USA 01.02.2024 - 29.02.2024

Reiseroute:

Fredericksburg (TX) - Kerrville (TX) - Del Rio (TX) - Ciudad de Acuña (MEX) - Del Rio (TX) - Big Bend NP (TX) - Marathon (TX) - Fort Stockton (TX) - Alpine (TX) - McDonald Observatorium - Fort Davis (TX) - Marfa (TX) - Guadelupe Mountains NP (TX) - El Paso (TX) - Ciudad Juárez (MEX) - El Paso (TX) - Las Cruces (NM) - Mesilla (NM) - Dripping Springs Natural Area (NM) - Las Cruces (NM) - White Sands NP (NM) - Alamogordo (NM) - Salinas Pueblo Missions (NM) - Mountainair (NM) - Petroglyph National Monument (NM) - Albuquerque (NM) - Pecos National Historical Park (NM) - Santa Fe (NM) - Taos (NM) - Los Alamos (NM) (Manhattan Project National Historical Park) - Bandelier National Monument (NM) - Cuba (NM) - Ah-Shi-Sle-Pah Wilderness - Chaco Culture National Historical Park (NM) - Grants (NM) - El Malpais National Monument (NM) - Grants (NM) - Red Rock Park (NM) - Gallup (NM) - Petrified Forest NP (AZ) - Holbrook (AZ)

___________________________________________________

 

Donnerstag, 01. Februar 2024

Fredericksburg (TX) - Kerrville (TX)

79 km

Mittlerweile haben wir beide den Schnupfen im Gesicht. Bei der Greyhoundin ist es am Abklingen und beim Greyhound ist der Höhepunkt noch nicht überschritten. Aber dennoch haben wir den Umständen entsprechend gut geschlafen.

Bedeckter Himmel weckte uns am Morgen. Das war eigentlich so nicht vorhergesagt. Wenn wir aber lesen, dass Kalifornien gerade unter starken Regenfällen zu leiden hat, wollen wir uns nicht beklagen.

Bis zum Parkplatz beim Visitor Center in Fredericksburg war es nicht weit. Dort holten wir uns einen Stadtplan und ließen uns Tipps für Unternehmungen und Besichtigungen geben. Der Ort wurde um 1846 von Deutschen gegründet. Es müssen unsagbare Zustände geherrscht haben, als die ersten Siedler aus Deutschland in Amerika ankamen. Der „Adelsverein“, der die Reise eigentlich organisiert hatte, war hoffnungslos überfordert. Zudem wurden wegen des mexikanisch-texanischen Krieges alle Kutschwagen beschlagnahmt. So mussten die neu angekommenen Siedler am Strand hausen. Da Regenzeit war, starben viele in den Wochen nach der Ankunft. Als dann klar war, dass es so nicht weitergehen konnte, sind die Siedler zunächst 170 km zu Fuß nach New Braunfels gelaufen. Erst als der vom Adelsverein gesandte Baron von Meusebach das ursprünglich als Siedlungsgebiet gekaufte Land als nicht zu bewirtschaften einstufte, einen besseren Flecken Erde entdeckte, einen bis heute ungebrochenen Vertrag mit den Comanschen aushandelte (übrigens der einzige, der nicht gebrochen wurde) und Geld für Fuhrwerke etc. sammelte, konnten die Siedler im heutigen Fredericksburg die ersten Hütten bauen.

Erst einige Jahre später konnte man von einem vernünftigen Leben reden.

Die Main Street ist sehr hübsch mit kleinen Geschäften gestaltet. Wir ließen uns die Straße heruntertreiben und machten den ersten Stopp beim Nachbau der ersten Kirche. Diese ist heute ein Museum.

Viele der Hinweiszeichen sind auf Deutsch. Wir haben aber niemanden getroffen, der auch Deutsch sprach.

Beim Pioneer Museum Komplex konnten wir Häuser aus diversen Zeiten der Besiedlung besichtigen. Man konnte hier sehr schön sehen, wie der Lebensstandard langsam, aber sicher anstieg.

Nach einem Abstecher in die katholische Kirche gingen wir die restliche Main Street entlang. Unterwegs machte die Greyhoundin eine Weinprobe. Uns war bis jetzt nicht bewusst, dass Texas ein großes Weinbaugebiet hat. Einige der verkosteten Weine schmeckten wirklich sehr gut, weshalb wir unser Mausmobil wieder ein Stück mehr beluden.

Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten, stärkten wir uns im „Rathskeller“. Wie andere Restaurants auch, hat es einen deutschen Namen. Aber wie gesagt, deutsch-sprechende Bewohner haben wir keine getroffen.

Inspiriert von dem Country Song „Luckenbach, Texas“ fuhren wir nach Luckenbach.

Dies war früher ein von deutschen Familien gegründeter Ort und ist heute ein Festivalgelände. Jeden Abend wird dort Livemusik gespielt von Menschen, die einfach so zusammenkommen. Am Wochenende wird der Tanzsaal geöffnet. Wir schauten uns etwas um und sprachen mit einer Nachfahrin von deutschen Siedlern. Da uns die heutige Livemusik zu lahm war, fuhren wir die restlichen Meilen zu unserem heutigen Tagesziel. Auf dem Parkplatz von Walmart stellten wir uns für die Nacht hin. Nach dem Abendessen planten wir noch etwas die weitere Route, tranken einen Tee mit Honig und verschwanden im Bett.

 

Freitag, 02. Februar 2024

Kerrville (TX) - Del Rio (TX)

283 km

Beim Hochziehen der Rollos blickten wir in einen grauen Himmel. Das war nicht so schlimm, da wir heute einen Fahrtag haben.

Als ersten Stopp hatten wir in das Navigationssystem die Adresse des Visitorcenters für die „Devils Sinkhole State Natural Area“ eingegeben. Als unser Navigationssystem meldete „Sie haben ihr Ziel erreicht“, standen wir in einem Wohngebiet. Also noch einmal nachschauen und siehe da, jetzt zeigte das Navigationssystem einen etwa 9 Meilen entfernten Punkt auf der Karte an. Kurz bevor wir ihn erreichten, standen wir vor dem verschlossenen Gatter einer Farm. So überprüften wir noch einmal die Adresse und fuhren wieder Richtung des angegebenen Visitorcenters. Dieses befand sich nicht in der angegebenen Straße, sondern einen Block weiter. Im Schaufenster konnten wir lesen, dass geführte Touren erst um 13:00 Uhr stattfinden. Wir hatten keine Lust, so lange zu warten. Außerdem machte das Bild in der Auslage keine Lust auf mehr. Wir fuhren deshalb sofort weiter Richtung unseres heutigen Tagesziels. Beim Visitorcenter der Amistad National Recreation Area holten wir uns Unterlagen und ließen uns einige Tipps geben. Ein schön gemachter Film rundete den Besuch des Centers ab.

Da für den späten Nachmittag Regen vorhergesagt war, fuhren wir direkt auf unseren Stellplatz beim „Governors Landing“. Hier hatten wir einen sehr schönen Blick auf den Stausee, der Mexiko und die USA voneinander trennt. Aktuell liegt der Wasserstand allerdings 60 Fuß unter dem normalen Stand. Dies ließ die kahlen Uferwände noch viel stärker hervortreten.

Nach dem Abendessen spielten wir noch ein paar Runden Kniffel und gingen anschließend zu Bett.

 

Samstag, 03. Februar 2024

Del Rio (TX)

54 km

Beim Aufwachen zeigte sich der Himmel noch bewölkt. Es waren aber deutliche Zeichen für eine Wetterbesserung zu sehen. Wir fuhren deshalb nach dem Frühstück die kurze Strecke, um die Diablo East Trails zu gehen. Dies sind zwei sehr gut bezeichnete Wege von insgesamt fast 2 Meilen Länge. Von diesen hatten wir eine perfekte Sicht auf den See beziehungsweise auf das, was von ihm aktuell übrig ist.

Immerhin fehlen 60 Fuß (circa 20 m) Wasser zum Normalstand des Sees.

Nachdem wir unser Fahrzeug ein Stück umgesetzt hatten, konnten wir sogar am Seeufer entlang gehen. Trotz des sehr kräftigen Windes war es so warm, dass wir kurzärmlig gehen konnten.

Anschließend fuhren wir ein kleines Stück weiter, um den Sunrise Trail gehen zu können. Dieser ist insgesamt drei Meilen lang und führt über ein ehemaliges Farmgelände. Mehrere (jetzt leere) Wasserbehälter sowie Reste von Zäunen waren noch zu sehen. Interessant waren auch die verschiedenen Kaktusarten.

Wir sahen sogar die von Cowboys und Pferden gefürchtete kleine Kaktusart, die sehr unscheinbar am Boden ist, aber sehr lange Stacheln hat. Diese können aufgrund der gebogenen Spitzen nicht so leicht entfernt werden und waren bzw. sind deshalb die Ursache für viele Verletzungen.

Nach dem Mittagessen fuhren wir an die mexikanische Grenze. Dort erkundigten wir uns bei einem Immigration-Officer, ob wir Probleme bei der Wiedereinreise bekämen, wenn wir zu Fuß nach Mexiko gehen. Da dies nach seinen Worten nicht der Fall ist, beschlossen wir kurzerhand, die Partnerstadt von Del Rio zu besuchen. Dafür stellten wir unser Mausmobil auf einem der Parkplätze für 10 $ ab. Der Parkplatzinhaber bot auch Taxifahrten über die Grenze an. Da wir nicht wussten, wie weit es bis zur Innenstadt von Ciudad de Acuña ist, ließen wir uns mit dem Taxi hinüberfahren. Dort angekommen, verlangte er 80 $ für eine Fahrt von circa 10 Minuten. Wir waren uns nahezu sicher, dass er uns auf US-amerikanischer Seite einen Preis von 18 $ genannt hatte. Nach längerem Hin und her, zahlten wir zähneknirschend den Betrag und handelten wenigstens den kostenfreien Parkplatz aus.

Wir hatten erwartet, eine schöne Altstadt vorzufinden. Stattdessen reihten sich in der Haupteinkaufsstraße mehrere Ramschläden aneinander.

Geschäfte mit landestypischen Waren waren dagegen selten zu sehen. Wir konnten kaum glauben, dass die US-Amerikaner hierher zum Einkaufen kommen. Auch die Kirche am Marktplatz war nicht besonders sehenswert.

Nachdem wir noch ein Eis gegessen hatten, entschieden wir uns, hier nicht zu Abend zu essen und gingen zu Fuß über die Grenze wieder in die USA. Die Einreise stellte sich als nicht schwierig heraus.

Nachdem wir unser Mausmobil bei Walmart auf dem Parkplatz für die Nacht abgestellt hatten, gingen wir zu Chick-fill-A. Bei dieser Restaurantkette hatten wir schon in Atlanta sehr leckere Chicken-Sandwiches und Pommes in Gitterform gegessen. Wir wurden auch in dieser Filiale in Del Rio nicht enttäuscht: die Sandwiches waren gut, die Pommes genau richtig und die ausgesuchten Saucen hatten die von uns gewünschte Schärfe.

Zurück im Mausmobil, duschten wir und schauten noch den Frankfurter TATORT ("Kontrollverlust") an.

 

Sonntag, 04. Februar 2024

Del Rio (TX) - Big Ben NP (TX)

398 km

Wir hatten uns den Wecker auf 7:00 Uhr gestellt, da wir heute viel zu fahren haben. So kam es, dass wir vor der Sonne wach waren. Es war aber schön zu sehen, wie sie während des Frühstücks aufging und unser Mausmobil in ein warmes Sonnenlicht tauchte.

Nachdem wir noch ver- und entsorgt hatten, fuhren wir knapp 400 km durch die texanische Wüste.

Wir kamen an mehreren Hinweisschildern vorbei, die anzeigten, dass hier Farmen betrieben wurden oder auch noch werden. Wieviel Quadratkilometer muss hier ein Rind beziehungsweise eine Ziege haben, um von dem Spärlichen, was der Boden hergibt, satt zu werden?

