Nicaragua 2017

Sonntag, 23. Juli 2017
Hallo liebe Homepage-Besucher. Ich bin's mal wieder - die Maus.

Der Greyhound musste dienstlich nach Nicaragua und so habe ich mich kurzentschlossen entschieden, mitzukommen. Wie ihr wisst, hat es mir bisher in Zentralamerika sehr gut gefallen. So war ich natürlich auf Nicaragua gespannt. Der Flug gestern verlief problemlos und die Zeitumstellung haben wir auch sehr gut hinbekommen.

Nach dem Frühstück trennten sich aber zunächst unsere Wege. Während der Greyhound sich mit dem Botschaftspersonal und Kollegen über die anstehenden Arbeiten der kommenden Woche austauschte, sah ich mir die Unterlagen über Nicaragua durch, die hier im Zimmer vorhanden waren. Ich konnte deshalb kaum erwarten, dass er endlich zurückkommt.

Blick aus dem Hotel in Managua
Blick aus dem Hotel in Managua
Kurz vor Mittag kam er wieder ins Zimmer und wir konnten endlich los. Zunächst fuhren wir zum Vulkan Mombacho, da es dort einen hübschen Rundweg von 1,5 km gibt. Der Vulkan ist anscheinend ungefährlich, da er vor mehr als 100 Jahren das letzte Mal ausgebrochen war. Auf dem Weg dorthin machten wir zunächst Pause in einem kleinen Cafe' und stärkten uns mit Getränken. Der Blick auf den dortigen kleinen See war wunderschön. Was mich hier total fasziniert, ist die grüne Landschaft !
Nach dieser kleinen Stärkung fuhren wir weiter. Das letzte Stück hoch zum Vulkan war sehr steil.  Als wir endlich oben waren, machten wir uns auf den Weg um den Vulkan. Leider war es etwas diesig, so dass die Sicht hinab auf die berühmten 365 Inseln nicht besonders gut war.  Ich genoss aber den Urwald und freute mich an den vielen Blumen.
Auf dem Vulkan Mombacho
Auf dem Vulkan Mombacho
Ein bißchen unwohl fühlte ich mich schon bei diesem schmalen Durchgang !
Ein bißchen unwohl fühlte ich mich schon bei diesem schmalen Durchgang !

Nach diesen schönen Spaziergang fuhren wir nach Granada. Eine wunderhübsche alte Stadt empfing uns. Hier gibt es Pferdekutschen und schön restaurierte Häuser. Ich fühlte mich richtig wohl. Aber viel zu schnell ging die Zeit herum und da wir erst spät los gekommen waren, hatten wir nur Zeit für eine Stärkung.

In Nicaragua wird es gegen 6:00 Uhr dunkel. Wir wollten nicht in der Dunkelheit nach Mangua fahren, weshalb wir nach ein paar kleinen Impressionen schon wieder zu unserem Hotel zurückfahren mussten. Hier hatte es wohl während unserer Abwesenheit sehr stark geregnet, denn alle Straßen waren nass und die Pfützen unübersehbar.

