Neuseeland

(Nordinsel)

 

Impressionen unseres Aufenthaltes im Land der großen weißen Wolke - Aotearoa. Wie schon beim letzten Besuch war die Natur überwältigend.

 

Samstag, 26. September 2015

 

Um kurz vor sechs Uhr standen wir auf, denn unser Flieger nach Auckland hebt um 10 Uhr ab und wir sollen drei Stunden davor am Flughafen sein.

Nach einem kurzen Frühstück brachte uns ein Taxi für eben jene 14 FJD zum Flughafen in Nadi. Jetzt sind wir alle fijianischen Dollar los !

Die Schlange am Counter war noch nicht lang, weshalb wir umgehend unser Gepäck aufgeben konnten. Da wir einige Teile im Hotel zurück gelassen hatten - wir haben sowieso viel zu viel eingepackt - und schwerere Kleidungsstücke angezogen hatten, lag das Gewicht unseres Gepäcks nur noch knapp über dem Limit von 20 Kilogramm. Das Handgepäck wurde auch wieder gewogen. Und wieder „durfte“ der Greyhound den Kamerabody und das Teleobjektiv aus dem Handgepäck nehmen, um auf sieben Kilogramm Handgepäck zu kommen. Dieses Mal durften wir den Schirm mit in die Kabine nehmen. Ist doch schön, wenn die Vorschriften überall verschieden sind bzw. verschieden ausgelegt werden :-)

Da wir das Prozedere des Eincheckens schnell hinter uns gebracht hatten, saßen wir bis zum Boarding noch zwei Stunden herum und lasen. Dann endlich wurde unser Flug aufgerufen und bei Nieselregen und bedecktem Himmel - Fiji weint anscheinend, dass wir weiterziehen - hoben wir ab.

Nach knapp drei Stunden kam die Küste der Nordinsel von Neuseeland in Sicht. Der Himmel war blau und ein paar Wolken tummelten sich am Himmel. Das ist ja ein viel versprechender Anfang für den nächsten Abschnitt unserer Weltreise !

Die Einreiseformalitäten waren schnell erledigt, auch wenn der Zöllner bei der Greyhoundin viele Fragen nach dem Ehemann, dem Beruf und den weiteren Plänen hatte. Anschließend hoben wir Bargeld ab und riefen die kostenfreie Telefonnummer des Autovermieters Jucy an, damit wir am Flughafen abgeholt werden. Die Wartezeit von zehn Minuten bis zum Eintreffen des kostenfreien Shuttle standen wir in der neuseeländischen Sonne und freuten uns, dass es hier doch wärmer war, als wir befürchtet hatten.

Nachdem wir problemlos unseren Nissan übernommen und alles verstaut hatten, fuhren wir Richtung Süden nach Rotorua. In Hamilton hielten wir kurz an und stärkten in einem schottischen „Spezialitätencafé“ unsere müden Lebensgeister mit einem klebrig-süßen Kaffee.

Kurz vor Einbrechen der Dunkelheit erreichten wir Rotorua. Wir hatten uns vorgestellt, dass wir uns bei den vielen Motels bequem eines aussuchen könnten. Aber ach - Rotorua ist trotz der schwefelhaltigen und daher geruchsintensiven Luft anscheinend sehr gefragt ! So waren wir froh, dass wir im Motel "Quality Inn“ noch ein Zimmer bekamen. Das Zimmer ist ganz hübsch hergerichtet und hat einen Vorraum. Allerdings merkten wir gleich, dass wir nicht mehr auf Fiji sind: Die Luft im Zimmer war richtig kalt, da die Sonne mittlerweile untergegangen war. Aber wir hatten einen kleinen elektrischen Heizkörper und wärmten die beiden Räume erst einmal auf.

Nachdem wir uns häuslich eingerichtet und unsere E-Mails gelesen hatten, zogen wir uns über unsere Hemden Fleecejacken an und gingen Abendessen. Und gestern saßen wir noch leicht bekleidet beim Abendessen ! Auf dem Weg zu einem italienischen Restaurant waren wir uns einig, dass wir bei der Wanderung am Dienstag unbedingt Mützen und Handschuhe tragen müssen, denn die Luft ist richtig kalt. Außerdem sind wir von der Sonne verwöhnt und keine Temperaturen unter 28 Grad mehr gewöhnt :-)

Das Essen war lecker, auch wenn das Gingerbeer hier klebrig süß schmeckt. Ist halt nicht aus Bundaberg in Australien ! Auf dem Rückweg ins Hotel kauften wir noch ein paar Toilettenartikel und fielen dann müde ins Bett.

 

Sonntag, 27. September 2015

 

Während meine beiden Mitreisenden sich gerade im schwefelhaltigen Thermalwasser wärmen („Uns ist ein bißchen kalt. Wir gehen uns im Thermalbad wärmen. Du kannst ja hier die Stellung halten“), nutze ich die Zeit, einen Beitrag zu unserem Tagebuch zu schreiben.

Seit gestern bin ich zum ersten Mal in meinem kleinen Mäuseleben in Neuseeland. Es ist zwar nur ein kurzer Besuch, aber immerhin - die Maus ist in Neuseeland ! Ein bißchen Bammel hatte ich schon, denn in Fiji ging es für mich bis auf meine Flugvorführung am Strand (Ihr erinnert Euch ?) doch sehr gemächlich ab. Und jetzt sollte ich wieder mit den Beiden die Welt erkunden und aufpassen, dass sie keinen Blödsinn machen. Gut, ich hatte mir heimlich in den Tagen vor dem Abflug Informationen zur Nordinsel besorgt. Aber ob das auch alles so klappt ? Ich war ja schon froh, dass wir nicht zu Great Barrier Island fahren. Eigentlich wollten die beiden Greyhounds dorthin, aber ich hatte alle Argumente, die mir einfielen, in die Waagschale geworfen. Und so hatte ich sie zu guter Letzt davon überzeugt, statt Wanderungen auf einer kleinen Insel mit teuren Unterkünften lieber die vielfältigen Attraktionen der Nordinsel von Neuseeland zu besichtigen. Kommt mir auch sehr gelegen, denn ich will mehr sehen als nur Wanderwege !

