, die wir an einem Straßenstand gekauft hatten. Sie schmeckten einfach lecker.
Um einen Überblick zu bekommen, stiegen wir anschließend als erstes auf den Turm der Kathedrale.
Nach diesem Ausflug in die Höhe durchstreiften wir die Straßen der Altstadt und liessen unseren Fotoapparaten freien Lauf.
Nachdem wir genug gesehen hatten, kauften wir für das Abendessen ein und gingen zurück zu unserem Camper.
Der Verkehr in Zadar war nicht besonders stark, weshalb wir schnell die Stadt verlassen konnten und schon bald an unserem Zielort Biograd na Moru angekommen waren. Beim Camp Mia fanden wir einen schönen ebenen Stellplatz unter Bäumen. Nachdem wir Landstrom angeschlossen hatten, gingen wir zum Meer und badeten uns den Schweiß des heutigen Tages vom Körper.
Nach dem Duschen gab es leckeren griechischen Salat und Brot. Unseren Vorsatz der fleischlosen Ernährung heute Abend haben wir damit eingehalten.
Samstag, 11. September 2021
Biograd na Moru (Kroatien) - Lozovac (Kroatien)
58 km
Auch heute begann unser Tag mit einem erfrischenden Bad im Meer. Einfach ein tolles Gefühl, noch bettwarm in das frische Wasser zu springen.
Heute stand der KRKA-Nationalpark auf dem Plan. Parkplätze hatte es genügend und so gingen wir als erstes zur Information, um uns beraten zu lassen. Nach eingehenden Überlegungen kauften wir das 3-Tages-Ticket, da dieses günstiger ist als jeweils an zwei Tagen ein Einzelticket zu kaufen. Heute wollten wir die Bootstour nach Roški Slap machen und morgen das Manastir-Kloster mit den oberen Wasserfällen erkunden.
Wir fuhren mit dem kostenlosen Shuttlebus hinab zum Wasser. Dort kamen wir gerade rechtzeitig, um um 12:00 Uhr die 4-Stunden-Tour mit dem Boot zu Roški Slap zu machen. Es war sehr entspannend, durch die schöne Landschaft gemächlich zu gleiten. Überhaupt ist hier alles viel grüner als im Norden. Hatten uns im Norden die der Küste vorgelagerten Inseln noch mit kahlen Steinen angestarrt, so begrüßten uns hier alle Inseln mit einem satten Grün.
Der erste Stopp des Bootes war auf dem kleinen Inselchen Visovac.
Wir hatten genügend Zeit, die Insel samt der Kirche zu erkunden. Anschließend fuhren wir weiter bis nach Roški Slap. Dort machten wir uns umgehend auf einen kleinen Rundweg um die Wasserfälle. Unterbrochen wurde die kleine Wanderung von einem Aufstieg zu einer Höhle. Hätte unten vor dem Aufstieg gestanden, dass wir etwa 600 Stufen hoch steigen müssen, hätten wir es uns geschenkt. So aber hielten wir tapfer durch und wurden von zwei Höhlenbewohnern „begrüßt“, die dort als Puppen die Steinzeit symbolisierten.
Nachdem wir alle Stufen wieder hinab gestiegen waren, setzten wir unseren Rundweg fort. Da wir gerade Sommer haben, sind die Wasserfälle nicht besonders stark. Meistens ist es eher ein sanftes Geplätscher. Aber schön ist es trotzdem.
Nachdem uns das Boot wieder an den Startpunkt gebracht hatte, machten wir den Rundweg um den Wasserfall Skradinski Buk. War es anfangs einfach ein schöner Gang durch die Natur, so kam das Highlight am Schluss. Hier konnte man wirklich von einem Wasserfall sprechen.
Nachdem uns der Shuttle Bus wieder zu unserem Wohnmobil gebracht hatte, fuhren wir auf den nebenan liegenden kleinen Campingplatz.
120 Kuna durften wir für einen sehr schönen und gepflegten Stellplatz bezahlen. Strom, saubere Sanitäranlagen und Entsorgung waren inbegriffen.
Aufgrund der angenehmen Temperaturen konnten wir draußen essen und den Sternenhimmel beobachten. So ging ein schöner Tag zu Ende.
Sonntag, 12. September 2021
Lozovac (Kroatien) - Brodarica (Kroatien)
116 km
Nach einer ruhigen Nacht (kein Wunder bei der Einöde) begrüßte uns die Morgensonne.
Zu unserem ersten heutigen Ziel, dem Kloster Manastir Krka, mussten wir zunächst einmal knapp 50 km fahren. Witzig war, dass die bestens ausgebaute Straße unserem Navigationssystem unbekannt war. So wurden wir ständig gewarnt, dass die Strecke unbefestigt sei und wir doch bitte umgehend auf den Weg zurückkehren sollen.
Wir kamen vor Öffnung des Klosters an. Der Sonntagsgottesdienst war noch in vollem Gange. So konnten wir den Mönchen beim Gesang zuhören und gleichzeitig die Ruhe des Kreuzgangs genießen.
Als wir nach einem kleinen Rundgang wieder beim Kloster ankamen, standen bereits die Reiseführer bereit. Wir konnten die Krypta besuchen, in der angeblich schon der heilige Paulus zu Besuch gewesen war. Anschließend wurde uns die Kirche gezeigt. Interessant war, dass die mit Silber besetzten Ikonen vollständige Gemälde bedeckten. So war zum Beispiel das Marienbild ein wunderschönes Gemälde, welches nachträglich mit Silber abgedeckt wurde. Hintergrund davon war, dass die Gläubigen ansonsten beim Küssen des Bildes die Farbe verwischen würden.
Nach diesem kulturellen Highlight fuhren wir zum Manojlovac-Wasserfall. Die Wege waren nur unvollständig ausgeschildert, weshalb wir zunächst den Weg zum Aussichtspunkt auf den Wasserfall gingen, den 1899 schon der Kaiser gegangen war. Ein zweiter Weg führte uns hinab zum Wasserfall. Er endete an verfallenen Ruinen von Mühlen. Mit ein bisschen Probieren und Versuchen entdeckten wir einen kleinen Pfad, der uns an den Fuß eines Wasserfalls führte. Wir konnten dort sehr schöne Bilder machen.