Anhand unseres erhöhten Dieselverbrauchs merkten wir, dass wir gegen den Wind und in die Höhe fuhren. Bis auf etwa 1500 m ging es hoch. Am Ende führte dies zu einem Dieselverbrauch von etwa 15 l auf 100 km. Um auf der sicheren Seite zu sein, tankten wir deshalb noch einmal in Marathon (ca. 40 Meilen vor dem Nationalpark gelegen) voll. Der Preis ist hier war zwar fast einen halben Dollar pro Barrel höher als in Del Rio, aber sicher ist sicher.

Beim Big Bend NP angekommen, sparte uns unsere „America the Beautiful“-Karte 30 $ Eintritt. Somit hatten wir den höheren Dieselpreis wieder kompensiert. Im Park fuhren wir zunächst zum Panther Junction Visitor Center. Dort holte sich die Greyhoundin die üblichen Stempel. Den dazugehörigen Sticker hatte sie bereits im letzten Park gekauft. Ein sehr schön gemachter Video-Film zeigte uns die drei Seiten des Nationalparks: die Wüste, die Berge sowie den Fluss Rio Grande. Zum Glück haben wir mehrere Tage Zeit, dies alles anzuschauen. An einem Tag ist es unmöglich, alle Highlights des Parks zu besichtigen.

Nach dem Besuch des Visitor Centers fuhren wir zu unserem gebuchten Stellplatz. Wir haben in unserem Camperleben schon häufiger nicht ganz gerade gestanden, aber so schräg wie hier war es noch nie. Selbst mit Keilen ließ sich das Gefälle nicht vollkommen ausgleichen. Wir haben zwar auch ebenere Stellplätze gesehen, aber da die Plätze hier per Internet gebucht werden müssen und im Internet keine Angaben dazu vorhanden sind, bucht man sozusagen die berühmte Katze im Sack. Wir hatten zum Glück von einem Schweizer Wohnmobilisten einen Tipp bekommen, welche Stellplätze wir auf keinen Fall buchen sollten, da diese so schräg sind, dass sie auch mit Keilen und ähnlichem nicht ausgeglichen werden können. Naja, so müssen wir eben beim Duschen aufpassen.

Zweites Problem beim Parken waren die Kakteen, die den sehr kleinen Stellplatz umrandeten. Die Greyhoundin musste beim Einweisen aufpassen, nicht in körperlichen Kontakt mit den langen Stacheln zu kommen.

Nachdem wir unser Mausmobil so gut es ging abgestellt hatten, nutzten wir das sonnige Wetter und gingen den Window-Trail. Dieser ist etwa 7 km lang und führt zu einem Felsdurchlass, durch den man die unter einem liegende Wüste sehr schön sehen kann. Die erste Hälfte der Strecke ging es beständig bergab. Die Felsen um uns herum waren von der Nachmittagssonne in malerisch schönes Licht getaucht.

Je näher wir dem Felsentor kamen, umso stärker wehte uns der Wind entgegen. Beim Felsentor angekommen, konnte man schon fast von Sturm sprechen. Zum Glück hatten wir unsere Hüte auf dem Kopf mit einer Schnur befestigt, denn ansonsten wären sie weggeflogen. Wir versuchten, als Erinnerung ein Selfie von uns zu machen. Da das iPhone bei diesem Sturm allerdings sehr zitterte, misslangen sämtliche Versuche.

Auf dem Weg zurück zum Mausmobil sahen wir noch einen Roadrunner. Er trägt seinen Namen zurecht, denn ihn zu fotografieren, ist bei seiner Geschwindigkeit schon schwierig.

Nach dem Abendessen planten wir unseren dreitägigen Aufenthalt im Big Bend NP.

 

Montag, 05. Februar 2024

Big Bend NP (TX)

181 km

Trotz der leichten Schräglage hätten wir eigentlich gut schlafen können, wenn uns nicht mitten in der Nacht die Alarmanlage vor Gas gewarnt hätte. Keine Ahnung, was sie da gemessen hat - wir konnten jedenfalls nichts feststellen (und über „natürliche“ Gase als Ursache wollten wir nicht spekulieren). Nachdem wir sie aus- und wieder eingeschaltet hatten, blieb sie die restliche Nacht über ruhig.

Ein wunderbar sonniger Tag wartete auf uns nach dem Frühstück. Nachdem wir noch einmal kurz ins Visitor Center des Campgrounds gefahren waren, war unser nächstes Ziel der Balanced Rock in den Grapevine Hills. Zu diesem führte uns eine 12,5 km lange Offroad-Strecke. Dank unseres Allradantriebs hatten wir keine Probleme. Die Geräuschkulisse im Mausmobil war während der Fahrt allerdings unbeschreiblich, da die Besteckkästen klapperten und alles, was nicht niet- und nagelfest in den Regalen im Schlafzimmer verstaut war, auf die Betten fiel. Als wir am Parkplatz angekommen waren, machten wir uns gleich auf den Weg.

Wir waren nahezu die einzigen Besucher. Der erste Teil der Strecke verlief mehr oder minder eben. Nur beim letzten Teil ging es durch die Felslandschaft nach oben. Beim Balanced Rock angekommen, machten wir einige Erinnerungsfotos. Dafür mussten wir auf die andere Seite des Felsens klettern, um keine Fotos im Gegenlicht zu haben.

Auf dem Rückweg zum Mausmobil sahen wir nicht weit von uns entfernt einen prächtigen Hirsch, der sich von uns allerdings nicht stören ließ.

Nachdem wir die Offroad-Strecke hinter uns gebracht hatten, fuhren wir zum Visitor Center in Castolon. Die Greyhoundin holte sich dort noch ihren fehlenden Stempel für ihr Parkbuch.

Nach der Mittagspause fuhren wir zum Santa Elena Canyon. Als wir auf dem Parkplatz ausstiegen, lief uns sehr fotogen ein Roadrunner vor die Kameralinse.

Anschließend konnten wir auf einem Trail in den Canyon hineingehen, bis der Wasserstand des Rio Grande ein weiteres Fortkommen verhinderte.

Da eine Seite des Canyons auf mexikanischer und eine Seite auf US-amerikanischer Seite liegt, machten wir uns den Spaß und wateten an einer sehr flachen Stelle durch das Wasser (illegalerweise) nach Mexiko.

Auf dem Rückweg zu unserem Campground hielten wir bei verschiedenen Aussichtspunkten an. Zudem machten wir einen kleinen Abstecher zum Lower Burro Mesa Pour-off. Eine kurze Wanderung führte uns in eine sehr spektakuläre Felslandschaft.

Vulkanismus hatte dafür gesorgt, dass verschiedene farbige Gesteinsschichten übereinander liegen. Die Strecke endete in einem Felsenkessel, der nach einer kräftigen Regenzeit wahrscheinlich ein Wasserfall ist.

Wieder am Campground angekommen, stellten wir unser Mausmobil so gerade wie möglich ab. Auch heute mussten wir wieder beim Duschen aufpassen, dass das Wasser gut abläuft.

Nach dem Abendessen probierten wir Nachtaufnahmen des Sternenhimmels. Der Erfolg blieb allerdings aus. Die Sterne waren auf den Aufnahmen nicht so schön, wie wir sie am Himmel sahen.

 

Dienstag, 06. Februar 2024

Big Bend NP (TX)

117 km

Hatten wir gestern die westliche Seite des Parks erkundet, war heute die östliche Seite dran. Das Wetter war zwar nicht mehr ganz so sonnig wie gestern, aber die wenigen Wolken störten uns nicht. Unser erster Stopp war im Visitor Center des Rio Grande Village, um einen Stempel in das Parkbuch der Greyhoundin zu bekommen.

Ein kurzes Stück weiter war der Parkplatz, um von dort einen kleinen Rundgang an den Rio Grande machen zu können.

Aktuell führt er nicht viel Wasser. Wir gingen deshalb nicht auf den Hügel hinauf, von dem man normalerweise einen guten Überblick über den Fluss hat.

Unser nächstes Ziel war der Boquillas Canyon Trail. Unser Weg führte uns zunächst über einen kleinen Hügel, um dann entlang des Flusses zu verlaufen. Wir gingen in die Schlucht so weit, wie es möglich war, hinein.

Selbst von Wasser überspülte Steine konnten unseren Vorwärtsdrang nicht stoppen. Erst als wir auf einer Kiesbank standen, ging es wirklich nicht mehr weiter. Wir hätten sonst schwimmen müssen - und das wollten wir mit Rücksicht auf unsere Kamera dann doch nicht.

Nach der Mittagspause fuhren wir zu den Hot Springs. Eine ungeteerte Straße führt dorthin. Leider steht nach der Hälfte des Weges ein Schild, dass unter anderem Wohnmobile nicht mehr weiterfahren dürfen, da die Straße zu eng und kurvenreich sei. Wir stellten unser Mausmobil deshalb auf dem Parkplatz ab und gingen die letzten 800 m hinab zum Fluss. Dort stehen noch mehrere historische Gebäude, die heute aber nicht mehr in Gebrauch sind. Von 1920 - 1940 war hier ein Ferienort, da am Rio Grande eine heiße Quelle entspringt. In den Fundamenten des ehemaligen Badehauses kann man heute noch in 36° warmen Wasser baden. 

Wir hatten unsere Badekleidung an und nutzten die Gelegenheit zu einem Bad im warmen Wasser. Wurde es uns zu warm, kühlten wir einfach im Rio Grande ab.

Nachdem wir genug gebadet hatten, gingen wir zurück zu unserem Mausmobil. Auf der für Wohnmobile gesperrten Strecke kam uns die Fahrerin eines großen Pick-ups entgegen. Obwohl die Straße breit genug war, hatte sie Angst, an uns vorbeizufahren. Der Greyhound ärgerte sich ein bisschen, dass wir diese Strecke nicht gefahren sind, denn für uns wäre es absolut keine Herausforderung gewesen. Aber das Schild, wonach ausdrücklich Wohnmobile verboten sind (und Pick-ups trotzdem fahren dürfen, auch wenn die Fahrer keine Ahnung vom Fahren und den Abmessungen ihres Fahrzeuges haben) hielt uns (leider) davon ab.

Auf dem Rückweg zum Campground hielten wir noch bei den Dug out Wells an. Hier führt ein kleiner Rundweg durch die Wüstenvegetation. Auf diversen Tafeln werden die Pflanzen sowie die Lebensumstände in der Wüste erläutert.

Der Weg war ein netter Abschluss des heutigen Tages.

Zurück auf dem Campground, parkten wir ein letztes Mal auf unserem schrägen Stellplatz so gut es geht ein.

Nach dem Abendessen planten wir die weitere Route, tauten den Kühlschrank ab und kniffelten noch ein bisschen.

 

Mittwoch, 07. Februar 2024

Big Bend NP (TX) - Marathon (TX)

125 km

Heute verlassen wir den Big Bend Nationalpark. Wir hatten eine schöne Zeit hier, in der wir viel gesehen haben. Den Abschluss sollte heute eine Wanderung zum Lost Mine Peak bilden. Wir hatten Glück und bekamen den zweitletzten freien Parkplatz direkt am Einstiegspunkt der Wanderung !

Der Weg ist kein Rundweg, sondern man läuft dieselbe Strecke wieder zurück. Demzufolge führte uns der Hinweg beständig bergauf.

Kurz vor Erreichen des höchsten Punktes wurde der bislang gut ausgebaute Weg zu einer kleinen Felskletterpartie. Es war nicht gefährlich, aber wir waren froh um unsere Wanderschuhe.

Oben angekommen, riß der Himmel auf und die Sonne ließ die Berge um uns herum leuchten. Gleichzeitig mussten wir aufpassen, dass der starke Wind uns nicht vom Felsen weht.

Wir waren froh um unsere HYMER-Westen, da diese den kalten Wind gut abhielten.

Nachdem wir unsere Bilder gemacht hatten, machten wir uns auf den Rückweg.

