Panama

 

Impressionen unserer Reise durch Panama: Panama Stadt überraschte uns auf der einen Seite mit seiner modernen Skyline und auf der anderen Seite mit der im Wiederaufbau befindlichen bunten Altstadt.

Der Pazifik lud mit einsamen Stränden ein. Im Hinterland erfreuten wir uns an einer saftig-grünen hügeligen Landschaft mit Kaffeeplantagen und wilder Natur.

Den Abschluss bildete die Atlantikküste mit ihrem karibischen Flair.

 

Sonntag, 17. Januar 2016

 

Gegen 1 Uhr morgens erreichte der infernalische Lärm seinen Höhepunkt und prachtvoll geschmückte Tänzerinnen kamen auf die Bühne. Diese tanzten aber immer kurze Stücke. Die Kostüme bestanden aus einem Hauch von Nichts. Dafür war der Kopfschmuck umso reichhaltiger und ausladender.

Um 1:40 Uhr war die Veranstaltung zu Ende und wir wurden wieder in unser Hotel gebracht. Gegen 2:30 Uhr fielen wir in unser Bett.

Um 5:30 Uhr holte uns der Wecker aus dem Schlaf. Schnell duschen, frühstücken und auschecken. Unser letztes brasilianisches Geld setzten wir ein, um die Rechnung zu bezahlen. So haben wir schon keine Umtauschprobleme mehr.

Bei der Bezahlung gab es ein Mißverständnis: Das Taxi zum Flughafen wurde vom Hotel geordert. Wir verstanden den Rezeptionisten dahingehend, dass wir das Taxi an der Rezeption zusammen mit der Hotelrechnung bezahlen.

Am Flughafen angekommen, verlangte der Taxifahrer Geld für die Fahrt. Erst da bemerkten wir, dass wir nur die Hotelrechnung bezahlt hatten und mußten nochmals ein bißchen brasilianisches Geld ziehen. Verlust machen wir zwar keinen, hatten aber nochmals etwas Lauferei.

Nach dem Einchecken saßen zwei müde Reisende in der Abflughalle und warteten auf den Flug nach Panama mit einer Zwischenlandung in Bogota.

Pünktlich um 9:02 Uhr hob unser Flieger ab. So verließen wir Rio de Janeiro. Was hatten wir uns im Vorfeld Gedanken über unsere Sicherheit gemacht ? So viele Berichte über Raub und Diebstahl hatten wir gelesen. Wir wurden selbst auf der Tour durch die Stadt von Lisa darauf hingewiesen, die Kamera immer im Rucksack zu tragen - nur, wie hätten wir da fotografieren sollen ? Und keine unserer Befürchtungen wurde (zum Glück) wahr. Wir erlebten eine vielfältige Stadt und hatten sehr schöne Eindrücke.

Mit unserem Abflug verließen wir aber auch den bunten südamerikanischen Kontinent, auf dem wir uns über drei Monate aufgehalten haben. Eine aufregende und spannende Zeit in unterschiedlichen Ländern und Klimazonen ging damit zu Ende.

Leider saßen wir im Flugzeug nach Bogota getrennt, weil zwei nebeneinander liegende Sitze nicht mehr erhältlich waren. Da wir aber die Hälfte der Zeit verschliefen, war es nicht so schlimm.

In Bogota angekommen, sahen wir das erste Mal seit längerem einen fast blauen Himmel und die Sonne :-) Auch mußten wir die Uhr drei Stunden zurück stellen. Jetzt beträgt die Differenz zu Deutschland sechs Stunden.

Der Anschlussflieger nach Panama kam knapp zwei Stunden später und brachte uns in einer guten Stunde nach Panama Stadt. Damit haben wir die Südhalbkugel hinter uns gelassen und reisen die restliche Zeit nur noch auf der Nordhalbkugel. Schade, denn jetzt sehen wir neben vielen anderen Dingen, die es nur auf der südlichen Hemisphäre gibt, nicht mehr das Kreuz des Südens.

Die Einreise nach Panama klappte problemlos. Auch das Gepäck war schnell da. Die Taxifahrer wollten einen Einheitspreis von 30 $ für die Fahrt in die Stadt. Einer war besonders dreist und hätte uns zusammen mit einem anderen Paar in die Stadt transportiert - für zweimal 30 $ ! Als wir ihm 20 $ pro Paar boten, winkte er ab.

Wir fanden dann einen Taxifahrer, der uns für 25 $ in die Stadt fuhr. Unterwegs wollte er zwar auf 30 $ erhöhen, da die Strecke so weit sei. Außerdem hätte der Preis nur für eine Person gegolten undundund. Leider kam er damit beim Greyhound an den Falschen, und so blieb es bei den vereinbarten 25 $.

Unser Zimmer im Hotel "Tryp by Wyndham" ist groß und macht einen sehr ordentlichen Eindruck. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten, gingen wir um die Ecke zum Griechen. Das Essen war sehr lecker - und nach einem Ouzo war die nötige Bettschwere erreicht ! Es war ja auch ein langer Tag mit wenig Schlaf gewesen.

 

Montag, 18. Januar 2016

 

Bis fast 8 Uhr haben wir geschlafen, dann waren wir wach. Kein Wunder, ist es doch für unsere innere Uhr schon um 11 Uhr.

Das Frühstücksbuffet hier im Hotel ist nicht schlecht, aber nichts Besonderes. Wir haben uns ordentlich satt gegessen, um den heutigen Tag und die Tour durch die Altstadt gut zu überstehen.

Als Erstes besichtigten wir die 1953 erbaute Kirche del Carmen. Sie wurde von einem Ehepaar gestiftet und sieht optisch fast wie eine kleine gotische Kathedrale aus. Der Innenraum ist hell gehalten und hat uns mit seinen bunten Glasfenstern sehr gefallen.

Anschließend gingen wir in die Altstadt Casco Antiguo. Der Weg dorthin ist für Fußgänger und Radfahrer ausgebaut und windet sich direkt am Meer entlang.

