Impressionen unserer Reise durch Brasilien: Ein sehr großes Land, von dem wir nur einen kleinen Ausschnitt gesehen haben: Das Naturschauspiel Iguazu-Wasserfälle, die alten Kirchen und bunten Häuser Ouro Pretos und das pulsierende Leben der Karnevalshochburg Rio de Janeiro.
Auch wenn das Wetter nicht immer auf unserer Seite war, konnten wir die Schönheit Brasiliens trotz Regen und Nebels erahnen.
Samstag, 09. Januar 2016
Heute verlassen wir Argentinien und fahren nach Brasilien. Und wieder schmückt eine Flagge mehr die Weste des Greyhound :-)
Nach dem Frühstück und der - mittlerweile schon üblichen - Mitnahme von belegten Broten packten wir, bezahlten und stellten uns an die Bushaltestelle vor dem Hotel. Nach etwa 25 Minuten kam ein Bus mit Ziel Brasilien. Er war allerdings schon voll besetzt und verwies uns auf den nächsten Bus. Dieser kam nach einer viertel Stunde und hatte Platz. Wir bezahlten 20 ARS (=1,50 €) und wurden an die Grenze gebracht. Dort mußten wir aussteigen, um nach Brasilien einzureisen. Jeder Fahrgast bekam vom Busfahrer ein Ticket, das uns berechtigte, mit dem nächsten Bus bis nach Foz do Iguazu in Brasilien zu fahren.
Die Einreise nach Brasilien verlief problemlos. Also schnell wieder zur Bushaltestelle und auf den nächsten Bus warten. Innerhalb einer Stunde kamen mehrere Busse, akzeptierten unser Ticket aber nicht, da es angeblich von einer anderen Busgesellschaft stammt. Es war heiß und wir schwitzten, weshalb es uns irgendwann zu bunt wurde und wir einfach zwei neue Tickets à 20 ARS lösten. Damit wurden wir nach Foz do Iguazu mitgenommen. Endlich !
In der Nähe unseres Hotels „Viale Tower“ konnten wir aussteigen. Unsere Rolltaschen zogen wir ein kurzes Stück den Berg hoch und standen im kühlen Foyer des Hotels. Schnell bekamen wir unser großes Zimmer. Und - freu, freu - wir haben richtiges Internet ! Nicht so ein schwaches wie im letzten Hotel !
Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten, machten wir einen kurzen Spaziergang durch die Stadt. Foz do Iguazu ist nicht so ein kleiner Ort wie das argentinische Gegenstück. Vielmehr wird die Innenstadt von Hochhäusern dominiert, die aber wie die anderen Gebäude der Stadt inmitten von Bäumen stehen.
Lange hielten wir es nicht aus, denn die Temperaturen dämpften doch ein bißchen unseren Tatendrang. So waren wir bald wieder im Hotel und genossen lieber den Ausblick vom Pool und den Sonnenliegen im 17. Stock auf die Stadt.
Zum Abendessen gingen wir in das Restaurant gegenüber. Im Vergleich zu den leckeren Essen der vergangenen Tage war hier die Qualität allerdings nicht so besonders.
Mit vollem Bauch sahen wir noch die Bilder von Argentinien durch und stellten eine Auswahl ins Internet ein. Danach schauten wir noch einen Tatort an - kein Wunder bei diesem guten Internetempfang ! Anschließend ging es heia.
Sonntag, 10. Januar 2016
Brasilien ist gegenüber Argentinien eine Stunde voraus. So war es für uns gefühlt erst 7 Uhr, obwohl der unerbittliche Wecker schon 8 Uhr anzeigte.
Schlimmer als diese Zeitverschiebung war allerdings, dass es draussen regnete und der Himmel statt einem satten Blau ein kräftiges Dunkelgrau anzeigte. Hoffentlich wird es noch besser, denn wir wollen heute unsere Besichtigung der Iguazu-Fälle mit einem Besuch der brasilianischen Seite abrunden.
Nach dem (reichlichen) Frühstück regnete es noch immer, weshalb wir unsere Reiseplanung für Costa Rica abschlossen. Des Weiteren fragten wir bei einer Wedding-Chapel in Las Vegas nach, ob Elvis höchstpersönlich am 17. Februar 2016 die Erneuerung unseres Eheversprechen abnehmen kann. Mal schauen, ob er Zeit dazu hat :-)
Gegen Mittag hörte der Regen auf. So gingen wir in der schwül-heißen Luft zur Bushaltestelle und fuhren zum Parkeingang auf brasilianischer Seite. Um einen Teil unserer restlichen argentinischen Pesos einzusetzen, bezahlten wir ein Ticket für den Park in Pesos und eines in brasilianischen Real.
Der Bus brachte uns zum (kurzen) Rundweg zu den Wasserfällen.
Was uns sofort auffiel, waren die Mülleimer im Park: Im Gegensatz zu Argentinien waren es keine geschlossenen Behältnisse, so dass die Coatis ungestört im Abfall wühlen konnten. Auch waren sie dadurch anscheinend dreister, denn als wir uns hinsetzten, um unsere Mittagsbrote zu essen, kam eines dieser Tiere an und wollte sich unseren Plastikbeutel krallen.
