USA 01.01.2024 - 31.01.2024

Reiseroute:

Tallahassee (FL) - Apalachicola (FL) - Port Saint Joe (FL) - Seaside (FL) - Pensacola (FL) - Fort Pickens (FL) - Pensacola (FL) - Mobile (AL) - Slidell (LA) - New Orleans (LA) - Destrehan Plantation - Raceland (LA) - Morgan City (LA) - Avery Island (LA) (Tabasco) - Donaldsonville (LA) - Oak Alley Plantation - Nottoway House - Plaquemine (LA) - Baton Rouge (LA) - Lafayette (LA) - Alexandria (LA) - Cane River Creole National Historical Park - Shreveport (LA) - Nashville (AR) - Hot Springs (AR) - Sulphur (OK) - Denton (TX) - Fort Worth (TX) - Elm Mott (TX) - Cypress (TX) - League City (TX) - Cypress (TX) - Bastrop State Park (TX) - Belterra/Austin (TX) - Fredericksburg (TX)

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Montag, 01. Januar 2024

Tallahassee (FL) - Port Saint Joe (FL)

173 km

Die Nacht war total ruhig. Damit hatten wir nicht gerechnet, denn wir hatten befürchtet, dass um uns herum die Nacht über geknallt wird. Demzufolge hatten wir nicht schlecht geschlafen.

Nach dem Frühstück weihten wir unsere zweite Toilettenkassette ein, da die andere voll war. Anschließend fuhren wir Richtung Apalachicola. Unterwegs füllten wir bei Walmart unsere Vorräte auf.

Apalachicola war früher ein bedeutender Fischereihafen. Die Stadt hatte mehrere 1000 Einwohner. Während der Fischereisaison vervielfältigte sich damals die Einwohnerzahl. Heute ist davon nicht mehr viel zu sehen. Die Häuser entlang der Hauptstraße und im angrenzenden Wohngebiet machen einen gepflegten Eindruck. Die Bauten entlang der Hafenmole dagegen sind entweder heruntergekommen oder verfallen zusehends. 

Allerdings ist der Ort heute noch berühmt für seine Austern. Da der Greyhound diese gerne isst, machten wir unsere Mittagspause in einem sehr netten Fischrestaurant, welches etwas außerhalb des Ortes liegt. Die Austern wurden mit Zitrone und einer Tomaten-Meerrettich-Sauce serviert, welche vorzüglich zu den frischen Austern schmeckte.

Nach dieser Stärkung war es nicht mehr weit bis zu unserem heutigen Tagesziel. Dort hatten wir uns auf dem dortigen Campingplatz für zwei Nächte einen Stellplatz reserviert.

Den Nachmittag verbrachten wir damit, unser Mausmobil auf Vordermann zu bringen und Wäsche zu waschen. Aber es blieb noch genügend Zeit für ein Anlegerbier im Liegestuhl.

Als Abendessen machten wir uns eine Pizza Hawaii auf dem Gasgrill. Seit wir den Teig im Ofen erst vorbacken und dann belegt auf dem Grill ausbacken, schmeckt die Pizza gleich viel besser.

Da uns der gestrige Abend noch ein bisschen in den Knochen steckte, waren wir zu größeren Aktivitäten nach dem Abendessen nicht mehr in der Lage. Und damit endete der erste Tag des neuen Jahres.

 

Dienstag, 02. Januar 2024

Port Saint Joe (FL)

0 km

Florida ist bekanntermaßen der „Sunshine State“. Den Sonnenschein hatten wir heute auch reichlich vom strahlend blauen Himmel. Dass blauer Himmel aber nicht unbedingt auch gleichbedeutend mit Wärme sein muss, das hat uns keiner gesagt. Die Temperaturen in der Nacht waren kurz vor dem Gefrierpunkt und tagsüber kletterten sie nicht über 14° hinaus. Schuld war ein eiskalter Wind. Wenn wir windgeschützt saßen, war es angenehm warm. Aber ansonsten war es eine Temperatur für eine lange Jacke.

Am Vormittag überarbeiteten wir unsere Homepage, da wir auf einen Fehler beim Impressum hingewiesen worden waren. Den Nachmittag nutzten wir zur Entspannung.

Für das Abendessen wurde der Grill aus der Garage geholt. Nach dem Abendessen spielten wir UNO, bis wir beide zu müde waren, um die Karten zu halten.

Es war schön, diesen Tag einmal mit Faulenzen zu verbringen. Morgen geht unsere Entdeckungstour weiter. Für das Wochenende haben wir in New Orleans einen Stellplatz direkt am French Quartier gebucht. Dort finden dann bereits schon die ersten Umzüge anlässlich des Mardi Gras statt. Wir sind gespannt!

 

Mittwoch, 03. Januar 2024

Port Saint Joe (FL) - Pensacola (FL)

248 km

Der blaue Himmel hat uns heute verlassen. Leider aber nicht die kühlen Temperaturen. Wir beeilten uns deshalb, das Mausmobil für die Abfahrt fertig zu machen, damit die Fahrzeugheizung uns während der Fahrt wärmen kann.

Unseren ersten Stopp legten wir in Seaside an der Emerald-Coast ein. Wir fanden relativ schnell einen Parkplatz am Straßenrand. Der ganze Ort strahlt Reichtum aus. Die Villen direkt am Strand sehen wie die anderen Häuser in der zweiten und dritten Reihe sehr gepflegt aus.

Der gesamte Strand ist Privatstrand. Eigentlich hätten wir dort nur spazierengehen dürfen mit einem speziellen Armband. Keine Ahnung, wo wir das herbekommen hätten. Da es regnerisches Wetter war, waren außer uns nur ganz wenige Leute am Strand unterwegs. Selbst der Sheriff, der mit seinem Pick-up am Strand patrouillierte, schenkte uns keine Aufmerksamkeit. So machten wir eine kleine Runde am Strand. Allzu lange hielten wir uns aber nicht auf, denn es begann zu regnen. Dennoch haben wir den kurzen Marsch durch den Sand sehr genossen, da es ein sehr pudriger weißer Sand ist, der beim Gehen quietschende Geräusche von sich gibt.

Mit einem kleinen Schlenker durch die zweite Reihe der Häuser gingen wir zurück zum Mausmobil. Bei dem Regenwetter machte es uns absolut keinen Spaß, die Häuser anzuschauen.

Nach einem Einkaufsstop bei Walmart fuhren wir weiter zu unserem heutigen Tagesziel in Pensacola. Auf dem Parkplatz von Cracker Barrel angekommen, sahen wir Michael und Michaela, die wir Mitte Dezember in Sanfort getroffen hatten.

Nach einem leckeren Abendessen bei Cracker Barrel setzten wir uns mit ihnen noch auf ein Glas Wein zusammen. Es wurde ein sehr netter Abend. Zum Glück für uns hatten wir heute die Uhr eine Stunde zurückstellen müssen, weshalb es nach der neuen Zeitrechnung nicht ganz so spät wurde, bis wir ins Bett kamen.

 

Donnerstag, 04. Januar 2024

Pensacola (FL)

78 km

Als wir die Rollos hochschoben, schauten wir in einen blauen Himmel. Wie anders sieht die Welt doch gleich aus im Vergleich zu gestern! Die Temperatur ist zwar immer noch sehr „erfrischend“, aber allein der blaue Himmel brachte uns dazu, kurze Hosen anzuziehen.

Unser erstes Ziel war Fort Pickens. Um Strecke einzusparen, fuhren wir die mautpflichtige Brücke. Hier wird nach Kennzeichen abgerechnet. Mal schauen, ob und wann uns eine Rechnung erreicht.

Im Gulf Islands National Seashore Park angekommen, stellten wir uns am Langdon Beach hin. Der weiße Sand hier erinnerte uns an den White Sands NP.

Auch wenn der Sand kalt war, gingen wir dennoch barfuß am Meer entlang. Das Wasser war fast wärmer als der Sand. Aber wir sind nicht aus Zucker und so gingen wir tapfer barfuß weiter. Nach einer Weile merkten wir die Kälte gar nicht mehr, da sich unsere Füße daran gewöhnt hatten. Es war einfach traumhaft: türkisfarbenes, klares Meerwasser, weißer Sand, blauer Himmel und nur wenig Wind. Wir waren glücklich!

Als wir wieder zurück am Mausmobil waren, sprach uns ein Amerikaner auf unser Fahrzeug an. Er war total begeistert und ließ sich alles zeigen. Überhaupt stellen wir fest, dass unser Fahrzeug Aufsehen erregt und die Amerikaner dieses gerne anschauen (Es ist ja auch ein Schmuckstück).

Unser nächstes Ziel war Fort Pickens. Hier bekam die Greyhoundin den fehlenden Sticker und Stempel für ihr Buch. Das Fort selbst ist eine Ruine und macht wenig her.

Wir hielten uns deshalb nicht allzu lange dort auf und fuhren zurück nach Pensacola.

In Pensacola wollten wir gerade unser Mausmobil auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen, als uns ein Deutscher ansprach. Marcel besitzt hier das Restaurant „Bavaria“ und hat daneben in der Nähe noch mehrere Apartments. Er bot uns an, dass wir unser Mausmobil dort auf dem Parkplatz über Nacht gratis abstellen können. Falls wir baden wollen, stünde uns der Pool ebenso zur Verfügung. Natürlich nahmen wir sein Angebot des Stellplatzes sehr gerne an. Für den Abend verabredeten wir uns in seinem Restaurant zum Abendessen. Nachdem wir unser Mausmobil geparkt hatten, gingen wir den Historic Walk durch Pensacola. Die Route ist durch einen roten Strich auf dem Bürgersteig gekennzeichnet. Als erstes fielen uns die vielen überlebensgroßen farbigen Pelikanfiguren auf.

Wo zum Beispiel Bonn seine Beethovenfiguren hat, hat Pensacola die Pelikan-Skulpturen. Sie sind in allen möglichen Farben bemalt, je nachdem, für welche Organisation oder Firma sie stehen. Das zweite, was uns auffiel, waren die vielen hübschen Häuser.

Überhaupt macht die ganze Stadt einen sehr gepflegten Eindruck. Sie liegt mit St. Augustine im Clinch, welche der beiden Städte die Ältere sei. Zudem rühmt sich Pensacola, die einzige Stadt zu sein, die fünf Flaggen hat beziehungsweise hatte: die britische, die US-amerikanische, die französische, die spanische sowie die konföderierte Flagge.

Da wir heute nicht mehr weiterfahren wollten, ließen wir uns ausgiebig Zeit, die Stadt zu erkunden. Anschließend waren wir uns einig, dass Pensacola eine der schönsten Städte ist, die wir bislang in den USA gesehen haben.

Wie schon angekündigt, gingen wir zum Abendessen in das Restaurant „Bavaria“. Das Bier war süffig, der Sauerbraten lecker (der Rotkohl hätte etwas weniger Essig vertragen können) und der Nachtisch reichlich. Mit gut gefüllten Bäuchen gingen wir zurück in unser Mausmobil und beendeten damit diesen sehr schönen Tag.

 

Freitag, 05. Januar 2024 

Pensacola (FL) - Slidell (LA)

274 km

Florida begrüßte uns an unserem letzten Tag in diesem Staat mit Sonnenschein. Die Temperaturen waren auch etwas gestiegen. Wir hielten uns deshalb nicht lange auf und fuhren nach dem Frühstück nach Mobile. Auf unserem Weg dorthin verließen wir den Staat Florida, der zwar seinem Namen „Sunshine State“ alle Ehre gemacht hatte, ohne aber mit entsprechenden Temperaturen aufzuwarten. 

Als wir Mobile im Staat Alabama erreichten, führte uns unser Weg durch einen Tunnel. Die Durchfahrtshöhe war mit 13 Fuß angegeben. Dennoch blieb ein LKW vor uns am Tunneleingang hängen, da er seine Höhe unterschätzt hatte. Zum Glück dauerte es nicht lange, bis er gewendet hatte und der Tunnel wieder freigegeben wurde. In Mobile fanden wir sehr schnell einen Parkplatz in der Nähe der Touristeninformation. Für 10 $ können wir hier 12 Stunden lang stehen.