Der Greyhound ist morgen den ganzen Tag über beruflich eingespannt, weshalb ich ihn bat, mit mir durch die Einkaufsmall an die große Straße zu gehen, da ich dort gestern Abend die bunt beleuchteten Bäume gesehen hatte. Die musste ich mir unbedingt ansehen. Diese Metallbäume wurden auf Anordnung der Präsidentengattin in ganz Managua aufgestellt und sehen schon recht skurril aus.
Montag, 24. Juli 2017
Heute war ich ganz alleine. Der Greyhound verließ bereits morgens nach dem Frühstück das Zimmer, um zu arbeiten. So hatte ich den ganzen Tag für mich. Der Himmel draußen war grau, weshalb ich meinen Plan, mich in die Sonne zu legen, auf einen anderen Tag verschob.
Heute wollte ich einmal alle Unterlagen durchsehen, die ich über Nicaragua gefunden hatte. Während ich es mir auf dem Sofa bequem machte, kam plötzlich ein kleiner Papagei zum Fenster herein und setzte sich zu mir.
Mein neuer Freund
Mein neuer Freund
Dank meiner Spanisch-Kenntnisse verstanden wir uns schnell. Er zeigte mir in den Unterlagen Plätze, zu denen ich unbedingt hinfahren sollte. Des Weiteren erzählte er mir über das Leben in Nicaragua. Ich fand es spannend, und so verbrachten wir gemeinsam den gesamten Tag.
Der Greyhound kam erst 20:00 Uhr vom Dienst. Ich könnte nicht so lange arbeiten. Aber ihm scheint es Spaß zu machen, auch wenn er ganz schön müde aussah. Wir aßen deshalb nur noch kurz zu Abend und gingen anschließend ins Bett. Mal schauen, ob ich ihm morgen von meinen neuen Erkenntnissen berichten kann.

Dienstag, 25. Juli 2017
Heute war der Himmel nicht ganz bedeckt und die Sonne schien. Nachdem der Greyhound wieder zur Arbeit gegangen war, gingen mein neuer Freund und ich hinunter an den Pool. Es war herrlich ! Wir waren die einzigen Gäste und wir konnten uns aussuchen, wo wir uns hinlegen wollten.

Wir beschlossen deshalb, heute nichts zu machen und einfach zu entspannen.

Nachdem wir uns genug erholt hatten und die nicaraguanische Sonne genossen hatten, machten wir uns auf den Weg, die Umgebung zu erkunden. Mein neuer Freund zeige mir zunächst das gegenüberliegende Einkaufcenter.

Moderne Läden und zum Teil hochpreisige Artikel erwarteten uns. Er sagte mir aber gleich, dass dieses Einkaufscenter nicht typisch für ganz Nicaragua ist. In dieser Gegend wohnen überwiegend wohlhabende Menschen, die sich den Einkauf hier leisten können.

Der Greyhound hatte mir heute morgen gesagt, dass er heute Abend erst spät zurück kommt, da er zu einem Abendempfang eingeladen ist. So kauften wir uns im nahe gelegenen Supermarkt für heute Abend einige Snacks und Coca-Cola und gingen zurück ins Zimmer. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, uns Geschichten aus unserem Leben zu erzählen. Als ich meinem neuen Freund erzählte, dass es auch in Bonn frei lebende grüne Sittiche gibt, wollte er mir dies zunächst nicht glauben. Erst als ich ihm ein paar Bilder davon im Internet zeigte, war er überzeugt.

.........

Ich komme gegen 22:00 Uhr zurück und finde hier inmitten von Chipstüten und Cola-Flaschen zwei schlafende Mitbewohner vor.
Nachdem ich beide ins Bett gebracht und den Saustall aufgeräumt hatte, wurde es auch für mich Zeit, nach diesem langen Tag ins Bett zu gehen.

Mittwoch 26. Juli 2017
Oh je, das war wohl doch etwas viel gestern Abend. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass der Papagei und ich uns mit Coca-Cola und Bananen-Chips voll gefuttert hatten. Dann müssen wir irgendwann eingeschlafen sein. Aufgewacht sind wir jedenfalls im Bett. Ich nehme an, der Greyhound hat uns dorthin gebracht.
Da wir den heutigen Tag wieder allein verbringen müssen (der Greyhound ist den ganzen Tag dienstlich unterwegs), überlegten wir nach dem Frühstück, was wir machen sollten. Der Papagei brachte mich auf den Gedanken, den Vulkan Masaya zu besuchen, da man dort die glühende Lava bei Dunkelheit besichtigen kann. Das klang doch sehr vielversprechend. So überlegten wir nicht lange, sondern machten uns auf den Weg. Unterwegs konnten wir den Vulkan Mombacho sehen, den ich am Sonntag kennen gelernt hatte.