Der Blick auf die Wasserfälle ist auf brasilianischer Seite spektakulärer als auf argentinischer Seite, da man alle Fälle in ihrer Gesamtheit sehen kann. Aufgrund der heutigen Wetterlage und der Mischung aus Sonne und Regen waren die Fälle manchmal kaum zu sehen, da die Gischt und der Regen eine blickdichte Wand erzeugten. Der Greyhound ging noch bis an die Spitze der Aussichtsplattform.
Es war ein verrücktes Gefühl, inmitten der tobenden Wassermassen zu stehen. Gegen die Gischt half unser Regenschirm, der verhinderte, dass die gesamte Kleidung nass wurde. Nur die Hose war klatschnass, aber die sollte sowieso gewaschen werden :-)
Nachdem wir den kompletten Rundweg abgelaufen waren, fuhren wir mit dem Bus zurück zum Hotel.
Der Himmel hatte sich wieder zugezogen, weshalb wir die Zeit bis zum Abendessen nutzten und liegen gebliebene Dinge erledigten.
Für das Abendessen nutzten wir einen Tipp des Lonely Planet und gingen in das Restaurant „Vo Bertila“. Ein leckerer Salat sowie schmackhafte Nudelgerichte erwarteten uns dort. Allerdings fragen wir uns immer wieder, warum Salatblätter nicht zerkleinert werden. Es ist doch viel einfacher, mundgerechte Stücke zu essen als ganze Salatblätter erst mühsam aus der Schüssel fischen und anschließend mehr oder weniger kunstvoll auf eßbare Größe bringen zu müssen.
Ein englisches Paar gab uns noch zwei Bier aus, da wir ihnen gestern ein bißchen bei der Einreise nach Brasilien geholfen hatten. So war unser Flüssigkeitsbedarf mehr als gedeckt !
Anschließend ging es zurück ins Hotel, denn der heutige Tatort wartete schon auf uns. Außerdem bekamen wir eine Mail aus Las Vegas, worin die Erneuerung unseres Eheversprechens für den 17. Februar 2016 und 18:30 Uhr bestätigt wurde. Elvis wird jetzt also zwei Lieder für uns singen, es gibt kleine Rosenanstecker und eine DVD. Auf ein großes Blumenbuquet, eine Torte sowie den Limousinenservice verzichteten wir, denn dieses Geld setzen wir lieber im Restaurant um. Ist auch nahrhafter :-)
Montag, 11. Januar 2016
Beim Blick aus dem Fenster bekamen wir einen Schrecken: War es gestern schon grau in grau, sah der Himmel heute dunkelgrau aus. Die Sicht war durch den Regen sehr eingeschränkt. Hmm, gut, dass wir heute Foz do Iguazu verlassen !
Nach dem Frühstück packten wir. Zum Glück machte der Regen eine Pause. So kamen wir trockenen Fußes zur Bushaltestelle. Allerdings kamen wir auf dem kurzen Stück aufgrund der schwül-heißen Luft richtig ins Schwitzen.
Im Flughafen tranken wir vor der Sicherheitskontrolle noch schnell 1,5 Liter Schweppes-Limonade, denn wegwerfen wollten wir sie nicht. Mit gluckerndem Bauch warteten wir dann auf den Abflug nach Curitiba. Um Geld zu sparen, hatten wir nicht den teuren Direktflug, sondern einen Flug über Curitiba und Sao Paulo nach Rio de Janeiro gebucht. Dauert zwar länger, aber wir haben genügend zu lesen dabei.
Während wir auf den Abflug warteten, ertönten immer wieder Durchsagen auf Portugiesisch. Nach Monaten des Lebens in spanisch-sprachigen Ländern klingt Portugiesisch mit seinen vielen Zischlauten richtig komisch in unseren Ohren.
Als die Zeit für das Boarding ablief, ohne dass etwas passierte, erkundigten wir uns nach dem Stand des Fluges. Wir bekamen zur Auskunft, dass wegen des schlechten Wetters der Flug mindestens eine Stunde Verspätung haben wird. So warteten wir und aßen unsere Mittagsbrote.
Aber auch diese Stunde ging vorbei, ohne dass ein Flugzeug bereit stand. Also ging der Greyhound durch die Sicherheitsschleuse zurück zum Schalter der Airline, um sich zu erkundigen. Dort hieß es zunächst, dass der Flieger nun um 17:20 Uhr abfliegen soll. Auf den Einwand hin, dass wir dann unseren Anschlußflug ab Curitiba nach Sao Paulo und damit nach Rio de Janeiro verpassen würden, wurden wir auf die Fluggesellschaft GOL umgebucht und können nun direkt nach Rio fliegen. Wir kommen damit zwar 20 Minuten später an, als wenn wir die eigentlich gebuchten Flüge genommen hätten, aber das nehmen wir gerne in Kauf. Eine nette Begebenheit am Rande war, dass während des Umbuchungsvorganges der verspätete Flug nach Curitiba komplett gestrichen wurde. Ob jetzt noch alle Passagiere umgebucht werden können ?
