USA 01.04.2024 - 30.04.2024

Bilderserie folgt nach Ablauf des Monats

Reiseroute:

Las Vegas (NV) - Death Valley (CA) - Calico Ghost Town (CA) - Tehachapi (CA) - Three Rivers (CA) - Sequoia NP (CA) - Kings Canyon NP (CA) - Salinas (CA) - Pinnacles NP (CA) - Sacramento (CA) - Chico (CA) - Lassen Volcanic NP (CA) - Princeton (CA) - Mendocino (CA) - Humboldt Redwoods SP (CA) - Fortuna (CA) - Redwood NP/Prairie Creek Redwoods SP (CA) - Smith River (CA) - Bandon (OR) - Umpqua River Lighthouse (OR) - Oregon Dunes (OR) - Dunes City (OR) - Sea Lion Caves (OR) - Newport (OR) - Depoe Bay (OR) - Salem (OR) - Frank Lloyd Wright Gordon House, Silverton (OR) - Multnomah Falls (OR) - Astoria (OR) - Lewis & Clark NHP (OR) - Cape Disappointment SP (WA) - South Bend (WA) - Olympia (WA) - 

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Montag, 01. April 2024

Las Vegas (NV)

0 km

Eigentlich hatten wir eine ruhige Nacht. Allerdings wurden wir am Morgen durch das permanente Gebell eines kleinen Hundes geweckt. Wie wir später feststellten, hatte unser Wohnmobilnachbar seinen Hund im Wohnmobil gelassen und war weggefahren. Da ein weiterer Wohnmobilist sich ebenso Sorgen machte, meldeten wir dies der Rezeption des Campground.

Heute erkundeten wir den Strip bis hinunter zum Hotel Mandala Bay.

Die einfache Entfernung beträgt etwa 6 km. Auffällig  ist der hier fast überall permanente Cannabisgeruch. Es ist schon interessant, dass ausdrückliche Raucher- und Nichtraucherzonen eingerichtet wurden, aber Cannabisprodukte anscheinend überall konsumiert werden dürfen. Wir hoffen, dass dies in Deutschland nicht auch so ist, denn der Geruch geht einem schon leicht auf die Nerven.

Um nicht zu verhungern, aßen wir unterwegs in einem Sandwich-Shop („The Earl of Sandwich“) sehr leckere Sandwiches.

Das Wetter spielte auch mit und so hatten wir einen tollen Himmel für die Fotos.

Die Attraktion „The Sphere“ ließen wir aus, denn zum einen machte uns der YouTube Film nicht an und zum anderen waren wir nicht bereit, pro Person 100 $ zu bezahlen.

Im Hotel Planet Hollywood holten wir die gestern online bestellten Karten für die Show heute Abend ab. Groß war unser Erstaunen, als wir nur eine Karte bekamen. Wir hatten gestern Abend tatsächlich nur ein Ticket bestellt. Die Dame am Schalter war allerdings so nett, diese Karte zurückzunehmen und uns zwei andere gleichwertige Tickets zu verkaufen, so dass wir nebeneinander sitzen können. Die Zeit bis dahin schlenderten wir weiter über den Strip und durch diverse Hotels. 

Kurz vor 19:00 Uhr begann der Einlass für „Vegas ! The Show“. Wir hatten sehr schöne Plätze und konnten die Bühne gut überblicken. Als roter Faden zog sich die Geschichte der Musik in Las Vegas durch die Show. Angefangen mit Künstlern aus den 1950er Jahren bis hin zu Tina Turner erlebten wir eine mitreißende Show. Ganz nebenbei erfuhren wir auch noch von den Atombombenpartys, die es in den 1960er Jahren anscheinend gegeben hatte. Leicht bekleidete Tänzerinnen rundeten das Gesamtbild ab. Nach 75 Minuten endete die Veranstaltung und wir waren total begeistert.

Um den Abend ausklingen zu lassen, gingen wir noch in ein mexikanisches Restaurant. Dort hatten wir uns einen sehr leckeren Drink aus der Karte bestellt. Hierfür wurde Whisky mit Aperol, Ginger Ale sowie frischen Limetten gemischt und hatte einen sehr interessanten Geschmack.

Dazu stärkten wir uns mit Appetithappen, die sich allerdings fast als ganze Mahlzeit entpuppten.

Auf dem Nachhauseweg erlebten wir noch den Vulkanausbruch beim Hotel Mirage.

Dieses Spektakel hatten wir selbst bei früheren Besuchen in Las Vegas noch nicht erlebt.

Zurück beim Mausmobil duschten wir und beendeten damit diesen für unsere Füße anstrengenden, aber sehr interessanten Tag.

 

Dienstag, 02. April 2024

Las Vegas (NV) - Death Valley (CA)

297 km

Heute standen wir etwas früher auf, da wir für 9:00 Uhr den Termin bei Mercedes wegen unserer Ölstandsanzeige vereinbart hatten.

Als wir dort ankamen, wurde uns gesagt, dass der Wagen entweder heute oder morgen angesehen würde. Auf unseren Hinweis zum vereinbarten Termin hin, erläuterte uns der Werkstattleiter, dass dieser lediglich die Berechtigung darstelle, dass wir den Wagen vorstellen dürfen. Wann er tatsächlich repariert oder durchgesehen würde, entscheide sich nach der Reihenfolge der Eingänge. Letztendlich bekamen wir allerdings den Werkstattleiter dazu, sich den Wagen anzusehen. Dafür stellte er einen Mechaniker ab, der mit einem Ölmeßstab (unser Mausmobil hat unverständlicherweise serienmäßig keinen) feststellte, dass wir genügend Öl haben. Für eine Prüfung der Technik, warum diese den Ölstand nicht mehr anzeigt, war keine Zeit. Er schenkte uns allerdings sicherheitshalber 1 l Motoröl und wies darauf hin, dass wir auf keinen Fall zu viel Öl einfüllen sollten. Außerdem beruhigte er uns mit dem Hinweis, dass unser Motor bei dieser Laufleistung noch kein Öl verbrauchen würde. Netterweise zeigte er uns, wie wir das Werkstatt-Menü des Sprinter aufrufen können und damit den Ölstand kontrollieren können.