Je näher wir dem Vulkan Masaya kamen, umso mehr fiel mir auf, dass manche Bäume abgestorben waren. Ob es an der Lava oder sonstigen Umwelteinflüssen liegt, konnte ich nicht herausfinden.

Als es dunkel war, erreichten wir den Vulkan Masaya. Eigentlich hätten wir pro Person zehn US-Dollar bezahlen müssen, aber ich schlich einfach unter dem Gatter durch. Der Papagei flog darüber hinweg, und so sparten wir uns den Eintrittspreis. Und dann kam der große Moment: wir erreichten den Krater. Mit uns durften nach fast 1,5 Stunden Wartezeit 70 andere Personen gleichzeitig in das glühende Loch hinabschauen.

Der Papagei hatte recht gehabt: es war ein unglaublicher Anblick und die Warterei hat sich voll gelohnt. Mal schauen, was der Greyhound sagt, wenn wir ihn heute Abend treffen.
Der Rückweg gestaltete sich für uns sehr einfach, und so waren wir schon bald wieder im Hotel. Der Greyhound kam gegen 20:00 Uhr ebenso zurück und wir berichteten ihm über unser heutiges Erlebnis. Er staunte nicht schlecht, dass wir beiden kleinen Figuren diese große Strecke alleine geschafft hatten. Vor allem war er neidisch, da er arbeiten musste und nicht wie wir den Vulkan besuchen konnte.
Nach einem Abendessen gingen wir ins Bett und schliefen selig ein.
Donnerstag, 27. Juli 2017
Als wir um 8:00 Uhr aufwachen, war der Greyhound bereits verschwunden. Ich bin mal gespannt, wann er heute Abend wieder kommt.
Nach dem gestrigen tollen Erlebnis hatten wir heute keine Lust, das Zimmer zu verlassen. So machten der Papagei und ich uns über die Prospekte her, die wir im Zimmer vorgefunden hatten. Immerhin wollen wir ab Samstag Nicaragua ein bisschen bereisen.

Gegen 20:00 Uhr kam der Greyhound zurück und war total müde. Kein Wunder, denn wie er noch kurz erzählte, begann der Tag für ihn heute um 7:00 Uhr. Es würde mich ja schon interessieren, was er so den ganzen Tag über treibt. Aber er sagt einfach nichts, sondern lächelt nur geheimnisvoll. So legten wir uns zu ihm ins Bett und beendeten ebenso den Tag.


Freitag, 28. Juli 2017
Und wieder war der Greyhound weg, als ich heute Morgen aufwachte. Naja, morgen ist Schluß damit, denn dann ist seine Arbeit beendet.
Der Papagei und ich entschieden, heute etwas für unsere Bildung zu machen. Wir wollten ein bisschen die einheimische Kunst studieren. Nach einem kurzen Spaziergang durch das sonnige Managua hatten wir einen schönen Blick auf den Managua See.

Ein Stück weiter entdeckten wir als erstes auf unserem Weg eine Trachtenfigur aus San Rafael del Sur.

Aber auch das Bild eines tanzenden Mannes aus Boaco hatte es uns angetan.

Als es anfing zu regnen, gingen wir zurück ins Hotel. Der Papagei machte mich dann noch an einer Verkehrskreuzung auf die überlebensgroße Darstellung des ehemaligen venezolanischen Präsidenten aufmerksam. Ich fand die Darstellung ganz schön schräg, denn die bunten Tannenbäume um das Denkmal herum verliehen dem Ganzen einen weihnachtlichen Touch. Wie der Papagei mir sagte, wird das Ganze bei Dunkelheit noch beleuchtet und sieht dann richtig kitschig aus.

Wieder zurück im Hotel, warten wir darauf, dass der Greyhound kam. Gegen 19:00 Uhr war er zurück und zog sich als erstes um. Anschließend erzählten wir ihm von unseren Abenteuern des heutigen Tages und gingen essen. Ab morgen beginnt unsere gemeinsame Zeit. Wir freuen uns schon darauf.