Als „Wiedergutmachung“ erhielten wir jeder einen Essensgutschein über 30 BRL.
Tja, und nun hieß es warten auf den Flieger. Um 18:20 Uhr soll er abheben. Wird er das auch ? So schauten wir regelmäßig auf die kleine Anzeigetafel, ob irgendwelche Änderungen angezeigt werden. Aber nichts tat sich und um 17:50 Uhr konnten wir den Flieger besteigen. Zunächst waren wir etwas enttäuscht, dass wir auf der rechten Seite saßen, denn laut Lonely Planet sollte man von der linken Seite aus einen guten Blick auf die Wasserfälle haben. Doch entweder hat sich der Reiseführer vertan oder der Pilot flog eine andere Route, denn kurz nach dem Start sahen wir bei sonnigem Wetter die Iguazu-Fälle von oben.
Sie sahen so klein aus und wirkten gar nicht so gewaltig, wie wir sie erlebt hatten.
Nach zwei Stunden erreichten wir Rio de Janeiro. Es dunkelte bereits und das Wetter hatte sich eingetrübt, weshalb wir keinen guten Blick auf die Stadt hatten.
Nachdem wir unser Gepäck bekommen hatten, suchten wir auf der Informationstafel nach einem Geldautomaten. Dabei entdeckten wir, dass unser gebuchtes Hotel „Linx“ einen Shuttle-Service anbietet. Jetzt mußten wir nur noch den Standort finden. Mit etwas Suchen klappte dies und so waren wir gegen 21 Uhr im Hotel angekommen. Die Angestellte an der Rezeption konnte perfekt portugiesisch und kaum englisch. So wirkte die Eincheck-Prozedur etwas umständlich und abweisend.
Unser Zimmer war in Ordnung. Auch wenn es schon spät war, gingen wir noch in das hoteleigene Restaurant. Eine Alternative dazu gibt es aufgrund der Lage des Hotels nicht. Auch hier hatten wir wieder Glück, denn wir bestellten anscheinend schnell servierbare Gerichte. Andere Gäste mußten sehr lange warten, bis sie überhaupt eine Speisekarte bekamen. Das Personal wirkte sehr unkoordiniert und unprofessionell. Statt wenigstens jedem neuen Gast eine Speisekarte in die Hand zu drücken und schon mal die Getränke hin zu stellen, liefen die Serviererin und der Kellner mit jedem Teller einzeln aus der Küche, ohne aber auf dem Rückweg z.B. schmutziges Geschirr mitzunehmen. Auch konnte das Personal nur portugiesisch - und das in einem Flughafenhotel mit internationaler Kundschaft. Einigen Gästen stand die Verärgerung ins Gesicht geschrieben !
Gegen 23 Uhr lagen wir im Bett und versuchten, schnell einzuschlafen, denn morgen müssen wir früh aufstehen, um den Bus nach Ouro Preto zu bekommen.
Dienstag, 12. Januar 2016
Um 5 Uhr holte uns das iPhone unerbittlich aus unseren Träumen. Gut war, dass das Hotel bereits ab 5:30 Uhr Frühstück anbietet. So konnten wir uns für den Tag stärken, denn die Busfahrt nach Ouro Preto soll über 6 Stunden dauern. Natürlich nahmen wir wieder ein Mittagsbrot mit :-)
Der Bus sollte um 7:30 Uhr abfahren. Laut Voucher müssen wir eine Stunde davor am Schalter sein, um den Gutschein in Tickets umzutauschen. Da die Taxifahrt eine halbe Stunde dauern soll, bestellten wir um kurz nach 6 Uhr ein Taxi. Als dieses um 6:30 Uhr noch nicht da war, fuhren wir mit dem Shuttlebus des Hotels zum Flughafen und stiegen dort in ein Taxi.
Anfangs ging die Fahrt noch flott, aber je näher wir der Innenstadt kamen, umso dichter wurde der Verkehr. Ab und zu war auch Stillstand angesagt. Und die Uhr lief unerbittlich weiter ! Endlich erreichten wir gegen 7:15 Uhr den Terminal Rodoviário Novo Rio. Schnell zum Schalter und die Gutscheine umtauschen. Dann sofort hoch zum Bussteig, den wir um 7:25 Uhr erreichten. Aber weit und breit war kein Bus nach Ouro Preto zu sehen, obwohl er doch um 7:30 Uhr abfahren sollte. So fragten wir einen Angestellten der Busgesellschaft, der uns in perfektem portugiesisch irgendwas von „später“ und „kein Bus“ erklärte. Wir verstanden nur Bahnhof. Zum Glück sprang ihm ein junges Mädchen zur Seite und teilte uns auf englisch mit, dass der Bus noch nicht angekommen sei und irgendwann später eintreffen wird.