Jetzt bin ich also in Rotorua. Was mich die Nacht über gestört hat, ist der allgegenwärtige Schwefelgeruch. Wie das die Mäuse hier aushalten ? Ich jedenfalls bastelte mir einen kleinen Nasenschutz und verkroch mich unter die Decke. So konnte ich den Geruch halbwegs ertragen.

Im Bad fand ich diesen Hinweis. Gut, dass ich mein Näschen geschützt habe !
Im Bad fand ich diesen Hinweis. Gut, dass ich mein Näschen geschützt habe !

Nach dem Frühstück fuhren wir zu den Geysiren von Te Puia.

So, und jetzt alle nachsprechen !
So, und jetzt alle nachsprechen !

Die Greyhounds buchten dort für den Abend ein Abendessen mit Show. Dazu gehörte auch eine Besichtigung der ganzen Anlage und der Besuch bei einem Kiwi. Ich drängte deshalb darauf, zuerst zu dem Kiwi zu gehen. Gut, es sind nachtaktive Tiere, weshalb das Gehege im Dunklen lag. Aber auf einem Monitor konnten wir den Vogel in seinem Nest beobachten. Ab und zu verließ er es, rannte aber immer wieder sofort dorthin zurück. Keine Ruhe im Leib ! Er sollte sich ein Beispiel an mir nehmen !

Im Eingangsbereich war ein ausgestopftes Exemplar ausgestellt. Hihi, der Vogel ist ja so groß wie ich !

Der Beweis: Maus und Kiwi sind gleich groß.
Der Beweis: Maus und Kiwi sind gleich groß.

Aber ich bin hübscher ! Auch konnten wir dort lesen, dass selbst in Deutschland Kiwis im Zoo in Berlin und in Walsrode gehalten werden.

Nach diesem tierischen Abstecher wollte der Greyhound den blauen Himmel nutzen und Fotos der Geysire machen. Die Greyhoundin hatte heute erstmalig auch wieder ihre Kamera dabei. Ich machte es mir deshalb in der Tasche des Greyhound bequem und schaute mir alles aus sicherer Entfernung an.

Feeling like a Kangaroo-Baby
Feeling like a Kangaroo-Baby

Man weiß schließlich nie, ob so ein Geysir nicht plötzlich ausbricht. Außerdem konnte ich mir so unbemerkt mein Näschen zuhalten, wenn der Gestank mal wieder zu stark wurde.

Nach vielen Fotos fuhren wir wieder ins Hotel, wo mich meine beiden Greyhounds alleine ließen. Sie verzogen sich für zwei Stunden in ein polynesisches Spa. Als sie wieder zurück kamen, guckten sie richtig seelig. Wie sie mir erzählten, bestand die Anlage aus mehreren natürlich gestalteten Becken mit verschieden warmem Wasser. Es war wohl auch nicht viel Betrieb, so dass sie sich richtig entspannen konnten.

Um 16 Uhr fuhren wir dann wieder nach Te Puia, um an der geführten Tour durch die Anlage teilzunehmen. Neues gab es für uns nicht zu sehen. Der Geysir allerdings spuckte gerade seine höchsten Fontänen. Ein bißchen wurden wir deshalb nass, als wir an ihm vorbei gingen. Ich hoffe, das Wasser gibt keine Flecken auf meinem Fell !

Maus vor dem weltberühmten Geysir Te Puia
Maus vor dem weltberühmten Geysir Te Puia

Von der Führung ging es übergangslos in die Begrüßungszeremonie für den heutigen Abend. Wenn ich nicht gewußt hätte, dass es hier friedlich ist, hätte ich mich zu Tode gefürchtet.

Ich habe keine Angst - und wenn Du noch so grimmig schaust !
Ich habe keine Angst - und wenn Du noch so grimmig schaust !

Einer der Maori kam auf uns zu gelaufen und schwang eine Keule. Dabei schrie er uns ab und zu an. Ein bißchen habe ich mich gefürchtet, aber in der Tasche des Greyhounds war ich ja geschützt.

Nach dieser furchteinflössenden Begrüßung wurden uns Tänze gezeigt. Das war schon eher etwas für mein kleines Mäuseherz. Der Greyhound versuchte dann noch, den Haka zu tanzen.

Learning the HAKA - mit mäßigem Erfolg !
Learning the HAKA - mit mäßigem Erfolg !

Da mußte ich schon eher lachen, denn das sah nicht zum Fürchten aus.

Das anschließende Buffet war richtig lecker - und viel ! Wie soll ich da schlanker werden ? Naja, vielleicht klappt es ja bei der Wanderung übermorgen.

Nach dem Essen wurden wir zum Geysir gebracht, der im Vollmondlicht richtig gespenstisch dalag.

Te Puia bei Nacht und Wasserdampf
Te Puia bei Nacht und Wasserdampf

Er rauchte fast nur noch, da ihn wohl der letzte Ausbruch zu sehr angestrengt hatte ? Egal, die Atmosphäre war auch so ganz hübsch. Da es kalt wurde, waren wir froh, als wir wieder im Auto saßen und ins Hotel zurück fahren konnten.

Und so ging für mich ein aufregender Tag in Neuseeland zu Ende. Schlaft gut - sagt die Maus.


Montag, 28. September 2015


Ach, habe ich gut geschlafen zwischen meinen beiden Greyhounds ! Ich hatte auch überhaupt keine Alpträume wegen der Maori-Fratzen gestern nachmittag.