 

Samstag, 29. Juli 2017

MAUS GOES OMETEPE ! oder wie die Nicaraguaner sagen würden:

RATON VA Á OMETEPE !

Heute sind wir endlich einmal alle zusammen aufgewacht. Nach dem Frühstücken und Packen nahmen wir ein Taxi und fuhren für 8 USD zum Busbahnhof Roberto Huembes. Dort stand schon unser Bus nach Rivas bereit.

Geschafft - wir sitzen im Bus nach San Jorge !
Geschafft - wir sitzen im Bus nach San Jorge !
Von hier habe ich einen guten Blick auf alles.
Von hier habe ich einen guten Blick auf alles.

200 Cordobas (etwa 6 €) kostete uns die Fahrt nach San Jorge. Den ersten Teil der Strecke bis zum Vulkan Mombacho kannten wir schon, aber dann wurde es neu für uns. Die Landschaft wandelte sich vom eher waldbetonten Teil hin zur mehr viehwirtschaftlich genutzten Gegend. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt kamen wir in San Jorge an. Eigentlich wollten wir die Fähre nach San José del Sur nehmen, aber diese fährt erst um 17:00 Uhr wieder. So nahmen wir für 35 Cordobas oder etwa 1 € die stündlich verkehrende kleine Fähre nach Moyogalpa.

Unsere Fährfahrt mit der kleinen Fähre startet - ich bin schon ganz aufgeregt !
Unsere Fährfahrt mit der kleinen Fähre startet - ich bin schon ganz aufgeregt !
Nach 80 Minuten Fahrt nähern wir uns der Insel Ometepe mit den beiden (aktiven) Vulkanen.
Nach 80 Minuten Fahrt nähern wir uns der Insel Ometepe mit den beiden (aktiven) Vulkanen.

In Moyogalpa bekamen wir gleich den Bus nach San José del Sur. Er war überfüllt und die Luft war zum Schneiden. Dies besserte sich erst, als wir den Ort verlassen hatten und der Busfahrer Gas geben konnte. Nach einer knappen halben Stunde kamen wir in San José del Sur an. Die Unterkunft direkt am Wasser fanden wir sehr schnell. Sie ist einfach, aber sauber und hat einen fantastischen Blick auf den See.

Zunächst stärken wir uns mit gebratenem Hühnchen und Bananen mit Salat. Das war ganz schön lecker! Ich bestellte mir anschließend noch einen kleinen Espresso. Wie war ich erstaunt, als uns hier einfach eine Kaffeetasse hingestellt wurde, die nur zu einem Drittel gefüllt war. Die Greyhound klärte mich auf und sagte mir, dass Espresso und Kaffee hier das gleiche ist. Nur die ausgeschenkte Menge unterscheidet sich.
Nachdem wir uns vorsichtshalber mit Mückenspray eingesprüht hatten, gingen wir ein bisschen spazieren, denn gesessen haben wir heute genug.
War das schön, wieder geschützt aus der Tasche des Greyhound schauen zu können !

Wir gingen knapp zwei Stunden entlang der Strasse, sahen aber vom Vulkan nur wenig, da er sich mittlerweile nahezu komplett in Wolken gehüllt hatte.

Wieder zurück in der Unterkunft, lasen wir noch ein bisschen. Anschließend stärkten wir uns mit Spaghetti und Hühnchen. Und dann rief nach diesem schönen Tag auch schon unser Bettzipfel. Ich denke, die Wellen, die vor unserem Zimmer an den Strand platschen, werden uns entsprechend in den Schlaf wiegen.

 

Sonntag, 30. Juli 2017

Nach einer ruhigen Nacht wurden wir durch ein Pferd und mehrere Schweine geweckt. Sie machten vor unserem Zimmer so viel Krach, dass ich gleich aufwachte. Bin ich denn hier auf dem Bauernhof ?

