German Elvis Tribute Weekend in Bad Nauheim 21.06. - 23.06.2019

Ich Idiot ! Was hat mich nur geritten, die Einladung meiner Greyhounds zum Elvis Tribute Weekend nach Bad Nauheim auszuschlagen ?

Aber von Anfang an: Die Greyhoundin hatte meinem Greyhound als Geburtstagsgeschenk zwei Eintrittskarten zu den Konzerten im Rahmen dieses Festivals geschenkt. Natürlich wurde ich gefragt, ob ich mitkommen möchte. Jetzt ist es nicht so, dass ich nicht gerne etwas erlebe, aber bei Musikveranstaltungen habe ich immer etwas Befürchtungen, dass meine großen Ohren Schaden aufgrund der Lautstärke nehmen können. Außerdem waren hohe Temperaturen und Sonnenschein für das Wochenende vorhergesagt - und da hatte ich keine Lust, im Auto zu sitzen. So kam es zu meiner Fehlentscheidung, nicht mitzukommen. Ich könnte mich jetzt noch dafür ohrfeigen und lasse deshalb den Greyhound berichten:

Tja, liebe Maus, Du hast wirklich etwas verpasst. Am Freitag fuhren wir nach Bad Nauheim, wo Elvis von 1958 bis 1960 als Soldat der US Army stationiert gewesen war. Unser Hotel "Brunnenhof" fanden wir sehr schnell, checkten ein und gingen durch den Kurpark zum Hotel "Dolce", wo am Abend das erste Konzert stattfinden sollte. Da wir früh dran waren, stärkten wir uns noch schnell im Hotel "Grunewald" am Elvis-Presley-Platz. In diesem Hotel wohnte Elvis in Zimmer Nr. 10. Um in diesem original eingerichteten Zimmer eine Übernachtung zu bekommen, muss man sich wohl sehr früh anmelden.

Zimmer 10 ist im ersten Stock links auf dem Bild (mit dem Balkon)
Zimmer 10 ist im ersten Stock links auf dem Bild (mit dem Balkon)

Anschließend gingen wir hinüber zum Hotel "Dolce", zeigten unsere Tickets vor und bekamen einen Platz in der 8. Reihe am Rand des Mittelganges. Von dort hatten wir eine sehr gute Sicht.

Pünktlich um 20:05 Uhr ging es los: Der deutsche Elvis-Darsteller Oliver Steinhoff kam im originalen Outfit auf die Bühne und eröffnete das 3,5 Stunden-Konzert.

Das Konzert war in die verschiedenen musikalischen Phasen von Elvis aufgeteilt: Als erster Sänger kam Shaky Everett auf die Bühne und verkörperte den Elvis der 50er Jahre.

Wir fanden ihn nicht so überzeugend. Aber es wurde sofort besser, als Mike Nova aus Großbritannien auf die Bühne kam und mehrere Songs aus den Filmen von Elvis sang.

Brian Troy aus Dänemark verkörperte anschließend sehr mitreißend die 68er-Konzerte im stilechten Lederanzug.

Danach war Pause und wir konnten beim Tourfotografen von Elvis, Ed Bonja, Bilder ansehen (und auch kaufen). Er war sogar  bereit zu einem kurzen Gespräch und Erinnerungsfoto.

Nach der Pause kam Johnny Reel aus Norwegen auf die Bühne und brachte uns in die Zeit der 70er-Konzerte zurück. Die Greyhoundin verglich ihn abschätzig mit Howard Carpendale. Der Greyhound dagegen fand ihn stilsicher und stimmlich sehr nah am Original.

Anschließend lieferte Oliver Steinhoff eine Super-Vorstellung ab. Schwerpunkt waren auch hier die Konzerte der 70er Jahre.

Kurz vor 23:30 Uhr war die Show zu Ende. Wir waren selig. Unsere Stimmbänder freuten sich auf die Erholung in der Nacht :-)

Am nächsten Tag gingen wir nach dem Frühstück zur Tourist-Information und buchten 2 Tickets für den heutigen Stadtrundgang "Auf den Spuren von Elvis Presley". Bis zum Beginn erkundeten wir die Gradierwerke und schnüffelten Salzluft.