Nach dem Frühstück pflegte der Greyhound noch unsere Homepage. Danach fuhren wir nach Taupo. Die Strecke unterwegs war für mich langweilig: Wälder wechselten sich mit Viehweiden mit Wäldern mit Viehweiden ab. Ich wurde schon ganz schläfrig. Aber die Strecke war zum Glück nicht besonders lang und so waren wir nach einer Stunde in Taupo angekommen.

Zunächst buchten wir in der Tourist-Information einen Segeltörn zu den berühmten Maori-Felsgravuren. Anschließend gingen wir in eine Bäckerei und stillten unseren Hunger. Dort erkannte uns ein Paar wieder, welches uns bereits in Hervey Bay (Australien) getroffen hatte. Die Welt ist nicht nur für Mäuse klein !

Der Greyhound kaufte sich dann noch schnell ein paar federleichte Halbschuhe, um nicht immer in Wanderstiefeln laufen zu müssen. Trekkingsandalen sind ihm bei den Temperaturen zu wenig - was ich nachvollziehen kann, denn selbst mir mit meinem dicken Fell ist es hier manchmal zu kalt.

Auf dem Segler übernahm ich sofort das Steuer und fuhr die Ketsch (für alle Landratten hier eine Erklärung: Eine Ketsch ist ein Segelboot mit zwei Masten, wobei der hintere kleinere innerhalb der Wasserlinie des Bootes steht. Steht er außerhalb der Wasserlinie, ist es eine - Yawl. Tja, einfach nur mich, die Maus, fragen !) elegant aus dem Hafen.

Natürlich kümmerte ich mich auch um den Stand der Segel !
Natürlich kümmerte ich mich auch um den Stand der Segel !

Bald hatten wir die Maori-Felsgravuren erreicht und mein Wissen war gefragt.

Auch wenn ich alles weiß - aber die Felsgravuren "in Natura" zu sehen, war doch ganz schön aufregend.
Auch wenn ich alles weiß - aber die Felsgravuren "in Natura" zu sehen, war doch ganz schön aufregend.
Mein Wissen gebe ich gerne weiter !
Mein Wissen gebe ich gerne weiter !

Ich erklärte allen Anwesenden die Bedeutung der einzelnen Linien und wies darauf hin, dass es sich nicht um Altertümer handelt, sondern diese 1979 bis 1980 in den Felsen gemeisselt wurden.

Anschließend gab es Tee. Ich war so gut gelaunt, dass ich beim anschließenden Heimsteuern des Schiffes wohl ein bißchen übermütig geworden war.

Eine Schifffahrt, die ist lustig, eine Schifffahrt, die ist schön.........
Eine Schifffahrt, die ist lustig, eine Schifffahrt, die ist schön.........

Eine kleine Böe übersah ich und schon hieß es „Maus über Bord“. Zum Glück für mich hatte der Greyhound als alter Skipper immer ein Auge auf mich und rettete mich sofort beherzt aus dem 11 Grad kalten Wasser.

War das peinlich ! Die Maus, die alles weiß, geht über Bord. Für den Rest der Fahrt habe ich mich dann immer in der Nähe meines Retters aufgehalten.

Wieder im Hafen, verabschiedeten wir uns und fuhren in den Tongariro NP. Dort hatten die Greyhounds für zwei Nächte eine Unterkunft gebucht, um am Dienstag den Tongariro Alpine Crossing zu gehen. Acht Stunden soll die Wanderung dauern und fast 900 Meter hoch und anschließend 1.100 Meter wieder runter gehen. Ich gehe da mit meinen kurzen Mäusebeinchen lieber nicht mit ! Sollen sie gehen, ich werde mich im Spa aufhalten.

Nach dem Abendessen gingen wir alle früh ins Bett, denn mir reichte die heutige Aufregung und die Beiden müssen morgen um sechs Uhr aufstehen.


Dienstag, 29. September 2015


In der Nacht regnete es stark. Das ließ uns beim Aufstehen nichts Gutes erwarten. Als wir aber den Vorhang beiseite schoben, war draussen wolkenfreier blauer Himmel zu sehen. Unser Auto war vereist, weshalb wir uns bezüglich der Temperatur auf einiges gefasst machten. Mit unserem Jubel über das Wetter hatten wir unsere Maus geweckt. Sie war mittlerweile auch wieder trocken und entschied sich spontan, die Wanderung mit zu machen. Auf unsere Frage, wie sie das mit ihren kurzen Beinchen schaffen will, meinte sie nur verschmitzt, dass wir sie ja tragen könnten. Die Greyhoundin erbarmte sich ihrer und so gingen wir erst einmal frühstücken. Dort erhielten wir auch unser Lunchpaket. Der Wirt hatte sich viele Gedanken über die Zusammenstellung des Frühstücks und Lunchpaketes gemacht, da der Greyhound Einschränkungen beim Essen hat.

Nach dem Frühstück wurden wir abgeholt und zum Einstiegspunkt des Tongariro Alpine Crossing gebracht.

Da strahlten wir noch und waren fit !
Da strahlten wir noch und waren fit !

Dort wurden wir mit Eispickel, Helm und Steigeisen ausgerüstet - und dann ging es los ! Am Anfang liefen wir in einer Schlange, die sich aber schnell verteilte. Im Sommer muss hier die Hölle los sein, wenn jeden Tag mehr als 4.000 Menschen die Tour machen wollen. Da hatten wir richtig Glück mit unseren etwa 40 Wanderwilligen.

Am Anfang ging es zunächst gemächlich bergan, um dann in ein steiles Stück durch Fels und Schnee überzugehen. Nach etwa 2 Stunden hatten wir die erste Herausforderung gemeistert. Aber für Erleichterung war es zu früh, denn jetzt ging es nur noch durch den Schnee den Berg hinauf. Als wir das geschafft hatten, wurden wir mit einem Panorama wie aus dem Bilderbuch belohnt. Alle Anstrengung war vergessen !