Ausgestattet mit entsprechendem Kartenmaterial gingen wir zunächst die Church Street entlang. Die Häuser rechts und links der Straße waren sehr ansehnlich. Auch der spanische Park war sehr schön hergerichtet.

Enttäuscht waren wir vom britischen Park, denn dort gab es nichts zu sehen.

Mobile rühmt sich, die Stadt mit der längsten Mardi Gras-Tradition zu sein. Da die Zeit des Mardi Gras jetzt beginnt, waren schon viele Häuser entsprechend geschmückt.

Auch auf dem Platz vor der Touristeninformation standen viele Figuren, die bei den stattfindenden Umzügen eine Rolle spielen. 

Von der Church Street bogen wir in die Dauphin Street ab, da laut den Reiseführern dies eine besonders schöne Straße sein soll. Angeblich gibt es hier eine Redewendung, dass etwas wie in der Dauphin Street ist, wenn es besonders edel ist. Diese Redewendung gilt heute anscheinend nicht mehr, denn die meisten der Geschäfte standen leer und viele der Häuser wirkten heruntergekommen. Auch die Restaurants wirkten überwiegend nicht so einladend, wie wir es gestern in Pensacola erlebt hatten. Wir fanden dennoch ein Restaurant, dessen Name übersetzt „Schutt“ bedeutet. Zum Glück für uns strafte das Essen den Namen allerdings Lügen.

Gut gestärkt gingen wir die Dauphin Street weiter bis zum Ende. Aber unser erster Eindruck wollte sich nicht ändern. So gingen wir zurück zum Mausmobil. Unterwegs kamen wir an Straßenlaternen vorbei, die mit Gas betrieben werden und schon jetzt leuchteten. Zusammen mit den Häusern machte dies einen sehr hübschen Eindruck.

Nach diesem Kurzbesuch in der Stadt fuhren wir weiter Richtung New Orleans. Dabei querten wir zunächst die Grenze zum Staat Mississippi und anschließend zum Staat Louisiana. Damit haben wir heute vier Bundesstaaten der USA befahren.

Je näher wir unserem Tagesziel kamen, umso stärker regnete es. Stellenweise regnete es so stark, dass wir nur noch langsam vorwärts kamen. Zum Glück für uns gab es an den Autobahnraststätten kostenlose Entsorgungsstationen. So konnten wir unser Abwasser und die Toiletten leeren.

Für die Nacht stellten wir uns auf den Parkplatz von Cracker Barrel in Slidell. Ab morgen werden wir drei Nächte auf dem Campingplatz in New Orleans verbringen.

Nach dem Abendessen planten wir unsere Route für die Zeit nach New Orleans.

 

Freitag, 06. Januar 2024

Slidell (LA) - New Orleans (LA)

60 km

Eigentlich hätte es schon beim Aufstehen sonnig sein sollen. Aber ein paar Wolken machten unserem Wetterfrosch einen Strich durch die Rechnung. Naja, zum Glück regnet es nicht.

Da wir auf unserem gebuchten Stellplatz erst ab 12:00 Uhr einchecken dürfen, machten wir einen Abstecher zum Bayou Sauvage National Wildlife Refuge. Unser Navigationssystem führte uns ohne Umwege dorthin. Ein Boardwalk führt durch das Gelände, was aber angesichts der Jahreszeit und des Wetters ein Reinfall war: der Himmel war grau, kaum eine Pflanze blühte und Tiere sahen wir auch keine. Wir hörten zwar ab und zu ein paar Vögel zwitschern, sahen sie aber nicht.

Wir hielten uns deshalb nicht lange auf und fuhren zu unserem gebuchten Campground. Er liegt direkt neben dem French Quartier und hat sehr großzügig geschnittene Stellplätze. Nachdem wir uns eingerichtet und Mittag gegessen hatten, gingen wir die kurze Strecke in das French Quartier. Als wir die berühmte Bourbon Street erreichten, schallte uns aus den Kneipen Musik entgegen. Im Gegensatz zu Nashville ist hier die Musik allerdings sehr laut und erschwerte schon auf der Straße ein Gespräch. Zudem "duftet" es hier überall sehr aromatisch nach Haschisch.

Unser erstes Ziel war der New Orleans  Jazz National Historical Park. Wir kamen gerade rechtzeitig, um eine Live-Vorführung zum Thema Jazz geboten zu bekommen. Eine Sängerin und zwei Musiker führten gekonnt eine Stunde lang durch die Entwicklung der Musik hin zum New Orleans Jazz.

Anschließend ließen wir uns durch die Stadt treiben. Es war schon fantastisch, wie schön manche Häuser herausgeputzt wurden, um den Beginn des Mardi Gras zu feiern.

Nach einer Kaffeepause wurde es auch schon bald Zeit, sich für die heutige Parade der Krewe de Jeanne d‘Arc anzustellen. Im Gegensatz zu den Karnevalsumzügen in Deutschland war dieser Umzug mehr geschichtlich geprägt und zeigte das Leben der Jeanne d‘Arc bis hin zu ihrer Rehabilitierung. Auch wurden hier nicht wie in Deutschland Süßigkeiten geworfen, sondern Kleinigkeiten wie Stifte, Kerzen und Bibelsprüche verteilt.

Unsere kleine Maus hatte Mühe, ihren Platz zu behaupten, da kleine Kinder sich einfach vor sie drängten. Der Zug kam häufig zum Stocken, da der Weg sehr schmal war. Es dauerte deshalb mehr als 1 Stunde, bis der ganze Umzug an uns vorbeigegangen war.

Anschließend stärkten wir uns in einem Cajun-Restaurant mit einem sehr würzigen Abendessen. Es war sehr lecker, wird aber sehr wahrscheinlich zweimal brennen.

Zum Ausklang des Abends gingen wir noch in eine Musikkneipe und tanzten uns dort ein bisschen warm. Der anschließende Weg zu unserem Mausmobil war nicht sehr weit. Nach einem leckeren Gute-Nacht-Schluck beendeten wir diesen ersten Tag in New Orleans.

 

Sonntag, 07. Dezember 2024

New Orleans (LA)

0 km

Schön sonnig begann der hundertste Tag unserer Reise. Wir marschierten deshalb gleich los, um New Orleans unsicher zu machen.

Der Friedhof in der Nähe unseres Stellplatzes kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. 2016 hatte man uns während einer solchen Führung erklärt, dass die Toten deshalb seit 1830 oberirdisch beerdigt werden, da sie ansonsten bei Hochwasser aus der Erde geschwemmt werden. Der Friedhofswärter musste darüber lachen und klärte uns auf, dass auch heute noch Tote unterirdisch beerdigt werden. Seinerzeit wurden Tote deshalb oberirdisch beerdigt, da sie an Gelbfieber gestorben waren. Und dabei hatten wir unserem Führer 2016 so vertraut!

Gestern wurden wir im Visitor Center des Nationalparks mit Musik sehr gut unterhalten. Wir gingen deshalb dorthin, um abzuklären, ob auch heute ein Konzert stattfindet. Leider mussten wir lesen, dass das Visitor Center sonntags und montags geschlossen hat.

Anschließend fuhren wir mit der „St. Charles Avenue Streetcar“ zum Garden District.

Diese Linie ist die olivgrüne. Sie fährt schon seit mehr als 150 Jahren ununterbrochen. Damit hält sie den Weltrekord. Sie sieht natürlich nicht so schön aus wie z.B. die modernere rote Linie. Aber egal, es war schon lustig, mit der rumpelnden Bahn zu fahren. Da wir den Fahrpreis (1,25 $) nicht passend hatten, bekamen wir für insgesamt 3 $ jeweils ein Tagesticket, denn Geld wird nicht gewechselt.

Im Garden District angekommen, ließen wir uns durch die Straßen mit den wunderschönen Prachtbauten treiben.

Wir waren hier zwar 2016 schon einmal gewesen, aber es ist immer wieder eine Freude, diese Häuser anzuschauen. Aufpassen mussten wir nur bei den Bürgersteigen, denn diese sind durch die sehr hohen Wurzelaufbrüche eine einzige Stolperstrecke. Auf unserem Weg kamen wir auch am Lafayette Friedhof Nr. 1 vorbei. Er kann momentan nicht besichtigt werden. So beschränkten wir uns darauf, von außen durch die Tore einen Blick darauf zu werfen.

Nachdem wir noch einige weitere der wunderschönen Häuser besichtigt hatten, fuhren wir mit der olivgrünen Rumpelbahn wieder zurück in die Stadt. Für das Mittagessen wollten wir uns beim French Market Place stärken. Auf dem Weg dorthin erlebten wir gerade noch rechtzeitig das Anlegemanöver des Raddampfers „Natchez“, mit dem wir 2016 eine Abendtour gemacht hatten.

Im French Market Place setzten wir uns in ein Restaurant und bestellten unser Mittagessen. Die Muffoletta der Greyhoundin war sehr lecker. Die Nudeln des Greyhound dagegen wurden in einer Käsesahnesauce ertränkt und waren so gut wie nicht gewürzt. Zu allem Unglück fiel auch noch sein Becher Cola um. So ein Ärger! Zum Glück haben wir uns dabei unsere Kleidung nicht beschmutzt.

Wir hatten gelesen, dass in der Frenchman Street originaler Jazz gespielt wird. Wir gingen deshalb anschließend dorthin. Je näher wir unserem Ziel kamen, umso zwielichtiger wurden die Gestalten auf den Bürgersteigen und umso schmutziger sah es aus. In der Frenchman Street selber gab es einige sehr hübsch bemalte Häuser zu sehen.

Auch hörten wir aus den Bars Jazzmusik. Da wir uns aber nicht vorstellen konnten, hier bei Dunkelheit unterwegs zu sein, verwarfen wir unseren Plan, heute Abend hierher zu gehen.

Mittlerweile war die Sonne verschwunden und es wurde kälter. Auf dem Rückweg zum Mausmobil gingen wir noch durch den Louis Armstrong Park. Neben einer Statue von Louis Armstrong sind auch noch andere Statuen aufgestellt.

Da aktuell aber keine Blütezeit ist, wirkte der Park etwas trostlos.

Nachdem wir uns im Wohnmobil mit Kaffee aufgewärmt hatten, gingen wir wieder in das French Quartier zum Abendessen.

Wir hatten uns wie 2016 auch schon das Restaurant „Gumbo Shop“ ausgesucht. Wie schon vor 8 Jahren wurden wir auch heute nicht enttäuscht. Es gab ein sehr leckeres regionaltypisches Essen, welches nicht zu scharf gewürzt war und die Bandbreite der kreolischen Küche zeigte.

Anschließend gingen wir in die Bar „Bourbon Street Honky Tonk“, wo eine Live-Band Country Music spielte.

Sie spielte so gut, dass wir jeder zwei Bier tranken. Spät wurde es, bis wir in unser Mausmobil zurückkehrten. Naja, morgen können wir ja ausschlafen.

 

Montag, 08. Januar 2024

New Orleans (LA)

0 km

Ein bisschen Sonne bekamen wir beim Aufwachen noch mit. Dann zog es sich aber schnell zu und der Himmel wurde grau in grau. Da für den Nachmittag schlechtes Wetter vorhergesagt war, marschierten wir nach dem Frühstück gleich los. Unser Ziel war der Warehouse/Arts District. Dieser Stadtteil von New Orleans wird durch hohe Bankgebäude geprägt. Die alten ehemaligen Warehouses sind heute entweder als Hotel, Apartment oder Läden umgebaut oder abgerissen. An vielen der alten Häuser waren großflächige Wandmalereien zu sehen.

Diese waren mit großer Liebe zum Detail ausgeführt.

In einer Shopping Mall entdeckten wir einen Levis-Laden. Um drei Hosen und ein Hemd reicher verließen wir diesen.