Zum Frühstück bestellten wir uns reichlich, denn heute wollen wir die Insel mit zwei Bergen erkunden. Ich habe dieses Lied der Augsburger Puppenkiste schon die ganze Zeit im Ohr: "Eine Insel mit zwei Bergen,..."

Nach dem Frühstück übernahmen wir unseren Motorroller, der uns heute über die Insel tragen soll. Wie freue ich mich darauf! Wenn die Tour heute wie die in Kambodscha wird, werden wir einiges erleben.

Zunächst fuhren wir Richtung Vulkan Maderas. Die Strecke dort um den Vulkan ist ungeteert und hat einige Schlaglöcher beziehungsweise große Steine im Weg. Ich ließ mich deshalb vorne am Lenker anschnallen, um einen besseren Überblick zu haben. So konnte ich dem Greyhound ansagen, wenn wieder Hindernisse auf unserem Weg lagen.

Dank meiner Ausschau bekamen wir keinen Ärger mit dieser Kuhherde.
Dank meiner Ausschau bekamen wir keinen Ärger mit dieser Kuhherde.

Nach etwa 30 km auf der Rumpelpiste hatten wir erstmalig einen guten Blick auf den Vulkan Maderas. Leider hüllte sich seine Spitze in Wolken ein.

Nach über 40 km kamen wir wieder auf die geteerte Straße. Was war ich froh, dass wir nicht gestürzt waren und keine Schäden am Roller hatten. Aber spannend war die Tour dennoch!

In Altagracia stärkten wir uns nach diesem abenteuerlichen Teil der Tour erst mal mit Coca-Cola. Danach fuhren wir auf der staubigen Piste Richtung Moyogalpa. Im Vergleich zu der Strecke von heute Morgen war dieser Teil jedoch sehr einfach zu fahren. Unterwegs hatten wir einen tollen Blick auf den Vulkan Concepción, da sich die Wolken kurz verzogen hatten.

In Moyogalpa nahmen wir ein spätes Mittagessen zu uns. Es war lecker, vorallem, da ich hiesige Würzmischung für mich entdeckt habe.

Auf dem Heimweg machten wir noch einen kurzen Stop im Inselmuseum. Hier werden Gegenstände aus der Zeit von 3000 v. Chr. bis 1500 n. Chr. ausgestellt. Das Projekt wurde seinerzeit durch die GIZ gefördert. 
Wieder in der Unterkunft, gaben wir den Roller nach 107 gefahrenen km ab und duschten. Dabei merkten wir, dass die Sonne heute doch stärker gewesen war, als wir gedacht hatten. Mein Fell hat einen richtig rötlichen Schimmer bekommen !

Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir mit Tagebuch schreiben und lesen.
Nach dem Abendessen genossen wir noch ein wenig die Ruhe und lauschten den Wellen. Danach gingen wir ein letztes Mal auf der Insel Ometepe ins Bett.