Geschafft ! Wir haben den höchsten Punkt erreicht.
Geschafft ! Wir haben den höchsten Punkt erreicht.

Dennoch mußten wir aufpassen, wo wir stehen, denn schräg unterhalb qualmte es aus dem Berg.

Um uns herum raucht (und stinkt) es.
Um uns herum raucht (und stinkt) es.

Immerhin liegt die letzte starke Eruption des Tongariro erst drei Jahre zurück !

Nachdem wir uns alle gegenseitig fotografiert hatten, ging es an den Abstieg. Normalerweise geht dieser an zwei türkisfarbenen Seen vorbei. Da wir aber noch Frühjahr haben, lagen beide Seen unter einer dicken Eis- und Schneedecke. Um den Abstieg abzukürzen, rutschten wir den Hang einfach auf dem Hosenboden hinunter.

Höhenmeter verlieren auf rasante Art !
Höhenmeter verlieren auf rasante Art !

Der Schnee (und die fehlende Bremse) ließ uns ganz schön flott werden. Unsere Maus blieb im Rucksack, denn das war ihr zu gefährlich.

Anschließend gingen wir über das Wasser (Eis und Schnee sind doch aus Wasser, oder ?) der beiden Seen und machten unsere Lunchpause. Unser Wirt hatte ein super leckeres Paket zusammengestellt, weshalb wir kräftig zulangten.

Während wir uns beim Lunch stärken, tollen die Beiden im Schnee herum.
Während wir uns beim Lunch stärken, tollen die Beiden im Schnee herum.

Dann ging es an den Abstieg zum Parkplatz. Fast zehn Kilometer und über 1.000 Höhenmeter lagen vor uns. Unsere Füsse und Knie bedankten sich bei uns mit jedem Schritt, den wir bergab gingen. Wir trösteten sie mit der Aussicht auf Entspannung im heißen Spa nach Ende der Wanderung.

Nach sieben Stunden (einschließlich der Lunchpause) hatten wir die komplette Wanderung beendet. Normalerweise werden acht Stunden angesetzt. Aber wir sind halt fitte Greyhounds :-)

Geschafft ! Fast 20 Kilometer und ungezählte Höhenmeter stecken in unseren Knochen.
Geschafft ! Fast 20 Kilometer und ungezählte Höhenmeter stecken in unseren Knochen.

Wieder in der Unterkunft, duschten wir und genossen anschließend das heiße Wasser des Spa. Danach ruhten wir uns bis zum Abendessen aus.

Unser Wirt hatte uns ein Abendessen bereitet, was einfach lecker war ! Selbst die Einschränkungen des Greyhound hatte er berücksichtigt. Dazu gab es leckeres Bier und Gingerbeer - aus Bundaberg ! Ach, nach diesem Essen und jeweils zwei Getränken waren die Schmerzen in den Füssen schon fast vergessen. Anschließend bekamen wir unsere Zertifikate und T-Shirts. Jetzt können wir auch nach außen demonstrieren, dass wir die „Conqueror of the Tongariro Crossing“ sind.

Der "Lohn" für unsere Anstrengung: Jeweils ein bedrucktes T-Shirt sowie eine Namensurkunde für jeden von uns !
Der "Lohn" für unsere Anstrengung: Jeweils ein bedrucktes T-Shirt sowie eine Namensurkunde für jeden von uns !

Aber auch Conqueror werden müde, weshalb wir uns nach dieser „Ehrung“ ins Bett verzogen. Unsere Füsse dankten es uns, unbelastet zu sein und waagrecht zu liegen.


Mittwoch, 30. September 2015


Die ersten Schritte nach dem Aufstehen waren fürchterlich. Erst, nachdem wir ein paar Meter gegangen waren, ließen die Schmerzen nach und wir bewegten uns wieder wie normale Menschen.

Unser heutiges Zwischenziel waren die Höhlen von Waitomo. Über den Weg dorthin gibt es nicht viel zu berichten, denn 99 Prozent der Landschaft auf der Nordinsel erinnern an das Alpenvorland in Deutschland - nur das hier alles viel weitläufiger ist. Ansonsten gab es rechts und links der Strasse Kühe und Schafe und Kühe und Schafe und Kühe und Alpakas (Sind wir schon in Südamerika ?) und Schafe und Kühe und Truthähne (Oh, mal etwas anderes !) und Schafe, ……

Bei den Höhlen angekommen, mußten wir uns entscheiden, welche Höhlen wir besichtigen wollen. Wir entschieden uns für die Ruakuri Cave und die Bootsfahrt in der Glowworm Cave. Die Aranui Cave ließen wir aus, obwohl wir im Nachhinein sagen müssen, dass es wohl besser gewesen wäre, diese Höhle anstelle der Ruakuri Cave zu besichtigen.

Die Besichtigung der Ruakuri Cave dauerte fast zwei Stunden. Der Eingang ist sehr außergewöhnlich gestaltet, denn man muss einen Wendelgang 15 Meter tief hinuntergehen, um anschließend durch eine Schleuse die eigentliche Höhle betreten zu können. So soll die Luftfeuchtigkeit und Temperatur besser geregelt werden können.

Die Höhle ist weniger durch ihre Stalagtiten und Stalagmiten erwähnenswert als durch ihre Weitläufigkeit. Ein Gewirr von unterirdischen Gängen durchzieht den Boden. Dazu gibt es einen unterirdischen Bachlauf sowie Glühwürmchen. Diese Art in Neuseeland spinnt etwa zehn Zentimeter lange Fäden, in denen sich die Beute verfängt und anschließend gefressen wird.