So warteten wir bis 8:20 Uhr. Dann aber kam der Bus und wir konnten einsteigen.
Das Wetter war regnerisch und bewölkt. Dennoch hatten wir von unseren Sitzen in der ersten Reihe einen guten Blick auf die Landschaft. Hinter Rio begann wieder der Regenwald bzw. das, was von ihm übrig ist.
Viele Hügel waren nur noch mit Gras bewachsen. Als es während der Fahrt stärker regnete, floß rot-braunes Wasser den Rinnstein entlang - ein Zeichen, dass die Erde aus den Feldern weggeschwemmt wird. An manchen Stellen lugte sogar nur noch der blanke Fels hervor.
Während der Fahrt wurden wir in der kurvenreichen Strecke ganz schön durchgeschüttelt. Uns kam es so vor, als würden wir immer nur bergauf fahren. Und tatsächlich, als wir in Ouro Preto bei strömendem Regen ankamen, zeigte der Höhenmesser über 1.000 Meter an. Lang, lang ist es her, dass wir in dieser Höhe unterwegs waren.
Ein Taxi brachte uns schnell zu unserer Unterkunft „Caminhos da Liberdade Pousada“. Sie sah wirklich so bezaubernd alt aus wie auf den Werbebildern. Der Besitzer sprach eine Mischung aus französisch, portugiesisch, spanisch und englisch, weshalb wir ihn relativ gut verstanden.
Unser Zimmer mit einem kleinen Balkon ist hübsch hergerichtet. Allerdings scheint sich hier früher auch eine Katze sehr wohl gefühlt zu haben, denn an einer Stelle roch es ein bißchen nach Katzen-Pipi. Uns störte es nicht weiter.
Am frühen Abend hörte der Regen auf. Wir spazierten deshalb durch den Ort und gingen in das Restaurant „O Passo“ - ein guter Tipp des Lonely Planet. Unsere fehlenden Portugiesisch-Kenntnisse rächten sich hier, denn die Greyhoundin bestellte sich ein Weizenbier, ohne sich dessen bewußt zu sein. Dabei mag sie doch gar kein Weizenbier ! Wir bestellten für sie ein anderes Bier und das war lecker.
Nach dem Abendessen nutzten wir die Gelegenheit, dass es nicht regnete, und fotografierten noch ein paar schön beleuchtete Gebäude.
Danach ging es heia, denn heute war ein langer Tag.
Mittwoch, 13. Januar 2016
Wir haben mittelprächtig geschlafen, denn der Lärm von der Straße störte doch unsere Ruhe. Tagsüber ist es zwar schön, direkt in der Stadt zu wohnen und den Blick in die Stadt zu haben, aber in der Nacht stören die Fahrzeuggeräusche.
Nach einem reichhaltigen Frühstück gingen wir los, um die Stadt zu erkunden. Der Regen von gestern scheint heute eine Pause zu machen, denn es regnete im Verlauf des Tages nur sehr wenig. Gegen Nachmittag kam sogar ein bißchen die Sonne hervor und sofort war wieder das schweißtreibende Dampfgefühl da.
Unsere Maus wollte unbedingt mitkommen. Da wir aber zunächst Kirchen besichtigen wollten, hielt sie sich zurück, versprach aber für den Nachmittag ein kleines Schmankerl. Mal schauen, was sie sich ausgesucht hat.
Der relativ kleine Ort Ouro Preto hat - gemessen an seiner Größe - eine große Anzahl an Kirchen. Viele der Einwohner stammen von den hier früher gefangen gehaltenen afrikanischen Sklaven ab, weshalb man sehr häufig fast schwarze Menschen auf den Straßen trifft. Die Häuser stammen noch aus vergangenen Zeiten, machen aber überwiegend einen gepflegten Eindruck. Die Stadt wurde auf vielen Hügeln in den Urwald gebaut, was unsere Besichtigung nicht leichter machte. Die kopfsteingepflasterten Straßen sind oftmals so steil angelegt, dass es nicht nur für Fußgänger beschwerlich ist, die Hügel hoch bzw. hinunter zu gehen. Auch die Autos quälen sich ordentlich. Der Reichtum der Stadt - und damit die vielen Kirchen - stammen aus der Zeit, als hier in den Minen Gold und Halbedelsteine gewonnen wurden. Unter anderem kommt hier ein besonderer brauner Topas her, der in seiner reinen Form wie hellbraunes Glas aussieht.
Wir ließen uns aber von den Straßen nicht abschrecken und besichtigten als erstes die Kirche „Unsere liebe Frau von Carmo“. Leider darf man hier in den Kirchen nicht fotografieren. Wir haben es dennoch ab und zu versucht, denn die Innenräume sind sehr reichhaltig ausgeschmückt. Trotz des Verbotes darf aber jeder den Eintritt bezahlen :-(
Anschließend gingen wir zur Kirche „Sankt Franziskus von Assisi“. Auch hier war wieder der Innenraum reichhaltig verziert und die Decke bemalt.