Als wir etwa die Hälfte abgestiegen waren, kamen uns Michael und Michaela entgegen. Dieses sympathische Paar aus Wisconsin haben wir nun schon zweimal in den USA getroffen, ohne uns abzusprechen. Zufälligerweise machten sie heute auch diese Wanderung zum Lost Mine Peak und hatten unser Mausmobil unten am Parkplatz gesehen.

Wieder unten an unserem rollenden Heim angekommen, fuhren wir noch die jeweiligen Visitor Center auf dem Weg zum Parkausgang Richtung Marathon ab. Hier konnte sich die Greyhoundin noch die fehlenden Stempel besorgen.

In Marathon wollten wir im einzigen Lebensmittelladen noch etwas für das Abendessen einkaufen. Da hier gerade ein Film gedreht wird, mussten wir an einem Seitenfenster unseren Wunsch nach innen durchgeben. Zum Glück brauchten wir nur eine Paprika für die Pizza heute Abend. Wir wollen uns nicht ausmalen, wenn wir hier richtig hätten einkaufen wollen.

Marathon ist ein sehr kleiner Ort. Unseren Campground fanden wir deshalb sehr schnell am Ortsausgang. Wir stehen wieder richtig gerade für die Nacht ! Nachdem wir uns eingerichtet hatten, wuschen wir unsere Schmutzwäsche. Anschließend wurde das Abendessen vorbereitet und der Gasgrill in Betrieb genommen. Wir verwöhnten uns heute selber mit leckerer Paprika-Pizza.

Nach dem leckeren Essen schauten wir noch einen Münchner TATORT ("Das Wunderkind") an und beendeten damit diesen Tag.

 

Donnerstag, 08. Februar 2024

Marathon (TX) - Alpine (TX)

237 km

Wir hatten eine ruhige Nacht, obwohl die Bahnlinie direkt am Stellplatz vorbeiführte. Aber zu unserem Glück kamen in der Nacht keine Züge. Diese machen in der Regel durch lautes Hupen auf sich aufmerksam. An Schlaf wäre da nicht zu denken gewesen.

Im Cane River Creole National Historical Park hatten wir über die Erlebnisse eines schwarzen Soldaten der Unions-Truppen in Fort Stockton

nach dem Bürgerkrieg gelesen. Nach dem Frühstück fuhren wir deshalb sofort dorthin. Zudem gibt es dort einen Walmart, wo wir unsere Vorräte wieder auffüllen konnten. Nach Einkaufen und Tanken fuhren wir in den historischen Distrikt von Fort Stockton. Man kann dort eine selbstgeführte Tour fahren und alle Sehenswürdigkeiten besichtigen. Wir begannen unsere Tour am Fort.

In diesem war nach dem Bürgerkrieg die 9.  Kavallerie stationiert, um die Postlinie nach El Paso abzusichern und die Siedler zu schützen. Die meisten der Soldaten waren schwarz. Das Bild, welches uns Hollywood in den Western zeigt, stimmt deshalb nicht so ganz. Die Lebensverhältnisse müssen unbeschreiblich gewesen sein. Da das Fort nach dem Bürgerkrieg halb verfallen war, mussten die Soldaten zwei Jahre lang in Zelten leben. Erst nachdem die ersten Häuser wieder aufgebaut waren, konnten sie in befestigten Häusern wohnen. Interessanterweise wurde als erstes das Gefängnis aufgebaut. Das Fort hatte keinen Zaun oder eine Begrenzungsmauer, da anrückende feindliche Indianer schon von Weitem zu sehen waren.

Im zum Fort gehörenden Visitor Center schauten wir ein Video und Ausstellungsstücke aus der damaligen Zeit an. Anschließend besichtigten wir einige der Baracken, welche im 20. Jahrhundert wieder aufgebaut worden waren.

Neben dem Fort befindet sich ein Wohnhaus aus der Zeit der Jahrhundertwende. Wir hatten Glück und bekamen eine Privatführung durch das Haus wie auch das Schulgebäude, welches hierher verlegt wurde. Interessant fanden wir, dass die Lehrerin in diesem Schulgebäude in einem gesonderten Zimmerchen gewohnt hat. Diese „Wohnung“ war so klein, dass sie nur für eine Person gereicht hat.

Nach dieser Besichtigung fuhren wir in das Annie Riggs Memorial Museum.

Annie Riggs hatte in diesem Haus von 1880 bis 1931 ein Hotel geführt, welches heute als Museum ausgestaltet ist. Sie muss eine sehr resolute Frau gewesen sein. Ohne diese Eigenschaft hätte sie dieses Hotel aber nicht führen können, denn zu dieser Zeit war Texas noch wilder Westen. So erfolgreich sie als Geschäftsfrau war, so wenig glücklich waren ihre beiden Ehen.

Nach diesem Museum besichtigten wir das ehemalige Gefängnis des Sheriffs. Hier bekamen wir ebenso eine Privatführung, in der wir alles zum Polizeiwesen in Texas erfuhren. Anders als in den anderen Bundesstaaten sind hier die Ranger die oberste Autorität. Die Gefängniszellen konnten wir leider nicht besichtigten, da sich hier ein Bienenschwarm ausgebreitet hatte. 

Nachdem wir noch die Reste des ältesten Hauses von Fort Stockton angesehen hatten, stoppten wir noch kurz beim überlebensgroßen Roadrunner „Pete“.

Dieses Wahrzeichen steht am Eingang zum historischen Viertel von Fort Stockton. Da wir damit alle Sehenswürdigkeiten des Ortes gesehen hatten und es noch nicht allzu spät war, fuhren wir nach Alpine. Dort stellten wir uns auf den Parkplatz der Hotelkette Quality Inn. Wir hatten sicherheitshalber an der Rezeption nachgefragt und von dort die Erlaubnis dafür erhalten.

Nach dem Abendessen planten wir die weitere Route.

 

Freitag, 09. Februar 2024

Alpine (TX) - Fort Davis (TX)

98 km

Nach einer ruhigen Nacht weckte uns ein bewölkter Himmel. Eigentlich hatten wir mit Sonne gerechnet, aber die nächsten Tage soll es wettermäßig eher schlechter als besser werden. Von daher waren wir nicht überrascht.

Unser erster Weg führte uns zum Visitor Center von Alpine. Anhand der bisherigen Unterlagen hatten wir gedacht, dass Alpine ein Ort ist, durch den wir einfach durchfahren. Wir waren überrascht, welche Sehenswürdigkeiten Alpine zu bieten hat:

Neben Häusern aus der Zeit der Jahrhundertwende besticht der Ort mit seinen vielen Wandmalereien. Zudem könnten wir - wenn wir Zeit und Lust hätten - auf den Hausberg von Alpine steigen, auf dem ein Schreibtisch und Stuhl stehen. Im Schreibtisch soll sich ein Buch befinden, welches von der Universität von Texas aufbewahrt wird, sobald es voll ist.

Anhand eines gut gemachten Stadtplanes erkundeten wir den historischen Teil der Stadt. Interessante alte Gebäude, die sich in einem sehr guten Zustand befinden, säumten unseren Weg.

Aber auch an den sehr schön gemachten Wandmalereien konnten wir uns nicht satt sehen und ließen den Auslösern unserer Kameras freien Lauf.

Nach dieser Tour mussten wir die weitere Besichtigung beenden und zum McDonald Observatorium fahren, da wir dort für 13:00 Uhr eine Tour gebucht hatten. Eventuell besteigen wir den Hausberg später.

Den ersten Vortrag beziehungsweise die erste Vorführung bekamen wir zur Sonne.

Wäre der Himmel klar gewesen, hätten wir Live-Bilder von der Sonne gesehen. Bei bedecktem Himmel werden hier Videosequenzen vorgespielt, die sehr gut veranschaulichen, wie groß die Protuberanzen der Sonne sind und wie nahe sie der Erde kommen können. Insgesamt war dieser Vortrag sehr anschaulich gestaltet. Auch sprachlich hatten wir keine Probleme. Der nächste Programmpunkt war eine geführte Tour zu den beiden Observatorien. Nach einer kurzen Einführung wurden wir mit einem Shuttle-Bus zu den jeweiligen Observatorien gebracht. Wir hätten auch mit unserem Mausmobil fahren können, aber warum sollen wir selber den Berg hochfahren, wenn der Shuttle im Preis inbegriffen ist. In den Observatorien wurde uns die Wirkungsweise der Spiegel sehr anschaulich gezeigt.

Interessant fanden wir, dass statt eines großen Spiegels 91 kleine Spiegel genutzt werden, die später am Computer zusammengerechnet werden. Dies ist eine kostengünstigere Lösung als einen großen Spiegel herzustellen.

Da am 9. April in Amerika zum Teil Sonnenfinsternis ist, schauten wir anschließend noch einen Film über die zu erwartende Sonnenfinsternis an.

Auf dem Gelände des Observatoriums konnten wir nicht stehen bleiben. So fuhren wir nach Fort Davis zurück. Da es hier keinen Walmart oder ähnliches gibt, mussten wir auf einen RV-Stellplatz. Der erste am Ortseingang sah wenig ansprechend aus. Als wir dort trotzdem nach einem Stellplatz fragen wollten, fanden wir niemanden, den wir hätten fragen können. Der zweite Stellplatz mitten im Ort wird gerade hergerichtet. Hier bekamen wir zur Auskunft, dass er erst in etwa 8 Monaten betriebsbereit sei.

Beim dritten Stellplatz am Ortsausgang Richtung Marfa fanden wir auch niemanden als Ansprechpartner. So stellten wir uns einfach auf einen freien Stellplatz, von denen es hier genügend gab.

Nachdem wir alles eingerichtet hatten, wärmten wir uns mit einem Grog und Zimtschnecken auf. Nach dem Abendessen spielten wir noch etwas Rommé.

 

Samstag, 10. Februar 2024

Fort Davis (TX) - Marfa Mystery Lights Viewing Area (TX)

74 km

Wir hatten eine ruhige Nacht auf unserem Stellplatz. Nach dem Frühstück suchten wir den Inhaber des Stellplatzes, um die Gebühr zu bezahlen. Das Büro war anscheinend seit längerem schon nicht mehr genutzt worden, denn es hatte kaum Einrichtung, die Scheiben waren verdreckt und vor dem Eingang lag vertrocknetes Gestrüpp, das der Wind hierher getrieben hatte. Eine Telefonnummer war auch nirgendwo zu sehen. Das Einzige, was wir fanden, war ein Schild mit der Angabe, dass dieses Anwesen zu verkaufen sei. Da wir niemanden erreichen konnten, fuhren wir, ohne zu bezahlen direkt zum ehemaligen Fort Davis. Vor der Besichtigung holte sich die Greyhoundin den obligatorischen Stempel und Sticker. Anschließend schauten wir uns ein sehr schön gemachtes Video über das ehemalige Fort Davis an. Nach diesem Video erkundeten wir die renovierten Mannschaftsgebäude und drei der ehemaligen Offizierswohnhäuser.

Im Gegensatz zu den Mannschaftsgebäuden waren die Offizierswohnhäuser richtig schöne Wohnungen für Familien. Hier hätten wir uns auch wohl gefühlt. Hinter den Offizierswohnungen befand sich die ehemalige Krankenstation. Auch diese war als Museum gestaltet, und wir konnten viel über die damaligen Behandlungsmethoden erfahren.

Nachdem wir noch das ehemalige Warenlager besichtigt hatten, fuhren wir zurück nach Alpine. Das heutige sonnige Wetter lockte uns förmlich, den Trail hinauf zum Schreibtisch zu gehen, der auf dem Gipfel des Hügels steht. Leider war der Weg nicht gut ausgeschildert, so dass wir einen kleinen Umweg gegangen sind. Dank Google Maps schafften wir es aber, den Schreibtisch zu finden. Spaßvögel hatten in der Nähe des Schreibtischs den „Fahrradbaum“ gepflanzt. Dies ist ein alter, knorriger Baum, an den mehrere alte Fahrräder gehangen wurden. Am Schreibtisch angekommen, trugen wir uns in das dort ausliegende Buch ein.