Panama Stadt Downtown von der Altstadt aus gesehen.
Panama Stadt Downtown von der Altstadt aus gesehen.

Die Altstadt von Panama Stadt ist eine einzige Baustelle. Überall werden alte Häuser renoviert. Zum Teil stehen nur noch die Fassaden zur Straße hin, während die dazu gehörenden Häuser erst wieder aufgebaut werden. In einigen Häusern hängen Protestplakate gegen diese Modernisierung. Kein Wunder, haben wir doch in einem Schaufenster gesehen, dass eine modernisierte Wohnung entweder knapp eine Millionen Dollar Kaufpreis oder 4.000 Dollar Miete im Monat kosten soll. Mit diesen Preisen werden die einkommensschwachen Bewohner aus der Stadt getrieben.

Unser erstes Ziel war der Plaza de la Indepencia und die Kathedrale. Auf dem Weg dorthin mußten wir um das Areal, in dem der Staatspräsident wohnt, herum gehen, da dieses für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

Leider war die Kathedrale geschlossen. Die nächste Kirche de La Merced war zwar offen, wurde aber gerade renoviert. Aber einen Blick auf den Altar konnten wir erhaschen.

Die Kirche des Heiligen Josef dagegen war offen und wohl eines der wenigen Gebäude, die nicht renoviert werden. Um den goldverzierten Altar ranken sich viele Geschichten. Die netteste erzählte uns unsere Maus: Als der Pirat Henry Morgan 1671 die Stadt überfiel, rettete ein Mönch die goldverzierten Säulen und andere wertvolle Dinge, indem er sie im Pazifik versenkte. Als der Pirat Morgan ihn nach dem goldenen Altar befragte, entgegnete ihm der Mönch, dass der Altar noch nicht fertig gestellt sei und bat des Weiteren um eine Spende in Höhe von 1.000 Dukaten. Dies soll Henry Morgan mit den Worten kommentiert haben, dass der Mönch ja wohl ein größerer Pirat als er selbst sei. Dennoch gab er ihm die geforderte Summe.

Eine schöne Geschichte, auch wenn sie wahrscheinlich nicht stimmt. Der Altar wurde nämlich im Stil des 18. Jahrhunderts gebaut und erst 1915 mit Blattgold verziert. Als wir dies unserer Maus sagten, meinte sie nur, dass die zerstörte Stadt Panama ja nicht hier gebaut war, sondern etwa 15 Kilometer entfernt lag. Und deshalb war es ja auch der Vorgänger des jetzigen Altares und von dem war die Rede. Außerdem könnten wir unsere Behauptung auch nicht beweisen. Da Mäuslein wohl ein bißchen eingeschnappt war, beließen wir es dabei und gingen weiter.

Unser Mäuslein - wieder mit besserer Laune - sah diesen schön bemalten Bus und mußte sich gleich darauf setzen.
Unser Mäuslein - wieder mit besserer Laune - sah diesen schön bemalten Bus und mußte sich gleich darauf setzen.
Zwei berühmte Persönlichkeiten auf einem Bild
Zwei berühmte Persönlichkeiten auf einem Bild

Auf dem Weg zum Mittagessen erstand die Greyhoundin noch einen faltbaren Panamahut - made in Ecuador ! Und damit schließt sich der Kreis unserer Südamerikatour :-)

Nach einem gesunden Mittagessen, bestehend aus Salat und Saft, schlenderten wir weiter durch die pittoreske Altstadt. Leider war auch die Kirche des Heiligen Franz von Assisi geschlossen - natürlich wegen Renovierung ! Dafür entdeckten wir eine hübsche Kirche, die von außen nicht als solche erkennbar war: Das Oratorio San Felipe Neri war frisch renoviert und sah in seinen hellen Farben wunderschön aus.

Insgesamt hat uns die Altstadt von Panama Stadt sehr gut gefallen, auch wenn die vielen Renovierungen, die zum Teil noch eine Folge der Zerstörungen in Folge der Invasion der USA im Dezember 1989 sind, schon ein bißchen das Bild störten.

Zum Hotel gingen wir zu Fuß zurück, denn das Wetter war schön und außerdem sparten wir uns so das Geld für ein Taxi :-)

Im Hotel angekommen, erfrischten wir uns am Pool. Anschließend gingen wir in ein italienisches Restaurant und stärkten uns mit Nudeln und Salat. Danach sahen wir vor dem Schlafen noch ein paar Bilder von Brasilien durch.

 

Dienstag, 19. Januar 2016

 

Um 7 Uhr standen wir auf und bekamen beim Blick aus dem Fenster einen Schrecken: Der Himmel präsentierte sich grau in grau :-( Soll uns das Wetter auch hier die farbenfrohen Bilder wie in Rio de Janeiro vermasseln ?

Nach dem Frühstück ließen wir uns von einem Taxi zum Ausgangspunkt der Kanaltour nach La Playita am Amador Causeway bringen. Pünktlich um 8:30 Uhr waren wir am Treffpunkt. Allerdings mußten wir bis um 10:20 Uhr warten, bis endlich der Bus kam, der uns nach Gamboa bringen sollte. Der Himmel riß aber während der Wartephase auf und es versprach, ein sonniger Tag zu werden.

In Gamboa angekommen, bestiegen wir unser 102 Jahre altes Schiff und legten nach einer kurzen Wartezeit Richtung Panama City ab. Da der Verkehr auf dem Kanal durch die Kanalbehörde geregelt wird, müssen sich alle Schiffe an die Anordnungen und Einreihungen halten. Wir wurden vor den Schüttgutfrachter AFRICAN PELICAN eingereiht und fahren nun bis zum südlichen Ausgang des Panamakanals bei Panama City in den Pazifik vor ihm her.

Als erstes erreichten wir den Chagres-Fluss, der von Süden kommend in den Kanal mündet. Es ist der einzige Fluss weltweit, der über den Kanal gleichzeitig in den Pazifik und den Atlantik fließt.