Da somit am Mausmobil nichts repariert werden konnte, fuhren wir weiter zum Death Valley. In Pahrump angekommen, tankten wir noch einmal den günstigen Diesel von Nevada. Außerdem füllten wir unsere Gastankflasche auf, denn kurz hinter Pahrump beginnt Kalifornien und dort sind die Preise für Treibstoffe deutlich höher als in Nevada. So wurde zum Beispiel an der ersten Tankstelle in Kalifornien die Gallone Diesel für 6,50 $ verkauft. Bislang hatten wir in der Regel unter vier Dollar bezahlt. Ganz krass war es dann später im Death Valley, wo die Gallone Diesel 7,50 $ kosten sollte. Wir waren froh, dass wir unseren Tank bereits gefüllt hatten.

Aufgrund des Regens vor ein paar Tagen blühte die Wüste um uns herum. Gelbe, blaue und weiße Blumen, Kakteen sowie eine Pflanze, die wie orangefarbene Spaghetti aussah, bildeten rechts und links der Straße einen bunten Teppich.

Nach mehreren kurzen Stopps erreichten wir Badwater. Der Ort liegt über 80 Meter unter dem Meeresspiegel. Der Parkplatz dort war voll und rechts und links der Straße parkten Autos, denn aufgrund der Regenfälle hatte sich ein kleiner See gebildet und alle wollten dieses seltene Naturschauspiel sehen. 

Natürlich gingen wir auch bis zu den Knöcheln in den See hinein. Das Wasser war sehr warm, denn die Lufttemperatur lag bei knapp 30°. Das einzige, was etwas störend war, waren die grobkörnigen Salzkristalle. Das piekste ganz schön an den Fußsohlen.

Eigentlich wollten wir noch den Artists Drive fahren. Aufgrund von Schäden, die ein Hurrikan im August 2023 angerichtet hatte, war dieser allerdings gesperrt. So machten wir lediglich ein paar Fotos aus der Entfernung.

Beim Visitor-Center am Furnace Creek holten wir uns eine Karte und erkundeten uns über die befahrbaren Straßen. Anschließend fuhren wir zum Zabriskie Point, da die Sonne die Felsen wunderschön beleuchtete. Auf dem Weg zu Dantes View hielten wir beim Trailer Parking und stellten uns dort für die Nacht hin.

Nach dem Abendessen machten wir uns erste Gedanken über die Tour durch Kanada und Alaska. Alaska hatten wir bislang aufgrund der Visa-Beschränkungen der USA nicht eingeplant, wollen aber versuchen, trotzdem eine Erlaubnis durch den Immigration Officer zu bekommen.

 

Mittwoch, 03. April 2024

Death Valley (CA) - Tehachapi (CA)

442 km

Nach dem Frühstück fuhren wir die letzten Kilometer hoch zu Dantes View. Hier hatten wir einen sehr schönen Überblick über das Death Valley. Tief unter uns lag der See, in dem wir gestern unsere Füße gebadet hatten.

Anschließend fuhren wir - einer Empfehlung des ADAC folgend - in die Geisterstadt Calico. Dies bedeutete zwar ein Umweg für uns, aber wir hofften, dort eine richtige Geisterstadt und nicht wie bei der letzten Geisterstadt nur ein paar verfallene Hütten zu sehen. Der Fahrstrecke war relativ unspektakulär. Rechts und links der Straße hatten wir Wüstenlandschaft, in der wie gestern auch einige Blumen blühten. 

In Calico angekommen, stellten wir unser Mausmobil auf dem Parkplatz ab und erkundeten die Geisterstadt. 

Diese hatte aufgrund des Silberbergbaus eine kurze Blütezeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Viele der ehemaligen Häuser wurden renoviert und wieder aufgebaut. Zudem informieren ein kleines Museum sowie mehrere Bilder über das Leben in der damaligen Zeit. In den meisten der wiederhergestellten Häuser befinden sich Geschäfte aller Art und für das leibliche Wohl wird auch gesorgt. Aufgrund des schönen Wetters hatten wir jede Menge Fotomotive.

Nachdem wir die Stadt ausgiebig besichtigt hatten, fuhren wir noch ein Stückchen weiter, um morgen nicht eine so lange Strecke bis zu den Sequoia & Kings Canyon NP zu haben. Im Tehachapi stellten wir uns für die Nacht auf den Parkplatz von Loves.

Nach dem Abendessen planten wir weiter an unserer Tour durch Kanada und Alaska.

 

Donnerstag, 04. April 2024

Tehachapi (CA) - Three Rivers (CA)

232 km

Kurz nach der Abfahrt von Tehachapi kamen wir uns vor wie in den schottischen Highlands: Nebel versperrte die Sicht und wenn ein Nebelloch kam, sahen wir nur grasbewachsene Hügel um uns herum.

Kurz vor Bakersfield besserte sich das Wetter und rechts und links grüßten Orangenplantagen. Diese begleiteten uns fast bis zu unserem heutigen Zielpunkt.

In Three Rivers angekommen, fuhren wir zunächst zum Visitor-Center des Sequoia NP. Da für morgen Schneefälle vorhergesagt sind, wurden wir zunächst darüber belehrt, dass laut kalifornischem Gesetz jedes Auto Schneeketten dabei haben muss, auch wenn diese - wie in unserem Fall - gar nicht genutzt werden können bzw. diese gar nicht für diesen Wagen passen. Jetzt verstanden wir auch, warum in Three Rivers viele Schilder darauf hinweisen, dass man hier Schneeketten ausleihen könne.

Da es anfing zu regnen und für morgen ebenso Regen beziehungsweise Schnee vorhergesagt war, fuhren wir auf einen Campground. Hier wollen wir die nächsten eineinhalb Tage Wäsche waschen, das Mausmobil putzen und auf das bessere Wetter übermorgen warten.