Diese Bücher werden, wenn sie voll sind, von der Universität verwahrt. Wir gaben uns deshalb Mühe. Nachdem wir unsere Erinnerungsfotos gemacht hatten, gingen wir wieder zurück zu unserem Mausmobil. Der Rückweg gestaltete sich sehr einfach, da wir nun keinen Umweg gingen.

Nachdem wir noch Vorräte ergänzt hatten, fuhren wir Richtung Marfa und stellten uns auf den Parkplatz „Mystery Lights Viewing Area“ am Straßenrand für die Nacht hin. Die Marfa-Lichter wurden erstmalig 1888 von einem Cowboy gesehen. Ihr Ursprung liegt bis heute im Dunkeln. Eine Ortung ist ebenfalls nicht möglich, da - ähnlich wie bei einem Regenbogen - der genaue Ort nicht lokalisiert werden kann.

Als es dunkel geworden war, legte sich die Greyhoundin nach dem Abendessen auf die Lauer. Aber so sehr sie auch den Horizont absuchte - es waren keine mysteriösen Lichter zu sehen. So ließen wir die Lichter eben Lichter sein und gingen schlafen.

 

Sonntag, 11. Februar 2024

Marfa Mystery Lights Viewing Area (TX) - Guadalupe Mountains NP (TX)

234 km

In der Nacht hatte es sich abgekühlt. Die Temperaturen lagen wieder um die 0°. Da wir heute etwas weiter zu fahren hatten, hielten wir uns nach dem Frühstück nicht lange auf. Die Gegend bot unterwegs nur einmal eine kleine Abwechslung, als wir bei einer Ranch an Werbeplakaten für den Film „Die Giganten“ (mit James Dean) vorbeikamen. Auf dieser Ranch wurden Szenen für diesen Film gedreht. Witzigerweise kam hier am Straßenrand Musik aus kleinen Lautsprechern, obwohl wir uns in der Mitte von Nirgendwo befanden. Ansonsten ging die Straße stetig bergauf. Zudem hatten wir kräftigen Gegenwind. Unser Dieselverbrauch erreichte deshalb ungeahnte Höhen.

Im Guadelupe Mountains NP angekommen, buchten wir zunächst einen Stellplatz für die heutige Nacht. Mehr Nächte konnten wir nicht buchen, da die Stellplätze ausgebucht sind. Eigentlich hatten wir vor, zwei Nächte hier zu bleiben, aber so muss eben eine Nacht reichen. Die Greyhoundin holte sich noch ihren Stempel und Sticker für diesen Park. Anschließend fuhren wir zu unserem Stellplatz. Da wir die Uhren hier eine Stunde vorstellen müssen, hatten wir nach dem Mittagessen den gesamten Nachmittag Zeit für eine Tour. Wir gingen deshalb den Frijole Trail, um zur Smith Spring zu kommen. Zum Glück hatten wir uns warm angezogen und unsere Wanderschuhe an, denn der Wind wehte kräftig von den Bergen mit Eiseskälte auf uns herab und der Weg war sehr steinig. Nach knapp 2 Stunden erreichten wir die Quelle.

Nach den üblichen Erinnerungsfotos hielten wir uns angesichts der tiefen Temperaturen nicht lange auf und gingen zur Frijole Ranch. Unterwegs kamen wir noch an der Manzanita Spring vorbei. Die Frijole Ranch ist heute als Museum eingerichtet. Da ein Ranger vor Ort war, war sie geöffnet und wir konnten das Museum besichtigen. Anschließend gingen wir auf dem direkten Weg zurück zu unserem Mausmobil, wo uns ein heißer Whisky-Grog und mehrere Zimtschnecken wieder aufwärmten.

Nach dem Abendessen planten wir unsere weitere Route.

 

Montag, 12. Februar 2024

Guadalupe Mountains NP (TX) - El Paso (TX)

361 km

In der Nacht hörten wir kein Geräusch. Ganz richtig ist dies nicht, denn ab und zu lief der Generator eines benachbarten Wohnmobils. Für uns ist es unbegreiflich, warum dies in dieser herrlichen Natur zugelassen wird.

Nach einem sonnigen Frühstück mussten wir eine Entscheidung treffen: Wie schon notiert, hatten wir gestern mehr Diesel als geplant verbraucht. Auch unter Einsatz unseres Ersatzkanisters würde der Rest nicht reichen, um nach El Paso zu kommen. Die nächstgelegene Tankstelle, die auf unserem Weg zu den Salt Basin Dunes liegt, wäre laut Internet in Dell City. Hier soll es eine Diesel-Tankstelle geben. Die zweite Lösung war, nach Whites City zu fahren, welches abseits unserer Route liegt und einen Umweg von insgesamt 90 km bedeuten würde. Wir mussten also nun das Risiko abwägen, nach Dell City zu fahren, um dort unter Umständen zu erfahren, dass der Diesel ausverkauft ist. Zur Tankstelle nach Whites City würde es dann aber auf keinen Fall mehr reichen. Da wir es in Nordamerika schon erlebt hatten, dass Diesel ausverkauft war, entschieden wir uns, gleich nach Whites City zu fahren. Sollte es hier keinen Diesel geben, müssten wir lediglich 9 Meilen weiter nach Carlsbad fahren. Dies ist ein größerer Ort, weshalb es dort auf jeden Fall Diesel geben würde. 

Nach diesem „kleinen“ Umweg, auf dem wir den 20.000sten Kilometer unserer Rundreise vollendeten, fuhren wir auf dem Rückweg zum McKittrick Canyon Visitor Center. Dort gingen wir den Trail zur Pratt Cabin. Was war das für ein Unterschied gegenüber gestern!

Die Sonne schien, der Himmel war blau und der Wind nicht so eiskalt. Wir konnten deshalb in normaler Jacke und T-Shirt sowie mit Basecap anstelle von Wollmütze gehen. Der Wanderweg war sehr gut angelegt und die Gegend war traumhaft schön. Bei der Hütte angekommen, war leider kein Ranger vor Ort, weshalb die Hütte und damit das Museum geschlossen war.

Wir genossen aber dennoch die Zeit in dieser herrlichen Natur.

Wieder zurück beim Mausmobil stärkten wir uns und fuhren zu den Salt Basin Dunes. Hier zeigte es sich wieder, dass die Entfernungen in Nordamerika einfach gigantisch sind. Obwohl diese Dünen noch zum Guadelupe Mountains Nationalpark gehören, mussten wir fast 80 km fahren, um dorthin zu kommen. Die letzten 7 km waren eine sehr staubige Piste. Zum Glück hatten wir kein Fahrzeug vor uns und wurden deshalb nur am Heck eingestaubt. Der Weg zu den drittgrößten Sanddünen Nordamerikas (einschließlich Mexikos) war kurz. Wir erreichten die Dünen deshalb schon bald. Hierher verirrt sich anscheinend kaum ein Besucher, denn die Dünen lagen unberührt vor uns. Wir hatten einen wunderschönen Blick über die Dünen hin zu den Guadelupe Mountains.

Dazu schien die Sonne. Da der Wind sich gelegt hatte, war es angenehm warm.

Leider dürfen wir hier über Nacht nicht stehen. So entschieden wir trotz der fortgeschrittenen Zeit, noch nach El Paso zu fahren. Wie schon heute Morgen auf dem Weg nach Whites City waren die Straßen schnurgerade angelegt. Theoretisch hätten wir das Lenkrad festbinden, den Tempomat einstellen und uns schlafen legen können. Natürlich haben wir das nicht gemacht!

Kurz bevor wir El Paso erreichten, wurde es dunkel und die Lichter der Großstadt schimmerten wie kleine Diamanten. Auch hier fuhren wir eine gefühlte Ewigkeit durch die Vorstadt, ehe wir unseren nächtlichen Stellplatz bei Walmart erreicht hatten.

Heute hatten wir keine Lust, selber zu kochen und gingen deshalb in ein Restaurant der Kette „Olive Gardens“. Hier wurden wir sehr lecker und sehr mächtig bekocht. Nach dem Essen gab es deshalb im Mausmobil noch einen leckeren Bourbon. Und damit endete ein wunderschöner sonniger Tag.

 

Dienstag, 13. Februar 2024

El Paso (TX)

22 km

Die Nacht war nicht ganz so ruhig wie die letzte, da eine viel befahrene Schnellstraße bei Walmart vorbeiführt. Schlecht geschlafen haben wir aber dennoch nicht.

Ein strahlend blauer Himmel holte uns aus den Betten. Etwas Besseres für die Besichtigung von El Paso konnten wir uns nicht wünschen. 

Nachdem wir bei Walmart unsere Vorräte wieder aufgefüllt hatten, fuhren wir zum Sunland Park Racetrack & Casino. Dort können bis zu acht Wohnmobile für 15 € die Nacht stehen und haben volle Versorgung. Reservieren kann man allerdings keine Stellplätze. Vielmehr gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wir waren kurz vor 10:00 Uhr da und bekamen tatsächlich einen gerade eben frei gewordenen Platz. Nachdem wir bezahlt hatten, gingen wir zur nebenan liegenden Bushaltestelle und fuhren mit der gelben Linie nach Downtown El Paso. Witzigerweise kostete der Bus nichts. Aber selbst wenn wir hätten bezahlen müssen, wäre der Preis ein Dollar pro Person gewesen.

In Downtown angekommen, gingen wir zu der Adresse, unter der im Internet das Visitor Center angegeben war. Als wir dort ankamen, fanden wir kein Visitor Center. Es gab auch keinen Hinweis, wo es zu finden sei. Im Internet konnten wir dann lesen, dass das Visitor Center hier nicht mehr existiert, sondern an den Flughafen verlegt wurde. Wir luden uns dann aus dem Internet die offizielle App der Stadt El Paso herunter. Diese war allerdings wenig hilfreich, so dass wir auf eigene Faust Downtown erkundeten.

Auffällig waren hier die vielen Wandmalereien. Aber genauso auffällig waren die vielen Billigläden, die in der Nähe zur mexikanischen Grenze Ramschware anboten. 

Für den Abend hatten wir uns mit Peter, einem Schweizer Wohnmobilisten, verabredet. Wir hatten ihn auf unserer Tour durch die USA schon einmal getroffen. Bislang hatte sich ein neues Treffen nicht ergeben, da er zum Teil andere Strecken gefahren war. In El Paso hatten wir ihn allerdings eingeholt, da er aufgrund von Problemen mit der Dieselpumpe eine Zwangspause in El Paso einlegen musste. Wir hatten einen sehr netten und unterhaltsamen Abend.

Die gelbe Linie brachte uns dann wieder zurück zu unserem Mausmobil. Nachdem wir noch die Bilder des Tages durchgesehen hatten, gingen wir zu Bett und beendeten damit den heutigen interessanten Tag.

 

Mittwoch, 14. Februar 2024

El Paso (TX)

0 km

Heute war unser Ziel ein Besuch im Nachbarland Mexiko. Nach dem Frühstück fuhren wir deshalb mit der gelben Linie wieder nach Downtown El Paso. Von dort waren es nur wenige hundert Meter bis über die Grenze nach Ciudad Juárez. Das erste, was uns im Vergleich mit unserem letzten Besuch in Ciudad de Acuña auffiel, war, dass die Geschäfte nicht ganz so viel Plunder verkauften. Auch gab es viele Wandmalereien, die in ihrer Farbenpracht denen von El Paso in nichts nachstanden.

Zudem gab es so etwas wie eine Altstadt. Von der Kathedrale ist leider nur noch die Front historisch. Die restliche Kathedrale ist neu aufgebaut worden und wirkt innen sehr modern. Die daneben liegende kleine Kirche besticht durch ihre Decken-Schnitzereien. Hinter den beiden Kirchen befindet sich das alte Rathaus. Hier ist der Eingangsbereich sehr schön mit Szenen aus der mexikanischen Geschichte ausgemalt. Weiter konnten wir das Gebäude leider nicht besichtigen.

Im Gegensatz zu Ciudad de Acuña machte es uns heute Spaß, durch die Einkaufsstraßen zu schlendern.