Das nächste Highlight war die Unterquerung der hohen Centenario-Brücke.

Die Weltreisenden vor der Centenario-Bridge, die Nord- und Südamerika verbindet.
Die Weltreisenden vor der Centenario-Bridge, die Nord- und Südamerika verbindet.

Und dann kam auch schon die Schleuse Pedro Miguel, in der wir 9 Meter nach unten geschleust wurden. Hinter uns wurde der Frachter AFRICAN PELICAN von insgesamt vier Lokomotiven in die Schleuse geschleppt. Diese Lokomotiven haben die Aufgabe, die Schiffe in der Mitte des Schleusenbeckens zu halten und an die vorgesehene Stelle in der Schleusenkammer zu schleppen.

Eine der Lokomotiven, die die Schiffe durch die Schleusen ziehen.
Eine der Lokomotiven, die die Schiffe durch die Schleusen ziehen.

Diese Arbeit läßt sich die Kanalbehörde aber gut bezahlen. So liegt der durchschnittliche Preis für die Schleusung eines Frachters bei 90.000 $ !

Während wir die Schleuse Pedro Miguel passierten, gab es Mittagsbuffet. Es war nicht schlecht. Auch gab es tagsüber Softdrinks und Wasser, so viel wir wollten.

Nachdem wir geschleust worden waren, fuhren wir auf dem kleinen Miraflores-See bis zur Miraflores-Schleuse. Diese gliedert sich in zwei Schleusenkammern à 9 Metern Abstieg. Und wieder war die AFRICAN PELICAN hinter uns. Die Lokomotiven sorgten aber dafür, dass sie uns nicht zu nahe kam.

Die AFRICAN PELICAN wurde mit uns geschleust - und sah sehr beeindruckend aus, wie sie uns immer näher kam.
Die AFRICAN PELICAN wurde mit uns geschleust - und sah sehr beeindruckend aus, wie sie uns immer näher kam.

Nach diesen beiden Schleusen waren wir im Pazifik angekommen. Unser Schiff unterquerte auf dem Weg zur Flamenco Marina noch die Amerikabrücke, eine der längsten Brücken auf dem Kontinent mit 1,6 Kilometern Länge. Diese sowie die Centenariobrücke verbinden das durch den Kanal geteilte Nord- und Südamerika.

Es begann schon zu dunkeln, als wir von Bord gingen.

Nach Durchfahrt des Kanals geht der Lotse von Bord unseres Schiffes
Nach Durchfahrt des Kanals geht der Lotse von Bord unseres Schiffes

Der Bus des Veranstalters brachte uns anschließend zu unserem Hotel. Müde vom sonnigen schönen Tag gingen wir noch schnell essen. Anschließend sortierten wir die Brasilien-Bilder und stellten diese auf unserer Homepage ein. Danach schliefen zwei müde Reisende schnell ein, denn morgen beginnt unsere Rundtour durch Panama mit dem Leihwagen.

 

Mittwoch, 20. Januar 2016

 

Nach dem Frühstück und Packen ließen wir uns mit dem Taxi zum Flughafen fahren. Zwar gibt es einen (billigeren) Bus, aber dieser fährt nicht vom Hotel ab, beinhaltet einen Umsteigeaufenthalt und hält nicht direkt am Flughafen. Um dennoch etwas günstiger zum Flughafen zu kommen, handelten wir den Taxifahrer wieder von 30 $ auf 25 $ herunter :-)

Am Flughafen angekommen, gingen wir zu Budget, um unseren Leihwagen abzuholen. Es dauerte etwas länger, da der „Lehrling“ die Papiere ausfüllte und häufiger fragen mußte. Auch war es für ihn undenkbar, dass wir kein Telefon haben, nicht die Adresse des Arbeitgebers angeben wollten und ihm nicht den Namen des Hotels heute Abend nennen konnten. Aber trotz dieser Verzögerung bekamen wir den Wagen - einen neuen Toyota RAV 4 - vor der vereinbarten Zeit und konnten losfahren. Wir hatten uns sicherheitshalber die Strecke von Google Maps herunter geladen, um nicht auf das „Kartenmaterial“ der Vermietfirma angewiesen zu sein. Dennoch verfuhren wir uns ein paar Mal, da unsere Position nicht so schnell aktualisiert wurde. War aber nicht schlimm - so sahen wir schon mehr von der Gegend.

Gestern waren wir unter der Centenario-Brücke durchgefahren, heute fuhren wir über sie drüber. Es war aber nur ein kurzes Vergnügen, denn wir mußten mehr auf den Verkehr als auf den Panamakanal achten.

Die Landschaft war relativ eintönig: Siedlungen wechselten sich mit Feldern und Hügeln ab. Zur Mittagszeit aßen wir sehr preiswert in einem Wellblechrestaurant am Straßenrand. Tanken macht in Panama auch mehr Spaß als in Deutschland, da der Liter Benzin nur 64 US-Cent kostet.

Die Straßen werden in Panama durch die Polizei stark mit Lasermeßgeräten überwacht. Kurz vor der Stadt Santiago allerdings wurde die zweispurige Schnellstraße mit Pylonen auf eine Spur verengt. So gerieten wir in eine Polizeikontrolle und wurden angehalten, da wir die Kontrollstelle zu schnell angefahren hätten. Angeblich stand auch ein Geschwindigkeitsschild mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h vor dem Kontrollpunkt. Das hatten wir aber nicht wahrgenommen, sondern scherten erst nach rechts ein, als wir die Pylonen sahen. Dies war dem Polizisten aber zu schnell und zu spät gewesen. Er wollte deshalb nach Überprüfung unserer Papiere, dass wir zu einer etwa 40 Kilometer entfernten Polizeistation fahren und dort 100 $ bezahlen. Da dies eine vollkommen andere Richtung war als wir fahren wollten, sagten wir kurzerhand „No“. Zum Glück für uns war sein Englisch so schlecht wie unser Spanisch. Er gab es deshalb nach einer Weile auf und verlangte nur noch, dass wir künftig langsam fahren. Puh, da haben wir nochmals Glück gehabt.