Nach dem Abendessen schauten wir noch einen Bremer TATORT („Angst im Dunkeln“) an und beendeten damit diesen ereignislosen Tag.

 

Freitag, 05. April 2024

Three Rivers (CA)

0 km

Fast den gesamten Tag über hatten wir Dauerregen. So war es nicht weiter schlimm, dass wir heute einen Hausarbeitstag einlegten: Wäsche waschen, Mausmobil putzen und die Planung unserer Tour für die nächsten Monate fortsetzen.

Zum Abschluss des Tages schauten wir noch die aktuelle Folge der HEUTE-SHOW an und beendeten damit diesen „Ruhetag“.

 

Samstag, 06. April 2024

Three Rivers (CA) - Kings Canyon NP (CA)

195 km

Wie vorhergesagt, weckte uns die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Nach dem Frühstück erklärte uns unser Wohnmobil-Nachbar, dass die Straße hoch zum Park trotz der gestrigen Niederschläge frei sei. Was wollen wir mehr! Wir hielten uns deshalb nicht lange auf und fuhren los. Doch, oh weh, nach 16 km war die Straße gesperrt und ein Ranger passte auf, dass niemand dieses Verbotsschild missachtete. Wir konnten uns diese Sperrung nicht erklären, denn die Straßen waren trocken und nur am Straßenrand bzw. im Gelände lag etwas Schnee. Als wir ihn fragten, wie lang die Sperrung anhalten solle, meinte er, dass es lediglich einige Stunden dauern könne. Wir suchten uns deshalb einen Parkplatz und warteten darauf, dass die Straße freigegeben wird. Da der Parkeingang anscheinend nicht gesperrt worden war, kamen immer mehr Autos und es bildete sich ein ganz schönes Durcheinander.

Nach knapp 2 Stunden wurde die Sperrung aufgehoben. Wir hatten Glück, ziemlich weit vorne zu stehen, so dass wir eines der ersten Fahrzeuge waren, das zu den Sequoiabäumen fahren konnten. Die Straße wand sich in engen Serpentinen in die Höhe. Dank der Abmessungen unseres Mausmobils hatten wir aber keine Probleme. Offiziell ist die Straße sowieso für Fahrzeuge ab 22 Fuß Länge gesperrt. Daran halten sich aber nicht alle, denn auf dem oberen Parkplatz sahen wir ein Wohnmobil, welches deutlich länger war.

Je höher wir kamen, umso mehr Schnee lag. Die Straße war aber überwiegend frei. Wir schalteten dennoch sicherheitshalber den Allradantrieb ein, denn einige schattige Stellen waren verschneit und rutschig.

Bei den Sequoiabäumen angekommen, machten wir die ersten Fotos dieser beeindruckenden Riesen vor blauem Himmel.

Die Wanderwege im Park waren zu verschneit, als dass wir sie gehen wollten. Mit Schneeschuhen wäre es bestimmt gegangen, aber darauf hatten wir keine Lust. Zudem hätten wir auch keine Schneeschuhe leihen können.

Nachdem wir genug fotografiert hatten, fuhren wir zum Star des Parks, dem General Sherman Sequoiabaum. Dieser ist zwar nicht der dickste beziehungsweise längste Baum der Welt, aber seine Holzmasse, die er in 2200 Jahren angesammelt hat, ist die größte Menge, die ein einzelner Baum weltweit hat.

Der Weg zu diesem Baum ist etwa eine halbe Meile lang und führte durch den stark verschneiten Wald. Der Pfad war größtenteils festgetrampelt, aber insbesondere die  Treppenstufen waren schon vereist. Deshalb waren wir froh, unsere Spikes an den Schuhen befestigt zu haben. So rutschten wir auf den glatten Stellen nicht wie viele Besucher, die ohne Spikes unterwegs waren, aus.

Beim General Sherman angekommen, machten wir unsere Fotos. Leider hatte sich der Himmel mittlerweile bewölkt und die Sonne kam nicht mehr so richtig raus. Aber die Baumriesen waren auch so sehr beeindruckend.

Wieder zurück beim Mausmobil stärkten wir uns und wollten anschließend in den Kings Canyon NP fahren. Ein Ranger teilte uns allerdings mit, dass die Verbindungsstraße nur für Einsatzfahrzeuge freigegeben ist. Alle anderen müssen wieder ins Tal zurückfahren und die Straße von Fresno hin zum Kings Canyon NP nutzen. Da wir den Umweg möglichst kurz halten wollten, folgten wir dem Vorschlag unseres Navigationsgerätes und fuhren die kürzeste Strecke, welche immerhin auch noch 100 km lang ist. Die Straße ließ sich gut fahren, obwohl sie sehr kurvenreich und schmal war. Etwa 2 Meilen, bevor wir die Hauptstraße von Fresno zum Park erreichten, war die Straße gesperrt. So ein Mist, denn wir wären anschließend sehr schnell im Kings Canyon NP gewesen. So mussten wir sehr weit zurückfahren und eine andere Nebenstraße nehmen, um auf die Zufahrtsstraße zum NP zu kommen. Damit waren es nicht mehr 100 km, sondern 150 km, die wir zu fahren hatten.

Als wir den Kings Canyon NP erreichten, war es schon nach 18:00 Uhr. Wir stellten uns deshalb auf dem ersten großen Parkplatz nach dem Parkeingang für die Nacht hin.

Nach dem Abendessen lasen wir noch etwas und beendeten damit diesen schönen Reisetag.

 

Sonntag, 07. April 2024

Kings Canyon NP CA) - Salinas (CA)

331 km

Nach einer absolut ruhigen Nacht weckte uns die Sonne. Draußen hatte es zwar noch Minusgrade, aber unsere ALDE-Heizung sorgte für ein angenehmes Klima.