Zwischen vielen kleinen Verkaufsständen standen Garküchen, die mexikanische Gerichte anbieten. Es roch überall sehr aromatisch. Aber nicht immer sah die ausliegende Ware sehr appetitlich aus. So kamen wir zum Beispiel an einem Fleischstand vorbei, wo sich auf dem Fleisch viele Fliegen tummelten.

Nachdem wir genug gesehen hatten, aber keinen Laden mit typischen und in Mexiko hergestellten Dingen gefunden hatten, gingen wir in die - nach eigenen Worten - weltberühmte „Kentucky Bar und Grill“. Hier wurde das Mix-Getränk Margarita erfunden.

Auch hatten viele Whiskyhersteller ihre Produktion während der Prohibitionszeit hierher verlegt.

Nachdem wir einen original Margarita getrunken hatten, stärkten wir uns mit einem leckeren Mittagessen. Zum Glück wurde die scharfe Soße in einem Extradöschen gereicht. So konnten wir selber bestimmen, wie scharf unser Essen werden sollte.

Die Wiedereinreise in die USA war problemlos. Die Grenzanlagen, welche in El Paso sehr präsent sind, erinnerten uns an längst vergangene Zeiten in Deutschland.

Da wir frühen Nachmittag hatten, machten wir noch eine Rundfahrt mit der Straßenbahn. Hier kam es zu einer witzigen Begebenheit: Als sich uns die Straßenbahn näherte und wir ein Erinnerungsfoto machten, stieg der Fahrer nach dem Halt aus, schloss die Türen und bot an, von uns ein Foto vor der Straßenbahn zu machen.

Die Fahrgäste mussten so lange warten. Erst nach erfolgreicher Fotosession fuhren wir los. Die Straßenbahn sieht von außen altertümlich aus, ist aber auf dem Stand der Technik. Nach 40 Minuten waren wir eine vollständige Runde durch die Stadt gefahren. Da wir in El Paso nichts mehr besichtigen wollten, fuhren wir mit der gelben Linie wieder zum Mausmobil zurück.

Am Abend schauten wir noch eine Folge des Göttinger TATORT („Geisterfahrt“) an. Morgen werden wir El Paso verlassen und unsere Reise fortsetzen.

 

Donnerstag, 15. Februar 2024

El Paso (TX) - Las Cruces (NM)

86 km

Und wieder versprach der Tag, sehr sonnig zu werden. Die Nächte sind zwar noch sehr kalt, aber tagsüber steigen die Temperaturen schon auf 20°.

Bei den Vorbereitungen zum Frühstück beschlich uns der Verdacht, dass wir einen ungebetenen Besucher im Mausmobil haben. Auf dem Tisch war etwas Müsli verstreut und ein auf dem Sitz abgelegtes Tempo war zerrissen. Sicherheitshalber werden wir heute eine Mausefalle kaufen und aufstellen.

Nachdem wir unser Mausmobil hergerichtet und alle Einkäufe erledigt hatten, fuhren wir nach Las Cruces in New Mexiko. Damit haben wir Texas verlassen. Es hat uns dort sehr gefallen.

In Las Cruces gingen wir zunächst zum Visitor Center. Eigentlich hatten wir vor, hier nicht mehr als eine Nacht zu bleiben. Aufgrund der Informationen im Visitor Center entschieden wir uns allerdings spontan, zwei Nächte in dieser Gegend zu bleiben.

Nach dem Mittagessen machten wir einen Rundgang durch Downtown Las Cruces.

Viele der Häuser sind hier im Pueblo Revival Style gebaut. Das gibt dem Ort eine sehr sympathische Note, da die Häuser maximal zweistöckig sind.

Nach diesem Rundgang fuhren wir zu unserem heutigen Übernachtungsziel. Über Boondockers Welcome hatten wir uns in der Nähe von Las Cruces einen Übernachtungsplatz gebucht. Wir stehen mit dem Mausmobil sehr ruhig in einer Wohngegend.

Unser Abendessen wurde eine Schlemmerorgie, da wir heute bei Whole Foods leckeres Brot, geschmackvollen Käse und Schinken sowie Rotwein aus Texas geholt hatten. Dazu gab es eingelegte Paprika und Artischocken von der Frischetheke. Und so endete unser erster Tag in New Mexiko.

 

Freitag, 16. Februar 2024

Las Cruces (NM)

67 km

Nach dem Aufwachen fanden wir unseren ungebetenen Gast nicht in der Falle vor. So werden wir es eben in der nächsten Nacht erneut versuchen.

Heute war unser erstes Ziel die kleine Stadt Mesilla.

Sie besticht durch viele schöne im Pueblo-Stil gebaute Häuser und wurde bekannt, weil hier Billy the Kid zum Tode verurteilt wurde. An diese Begebenheit erinnert ein Geschäft, welches allerdings überwiegend Waren „made in China“ verkauft. Andere Geschäfte dagegen haben ein sehr schönes Angebot mit Waren, die in den USA, Mexiko sowie Zentralamerika hergestellt wurden. Viele Geschäfte öffneten heute später, da die Beerdigung einer anscheinend bekannten Person stattfand. Wir sahen einen langen Trauerzug, der sich bei der Kirche traf. Kurz entschlossen gingen wir deshalb zu einem Barbier, wo sich der Greyhound rasieren ließ. Die Greyhoundin ließ sich derweil die Haare schneiden. Zum Glück waren die Preise nicht so hoch wie vor acht Jahren in Las Vegas.

Frisch gestylt fuhren wir zur Dripping Springs Natural Area.

Unser „America the Beautiful“-Pass gilt auch hier, was wir allerdings erst im Visitor Center erfuhren. Die Gebühr hatten wir da bereits in einem Briefumschlag in der entsprechenden Box hinterlegt. Nachdem wir uns im Visitor Center über mögliche Wanderwege erkundigt hatten, gingen wir zunächst den Dripping Spring Trail. Dieser endete an einem Wasserfall, der mehr einem Rinnsal entsprach, und mehreren verfallenen Gebäuden.

Da es noch nicht zu spät war, nutzten wir die Zeit und gingen auf dem Rückweg zum Fillmore Waterfall. Hier allerdings tröpfelte lediglich etwas Wasser den Felsen herunter.

Auf dem Rückweg zu unserem Mausmobil kamen wir noch an einer kleinen Höhle vorbei. Diese ist nichts Besonderes, außer, dass hier früher ein italienischer Einsiedler gelebt hatte und ermordet wurde. Zudem sahen wir hier erstmalig die großen „Fishhook Barrel“-Kakteen, die mit den gebogenen Stacheln und dem tonnenförmigen Körper ihrem Namen alle Ehre machen.

Alles in allem war es eine schöne Tour gewesen.

Die Nacht über konnten wir wieder bei Ranger Bruce stehen, den wir über Boondockers Welcome gefunden hatten. Hier standen wir sehr ruhig und hatten sogar Internet.

Nach dem Abendessen planten wir noch die weitere Tour und schauten uns die aktuelle HEUTE SHOW an.

 

Samstag, 17. Februar 2024

Las Cruces (NM) - Alamogordo (NM)

146 km

Unser ungebetener Gast hatte uns auch diese Nacht an der Nase herumgeführt. Er fand zwar die ausgelegten Nüsse in der Lebendfalle sehr lecker, ohne aber in diese zu tappen. Jetzt geben wir ihm noch eine Nacht die Chance, ohne körperlichen Schaden aus dieser Angelegenheit heraus zu kommen. 

Heute war Markttag in Las Cruces. Bei schönstem Sonnenschein fuhren wir dorthin und bekamen auch auf einem der vielen Parkplätze neben der Mainstreet einen Platz für unser Mausmobil. Der Markt war sehr vielfältig: von indianischem Kunsthandwerk über fantasievoll gestalteten Schmuck, von Töpferwaren über Pflanzen, von diversen Essensständen bis hin zu Straßenmusikanten war alles vorhanden. Stände mit chinesischem Kitsch waren zum Glück nur sehr selten.

Wir ließen uns über den Markt treiben und kamen auch mit dem einen oder anderen Marktbeschicker ins Gespräch. Für das Abendessen kauften wir uns ein leckeres frisch gebackenes Sauerteigbrot.

Nach diesem „Bad in der Menge“ fuhren wir zum White Sands NP. Wir hatten diesen bereits 2016 besucht, wollten aber noch einmal die beeindruckende Landschaft sehen.

Nicht-Romantiker würden jetzt sagen, dass wir die größte Gipshalde der Welt besucht haben. Alle anderen nennen diesen weißen Pulversand in der Sonne einfach fantastisch. Im Gegensatz zu den bisher auf dieser Tour von uns besuchten Nationalparks herrschte hier ein großer Andrang. Wir waren deshalb froh, dass wir uns nach einer Mittagspause dazu entschieden hatten, den etwa 8 km langen Alkali Flat Trail zu gehen. Hier waren kaum Touristen unterwegs.

Einerseits war es anstrengend, die z. T. steilen Dünen zu erklimmen. Andererseits machte es viel Spaß, diese dann wieder mit großen Schritten hinunter zu gehen. Nach 2 Stunden waren wir wieder an unserem Mausmobil angekommen. Bevor wir uns auf unseren nächtlichen Stellplatz bei Walmart stellten, entsorgten wir noch schnell und kostenlos unser Grau- und Schwarzwasser. Die Stadt Alamogordo geht hier mit gutem Beispiel voran. Wir würden uns so etwas auch für Bonn wünschen.

Für das Abendessen bereiteten wir uns zum leckeren Sauerteigbrot einen Thunfisch Salat. Nach dem Abendessen planten wir noch ein bisschen die weitere Route.

 

Sonntag, 18. Februar 2024

Alamogordo (NM) - Mountainair (NM)

246 km

We got her !!!! Schon in der Nacht verriet uns ein Klappern aus der Falle, dass wir unseren ungebetenen Gast dingfest gemacht hatten.

So konnten wir beruhigt weiterschlafen. Nach dem Frühstück setzten wir die Maus auf einem Acker aus. Mit aberwitziger Geschwindigkeit rannte sie davon. Wahrscheinlich haben ihr die letzten Tage einen gehörigen Schrecken eingejagt.

Unser erstes Ziel war heute die Three Rivers Petroglyph Site. Hier konnten wir über 1000 Jahre alte Zeichnungen der Ureinwohner besichtigen.

Bislang wurden hier über 21.000 dieser Petroglyphen entdeckt. Diese Anzahl und Konzentration auf einen Ort macht diese Stelle einzigartig im Südwesten.

Die meisten dieser Zeichnungen sind allerdings wenig spektakulär. Man kann sich deshalb einen Prospekt im Visitor Center holen, auf dem die schönsten Zeichnungen beschrieben sind. Neben diesen fanden wir noch weitere sehr gut erhaltene großflächige Zeichnungen.

Nach dieser Besichtigung gingen wir noch den zweiten Weg hin zum historischen Dorf der Jornada Mogollon. Dieser Ort war bis etwa 1450 bewohnt. Anschließend verliert sich das Schicksal der Bewohner im Dunkeln der Geschichte. Viel zu sehen gibt es hier nicht, denn die ursprünglichen Bewohner haben Naturmaterialien verwendet, welche mittlerweile zerfallen sind. Lediglich die Umrisse einiger Gebäude kann man noch erahnen.

Passend zu diesem Besichtigungspunkt fuhren wir weiter zu den Salinas Pueblo Missions. Hier kann man die Überreste von insgesamt drei indianischen Städten besichtigen. Etwa 70 Meilen vorher bogen wir von der Hauptstraße ab. Wir wurden ausdrücklich gewarnt, dass auf dieser Strecke weder Treibstoffversorgung noch Verpflegungs- oder Campingmöglichkeiten bestünden. Da wir vollgetankt hatten, machten wir uns darüber keine Sorgen. Die einsame Straße führte entlang von Viehweiden. Diese sind stellenweise so groß, dass man das Ende nicht sehen kann. Makabererweise lag unterwegs das Gerippe einer Kuh auf einer Weide.