Leider mussten wir anschließend den steilen Berg wieder hochgehen. Bei über 30° war es nicht unbedingt ein Spaß. Aber in unserem Camper wartete auf uns eine eisgekühlte Wassermelone.
Wir hatten nun genug von Wasserfällen und Touren an steilen Hängen, weshalb wir wieder Richtung Šibenik fuhren. Unterwegs stoppten wir noch bei den Ruinen der Römerstadt Burnum. Viel war dort nicht mehr zu sehen.
Gestern hatten wir gesehen, dass beim Eingang in den Krka-Nationalpark in Lozovac angeblich Kunsthandwerk gezeigt wird. Wir hielten deshalb dort an und fuhren noch einmal mit dem Shuttle Bus hinab. Groß war unsere Enttäuschung allerdings, als wir sahen, dass es sich dort nur um Souvenirläden handelte. Herstellungsstätten wie Schmiede oder eine Weberei waren nicht im Betrieb. So fuhren wir unverrichteter Dinge wieder nach oben und weiter Richtung Šibenik.
Ursprünglich hatten wir vor, beim Solaris-Ressort einen Stellplatz für die Nacht zu nehmen. Als wir allerdings diesen riesigen Stellplatz sahen, welcher uns mehr an ein großes Hotel denn einen schönen Stellplatz erinnerte, änderten wir unseren Plan und fuhren weiter nach Brodarica. Dort bekamen wir beim Camp Klaus auch einen Stellplatz. Der Besitzer war so nett und stutzte sogar einen Olivenbaum, damit wir keine Probleme mit den Zweigen bekommen. Einen Strand gibt es hier im Ort zwar nicht, dafür aber eine betonierte Ufermole. So kühlten wir uns zunächst im Meer ab, um anschließend nach einer Dusche und einem Anlegerbier in einem Restaurant am Meer ein leckeres Fischabendessen zu uns zu nehmen. Gut gesättigt gingen wir zurück zu unserem Camper und beendeten den Tag. Mal schauen, was der morgige Tag für uns auf Lager hält.
Montag, 13. September 2021
Brodarica (Kroatien) - Okrug Gornji (Kroatien)
63 km
Unser heutiges Ziel war Trogir. Wir riefen deshalb zunächst beim dortigen Campingplatz an, um nach freien Plätzen zu fragen. Uns wurde gesagt, möglichst frühzeitig dort zu sein, da ansonsten keine Plätze mehr verfügbar wären.
Auf dem Weg nach Trogir machten wir unseren ersten Stopp in Primošten. Am Ortseingang gab es genügend Parkplätze und so konnten wir unbeschwert das kleine touristisch sehr gut entschlossene Städtchen erkunden. Nach einer guten Stunde waren wir fertig und fuhren weiter. Am Straßenrand häuften sich die Verkaufsstände für Wein. Hier stellt anscheinend jeder Bauer seinen eigenen Wein her und verkauft ihn. Wir probierten an zwei Stellen den roten Wein - und schüttelten uns. Für unseren Geschmack war der Wein einfach nur sauer.
Ein paar Kilometer später sahen wir eine Ausschilderung zu einem Winzerbetrieb. Wir folgten der Ausschilderung und kamen zum Winzerbetrieb MI.
Wir bekamen dort einen guten Einblick in die hiesige Weinherstellung.
Interessant war, dass die Reben circa 20 m lange Wurzeln bilden, da es hier nur sehr selten regnet. Anschließend konnten wir die Weine verkosten und kauften sechs Flaschen Rotwein der Sorte Babić Forma.
Die Weiterfahrt nach Trogir verlief ereignislos. Als wir den Campingplatz erreichten, standen schon einige Camper an. Unser Mut schwand. Sind wir zu spät dran? Es dauerte dann einige Zeit, bis eine Mitarbeiterin des Campingplatzes Rožac uns über den Platz führte und uns einen Stellplatz zuwies. Wir stehen zwar nicht direkt am Meer, sondern in der zweiten Reihe, aber das macht gar nichts. Wir haben viel Platz und breiteten uns deshalb gleich aus. Übrigens waren wir um 12:30 Uhr der letzte Camper, der noch einen Stellplatz bekam !
Am Abend wurde gegrillt. Macht mit unserem Grill ja auch richtig Spaß. Dazu gab es einen heute gekauften Rotwein. Anschließend planten wir unsere weitere Route durch Kroatien. Per Internet buchten wir noch eine Fährfahrt, um auf die Insel Korčula zu kommen.
Dienstag, 14. September 2021
Okrug Gornji (Kroatien)
Der heutige Tag begann mit einem erfrischenden Bad im Meer. Die Sonne lachte, das Wasser war klar und sauber und wir anschließend richtig wach - was wollen wir mehr ?
Heute stand die Besichtigung der Stadt Split auf dem Programm. Ab Trogir verkehrt eine kleine Fähre im Stundentakt. Wir fanden diese Fähre auch relativ schnell aufgrund der Beschreibungen. Kurz bevor wir an Bord gehen wollten, war unsere Maus verschwunden. Zum Glück war der Platz, an dem wir auf die Fähre gewartet hatten, nicht allzu weit entfernt. Unsere Maus saß immer noch so da, wie wir sie verlassen hatten. Oder hatte sie uns verlassen? Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall nahmen wir den kleinen Ausreißer sofort wieder an die Leine und behielten sie im Auge. Nicht auszudenken, wenn sie uns abhanden gekommen wäre.
Während der einstündigen Überfahrt saßen wir auf dem Oberdeck und genossen Wind und Sonne. Ein kleines bisschen hatten wir Bedenken wegen Sonnenbrand und ähnlichem, aber diese Bedenken schoben wir schnell beiseite.
In Split angekommen, empfing uns ein richtiges Getümmel. Viele Menschen drängten sich durch die engen Gassen des ehemaligen Diokletian-Palastes. Um diesem Gewusel zu entkommen, kauften wir uns Karten für die Kathedrale und den Turm. Die Kathedrale war eine bunte Mischung aus alten römischen Gemäuern und kirchlichen Elementen verschiedenster Stilrichtungen.