Die dritte Kirche „Unsere liebe Frau von Pilar“ erinnerte mehr an ein Theater als an eine Kirche, da rechts und links vom Hauptschiff Logen für die reichen Bewohner angebracht waren. Für den Innenraum wurden über 400 kg Gold und auch reichlich Silber verarbeitet. Leider wirkte die Kirche relativ dunkel, da die Vorhänge der Logen zugezogen waren.
Die Kirche „Guter Jesus von Matozinhos“ war geschlossen, obwohl sie nach unserem Plan hätte offen sein müssen. Später erfuhren wir, dass sie wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war.
Die Kirche „ Unsere liebe Frau vom Rosenkranz“ war dagegen geöffnet. Und während uns der Aufpasser noch erklärte, dass hier Fotografieren verboten ist, machte der Greyhound schnell ein Foto. Geschickt, geschickt !
Nach so vielen Kirchen und Erklimmen von Hügeln hatten wir Hunger. Nach einem Erinnerungsbild mit unserer Maus.....
.....gingen wir wieder in das Restaurant „O Passo“. Auch heute wurden wir nicht enttäuscht !
Gut gestärkt, machten wir uns an das Nachmittagsprogramm. Bevor unsere Maus aber das Zepter übernahm, gingen wir noch an der - ebenso wegen Renovierung geschlossenen - Kirche „ Sankt Franziskus von Paula“ vorbei zur Tourist-Information, um noch ein paar Tipps für die weitere Stadterkundung einzuholen. Der nette Mitarbeiter war sehr bemüht, erzählte uns aber nichts Neues.
Und dann schlug die Stunde der Maus: Mit verschwörerischer Miene fragte sie uns, ob wir die Geschichte des kleinen Königs von Ouro Preto kennen würden. Trotzdem wir immer unseren Reiseführer lesen, wußten wir damit nichts anzufangen. Maus brachte uns deshalb zur Mine des kleinen Königs.
Dort zahlten wir den Eintritt und gingen mit Helmen ausgestattet die etwa 40 Meter bis zum Ende des Stollens. Unterwegs zeigte uns unser Mäuslein die verschiedenen Gesteinssorten im Stollen.
Wir haben vergessen, was sie alles aufzählte, aber es klang richtig wissenschaftlich. Im hinteren Teil des Stollens angekommen, setzte sich unser Mausketier hin.....
.....und begann zu erzählen: Im 18. Jahrhundert wurde eine neue Ladung Sklaven aus Afrika nach Südamerika gebracht. Darunter war auch der König eines Stammes aus dem Kongo. Er und sein Sohn überlebten die Überfahrt, während seine Frau und die anderen Söhne starben. In Brasilien angekommen, wurden sie als Sklaven in die Goldbergwerke von Ouro Preto gebracht. Dort begann der König, sich für seine Landsleute einzusetzen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Mit Hilfe weißer Portugiesen kam er schlußendlich frei, heiratete ein zweites Mal und begann, eine eigene Goldmine in den Berg zu treiben. Mit dem erworbenen Reichtum half er anderen Sklaven und finanzierte in Ouro Preto die Kirche „Santa Efigenia“. Mit über 70 Jahren starb er dann an Hepatitis. Diese Geschichte wäre beinahe in Vergessenheit geraten. Aber der heutige Besitzer fand auf seinem Grundstück den Eingang zur Mine und begann zu recherchieren. Deshalb ist heute die Geschichte des kleinen Königs in Ouro Preto bekannt.
Wir staunten. Unsere Maus - klein, aber oho ! Nachdem sie uns die Geschichte erzählt hatte, nutzte sie den Helm des Greyhounds und tobte ihre Spielsucht aus. Im Helm sitzend, rutschte sie in der Mine eine schräge Fläche hinunter, wobei sie vor Freude quietschte.
Nach diesem kleinen Highlight setzte sich unser Maus wieder in die Tasche des Greyhounds und ruhte sich aus. Auf unserem Heimweg kamen wir an einer Schmuckmanufaktur vorbei. Wir wollten unbedingt einmal den Topas sehen, der aus dieser Gegend stammt. Maus meldete sich kurz und meinte nur, dass wir ja darauf achten sollten, dass die Steine keine Risse oder Einschlüsse haben, denn dann sind sie weniger wert.
Der Besitzer der kleinen Manufaktur konnte nur portugiesisch, holte sich aber seine Nachbarin, die uns auf englisch dolmetschte. Dem Greyhound gefiel ein Topas-Stein und bald waren wir uns mit dem Goldschmied über die Herstellung eines Ringes einig. Noch heute Abend will er den Ring bei uns im Hotel vorbei bringen. Wir sind gespannt !
Nach einer kleinen Pause in einem Café spazierten wir ins Hotel zurück und ruhten uns nach diesem ereignisreichen Tag ein wenig aus.
Zum Abendessen gingen wir in das Restaurant „Contos de Reis“ („Geschichten von Königen“) nach nebenan.