Die erste ehemalige Indianerstadt war Gran Quivira. Wir waren die einzigen Besucher. Selbst das Visitor Center hat über die Wintermonate geschlossen. So erkundeten wir das Gelände auf eigene Faust. Leider steht aber außer einigen Grundmauern und der Ruine einer ehemaligen Missionskirche nichts mehr.

So fiel es uns schwer, uns das ehemalige Aussehen vorzustellen. Die beiden anderen Indianerstädte, die wir morgen besichtigen wollen, sollen deutlich mehr bieten.

Wir hatten es nun nicht mehr weit zu unserem Übernachtungsort Mountainair. Obwohl dies ein total verschlafener Ort ist, fanden wir keine Möglichkeit, uns für die Nacht hinzustellen. So blieb uns nichts anderes übrig, als uns auf den offiziellen RV-Park zu stellen. Da wir keinen Strom sowie keine Ver- und Entsorgung in Anspruch nehmen, war der Übernachtungspreis mit 20 $ dafür sehr gering. Zusätzlich haben wir hier auch Internet.

Nach dem Abendessen schauten wir den Dortmunder Tatort („Cash“) an und beendeten damit den heutigen Tag.

 

Montag, 19. Februar 2024

Mountainair (NM) - Albuquerque (NM)

199 km

Eigentlich hatten wir gedacht, dass wir seit gestern wieder ein mausfreies Reisemobil haben. Groß war deshalb unser Schrecken, als wir nach dem Aufstehen unseren Frühstückstisch sahen: das Müsli war gleichmäßig auf dem Tisch verteilt. Anscheinend haben wir immer noch einen Plagegeist im Reisemobil. So bauten wir sofort wieder die Falle auf und klebten einige Löcher zu.

Nach dem Frühstück fuhren wir in das Visitor Center und schauten uns einen kurzen Film über die Salinas Pueblo Missions an. Anschließend holte sich die Greyhoundin noch einen Sticker und mehrere Stempel dieses National Monument.

Da wir gestern bereits Gran Quivira angesehen hatten, fuhren wir heute nach Quarai.

Hier stehen noch die Reste der ehemaligen Kirche, genauso wie bei der nächsten Kirchenruine in Abó, die wir anschließend besichtigten. Beide Ruinen sind Zeugen des Wirkens der Franziskaner in diesem Gebiet. Ursprünglich hatten diese geplant, hier eine perfekte Gesellschaft zu gründen. Anfangs wurde sogar geduldet, dass die Indianer ihren Glauben weiterhin leben dürfen. Aber schon wenige Jahre später wich dieses geplante friedliche Zusammenleben einem System der Unterdrückung und Ausbeutung. Die hier lebenden Indianer wurden gezwungen, die Kirchen zu bauen und für den Wohlstand der Spanier zu sorgen. Für die Bestellung der eigenen Felder blieb ihnen keine Zeit mehr. Nach einigen Missernten und einer Trockenperiode führte dies dazu, dass die Anlagen um 1670 verlassen wurden. Erst um 1830 kamen neue Siedler in dieses Gebiet.

Nachdem wir die Ruinen ausgiebig besichtigt hatten, fuhren wir Richtung Albuquerque. Parallel zur Straße verläuft die Bahnlinie. Unterwegs konnten wir den längsten von uns auf dieser Reise gesichteten Zug erleben: Insgesamt sieben Lokomotiven und 155 Waggons umfasste dieser Zug.

Da wir früh dran waren, machten wir in Albuquerque noch den Abstecher zum Petroglyph National Monument. Nachdem wir im dortigen Visitor Center auch wieder einen Sticker und Stempel für das Parkbuch der Greyhoundin besorgt hatten, erkundigten wir uns nach Möglichkeiten, die Petroglyphen zu sehen. Besonders interessant klang der Piedras Marcadas Canyon Petroglyph Viewing Trail. Als wir am Startpunkt dieses Trails angekommen waren, waren wir enttäuscht: Im Gegensatz zu den gestern gesehenen Petroglyphen braucht man hier entweder ein Fernglas oder eine Kamera mit Teleobjektiv, da die Petroglyphen nicht direkt neben dem Weg liegen. So gingen wir den gesamten Weg zweimal, da wir beim ersten Mal die Kamera mit dem Teleobjektiv nicht dabei hatten.

Gestern hatten wir es leichter, denn die Petroglyphen befanden sich direkt am Wegesrand. Auf der anderen Seite gab es hier einige Petroglyphen, welche wir in dieser Pracht gestern nicht gesehen hatten. So waren zum Beispiel figürliche Darstellungen beziehungsweise Abdrücke von Händen und Füßen deutlich erkennbar.

Nachdem wir genug gesehen hatten, fuhren wir zu unserem heutigen Übernachtungsplatz. Diesen hatten wir über Harvest Hosts gefunden.

Nach dem Abendessen planten wir die weitere Tour und kniffelten noch ein bisschen.

 

Dienstag, 20. Februar 2024

Albuquerque (NM)

32 km

In der Nacht machte unser zweiter blinder Passagier durch Geklapper in seiner Falle auf sich aufmerksam. Da wir in unserem Schlaf nicht gestört werden wollten, stellten wir die Falle einfach auf die Trittstufe vor unserem Wohnmobil und schon hatten wir Ruhe.

Nach dem Frühstück und nachdem wir dem blinden Passagier die Freiheit gegeben hatten, fuhren wir in die Altstadt von Albuquerque. Auch wenn diese überwiegend aus kleinen Geschäften besteht, war es dennoch interessant, dort durchzuschlendern.

Der Baustil ist im Pueblo-Stil gehalten und die Häuser sind sehr gepflegt. Auch die alte katholische Kirche machte einen sehr hübschen Eindruck, obwohl sie im Inneren nicht so prächtig ausgeschmückt ist wie viele andere katholische Kirchen.

Einem Tipp des Visitor Centers folgend fuhren wir anschließend in das Indian Pueblo Cultural Center. Nachdem wir dort sehr lecker zu Mittag gegessen hatten, machten wir eine Führung durch das Museum mit.

Und diese hatte es in sich! In eineinhalb Stunden bekamen wir die Geschichte der Pueblo-Indianer sehr lebendig nahe gebracht. Da unsere Führerin ein einwandfreies Englisch sprach, war sie auch sehr leicht zu verstehen.

Nach so viel Kultur musste das leibliche Wohl gepflegt werden. Wir fuhren deshalb für die Nacht auf den Parkplatz von Cracker Barrel. Das Abendessen dort war wie immer sehr lecker.

Nach dem Abendessen planten wir noch ein bisschen die weitere Route.

 

Mittwoch, 21. Februar 2024

Albuquerque (NM) - Santa Fe (NM)

189 km

Obwohl wir eine Falle aufgestellt hatten, war diese heute Morgen leer. Anscheinend (und hoffentlich) sind wir die Plagegeister losgeworden.

Der Himmel zeigte sich heute nicht von seiner besten Seite. Die hohe Bewölkung führte dazu, dass die Farben der Landschaft nicht so schön leuchteten.

Für heute hatten wir uns die Besichtigung des Pecos National Historical Parks ausgesucht. Ähnlich wie bei den Salinas Pueblo Missions steht auch hier nur noch die Ruine einer ehemaligen Kirche.

Dazu sind einige Grundmauern eines Pueblos zu sehen. Was die Anlage allerdings besonders macht, sind die wiederhergestellten Kivas. Dies sind kreisrunde Erdlöcher, die vollständig abgedeckt sind und nur über eine Leiter in der Decke erreicht werden können.

In früheren Zeiten dienten sie als Zeremonienräume. Die ganze Anlage kann man über einen Trail erreichen. Da er nicht sehr lang war, waren wir schon bald fertig und fuhren nach Santa Fe. Dort hatten wir uns für die nächsten Tage einen Stellplatz reserviert. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Wäsche waschen, Mausmobil reinigen (wobei wir in der Garage ein Nest unserer ehemaligen Plagegeister fanden) und Pizza backen.

Nach dem Abendessen schauten wir die Prospekte von Santa Fe durch.

 

Donnerstag, 22. Februar 2024

Santa Fe (NM)

0 km

Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir mit dem Bus nach Santa Fe. Die Busfahrkarte kostet für den gesamten Tag einen Dollar pro Person. Das ist ein Preis, von dem können wir in Bonn nur träumen.

Santa Fe ist die höchstgelegene Hauptstadt eines Bundesstaates der USA. Unser erstes Ziel in Santa Fe war das State Capitol Building. Vom Stil her ganz anders, als wir es bisher in den USA kennengelernt haben: keine Kuppel, keine griechischen Säulen, kein „Zuckergussstil“. Vielmehr ist es ein landestypischer Bau im Pueblo Stil. Die runde Form des Gebäudes hat als Vorbild das Sonnensymbol der Zia-Indianer. Dieses Sonnensymbol mit seinen vier Strichen in alle vier Haupt-Himmelsrichtungen ist das Symbol, welches man in New Mexico häufig findet. Für die Zia-Indianer ist die Zahl 4 eine besondere Zahl: Sie symbolisiert die vier Himmelsrichtungen, die vier Jahreszeiten sowie die vier Lebensalter (Kindheit, Jugend, Erwachsener, Greis). Leider gab es im State Capital Building keine Führung. Wir konnten uns an der Information nur einen Flyer holen und das Gebäude auf eigene Faust erkunden.

Das war schade, denn so irrten wir zum Teil etwas planlos durch das Gebäude. Interessant war, dass an einer Wand unter anderem die Kapitulationserklärung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg als Kopie ausgehängt war.

Als Nächstes besichtigten wir die älteste Kirche von Santa Fe.

Angeblich ist dies auch die älteste Kirche der USA. St. Augustine in Florida nimmt allerdings diesen Titel für sich (wahrscheinlich zu Recht) in Anspruch.

Das nebenan gelegene älteste Haus von Santa Fe war nicht wirklich ein Besuch wert. Vom ursprünglichen Haus steht nur noch ein Teil. Lediglich zwei Räume sind eingerichtet und der Rest des Gebäudes ist ein Geschäft.

Auf unserem Weg zurück zum Zentrum kamen wir noch an der Loretto-Kapelle vorbei. Diese ist berühmt für ihre Wendeltreppe, welche ohne Befestigungen durch Schrauben und Nägel zwei volle 360° Windungen macht.

Unser Mittagessen nahmen wir im Plaza Café ein. Dieses wird durchgehend seit 1905 betrieben. Das Essen hat uns sehr gut geschmeckt. Die Greyhoundin probierte den in Santa Fe berühmten Breakfast Burrito und eine Packung Biscochitos (New Mexico’s offizielle Staats-Kekse) nahmen wir nach einer Kostprobe auch noch mit.

Nach dem Mittagessen gingen wir in die Sankt Franziskus Kathedrale. Vor der Kathedrale steht eine Statue von Kateri Tekakwitha, der ersten Indianerin, die heiliggesprochen wurde.

Der Innenraum der Kathedrale ist eine Mischung aus alten Buntglasfenstern, verzierten Säulen und Malereien, die im Stil an die Muster der Ureinwohner erinnern.

Mit der Besichtigung der Kathedrale schlossen wir den kulturellen Teil für heute ab. Den restlichen Nachmittag ließen wir uns durch die Geschäfte treiben und bestaunten die schönen indianischen Schmuckstücke, welche allerdings überwiegend außerhalb unseres Budgets lagen.

Am späten Nachmittag fuhren wir zurück zu unserem Mausmobil.

Im nebenan gelegenen mexikanischen Restaurant aßen wir zu Abend. Es war sehr lecker! Vor allem die Sopaipilla schmeckte sehr lecker. Dies ist ein Teigfladen, der ausgebacken warm zum Essen serviert wird.

Nach dem Essen brannten unsere Mundhöhlen. Wir kühlten sie deshalb mit einem leckeren Sazerac-Cocktail.

 

Freitag, 23. Februar 2024

Santa Fe (NM)

0 km

Auch heute begrüßte uns beim Aufstehen wieder die Sonne. Die Temperaturen liegen zwar im Minusbereich, aber im Lauf des Tages sollen es 10° werden.