Auf unserem Rückweg zum French Quartier kamen wir am Sazerac House vorbei. Gestern hatten wir zum Abendessen den gleichnamigen Cocktail getrunken und waren gespannt, wo er herkommt und wie er hergestellt wird. Für die kostenlose Tour bekam jeder von uns ein Armband, damit wir Kostproben der Getränke zu uns nehmen durften. Die Tour war sehr ansprechend gestaltet und reichte von den Anfängen in Frankreich im 17. Jahrhundert bis zum heutigen Konzern. Unterwegs wurden uns die Herstellungsverfahren für Whisky und Rum erläutert. Zusätzlich konnten wir diverse Rezepte für Cocktails ansehen. Natürlich kam auch das Probieren nicht zu kurz.

Als wir die Tour beendet hatten, wollten wir uns noch im Shop etwas umsehen. Da für heute Nachmittag und Nacht allerdings schwere Unwetter vorhergesagt sind, schloss das Geschäft früher als geplant. So hatten wir lediglich noch 5 Minuten Zeit, uns schnell mit dem Nötigsten zu versorgen. 

Als wir das Geschäft verließen, schüttete es. Wir rannten deshalb schnell in das gegenüberliegende Restaurant und nahmen ein verspätetes Mittagessen zu uns. Im Gegensatz zum Mittagessen von gestern war dieses heute perfekt: die Pommes Frites waren genau so, wie wir sie aus Belgien kennen, die Sandwiches lecker belegt und die Musik nicht zu laut.

Als wir fertig waren, nutzten wir eine Regenpause und gingen zum Mausmobil zurück. Kurz bevor wir dort ankamen, riss der Himmel wieder seine Schleusen auf. Trotz unseres Regenschirmes wurden wir beide klatschnass.

Nach einer Dusche und mit trockenen Jogging-Anzügen ließ sich das schlechte Wetter anschließend aber gut ertragen.

Als es Kaffeezeit geworden war, gab es einen King Cake zum Heißgetränk. Diesen hatten wir in New Orleans gekauft. Normalerweise ist dieser Kuchen für mehrere Personen gedacht und wird traditionell am 6. Januar serviert (daher kommt der Name in Anspielung an die Heiligen Drei Könige). Es gibt aber auch die Ausführung für zwei Personen. Allen Kuchen ist gemeinsam, dass ein kleines Plastikpüppchen eingebacken wird. Wer dieses Plastikpüppchen in seinem Kuchenstück findet, muss beim nächsten Mal den Kuchen bezahlen.

Nach dem Abendessen weihten wir unsere Cocktailutensilien ein und kredenzten uns einen leckeren Whisky-Cocktail. Danach spielten wir Uno. Da es draußen einen Temperatursprung von kühler Luft auf 24° (um 22:00 Uhr) gegeben und der Regen eine Pause eingelegt hatte, öffneten wir alle Fenster, um die Feuchtigkeit aus unserem Mausmobil heraus zu bekommen.

Und damit endete unser letzter Tag in New Orleans. Wie schon beim letzten Besuch vor acht Jahren verabschiedete sich New Orleans mit schlechtem Wetter von uns. Morgen geht unsere Tour weiter mit der Besichtigung einer prachtvollen Südstaaten-Villa.

 

Dienstag, 09. Januar 2024

New Orleans (LA) - Raceland (LA)

81 km

Den heutigen Tag werden wir so schnell nicht vergessen. Aber von Anfang an:

Nach einer sehr gewittrigen Nacht mit Sturm und sintflutartigem Regen weckte uns ein sonniger Morgen. Da wir unseren Stellplatz bis 11:00 Uhr verlassen müssen, aber noch nach New Orleans hineingehen wollten, stellten wir unser Mausmobil auf dem nebenan liegenden Parkplatz ab. 

Unser erster Weg führte uns zum Visitorcenter des Nationalparks, wo sich die Greyhoundin noch einen Sticker für ihr Parkbuch besorgte. Anschließend gingen wir an der Waterfront spazieren. Wie anders war es doch heute im Gegensatz zu gestern, als wir bei regnerischem Wetter und bedecktem Himmel hier entlang gegangen waren. 

Ein zweites Frühstück nahmen wir im Café Beignet ein, um die berühmten gleichnamigen Teigteilchen zu probieren. Da diese mit reichlich Puderzucker eingedeckt sind, mussten wir beim Essen aufpassen, dass uns der viele Puderzucker nicht die Kleidung beschmutzte.

Wegen des frühen Schließens aufgrund des schlechten Wetters konnten wir uns gestern im Souvenirshop des Sazerac House nicht umsehen. Wir gingen deshalb heute noch einmal hin, um dies nachzuholen. Einige schöne Teile fanden von dort ihren Weg in unser rollendes Zuhause.

Als wir unser Mausmobil erreichten, trauten wir unseren Augen nicht: Am Vorder- und Hinterrad war jeweils eine Parkkralle befestigt.

Dabei hatten wir doch ein Parkticket gezogen! Wir riefen sofort bei der angegebenen Nummer an, damit ein Mitarbeiter vorbeikommt, um uns zu befreien. In der Zwischenzeit schauten wir beim Parkscheinautomat noch einmal nach, warum uns dies widerfahren ist. Dort hatten wir ein Ticket für 5 $ gezogen, um ein paar Stunden hier stehen zu können. Was wir nicht beachtet hatten, war, dass Fahrzeuge, die mehr als einen Parkplatz benötigen, ein Ganztagesticket für Wohnmobile für 50 $ ziehen müssen. So ein Mist!

Der Mitarbeiter der Firma kam auch sehr schnell, kassierte die fehlenden 45 € für das Wohnmobil-Parkticket und 90 $ für das „Entfesseln“ unseres Mausmobils. Ein bisschen ärgerten wir uns über unsere Blödheit! Aber wie sagt der Kölner so schön „Wat wellste maache?“ Ein bisschen trösteten wir uns damit, dass einem Wohnmobil aus der Schweiz neben uns dasselbe Schicksal widerfahren war.

Nach diesem nicht ganz so schönen Abschluss unseres Besuchs in New Orleans fuhren wir zur Destrehan Plantation.

Dort steht eines der ältesten Plantagenhäuser. In Originalkostümen gekleidete Mitarbeiter erklären den Besuchern hier das Leben während der vergangenen Jahrhunderte und führen durch das Haus. Wir hatten Glück, dass wir die einzigen Gäste für die Führung waren. Unsere Führerin, eine sehr liebenswerte alte Dame, sprach ein sehr klares Englisch und beantwortete alle unsere Fragen. Interessant für uns zu sehen war die Verknüpfung mit unserem Aufenthalt in Kanada. Dort hatten wir mitbekommen, dass die französischsprachigen Siedler (Arkadier) von den Engländern nach Louisiana deportiert worden waren, da sie keinen Eid auf den englischen König ablegen wollten. Dieses Haus war zwar nicht von einem Arkadier gebaut worden, aber sie lebten in der Umgebung und prägten die Kultur und vor allem die Sprache von Louisiana.

Aufgrund seines Alters war das Herrenhaus nicht im später üblichen griechischen Stil erbaut worden. Wie unsere Führerin süffisant anmerkte, entsprach es damit nicht den Hollywood-Vorstellungen.

Nachdem wir das Haus besichtigt hatten, zeigte uns ein anderer Mitarbeiter, wie die Wände früher gebaut wurden. Dafür wurde Matsch aus dem Mississippi und das hier überall vorkommende spanische Moos vermischt. Das spanische Moos erhielt seinen Namen von den Franzosen, die damit abwertend die spanischen Bärte meinten. Später hat man den Wortteil „Bart“ weggelassen und daraus wurde der heutige Begriff „spanisches Moos“.

Nachdem wir uns noch ein bisschen auf dem Gelände umgesehen hatten, fuhren wir zu unserem heutigen Tagesziel. In Louisiana können wir wieder bei Walmart stehen. Nach dem Einkauf suchten wir uns einen Platz auf dem dortigen Parkplatz für die Nacht.

Nach dem Abendessen ging die Greyhoundin sofort ins Bett. Der kalte Wind, die gestrige Nässe und der ständige Wechsel der Temperaturen von angenehm warm zu eiskalt waren wohl etwas zu viel für ihr Immunsystem. Ein guter Schlaf hilft bestimmt.

 

Mittwoch, 10. Januar 2024

Raceland (LA) - Morgan City (LA)

76 km

Wir hatten eine ruhige Nacht auf dem Parkplatz von Walmart. Dies war auch gut so, denn so konnte die Greyhoundin durchschlafen. Es ging ihr beim Aufwachen deshalb schon viel besser.

Blauer Himmel und Sonne, aber niedrige Temperaturen - das war das Wetter am frühen Morgen. Nach dem Frühstück fuhren wir deshalb gleich nach Morgan City in den Lake End Park. Viel los war nicht, und wir fanden direkt einen Parkplatz am Wasser. Nicht weit vom Ufer entfernt sahen wir einige Pelikane. Hier gelangen uns mit etwas Geduld ganz schöne Fotos dieser imposanten Tiere.

Nachdem wir noch ein bisschen am See entlang gegangen waren, setzten wir uns im Windschatten des Wohnmobils in die Sonne. Nach dem Mittagessen fuhren wir das kurze Stück zum Rig Museum. Dieses hatten wir über Harvest Hosts entdeckt. Wir konnten dort eine Führung durch eine frühere Ölbohrinsel mitmachen. Diese liegt heute am Ufer und dient Ausbildungszwecken. Während der Führung bekamen wir einen sehr guten Einblick sowohl in die Ölförderung zur Mitte des letzten Jahrhunderts als auch von heute. Anhand von Modellen wurden uns die Techniken der Ölförderung gezeigt.

Unser Führer hatte viel Spaß mit unserer Maus und ließ sich mit ihr sogar fotografieren.

Nach dieser Lehrstunde in Sachen Ölförderung mixten wir uns mit Hilfe der gestern gekauften Utensilien einen leckeren Drink und ließen den Tag ausklingen.

Nach dem Abendessen lasen wir noch ein bisschen. Die Greyhoundin ging früh zu Bett, um morgen fit zu sein.

 

Donnerstag, 12. Januar 2024

Morgan City (LA) - Donaldsonville (LA)

256 km

Heute sind wir etwas früher aufgestanden, da wir pünktlich um 11:00 Uhr zur gebuchten Kochvorführung bei Tabasco sein wollten. Die Fahrt war problemlos, wenn man einmal davon absieht, dass der Straßenbelag sehr uneben war und unsere Stoßdämpfer gut arbeiten mussten.

Deutlich vor dem Beginn der Kochvorführung erreichten wir Tabasco. Wir hatten noch Zeit, uns davor das Museum anzuschauen. Witziges Detail am Rande: Zur Eintrittskarte bekam jeder von uns eine kleine Flasche Tabasco. Unsere Maus natürlich auch!

Als es Zeit für die Kochvorführung war, fanden wir uns im Restaurant ein. Wir waren insgesamt acht Personen und die Köchin. Als Vorspeise bereitete sie uns kleine Hackfleischrollen, die in einen Teigmantel eingewickelt wurden. Über die Fettwerte dieser Vorspeise schweigen wir uns jetzt einmal besser aus.

Nach einem leckeren Salat gab es Shrimps, welche in einer würzigen Sauce zubereitet wurden. Auch hier schweigen wir besser über die verwendeten Fettmengen. Wir werden den Satz der Köchin nie vergessen, als sie sagte, dass sie nun „etwas Butter“ zur Sauce hinzufügt. Das Stück Butter war mindestens 250 g schwer. Natürlich musste diese Butter mit Öl verdünnt werden. Aber wie gesagt, wir schweigen uns über die Fettwerte aus. Der Greyhound wird es dank KREON schon überleben. Auf jeden Fall schmeckten diese Shrimps sehr lecker. Alle Gerichte wurden natürlich mit Tabasco gewürzt. Dazu standen uns die verschiedenen Ausführungen zur Verfügung und wir konnten nach Herzenslust probieren.

Als Nachtisch gab es noch einen Pekan Pie bzw. einen Pudding mit Soße. Pudding ist hier nicht das, was wir in Deutschland darunter verstehen. Vielmehr handelt es sich um ein warmes Gebäck. Zum Glück gab es zum Essen ausreichend Wasser, denn nach der Menge von Tabasco, die jeder von uns zum Probieren zu sich genommen hatte, brannten unsere Münder ganz ordentlich.