Anschließend erklommen wir den Turm. Die Greyhoundin war tapfer und ging bis zur obersten Plattform, obwohl die Treppenstufen nur aus Gitter bestanden und somit durchsichtig waren. Zudem war der ganze Turm sehr luftig gebaut und bestand mehr oder weniger nur aus Säulen. Nachdem wir den tollen Ausblick von der obersten Etage lange genug genossen hatten, stiegen wir wieder ab. Unten angekommen, nutzten wir den Tipp des Reiseführers und setzten uns auf zwei der vor der Kathedrale ausliegenden roten Kissen der Kavana Luxor.
Nach einer leckeren Stärkung mit zwei Smoothies durchstreiften wir die Innenstadt weiter. Es ist schon fantastisch, was im Laufe von fast zwei Jahrtausenden aus einem Palast wird: ein Gewirr von Häusern, engen Gassen und vielen Stilelementen, die die verschiedenen Bauherren hinterlassen haben. Dazwischen Heerscharen von Touristen und unzählige Andenkenstände.
Nachdem wir genug gesehen hatten, stärkten wir uns mit zwei leckeren Burgern am Hafen. Anschließend brachte uns die kleine Fähre wieder zurück nach Trogir.
Zurück auf dem Campingplatz, kühlten wir uns zunächst im Meer ab, ehe wir nach einem kleinen Bier zum Abendessen gingen.
Mittwoch, 15. September 2021
Okrug Gornji (Kroatien)
Nach einem erfrischenden Bad im Meer und dem Frühstück fuhren wir mit unseren Fahrrädern nach Trogir. Nach dem gestrigen Getümmel in Split war es eine Wohltat, in der Altstadt durch breite Gassen mit weniger Menschen zu gehen. Einziger Wermutstropfen war, dass wir nicht in die Kathedrale durften, da das Sommerkleid der Greyhoundin als zu freizügig eingeordnet wurde. Dabei bedeckte dieses die Knie und war zwar schulterfrei, ohne jedoch anstößig zu wirken.
Wir hatten einen Riesenspaß, durch die Gassen der Altstadt zu schlendern. Überall gab es Fotomotive und hübsch anzusehende Gebäude.
Auch die Andenkenläden waren nicht so billig und aufdringlich wie in Split gestaltet. Mittlerweile konnten wir auch über das Internet herausfinden, warum hier überall Lavendel angeboten wird. Die Nachbarinsel Hvar zum Beispiel ist berühmt für ihren Lavendelanbau. Da lag es nahe, auch ein Eis mit Lavendelgeschmack zu probieren.
Als wir uns satt gesehen hatten, deckten wir uns noch mit Vorräten ein und fuhren mit den Fahrrädern zurück.
Bevor wir an den Strand gingen, stärkten wir uns erst einmal mit leckeren Tomaten, Mozzarella sowie dem einheimischen Schinken. Danach war Strand angesagt. Leider bewölkte es sich im Laufe des Nachmittags, weshalb wir keine Probleme mit Sonnenbrand bekamen.
Am Abend wurde wieder der Grill eingeschaltet. Leckerer Tomatensalat, frisches Brot sowie herzhaft eingelegte Hühnerbrust, dazu eine Flasche des kroatischen Rotweines - was wollen wir mehr?
Und damit ging ein schöner Tag zu Ende.
Donnerstag, 16. September 2021
Okrug Gornji (Kroatien) - Orebić (Kroatien)
158 km
Auch heute wieder ließen wir unsere bettwarmen Körper mit erfrischendem Meerwasser abkühlen. Anschließend räumten wir alles weg, leerten den Abwassertank beziehungsweise füllten neues Trinkwasser nach und fuhren los. Wir nahmen nicht die Autobahn, sondern fuhren auf der Bundesstraße Nummer 8 Richtung Süden. Die Straße führte ständig am Meer entlang. Stellenweise waren wir mehrere 100 m über dem Meeresniveau. Leider war heute die Sicht nicht so gut wie in den vergangenen Tagen. Der Horizont war sehr diesig. Auch die Sonne ließ sich hinter einer hohen Schleierbewölkung nur erahnen. Trotzdem hatten wir draußen 30° Lufttemperatur. Zum Leidwesen der Greyhoundin konnten wir nicht so oft anhalten, da kaum Haltebuchten entlang der Straße vorhanden waren.
Die Makarska-Riviera präsentierte sich sehr bewaldet und steil. Wir möchten uns gar nicht ausmalen, wie das hier ist, wenn Hochsaison ist und sich viele Touristen den wenigen Platz teilen müssen.
Kurz nach 12 Uhr erreichen wir Ploče. Am Fähranleger standen schon sehr viele Wohnmobile und Pkw. Eigentlich hatten wir geplant, mit der Fähre um 15:00 Uhr zu fahren. Da aber um 12:45 Uhr ebenso eine Fähre fahren soll, versuchten wir es einfach. Und wir hatten Glück: Wir kamen noch mit der frühzeitigen Fähre mit.
Nettes Detail am Rande: Als wir unser Wohnmobil verließen, aktivierten wir automatisch die Alarmanlage durch Abschließen der Türen. Als wir auf dem Oberdeck saßen, bekamen wir plötzlich eine SMS, dass sich unser Fahrzeug vom zuletzt bekannten Standort mit 16 km/h entfernt. Die Alarmanlage hatte also mitbekommen, dass sich das Fahrzeug bewegt (und wenn es nur durch die Fährfahrt ist).
Nach einer knappen Stunde kamen wir in Trpanj an. Die Fahrt nach Orebić verlief fast schon im Konvoi, denn viele der Fahrzeuge von der Fähre hatten dasselbe Ziel.