Nachdem wir unser Mausmobil innen etwas geputzt hatten, fuhren wir wieder in die Innenstadt von Santa Fe. Unser erster Weg führte uns zur Post, um ein T-Shirt für unseren Neffen nach Deutschland zu senden. Anschließend gingen wir zum Old Guadalupe Santuario.

Diese alte Kirche wurde schon mehrfach umgebaut und aufwändig restauriert. Der Innenraum ist schlicht gehalten, strahlt aber eine große Würde aus.

Nach einem leckeren Mittagessen im Casa Chimayo gingen wir zum oberhalb der Stadt gelegenen Kreuz für die Märtyrer. Auf dem Fußweg dorthin erklären Tafeln die Geschichte der Stadt. Vom ehemaligen Fort, welches in der Nähe liegt, ist außer ein paar Erdhügeln nichts mehr zu sehen. Wir hielten uns hier deshalb nicht lange auf.

Nachdem wir noch ein bisschen durch die Läden gestreift waren, schlossen wir unsere Besichtigung von Santa Fe mit einer Weinprobe ab.

Laut unserem Visitors Guide für Santa Fe ist New Mexico das älteste Weinanbaugebiet in den USA. Wir haben uns den Gruet Winery Santa Fe Tasting Room ausgesucht. Die Weine stammen alle aus New Mexiko und sind im französischen Stil ausgebaut. Geschmacklich waren sie allerdings nichts, was uns zum Kauf einer Flasche verführt hätte. Zudem sind sie sehr hochpreisig.

Das Abendessen bereiteten wir uns im Mausmobil zu. Anschließend schauten wir noch ein Video. Und damit endete unsere Zeit in Santa Fe. Morgen geht es weiter.

 

Samstag, 24. Februar 2024

Santa Fe (NM) - Los Alamos (NM)

248 km

Nach zwei Tagen in Santa Fe, in denen wir das selbst gesetzte Budget überschritten hatten (die Ausgaben waren aber jeden Dollar wert), fuhren wir heute nach Taos. Unser erstes Ziel war das Pueblo Taos. Dieses ist ein von Indianern bewohntes Dorf und stammt noch aus Zeiten, bevor die Spanier die Gegend eroberten. Nachdem wir unseren Eintritt bezahlt hatten, nutzten wir die Zeit bis zur nächsten Führung und erkundeten das Dorf auf eigene Faust.

Alle Häuser sind mit Luftziegeln hergestellt. Vor den Häusern befinden sich oftmals Lehmhöfen, in denen das Brot und anderes gebacken wird. Diese Öfen hatten die Indianer von den Spaniern übernommen.

Eine junge Frau führte uns anschließend durch das Dorf und erklärte die Lebensweise sowie die geschichtlichen Hintergründe des Dorfes. Interessant für uns war, dass Präsident Roosevelt den diesen Indianern heiligen See kurzerhand zum Nationalpark erklärt hatte. Erst unter Präsident Nixon bekamen die Indianer diesen See wieder zurück. Unsere Führerin gab zu, dass sie die Sprache ihres Stammes zwar verstehen kann, ihr aber zum Sprechen viele Worte fehlen. Sie lebt - wie bei uns viele Türken und Araber - in einem Zwiespalt zwischen Tradition und Moderne.

Nach der Führung schlenderten wir durch einzelne in den Wohnungen eingerichtete Geschäfte, die indianisches Kunsthandwerk feilboten. Während früher die Wohnungen durch ein Loch in der Decke und per Leiter betreten wurden, gibt es heute Eingangstüren. Zudem haben viele Häuser Dachfenster, um das Tageslicht in die Zimmer zu leiten. Was es immer noch nicht gibt, sind fließendes Wasser, Strom und ein WC. Die Dorfkirche wurde anstelle der letztmalig im Bürgerkrieg zerstörten Kirche auf dem Dorfplatz aus Luftziegeln neu aufgebaut.

Der Innenraum ist schlicht gehalten. Lediglich beim Altar gibt es einige Bilder. Fotografieren war hier leider verboten.

Nachdem wir das Dorf ausgiebig erkundet hatten, fuhren wir zurück nach Taos. Dort machten wir einen Rundgang, um einige historische Gebäude zu besichtigen. Sehr beeindruckt hat uns die Kirche Nuestra Señora de Guadelupe. Die Kreuzwegszenen werden hier mit kleinen bemalten Puppen aus Ton dargestellt und nicht wie sonst üblich mit Bildern.

Auf dem Weg zu unserem Tagesziel Los Alamos hielten wir noch bei der Kirche San Francisco de Asis in Rancho de Taos an. Auch diese ist im Pueblo-Stil errichtet und innen schlicht gehalten. Anstelle von Wandmalereien gibt es viele Statuen, die für uns zum Teil befremdlich aussehen. So stehen z. B. zwei Statuen von Christus neben dem Altar, die ihn sehr dürr darstellen.

In Los Alamos angekommen, fuhren wir zur Brauerei „Bathtub Row“. Diese hatten wir über Harvest Hosts gefunden. Obwohl wir uns nicht angemeldet hatten, war dennoch ein Stellplatz frei.

Vor dem Abendessen stärkten wir uns in der Brauerei mit leckerem Bier. Anschließend bekochten wir uns und planten die weitere Route. Damit endete ein sehr interessanter Tag.

 

Sonntag, 25. Februar 2024

Los Alamos (NM) - Cuba (NM)

195 km

Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir zum Visitor Center des Manhattan Project National Historical Parks. Hätten wir vorher gewusst, dass dieses gerade einmal ein paar 100 m von unserem nächtlichen Stellplatz entfernt ist, wären wir dorthin gelaufen.

Der Park erzählt die Geschichte der Menschen und Ereignisse, die zum Bau der ersten Atombombe geführt haben. 

Neben einem Fußweg durch Los Alamos kann man auch noch eine Auto-Rundfahrt zu einzelnen historischen Stellen machen. Weitere zum Park gehörende Stationen sind die Explosionsstelle der ersten Atombombe in der Nähe von White Sands sowie zwei Reaktoren in Oak Ridge (TN) bzw. Hanford (WA).

Das Visitor Center öffnete erst um 10 Uhr. Da wir schon um 9 Uhr da waren, nahmen wir einen Flyer aus der Box und gingen den angegebenen Weg zu den einzelnen historischen Gebäuden - soweit sie noch stehen - in Los Alamos ab. Viele der ehemaligen Gebäude wurden nach dem 2. Weltkrieg abgerissen. So ist zum Beispiel der Ashley Pond, welcher damals von Gebäuden eingerahmt war, heute ein Stadtpark. Lediglich das Visitor Center des Nationalpark Service steht noch am Ufer.

Witzig fanden wir die Straßenbezeichnung „Bathtub Row“. Diese bezog sich darauf, dass die Häuser, welche in dieser Straße stehen, als einzige in der Stadt eine Badewanne hatten.

Nach einer Stunde hatten wir den Rundgang beendet und holten uns im Visitor Center noch einen Stempel für das Parkbuch. Den dazugehörigen Sticker gab es hier nicht. Diesen kauften wir im Bandelier National Monument, welches wir als nächstes besichtigten. Im Bandelier konnten wir die ehemaligen Felsen-Wohnungen sowie Reste eines Pueblo der hier bis ins 15. Jahrhundert lebenden Indianer besichtigen. Die Felsenwohnungen erreichten wir großteils nur über Leitern.

Besonders anstrengend war der Aufstieg zum Alcove-Haus: Hier führten mehrere sehr lange und steile Leitern zu diesem ehemaligen Haus, welches fast 50 m über den anderen Häusern lag.

Nachdem wir diesen Rundgang beendet hatten, stärkten wir uns bei einem Mittagessen im Mausmobil. Anschließend gingen wir den Falls Trail zum oberen Wasserfall des Rito de los Frijoles. Viel Wasser stürzte nicht in die Tiefe, aber die Landschaft war sehr malerisch.

Da es bei unserer Rückkehr zum Mausmobil erst Nachmittag war, fuhren wir eine landschaftlich sehr schöne Strecke zu unserem heutigen Übernachtungsziel. Die erste Hälfte der Route führte uns auf etwa 3000 m Höhe. Hier waren die Berge und Wälder noch schneebedeckt. Nachdem wir diese überwunden hatten, kamen wir in das Gebiet der roten Felsen. Wir hatten Glück und bekamen gerade noch die letzten Sonnenstrahlen mit, die die Felsen zum Leuchten brachten.

Als wir den Highway 550 erreichten, hatten wir rechts und links der Straße bunte Felsen. Von Weiß über Grau bis hin zu Rot, Gelb und Grün waren sehr viele Farbtöne vorhanden. Da es allerdings bereits dämmerte, leuchteten die Farben nicht mehr sehr stark.

Es war schon fast dunkel, als wir Cuba erreichten und hinter McDonald’s unseren nächtlichen Stellplatz bezogen.

Nach dem Abendessen planten wir unsere weitere Route für die nächsten Tage.

 

Montag, 26. Februar 2024

Cuba (NM) - Grants (NM)

283 km

Wir hatten keine besonders ruhige Nacht auf unserem Stellplatz, da viele LKW’s diesen ebenso als Platz für die Nachtruhe nutzten und somit immer wieder Motorengeräusche zu hören waren.

Nach dem Frühstück fuhren wir am 150. Tag unserer Reise durch eine Landschaft, die einem Western entsprungen sein könnte: Berge, bizarre Felsen und weite Ebenen säumten unseren Weg. Der Wind sorgte dafür, dass vertrocknete Büsche durch die Landschaft rollten. In Nageezi verließen wir die 550 und fuhren zur Ah-Shi-Sle-Pah Wilderness. Schon bald wurde die Straße zu einer ungeteerten Piste. Sie ließ sich aber gut fahren, da sie breit und relativ eben war. Zum Glück hatten wir den Parkplatz über die GPS-Daten in unser Navigationssystem eingegeben, denn kein Visitor Center und kein Hinweis zeigte uns an, dass wir den Startpunkt der Tour zu den außergewöhnlichen Felsen erreicht hatten. Heute hatten wir sowohl Glück als auch Pech: Glück dahingehend, dass es trocken war. Noch vor zwei Tagen wäre es unmöglich gewesen, zu den Felsen zu gehen, da der Weg zu schlammig gewesen wäre. Pech allerdings, dass der Himmel heute bewölkt war und kein strahlend blauer Himmel als Hintergrund für die Fotos dienen konnte.

Nach einer kurzen Strecke erreichten wir den ersten Felsengarten. Es sah schon komisch aus, die dunklen Felsplatten auf dem hellen Untergrund zu sehen.

Offiziell war laut Karte hier ein Wanderweg vorhanden. Tatsächlich gab es weder Hinweiszeichen noch sonstige Markierungen. So nutzten wir unser Navigationssystem, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Wir marschierten bis zum hinteren Felsengarten, an dem der „offizielle“ Wanderweg endete.

Nachdem wir genug Fotos gemacht hatten, gingen wir zurück zum Mausmobil. Der anschließende Weg zum Chaco Culture National Historical Park war ein Test für unseren Allradantrieb. Die Piste war anfangs noch sehr gut befahrbar, wurde allerdings bald zu einer richtigen Buckelpiste aufgrund der vielen Löcher. Wir gerieten zum Glück nirgends in Schwierigkeiten. Unser Mausmobil knarzte allerdings an allen Ecken und Enden.

Beim Visitor Center des Nationalparks angekommen, schauten wir uns die Ausstellung sowie einen Film an. Dieser Film war stellenweise sehr langatmig gemacht, so dass der Greyhound zwischendrin fast eingeschlafen wäre.

Nach einem belebenden Mittagessen im Mausmobil fuhren wir den Rundweg im Nationalpark ab. Unterwegs waren immer wieder Parkplätze vorhanden, von denen aus wir Touren zu den einzelnen Ruinen unternehmen konnten. Es war schon sehr beeindruckend, diese 900 Jahre alten Ruinen zu besichtigen.

Leider haben wir keine Zeitmaschine, um in die damalige Zeit zurück zu reisen und die ganze Anlage belebt zu sehen.