Nach dieser wirklich sehr empfehlenswerten Kochvorführung und dem damit verbundenen leckeren Essen erkundeten wir Tabasco. Es begann damit, dass wir die Chili-Pflanzen sahen. Die reifen Schoten werden anschließend drei Jahre lang in Salz-Fässern gelagert. Dies war der Teil der Führung, der etwas geruchsintensiv war.

Nächste Station unserer Besichtigung war der Ort, an dem die 3 Jahre lang eingelegten Schoten mit Essig vermischt in Bottichen gelagert werden. Nach 2-3 Wochen wird dieser Brei abgeseiht. Die daraus gewonnene Flüssigkeit wird dann in einem nächsten Schritt in Flaschen abgefüllt, etikettiert und in alle Welt verschickt. Die festen Bestandteile werden als Medizin beziehungsweise zum Kochen weiterverkauft.

Abschluss der Tour war eine Übersicht, in welche Länder Tabasco verkauft wird und welche Sonderabfüllungen es gibt. Unter anderem hat der amerikanische Präsident in der Air Force One eine speziell etikettierte Abfüllung. Die hätten wir auch gerne gehabt!

Im Shop kaufen wir uns noch zwei verschiedene Sorten Tabasco, die es in Deutschland nicht gibt. Außerdem holten wir ein rotes und ein grünes Chili-Gelee, welches wir perfekt für unsere Essen verwenden können.

Die anschließende Dschungel-Tour, die wir mit unserem Mausmobil fahren konnten und die Bestandteil der Eintrittskarten war, riß uns nicht besonders vom Hocker. Dies war überwiegend den Millionen von Mücken geschuldet, die um uns herumflogen und es uns verleideten, unser Mausmobil für Fotos zu verlassen.

Das spanische Moos ist hier überall zu sehen
Das spanische Moos ist hier überall zu sehen

Nach dieser sehr gelungenen Besichtigungstour und dem sehr leckeren Essen fuhren wir in Richtung unseres nächsten Besichtigungszieles. Da es schon spät war, stoppten wir in Donaldsonville und stellten uns auf den Parkplatz von Walmart. So endete ein sehr interessanter und nahrhafter Tag. Mal schauen, welche Nachbrenner wir morgen spüren.

 

Freitag, 12. Januar 2024

Donaldsonville (LA) - Plaquemine (LA)

99 km

Ein grauer und windiger Morgen begrüßte uns beim Blick aus dem Fenster. Laut Wettervorhersage soll es aber besser werden. Wir vertrauten darauf und fuhren zunächst zur Oak Alley Plantation.

Für die von uns gebuchte Führung waren wir zu früh dran. So warteten wir auf dem Parkplatz und erlebten, wie die Sonne immer mehr die Oberhand über den grauen Himmel gewann.

Zum vereinbarten Termin der Führung stellten wir uns in die lange Schlange. Unser Führer kam und erklärte mit monotoner Stimme, dass Fotos im Inneren des Hauses verboten seien. Das war ja ein toller Beginn! In einem ausliegenden Flyer hatten wir auf Deutsch lesen können, was uns im Inneren des Hauses erwartet. Diesen Text hatte der Führer anscheinend perfekt auswendig gelernt, denn er leierte diesen (auf Englisch) während des Rundgangs monoton herunter. Wenn wir an die Führung durch das Destrehan Haus denken, in dem uns die ältere Dame sehr nett alles erklärt hatte, war dies hier ein absoluter Tiefpunkt.

Nach der Führung machten wir noch einige Außenaufnahmen.

Da wir früh dran waren, fuhren wir nach dem Mittagessen zum Nottoway House.

Und hier erlebten wir das Gegenteil der Führung von heute Morgen: unser Guide erklärte in einem perfekten und akzentfrei gesprochenen Englisch das komplette Haus. Zudem wusste er viele kleine Anekdoten zu berichten. Wir konnten nach Herzenslust fotografieren.

Das war eine Führung, wie wir sie uns heute Morgen auch gewünscht hätten.

Nach über eineinhalb Stunden hatte er uns das ganze Haus erklärt. Wir waren absolut begeistert. Für die Nacht fuhren wir ein paar Meilen weiter und stellten uns in Plaquemine bei Walmart auf den Parkplatz. Nach dem Abendessen sortierten wir Bilder und planten unsere weitere Tour.

 

Samstag, 13. Januar 2024

Plaquemine (LA) - Baton Rouge (LA)

77 km

Aktuell spielen die Nachttemperaturen verrückt: Gestern Nacht hatten wir fast 20° draußen. Heute Nacht waren es nur 8°. Die kommende Nacht soll es wieder bis fast auf 0° abkühlen. Grund dafür ist ein Sturm, der Nordamerika von Südwesten aus diagonal überquert hat. Auf seiner Rückseite kam kalte Luft von Kanada bis hier herunter. Der Osten der Vereinigten Staaten und die Mitte gehen gerade in Schnee und Hochwasser unter. Da haben wir Glück, hier im Süden zu sein und nur die Ausläufer mitzubekommen.

Trotz der frischen Temperaturen lockte uns die Sonne in den heutigen Tag. Beim Frühstück schien sie durch alle Scheiben und wärmte unser Mausmobil zusätzlich auf.

Unser heutiges Tagesziel war der Peterbilt-Händler in Baton Rouge. Der Greyhound schwärmt von diesen Fahrzeugen und so wollten wir heute einmal versuchen, näher an seine Objekte der Begierde zu kommen.

Als wir auf den Hof des Händlers fuhren, standen mehrere Modelle des Typs 589 auf dem Hof.

Sie glänzten in der Sonne, da es sich um Neufahrzeuge handelte. Nachdem wir einige Außenaufnahmen gemacht hatten, fragten wir einen Verkäufer, ob sich der Greyhound in ein Fahrzeug setzen darf. Der Verkäufer war so nett und erlaubte dies. Das war ein Gefühl!

Allein schon der Blick über die lange Motorhaube war umwerfend. Die heutigen Cockpits haben auch nichts mehr mit den früheren Fahrzeugen zu tun, die doch sehr unbequem waren. Inklusive der großen Schlafkabine, die mit Kleiderschrank, Fernseher und Waschmöglichkeit ausgestattet ist, sind dies mittlerweile richtig komfortable Arbeitsplätze geworden.

Zur Erinnerung an dieses automobile Paradies holte sich der Greyhound noch ein Basecap und ein T-Shirt. So wird ihm dieser Tag immer unvergesslich bleiben.

Nachdem wir unsere Vorräte im Supermarkt aufgefüllt hatten, fuhren wir zu unserem heutigen Stellplatz auf einem Campingplatz bei einem Gestüt.

Den Nachmittag genossen wir in der Sonne in unseren Liegestühlen. Als es uns draußen zu kühl wurde, verzogen wir uns in unser Mausmobil und planten unsere weitere Route Richtung Texas. Ein bisschen erschraken wir dabei über die Größe des Bundesstaates Texas: Würde man Europa über die Landkarte von Texas legen, wäre am Südende Rom und am Nordende Dänemark. Von Ost nach West entspricht dies der Entfernung von Prag bis hinter Paris.

Da wir heute auf einem Campingplatz sind, kam unser Gasgrill wieder zum Einsatz. Nach dem Abendessen dauerte es nicht lange, bis die Greyhoundin ins Bett ging. Ihr steckt die Erkältung immer noch in den Knochen. Mal schauen, wie es ihr morgen geht. Auf jeden Fall war dies heute ein sehr schöner Tag.

 

Sonntag, 14. Januar 2024

Baton Rouge (LA)

0 km

Die Nacht war sehr kalt gewesen. Dank unserer Heizung hatten wir es allerdings gemütlich warm. Zudem schien beim Aufwachen wieder die Sonne und erwärmte das Mausmobil zusätzlich. Nach dem Frühstück entschieden wir spontan, noch einen Tag auf dem Stellplatz zu bleiben und die Sonne zu genießen. Für die Greyhoundin war dies auch von Vorteil, denn so konnte sie sich besser auskurieren.

Nach dem Mittagessen machten wir einen kleinen Spaziergang am Mississippi entlang. Den Rest des Tages verbrachten wir - wie auch den Vormittag - im Liegestuhl und ließen uns von der Sonne verwöhnen.

Für das Abendessen hatten wir uns gestern bei Whole Foods mit Brot, Wein, Aufschnitt und Käse eingedeckt. Wir beendeten deshalb diesen sonnigen Tag mit einem leckeren Essen. Anschließend schauten wir noch eine Folge des Kölner TATORT ("Pyramide") an. Damit endete ein sehr entspannter Tag.

 

Montag, 15. Januar 2024

Baton Rouge (LA)

0 km

Der Morgen war grau und die Temperaturen lagen im unteren einstelligen Bereich. Aktuell haben wir es mit einer Kältewelle zu tun, die aus dem Norden in den Süden geschwappt ist. Die nächsten Nächte sollen sogar bis -8° kalt werden. Da morgen ein sonniger Tag vorhergesagt ist, entschieden wir kurzfristig, heute noch hier zu bleiben.

Nach dem Frühstück marschierte der Greyhound zum nächsten Walmart, während sich die Greyhoundin erholte, um endlich ihre Erkältung loszuwerden.

Als er nach 12 km Fußmarsch wieder zurück war, gab es Mittagessen. Anschließend machten wir einen Lesenachmittag. Statt Kaffee und Kuchen stärkten wir uns mit selbstgebackenen Pancakes und einem heißen Honigwein, den wir in Maine gekauft hatten.

Nach diesem reichlichen Kaffeetrinken fiel unser Abendessen dementsprechend karg aus: Uns reichte ein grüner Salat.

Während draußen bereits die ersten Regenschauer tobten und die Temperatur die 0° Grenze unterschritt, saßen wir im geheizten Mausmobil und schauten uns das Video „Ein Offizier und Gentleman“ mit Richard Gere an.

Damit endete dieser ruhige Tag unserer Tour. Morgen soll es weitergehen.

 

Dienstag, 16. Januar 2024

Baton Rouge (LA)

10 km

Wie vorhergesagt, wurde es in der Nacht eiskalt. Minus -7° waren es am frühen Morgen. Unser Mausmobil war aufgrund des nächtlichen Regens in einen Eispanzer gehüllt.

Der Betreiber des Campingplatzes hatte gestern Abend alle Wasserhähne leicht aufgedreht. So konnten diese nicht einfrieren und wir am nächsten Morgen unser Frischwasser auffüllen. Als wir die Heckstützen lösten, rissen wir einen Teil des Bodens mit, da dieser an den Stützen festgefroren war. Das komplett vereiste Stromkabel lagerten wir zunächst im Waschbecken, um das Tauwasser nicht in der Garage zu haben.

Unerwarteterweise waren die Straßen trocken und befahrbar. Später erfuhren wir, dass die Interstate 10 nach Lafayette dennoch komplett gesperrt ist. Wir vermuten, dass es hier in der Nacht mehrere Unfälle wegen des Eisregens gegeben hatte.

Um abfahren zu können, mussten wir den Motor erst eine Weile laufen lassen, um die Außenspiegel abzutauen. Die Frontscheibe war aber frei, da die Morgensonne ganze Arbeit geleistet hatte.

Unser heutiger Plan war, Baton Rouge zu besichtigen. Dafür stellten wir unser Mausmobil auf dem Parkplatz des Casinos „The Queen“ ab. Hier darf man kostenfrei stehen und ist sehr citynah. Sicherheitshalber fragten wir zwar im Casino nach, aber dort wurde das kostenlose Übernachten bestätigt. Es gibt auch keine Verpflichtungen, im Casino Geld zu verspielen.

Unser erstes Ziel war das State Capitol.

Im Gegensatz zu vielen anderen, die wir bereits gesehen haben, ist dies hier in Louisiana ein Hochhaus. Es wurde 1933 in nur 14 Monaten Bauzeit fertiggestellt. Aufgrund seines Baustils verwunderte es uns wenig, dass es auch das höchste Kapitolsgebäude der USA ist. Wegen des nächtlichen Eisregens war kaum Personal anwesend. Der Aufzug in die obersten Stockwerke war deshalb gesperrt. So konnten wir nur das Erdgeschoss besichtigen.