Montag, 31. Juli 2017
Als wir kurz nach 8:00 Uhr auf die Terrasse kamen, war noch niemand zu sehen. Erst gegen 9:00 Uhr kam der Besitzer und erklärte, er habe heute verschlafen. Naja, wir haben es ja nicht eilig. Nach dem Frühstück stellten wir uns an die Bushaltestelle. Während wir auf den Bus warten, hielt ein Pick-up mit zwei jungen Männern. Diese boten uns an, uns nach Moyogalpa mitzunehmen. Der Greyhound willigte sofort ein. Ich hatte zwar Bedenken, aber er wird schon wissen, was er tut. Mein Herz rutschte leicht in die nicht vorhandene Hose, als die beiden mit uns auf einen Feldweg abbogen, statt Richtung Moyogalpa weiter zu fahren. Der Greyhound blieb aber ganz ruhig und unterhielt sich mit den beiden. Ich hoffe nur, uns passiert nichts ! Nach etwa 1 km hielten wir an einer Schule. Es stellte sich heraus, dass die beiden dort ein Paket abliefern mussten. Anschließend fuhren sie uns direkt an den Fähranleger. Während wir zur Fähre gingen, erklärte der Greyhound mir kleinem Angsthasen, dass die beiden jungen Männer Dozenten eine EDV-Schule waren und er sich mit ihnen gut unterhalten hatte.
Aufgrund der Mitnahme erreichten wir die 10:00 Uhr Fähre nach San Jorge. Auf der Fähre lernten wir einen Zimmermann auf der Walz kennen, der aus Weimar in die Welt gezogen war. Mittlerweile ist er im dritten Jahr. Es war ein kurzweiliges Gespräch, und so verflogen die 80 Minuten der Fährfahrt wie im Fluge.
In San Jorge stellten wir fest, dass es keinen direkten Bus Richtung San Juan del Sur gab. So waren wir gezwungen, uns ein Taxi zu nehmen. Dieses sollte vier Dollar kosten. Als der Taxifahrer erfuhr, dass wir nach San Juan del Sur weiter wollten, bot er uns an, die Fahrt dorthin für 20 $ zu machen. Wir lehnten ab, da uns dies zu teuer war. Je näher wir dem Taxi kamen, umso niedriger wurde der Preis. Als wir bei zehn US-Dollar angekommen waren, willigte der Greyhound ein, da der Bus von Rivas nach San Juan del Sur erst in 2 Stunden fahren sollte. Mit uns saßen noch drei Engländerinnen im Taxi. Das Innere des Taxis sah ganz schön abgewohnt aus:

Nach einer flotten Fahrt erreichten wir San Juan del Sur. Der Taxifahrer brachte uns bis an die Tür unseres vorgebuchten Hostals Esperanza. Das Zimmer war noch nicht bezugsfertig, weshalb wir zunächst zum Mittagessen gingen. Es war herrlich, direkt am Strand zu sitzen und den Wellen zu lauschen.

Anschließend bezogen wir unser kleines Zimmer inmitten eines netten Innenhofes.

Da der Tag noch jung war, spazierten wir durch die Stadt und gingen anschließend zur 24 Meter hohen zweitgrößten Christus-Statue in Lateinamerika, "Cristo de la Misericordia". Diese war von einem krebskranken Mann gestiftet worden, der aufgrund seiner Gebete geheilt worden war.

Unter der Statue befindet sich eine kleine Kapelle, in der Bilder der Bauphasen sowie die Geschichte der Statue zu sehen sind.
Unter der Statue befindet sich eine kleine Kapelle, in der Bilder der Bauphasen sowie die Geschichte der Statue zu sehen sind.

Von dort oben hatten wir einen super Überblick über die gesamte Bucht.

Als wir wieder unten am Strand waren, gingen wir durch das Wasser Richtung Unterkunft. Die Wellen klatschten ganz schön auf den Strand.

Der Greyhound fragte mich, ob ich auch Lust habe, schnell ins Wasser zu hüpfen. Ich wollte mir aber heute meinen Pelz nicht nass machen, weshalb ich auf unsere Sachen aufpasste, solange er im Wasser war.
Anschließend gingen wir in die Unterkunft, duschten uns und machten uns für das Abendessen fertig.
Da wir heute Mittag gut gegessen hatten, gab es heute Abend nur eine kleine Ceviche. Anschließend gingen wir in unserer Unterkunft zurück und genossen den lauen Abend.
Beim Zähneputzen hörten wir plötzlich Geräusche aus der Dusche. Was ist das denn ? Der Greyhound sieht nach und entdeckt eine Krabbe in der Dusche !
Ich bekam richtig Angst, dass sie mir in meine kleine Nase beißt, weshalb der Greyhound den Helden spielen musste und sie in einem kleinen Eimer zum Strand brachte. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wenn ich sie heute Nacht bei einem Toilettengang entdeckt hätte.
Und so endete mit einer kleinen Aufregung unser erster Tag in San Juan del Sur. Mein Herzchen klopft noch immer !!