Nach dem Ende dieser Besichtigung waren wir uns einig, dass die Ruakuri-Höhle zwar nett war, aber wir besser die Aranui-Höhle besichtigt hätten, da es dort mehr Stalagtiten und Stalagmiten zu sehen gibt. Glühwürmchen werden wir noch bei der anschließenden Bootsfahrt genügend sehen, womit dieser Aspekt der Ruakuri-Höhle auch nicht zieht. Egal, wir sind viel bei 15 Grad Lufttemperatur unter der Erde lang gelaufen - ist doch auch mal was :-)

Für den anschließenden Besuch der Glowworm-Cave mußten wir noch etwa eine halbe Stunde warten. Danach wurden wir von einem transusigen Führer in Empfang genommen. Beispiel gefällig ? Als er uns etwas über das Alter der Höhle erklärte, klang das so: „35“ (ja, was ?) Pause, Pause, Pause „Millionen“ (Was jetzt ? Äpfel, Birnen, Dollar ?) Pause, Pause, Pause „Jahre“ (Ah, und was war da ?). Ich erspare jetzt allen den weiteren Verlauf seiner Ausführungen. Ab und zu erinnerte er mich an Professor Hastig aus der Sesamstrasse, der immer wieder von Kermit geweckt werden mußte, um seine Ausführungen fortzusetzen. Aber lassen wir diese Frotzeleien, er meinte es bestimmt gut (richtig, das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint). Eine gefühlte Ewigkeit später brachte er uns endlich zu einem Boot und dann glitten wir in die Glühwürmchenhöhle hinein. Tausende von Glühwürmchen „erhellten“ die Höhle. Fast hatten wir den Eindruck, unter einem Sternenhimmel dahin zu gleiten. Selbst unsere sonst so gerne laut schnatternden asiatischen Touristen blieben ruhig, sodass kein Geräusch den Genuss störte.

War das schön ! Da vergaßen wir ganz, dass es in der Höhle kalt und nass war.

Nach diesem heutigen Highlight stärkten wir uns noch und fuhren dann nach Hamilton weiter. Zur Strecke: Siehe die Ausführungen oben :-)

In Hamilton suchten wir ein bißchen herum, bis wir ein Motel fanden. Nachdem wir dieses bezogen hatten, legte sich der Greyhound ins Bett. Eine Erkältung, welche er wahrscheinlich auf der Fährfahrt nach Nadi von einer gegenübersitzenden und ständig niesenden Fijianerin eingefangen hatte, warf ihn jetzt um. Der Hals hatte zwar schon seit ein paar Tagen gekratzt, aber heute kam noch Temperatur dazu. Naja, hoffen wir, dass langes Schlafen ihn wieder auf die Beine bringt.


Donnerstag, 01. Oktober 2015


Die Nacht und die lange Ruhepause hatten richtig gut getan, denn heute morgen war der Greyhound zwar noch ein bißchen schlapp, aber es ging ihm viel besser als gestern Abend.

Da wir im Motel keine 15 NZD pro Person für das Frühstück bezahlen wollten, aßen wir unterwegs in einem Imbiß Sandwiches. Dazu gab es „Bodenseekaffee“. Warum hier keiner einen vernünftigen Kaffee aufbrüht, sondern nur ein dünnes dunkles Gebräu herstellt, wissen wir auch nicht. Naja, so gibt es schon keinen Herzinfarkt !

Da wir die Autobahn Richtung Norden nutzten, kamen wir flott voran. Nur in Auckland staute es sich aufgrund des Verkehrs ein bißchen.

In Warksworth besuchten wir einen Honigshop, der unter anderem die leckeren Manukahonig-Bonbons herstellt. Gleichzeitig machten wir dort unsere Mittagspause, da die Sandwiches einfach unwiderstehlich aussahen. Dazu tranken wir heißen Ginger-Zitronen-Honig-Grog. Eine Wohltat für unsere Atemwege !

Als wir in Whangarei angekommen waren, suchten wir uns eine Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Nach einigen erfolglosen Versuchen fanden wir eine hübsche Unterkunft direkt in der Stadt.

Zum Abendessen gingen wir in das Brauhaus Frings - eine deutsch-neuseeländische Gaststättenbrauerei. Die Pizza direkt aus dem Holzofen war ein Gedicht !

Und mit einem gut gefüllten Bäuchlein endete dieser Tag.


Freitag, 02. Oktober 2015


War das ein schöner Tag ! Ich hatte ja schon viel über Neuseeland gelesen, aber alles hautnah erleben, das ist schon etwas anderes. Wanderung zwischen Kauri-Bäumen, Wasserfälle, Sandburgen bauen und beim Blick über das weite Meer entspannen - das tat meinem kleinen Mäuseherz richtig gut. Aber von Anfang an:

Nach dem Frühstück fuhren wir zum AH Reed Kauri Park kurz hinter Whangarei. Whangarei machte seinem Ruf als wärmste Stadt Neuseelands alle Ehre, denn es war richtig angenehm warm. Zunächst mußten wir unsere Schuhsohlen desinfizieren - ok, ich nicht, denn ich gehe barfuss - und gingen anschließend durch den dichten Wald.

Immer wieder beeindruckend - die Farnschnecken in Neuseeland !
Immer wieder beeindruckend - die Farnschnecken in Neuseeland !

Bald sahen wir die ersten Kauri-Bäume. In Australien hatten wir schon einmal welche gesehen und ich bin jedes Mal beeindruckt, wie groß diese Bäume sind. Vor so einem Baum komme ich mir richtig klein vor. Schön war für kleine Personen wie mich, dass ein Teil des Weges auf Stelzen verlief, so dass ich viele der Bäume und Pflanzen aus Mausperspektive gut sehen konnte.

Nach einem kurzen Anstieg kamen wir an die Pukenui-Falls und schauten von oben auf die Wasserfälle hinab. Mir war das viel zu hoch, weshalb ich mich ausruhte, während die Greyhounds fotografierten.

Auf dem Hatea River Walk kamen wir zu den Whangarei-Falls. Das war schon eher etwas für mich, denn hier bestand keine Gefahr für mich, ins Wasser zu fallen (und ich habe so meine Erfahrungen machen müssen mit dem „ins Wasser fallen“ !).