Nachdem wir die Panamericana verlassen hatten, um zur heutigen Unterkunft zu fahren, wurde der Zustand der Straße stellenweise richtig schlecht. Tiefe Schlaglöcher schüttelten das Auto ganz schön durch.

Irgendwann hatten wir das Gatter erreicht, um die Buckelpiste zur Unterkunft zu fahren. Gut, dass wir einen SUV haben, denn die Piste war stellenweise ganz schön „naturbelassen“.

Nach einigen Kilometern kamen wir an ein zweites Gatter, welches verschlossen war. Super ! Niemand war zu sehen, der das Gatter öffnen konnte. Auch der Inhaber eines nahegelegenen Hostels konnte uns nicht helfen. So stellten wir den Wagen vor dem Gatter ab, sprühten uns mit Mückenschutz ein und marschierten zwei Kilometer zur Unterkunft „Punta Duarte Garden Inn“. Unsere Laune war schon etwas angekratzt, denn es begann schon dunkel zu werden und wir schwitzten ganz schön bei 33 Grad.

Bei der Unterkunft wurde uns aber sofort der Wind aus den Segeln genommen, denn mit einer Mail hatte die Besitzerin uns den Zahlencode für das Schloß mitgeteilt. Diese Mail hatten wir aber komplett vergessen. So eine Sch….. !

Naja, nachdem wir das Auto geholt und geduscht hatten, war unser Ärger über uns selbst schon fast verflogen. Nach einem leckeren Abendessen auf der Terrasse dachten wir schon gar nicht mehr daran. Der Rotwein und die Gespräche mit drei jungen Männern aus der Slowakei tat sein übriges dazu.

Spät wurde es, bis wir ins Bett kamen. Hoffen wir, dass uns die Mücken heute Nacht verschonen.

 

Donnerstag, 21. Januar 2016

 

Heute war ganz viel Nichtstun angesagt ! Das Wetter war perfekt für unseren Plan, denn die Sonne lachte vom Himmel.

Maus genießt den Ruhetag
Maus genießt den Ruhetag

Zunächst frühstückten wir auf der Terrasse und schauten dabei auf das blaue Meer. Anschließend gingen wir hinab in unsere Privatbucht,....

Unser privater Strand bei Ebbe
Unser privater Strand bei Ebbe

......machten Fotos, badeten in den Wellen und sonnten uns.

Nicht nur wir, auch Maus sonnt sich.
Nicht nur wir, auch Maus sonnt sich.

Es war einfach herrlich !

Nachdem die Flut uns nur noch einen schmalen Streifen übrig gelassen hatten, zogen wir an den Pool um und setzten unser Nichtstun fort.

Blick vom Pool über die Bucht
Blick vom Pool über die Bucht

Damit wir dabei nicht umkippen, gab es zum Mittagessen eine leckere Kürbis-Curry-Suppe.

Anschließend lasen wir, spielten Backgammon und taten nichts. Am späten Nachmittag ging der Greyhound nochmals ins Meer, um die Wellen zu genießen.

Maus mit ihrem Fund - einer großen Muschelschale
Maus mit ihrem Fund - einer großen Muschelschale

Anschließend duschten wir uns und bereiteten uns auf das Abendessen vor.

Wie gestern Abend auch war es wieder geschmacklich sehr gut. Anschließend wurde es wieder ein langer Abend, denn angefangen von der Flüchtlingskrise bis hin zu Film und Fernsehen gab es viel Gesprächsstoff.

Kurz bevor wir ins Bett wollten, kam noch eine sehr große Heuschrecke von fast 10 cm Länge und erschreckte alle Anwesenden. Wir bekamen anschließend einen Schrecken, da neben dem Kopfteil der Greyhoundin ein Skorpion saß. Nachdem dieser entfernt war, konnten wir schlafen.

 

Freitag, 22. Januar 2016

 

Heute hieß es Abschied nehmen von unserem kleinen Paradies am Strand. Vergessen waren die (selbstverschuldeten) Schwierigkeiten bei der Anreise, denn wir fühlten uns hier sehr wohl.

Bis nach Santiago mußten wir die dieselbe Strecke wie auf der Hinfahrt zurück legen. Wir trösteten uns aber mit der Hoffnung, dass es nach dieser Rumpelstraße nur noch besser werden könne. Aber weit gefehlt ! Die Panamericana zwischen Santiago und David - immerhin eine Strecke von 190 Kilometern - war eine durchgehende Baustelle ! Unglaublich, aber wahr. Ständig mußten wir die Spuren wechseln, die Geschwindigkeit herabsetzen und zum Teil über ungeteerte Abschnitte oder zerbrochene Betonplatten fahren.

Gegen 14 Uhr hielten wir in San Lorenzo und aßen zu Mittag. Das war endlich mal ein Highlight des ansonsten recht trostlosen Fahrtages: Für 7 $ bekamen wir zwei leckere Mahlzeiten inklusive Getränke.

In David bogen wir zu unserem heutigen Ziel Boquete ab. Kurz vor Erreichen des Ziels suchten wir noch die Tourist-Information auf, um den Besuch einer Kaffeeplantage zu buchen. Aber es war wie verhext: Eine Plantage war ausgebucht, eine andere hatte Phantasiepreise für die Führung und bei der dritten Telefonnummer hob niemand ab. Das Mädchen in der Tourist-Information war auch nicht besonders hilfreich, da sie nur spanisch verstand.

So fuhren wir in den Ort und hielten beim Café Ruiz. Dort können wir morgen um 13:30 Uhr zu einem vernünftigen Preis an einer Führung und Verkostung von Kaffee teilnehmen.