Pünktlich um 14 Uhr begann die Führung und brachte uns zu den verschiedenen Punkten der Stadt, an denen Elvis fotografiert wurde bzw. gewohnt hatte. Unser Führer war der 1. Vorsitzende des Elvis-Presley-Vereins Bad Nauheim und hatte Elvis 1958 in Bad Nauheim kennengelernt. So konnte er viele Hintergrund-Geschichten erzählen und Bilder aus seinem Fundus zeigen, die zum Teil aus Privatbesitz stammen und deshalb in der Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Wir wunderten uns während des Rundgangs allerdings, dass die Stadt Bad Nauheim den berühmten Einwohner kaum würdigt. Gäbe es nicht den Elvis-Presley-Verein, wären keine Hinweise auf Elvis in der Stadt zu sehen. Immerhin wurde das Titelcover der Schallplatte "A big hunk o' love" am Bad Nauheimer Stadttor aufgenommen und so in der Welt bekannt.

Im Inneren des Tores hat ein englischer Künstler das berühmte Bild nachgemalt. Bis auf den Gesichtsausdruck ist es sehr gelungen.
Im Inneren des Tores hat ein englischer Künstler das berühmte Bild nachgemalt. Bis auf den Gesichtsausdruck ist es sehr gelungen.

Nach über 2,5 Stunden war die Führung zu Ende. Wir hatten viel gesehen und "gelernt", waren aber jetzt froh, uns in einer Pizzeria in der Nähe des Hotels "Dolce" stärken und unsere müden Füsse entspannen zu können.

Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, mussten wir uns sputen, denn über Bad Nauheim braute sich ein Gewitter zusammen. Wir hatten Glück und erreichten das Hotel "Dolce" gerade noch rechtzeitig, ohne nass zu werden.

Heute saßen wir in der 6. Reihe am Mittelgang und hatten wieder besten Blick auf die Bühne. Den Abend eröffnete wieder Shaky Everett. Danach kam Juan Lozano auf die Bühne und verkörperte den Elvis, der nach Ableistung seiner Militärzeit in der Frank Sinatra Show aufgetreten war.

Es war eine gelungene Vorstellung ! Anschließend trat noch einmal Mike Nova im Stil der 68er Konzerte auf. Wieder war beste Performance gesichert !

Und dann kam der Höhepunkt des Abends für den Greyhound ! Johnny Lee Memphis aus Schottland trat im Stil des "Aloha from Hawaii" Konzertes auf. Alles an ihm stimmte mit dem Original überein: Der Anzug, die Frisur, die Gesten, die Stimme - es war einfach genial !

Dem Greyhound gelang es sogar, einen seiner Schals, die er sonst nur an Frauen verteilte, nach der Show zu ergattern.

Mittlerweile hatte sich der Raum vor der Bühne mit Menschen gefüllt, die es einfach nicht auf den Sitzen gehalten hatte. Zwar schade für diejenigen, die weiter hinten saßen, aber bei der Musik kann man einfach nicht still sitzen. Wir verzichteten deshalb auf Bilder, als zum Abschluss des Abends noch einmal Oliver Steinhoff eine Show ablieferte. Kurz vor 23:30 Uhr waren die Shows beendet und wir gingen total selig in unsere Unterkunft zurück. Es waren zwei absolut beeindruckende Abende gewesen. Wir hätten nie gedacht, dass 3,5 Stunden so schnell vergehen können. Einschlafen war nach diesen Eindrücken schwierig, denn die Eindrücke schwirrten in unseren Köpfen herum. Aber irgendwann fielen uns dann doch die Augen zu.

Am Sonntag stärkten wir uns noch in der Eisdiele "Dolomiti" mit einem Eis. Es war zwar nicht herausragend, aber schon Elvis hatte bei den Vorbesitzern Eis gegessen :-)

Danach kauften wir noch in der Konditorei  Löber (ehemals Stark) ein Stück "Elvis"-Torte. Eine Schokoladenexplosion, von der der Greyhound nur kurz probierte, denn die Fettwerte dieses Tortenstücks waren astronomisch hoch !

Tja, liebe Maus, und damit endete unser Ausflug in eine Zeit, als Elvis in Bad Nauheim war. Die Konzerte waren phantastisch gewesen und wir werden noch lange daran denken.