Es ist Frühling in Neuseeland und überall blühen jetzt die Blumen. Ich bin ganz berauscht von den vielen Düften !
Es ist Frühling in Neuseeland und überall blühen jetzt die Blumen. Ich bin ganz berauscht von den vielen Düften !

Wir hielten uns hier länger auf, denn die Sonne schien, das Wasser rauschte und um uns herum war ein herrliches Stück Erde.

Wieder am Auto angekommen, fuhren wir nach Tutukaka. Ich finde die Namen einfach witzig. Tutukaka erinnert mich immer an Pippi Langstrumpf - aber da hieß es Takatukka. Hmm, ähnlich ist es aber schon :-)

Unterwegs vollendeten wir den 1.000sten Kilometer in Neuseeland. Auch fiel uns auf, dass hier anstelle von Zäunen um die Weiden überwiegend Steinmauern eingesetzt werden. Liegt es daran, dass sich hier früher viele Schotten angesiedelt hatten und denen das Geld für Zäune zu schade war und sie deshalb die umher liegenden Steine verwendet haben ?

In Tutukaka verspürten meine Greyhounds Hunger und verzogen sich deshalb in ein Restaurant am Hafen. Ich ging schon einmal vor, denn mein Bäuchlein ist dick genug, da muss jetzt nichts hinein :-) Bald war ich am Matapouri-Beach angekommen. Hier wollten wir einen Rundweg zur Whale-Bay gehen. Da die beiden Greyhounds noch nicht da waren, baute ich solange eine Sandburg.

Soll einer sagen, Maus kann so etwas nicht !!

Als wir wieder zusammen waren, gingen wir gemeinsam den Rundweg. Bergauf und bergab - und ich hörte keine Klagen meiner Greyhounds. Anscheinend tun ihnen die Füsse nicht mehr weh. Mir taten sie nach der Tongariro-Wanderung zu keiner Zeit weh, aber ich wurde ja fast ausschließlich getragen :-)

Zwischendrin genossen wir den Blick auf das blaue Meer.

Es war zu schön, um wahr zu sein. Leider mußten wir irgendwann wieder los, denn es war mittlerweile 16 Uhr und unser Hotel ist in Whangarei. Zum Glück müssen wir da nur 30 Kilometer fahren, weshalb ich erst im Hotelzimmer einschlief. Immerhin war das heute ein anstrengender Tag für mich, denn ich hatte eine Sandburg gebaut und war wandern.

Meine Greyhounds gingen am Abend im Hotel essen, da es draussen regnete. Danach lasen sie noch und schliefen wie ich ein.

 

Samstag, 03. Oktober 2015

 

Nach dem Frühstück fuhren wir bei regnerischem Wetter Richtung Norden. Highlights wie die von Hundertwasser gestaltete Toilette ließen wir dieses Mal aus, da wir diesem (gar nicht) stillen Örtchen bereits 2009 einen Besuch abgestattet hatten.

Je nördlicher wir kamen, umso mehr waren am Straßenrand die übergroßen Farne zu sehen, die uns immer wieder beeindrucken.

Hinter Awanui fuhren wir parallel zum 90 Miles Beach, den wir aber mit einem Leihwagen nicht befahren dürfen. So fuhren wir auf dem Highway 1 zum nördlichsten Punkt von Neuseeland, dem Cape Reinga - oder wie die Einheimischen sagen, zu Te Rerengawairua (ist doch ganz einfach auszusprechen, oder ?). Unterwegs mußten wir zweimal stark bremsen bzw. ein Ausweichmanöver fahren, da Truthähne trotz Hupens völlig unbekümmert auf der Straße umherliefen.

Der Wind wurde immer stärker, je nördlicher wir kamen. Wir hatten erwartet, dass die Landzunge - ähnlich wie Schleswig-Holstein - plattes Land sein würde. Aber weit gefehlt ! Die sanfte Hügellandschaft wurde zu einer bergigen Gegend, je näher wir uns unserem Ziel näherten. Am Cape Reinga angekommen, zogen wir unsere Windjacken an und gingen den kurzen Weg zum Leuchtturm.

Der Wind blies uns manchmal fast von den Füssen ! Aber zwei „Dicke“ wie uns haut das nicht um :-)

Unserer Maus dagegen klappten die Ohren bei dem Wind nach hinten. Wir haben sie aber festgehalten, damit sie uns nicht verloren geht.
Unserer Maus dagegen klappten die Ohren bei dem Wind nach hinten. Wir haben sie aber festgehalten, damit sie uns nicht verloren geht.

Zu unserem Glück kamen wir dort mit zwei Travellern aus Deutschland ins Gespräch, denn die Wolken verzogen sich während unserer Plauderei und der Leuchtturm erstrahlte in der Sonne. Das Meer um uns herum war ein einziger Hexenkessel, denn hier treffen zwei Meeresströmungen aufeinander. Da wollen wir nicht mit dem Boot drin stecken !

Nach diesem Besuch am rauen und windzerzausten Ende von Neuseeland fuhren wir zur großen Düne Giant Te Paki, um dort etwas Sand für die heimische Sandsammlung der Greyhoundin einzutüten. Die Möglichkeit, Sandboards auszuleihen und die Düne runter zu rutschen, nahmen wir nicht wahr. Durch den starken Wind wechselt das Wetter ständig zwischen Sonnenschein und Regen - und wir wollten nicht auf dem nassen Sand dreckig werden.

In Houhora kräftigten wir unsere windgebeutelten Körper mit leckeren Sandwiches. Das Restaurant selber sah zwar nicht allzu einladend bzw. vertrauenserweckend aus, aber es bot seit dem Leuchtturm die erste Möglichkeit zur Stärkung.