Unser erster Weg führte uns zum Visitor-Center des King Canyon National Parks. Dort holten wir uns noch einige Infos, bevor wir zum Rundweg um den zweitgrößten Sequoiabaum der Erde, dem General Grant, aufbrachen. Der Rundweg war noch verschneit und vereist. Sinnigerweise hatten wir unsere Spikes im Mausmobil gelassen, weshalb wir auf unsere Schritte achten mussten. Trotzdem war es sehr bewegend, zwischen diesen Baumriesen entlang bzw. durch einen hohlen umgestürzten Baumriesen hindurch zu gehen.

Beim General Grant Sequoia angekommen, bot eine Rangerin einen Vortrag über diese Baumart an. Dieser war sehr interessant und kurzweilig gestaltet, da sie Anschauungsmaterial in Form von Rinde, Holz, Zapfen bzw. Samen der Sequoias mitgebracht hatte. So waren wir zum Beispiel sehr erstaunt, dass ein sehr großes Stück Rinde fast nichts wog.

Nach diesem Vortrag gingen wir zurück zum Mausmobil und verließen den Park Richtung Fresno. Kurz hinter dem Park lag kaum mehr Schnee und je näher wir dem Tal kamen, umso wärmer wurde es. Kurz vor Fresno fuhren wir wieder durch Orangenplantagen, Weintraubenfelder sowie andere Frucht- und Gemüseanbauten. Die Straße war in sehr ordentlichem Zustand, weshalb wir flott vorankamen.

Gegen 16:00 Uhr machten wir eine außerplanmäßige Pause bei der San Louis Reservoir State Recreation Area. Dort gab es aufgrund des heutigen Geburtstags der Greyhoundin ein Gläschen Sekt und Kuchen. Nach dieser Stärkung und einem kleinen Spaziergang am See entlang fuhren wir weiter zu unserem heutigen Tagesziel Salinas. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir eine satt grüne und hügelige Landschaft, welche einen netten Kontrast zu den bisherigen Obst- und Gemüsefeldern bot.

In Salinas stellten wir uns auf den Parkplatz von Buffalo Wild Wings (BWW). Da sich das Geburtstagskind allerdings ein Essen bei Olive Gardens (italienische Küche) gewünscht hatte, gingen wir dorthin und nicht zu BWW.

Nach einem sehr reichhaltigen und leckeren Abendessen beendeten wir diesen (Geburts-)Tag mit einem Bourbon.

 

Montag, 08. April 2024

Salinas (CA) - Pinnacles NP (CA)

107 km

Diesen Tag werden wir so schnell nicht vergessen. Aber der Reihe nach:

Nach einer ruhigen Nacht auf dem Parkplatz wurden wir wieder von Sonne und blauem Himmel geweckt. Nachdem wir den teuren kalifornischen Diesel getankt hatten (Benzin ist noch teurer!), fuhren wir zum Pinnacles NP. Unser Weg führte uns durch eine sehr schöne hügelige Landschaft. Viele Weinberge lagen rechts und links des Weges. Schon bald hatten wir den Osteingang zum Pinnacles NP erreicht. Im dortigen Visitor-Center erkundigten wir uns nach Möglichkeiten von Wanderungen. Besonders zwei Touren wurden uns ans Herz gelegt: Der Condor Gulch Trail sowie die Rundwanderung zum Bear Gulch Reservoir. Vor den Wanderungen leerten wir noch unser Abwasser und unser Toilettenkassette an der Dumpstation. Dabei kippte uns die Toilettenkassette beim Ausspülen um und die Deckelautomatik hängte sich aus. Auf die Schnelle bekamen wir diesen Schaden nicht repariert und starteten deshalb zunächst unsere Wanderungen.

Der Parkplatz beim Condor Gulch Trail war komplett voll. Wir hatten Glück, dass ein Auto wegfuhr und wir diesen freien Parkplatz mit unserem schlanken Mausmobil besetzen konnten. Anschließend gingen wir den Wanderweg bis zur Aussichtskanzel. 

Die Gegend ist sehr berühmt für ihre vielen freilebenden Kondore. Tatsächlich waren stellenweise mehr als zehn Kondore in der Luft zu sehen. Sie zu fotografieren, war allerdings schwierig. Wir versuchten unser Glück mit mäßigem Erfolg.

Dafür konnten wir sehr schöne Landschaftsbilder mit den Pinnacles machen, einen Kolibri beobachten und einen Schmetterling bildfüllend ablichten.

Nachdem wir den majestätischen Vögeln genug zugeschaut hatten, wanderten wir wieder zurück zum Mausmobil. Nach einer Mittagspause ließen wir unser Fahrzeug stehen und gingen bis zum Einstiegspunkt der nächsten Wanderung zu Fuß. Dieser Wanderweg führte durch eine spektakuläre Felsenlandschaft hoch zum Wasserreservoir. Unterwegs mussten wir unter einigen Felsen durchkriechen, was die Wanderung etwas erschwerte. Dank des schönen Wetters machte uns dies allerdings nichts aus. Zum ersten Mal seit langem konnten wir heute übrigens wieder unsere Trekking-Sandalen anziehen.

Oben am Reservoir angekommen, machten wir einen ausgedehnten Fotostop.

Anschließend gingen wir zurück zu unserem Mausmobil und fuhren auf den Parkplatz beim Visitor-Center. Dort reparierten wir zunächst die defekte Toilettenkassette. Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Sch…..arbeit. Als wir die Box verräumen wollten, stellten wir fest, dass wir versehentlich unseren Schlüsselbund in der Garage hatten liegen lassen, aber die Türen verriegelt waren. Nun war guter Rat teuer! Nachdem wir erfolglos unser gesamtes Mausmobil auf den Kopf gestellt hatten, um den Ersatzschlüsselbund zu finden, versuchten wir, durch Entfernen von Möbelbrettern in die Garage zu gelangen. Nach vielen Versuchen und dem Lösen von unzähligen Schrauben merkten wir, dass wir so nicht weiterkommen werden. Wir sahen uns schon unsere Schlösser der Heckgarage knacken. Eine andere Alternative wäre gegebenenfalls ein Schlüsseldienst gewesen, da ein HYMER-Händler nicht in der Nähe zu finden war. Auf der Suche nach einer entsprechenden Adresse fand die Greyhoundin im Internet einen Tipp, wie man eventuell die Schlösser öffnen kann. Wir griffen nach diesem Strohhalm und tatsächlich konnten wir nach einigen Versuchen die Tür der Heckgarage öffnen. Den Ersatzschlüsselbund fanden wir anschließend auch. Dummerweise hatten wir ihn in den Safe gelegt.