Trotz der Hinweise fanden wir aber nicht den Kugelschreiber, der bei dem Bombenattentat 1970 an die Decke geschleudert wurde und dort stecken gelassen wurde.

Nach einer ausgiebigen Besichtigung des Erdgeschosses gingen wir weiter zum ehemaligen State Capitol. Dieses sollte eigentlich heute nach mehrmonatiger Renovierung eröffnet werden. Aber auch hier blieben uns die Türen verschlossen. Wir mussten uns deshalb mit einer Besichtigung von außen begnügen.

Nach einer Mittagspause mit leckeren Po-Boys gingen wir zur ehemaligen Residenz des Gouverneurs. Wir hatten es schon fast erwartet und wurden nicht enttäuscht: Auch dieses Gebäude blieb uns verschlossen! So gingen wir zu unserem Mausmobil zurück. Auf dem Rückweg hatten wir kräftigen Gegenwind. Wir waren deshalb froh um unsere Schals, die unsere Gesichter schützten, denn der Wind war eiskalt. 

Unseren Nachmittagskaffee nahmen wir im Mausmobil ein. Anstelle von Kaffee gab es aber heißen Apfelwein. Dazu stärkten wir uns mit Zimtschnecken.

Nach dem Abendessen schauten wir einen Ludwigshafener TATORT ("Avatar") an. Die Internetverbindung über das Casino, verstärkt über unseren Router von Oyster, war so gut, dass das Video ruckelfrei lief.

Jetzt hoffen wir, dass die Sperrung der I-10 wegen Glatteis(unfällen) morgen aufgehoben ist und wir nicht irgendwelche Landstraßen nehmen müssen.

 

Mittwoch, 17. Januar 2024

Baton Rouge (LA) - Lafayette (LA)

103 km

Und wieder haben wir eine eiskalte Nacht sehr gut überstanden. Da es nicht geregnet hatte, war unser Mausmobil nicht vereist und wir konnten nach dem Frühstück sofort losfahren.

Auf unserem Weg nach Lafayette tankten wir Gas nach, da wir bei diesen kalten Nächten einen höheren Verbrauch haben. Es war eine gute Entscheidung gewesen, dass wir uns in Deutschland eine Gastankflasche einbauen ließen, denn so können wir überall problemlos nachtanken und müssen nicht extra abwarten, bis eine Gasflasche leer ist.

In Lafayette fanden wir einen Parkplatz mitten in der Stadt. Anschließend drehten wir eine Runde durch den Ort. Der Aufbau der Innenstadt ist ähnlich wie bei einer deutschen Stadt. Wir mussten nicht allzu weit laufen, um zu allen Sehenswürdigkeiten zu kommen.

Unseren Rundgang starteten wir bei der Kathedrale. Da hier gerade Gottesdienst war, beschränkten wir unseren Besuch auf das Nötigste, um die Gläubigen nicht zu stören. Neben der Kathedrale steht ein uralter Eichenbaum. Angeblich ist er über 500 Jahre alt. Allein der Stammdurchmesser von 2,70 m ließ uns daran nicht zweifeln.

Als Nächstes gingen wir zum ehemaligen Wohnhaus des ersten gewählten Gouverneurs. Interessant ist, dass hier alles auf Französisch beschildert ist. Natürlich sind die Erläuterung zusätzlich auch auf Englisch angegeben, aber die Hauptsprache scheint hier Französisch zu sein.

Lafayette hat eine sehr schöne Einkaufsstraße, die anscheinend ab und zu als Fußgängerzone ausgewiesen wird. Beeindruckend fanden wir die vielen Wandgemälde.

Leider fanden wir nicht alle, da der genaue Ort nicht explizit auf unserem Stadtplan angegeben war.

Nachdem wir genug gesehen hatten, stärkten wir uns in einem Restaurant mit leckeren Sandwiches beziehungsweise Po-Boys. Es war nur ein kurzes Stück bis zum Vermillionville Historic Village. Dort hatten wir über Harvest Hosts einen Stellplatz reserviert und bestätigt bekommen. Als wir dort gegen 14:00 Uhr ankamen, war das Gelände verlassen und der Eingang abgeschlossen. Dabei sollte bis um 16:00 Uhr geöffnet sein. Nach uns kamen noch andere Touristen, die genauso ratlos vor verschlossenen Türen standen. Wir stellten deshalb unser Mausmobil ab und genossen die Sonne. Gegen 15:30 Uhr erschien ein Mitarbeiter des Museums. Als wir ihn fragten, warum hier abgeschlossen sei, gab er an, dass wegen eines Wasserrohrbruchs die Anlage heute außerplanmäßig geschlossen wurde. Morgen allerdings soll eine Besichtigung ab 10:00 Uhr wieder möglich sein.

Da wir heute nichts mehr besichtigen können, planten wir den restlichen Nachmittag die weitere Route beziehungsweise lasen in unseren mitgebrachten Büchern.

Nach dem Abendessen kniffelten wir noch ein paar Runden.

 

Donnerstag, 18. Januar 2024

Lafayette (LA) - Alexandria (LA)

151 km

Ein bedeckter Himmel, aber Temperaturen im zweistelligen Bereich begrüßten uns nach dem Aufwachen.

Um 10:00 Uhr öffnete das Vermillionville Historic Village. Die Stadt Lafayette hieß früher Vermillion und wurde erst später umbenannt. Laut Beschreibung sollte ein Rundgang durch das Museumsdorf etwa 1,5 Stunden dauern.

Aber schon im ersten Haus hielten wir uns knapp eine Stunde auf. Dort saß ein Chief des Avogel-Stammes, mit dem wir uns länger über die Native Americans und Amerika allgemein unterhielten. Er erklärte uns auch seine Kleidung und die Bedeutung der einzelnen Farben. Als er uns sein Messer zeigte, zeigten wir ihm Bilder der Messer, die wir letztes Jahr selbst geschmiedet hatten. Er war total begeistert von diesen Messern und ich glaube, wir stiegen in seiner Achtung einige Stufen nach oben.

Auch im ehemaligen Schulgebäude des Ortes hielt uns ein Gespräch länger auf. Hier ging es um die Unterschiede zwischen den African American und den weißen Amerikanern im Bildungssystem. Es war ein sehr interessantes Gespräch. In einem anderen Haus zeigte uns eine Frau, wie man Baumwolle zu Garn spinnt. So hatten wir das noch nie gesehen und fanden die Vorführung sehr interessant.

Um zur Kirche des Dorfes zu kommen, hätten wir den Weg zurücklaufen müssen oder eine kleine handbetriebene Fähre nutzen können. Wir entschieden uns für Letzteres und hatten sehr viel Spaß dabei.

Als wir die Anlage verlassen wollten, sprach uns ein Mitarbeiter dieses Museumsdorfes an - und schon wieder dauerte es länger als geplant, bis wir weiter kamen. Aber wir hatten jede Minute unseres Aufenthaltes genossen.

Nachdem wir noch eingekauft und den Luftdruck der Reifen überprüft hatten, fuhren wir weiter Richtung Alexandria. Auf dem Gelände der Louisiana State University vor Alexandria machten wir noch einen Stopp beim so genannten Epps-Haus.

Dieses Haus gehörte dem Sklavenhalter, bei dem Solomon Northup zehn Jahre lang widerrechtlich als Sklave gehalten wurde. Erst nach zwölf Jahren konnte er seine Freiheit wiedererlangen. Beim Aufbau dieses Hauses hatte er tatkräftig mitgeholfen. Einer der Zimmerleute half ihm dann, entsprechende Briefe an seine Familie zu senden, was zu seiner Freilassung führte. Diese Geschichte wurde auch von Hollywood verfilmt („12 Jahre ein Sklave“). Leider war das Haus nicht geöffnet und so mussten wir uns darauf beschränken, es von außen anzusehen.

Für die Nacht stellten wir uns auf den Parkplatz von Cracker Barrel. Unser Abendessen nahmen wir auch dort ein. Unbeschreiblich lecker sind die „Fried Apples“, die man als Beilage zum Essen bestellen kann.

Nach dem Abendessen sahen wir unsere bisher geschossenen Bilder durch.

 

Freitag, 19. Januar 2024

Alexandria (LA) - Shreveport (LA)

211 km

Nach dem Frühstück fuhren wir zur  Oakland Plantation im Cane River Creole National Historical Park. Die dazugehörige Magnolia Plantation ist aktuell geschlossen. Sie hätte uns aber aufgrund des Baustils sowieso nicht interessiert.

Die Oakland Plantation war noch bis in die 1980er Jahre von den Nachfahren der ursprünglichen Erbauer bewohnt. 

Sie ist heute noch so eingerichtet, als wären die letzten Bewohner gerade eben ausgezogen. Da das Haus mittlerweile 200 Jahre alt ist, ist ein witziger Stil aus alten Möbeln und neuzeitlichen Gerätschaften entstanden. Die Küche zum Beispiel ist noch im Stil der 1960er Jahre eingerichtet. An den Wänden hängen zudem viele Familienfotos. Eigentlich finden Führungen nur am Wochenende statt. Wir hatten aber Glück, dass uns eine ältere Dame das Haus zeigte. Krass fanden wir, als sie uns unter dem Haus die Unterkunft der Haussklaven zeigte: es war ein zugiger und nur aus rohem Mauerwerk bestehender Raum. Eine Heizung oder eine Wasserversorgung war nicht vorhanden. Über eine Treppe gelangten die Haussklaven direkt in die Wohnstube der Besitzer.

Nachdem wir das Haus ausgiebig besichtigt hatten, erkundeten wir noch das Gelände. Hier stehen viele der ehemaligen Sklavenhütten und das Haus des Aufsehers. Diese Häuser wurden noch bis in die 1960er Jahre von Familien genutzt, die ihren Lebensunterhalt damit verdienten, auf den Feldern Baumwolle zu ernten bzw. Anbau für den eigenen Bedarf zu betreiben. Das Leben dieser Menschen war sehr hart, denn wenn der Regen ausblieb oder der Fluss alles überschwemmte, war die Ernte vernichtet. Interessant war auch der ehemalige Laden mit angeschlossener Tankstelle.

Der Laden und die Tankstelle waren noch bis 1980 in Betrieb und so eingerichtet, als wären die Besitzer gerade eben weggezogen.

Nachdem wir genug gesehen hatten und die Greyhoundin sich die Stempel in ihrem Parkbuch geholt hatte, fuhren wir weiter nach Shreveport. Unterwegs stoppten wir bei ALDI, denn nur dort gibt es Espressopulver zu kaufen, was zum einen seinen Namen verdient und zum anderen in unserer Handpressomaschine auch wirklich einen Espresso hervorzaubert. 

Zu unserem Stellplatz beim Bossier City KOA Campground hatten wir es nicht mehr weit. Da wir früh dran waren, reichte die Zeit noch für das Waschen unserer Schmutzwäsche. Gerne hätten wir uns auch noch in die Sonne gesetzt, aber trotz des blauen Himmels ist der Wind eiskalt. So blieben wir in unserem Mausmobil.

Nach dem Abendessen spielten wir noch ein paar Runden Rommé.

 

Samstag, 20. Januar 2024

Shreveport (LA) - Nashville (AR)

231 km

Heute hatten wir kein großes Programm, weshalb wir uns nach dem Aufstehen Zeit ließen. Die Sonne schien, aber die Temperaturen lagen im Minus-Bereich.

Am Ortsausgang von Shreveport tankten wir noch einmal. So eine schwache und langsame Diesel-Pumpe hatten wir noch nie erlebt! Da es eiskalt war, warteten wir im Auto den Tankvorgang ab. Plötzlich rief uns jemand zu, dass bei uns Diesel aus dem Tank läuft. Der automatische Stopp der Zapfpistole hatte nicht funktioniert, da die Pumpe zu schwach dafür war. So waren ein paar Liter Diesel nebenbei gelaufen. Ganz schön ärgerlich!

Da das Wetter schön war, legten wir beim Millwood State Park unsere Mittagspause ein. Davor machten wir einen kleinen Spaziergang von 2 km Länge durch den Wald am Seeufer entlang. Die gefrorenen Uferränder sahen in der Sonne sehr malerisch aus. Unsere Maus fand dies auch und tobte auf dem Eis herum.