Eigentlich hatten wir vor, in Kaitaia eine Unterkunft für die Nacht zu suchen. Da es aber erst 17 Uhr war, wollten wir noch ein Stück fahren. Und so fuhren wir und fuhren wir und kamen an eine Autofähre, die vier Minuten später losfuhr - und waren dann auch schon fast in Omapere, wo wir für morgen Abend ein Hotel vorgebucht hatten. Das Hotel war leider für heute Nacht ausgebucht, aber die Dame an der Rezeption telefonierte für uns die umliegenden Übernachtungsmöglichkeiten ab. Nach einigen Absagen bekam sie für uns ein Zimmer in der Koutu Lodge. Dazu mußten wir wieder sieben Kilometer an der Küste zurück fahren. Die Strecke war auf 50 km/h begrenzt. Normalerweise halten wir uns peinlich genau an diese Geschwindigkeitsbegrenzungen, denn die Strafen in Neuseeland für zu schnelles Fahren sind hoch. Tja, was soll ich sagen, uns kommt ein Polizeiwagen entgegen und setzt plötzlich Blaulicht und hält an. Da hielten wir eben auch an, machten den Motor aus, ließen die Scheibe runter und warteten ab. Ein Polizist kam zu uns und fragte, wie schnell man innerorts in Neuseeland fahren dürfe. Auf unsere Antwort, dass es 50 Stundenkilometer seien, meinte er, dass wir mit 70 km/h unterwegs gewesen seien :-( Der Greyhound reagierte geistesgegenwärtig, zeigte den Zettel, auf dem die Adresse der Koutu Logde geschrieben stand und stellte die Gegenfrage, wo diese Adresse denn sei und entschuldigte gleichzeitig die Geschwindigkeitsübertretung mit der leichten Unaufmerksamkeit wegen der Suche nach der Unterkunft. Der Polizist erklärte uns den Weg und wies uns darauf hin, künftig die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu beachten. Damit durften wir weiterfahren, ohne Strafe bezahlen zu müssen. Die Greyhoundin war ein bißchen geschockt und erleichtert, dass wir die Situation so gut gemeistert haben.

In dem B & B angekommen, wurden wir sehr herzlich aufgenommen und bezogen unser Zimmer. Anschließend fuhren wir wieder in das Dorf, um dort zu Abend zu essen. Der Greyhound bestellte Fleisch auf dem heißen Stein und räucherte uns beide kräftig ein. Aber lecker war es !

Wieder in der Unterkunft zurück, stellten wir fest, dass unser Zimmer keine Heizung hat. So schalteten wir die Bettheizung ein und schliefen in warmer Unterwäsche. Hatten wir ja schon einmal in Australien.

Und so endete ein langer Fahrtag mit schönen Besichtigungspunkten und "netten" Begebenheiten :-)

 

Sonntag, 04. Oktober 2015

 

Trotz der anfänglich kalten Nacht hatten wir nicht schlecht geschlafen. Nur die Bettheizung wurde dem Greyhound dann doch etwas viel, weshalb wir pünktlich wach wurden und aufstanden. Es gab kontinentales Frühstück mit richtig gutem Bohnenkaffee und leckerer selbstgemachter Pflaumenmarmelade mit Chili !

Anschließend fuhren wir zu den Koutu Bolders, welche in der Nähe unserer Unterkunft lagen. Da gerade Ebbe war, konnten wir diese bequem zu Fuß erreichen, mußten aber ab und zu ein bißchen durch den Schlick gehen.

Nach ein paar Fotos mit den übergroßen Murmeln und unserer Maus fuhren wir zum sog. Informationscenter des Waipoua Forest, da wir uns über eine Abendtour zu den Kauri-Bäumen in diesem Wald erkundigen wollten. Eine solche Tour hatten wir 2009 unternommen und waren total begeistert gewesen. Groß war unsere Enttäuschung, als wir dort ankamen: Ein Café sowie ein Souvenir-Shop war alles, was dort angeboten wurde. Informationen oder gar eine Ausstellung über die Kauri-Bäume gab es nicht. Wir erfuhren lediglich, dass Touren in unserem heutigen Hotel gebucht werden können.

So fuhren wir wieder zurück und gingen die ausgeschilderten kurzen Wege zu den berühmten Kauri-Bäumen mit Namen „Vier Schwestern“ (vier mächtige Kauri-Bäume auf einem Fleck), „Te Matua Ngahere“ (der älteste Kauri-Baum Neuseelands und sog. „Vater des Waldes“, welcher fast 30 Meter hoch ist und einen Umfang von 16,41 Metern aufweist) sowie „Tane Mahuta“ (mit 51 Metern der größte Kauri-Baum). Die Namen und Zahlen schreiben sich so leicht, aber wenn ich daran denke, wie wir kleinen Menschenkinder heute vor diesen Riesen standen, bin ich jetzt noch sprachlos. Ähnlich wie die Redwoods in den USA kommt man sich angesichts dieser Jahrhunderte alten Bäume so bedeutungslos vor. Wenn sie sprechen könnten, was sie in ihrem langen Leben schon gesehen haben - es würde bestimmt Bände füllen ! Unter Umständen stand schon Captain Cook wie wir heute vor diesen Bäumen und bewunderte ihre Größe - und da waren sie zum Teil auch schon mehrere Hundert Jahre alt !

Im Gegensatz zu den Redwoods haben die Kauri-Bäume eine eher glatte Rinde. Aber auch diesen Riesen bereitet das Waldsterben Probleme, denn einige der Giganten stehen ausgeblichen und tot im Wald, dürfen aber nicht gefällt werden. Sie bleiben stehen, bis sie umfallen. Gegenstände aus Kauri-Holz, welche in Neuseeland angeboten werden, stammen von Bäumen, die früher gefällt wurden, ehe sie unter Schutz gestellt wurden.

Da der Himmel gerade mal wieder blau war, konnten wir dank Stativ und Graufilter ein paar schöne Fotos der Baumriesen machen.