Dort gab es typisch brasilianische Gerichte in Buffet-Form. Lecker, lecker, auch wenn wir die Namen der einzelnen Speisen nicht immer verstanden haben. Nur einmal fiel die Greyhoundin rein, als sie auf etwas biß, was wie eine kleine Cherrytomate aussah: Es war eine Chilischote ! Aber das war der einzige Reinfall. Zum Abschluß gab es wieder Espresso und einen kleinen Schnaps aus dem Faß.
Mit gut gefülltem Bauch gingen wir auf unser Zimmer. Pünktlich um 21 Uhr klopfte es und der Goldschmied stand vor der Tür mit dem Ring. Ein richtig kleines Schmuckstück ist ihm gelungen, was uns ab heute an unseren Aufenthalt in Ouro Preto erinnern wird.
Anschließend gingen wir ins Bett, denn morgen fahren wir wieder nach Rio de Janeiro zurück - zwar nicht so früh wie gestern, aber der Wecker wird uns kurz nach 6 Uhr aus dem Bett holen :-(
Donnerstag, 14. Januar 2016
Früh standen wir auf. Draussen regnete es in Strömen. Auch waren die Hügel in den Wolken versteckt. Gut, dass wir gestern unsere Tour gemacht hatten.
Nach einem frühen Frühstück fuhren wir mit dem Taxi zum Busbahnhof.
Der Bus nach Rio de Janeiro kam pünktlich und schaukelte uns bei Regen und Sonnenschein in die große Stadt.
Nach fast 8 Stunden kamen wir im verregneten Rio de Janeiro an und ließen uns mit einem Taxi in den Stadtteil Ipanema zu unserem gebuchten Hotel „Golden Tulip Ipanema Plaza“ bringen. Dort bezogen wir unser sehr großes Zimmer. Beim Blick aus dem Fenster sahen wir - nichts ! Keine Christus-Statue, keine Hügel - alles war in den Wolken verschwunden :-(
Gegen Abend gingen wir noch durch die Straßen von Ipanema. Nach einigem Suchen entschieden wir uns gegen eine Fast-Food-Kneipe und steuerten stattdessen das Restaurant „Garota de Ipanema“ an. Das Essen war nicht schlecht, aber im Gegensatz zu den bisherigen Abenden viel teurer. Kurz, bevor wir zahlen wollten, entdeckten wir an der Wand ein Schild, welches darauf hinwies, dass Tom Jobim und Vinicius de Moraes sich in diesem Restaurant die Inspiration zu dem Welthit „Girl von Ipanema“ geholt hatten.
Das Lied geht in etwa so: Ditt-di-ditt-di-ditt-di-ditt-di-ditt-di-ditt…… Alles klar ?
Anschließend gingen wir noch kurz an den Strand von Ipanema und sammelten etwas Sand ein. Danach gab es im Hotel noch einen Espresso und anschließend das Bett.
Freitag, 15. Januar 2016
Beim Blick aus dem Hotelfenster am Morgen sahen wir - nichts ! Rio de Janeiro hat sich in Nebel gehüllt. Dazu regnete es ein bißchen. Na, das wird ja ein toller Tag !
Nach einem reichhaltigen und leckeren Frühstück kam pünktlich um 8 Uhr Lisa von Lisa Rio Tours (www.lisariotours.com) mit unserem Fahrer Roberto, um uns die Stadt in einem Tag zu zeigen.
Eigentlich ein unmögliches Vorhaben, aber wir werden sehen.
Zunächst fuhren wir an den Strand von Copacabana. Dank des heutigen Wetters war er nicht bevölkert. Nur ein paar Unentwegte sowie ein paar Kinder waren am Strand zu sehen. Da Copacabana ähnlich wie Ipanema aussieht, fuhren wir durch den Stadtteil Urca in die nächste Bucht. Das Straßenbild von Urca wird von kleinen, zweigeschossigen Häusern bestimmt. Auch fehlen hier die breiten Straßen. Vielmehr wirkte der Stadtteil auf uns wie ein kleines Dorf am Meer.
Als wir an der Bucht angekommen waren, sah Lisa ein Motorboot in der Bucht. Vor einem Jahr hatte sie den Skipper kennengelernt. Der Kapitän des Bootes steuerte kurzentschlossen sein Schiff an das Ufer und wir stiegen - außerhalb unserer geplanten Tour - zu einer kurzen Bootsfahrt ein.
War das schön, auf dem Wasser dahin zu gleiten und die Stadt aus der Entfernung zu sehen.
Viel zu schnell war der Törn vorbei und wir wieder an Land.
Der Zuckerhut zeigte sich ab und zu durch den Nebel. So beschlossen wir, auf gut Glück mit der Seilbahn nach oben zu fahren und auf gute Sicht zu hoffen. Obwohl an der Talstation einige Touristen warteten, kamen wir schnell zu einer Seilbahn, da wir mit Guide unterwegs waren. Toller Vorteil :-)
Eigentlich sind es zwei Seilbahnen auf den Zuckerhut, da alle Passagiere auf dem Urca-Felsen umsteigen müssen. Als wir oben angekommen waren, hatten wir tatsächlich eine gute Sicht auf die Stadt zu unseren Füßen. Nur weiter draussen auf dem Meer herrschte dichter Nebel. Nach einem Rundumblick und einigen Erinnerungsfotos fuhren wir wieder hinab in die Stadt.