Plötzlich allerdings brach das Eis unter ihren Füßen weg und sie landete im eiskalten Wasser. Den Rest des Nachmittags verbrachte sie auf dem warmen Armaturenbrett, um ihren Pelz wieder zu trocknen.

Nach unserer Mittagspause fuhren wir die letzten Kilometer zu unserem heutigen Tagesziel. Über Harvest Hosts hatten wir uns beim Diamond Park Speedway für die Nacht angekündigt und eine Zusage erhalten.

Leider ist es noch Januar, denn die Speedway-Saison beginnt erst im März. Für uns hatte das den Vorteil, dass wir eine ruhige Nacht hatten. Der Nachteil war allerdings, dass wir kein Rennen anschauen konnten. Und dabei hätten wir gerne eines gesehen!

Nach dem Abendessen lasen wir noch ein bisschen in den mitgebrachten Büchern. Zudem hatten wir eine sehr interessante Broschüre aus der Oakland Plantation mitgenommen. In dieser wurde das Leben eines ehemaligen Sklaven beschrieben, der sich den Unions-Truppen angeschlossen hatte und dort auch nach dem Bürgerkrieg seinen Dienst geleistet hatte.

 

Sonntag, 21. Januar 2024

Nashville (AR) - Hot Springs (AR)

117 km

Wir hatten uns den Wecker früh gestellt, da wir im Crater of Diamonds State Park um 8:30 Uhr die Führung mitmachen wollten. Draußen hatte es -7°! Dank der Vorheizung unseres Motors über die Alde-Heizung sprang dieser schnell an und wärmte uns auf dem kurzen Stück bis zum State Park das Mausmobil.

Als wir beim Crater of Diamonds State Park ankamen, waren wir die einzigen Gäste. Das ist auch kein Wunder, denn bei diesen eiskalten Temperaturen jagt man normalerweise keinen Hund vor die Tür.

Eine Rangerin ging mit uns über das Gelände und zeigte uns die (angeblich) besten Stellen, um Diamanten zu finden.

Nach der Führung gingen wir auch sogleich ans Werk. Drei Dinge erschwerten unsere Suche nach dem finanziellen Glück:

  1. Die Diamanten sind winzig klein (etwa Stecknadelkopf- bis Erbsengröße),
  2. die Sonne schien nicht und ließ deshalb keine eventuell vorhandenen Edelsteine leuchten und
  3. der Boden war steinhart gefroren, weshalb wir lediglich an der Oberfläche suchen konnten.

Wir ließen uns davon nicht abschrecken und fingen mit der Suche an. Nach über einer Stunde war uns trotz mehrerer Lagen Kleidung so kalt, dass wir beschlossen, unseren Urlaub weiterhin aus dem Ersparten zu finanzieren und nicht auf den großen Diamantenfund zu hoffen. Das einzige glitzernde Stück, welches wir fanden, entpuppte sich als billiger Quarz. Aber wir haben es wenigstens versucht!

Die Strecke zu unserem heutigen Tagesziel war problemlos zu befahren. In Hot Springs angekommen, suchten wir uns zunächst einen Parkplatz. Da wir direkt in der Innenstadt keinen fanden, stellten wir unser Mausmobil zwei Straßen weiter in einem Wohngebiet ab. Erst später erfuhren wir, dass wir direkt neben dem städtischen Visitorcenter umsonst parken können. Dort sind sogar extra Wohnmobilplätze ausgewiesen.

Der Hot Springs National Park besteht u. a. aus mehreren ehemaligen Badehäusern. Zum Teil sind diese heute noch in Betrieb. Nachdem die Greyhoundin den Stempel und Sticker für ihr Parkbuch bekommen hatte, gingen wir die Reihe der Badehäuser ab.

Das Fordyce Badehaus war als Museum gestaltet. Hier erkundeten wir die drei Stockwerke des ehemaligen Badehauses. Höhepunkt war die im Tiffany-Stil verglaste Decke im dritten Obergeschoss.

Nachdem wir die Reihe der Häuser abgegangen waren, erkundigten wir uns noch nach der Möglichkeit, morgen ein Thermalbad sowie eine Massage zu bekommen. Da das Buckstaff Badhaus heute geschlossen hat, werden wir morgen dorthin fahren.

Für die Übernachtung fuhren wir auf den Parkplatz von Cracker Barrel. Jetzt hoffen wir, dass die Nacht nicht so kalt wird wie die vorangegangenen Nächte. Wir haben zwar eine sehr gute Heizung, aber es ist einfach nicht schön, am Morgen bei -8° loszufahren.

Nach dem Abendessen spielten wir noch etwas und gingen früh zu Bett, da wir heute Morgen vor 7:00 Uhr aufgestanden waren. Eine so frühe Uhrzeit sind unsere Körper nicht mehr gewöhnt, weshalb wir richtig müde waren.

 

Montag, 22. Januar 2024

Hot Springs (AR) - Sulphur (OK)

429 km

Heute brauchten wir keinen Wecker, denn das Geräusch des starken Regens machte genug Lärm, um uns aus dem Bett zu scheuchen. Dieser Regen sollte uns heute den ganzen Tag nicht verlassen.

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Buckstaff-Badehaus und buchten uns dort das „Deluxe Bathing Package“. Es besteht aus einem Bad im Mineralwasser mit eingeschaltetem Whirlpool, einem Peeling mit einem Luffa-Massagehandschuh, einer 20-minütigen Ganzkörpermassage und einem Paraffin-Bad für die Hände.

Wir hatten uns dieses Badehaus ausgesucht, da die Anwendungen so erfolgen, wie sie schon vor 110 Jahren üblich waren. Auch ist das Ambiente dasselbe wie zu dieser Zeit. Gestern beim Besuch des Museums der Nationalparkverwaltung konnten wir uns schon ein Bild davon machen, wie es in den Badhäusern zu dieser Zeit ausgesehen hatte.

Seinerzeit gab es noch keine gemischten Badeanwendungen, weshalb die Greyhoundin für die Anwendungen in das zweite Obergeschoss geschickt wurde und der Greyhound im ersten Geschoss blieb.

Nach dem Entkleiden bekamen wir jeder ein Bettlaken, um uns einzuhüllen. Danach wurden wir von einem Bademeister bzw. einer Bademeisterin empfangen, welche uns in eine große Badewanne setzten. Das Thermalwasser war sehr warm. Der Whirlpool-Effekt war beim Greyhound stärker als bei der Greyhoundin. Überhaupt kümmerte sich der Bademeister um ihn besser als die Bademeisterin um sie.

Nach 20 Minuten war dieses Bad beendet und wir mussten uns in eine Sitzwanne setzen. Auch hier hatte es der Greyhound besser getroffen, da er ein trockenes Handtuch dazu bekam. Nach dieser Anwendung ging es in einen Schwitzkasten. Diese Kästen hatten wir auf unserer Fahrradtour durch das Baltikum schon einmal gesehen. Man sitzt auf einem Handtuch und der Kasten wird komplett geschlossen, so dass nur noch der Kopf herausschaut.

Solchermaßen vorbereitet, ging es weiter mit der Massage. Es wird hier „schwedische Massage“ genannt, da nur mit den Händen und nicht mit dem Ellenbogen gearbeitet wird. Hier war die Massage der Greyhoundin deutlich besser als die des Greyhounds - wenn man einmal davon absieht, dass die Hände der jeweiligen Massierenden nicht besonders warm waren. Nach der Massage wurden unsere Hände in flüssiges Paraffin getaucht, welches nach einiger Zeit abgezogen wurde. Damit war die ganze Zeremonie beendet. Wir waren uns einig, dass es eine Erfahrung der etwas anderen Art war und wir uns wirklich in die Zeit um 1900 herum zurückversetzt gefühlt hatten.

Mittlerweile hatte der Regen kräftig zugelegt. Auch sieht die Wettervorhersage für Hot Springs für die nächsten Tage keine Wetterbesserung vorher. Wir entschieden uns deshalb, bis nach Sulphur durchzufahren, auch wenn es über 400 km sind.

Unterwegs tankten wir und hatten wieder eine Zapfsäule mit einer sehr langsamen Pumpe. Wir waren aber vorgewarnt und passten diesmal auf.

Je näher wir Sulphur kamen, umso kälter und nebliger wurde es. Dazu kam noch die hereinbrechende Dunkelheit. Da die Temperaturen knapp über 0° lagen, mussten wir besonders auf Glatteis aufpassen.

Für die Nacht stellten wir uns auf den Parkplatz von Walmart. Nach dem Abendessen planten wir noch die weitere Route und beendeten damit diesen total verregneten Tag.

 

Dienstag, 23. Januar 2024

Sulphur (OK) - Denton (TX)

173 km

Grauer Himmel, etwas Regen und die Temperaturen leicht im Plus-Bereich - so begrüßte uns der Morgen. Laut Wettervorhersage soll es heute den ganzen Tag über leicht regnen. Wir ließen uns davon nicht bange machen und fuhren in die Chickasaw National Recreation Area am Stadtrand von Sulphur. Nachdem die Greyhoundin den Stempel und Sticker für ihr Parkbuch geholt hatte, gingen wir trotz des leichten Regens zu den beiden Quellen. Die erste Quelle, die Buffalo Springs, war wenig spektakulär, da sie mit einer Mauer eingefasst war. Die zweite Quelle, die Antelope Springs, war schon viel ursprünglicher, da das Wasser direkt aus dem Felsen lief.

Nach diesem Spaziergang fuhren wir das kurze Stück zu den Pavilion Springs. Hier stehen sogar die Wasserwerte an der Wand. Wir mussten gar nicht lange raten, dass dieses Wasser schwefelhaltig ist, denn es roch schon mehrere Meter von der Quelle entfernt nach Schwefel. Nachdem die Greyhoundin das Wasser probiert und für nicht lecker erklärt hatte, gingen wir den Veterans Trail, um die Bisonherde sehen zu können. Die Herde sah relativ unspektakulär aus, da sich fast alle Tiere zur Mittagsruhe hingelegt hatten.

Nachdem wir genug von der Natur gesehen hatten, fuhren wir das kurze Stück zum Chickasaw Culture Center. Der Stamm der Chickasaw wurde in den 1860er Jahren mit anderen Stämmen hierher zwangsumgesiedelt. Als wir dort ankamen, bekamen wir am Eingang einen Übersichtsplan über die Anlage. Sie kostet keinen Eintritt. Auch die Tanzvorführungen sind gratis. Man muss nur für das Museum bezahlen, wenn man sich dieses ansehen möchte.

Wir kamen gerade rechtzeitig, um einen Film über die ersten Begegnungen der Chickasaw mit Weißen zu sehen. Im De Soto Nationalpark in Florida hatten wir darüber auch schon etwas gehört und konnten nun anhand eines Filmes diese Begegnungen noch einmal erleben.

Unser Mittagessen nahmen wir im Restaurant dieses Kulturzentrums ein. Die Greyhoundin probierte original indianisches Essen, war aber nicht ganz begeistert.

Es schmeckte nicht schlecht, aber es war kein Essen, was wiederholt werden muss.

Nach dem Mittagessen erlebten wir eine Vorführung des Stampf-Tanzes.

Die Frauen sind hier die Rhythmusgeber und haben an ihren Unterschenkeln verschiedene Rasseln, um den Rhythmus vorzugeben. Eine Frau hatte als Rassel kleine Muscheln, die zweite hatte verschiedene Schildkrötenpanzer mit Steinchen gefüllt und die dritte Frau hatte die moderne Fassung in Form von mehreren Blechbüchsen, gefüllt mit Steinchen, an den Unterschenkeln. Getanzt wurde im Kreis, wobei die Männer die Melodie vorgaben. Zwischen den Tänzen erläuterte ein Indianer die einzelnen Tänze. Es war eine sehr interessante Vorführung gewesen.

Nach dieser Vorführung besichtigten wir das nachgebaute Indianerdorf beim Kulturzentrum.