In Orebić fanden wir sofort den von uns gesuchten Stellplatz in der Nähe des Hafens. Es war allerdings niemand da, bei dem wir uns hätten anmelden können. So warteten wir eine viertel Stunde und gingen dann zum Hafen, um uns die Tickets für die kleine Fähre nach Korčula zu holen. Die Fähre war pünktlich und wir waren kurz vor 16:00 Uhr in Korčula. Und hier übernimmt unsere Maus die weitere Berichterstattung:
Ja, das wurde auch mal Zeit, denn bisher kam ich noch nicht zu Wort. Ich hatte Korčula ausgesucht, denn dort war unter anderem Marco Polo zu Hause. Dies wollte ich meinen Greyhounds unbedingt zeigen. Zudem ist die kleine Halbinsel sehr malerisch gelegen. Kleine schmale Gassen laufen alle auf den höchsten Punkt der Stadt bei der Kathedrale zu.
Wie üblich bei dieser Art von Städten begannen wir an einem Stadttor. Ich lief von dort aus direkt auf das Haus von Marco Polo zu. Aber, oh je, es war bereits nach 15:00 Uhr und so hatte das kleine Museum bereits geschlossen. Zudem wird das Haus momentan hergerichtet, um späteren Besuchern die Geschichte von Marco Polo zeigen zu können. So führte ich meine Greyhounds eben durch die Gassen des kleinen Städtchens und zeigte ihnen schöne Fotomotive. Natürlich gehörte dazu auch eine Stärkung in Form einer leckeren Eistüte. Nach einem weiteren Rundgang setzten wir uns noch in ein Restaurant direkt an der Stadtmauer und genossen den Blick auf das Meer. Leider war der Himmel heute nicht strahlend blau, sondern vielmehr fühlte sich das Wetter drückend an. Wir mussten deshalb einen kalten Drink zu uns nehmen, nicht weil es schmeckte, sondern weil man bei einem solchen Wetter viel trinken muss :-)
Nachdem wir wieder mit der Fähre zurückgefahren waren, führte ich meine Greyhounds in eine Pizzeria am Hafen. Dort gibt es die Original Žrnovski Makaruni. Sie kommen aus einem Nachbarort von Korčula und unterscheiden sich von den italienischen Makkaroni dadurch, dass neben Mehl auch Eier und Öl eingesetzt werden. Zudem werden sie von Hand um ein Stäbchen gerollt, weshalb sie das Makkaroni-typische Loch haben.
Mit gut gefüllten Bäuchen gingen wir zurück zu unserem Camper. Und so endete ein schöner Tag, der als Highlights neben der Fährfahrt und dem kleinen Städtchen Korčula auch einen nahrhaften Part hatte.
Freitag, 17. September 2021
Orebić (Kroatien) - Mlini (Kroatien)
120 km
Heute Morgen beim Aufstehen begrüßte uns ein aufgewühltes Meer. So haben wir es bislang in Kroatien nicht kennen gelernt. Wir gingen dennoch baden.
Nach dem Frühstück fuhren wir in die neblige Landschaft hinein. Um uns herum waren alle Gipfel in Wolken gehüllt. Auch sonst sah der Himmel stellenweise ganz schön bedrohlich aus.
Auf unserer Fahrt über die Halbinsel kamen wir an mehreren Winzereien vorbei. Bei einer hielten wir an und machten eine kurze Weinprobe. Hier wird die Traube Plavac Mali verarbeitet. Dies ist die vorherrschende Rotweintraube des südlichen Dalmatiens. Aber weder die billigen noch die teuren Weine konnten uns überzeugen. So fuhren wir weiter in dem Wissen, dass diese Weinsorte nichts für uns ist. Sie erinnert zu sehr an die griechischen Rotweine mit ihrem starken Harzgeschmack.
Bevor wir wieder auf die Bundesstraße 8 kamen, sahen wir neben der Straße eine große Befestigungsanlage.
Diese Befestigungsanlage kann heute erwandert werden und ist nach der chinesischen Mauer die zweitgrößte von Menschen geschaffene Maueranlage. Wir hatten aber keine Lust, auf diesen Mauern zu laufen, weshalb wir weiter fuhren.
Die Bundesstraße 8 war wie schon gestern ein stetes Auf und Ab. Der Himmel riss aber immer weiter auf und so konnten wir die Altstadt von Dubrovnik von oben sehen. Anhalten war allerdings nicht möglich, da kaum Parkbuchten vorhanden waren. Schon kurz danach erreichten wir unser heutiges Ziel, das Camp Kate in Mlini. Hier wollen wir zwei Nächte bleiben und morgen mit der Personenfähre nach Dubrovnik übersetzen.
Da wir früh dran waren, gab es noch genügend Stellplätze. Wir suchten uns einen sehr schönen Platz mit Meersicht direkt an einer alten Kapelle (die zum Campground gehört) aus.
Den Nachmittag verbrachten wir mit Lesen, Einkaufen und anschließend einem kleinen Spaziergang hinab zum Hafen von Mlini. Hier ließen wir die Sonne bei einem Tequila Sunrise und einen Espresso Martini untergehen.
Anschließend gingen wir wieder hoch zu unserem Stellplatz. Heute war Pizzatag angesagt. Die erste Pizza (Thunfisch) klappte hervorragend. Bei der zweiten Pizza (Schinken) hatten wir den Fehler begangen, den Gasgrill in der Zwischenzeit weiterlaufen zu lassen. So war er einfach zu heiß, als wir den frischen Teig auf den Pizzastein legten. Der Boden bekam so etwas viel „Röstaromen“.
Kaum waren wir mit Essen fertig, begann es leicht zu regnen! Es dauerte zwar nicht lange, aber es ließ uns in das Innere unseres Mausmobils umziehen.
Nachdem wir noch ein bißchen im Reiseführer von Dubrovnik geschmökert hatten, endete der Tag.
Samstag, 18. September 2021
Mlini (Kroatien)
Kurz nach 6:00 Uhr wurden wir von Donnergrollen geweckt. Es dauerte nicht lange, und ein heftiges Gewitter tobte über uns. Wir befürchteten das Schlimmste für den heutigen Tag, da die Wettervorhersage für heute mehr Wolken und Regen als Sonne prognostiziert hatte.
Eine halbe Stunde später war das Gewitter vorbei und wir schliefen wieder ein. Groß war unsere Freude, als wir beim Aufwachen um 8:00 Uhr strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel hatten. Es war zwar windig, aber warm.