Anschließend fuhren wir zu unserer Unterkunft „The Riverside Inn“. Ein hübsches Haus empfing uns für die nächsten drei Nächte.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, gingen wir Richtung Boquete, denn diese Woche ist der Blumen- und Kaffeemarkt. Hmm, das war nichts ! Zwar waren ein paar hübsche Blumenbeete angelegt worden, aber Kaffee gab es nur in zwei Hütten. In einer Hütte bestellten wir Eiskaffee, der von unmotiviertem Personal lieblos zusammengerührt wurde und nach Nichts schmeckte. Ansonsten gab es nur Stände, die mehr oder weniger kitschige Gegenstände verkauften sowie Essenstände, deren Fettgeruch uns schnell wieder zur Unterkunft trieb. Schade, denn wir hatten mehr erwartet.

Neben unserer Unterkunft ist das Restaurant „The Rocks“. Dort bekamen wir ein leckeres Abendessen. Nach einem anschließenden Espresso war unsere Welt wieder in Ordnung.

Die Weihnachtspause ist vorbei, weshalb wir vor dem Schlafengehen noch die neueste Folge der Heute-Show ansahen. Danach löschten wir das Licht.

 

Samstag, 23. Januar 2016

 

In der Nacht heulte der Wind mehrfach um unser Haus. Und da sollen wir schlafen ?

Am Morgen wehte es zwar immer noch, aber der Himmel war überwiegend blau. So gingen wir zum Frühstücken, um für den Tag gestärkt zu sein. Hatten wir es bisher genossen, uns an einem Buffet bedienen zu können, wurde hier das Essen zugeteilt. Wir bekamen ein Brötchen (für beide !), etwas Marmelade, Butter, Schinken, Käse und Joghurt mit Müsli. Dazu gab es Kaffee. Sofort orderten wir ein zweites Brötchen, denn - auch wenn es große waren - von einem Brötchen für zwei werden wir nicht einmal annähernd satt ! Auch bestellten wir eine zweite Tasse Kaffee, denn immerhin ist Boquete berühmt für seinen.

Halbwegs gestärkt, fuhren wir in die Stadt und suchten nach einem Geschäft mit Postkarten. Aber so sehr wir auch suchten, außer zwei mehr oder weniger nichtssagenden Karten schlechter Qualität fanden wir nichts. So schrieben wir wenigstens die beiden Postkarten und gaben sie direkt bei der Post ab.

Boquete selbst hat außer Tourveranstaltern und kleinen Läden nichts zu bieten. Auch die Kirche hat eher den Charme einer Gemeindehalle. So fuhren wir aus dem Ort hinaus und versuchten auf eigene Faust, den Beginn des Quetzal-Wanderweges zu finden. In der Tourist-Information konnte uns hierzu keiner weiter helfen.

Weit oberhalb von Boquete und nachdem wir eine sehr steile Straße bezwungen hatten, erreichten wir eine Hütte, in der wir (endlich) Informationen über den Weg bekamen. Morgen werden wir deshalb hierher fahren und hoffentlich einen Quetzal-Vogel mit seinen schönen Federn sehen, nach welchem der Weg benannt ist.

Wieder im Dorf, fuhren wir zu unserer Unterkunft und stärkten uns mit einem leckeren Burger. Warum dazu immer Pommes-Frites gereicht werden, keine Ahnung.

Um 13:30 Uhr fanden wir uns im Café Ruiz ein, um die gestern gebuchte Führung zu machen. Wir waren insgesamt fünf Personen, die sich zu der Tour angemeldet hatten. Unser Führer Carlos brachte uns zunächst zu einer der elf Kaffeeplantagen von Casa Ruiz. Dieses Familienunternehmen produziert seit fast hundert Jahren auf nachhaltige Weise Kaffee der Sorte Arabica. Unsere Maus unterstützte ihn bei seinen Ausführungen und ergänzte anhand ihres Wissens manche Aussagen.

Carlos erzählte auf zum Teil lustige und launige Weise über das Leben in Boquete, die Veränderungen in den letzten Jahren durch den Zuzug vieler ausländischer Rentner und die sinkende Kaffeeproduktion in Panama, da immer mehr Grünflächen den Häusern und Wohngebieten der Rentner weichen müssen.

Wir durchstreiften die Plantage zu Fuß. Hier wurde nicht wie wir es in Australien gesehen hatten, mit einer vollautomatischen Erntemaschine durch die Felder gefahren. Vielmehr werden alle Bohnen von Hand gepflückt. Um Pestizide zu sparen, werden schattenspendende Bäume erhalten, Obstbäume zwischen den Kaffeepflanzen stehen gelassen und zusätzlich Rizinusbüsche gepflanzt. Wir konnten uns deshalb unterwegs mit frischgepflückten Orangen stärken. Maus ergänzte seine Ausführungen und zeigte uns Kaffeepflanzen-Setzlinge.

Maus erklärt die verschiedenen Stadien der Kaffeebohne: Haut, Kaffeebohne, Setzling mit Kaffeebohne, Setzling ohne Kaffeebohne (von oben)
Maus erklärt die verschiedenen Stadien der Kaffeebohne: Haut, Kaffeebohne, Setzling mit Kaffeebohne, Setzling ohne Kaffeebohne (von oben)

Sie werden auch Streichhölzer genannt, da sie eine senkrechte Wurzel ausbilden, ehe sie die (alte) Kaffeebohne aus der Erde treiben. Die Hülle der Bohne fällt dann ab und die Blätter kommen zum Vorschein.

Auch zeigte sie uns den Unterschied zwischen reifen und unreifen Bohnen.

Maus zeigt uns die reifen (rot) und unreifen Kaffeebohnen (grün).
Maus zeigt uns die reifen (rot) und unreifen Kaffeebohnen (grün).

Da ein Kaffeestrauch im Jahr vier Monate lang abgeerntet werden kann, hat so jede Bohne ausreichend Zeit, um zu reifen. Sollten aus Versehen unreife Bohnen geerntet werden, werden diese unter anderem beim Trocknungsprozeß aussortiert. Dies geschieht hier von Hand, um eine gleichbleibend hohe Qualität sicher zu stellen.