Nachdem wir alles wieder eingeräumt hatten und dem Ersatzschlüsselbund einen neuen Ort zugewiesen hatten, kochten wir unser Abendessen. Nach dem Essen waren wir beide viel zu schlapp, um noch irgendwelche Aktivitäten zu unternehmen. Mit einem Bier beendeten wir diesen am Schluss doch sehr aufregenden Tag.

 

Dienstag, 09. April 2024

Pinnacles NP (CA) - Sacramento (CA)

297 km

Nach der Aufregung gestern hatten wir eine sehr ruhige Nacht. Diese hatten wir uns auch verdient!

Nachdem wir am nächsten Morgen unser Mausmobil für die Fahrt hergerichtet hatten, nutzten wir das schöne Wetter und genossen bis zum frühen Nachmittag die Sonne im Liegestuhl. Gerade, als wir mit dem Mittagessen beginnen wollten, kam ein Ranger vorbei und ermahnte uns, die kommende Nacht nicht wieder illegal auf dem Parkplatz zu übernachten, da er uns ansonsten ein Strafticket geben müsse. Wir wollten sowieso weiterfahren, weshalb wir ihm unser Wort gaben.

Die erste Hälfte des Weges zu unserem Tagesziel Sacramento sahen wir wieder die liebliche hügelige Landschaft. Stellenweise fühlten wir uns an das Alpenvorland erinnert. Allerdings ist hier alles viel weitläufiger und es wohnen in dieser Gegend auch deutlich weniger Menschen als in Deutschland.

Nachdem wir diese Hügellandschaft verlassen hatten, durchfuhren wir eine Ebene mit Obstplantagen. Je näher wir Sacramento kamen, umso mehr nahm der Verkehr zu und die Besiedlung wurde dichter.

Eigentlich hatten wir geplant, nach dem Einkaufen bei Walmart, dort für die Nacht stehen zu können. Dies ist bei Walmart in Sacramento allerdings verboten. So fuhren wir das kurze Stück bis zu Cracker Barrel und stellten uns dorthin.

Nach dem Abendessen planten wir unseren Besuch in der Hauptstadt des Bundesstaates Kalifornien für morgen. Und damit endete ein Tag, der im Vergleich zum gestrigen deutlich weniger aufregend war.

 

Mittwoch, 10. April 2024

Sacramento (CA)

12 km

Obwohl wir am Abend etwas Bedenken gehabt hatten, dass es in der Nacht aufgrund von Jugendlichen laut werden könnte, war es dennoch ganz ruhig gewesen. So konnten wir sehr gut schlafen. Zudem hatten wir zum ersten Mal seit langem nachts die Heizung ausgeschaltet gelassen. Beim Aufstehen hatten wir zwar nur 19°; diese Temperatur steigerte sich aber aufgrund der Sonne sehr schnell.

In Sacramento fuhren wir auf einen der öffentlichen Parkplätze und bekamen für unser schlankes Mausmobil sogar relativ schnell einen Platz in der Nähe des Kapitols für zehn Dollar pro Tag.

Als wir dort ankamen, hatten wir Glück und konnten gleich eine Führung mitmachen.

Von Ronald Reagan bis…..
Von Ronald Reagan bis…..
….Arnold Schwarzenegger hingen alle ehemaligen Gouverneure an den Wänden
….Arnold Schwarzenegger hingen alle ehemaligen Gouverneure an den Wänden

Dieses Kapitol ist innen nicht so opulent ausgeschmückt wie andere, die wir bereits gesehen hatten. Dennoch strahlt es eine Eleganz aus. Unsere Führerin wies uns auf mehrere Besonderheiten hin, die die Baumeister damals als Andenken hinterlassen hatten. Auch fanden wir interessant, dass es hier nicht den Senat und das Haus gibt, sondern es heißt hier Senat und Assembly.

Als diese Führung zu Ende war, kamen wir zufällig an einer anderen Führung vorbei. Dieser Führer legte mehr Wert auf die historischen Gegebenheiten und zeigte uns ausführlich die ehemaligen Büro- und Tresorräume. 

Interessant war, dass noch 1906 der gesamte Staatsschatz von Kalifornien in Höhe von 7 Millionen $ hier im Safe lagerte.

Nach dieser kurzweiligen Führung gingen wir zunächst zur katholischen Kirche. Hier war allerdings gerade eine Messe in vollem Gange, weshalb wir nur durch die Glastüren nach innen sahen.

Unser nächstes Ziel war das Leland Stanford Mansion. Dieses hochherrschaftliche Haus wurde von einem Eisenbahnunternehmer und dem späteren 8. Gouverneur von Kalifornien gebaut. Wie viele andere Häuser in Sacramento auch wurde es nach einer verheerenden Flut im Ganzen angehoben, um beim nächsten Hochwasser nicht „durchflutet“ zu werden. In diesem Zusammenhang fanden wir es witzig, dass Herr Leland bei seiner Vereidigung als Gouverneur mit dem Ruderboot von seinem Haus zum Kapitol fahren musste, da gerade einmal wieder Hochwasserlage herrschte. Auch hier kamen wir rechtzeitig, um eine Führung durch das Haus erleben zu können. Leider durften im Inneren keine Fotos gemacht werden. Wir bekamen allerdings anschließend ein kleines Büchlein mit diversen Fotografien aus dem Inneren des Hauses.