Mit der Fußgängerfähre um 10:00 Uhr fuhren wir nach Dubrovnik. Das Boot brauchte etwa eine halbe Stunde. Es war ein wunderschöner Anblick, sich in der Morgensonne dem Hafen von Dubrovnik zu nähern.
Als erstes machten wir einen Rundgang über die 2 km lange Stadtmauer. Aufgrund der klaren Sicht hatten wir tolle Überblicke über die Anlage der Stadt.
Nach diesem Rundgang mussten wir für die Greyhoundin ein Kleid kaufen, da sie sich der heutigen Wettervorhersage entsprechend mit Hose und T-Shirt eingekleidet hatte. Dies war verständlicherweise viel zu warm. Da wir schnell fündig geworden waren, belohnten wir uns anschließend mit einer großen Eistüte.
Anschließend besichtigten wir ausgiebig den Rektorenpalast. In diesem war auch eine Fotoausstellung über den Jugoslawien-Krieg von 1991-1995 enthalten. Es war schon heftig, die Bilder der Zerstörung in Dubrovnik zu sehen. Und dies geschah zu einer Zeit, als in Deutschland zwei Länder zusammenwuchsen und hier das Land Jugoslawien zerfiel.
Anschließend sahen wir uns noch die Kathedrale an. Und dann wurde es Zeit für eine Stärkung. In einem Restaurant in einer Seitenstraße gab es für uns leckeres Bier und einen Burger.
So gestärkt, schlenderten wir weiter durch die schmalen Gassen. Dubrovnik ist in dieser Hinsicht sehr einfach aufgebaut: von der Hauptstraße zweigen im rechten Winkel rechts und links schmale Gässchen ab, die im Regelfall am Ende in einer Treppe enden.
Zum Glück waren nicht zu viele Touristen unterwegs, so dass wir in Ruhe alles besichtigen konnten.
Als nächstes Highlight war das Franziskaner-Kloster dran. Ein wunderschöner Innenhof mit vielen Doppelsäulen erwartete uns. Zudem war noch eine alte Apotheke untergebracht. Als wir auch hier alles ausgiebig besichtigt hatten, gingen wir die bergseitige Parallelstraße zur Hauptstraße entlang. Diese Parallelstraße war ein einziges Restaurant: Tisch reiht sich an Tisch und man wird ständig von den Kellnern angesprochen, ob man nicht essen möchte.
Da wir nun genug von dieser sehr schönen Altstadt gesehen hatten, fuhren wir mit der Fähre zurück nach Mlini.
Nach einer Ruhepause bereiteten wir das Abendessen vor: Tomatensalat mit aufgebackenem Brot und gegrillter Hähnchenbrust. Wie immer sehr lecker.
Nach ein paar Runden Backgammon endete dieser sehr schöne Tag. Morgen geht es weiter - wobei hoffentlich die Mücken hier bleiben, denn Stiche haben wir mittlerweile beide genug am Körper.
Sonntag, 19. September 2021
Mlini (Kroatien) - Mostar (Bosnien-Herzegowina)
174 km
Tanken 81,70 l
Der Tag begann mit einem Donnerschlag: als hätte jemand einen riesigen China-Böller gezündet. Er schreckte uns beim Abwasch des Geschirrs auf. Zum Glück lagen wir nicht mehr im Bett, denn dann hätten wir einen Herzstillstand bekommen. Der Himmel zeigte sich total bewölkt und es regnete leicht. Was waren wir froh, gestern die Tour nach Dubrovnik unternommen zu haben.
Nachdem wir alles verräumt hatten, fuhren wir Richtung Mostar. Zunächst ging die Straße an der Küste entlang. Dann zeigte uns unser Navigationssystem eine anscheinend schnelle Strecke quer über die Berge. Am Anfang sah alles noch ganz harmlos aus. Aber je weiter wir kamen, umso schmäler wurde die Straße, so dass wir fast schon Bedenken hatten, mit unserem Wohnmobil dort lang zu fahren. Aber Bange machen gilt nicht !
Zwischen Čepikuće und Trebinja überquerten wir die Grenze nach Bosnien-Herzegowina. Vor uns war kein Fahrzeug und nach uns eben so nicht - kein Wunder, wer verirrt sich schon in diese Einöde.
Nach der Grenzüberquerung wurde die Straße noch mal schmaler. Dies erforderte besonders umsichtiges Fahren, wenn uns dann doch einmal ein Fahrzeug entgegen kam. Was uns aber negativ auf viel, war die überall sichtbare Verschmutzung: Müll, egal ob groß oder klein, wurde einfach in die Landschaft geworfen. Den Gipfel bildete eine nahezu komplette Couchgarnitur, die achtlos am Straßenrand entsorgt worden war.
Irgendwann erreichten wir nach einer gefühlten Ewigkeit wieder die Zivilisation und eine richtige Straße. Im nächstgrößeren Ort fanden wir eine Tankstelle. Hier in Bosnien-Herzegowina ist der Diesel deutlich günstiger als in Kroatien. Umgerechnet zahlten wir hier etwa 1,12 €. Bald darauf erreichten wir unser heutiges Zwischenziel, die Kravica-Wasserfälle. Nach einem kleinen Fußmarsch erreichten wir diese und waren total von den Socken: ein wunderschönes bewaldetes Ambiente erwartete uns. Dazu floss Wasser aus allen Richtungen in einen kleinen See. Wir nutzten die Gelegenheit, um die Stiche an unseren Füßen im klaren Wasser zu kühlen.
Nachdem wir genügend gesehen hatten, stärkten wir uns mit einem leckeren Burger und alkoholfreiem Bier direkt an diesem kleinen See.
Anschließend fuhren wir weiter nach Mostar. Unterwegs kamen wir an vielen Hinweisschildern vorbei, wo die kyrillische Schreibweise übermalt beziehungsweise zugeklebt worden war. Anscheinend ist hier das Verständnis für die jeweilig andere Seite noch nicht sehr ausgeprägt.
Am Campanile fanden wir einen Stellplatz für die Nacht. Wir können diesen in Mark und Pfennig, in Euro oder in Kuna bezahlen. Wir entschieden uns für die Zahlung in Euro und legten 10 Euro auf den Tisch. Dafür haben wir einen abgeschlossenen und ruhigen Stellplatz sehr zentral und in der Nähe der berühmten alten Brücke.