Maus überwacht das Aussortieren der noch grünen Kaffeebohnen
Maus überwacht das Aussortieren der noch grünen Kaffeebohnen

In diesem Zusammenhang erfuhren wir in Ergänzung der Ausführungen unserer Maus, dass Panama-Kaffee zu den Kaffeesorten mit den höchsten Auszeichnungen gehört. Der hier ebenso produzierte Geisha-Kaffee gehört mit einem Kilopreis von über 800 $ für die grünen Kaffeebohnen zu den teuersten Kaffees der Welt. Hier schaltete sich wieder unsere Maus ein und erklärte, dass das Wort „Geisha“ nichts mit den japanischen Frauen zu tun hat, sondern vielmehr eine verballhornte Version des äthiopischen Wortes „Gesha“ ist. Die Region Gesha in Äthiopien ist berühmt für ihren hochwertigen Kaffee. Ja, so ist unsere Maus: Immer muß sie das letzte Wort haben :-)

Nach der Tour durch die Plantage bekamen wir noch die Trocknung .....

Maus inmitten naturbelassener getrockneter Kaffeebohnen (noch mit Hülle)
Maus inmitten naturbelassener getrockneter Kaffeebohnen (noch mit Hülle)

...... und Rösterei gezeigt, ehe wir wieder in die Stadt fuhren. Dort verkosteten wir einen leicht, stark und sehr stark gerösteten Kaffee. Anschließend bekam jeder ein Pfund Kaffeebohnen für daheim mit. Wir waren begeistert - sowohl von der Tour, als auch den Ausführungen von Carlos und den Ergänzungen unserer Maus.

Wieder im Hotel, ruhten wir uns bis zum Abendessen aus.

 Nach der Stärkung im Restaurant „The Rock“ schauten wir noch einen Film an, spielten zwei Runden Backgammon und schliefen ein.

 

Sonntag, 24. Januar 2016

 

Unsere Unterkunft in Boquete liegt inmitten des Regenwaldes von Panama. Warum heißt der Regenwald Regenwald ? Richtig, weil es hier neun Monate im Jahr vier Tage die Woche regnet. Und heute ist einer dieser vier Tage. Morgens begann der Regen und hielt den ganzen Tag an. Allerdings fällt er mehr wie ein starker Nieselregen und nicht wie ein Regenguss.

Wir ließen uns aber nicht beirren und fuhren nach dem Frühstück zum Quetzal-Wanderweg hoch. Nachdem wir uns am Eingang des Nationalparks eingetragen und brav unseren Eintritt bezahlt hatten, fuhren wir noch ein kurzes Stück auf dem Feldweg weiter.

Als dieser aber selbst für unseren „Hausfrauenpanzer“ oder auch SUV genannten Wagen zu rumpelig wurde, stellten wir ihn ab und gingen mit jeweils einem Schirm bewaffnet los. Zum Glück war die Temperatur mit 18 bis 20 Grad nicht ganz so kalt. So machte es uns nicht allzu viel aus, naß zu werden. Aber so sehr wir auch Ausschau nach einem Quetzal hielten - wir sahen keinen.

Das Objekt unserer Begierde (Foto aus dem Internet)
Das Objekt unserer Begierde (Foto aus dem Internet)

Nur einmal hörten wir einen dieser schönen Vögel in unserer Nähe rufen. Wenigstens etwas !

Finde den Quetzal - wir haben ihn nicht entdeckt :-(
Finde den Quetzal - wir haben ihn nicht entdeckt :-(

Als wir an eine Stelle kamen, wo wir durch einen Bach waten sollten, drehten wir um. Nicht, dass wir das Wasser gescheut hätten, denn unsere Füße waren schon naß, aber irgendwie hatten wir keine Lust mehr, noch weiter in den Regenwald vorzudringen.

Leider gab es auf unserem Weg durch den Regenwald nur eine Brücke - und der Zustand war nicht unbedingt Vertrauen erweckend.
Leider gab es auf unserem Weg durch den Regenwald nur eine Brücke - und der Zustand war nicht unbedingt Vertrauen erweckend.

So gingen wir zurück zum Auto und fuhren zurück nach Boquete.

Am Ortseingang stärkten wir uns im sizilianischen Restaurant „Il Pianista“. Entgegen den Anmerkungen in unserem Reiseführer mußten wir aber nicht lange auf das Essen warten. Es gab sehr leckere Spaghetti mit einer frisch zubereiteten Tomatensauce und eine Calzone, während es um uns herum regnete.

Wieder in unserem Zimmer, sichteten wir die bisherigen Bilder von Panama, buchten einen Mietwagen für die USA und faulenzten, bis es an der Zeit war, Abendessen zu gehen.

Nach dem Abendessen sahen wir noch den aktuellen Tatort aus Saarbrücken an. Wie immer, war er nicht gerade ein Highlight der Tatort-Serie.

Danach schliefen wir ein letztes Mal in Boquete ein.

 

Montag, 25. Januar 2016

 

Und schon wieder machte der Regenwald seinem Namen alle Ehre. Uns kann das egal sein, denn wir verlassen heute Boquete und fahren nach David.

Zunächst allerdings mußten wir auschecken. Dabei monierten wir, dass verschiedene zugesagte Dinge wie Whirlpool, Klimaanlage und Fön im Zimmer nicht vorhanden waren. Zunächst meinte die Managerin, dass diese Ausstattung nur in höherpreisigen Zimmern vorhanden sei. Erst als wir ihr zeigten, dass in unserer Bestätigung genau diese Ausstattung genannt wurde, gab sie uns einen Rabatt in Form einer Gratis-Übernachtung. Uns hat es gefreut, denn unserem Reise-Budget tut so etwas immer gut.