Natürlich gab es auch die großen Farne, in denen sich zwei Mäuse gut verstecken können :-)
Natürlich gab es auch die großen Farne, in denen sich zwei Mäuse gut verstecken können :-)

Auf dem Weg zu unserem Hotel machten wir eine kurze Rast in Morells Café und stärkten uns. Anschließend checkten wir im vorgebuchten Hotel ein und bezogen unser Zimmer. Internet gibt es hier nur gegen Gebühr, weshalb wir Auckland abwarten, um unsere Homepage zu aktualisieren.

Dafür kamen wir endlich dazu, unsere fotografische Ausbeute der vergangenen Tage zu sichten :-)

Das Abendessen nahmen wir im Hotel ein, da wir nicht schon wieder in dasselbe Restaurant wie gestern gehen wollten. Und geschmeckt hat es auch hier :-) Anschließend gingen wir heia.

 

Montag, 05. Oktober 2015

 

Aufgrund des sich abzeichnenden schönen Wetters fuhren wir nach dem Auschecken nochmals zum Startpunkt der Kauri-Spaziergänge. Gestern hatten wir bis auf den Walk zur Cathedral Cove und dem Kauri-Baum Yakas (immerhin der siebtgrößte Kauri Neuseelands) alle anderen Spaziergänge gemacht. Der noch fehlende Walk war mit insgesamt 1,5 Stunden der längste Spaziergang durch den Kauri-Wald. Aber uns reizte es einfach, noch einmal den Baumriesen ganz nah zu sein.

Zunächst kamen wir in die sog. Cathedral-Grove, in der mehrere Kauris beieinander standen. Das war zwar beeindruckend, aber ein paar Meter weiter standen wir direkt vor Yakas und konnten seine gigantischen Ausmaße im wahrsten Sinne des Wortes begreifen. Unsere Maus kam sich dabei ganz winzig vor - kein Wunder bei einem Stammumfang von 12,30 Metern und knapp 44 Metern Höhe !

Mit einem stummen „Auf Wiedersehen“ verabschiedeten wir uns von den Riesen des Waldes und fuhren nach Auckland. Unterwegs stoppten wir in einem Café und stärkten uns bei einem leckeren Sandwich.

Nach einem kleinen Abstecher zu Bang & Olufsen lotste uns die Greyhoundin ins Hotel und wir bezogen unser Zimmer. Damit endete unsere Rundreise über die Nordinsel. Morgen wollen wir noch einmal Auckland unsicher machen und dann heißt es auch schon Abschied nehmen von diesem schönen Land.

Zum Abendessen gingen wir in das spanische Restaurant Botella. Die Bedienung kam aus Kolumbien. Spontan beschlossen wir, die Bestellung auf Spanisch aufzugeben. Die Bedienung fand es auch lustig und so radebrechten wir mit unseren Sprach-Kenntnissen herum. Wenn es nicht weiterging, machten wir auf Englisch weiter.

Nach dem leckeren Essen ging es heia.

 

Dienstag, 06. Oktober 2015

 

Nach dem Aufstehen und einem leckeren Frühstück in unserem Hotel gingen wir zum 328 Meter langen Sky-Tower. Zunächst fuhren wir 186 Meter nach oben auf die Aussichtsplattform, genossen den wolkenfreien, sonnigen Blick über Auckland und machten ein paar „nette“ Bilder mit unserer Maus.

Das Bild fand ich ja noch witzig, aber ......
Das Bild fand ich ja noch witzig, aber ......
....mich als Minnie-Maus zu verkleiden, das ist doch ein ganz schöner Angriff auf meine Maus-Persönlichkeitsrechte. Am liebsten hätte ich meinen beiden Greyhounds .....
....mich als Minnie-Maus zu verkleiden, das ist doch ein ganz schöner Angriff auf meine Maus-Persönlichkeitsrechte. Am liebsten hätte ich meinen beiden Greyhounds .....
...die beiden Kollegen auf den Hals gehetzt. Aber ich bin ja eine gut erzogene Maus und mache (fast) jeden Blödsinn mit !
...die beiden Kollegen auf den Hals gehetzt. Aber ich bin ja eine gut erzogene Maus und mache (fast) jeden Blödsinn mit !

Anschließend ging es zum Hafen, da wir eine 1,5-stündige Hafenrundfahrt gebucht hatten. Bis zum Ablegen des Schiffes war noch ein bißchen Zeit, weshalb wir die Gelegenheit nutzten und in einem Icebreaker-Shop noch ein bißchen einkauften :-)

Die Hafenrundfahrt war nicht nur eine Fahrt durch den Hafen. Vielmehr fuhren wir bis weit außerhalb Aucklands und konnten so bei Sonnenschein und starkem Wind die Seele baumeln lassen.

Mir flogen bei dem starken Wind fast die Ohren weg - und hätte mich die Greyhoundin nicht festgehalten, wäre ich (schon wieder) über Bord gegangen :-(
Mir flogen bei dem starken Wind fast die Ohren weg - und hätte mich die Greyhoundin nicht festgehalten, wäre ich (schon wieder) über Bord gegangen :-(

Wieder zurück, nahmen wir nach einer kleinen Stärkung die Fähre nach Devonport. Das Ticket hierzu hatten wir gratis zum Ticket der Hafenrundfahrt erhalten. Devonport ist landesweit berühmt für seine hübschen Holzhäuser im viktorianischen Stil. Logischerweise glühte der Sensor unserer Kamera, denn die Sonne, der wolkenfreie Himmel und die malerischen Häuser verführten direkt dazu.

Wieder im Hotel, aktualisierten wir unsere Homepage und gingen anschließend mexikanisch essen. Gesättigt lasen wir noch, bevor unsere letzte Nacht in Neuseeland begann.

 

Weiter geht es mit dem Tagebuch "Ecuador".