Nach so viel Kultur brauchte unser Körper eine Stärkung. In der Nähe der katholischen Kirche hatten wir einen netten Sandwich-Shop gesehen, bei dem wir sogar draußen sitzen konnten. Die Sandwiches samt dem dazugehörigen Salat waren sehr lecker.

Nunmehr gut gestärkt, gingen wir zur Tower Bridge, die den Fluss Sacramento überspannt.

Diese Brücke ist komplett gelb gestrichen und kann bei Bedarf angehoben werden. Da aktuell allerdings kein großes Schiff durchfuhr, konnten wir die Brücke nicht in Bewegung erleben.

Unser nächster Weg führte uns in die historische Altstadt von Sacramento. Auch diese Häuser wurden mehrfach angehoben, um bei Hochwasser nicht überschwemmt zu werden. Um Touristen anzulocken, sind in den alten Häusern überwiegend Geschäfte und Restaurants im Erdgeschoss untergebracht.

In einem Eisladen kühlten wir unseren Kopf, der von der Sonne erhitzt worden war.

Nach einem ausgiebigen Rundgang durch die Altstadt versuchten wir noch, durch den Park beim Kapitol zu schlendern. Da aktuell allerdings ein Anbau an das Kapitol errichtet wird, ist ein Großteil des Parks gesperrt.

Wieder zurück beim Mausmobil entschieden wir spontan, die Nacht hier zu verbringen. Dazu mussten wir lediglich die Buchung unseres Parkplatzes verlängern.

Zum Abendessen gingen wir ein paar Blocks weiter in die Brauerei „Urban Roots“. Hier ließen wir uns mit typischem Baressen und diversen Bieren verwöhnen. Damit endete ein sommerlicher Tag in Sacramento.

 

Donnerstag, 11. April 2024

Sacramento (CA) - Chico (CA)

151 km

Obwohl wir mitten in der Stadt standen, hatten wir eine absolut ruhige Nacht. Keine LKWs, kein lauter Verkehr und auch sonst keine Geräusche störten unsere Nachtruhe.

Heute versprach es, noch wärmer als gestern zu werden. Dementsprechend leicht bekleidet gingen wir zunächst zum Fort Sutter. Dieses ist benannt nach dem schweizer Auswanderer Johann Sutter, der insgesamt gesehen eine sehr schillernde Persönlichkeit war. Mit diesem Fort konnte er die umliegenden Indianerstämme mit ihm verbündeten Indianern unterdrücken. Gleichzeitig versuchte er sich in mehreren Sparten als Geschäftsmann, scheiterte aber jedes Mal. Aufgrund seines zum Teil brutalen Umgangs mit Indianern wurde Ende des letzten Jahrhunderts eine Gedenkstatue von ihm in Sacramento entfernt.

Auf unserem Weg zum Fort kamen wir durch eine sehr schöne Villengegend. Auffällig war, dass viele der Häuser eine Treppe in das erste Obergeschoss hatten. Anscheinend ist die Gefahr eines Hochwassers heutzutage immer noch nicht gebannt.

Beim Fort angekommen, herrschte großer Trubel. Mehrere Schulklassen besichtigten es gleichzeitig mit uns. Das hatte für uns zwar den Vorteil, dass einige der Gewerke praktisch vorgeführt wurden, damit die Kinder einen Eindruck vom Leben in der damaligen Zeit bekommen.

Aber gleichzeitig war es für uns ein Nachteil, denn eine ruhige und entspannte Besichtigung war damit nicht mehr möglich. Wir machten das Beste aus der Situation und versuchten, uns auf das Fort sowie die Ausstellung zu konzentrieren. Anschließend gingen wir in die Altstadt von Sacramento.

Vom dortigen Museum wird eine Untergrundführung angeboten. Diese hatte uns schon gestern interessiert, da dort erklärt wird, wie es dazu kam, dass viele der Häuser in der Altstadt um etwa 3 Meter angehoben wurden.

Die Führung um 12:00 Uhr war bereits ausgebucht. Wir buchten deshalb zwei Plätze für die Führung um 13:30 Uhr. Die Zeit bis dahin verbrachten wir in einem der vielen Restaurants der Altstadt, um unser Mittagessen zu uns zu nehmen.

Zeitgerecht waren wir wieder zurück beim Museum. Unsere Führerin erwartete uns schon. Sie war in der Tracht der Frauen der damaligen Zeit gekleidet.

Und dann erlebten wir eine Führung, an die wir noch lange denken werden: Unsere Führerin erwies sich als absolut komödiantisches Talent und verstand es, uns die Geschichte der Stadt sehr plastisch nahe zu bringen. Da jeder ein Headset hatte, klappte die Verständigung perfekt.

In einem der alten Häuser konnten wir live sehen, wie die Menschen es damals geschafft haben, ganze Gebäude um etwa 3 Meter anzuheben.

An einem Modell konnten wir es selber ausprobieren.

Nach eineinhalb Stunden endete die Führung. Eigentlich war sie auf die Dauer von einer Stunde terminiert, aber dank der Anekdoten, die unsere Führerin erzählte, dauerte sie länger (was uns nicht gestört hatte).

Danach mussten wir uns sputen, zu unserem Mausmobil zurückzukehren, da unsere Parkzeit bald ablief. Knapp 10 Minuten vor Ende der Parkzeit erreichten wir unser Fahrzeug und fuhren zu unserem heutigen Tagesziel.

In Chico angekommen, gingen wir zunächst zu Walmart, um unsere Vorräte aufzufüllen. Leider war es nur ein kleiner Walmart, welcher keine richtige Gemüseabteilung hatte. So mussten wir einige Einkäufe auf ein nächstes Mal verschieben.

Da wir wieder Wasser bunkern mussten, fuhren wir einen RV-Stellplatz an. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, bevor das Büro schloss.