Aufgrund des schönen Wetters warteten wir nicht lange und gingen sofort los.
Der Bereich um die alte Brücke ist sehr touristisch. Ein Verkaufsladen reiht sich an den anderen. Wir kamen jedoch genau rechtzeitig, um einen der Brückenspringer zu sehen. Es dauerte zwar einige Zeit, da diese erst beim Publikum Geld sammeln und danach springen.
Anschließend besichtigten wir die Koski Mehmed Pascha Moschee. Im Ticketpreis eingeschlossen war die Minarettbesteigung. So gingen wir die 89 Stufen nach oben und hatten von dort einen tollen Blick auf die Brücke.
Anschließend stärkten wir uns mit einem original bosnischen Kaffee und einem Stück Baklava.
Was uns beim anschließenden Schlendern durch die Gassen auffiel, ist die hier zur Schau getragene tiefe Religiosität. In einer christlichen Kirche fand zum Beispiel ein Gottesdienst statt. Anscheinend war die Kirche gefüllt, weshalb die Gläubigen draußen auf dem Vorplatz standen und die Messe nach draußen übertragen wurde.
Des Weiteren zog eine Gruppe junger Männer - augenscheinlich keine Priester - über den Parkplatz und beteten den Rosenkranz. Auch finden sich hier an den Häusern oftmals Jesusplakate. Zudem stehen auch mitten auf dem freien Land riesige Holzkreuze und Hinweise zu nahezu jeder Kirche. Zu dieser gezeigten Religiosität wollen einfach nicht die ganzen Gräuel passen, die während des Krieges hier geschehen sind.
Nachdem wir unsere Kameraausrüstung wieder zu unserem Mausmobil zurückgebracht hatten, gingen wir noch einmal zurück in die Stadt. Im Restaurant „Labirint“ fanden wir einen Tisch direkt am Ufer der Neretva und mit freiem Blick auf die alte Brücke. Es war wunderschön, während des Abendessens die farbliche Veränderung der Brücke durch die Beleuchtung sehen zu können.
Nach einem sehr leckeren Abendessen, welches unter anderem unseren täglichen Zuckerbedarf mehr als reichlich gedeckt hatte, gingen wir zurück zu unserem Mausmobil und freuten uns über den heutigen Tag.
Montag, 20. September 2021
Mostar (Bosnien-Herzegowina) - Grebaštica (Kroatien)
216 km
Tanken 13,74 l
Mitten in der Nacht wurden wir geweckt, da der Regen an unsere Scheiben trommelte. Nachdem alle Luken geschlossen waren, konnten wir weiter schlafen.
Pünktlich um 7:00 Uhr läuteten alle Glocken des Campanile. An Schlaf war nun nicht mehr zu denken, da dieser Turm direkt neben unserem Wohnmobil steht. So bereiteten wir uns auf den heutigen Tag vor. Unser erstes Ziel war auf kroatischer Seite die Stadt Imotzki. Bevor wir die Grenze zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien erreichten, tankten wir noch einmal voll, da der Diesel in Bosnien-Herzegowina deutlich günstiger als in Kroatien ist.
Der Grenzübertritt ging nicht so schnell wie gestern. Dies lag unter anderem daran, dass wir unsere Corona-Zertifikate vorweisen mussten und das Lesegerät der Zollbeamtin nicht einwandfrei funktionierte.
Als wir Imotzki erreichten, irrten wir zunächst ein bisschen durch die enge Altstadt (was mit unserem Gefährt nicht unbedingt ein leichtes Spiel war), ehe wir unser erstes Tagesziel erreichten. Wir hatten etwas über den roten und blauen See gelesen. Beide Seen sind (wenn sie vorhanden sind) sehr tiefe Karstseen, die zwei Dolinen füllen. Aber wir haben Herbst und es hat wohl schon lange nicht mehr geregnet. So war der blaue See nur noch eine kleine Pfütze. Der rote See dagegen, welcher etwa 2 km entfernt vom blauen See liegt, war dagegen vorhanden. Allerdings hat die Bezeichnung nichts mit der wirklichen Wasserfarbe zu tun. Das Wasser spiegelte grün und nicht rot. Dafür war der Blick hinab in den See spektakulär, da die Felswände sehr steil nach unten gingen. Wir waren froh, dass wir ein Geländer vor uns hatten, welches uns vor dem Sturz in die Tiefe bewahrte.
Von Imotzki aus fuhren wir auf direktem Weg an die Adria. Als wir die Küstenstraße erreicht hatten, ging es auf dieser Richtung Norden. Wir kannten die Straße schon von unserer Fahrt Richtung Süden. In Podstrana machten wir Mittagspause und stärkten uns mit dalmatinischem Schinken, Tomate, Paprika und leckerem Brot. Anschließend sprangen wir in die Adria und kühlten uns ab.
Ein anschließendes Sonnenbad rundete die Mittagspause ab. Wir hatten richtiges Urlaubsfeeling !
Hinter Primošten suchten wir einen Stellplatz und fanden diesen auch sehr schnell im Camp Tomas. Der Weg hinab zu unserem Stellplatz fast direkt am Meer ist zwar sehr steil, aber machbar. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, gab es das fast schon übliche Anleger-Bier.
Abends wurde (mal wieder) gegrillt. Den restlichen Abend verbrachten wir bei einer Runde Rommé im Camper, denn der Wind war doch sehr frisch. Wir merken, dass wir wieder nordwärts fahren: Die Mücken werden weniger und der Wind kälter !
Dienstag, 21. September 2021
Grebaštica (Kroatien) - Rakovica (Kroatien)
232 km
Mautgebühren 43 Kuna (5,82 €)
Auch heute Morgen begann der Tag mit einem erfrischenden Bad in der Adria. Der Himmel war blau, die Sonne schien, aber der Wind war doch sehr kühl.
Nachdem wir uns so erfrischt und gefrühstückt hatten, machten wir den Camper fertig und fuhren Richtung Šibenik. Am Fährhafen fanden wir einen zentrumsnahen Parkplatz.