Je näher wir David kamen, umso sonniger und wärmer wurde es. Und bald hörte der Regen ganz auf :-)

In David fanden wir dank Google maps sehr schnell unser Hotel für eine Nacht. Obwohl es noch vor 12 Uhr war, konnten wir schon unser Zimmer beziehen. Anschließend brachten wir unseren Leihwagen zu Budget und gaben ihn nach 810 gefahrenen Kilometern unfallfrei ab. Es hat Spaß mit ihm gemacht, auch wenn er kein Auto für Deutschland ist. Dort haben wir geteerte Straßen und fahren nicht auf unbefestigten Wegen. Wir sind deshalb nicht auf Allradantrieb angewiesen. Und die hohe Sitzposition haben wir auch in unserem Baby-Benz.

Da es bis zum Hotel gerade einmal 1,5 Kilometer waren, gingen wir zu Fuß zurück. Unser Gepäck hatten wir ja schon dort untergestellt. David ist wie Boquete, nur größer: Geschäfte mit viel Krimskrams, alles wirkt ein bißchen ungepflegt und Sehenswürdigkeiten gibt es auch keine. Also nur eine Stadt, um von hier nach Costa Rica oder zu den Inseln um Bocas del Toro zu fahren. Genau dies werden wir morgen tun, weshalb wir schon einmal den Busbahnhof aufsuchten, um nach den Abfahrtszeiten der Busse zu schauen.

Anschließend aßen wir in einem Straßenrestaurant zu Mittag, was billig war, aber geschmacklich nicht an das Essen auf unserer Fahrt nach Boquete heran kam. Danach stärkten wir unsere Abwehrkräfte mit einem großen Fruchtshake.

Der Stadtpark und die Kirche von David sind keine Highlights, weshalb wir den Nachmittag im Zimmer mit Lesen, Spielen und Schreiben verbrachten. Ach ja, ein Highlight gibt es noch zu berichten: Eine Fluggesellschaft hat in ihrer Buchhaltung festgestellt, dass wir angeblich einen Flug zu viel bezahlt haben und will uns nun den Preis zurück überweisen. Das finden wir gut, auch wenn unsere „Buchhaltung“ etwas anderes aussagt.

Abends gingen wir in ein spanisches Restaurant um die Ecke. Dort bestellten wir mehrere Tapas, die aber nicht zusammen, sondern getrennt serviert wurden. Highlights waren nicht dabei, aber wir wurden mehr als satt. Der abschließende Espresso war dagegen sehr lecker und entsprach genau unserem Geschmack. Nettes Erlebnis am Rande: Den ganzen Abend über lief die CD „Corazón Profundo“ (Versión Deluxe) von Carlos Vives. Auf dem Nachhauseweg bekamen wir die Lieder nicht mehr aus dem Kopf :-)

Im Hotel kam die lang ersehnte Dusche zu ihrem Einsatz, denn die heutige schwüle Temperatur sind wir in den letzten Tagen nicht mehr gewöhnt gewesen. Anschließend war heia angesagt.

 

Dienstag, 26. Januar 2016

 

Diese Nacht haben wir nicht gut geschlafen - harte Betten und Kopfkissen wie Bretter ! Kein Wunder, dass wir vor 7 Uhr wach waren.

Unser Hotel bietet kein Frühstück an. Bevor wir es verließen, stärkten wir uns noch in der Bäckerei um die Ecke.

Anschließend gingen wir zum Busbahnhof, kauften zwei Tickets nach Almirante und fuhren nach einer kurzen Wartezeit ab. Der Bus war zum Glück nur wenig besetzt, weshalb wir genügend Platz hatten. Auf unserem Weg an die karibische Seite von Panama überquerten wir einen Höhenzug. Dort war schlagartig Schluß mit dem schönen Wetter. Stattdessen regnete es und der Nebel bzw. die Wolken verhinderten jede Sicht.

Unterwegs kamen wir uns stellenweise wie in einem vergangenen Jahrhundert vor: Die oftmals strohgedeckten Häuser der Einheimischen sind auf Stelzen in den Wald gebaut und haben anscheinend weder Strom noch Wasser. Auch gibt es keine großen Felder, sondern nur kleine Anbauflächen für den Eigenbedarf. Eine Grundschule passierten wir, die ebenso auf Stelzen errichtet war und keine Stühle oder Bänke hatte.

In Almirante hätte die Taxifahrt zum Hafen für jeden einen $ gekostet. Da wir im Reiseführer gelesen hatten, dass es sich um einen Fußweg von gerade mal 5 Minuten handeln soll, gingen wir lieber zu Fuß. Es wurden dann doch 10 Minuten :-(

Dafür bekamen wir gleich zwei Sitzplätze in einem Boot nach Bocas del Toro. Unterwegs kamen wir uns an einigen Stellen wie Kolumbus vor: Grüne bewaldete Ufer grüßten von rechts und links, ohne dass ein Anzeichen einer Zivilisation erkennbar war. Je näher wir allerdings Bocas del Toro kamen, umso bebauter wurden die Ufer. Nicht immer waren die Häuser eine Augenweide. Manche sahen schon ganz schön zerfallen aus.

In Bocas del Toro gingen wir zum vereinbarten Treffpunkt, in das Restaurant „Barracuda“. Der Manager unserer Unterkunft, David, war schon da, rief den Shuttleservice allerdings erst, nachdem wir zu Mittag gegessen hatten.

Und dann wurden wir mit dem Boot in unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte gebracht. Das „Garden of Eden“ macht seinem Namen alle Ehre !

Eine kleine nette Anlage empfing uns. Auf unserer Terrasse schwirrten unzählige Kolibris herum und machten dabei mit ihren Flügeln richtig laute Brummgeräusche.

Nach dem Wäschewaschen gingen wir vor unserer Tür in den Pool und ließen uns danach von der Sonne trocknen. Anschließend setzten wir uns auf unsere Terrasse und genossen den Blick auf das Meer und die grünen Inseln.

Abendessen gab es am Pool. Miguel zauberte leckeren frischen Fisch, Salat, Reis, Hummus und Brot auf den Tisch. Zusätzlich brachte er Zatziki auf den Tisch - hier mußten wir ihn aber korrigieren, denn mit dem original griechischen Zatziki hatte der trotzdem sehr leckere Dip nichts zu tun.