Nachdem wir alle Ruinen angesehen hatten, fuhren wir weiter zu unserem heutigen Tagesziel. Die ersten fast 20 Meilen führten wieder über eine ungeteerte Piste, welche stellenweise sehr tiefe Schlaglöcher hatte.

In Grants angekommen, fuhren wir zur Route 66 Junkyard Brewery LLC an der alten Route 66. Diese hatten wir über Harvest Hosts gefunden. Nachdem wir unser Mausmobil abgestellt hatten, stärkten wir uns dort mit leckeren Burgern und Bier. Zudem kamen wir in ein Gespräch mit einem Paar aus Minnesota und hatten einen sehr netten Abend.

 

Dienstag, 27. Februar 2024

Grants (NM)

200 km

Ein sehr starker und eiskalter Wind schüttelte unser Mausmobil in der Nacht durch. Dieser Wind sollte uns den ganzen Tag über begleiten.

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Visitor Center des El Malpais National Monument. In diesem Park kann man Lavafelder, die zum Teil nur wenige 1000 Jahre alt sind, besichtigen. Nachdem wir den Informationsfilm im Visitor Center angesehen und uns entsprechende Informationen besorgt hatten, fuhren wir zunächst die östliche Seite dieses National Monument ab. Den ersten Stopp legten wir beim Sandstone Bluff Overlook ein. Von hier hatten wir einen sehr schönen Überblick über die Größe des Lavafeldes.

Auch wenn sie nicht direkt zum Park gehört, wird dennoch auf der Karte des National Monument auf die natürliche Brücke „la Ventana“ hingewiesen. Solche Sandsteinbrücken hatten wir im Arches Nationalpark schon besser gesehen. Aber der Bogen war ganz nett!

Bei den Lava Falls gingen wir den ausgeschilderten Trail durch schwarze Lavafelder. Ausgeschildert bedeutet hier, dass in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen kleine Steinhäufchen errichtet wurden und den Weg weisen. Es war für uns spannend zu sehen, wie die Vegetation langsam, aber sicher das Lavafeld erobert.

Beim El Calderon Trailhead wollten wir eine etwas längere Wanderung machen. Dafür mussten wir die komplette Strecke bis nach Grants zurückfahren, um auf der nördlichen Seite des Parkes zum Einstiegspunkt der Wanderung zu kommen.

Schon wenige Meter nach dem Parkplatz konnten wir die erste Höhle erkunden. Diese ist ein natürlicher Tunnel. Wir hatten Spaß, durch diesen  zu klettern.

Ein kurzes Stück weiter wartete die nächste Sehenswürdigkeit auf uns: Zwei tiefe Löcher taten sich rechts und links des Weges auf. Diese können nicht begangen werden, da die Wände senkrecht abfallen. Wir gingen dennoch so nah wie möglich an die Kante, um einen Blick hinein werfen zu können.

Etwas später kamen wir zur Fledermaushöhle. 

Diese darf nicht betreten werden, um keine Pilze, die den Tieren gefährlich werden können, einzuschleppen. Der Greyhound erkundete dafür die nebenan liegende Xenolithhöhle bis zum Ende. Nach etwa 50 m hatte er das begehbare Ende der Höhle erreicht. Zum Glück hatte er eine Taschenlampe mitgenommen.

Nachdem wir ein Stück gewandert waren, kamen wir zum Overlook über El Calderon. Dieser erloschene Krater eines Vulkans ist mittlerweile von Bäumen bewachsen. Wir hätten den Krater auf einem Weg umrunden können, sahen darin allerdings keinen Sinn. So gingen wir den El Calderon Trail weiter, bis dieser auf den Continental Divide National Scenic Trail traf. Beide Trails sind schmale Trampelpfade, die allerdings gut begangen werden können.

Wieder am Mausmobil angekommen, fuhren wir zurück nach Grants und stellten uns für die Nacht auf den Parkplatz von Walmart.

Nach dem Einkauf und Abendessen schauten wir uns noch den Münsteraner TATORT („Der Mann, der in den Dschungel fiel“) an.

 

Mittwoch, 28. Februar 2024

Grants (NM) - Gallup (NM)

119 km

Über Nacht hatte der kräftige eiskalte Wind nachgelassen. Das konnte uns nur recht sein, denn dieser zehrte beim Wandern ganz schön an uns.

Am Ortsausgang von Grants konnten wir endlich unsere leere Gastank-Flasche füllen lassen. Das war gut so, denn seit zwei Tagen nutzten wir die Gas-Tauschflasche. Alle Gasstationen unterwegs hatten entweder kein Gas oder der Adapter passte nicht. In Anbetracht der kalten Nachttemperaturen (für die heutige Nacht sind minus 5 Grad vorhergesagt) waren wir froh, nun wieder mit Gas versorgt zu sein.

Auf dem Weg nach Gallup kamen wir am Red Rock Park vorbei. Eigentlich hatten wir nicht vor, diesen zu besichtigen. Als wir allerdings die schon von Weitem grandiosen Felsen sahen, änderten wir kurz entschlossen unseren Plan und fuhren von der Interstate 40 ab.

Der Wanderweg ist alles in allem etwa 5 Meilen lang. Wir kamen allerdings nicht so schnell vorwärts, wie wir gedacht hatten, denn hinter jeder Kurve wartete eine neue spektakuläre Landschaft auf uns. Allein das Farbenspiel des Gesteins von Rot, über Grün und Weiß bis hin zu Braun war fantastisch.

Alles leuchtete in der Sonne. Schön war auch, dass wir ganz alleine waren und keinen Trubel um uns herum hatten. Die Stille hier war atemberaubend.

Der Weg war sehr gut ausgeschildert, so dass wir nicht Gefahr liefen, uns zu verlaufen. Zum Glück hatte es die letzten Tage nicht geregnet, denn sonst wäre es stellenweise sehr schlammig geworden. So konnten wir einen sandigen Weg und stellenweise glatte Felsen unter die Füße nehmen.

Da wir uns auf Navajo-Land befinden, waren die Wegweiser entsprechend gestaltet. Ein stilisierter Indianer zeigte immer an, wieviele Meilen wir schon gelaufen waren und in welcher Höhe wir uns befanden. Im Regelfall waren es circa 2300 m über dem Meeresspiegel.

Nachdem wir diese tolle Tour beendet hatten, stärkten wir uns im Mausmobil. Anschließend fuhren wir nach Gallup. Hier gibt es kostenlose Parkplätze neben dem Visitor Center. Wir bekamen dort einen Plan, um alle Wandmalereien von Gallup ablaufen zu können. 

Neben diesen Wandmalereien besteht der Ort eigentlich nur aus Geschäften. Diese bieten mehr oder weniger hochwertigen Indianerschmuck, Töpfereiwaren sowie Teppiche an.

Nach diesem Rundgang fuhren wir zu unserem Übernachtungsplatz bei Cracker Barrel. Dort stärkten wir uns wieder mit einem leckeren und sehr reichhaltigen Abendessen. Da der Kellner neu war, lief noch nicht alles ganz glatt - aber kurz vor Schluss kam dann doch noch unser Abendessen. Anschließend gab es noch einen leckeren Whisky im Mausmobil. Und damit endete ein sehr schöner Tag.

 

Donnerstag, 29. Februar 2024

Gallup (NM) - Holbrook (AZ)

192 km

Unser heutiges Ziel war der Petrified Forest NP. Über die Interstate 40 erreichten wir diesen sehr schnell. Nachdem wir uns im Visitor Center umgesehen hatten, begannen wir mit der Erkundung. Der Park gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil konnten wir die Painted Desert besichtigen. Im zweiten Teil sind die versteinerten Bäume zu finden.

Entlang der Straße, die den Park durchquert, gibt es mehrere Aussichtspunkte. Von diesen hatten wir eine gute Sicht auf die spektakuläre Landschaft unter uns. Grau, braun, rot, weiß und gelb leuchteten die Felsen.

Nachdem wir uns an dieser bunten Landschaft satt gesehen hatten, kamen wir zu dem Punkt, wo einst die berühmte Route 66 durch den Park führte. Das Wrack eines Studebaker steht dort als Denkmal.

Da ansonsten nichts mehr zu sehen war, machten wir das obligatorische Erinnerungsfoto und fuhren weiter.

Beim berühmten Newspaper Rock waren wir froh, dass wir ein Teleobjektiv dabei hatten. Die Felszeichnungen befinden sich nämlich nicht direkt neben dem Aussichtspunkt, sondern sind rund 30 m entfernt. Selbst mit den aufgestellten Ferngläsern konnte man die Zeichnungen nur schwer erkennen. Da wir ähnliche Felszeichnungen schon näher gesehen hatten, hielten wir uns auch hier nicht lange auf.

Einem Tipp des Parkrangers aus dem Visitor Center folgend, machten wir eine Wanderung vom Parkplatz „The Tepees“ zum Blue Mesa Loop Trail. Diese Wanderung führte uns entlang der weiß-grau gestreiften Berge hoch und wieder runter zum Blue Mesa Loop (der von einem Parkplatz an der gleichnamigen Straße zu erreichen ist).

Verlief der Weg anfangs noch sehr entspannt über eine ehemalige geschotterte Straße, stieg er schon bald an und wurde zum schmalen Pfad. Und dann erreichten wir die ersten versteinerten Bäume! Stellenweise sahen die versteinerten Stämme aus wie umgefallene Bäume im Wald, die langsam zersetzt werden. Witzig fanden wir auch, dass die Baumstämme in große Scheiben zerfallen waren.

Fast hätte man glauben können, dass hier jemand mit der Säge nachgeholfen hat. An Stellen, wo die versteinerten Bäume schon mehr zerfallen waren, sah es aus wie in einer Schreinerei: überall lagen (versteinerte) Holzstücke herum. Auf unserem weiteren Weg kamen wir auch zu versteinerten Bäumen, die aufgrund der enthaltenen Mineralien in allen Farben leuchteten.

Die letzten Meter zum Blue Mesa Loop Trail waren noch einmal eine Herausforderung: Es ging steil bergab auf einem sehr schmalen Pfad, der zudem durch loses Geröll sehr rutschig war. Aber wir ließen uns Zeit und erreichten den Trail unbeschadet.

Der Blue Mesa Loop Trail ist geteert und führt wieder an versteinerten Bäumen entlang. Da wir diese auf unserem Weg hierher schon schöner gesehen hatten, hielten wir uns nicht lange auf und gingen denselben Weg zum Mausmobil zurück. Bergauf ließen sich die schmalen Pfade trotz Geröll leichter laufen als bergab.

Unser nächster Stopp war bei der Agate Bridge. Hier überspannt ein versteinerter Baum einen kleinen Bachlauf. Um ihn zu stabilisieren, wurde allerdings ein Betonbalken unter ihm angebracht. Dadurch ging allerdings die ganze Wirkung des 34 m langen Stammes verloren.

Beim Aussichtspunkt Crystal Forest gingen wir eine etwa 1,2 km lange Schleife. Auf unserem Weg kamen wir an versteinerten Bäumen vorbei, die in der Sonne glitzerten.

Diese bunten versteinerten Baumstämme waren noch einmal eine Steigerung zu den Bäumen, die wir bereits auf unserer kleinen Wanderung gesehen hatten.

Am Parkausgang gingen wir in das Besucherzentrum und schauten uns ein paar Saurierskelette an. Mit einer kleinen Tour zum größten versteinerten Baum endete unser Besuch in diesem Nationalpark. Es war ein sehr beeindruckender Besuch, da wir so etwas bislang noch nie gesehen hatten. Angeblich ist dies auch die größte Fundstelle von versteinerten Bäumen weltweit. Ob es stimmt, wissen wir nicht. Auf jeden Fall hat es uns sehr gut gefallen.

Nur noch wenige Meilen trennten uns von unserem nächtlichen Stellplatz im Holbrook. Nachdem wir uns dort eingerichtet und zu Abend gegessen hatten, suchten wir aus unserem mittlerweile sehr großen Fundus die Bilder des Monats aus.

Morgen geht es weiter zum Grand Canyon. Wir sind schon gespannt!