Da wir keinen Stadtplan hatten, durchstreiften wir die Gassen zunächst auf Verdacht. Besonders interessant fanden wir die Kathedrale mit den vielen in Stein gemeißelten Köpfen an der Außenseite.
Um einen Überblick über die Stadt zu bekommen, gingen wir hoch zur Sankt Michaels Festung. Diese wird heute als Freilichttheater genutzt. Allerdings konnten wir sehr gut auf der Außenmauer entlang laufen und so die Stadt und die Umgebung von oben besichtigen. Im Gegensatz zu Dubrovnik ist Šibenik nicht so klar gegliedert. Vielmehr ist es ein Gassengewühl, durch das man sich treiben lassen kann.
Nachdem wir kreuz und quer alle Gassen abgelaufen hatten, stärkten wir uns noch mit dem üblichen Burger und alkoholfreiem Bier. Anschließend fuhren wir auf der Bundesstraße 8 Richtung Norden. Das blaue Meer grüßte uns von links und lud uns ein, doch zu baden. Da wir aber heute zum Nationalpark Plitvicer Seen fahren wollten, mussten wir dieses Angebot ausschlagen.
Vor Zadar wechselten wir auf die Autobahn. Diese ist zwar mautpflichtig, erleichtert jedoch aufgrund der Tunnels die Durchquerung der Berge.
Am Nationalpark angekommen, fanden wir sofort einen Stellplatz beim Camp Korana. Dies wird zwar unser teuerster Stellplatz werden (38 €), aber eine wirkliche Alternative gibt es nicht.
Nach dem Abendessen blieben wir nicht mehr allzu lange wach, denn morgen wollen wir früh aufstehen, um die große Runde durch den Nationalpark zu gehen.
Mittwoch, 22. September 2021
Rakovice - Senj
110 km
Tatsächlich standen wir heute Morgen um 7:00 Uhr auf. Eine für uns zwar ungewöhnliche Zeit, aber wir wollten nicht die Letzten sein, die den Nationalpark besuchen.
Kurz vor 9:00 Uhr waren wir am Eingang Nummer 1. Wir hatten uns vorgenommen, den Rundgang C zu machen, der etwa 8 km Fußweg bedeutet. Dazu kommt noch eine Schiffsfahrt und die Rückfahrt mit einem Touristenbähnchen. Insgesamt werden vom Nationalpark für diese Tour circa 6 Stunden veranschlagt.
Da wir - wie bereits gesagt - am Eingang 1 starteten, begann unsere Tour direkt an den Wasserfällen. Gleich als erstes erwartete uns ein über 50 m hoher Wasserfall, der trotz der Sommerzeit noch ganz ordentlich plätscherte.
Anschließend ging es bis zur Bootsanlegestelle an schönen Wasserfällen vorbei. Diesmal hatten wir unser Stativ eingepackt und konnten somit auch Langzeitbelichtungen des fallenden Wassers machen.
Da wir noch früh dran waren, mussten wir nicht auf ein Boot warten. Relativ schnell erreichten wir eines und setzten unsere Tour für etwa 30 Minuten in Form einer Bootsfahrt fort.
Anschließend folgten weitere Wasserfälle. Gegen Ende unserer Tour liefen wir durch den dichten Wald immer am Ufer eines Sees entlang. Am Zielpunkt angekommen, setzten wir unsere Tour mit dem Touristenbähnchen fort. Da wir aus Versehen eine Station zu früh ausgestiegen waren, wanderten wir an einem See entlang Richtung Ausgang. Nach knapp 5 Stunden waren wir wieder an unserem Wohnmobil angekommen. Es war eine schöne Tour gewesen. Auch wenn die Temperaturen für unsere bisherigen Verhältnisse sehr niedrig waren (morgens 7°, mittags 15°), hatten wir dennoch nicht gefroren.
Unser weiterer Weg führte uns wieder Richtung Adria-Küste. Das, was wir gestern alles hoch gefahren waren, ging es heute wieder nach unten. Dementsprechend war der durchschnittliche Dieselverbrauch sensationell günstig. Neben der Straße sahen wir an einigen Häusern Einschusslöcher. Auch kamen wir an verlassenen und zum Teil schon verfallenen Häusern vorbei. Wahrscheinlich sind dies "Andenken" an den Krieg in den 90er Jahren.
Unser Weg endete in Senj. Bei der Fahrt Richtung Süden hatten wir den Campingplatz im Ortszentrum bereits gesehen, aber keinen freien Stellplatz vorgefunden. Heute aber schien unser Glückstag zu sein, denn wir bekamen im Camp Škver direkt am Meer einen Platz zugewiesen. Den restlichen Nachmittag ließen wir uns die Sonne bei einem Anlegerbier ins Gesicht scheinen. Später gingen wir eine Runde im Meer schwimmen. Das Wasser war hier aber bereits deutlich kälter als im Süden. Die Erfrischung war deshalb garantiert.
Nach dem Sonnenuntergang gingen wir frisch geduscht in den Ort zum Abendessen. Es war (wieder) sehr fleischlastig, weshalb wir morgen selbst kochen wollen. Uns schwebt gerade so etwas wie Gemüsepfanne auf dem Gasgrill mit Krabben und Reis vor. Mal schauen, was wir zaubern werden.
Und schon war wieder ein Urlaubstag zu Ende.
Donnerstag, 23. September 2021
Senj
Die Lufttemperatur war so kühl, dass unsere Heizung ansprang. Netter Nebeneffekt war dabei die Fußbodenheizung im Wohnmobil.
Da wir direkt am Meer sind, musste der Greyhound vor dem Frühstück unbedingt im Meer schwimmen gehen. Das Wasser war zwar kühl, aber danach war jegliche Bettwärme verschwunden.
Heute soll ein sehr sonniger Tag werden. Der Wind war allerdings noch sehr kühl, weshalb wir zunächst zur Festung der Stadt Senj hinauf gingen. Diese war im 15. Jahrhundert von den Uškoken, einer mittelalterlichen Seeräuberbande, gebaut worden die Festung war offen und als Museum hergerichtet. Es war interessant, die Geschichte dieser Seeräuberbande zu lesen. Hier wurden sie allerdings nicht als Seeräuberbande dargestellt, sondern als Truppe, welche gegen die Venezianer, Türken und Habsburger gekämpft hatte.