Der nächste Punkt der Tour war die neue Kathedrale, ein Bau für 5.000 (sitzende) Besucher. Von außen sieht sie nicht ansprechend aus. Vielmehr wirkt sie wie ein umgedrehter Blumentopf aus Beton. Innen allerdings leuchten die vier vom Boden bis zur Decke reichenden bunten Glasfenster die Kirche gut aus. Zusätzlich befindet sich in der Decke eine Glasöffnung in Form eines großen Kreuzes und gibt zusätzliches Licht. Der Schutzheilige der Stadt, der heilige Sebastian, stand nahe des Altars und wirkte in seiner Machart als Gegenpol zu der modern gehaltenen Kirche.
Nach einem kurzen Stopp am Theater und dem Platz Floreano fuhren wir zur Treppe, die der chilenische Künstler Jorge Selarón mit Fliesen ausgestaltet hatte.
Aus aller Welt wurden ihm dazu Fliesen gesandt. So konnten wir Fliesen aus Erfurt, Düsseldorf, dem Land Baden-Württemberg und vielen anderen Städten und Ländern sehen.
Zum Glück gehen die meisten Touristen nicht bis ganz oben hin, weshalb wir eine immer leerer werdende Treppe hatten, je höher wir kamen.
Oben angekommen, waren wir im Stadtteil Santa Teresa. Dort besichtigten wir das Ruinenhaus von Laurinda Santos Lobo im Park der Ruinen. Es handelt sich dabei um ihr ehemaliges Wohnhaus, welches nach ihrem Tod verfiel.
Heute wird es bewußt als Ruine erhalten und dient als Bühne für Musikveranstaltungen. Des Weiteren beherbergt es Ausstellungsräume für Vernisagen.
Um wieder in die Stadt zu gelangen, fuhren wir mit der kostenlos verkehrenden Straßenbahn Bonde nach unten.
Dort angekommen, gingen wir in das Mosteiro de Sao Bento, um die beiden Kirchen der Franziskaner und Benediktiner zu besichtigen. Mehr als die prächtige Innenausstattung beeindruckte uns eine Bilderserie der Bucht von Rio de Janeiro. Dort wurde die Veränderung der Stadt ab 1608 bis zum Jahr 1999 gezeigt.
Unglaublich, dass es sich um denselben Flecken Erde handelt !
Nach so viel Kultur zog es uns in die Confeitaria Colombo zu einer Stärkung mit leckeren Sandwiches. Dieses altehrwürdige Haus mit seinen großen Spiegeln erstreckt sich über mehrere Stockwerke, die sich alle um einen offenen Innenraum gruppieren.
Das allein ist schon eine tolle Kulisse und wird deshalb sehr gut besucht. Wir hatten Glück und bekamen schnell einen Platz.
Mit gefülltem Bauch und neuen Lebensgeistern machten wir einen Spaziergang durch die Altstadt im Zentrum. Wir hätten nie gedacht, dass Rio noch so schöne alte Häuser besitzt, denn auf den Werbeplakaten sieht man immer nur die Hochhäuser und Strände. Auch besichtigten wir die alte Kathedrale von Rio. Von außen sieht sie mehr wie ein herrschaftliches Gebäude aus vergangenen Jahrhunderten aus. Aber innen befindet sich eine sehr schön renovierte alte Kirche, in der schon einige Könige gekrönt worden waren.
Nach diesem Rundgang fuhren wir hoch zum Wahrzeichen von Rio, der auf dem Berg Corcovado (= der Bucklige) gelegenen Statue des Cristo Redentor (der Erlöser). 30 Meter hoch (und breit, auch wenn man das nicht glauben mag) thront sie seit 1931 über der Stadt und blickt den einlaufenden Schiffen entgegen. Der Betonkörper ist zum Schutz gegen die Witterung mit kleinen dreieckigen Specksteinplatten verkleidet.
Leider hatten wir absolut keine Sicht, was auch auf den Eintrittskarten mit Stempelaufdruck vermerkt war. Deshalb sahen wir die Statue fast nur im Nebel.
Von der Stadt sahen wir überhaupt nichts. Aber das machte uns (fast) gar nichts, denn bei schönem Wetter kann ja jeder ! Und das Wichtigste war doch, dass wir sie mit eigenen Augen gesehen hatten.
Als wir wieder beim Auto waren, begann es heftig zu regnen. So fuhren wir nur noch kurz zu einem Aussichtspunkt über den Strand von Ipanema und anschließend ins Hotel. Ein toller Tag war damit zu Ende. Wir waren froh, diese Tour gebucht zu haben, denn mit einer größeren Truppe hätten wir nicht diese Eindrücke bekommen - und auch nicht die außerplanmäßige Bootsfahrt, die dem Ganzen das Sahnehäubchen aufgesetzt hatte.