Nachdem wir unser Mausmobil versorgt hatten, bauten wir den Grill auf und bereiteten uns ein leckeres Abendessen (gegrillter Lachs mit Salat und Brot - yummie). Dank der Flasche Wein, die wir dazu tranken, zog sich das Essen in die Länge. Die Temperaturen draußen waren so angenehm, dass wir die ganze Zeit Türen und Fenster geöffnet halten konnten. Und so endete ein sehr interessanter, informativer und unterhaltsamer Tag.

 

Freitag, 12. April 2024

Chico (CA) - Princeton (CA)

297 km

Die Wolken beim Aufstehen kündigten es schon an: Das schöne Wetter der vergangenen Tage ist vorerst zu Ende.

Für unser erstes Ziel musste unser Mausmobil etwa 6000 Fuß hochklettern. Im Lassen Volcanic NP angekommen, hatten wir meterhohe Schneewände um uns herum. 

Ursprünglich müssen diese viel höher gewesen sein, aber das Tauwetter der vergangenen Tage hatte sie deutlich schrumpfen lassen.

Im Visitor-Center wurde uns empfohlen, den Weg zu den Sulphur Works zu gehen. Im Sommer ist dies ein Teil der Straße, die quer durch den Park führt und damit sehr bequem zu gehen. Aktuell ist diese Straße allerdings mehrere Meter hoch verschneit. Aber nach Aussage der Parkranger wäre es auch ohne Schneeschuhe möglich, dorthin zu gelangen.

Aufgrund der niedrigen Temperaturen packten wir uns gut ein, zogen unsere Wanderstiefel an und stapften los.

Das Türkische an dem Weg durch den meterhohen Schnee war, dass wir nicht sehen konnten, wann wir bis weit über die Knie in den Schnee einsinken würden und wann wir an der Oberfläche gehen konnten. So war der Weg, obwohl er nicht besonders lang ist, ein großer Kampf und kostete uns sehr viel Zeit.

Zudem begann es, mittendrin zu gewittern und zu schneien.

Bei den Schwefelquellen angekommen, machten wir unseren Fotostopp.

Gleichzeitig konnten wir dort sehen, wie hoch die Straße mit Schnee bedeckt ist. Wir schätzten drei Meter.

Der Rückweg zum Mausmobil war genauso anstrengend wie der Hinweg zu den Quellen. Da unsere Hosen, Socken und Schuhe nass waren, zogen wir uns vor dem Mittagessen um. Nach dem Essen fuhren wir zu unserem heutigen Tagesziel nach Princeton. Über Harvest Hosts hatten wir dort eine Brauerei ausfindig gemacht. Am späten Nachmittag erreichten wir diese und ruhten uns bis zum Abendessen aus. Über einen Foodtruck bekamen wir unser mexikanisches Abendessen. Dazu gab es die hier gebrauten Biere. Leider schloss der Ausschank bereits vor 20:00 Uhr, weshalb wir frühzeitig wieder in unserem Mausmobil waren.

Zum Abschluss des Tages schauten wir den Münchner TATORT („Schau mich an“) an und nicht wie andere künftige USA-Reisende, die „Rosenheim Cops“. Nach dieser harten Kost entspannten wir noch mit der HEUTE-SHOW.

 

Samstag, 13. April 2024

Princeton (CA) - Mendocino (CA)

311 km

Wir hätten eine absolut ruhige Nacht haben können, wenn nicht in der Nacht der Regen angefangen hätte. So begleitete unseren Schlaf das ständige Trommeln des Regens auf das Dach unseres Mausmobils.

Da wir heute einen Fahrtag einlegten, hatten wir es mit dem Aufstehen nicht eilig. Außerdem ist ja Wochenende! Unsere Mittagspause legen wir in Lakeport am Clearlake ein. Hier standen wir auf einem Parkplatz direkt am See und konnten den Wellen zusehen, die der starke Wind auf das Ufer drückte.

Je näher wir Fort Bragg kamen, umso mehr riß der Himmel auf. Am Ufer des Pazifiks angekommen, fuhren wir deshalb zunächst zum Glass Beach. An dieser Stelle wurden bis 1959 alle Abfälle über die Klippen geworfen. Die Wellen sorgten dafür, dass aus den Glasflaschen kleine Glasteile wurden, die nunmehr den Strand bedecken. Anscheinend war dies in den 1980er Jahren eine Schicht von mehreren Zentimetern.

Da Touristen seitdem allerdings Glassteinchen mit nach Hause nehmen beziehungsweise Ortsansässige dieses Glas als Souvenir verkaufen, gibt es heute nicht mehr viele Stellen, die komplett mit Glas bedeckt sind.

Nachdem wir diesen Strand ausgiebig besichtigt und darüber hinaus einen kleinen Strandspaziergang unternommen hatten, fuhren wir nach Mendocino.

In Deutschland wurde dieser Ort durch den Schlager von Michael Holm berühmt. Das Original allerdings stammt vom Sir Douglas Quintet. Mendocino selber ist nur ein sehr kleiner Ort. In der sogenannten Main Street fanden wir aufgrund der App iOverlander am Straßenrand einen sehr schönen Platz mit Blick auf den Pazifik. Kaum hatten wir unser Mausmobil abgestellt, winkte uns eine 80-jährige Dame zu sich, die genau gegenüber ihr Haus hat. Mit ihr kamen wir in ein längeres Gespräch, ehe wir zu einem Gang durch diesen kleinen Ort aufbrachen. In der irischen Kneipe stärkten wir uns mit Bison-Burgern und lokalem Bier. Anschließend gingen wir in unser Mausmobil zurück und entspannten uns den restlichen Abend. Mal schauen, wie morgen das Wetter wird!

 

Sonntag, 14. April 2024

Mendocino (CA) - Fortuna (CA)

226 km

In der Nacht trommelte der Regen auf unser Dach. So hatten wir es auch heute nicht eilig, sofort aufzustehen.