Wieder unten im Ort, kauften wir ein. Mittlerweile hatte sich der Wind etwas gelegt und die Temperatur stieg auf angenehme Gradzahlen. So verbrachten wir den Nachmittag mit sonnen, lesen, dösen und einfach genießen. Diese Auszeit wurde nur durch ein leckeres Mittagessen, bestehend aus Schinken, Paprika und Brot, unterbrochen.
Am Abend kochten wir auf dem Gasgrill die gestern angedachte Gemüsepfanne mit Garnelen. Dazu gab es eine Flasche des leckeren kroatischen Rotweines. So endete unser letzter Tag am Meer in Kroatien !
Morgen geht es (leider) wieder nach Hause. Aber unsere Planungen laufen schon für den nächsten langen Urlaub. Und bis dahin werden viele kleine Auszeiten stattfinden, denn das Leben ist zu kurz, um nur daheim zu sitzen.
Freitag, 24. September 2021
Senj (Kroatien) - Schönau am Königssee (Deutschland)
490 km
Tanken 91,72 l
Mautgebühren Kroatien 15 Kuna (2,03 €), Österreich 49,01 €
Auch wenn der Himmel heute Morgen bedeckt war, gingen wir dennoch schwimmen. Das Wasser war erfrischend, aber da es das letzte Mal für diesen Urlaub war, genossen wir es dennoch.
Nachdem wir alles zusammengeräumt hatten, fuhren wir los. Noch in Kroatien vertankten wir unsere letzten 200 Kuna. Der Grenzübertritt nach Slowenien verlief problemlos. Ebenso die Fahrt durch Slowenien. Da vor dem Karawankentunnel der übliche Stau war, fuhren wir wieder über den Wurzenpass. Nachdem wir auch dort problemlos die Grenze passieren konnten, machten wir kurz hinter der Grenze in der Sonne unsere Mittagspause.
Anschließend tankten wir in Villach unseren Tank voll, da der Dieselpreis in Österreich deutlich günstiger als bei uns ist.
Da wir früh dran waren, entschieden wir uns für die Weiterfahrt. Um ein lohnendes Ziel für den Abend und morgen früh zu haben, fuhren wir durch bis nach Schönau am Königssee. Dort stellten wir uns auf einen überteuerten Stellplatz (20 € für den Stellplatz ohne jegliche Ver- oder Entsorgungsmöglichkeiten).
Anschließend gingen wir typisch bayerisch essen. Nach der "Heute-Show" ging es ab in die Heia, denn morgen früh wollen wir zeitig aufstehen, um eines der ersten Schiffe auf dem Königssee zu bekommen.
Samstag, 25. September 2021
Schönau am Königssee (Deutschland) - Bamberg (Deutschland)
410 km
Kalt war es draußen, als wir aufwachten. Aber unsere Heizung sorgte für ein wohliges Ambiente.
Da wir früh aufgestanden waren, lagen die Berge um uns herum noch im Schatten. Nur die Gipfel waren sonnenbeschienen.
Nach dem Frühstück marschierten wir zur Schiffsanlegestelle. Dort warteten bereits schon sehr viele Menschen. Wir hatten zunächst Bedenken, ob wir überhaupt mitkommen. Aber die Schifffahrtsgesellschaft setzte so viele Boote ein, dass jeder sofort mitfahren konnte.
Wir hatten die Fahrt bis nach Sankt Bartholomä gebucht. Weiter machte für uns keinen Sinn, da wir nicht Zeit für eine lange Wanderung haben.
Während der Schifffahrt informierte uns eine Angestellte der Schifffahrtsgesellschaft über Sehenswürdigkeiten am Rande. Bei der Echowand hielten wir an und der Schiffsführer blies Trompete. So konnten wir das Echo live erleben.
In Sankt Bartholomä angekommen, stiegen wir aus und gingen zwei kleine Wege. Der eine war als Rundweg angelegt und der andere führte uns zum Eisbach.
Wieder zurück an der Schiffsanlegestelle stärkten wir uns mit geräuchertem Fisch. Preislich gesehen ist dieser zwar dort sehr teuer, aber es war uns wert, den Originalfisch dort zu essen (In Eckernförde bekommt man für das gleiche Geld viel mehr frisch geräucherten Fisch in einem leckeren Brötchen).
Anschließend fuhren wir mit dem Schiff wieder zurück.
Trotz der kurzen Zeit war es ein sehr schöner Ausflug gewesen.
Dank unseres Navigationssystems konnten wir auf der Fahrt nach Bamberg einige Staus umfahren. So war es eine problemlose Fahrt und wir kamen abends bei Matthias und Michaela an. Wir hatten die beiden im Zuge unserer Weltreise 2015 kennengelernt. Seitdem sehen wir uns unregelmäßig. Trotzdem war es aber ein sehr schöner Abend gewesen, was auch den Kochkünsten von Michaela zu danken ist.
Sonntag, 26. September 2021
Bamberg - Bonn
391 km
Tanken 80,15 l
Unser letzter Urlaubstag ist angebrochen. Mit etwas Wehmut denken wir an die vergangenen Wochen zurück.
Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns von Michaela und Matthias. Es war eine schöne Unterbrechung unserer Reise.
Da das Wetter sonnig war, beschlossen wir kurzerhand, unsere Heimfahrt für eine kleine Fahrradtour zu unterbrechen. Es dauerte ein bisschen, bis wir in Würzburg ein Parkplatz fanden, da andere ebenso auf den Gedanken gekommen waren, eine Fahrradtour am Main entlang zu machen. Überall standen Autos mit Fahrradträger.
Letztendlich fanden wir einen Stellplatz und radelten nach Ochsenfurt.
Nach einer leckeren Stärkung radelten wir wieder zurück und setzten unsere Heimfahrt fort.
Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Subway kamen wir abends in unsere Wohnung zurück. Damit geht ein wunderschöner Urlaub zu Ende. Aber der nächste folgt bestimmt.