Zum Abendessen gingen wir in ein italienisches Restaurant und stärkten uns. Nach einem Kaffee im Hotel wuschen wir noch ein paar verschwitzte Wäschestücke und legten uns anschließend ins Bett.
Ein schöner Tag war damit zu Ende.
Samstag, 16. Januar 2016
Bis 8 Uhr haben wir geschlafen. Eine Wohltat - vor allem, wenn wir daran denken, wie die kommende Nacht sein wird.
Nach dem Frühstück nahmen wir das Angebot des Hotels wahr und ließen uns mit dem Firmentaxi zur Schmuckmanufaktur H. Stern fahren. Herr Stern war 1939 nach der Reichsprogromnacht als Jugendlicher mit seinen Eltern von Deutschland nach Brasilien ausgewandert und gründete dort den nach Cartier und Tiffany drittgrößten Schmuckkonzern der Welt. Am Hauptsitz der Firma in Rio de Janeiro befindet sich im Stadtteil Ipanema eine Schauwerkstatt für die Bearbeitung und das Schleifen der Steine. Diese besichtigten wir ausgiebig. Anschließend wurden uns sehr schöne Ringe gezeigt. Nach langem Überlegen und Probieren erstanden wir zwei Ringe für die Wiederholung unseres Eheversprechens am 17. Februar 2016 in Las Vegas. Bis dahin bleiben sie aber verpackt :-)
Wieder im Hotel, stärkten wir uns kurz und gingen anschließend an den Strand von Ipanema. Der Himmel war wieder überwiegend grau in grau, aber ab und zu ließ sich die Sonne erahnen. Außerdem war es warm. Das Hotel stellte uns dort kostenfrei Liegestühle und Handtücher bereit.
Unser erster Kontakt mit dem 20 Grad warmen Atlantik war vom Gefühl her kalt. Aber nachdem die zweite Welle uns erreicht hatte, gingen wir komplett baden. Die Brecher, die hier an den Strand rollen, verhindern ein Schwimmen, aber es machte (zumindest dem Greyhound) Spaß, sich von den Füßen reißen und an den Strand spülen zu lassen. Mit Wasser in Nase und Ohren sowie Sand am Körper legten wir uns anschließend in die Liegestühle und ließen uns durchwärmen.
Wieder im Hotel, duschten wir und machten uns fertig für den heutigen Abend. Das Abendessen nahmen wir im Hotel ein. Es war asiatisch angehaucht und schmeckte sehr gut.
Um kurz nach 21 Uhr holte uns ein Bus ab und brachte uns zur Sambaschule Salgueiro, einer der populärsten Sambaschulen des brasilianischen Karnevals. Wir hatten keine Ahnung, was uns erwartete, außer, dass es um 22:30 Uhr beginnen und gegen 2 Uhr enden sollte.
Bis alle Gäste aus den verschiedenen Hotels abgeholt waren, war es 22:30 Uhr. Unterwegs kamen wir an einem Gelände vorbei, wo unter anderem die berühmten Karnevalszüge stattfinden. Diese beginnen am Abend und dauern bis in den frühen Morgen.
Vor der Sambaschule ging es zu wie auf einem Volksfest. Als wir in der Festhalle waren, wurden wir zu unserem Tisch geführt. Es lief schon Musik vom Band. Interessant war es, den umstehenden Frauen zuzuschauen. Viele von ihnen trippelten Sambaschritte, und das zum Teil in einer affenartigen Geschwindigkeit.
Als die Halle voll war, begann kurz nach 23 Uhr die Veranstaltung.
Ab da standen wir, denn von unseren Stühlen aus hätten wir sonst nichts mehr gesehen. Eine Band trat auf und übertönte mit ihrer Lautstärke alle anderen Geräusche. Da die Lautsprecherboxen diesem Pegel nicht gewachsen waren, war es nicht unbedingt ein Ohrenschmaus :-( Aber die anwesenden Zuschauer ließen sich nicht davon stören und trippelten und sangen die Lieder mit. Nach einer knappen Stunde kamen ein paar Sambatänzer und -innen auf die Bühne. Bei den Frauen konnte man meinen, dass die Bühne unter Starkstrom steht - so schnell wackelten und zitterten sie. Die Kostüme waren noch nichts Außergewöhnliches.
Nach einer Weile hörte die Band auf und eine Sambaband mit Trommlern begann. Auch wenn es hier das Original ist - in Bonn haben wir schon bessere und abwechslungsreichere Sambabands gehört.
Und dann begann der Wahnsinn: Mehrere Sänger kamen auf die Bühne. Die Lautsprecherpegel waren anscheinend nochmals hoch gedreht worden und so begann eine Tortur für unsere Ohren. Abwechselnd schrieen sie in ihre Mikrofone, dass uns fast die Trommelfelle platzten. Dazu tanzten wieder einige Sambatänzer und -innen.
Weiter geht es mit dem Tagebuch "Panama".