Mit uns verbrachte gerade ein österreichisches Paar hier seinen Urlaub. Wir unterhielten uns mit beiden sehr angeregt und kamen deshalb erst am 

 

Mittwoch, 27. Januar 2016

 

gegen ein Uhr ins Bett. Trotz der hier überall vorhandenen kleinen Sandfliegen schliefen wir ganz gut. Nur die Greyhoundin hatte am Morgen einige Bisse von diesen kleinen und fast nicht sichtbaren Quälgeistern.

Das leckere Frühstück mit viel Obst, selbst gebackenem Brot und Müsli aus Kokosnuss stärkte unsere Lebensgeister.

Anschließend zogen wir los und fotografierten einige der hier lebenden orangefarbenen Frösche. Die hübschen Tiere sind gerade mal einen Zentimeter lang und verbergen sich meist unter Blättern. Dennoch gelangen uns ein paar hübsche Fotos dieser Tiere.

Bis zum Mittagessen lasen wir und genossen die Wärme. Der Himmel ist zwar fast vollständig bedeckt, aber es sieht nicht nach Regen aus. Diesen gab es hier wohl in den vergangenen Tagen - wie bei uns in Boquete :-(

Nach dem Mittagessen - bestehend aus einem leckeren Salat und Huhn in Tacos - riß der Himmel auf und die Sonne lachte vom Himmel. Wir schnappten uns deshalb ein Kajak und paddelten hinüber zum Eingang des Red Frog Beach.

Zunächst mußten wir jeder 5 $ Eintritt bezahlen und konnten anschließend auf einem gut ausgebauten Waldweg zum berühmten Strand gehen. Wir gingen durch einen lichten Wald, ohne aber die hier lebenden Faultiere zu Gesicht zu bekommen. Wir hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben, als wir kurz vor Erreichen des Strandes ein kleines Faultierbaby sahen. Dieses wird hier aufgezogen, da die Eltern nicht mehr leben. Es sah sehr putzig aus, wie das kleine Kerlchen versuchte, an den Ästen entlang zu hangeln. Später krabbelte es dann entlang des Hausgerüstes und sorgte für Heiterkeit, als es den Halt verlor und anschließend ein bißchen bedröppelt schaute.

Der berühmte Red Frog Strand war touristisch sehr gut erschlossen. Uns war das egal, denn die Wellen, das warme Meerwasser und die Sonne lockten uns sofort ins Wasser. War das schön ! Zwar rissen uns die Wellen ab und zu von den Füßen, aber bei den Temperaturen machte uns das gar nichts aus, im Wasser zu planschen.

Nachdem wir ein Tütchen Sand mitgenommen hatten, paddelten wir zur Unterkunft zurück.

Nach dem Duschen wurden wieder unsere Bäuche verwöhnt. Anschließend unterhielten wir uns noch ein bißchen. Aber in Anbetracht des gestrigen sehr langen Abends gingen heute alle frühzeitig ins Bett.

 

Donnerstag, 28. Januar 2016

 

Die Sonne weckte uns mit ihren hellen Strahlen. Da MUSSTEN wir aufstehen, denn bei so schönem Wetter im Bett bleiben - das geht absolut nicht !

Nach dem Frühstück ließen wir uns von David wieder an den Red Frog Beach bringen. Heute hatten wir allerdings unsere Schnorchelausrüstung dabei, da es am Polo Beach angeblich die beste Schnorchelmöglichkeit geben soll. Bevor wir den Red Frog Beach erreichten, sahen wir in einem Tümpel direkt neben dem Weg einen Kaiman im Wasser.

Das „Tierchen“ schwamm etwa zwei Meter neben unserem Weg und fraß irgendetwas. Naja, so hat er schon keinen Appetit auf uns.

Am Red Frog Beach angekommen, machten wir uns auf den 40-minütigen Weg durch den Wald hin zum Polo-Strand. Zunächst war der Weg noch einfach zu gehen. Aber dann kam der schlammige Teil des Weges: Wir sanken bis zu den Knöcheln in die Pampe ein, rutschten auf abschüssigen Strecken mehr als dass wir gingen und fanden das Ganze wegen der vielen Blutsauger irgendwann gar nicht mehr lustig. Dazu kam, dass der Weg nicht ausgeschildert war und wir an Weggabelungen einfach unserem Gefühl folgten.

Als wir den Strand erreicht hatten, schwante uns nichts Gutes, denn die Brandung wühlte das Wasser auf. Dennoch versuchten wir unser Glück und schnorchelten los. Aber wie schon befürchtet, war die Sicht sehr schlecht. Dazu kam eine sehr starke Strömung, weshalb wir unseren Versuch, hier zu schnorcheln, schnell wieder aufgaben.

Zurück am Red Frog Beach, badeten wir noch einmal im warmen Wasser und den herrlichen Wellen. Anschließend ließen wir uns wieder zu unserer Unterkunft zurück bringen. Dort wartete schon ein leckerer Lunch auf uns.

Nach dem Mittagessen zeigte uns unser Gastgeber eine bleistiftdünne ungiftige Schlange. Ohne seine Hilfe hätten wir das Tier nicht gesehen, denn es sah wie eine der vielen hier vorkommenden Wurzeln aus. Mit einigem Probieren schafften wir es, ein gutes Foto zu machen.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit unserer Maus am Pool und genossen das Nichtstun und Lesen.

Maus im Pool vor ihrem Feriendomizil
Maus im Pool vor ihrem Feriendomizil

Abends wurden wir noch einmal lecker bekocht. Anschließend unterhielten wir uns noch ein bißchen mit dem österreichischen Paar, welches wie wir morgen abreist. Danach ging es ein letztes Mal an der Karibik-Küste von Panama ins Bett.

 

Weiter geht es mit dem Tagebuch "Costa Rica".