Dienstag, 01. August 2017
Wir hatten sehr gut geschlafen. Von Ferne war ständig das Meeresrauschen zu hören, was unseren Schlaf aber nur vertiefte.
Das Frühstück wurde im Innenhof serviert. Es besteht aus Toastbrot, Spiegelei und Obst. Dazu gibt es Kaffe. Wir stärkten uns und cremten uns danach gut ein, denn heute ist für uns ein Strandtag angesagt !!
Gestern Wolken, heute Sonne - was wollen wir mehr an unserem Strandtag ?
Gestern Wolken, heute Sonne - was wollen wir mehr an unserem Strandtag ?

Nachdem wir ein bisschen das Frühstück verdaut hatten, lockte uns die Brandung. Der Greyhound nahm mich bei meinem Ärmchen und passte auf, dass mir nichts passierte. War das toll, wenn die Wellen auf uns zugerollt kamen und wir in der Gischt verschwanden !

Gleich bricht die Welle über mich herein
Gleich bricht die Welle über mich herein

Danach ruhten wir uns wieder auf unserem Handtuch aus und ließen uns die Sonne auf den Pelz scheinen.

Es geht mir gut !
Es geht mir gut !

Während ich so vor mich hin träumte, musste ich an den Papagei denken, den ich letzte Woche in Managua getroffen habe. Ich weiß nicht, wo er zur Zeit ist. Er hatte mir versprochen, mich auf der Reise zu begleiten und anschließend mit mir nach Deutschland zu kommen. Wahrscheinlich verabschiedet er sich aber jetzt noch von seinen Kumpels in Nicaragua. Hoffentlich ist er pünktlich am Flughafen, denn sonst müssen wir ohne ihn fliegen.

Als wir genug Sonne getankt hatten, gingen wir am Spätnachmittag zurück ins Hotel. Dort duschten wir, schrieben Tagebuch und lasen ein bisschen. Dabei müssen mir die Augen zugefallen sein.

Zwei müde Krieger
Zwei müde Krieger

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Während Maus schlief, erlebte der Greyhound einen sagenhaften Sonnenuntergang über dem Pazifik.

Anschließend weckte ich Maus und wir gingen ein letztes Mal in San Juan del Sur zum Abendessen. Wie gestern auch, waren wir eigentlich nicht hungrig. So beschlossen wir, an einem kleinen Stand zwei Burritos zu kaufen und diese am nächtlichen Strand zu essen. Einen schöneren Platz konnten wir uns nicht denken: Meeresrauschen, Sandstrand und laue Luft. Zum Abschluss holten wir uns noch ein Eis auf die Hand. Wieder in der Unterkunft, packten wir und gingen nach diesem schönen Tag zu Bett.


Mittwoch, 02. August 2017

Nach Frühstücken, Packen und Bezahlen kamen wir frühzeitig los, so dass wir den Bus um 10:00 Uhr nach Rivas bekamen.

Wenn ich nicht so kurze Beinchen hätte, könnte ich den Bus alleine fahren.
Wenn ich nicht so kurze Beinchen hätte, könnte ich den Bus alleine fahren.

Dort angekommen, dauerte es nicht lange und der Schnellbus nach Managua kam. Ein bequemer Fernreisebus mit viel Platz brachte uns in die Hauptstadt von Nicaragua. Die Fahrt kostete uns 70 Cordobas. Wenn wir daran denken, dass wir für die Fahrt von Managua nach Rivas 200 Cordobas bezahlen mußten, kommt ein leichtes Gefühl von Abgezocktsein auf. Aber egal - die hiesigen Buspreise sind eh so niedrig.

Unterwegs grüßte uns ein letztes Mal der Vulkan Mombacho.