Bei schönem Wetter finden die Veranstaltungen hier statt, aber beim heutigen Regenwetter war alles in das Kulturzentrum verlegt worden. Die einzelnen Gebäude im Dorf waren sehr gut beschrieben, so dass wir uns das Leben dort vorstellen konnten. Den Abschluss unseres Besuchs bildete der indianische Laden. Die Greyhoundin erstand dort ein sehr schönes Oberteil, welches von einer Indianerin gestaltet worden war. Anschließend fuhren wir zu unserem heutigen Tagesziel nach Denton in Texas und stellten uns bei Cracker Barrel auf den Parkplatz.

Nach dem Abendessen planten wir unseren Aufenthalt in Fort Worth.

 

Mittwoch, 24. Januar 2024

Denton (TX) - Fort Worth (TX)

83 km

Die Nacht war nicht besonders ruhig gewesen, da auf dem Stellplatz schon am frühen Morgen viel Betrieb war. Wenigstens regnete es nicht und die Temperaturen waren im Plus-Bereich. Wir sind ja mittlerweile schon mit kleinen Dingen zufrieden!

Auf dem Weg in die Downtown von Fort Worth fuhren wir noch beim Peterbilt-Werk vorbei. Leider konnten wir uns dort keine Führung ergattern. Dies wäre nur möglich gewesen, wenn uns ein deutscher DAF-Händler empfohlen hätte.

In Downtown angekommen, stellten wir uns auf einen freien Parkplatz. Eine Bezahlung war nur per Internet möglich. Als wir bezahlen wollten, funktionierte der angegebene Link nicht. Ohne Parkgebühren zu bezahlen, wollten wir uns aber auch nicht abstellen, denn das Erlebnis in New Orleans hat uns doch nachhaltig geprägt. So riefen wir bei der angegebenen Nummer an und erfuhren, dass der Parkplatz von dort gar nicht mehr bewirtschaftet wird. Der neue Betreiber vermietet diesen Parkplatz anscheinend nur noch monatsweise, weshalb wir auf den Parkplatz beim Convention Center fuhren. Hier kostete uns der Parkplatz für einen Tag 20 $ (auch wenn wir davon nur ein paar Stunden nutzen).

Die angegebene Touristeninformation befand sich auch nicht im Convention Center. Fort Worth präsentierte sich für uns damit nicht besonders einladend. Zum Glück hatte die Greyhoundin ein PDF aus dem Internet heruntergeladen, mit dem wir das ehemalige historische Zentrum (und jetzige Downtown) erkunden konnten. Entlang unseres Weges waren in regelmäßigen Abständen Tafeln aufgestellt und erklärten die Geschichte von Fort Worth. Leider stehen die originalen Gebäude nicht mehr. Sie wurden im Laufe der Jahre durch Bürogebäude ersetzt. In den 1860er Jahren war dies anscheinend ein sehr wildes Pflaster, denn es fanden Schießereien auf der Straße statt, Viehherden wurden durch die Hauptstraße getrieben und Saloons zogen den Cowboys das Geld aus der Tasche. Witzig fanden wir einen überdimensionierten Cowboyhut auf dem zentralen Platz.

Nicht nur wegen des grauen Wetters gingen wir in eine Ausstellung von Bildern aus dem wilden Westen. Diese hatte Charles Marion Russell, ein in Texas sehr berühmter Künstler, gemalt und darauf Szenen aus dem Cowboyleben, von Buffalo Bill und Indianern festgehalten. Witzigerweise hatte er als Landschaft dafür nicht Texas, sondern Montana genommen.

Am frühen Nachmittag waren wir mit der Besichtigung fertig und fuhren zu unserem im Internet ausgewiesenen Parkplatz bei der Dickies Arena. Als wir dort ankamen, war der Weg zu diesem ausgewiesenen Stellplatz versperrt, da aktuell gerade Rodeo-Zeit ist. Mit einigem Suchen fanden wir einen anderen Parkplatz. Nach einem Gespräch mit dem Parkplatzbetreiber konnten wir uns dort über Nacht hinstellen. Der Parkplatz liegt relativ nahe zum Stock Show & Rodeo-Center. Nach einem verspäteten Mittagessen gingen wir dorthin und erkundeten dieses Center. Das ganze Areal ist eigentlich mehr ein großer Bauernmarkt. Hier kaufen und verkaufen die Farmer ihre Tiere, welche besichtigt werden konnten. Zudem boten Hersteller Waren an, die ein Farmer beziehungsweise Cowboy brauchen konnte. Aber auch Möchtegern-Cowboys wie wir konnten sich eindecken (was wir aber nicht gemacht haben). Da wir genügend Zeit bis zum Rodeo am Abend hatten,  schauten wir uns in Ruhe u. a. die Schießwettbewerbe an. Dort mussten Reiter in vollem Galopp verschiedene Luftballons treffen. Das war eine richtig große Knallerei, aber spannend anzusehen.

Zum Abschluss gingen wir noch in das „National Cowgirl Museum and Hall of Fame“. Neben den einzelnen Geschichten zu den Frauen gab es auch die jeweiligen Kostüme zu sehen. Diese waren sehr farbenprächtig gestaltet.

Nach einem Abendessen in einem mexikanischen Restaurant gingen wir in die Dickies Arena. Dort hatten wir uns für heute Abend Karten für die Rodeo-Veranstaltung besorgt. Diese begann pünktlich um 19:30 Uhr. Neben den üblichen Vorführungen wie das Reiten auf ungezähmten Pferden ohne Sattel fanden wir das Kutschen-Wettrennen sowie das Schafreiten von fünfjährigen Kindern besonders witzig. Viel Spaß beim Zuschauen machte auch der Versuch von Jugendlichen, Kälber mit der Hand einzufangen und an der Leine in ein festgelegtes Viereck zu ziehen. Aber auch die anderen Vorführungen waren erste Klasse, da bei dieser Rodeo-Veranstaltung, welche sich noch bis Februar hinzieht, Preisgelder von mehreren 100.000 € verteilt werden. Unter anderem sahen wir auch den Weltmeister im Bullenreiten.

Es war schon fantastisch, ihm zuzuschauen. Uns allerdings hätten keine zehn Pferde auf ein solches Tier gebracht.

Nach zweieinhalb Stunden war die Veranstaltung zu Ende und wir gingen zurück in unser Mausmobil. Dort mixten wir uns noch einen leckeren Absacker und beendeten damit diesen interessanten Tag in Fort Worth.

 

Donnerstag, 25. Januar 2024

Fort Worth (TX) - Elm Mott (TX)

137 km

Aufgrund der Nähe zur Straße war es in der Nacht nicht sehr leise an unserem Stellplatz. Wir haben dennoch gut geschlafen.

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Stockyards National Historic District. Parkplätze waren dort genügend vorhanden und wir hatten sogar die Auswahl, ob wir 15 $ für eine Parkdauer bis kurz vor Mitternacht oder 30 $ für 24 Stunden bezahlen wollen. Da wir heute noch weiterfahren wollen, wählten wir die Alternative mit 15 $.

Die ganze Anlage ist touristisch sehr gut erschlossen.

Es gibt viele Läden, die Ramsch anbieten, aber auch Geschäfte, die hochwertige Waren verkaufen. Da bis zum Viehtrieb um 11:30 Uhr noch Zeit war, schlenderten wir zunächst durch die verschiedenen Geschäfte.

Pünktlich um 11:30 Uhr begann der Viehtrieb der texanischen Longhorn-Rinder. Schon irre, welche Spannweite die Hörner dieser Tiere zum Teil haben. Es waren Rinder dabei, deren Hornspitzen mehr als 2 m auseinander lagen.

So etwas hatten wir noch nie aus dieser Nähe gesehen. Da nicht so viele Besucher da waren, konnten wir Fotos und Videos ohne störende Zuschauer machen.

Nach diesem Highlight gingen wir in das John-Wayne-Museum. Es ist sehr liebevoll gestaltet und umfasst das komplette Leben von John Wayne. Unglaublich, wie viele Filme er in 50 Jahren gedreht hat.

Nachdem wir im Star Café einen sehr leckeren Burger mit gegrilltem Hühnerfleisch gegessen hatten (die Pommes Frites waren nicht ganz so lecker), gingen wir zum Abschluss unseres Aufenthaltes noch ein bisschen auf Einkaufstour.

Bevor wir diesen Teil der Stadt verließen, schauten wir uns noch einmal die Longhorn-Rinder aus nächster Nähe an. 

Anschließend fuhren wir auf der Interstate 35 Richtung Süden zu unserem Tagesziel.

Als wir auf dem RV-Stellplatz ankamen, war das Büro bereits geschlossen. Gemäß dem Aushang sollten wir uns selbst einen freien Platz suchen. Da wir diesen vorgebucht hatten, mussten wir auch keine gesonderte Anmeldung tätigen.

Nach dem Abendessen planten wir unsere weitere Route.

 

Freitag, 26. Januar 2024

Elm Mott (TX) - Cypress (TX)

285 km

Wären wir heute Nacht auf dem Parkplatz von Cracker Barrel oder Walmart gestanden, hätten wir bestimmt eine viel ruhigere Nacht gehabt. So wurde unsere Nachtruhe durch die Fahrzeuge, welche auf der I-35 vorbeifuhren, deutlich gestört. Aber wir mussten ver- und entsorgen, weshalb wir uns diesen Platz ausgesucht hatten. Die nächste Nacht kann nur besser werden!

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Waco Mammoth National Monument. Gegen Zahlung einer kleinen Gebühr bekamen wir eine sehr informative Privat-Führung durch einen Ranger. An diesem National Monument befinden sich die sehr gut erhaltenen Knochen einer Herde von über 20 kolumbianischen Mammuts, die hier noch an der originalen Ausgrabungsstätte besichtigt werden können.

Zum Schutz der Knochen wurde eine große Halle um die Ausgrabungsstätte gebaut. Den Namen hatten die Tiere von einem deutschen Wissenschaftler zu Ehren von Christoph Columbus bekommen. Die Knochen sind nicht versteinert, sondern sehr gut im Erdreich zu erkennen. Viele davon wurden freigelegt, damit Besucher einen besseren Eindruck dieser ehemals größten Landsäuger der USA bekommen können. Während ein afrikanischer Elefant eine Höhe von 3,60 m hat, hatten diese Tiere eine Höhe von 5 m und mehr.

Da die Knochen nicht versteinert sind, konnten die Forscher selbst Knochenbrüche nachweisen, die die Tiere erlitten hatten. Es wird vermutet, dass sie aufgrund einer Trockenheit an diesem Ort gestorben waren.

Nach der Tour holte sich die Greyhoundin noch den Sticker und Stempel für ihr Parkbuch. Anschließend fuhren wir Richtung Houston. Die Fahrt war sehr eintönig, da wir nur an Viehweiden und unspektakulären Landschaften vorbeifuhren. Unterwegs gab es kaum Städte. Vielfach waren es einfach ein paar Häuser, welche sich um Tankstellen oder Ähnliches gruppierten.

In Cypress angekommen, stellten wir uns auf den Parkplatz von Cracker Barrel.

Nach dem Abendessen schauten wir noch einen Stuttgarter TATORT ("Zerrissen") an und beendeten damit den heutigen Tag.

 

Samstag, 27. Januar 2024

Cypress (TX) - League City (TX)

87 km

Die Nacht war deutlich leiser als auf unserem Stellplatz an der I-35. Wir haben deshalb bis 8 Uhr durchgeschlafen.

Unser erstes Ziel war der Sam-Houston-Park in Houston. Dort sind ähnlich wie bei uns in Kommern mehrere historische Gebäude zusammengestellt worden.

Nachdem wir unser Mausmobil auf dem dazugehörenden Parkplatz kostenlos abgestellt hatten, kamen wir gerade rechtzeitig, um an einer Führung teilzunehmen. Das erste (und als einziges an dieser Stelle gebaute) Haus war das Kellum-Noble-Haus. Schön eingerichtet und gepflegt erfuhren wir einiges über die Familien Kellum und Noble, die hier gewohnt hatten. Leider durften im Innenraum keine Fotos gemacht werden.