In Managua angekommen, gingen wir die letzten 2 km zum Hotel zu Fuß. Da wir noch früh dran waren, wollte der Greyhound dafür kein Taxi nehmen. Unterwegs kamen wir an der deutschen Botschaft vorbei und trafen den dortigen Praktikanten. Der Greyhound kannte ihn von letzter Woche. Wir freuten uns richtig, ihn zu sehen, denn er ist ein sehr sympathischer Mensch.

Im Hotel Seminole konnten wir gleich einchecken und hatten aufgrund der frühen Ankunft noch den gesamten Nachmittag für uns Zeit. Der Greyhound schlug vor, zum Hafen zu laufen. Ich wies ihn darauf hin, dass dies über 5 km einfache Strecke sind. Er aber meinte, dass wir das locker schaffen. Ich hoffe, er denkt an meine kurzen Beinchen !

Wir gingen die Simon Bolivar Straße Richtung Managua See. Unterwegs wechselte von einfachen Hütten bis hin zu Regierungspalästen alles ab. Es war schon toll, was wir alles zu sehen bekamen. Als wir in einem kleinen Park waren, machte sich gerade eine Tanzgruppe und Musikkapelle fertig, um einen Werbevideo für Managua zu drehen. Das sah lustig aus, denn die Musik kam vom Band und alle Sänger und Musikanten taten so, als würden sie singen beziehungsweise spielen. Nur die Tänzer bewegten sich richtig.

Kurz darauf erreichten wir den Managua See und konnten in aller Ruhe die Installation der verschiedenen Metallbäume und anderer Metallkonstruktionen bewundern. Es sah schon am Tag farbenprächtig aus. Wie soll es erst bei Nacht wirken, wenn alle Lämpchen eingeschaltet sind. Wir genossen noch ein bisschen die Atmosphäre, ehe wir uns auf den Rückweg machten.

Zum Glück konnte ich in der Tasche des Greyhound sitzen, denn den Weg zurück hätte ich mit meinen kurzen Beinchen nicht geschafft. Der Greyhound aber ging die 5 km wieder zurück zum Hotel. Dort angekommen, tranken wir unsere letzte Cola, die wir im Gepäck hatten und gingen anschließend in das Restaurant gegenüber zum Abendessen. Vorbei sind die Zeiten, als die Preise niedrig waren. Hier bezahlten wir fast schon deutsche Preise. Aber für unseren letzten Abend wollten wir nicht auf den Cordoba beziehungsweise Dollar sehen.

Nachdem wir geduscht und gepackt hatten, gingen wir frühzeitig ins Bett, denn morgen um 5:00 Uhr soll uns der Shuttleservice zum Flughafen bringen.

 

Donnerstag, 3. August 2017

"Hey Maus, aufwachen. Wir müssen los !" Von Ferne drangen diese Worte an mein Ohr. Dabei war ich doch noch so müde. So wechselte ich nur schnell aus dem Bett in die Tasche des Greyhound und schlief weiter.

Am Flughafen wurden wir schnell eingecheckt. Anschließend kauften wir noch Kaffee (der hier im Duty-Free-Shop teurer als im Supermarkt ist), Schokolade und getrocknete Mango. Danach warteten wir auf den Abflug nach Atlanta.

Die Sicherheitsüberprüfung bei der Einreise in die USA ging schnell und problemlos. Anschließend verbrachten wir die Zeit in der Sky Lounge bis zu unserem Weiterflug nach Frankfurt.

Beim Nachtflug nach Deutschland hatten wir einige Turbulenzen, aber als erfahrene Reisemaus machte mir das nichts aus.

Nach der Landung in Frankfurt holten wir das Gepäck und fuhren mit dem Zug heim. Und so endete mein Kurzbesuch in Nicaragua. Gerne fahre ich wieder dorthin, denn es hat mir sehr gut gefallen.

Ach ja, falls Ihr Euch fragt, was aus dem Papagei geworden ist: Er hat es tatsächlich geschafft, mit uns mitzukommen und leistet mir jetzt in Bonn Gesellschaft.