Als zweites Haus stand eigentlich das Nichols-Rice-Cherry-Haus auf dem Plan. Allerdings ist erst vor kurzem ein betrunkener Autofahrer in das Haus gerast und hat es schwer beschädigt. Da er nur eine sehr geringe Haftpflichtversicherung hat und bei ihm anscheinend auch so nichts zu holen ist, dauert die kostenintensive Renovierung noch etwas.

Das nächste Gebäude war das „Old Place“-genannte Haus. Ein einfaches Blockhaus, welches als Einzimmerhaus eine ganze Familie mit Kindern beherbergte und heute immer noch original eingerichtet ist. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Menschen damit geködert, dass sie in Texas kostenloses Land bekommen. Was ihnen verschwiegen wurde, waren die Umstände, hier zu leben. Hitze, Mücken, Hochwasser und andere Katastrophen verleideten es vielen neu Zugezogenen relativ schnell, hier zu leben. Die erste Familie lebte z.B. hier nur 1,5 Jahre und zog dann wieder in den Norden.

Das letzte Gebäude war die ehemalige evangelische Kirche, die von deutschen Siedlern gebaut worden war.

Wir übersetzten dem Paar, welches mit uns die Führung mitmachte, die deutschen Inschriften über dem Altar und der Tür. Witziges Detail waren die abgerundeten Ecken der Kirche, da sich nach dem Glauben der Teufel in Ecken versteckt. Da es keine gab, konnte demzufolge der Teufel nicht in der Kirche sein.

Damit war die Führung in den Gebäuden zu Ende. Wir besichtigten anschließend die anderen Gebäude von außen. Im dazugehörenden Museum hielten wir uns noch eine Zeitlang im nachgebauten Laden auf. Das Museum wird gerade neu gestaltet und sieht deshalb aktuell eher wie ein Flohmarkt als ein Museum aus.

Da wir in der Nähe von Downtown Houston sind, ließen wir unser Mausmobil auf dem Parkplatz stehen und gingen zu Fuß in das historische Zentrum von Houston. Einige alte Bürogebäude stehen hier noch. Beeindruckender als die Gebäude waren aber die großformatigen Wandbilder.

Farbenfroh und schön gestaltet zogen sie unsere Blicke an. Auf unserem Rundgang kamen wir an zwei Gruppen von Gläubigen vorbei. Die erste Gruppe waren Schwarze, die ihre Botschaften mit Lautsprechern verstärkt in die Straßen brüllte. Dazu waren sie in lila Gewänder gekleidet. Die zweite Gruppe waren Latinos, deren Gottesdienst eigentlich mehr an eine Fiesta erinnerte als an einen Gottesdienst, wie wir ihn kennen: Bunt gekleidete Mädchengruppen bewegten sich zur Musik einer Sängerin, die Menge wippte im Takt mit und der Pfarrer pries lautstark Gott.

Wieder zurück beim Mausmobil machten wir eine verspätete Mittagspause und fuhren nach dem Einkauf bei Walmart auf unseren Stellplatz bei Cracker Barrel. Da es der Greyhoundin nach Tagen des Wohlbefindens wieder schlechter geht, verlief unser Abend sehr ruhig. Der reichliche Schlaf wird ihr guttun, den morgen wollen wir das NASA Space Center besichtigen.

 

Sonntag, 28. Januar 2024

League City (TX) - Cypress (TX)

94 km

Heute war unser Ziel das Johnson Space Center in Houston. Um den erhöhten Eintrittspreis zu sparen, hatten wir die Karten bereits online besorgt. Zudem hatten wir uns Tickets für die historische Tour geholt. Auf dieser Tour kommt man in das ehemalige Kontrollzentrum der Mondlandung von 1969. Die Vorführung dort ist sehr interessant gestaltet, da alle Monitore angeschaltet werden und dazu der originale Funkverkehr abläuft.

Nachdem wir unser Mausmobil auf dem Parkplatz abgestellt und mit dem Handy das Ticket bezahlt hatten, gingen wir zum Eingang. Alles überragend stand dort eine Boeing 747 mit einem Space Shuttle auf dem Rücken.

Spaßvögel unter den Technikern hatten an den Befestigungspunkten zwischen beiden Fluggeräten als unbedingt zu beachtenden Hinweis hingeschrieben, dass das Space Shuttle unbedingt mit der schwarzen Seite nach unten auf die Boeing montiert werden soll.

Nachdem wir uns kostenlose Tickets für die Entwicklungs-Tour geholt hatten, erkundeten wir die Ausstellung. Es ist unmöglich, alles zu beschreiben, was wir dort gesehen haben. Vielmehr ist es wie auf einer Caravan-Messe: Man bekommt 1000 Eindrücke und weiß am Schluss gar nicht mehr, was man alles gesehen hat. Highlight war auf jeden Fall die historische Tour. Die Tour zum Entwicklungszentrum war dagegen nur interessant.

Da heute Sonntag ist und keine Techniker vor Ort gearbeitet haben, blickten wir in menschenleere Hallen.

Der Greyhound machte dazu noch die Tour mit der VR-Brille mit. Auf dieser Tour fliegt man durch den Weltraum. Wir hatten hier aber schon eine bessere Tour in Montreal mitgemacht, als wir dort virtuell durch die ISS gegangen waren.

Nachdem wir uns noch ein bisschen über die Ziele der künftigen Raumfahrt zum Mars informiert hatten, meinten unsere Füße, dass es für heute genug sei. So gingen wir zum Mausmobil zurück und fuhren auf den Stellplatz bei Cracker Barrel. Offiziell gehört Cypress noch zum Einzugsbereich von Houston, aber zwischen dem Space Center und hier liegen etwa 100 km.

Unser Abendessen nahmen wir bei Cracker Barrel ein. Nach dem Abendessen schauten wir uns noch einen Saarbrücker TATORT ("Der Fluch des Geldes") an.

 

Montag, 29. Januar 2024

Cypress (TX) - Bastrop State Park

169 km

Sonnig und schon relativ warm - so präsentierte sich das heutige Wetter beim Aufwachen. Auf dem Weg zu unserem Tagesziel hielten wir unterwegs an und gönnten unserem Mausmobil in einer Waschanlage eine Wäsche. Unglaublich, welcher Schmutz von den Seitenwänden runterfloss. Und dabei haben wir noch nicht einmal das Dach geputzt (weil wir dort in der Waschanlage nicht hinkamen).

Halbwegs sauber fuhren wir in den Bastrop State Park. Dieser Park war 2011 nahezu komplett abgebrannt. Dank eines intelligenten Waldmanagements sind die Bäume wieder nachgewachsen. Ab und zu konnten wir aber noch verbrannte Baumstämme sehen.

Nach dem Mittagessen machten wir einen ausgedehnten Spaziergang durch den Wald.

Anschließend genossen wir die Sonne in unseren Gartenstühlen. Da es heute nahezu windstill war, stieg die Temperatur über 20 °C an.

Als die Sonne an Kraft verlor, verzogen wir uns in unser Mausmobil. Nach dem Abendessen planten wir die weitere Tour und buchten unseren Stellplatz im Big Bend NP.

 

Dienstag, 30. Januar 2024

Bastrop State Park - Belterra/Austin (TX)

91 km

In der Nacht hatten wir nur von Ferne die Motorengeräusche der am Park vorbeiführenden Interstate gehört. Da es so ruhig war, haben wir prompt verschlafen!

Unser erstes Ziel heute war der Whole Foods Market in Austin. Hier wollten wir unsere Müslivorräte auffüllen. Dummerweise hat dieser Markt keinen eigenen Parkplatz. Vielmehr mussten wir am Straßenrand stehen und Parkgebühren bezahlen. Dies funktioniert nur per App oder über die Parkscheinautomaten. Die App konnten wir aufgrund der Einstellung unserer Smartphones nicht laden. So versuchten wir es mit einem der Parkscheinautomaten. Dort konnten wir allerdings nicht eingeben, in welchem Bereich des Parkplatzes wir stehen. So waren wir unsicher, ob wir überhaupt ein Ticket ziehen sollten. Der Greyhound blieb deshalb im Mausmobil, während die Greyhoundin einkaufte.

Unser nächstes Ziel war das State Capitol in Austin.

Der im Internet angegebene Besucherparkplatz war für unser Mausmobil nicht geeignet, da die Eingangsschranke zu niedrig war. Wir mussten deshalb am Straßenrand parken und eine Parkuhr füttern.

Im State Capitol kamen wir gerade rechtzeitig, um eine Führung mitmachen zu können. Dabei erfuhren wir, dass dieses Kapitol das größte Kapitol aller Bundesstaaten ist. Um mehr Platz zu haben und nicht extra zusätzliche Gebäude bauen zu müssen, hatte man viele Büros unterirdisch angelegt. Tageslicht wird über Glasflächen von oben hereingeleitet. Auffällig war auch, dass der Shop im Kapitol wirklich hochwertige Waren und nicht nur billigen Schrott anbot. Wir kauften trotzdem nichts.

Nach der sehr interessanten Führung gingen wir in das Texas Chili Parlor. Dieses hatte uns der Mitarbeiter von Tractor Supply beim letzten Gasauffüllen empfohlen. Wir wurden nicht enttäuscht. Sowohl der Preis als auch der Geschmack des Chilis stimmte. Zum Glück waren wir schon vorgewarnt worden: Die Chilis waren wirklich sehr würzig.

Anschließend fuhren wir zu unserem heutigen Tagesziel. Diese Brauerei hatten wir über Harvest Hosts entdeckt. Nachdem wir dort angekommen waren, gingen wir die ausgeschilderten Spazierwege und erkundeten so das Gelände. Die Sonne schien vom Himmel, kein Wind wehte und die Temperatur lag über 20° - es war ein schönes Gefühl, endlich einmal wieder im T-Shirt spazieren zu gehen.

Die Zeit bis zum Abendessen planten wir den Einkauf für die nächsten Tage. Anschließend ließen wir uns mit leckeren Pizzas und frisch gezapftem Bier verwöhnen.

 

Mittwoch, 31. Januar 2024

Belterra/Austin (TX) - Fredericksburg (TX)

118 km

Wir hatten eine absolut ruhige Nacht. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Lyndon B. Johnson National Historical Park in Johnson City. Hier befindet sich das Haus, in dem der spätere 36. Präsident der USA seine Kindheit und Jugend verbracht hat.

Wir kamen gerade rechtzeitig, um eine kostenlose Führung mitmachen zu können.

Nach dieser sehr informativen Tour besichtigten wir noch das Visitor Center. Dort wird sein ganzes Leben anhand sehr informativer Schautafeln dargestellt. Interessant für uns war, dass er sich sehr um die Verbesserung des Schulwesens in Amerika bemüht hat. In der Erinnerung der Menschen bleibt er allerdings der Präsident, der den Vietnamkrieg geführt hat.

Nach dieser Tour fuhren wir in den Lyndon B. Johnson State Park. Dort konnte man die Sauer-Beckmann Farm besichtigen, welche von deutschen Einwanderern aufgebaut worden war.

Leider verdiente sie heute ihren Namen „Living History Farm“ nicht, da kein Mitarbeiter der Parkverwaltung anwesend war, um etwas zu erklären. Nur die Tiere waren in ihren Gehegen. Nach einem Rundgang auf der Farm fuhren wir in den LBJ Ranch District. Hier steht zum einen der Nachbau des Geburtshauses von Lyndon B. Johnson. Auch kann man das Schulgebäude besichtigen, welches er als kleiner Junge besucht hat. Die Rundtour mit dem Mausmobil durch seine ehemalige Farm war relativ langweilig, da sein Wohnhaus sowie die dazugehörigen Fahrzeuge und Flugzeuge aktuell noch bis 2025 wegen Renovierung für die Öffentlichkeit gesperrt sind.

Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit fuhren wir die wenigen Kilometer bis nach Fredericksburg. Die Gegend hier ist überwiegend von deutschen Einwanderern geprägt, weshalb am Ortseingang von Fredericksburg ein großes Schild mit dem Aufdruck „Willkommen“ steht.

Für die Nacht stellten wir uns auf den Parkplatz von Walmart und kauften für die kommenden Tage ein.

Nach dem Abendessen schauten wir noch einen Tatort an („Was bleibt“). Und damit endete unsere Tour im Monat Januar.