Die erste Hälfte des Weges zum Humboldt Redwoods SP führte uns am Pazifik entlang. Die Straße verläuft nicht dauernd auf Meereshöhe, sondern hat zwischendrin einige Steigungen und Gefälle. Die Küste selbst lädt nicht zum Baden ein, da sie total felsig ist und es kaum Sandbuchten gibt.

Die zweite Hälfte der Strecke verlief durch den Wald. Auch hier mussten wir einige Steigungen überwinden. Zudem war die Straße sehr kurvenreich und nicht besonders breit. Mit unserem schlanken Mausmobil hatten wir allerdings keine Probleme. Je näher wir dem Humboldt Redwoods SP kamen, umso mehr Küstenmammutbäume waren zu sehen. Diese stehen allerdings nicht alleine für sich, sondern sind von anderen Bäumen beziehungsweise Gestrüpp und vielen Farnen umringt. Dennoch war es ein beeindruckendes Bild, diese Bäume, die bis in den Himmel zu wachsen schienen, zu sehen. Unser Mausmobil wirkte dagegen wie ein kleines Spielzeugauto.

Eigentlich hatten wir vor, die Avenue of the Giants zu fahren. Dies ist eine speziell ausgeschilderte Strecke, die an markanten Orten und Bäumen vorbeiführt. Als wir vom Highway 101 abbiegen wollten, zeigte uns ein Schild an, dass der erste Teil der Strecke gesperrt sei. Wahrscheinlich finden Straßenarbeiten statt. So fuhren wir auf dem Highway 101 ein paar Kilometer weiter und bogen direkt zum Visitor-Center ab. Dort konnten wir einen Film über den State Park sehen. Zudem war eine Ausstellung angegliedert, welche unter anderem ein fast 100-jähriges Wohnmobil zeigte, welches ein damals berühmter Sänger aus einem Stück dieser Küstenmammutbäume geschnitzt hatte. Dafür wurde allerdings kein Baum gefällt, sondern ein Sägewerk gab ihm ein Stück eines bereits umgefallenen Baumes. Überhaupt liegen sehr viele dieser Riesenbäume im Wald auf dem Boden. Da sie keine tiefen Wurzeln ausbilden, kann ein Sturm oder Orkan sie umwerfen. Sie werden dann liegen gelassen, um natürlich zu verrotten.

Nach dem Mittagessen wollten wir die Avenue of the Giants weiterfahren, wurden allerdings nach einigen Kilometern schon wieder ausgebremst, da die Straße auch hier wegen Bauarbeiten gesperrt war. Wir umfuhren deshalb die gesperrte Stelle und konnten wenigstens noch den Schluss dieser Panorama-Strecke erleben.

Es war nun nicht mehr weit zu unserem heutigen Tagesziel in Fortuna. Über iOverlander hatten wir gesehen, dass das Bear River Casino Ressort Stellplätze für die Nacht anbietet. Um sich dort anmelden zu können, muss man zunächst eine Spielberechtigungskarte erwerben. Diese ist kostenlos und beinhaltet sogar ein Guthaben von zehn Dollar. Da wir nicht spielen wollten, ließen wir dieses Guthaben verfallen. Mit dieser Karte konnten wir uns dann beim Sicherheitsdienst anmelden. Die Parkplätze sind eben und ruhig, wenn nicht mal wieder irgendwo ein Generator läuft. Die Nutzung dieser Generatoren ist allerdings ab 10:00 Uhr abends verboten.

Nach dem Abendessen feilten wir noch etwas an unserer restlichen Route durch die USA.

 

Montag, 15. April 2024

Fortuna (CA) - Prairie Creek Redwoods SP (CA)

129 km

Statt der versprochenen Sonne weckte uns ein bedeckter Himmel. Unser Wetterfrosch sagte allerdings voraus, dass es noch vor dem Mittagessen schönes Wetter geben sollte.

Zu unserem ersten Tagesziel war es nicht weit: Wir hatten gestern einen Flyer für den Redwood Skywalk im Sequoia Park Zoo in Eureka gesehen. Schon auf dem Weg dorthin riß der Himmel auf und als wir ankamen, lachte die Sonne vom blauen Himmel.

Die Anlage ist eine Mischung aus kleinem Zoo und Baumwipfelpfad. Die Tiere sind so natürlich wie möglich untergebracht und haben viel Platz für Auslauf. Lediglich das Gehege der Weißkopfseeadler hätte für unseren Geschmack etwas größer sein können, denn herumfliegen konnten sie nicht.

Wir kamen gerade rechtzeitig, um zu erleben, wie die Bären ihr Gehege für den heutigen Tag eroberten. Zuvor hatte die Tierpflegerin diverse Leckereien versteckt, so dass die beiden Bären einige Zeit brauchten, um diese zu finden. Es war herrlich, den beiden Tieren zuzuschauen. 

Zudem verfügt dieses Gehege über ein großes natürlich gestaltetes Wasserbasin. Hier konnten wir erleben, mit welcher Freude die beiden Bären das Wasser zum Planschen nutzten. Wie kleine Kinder hieben sie mit den Tatzen auf das Wasser, so dass es bis zu uns spritzte. Auch konnten wir mitansehen, wie schnell und wendig die Bären einen Baum hochkraxelten.

Nach diesem tierischen Part unseres Besuchs bestiegen wir den Baumwipfelpfad. Dieser ist fast vollständig rollstuhlgerecht gebaut. Lediglich drei Hängebrücken sind den „Wagemutigen“ vorbehalten. 

Es war ein interessantes Erlebnis, die Baumriesen einmal in dieser Höhe zu sehen. Waren wir uns gestern schon klein vorgekommen, so fühlten wir uns heute noch kleiner inmitten dieser bis in den Himmel wachsenden Giganten.

Zum Abschluss unseres Besuchs schlenderten wir noch durch an den restlichen Gehegen dieses kleinen Zoos vorbei. Anschließend fuhren wir in die Redwood National and State Parks. Im Redwood NP angekommen, führte uns unser Weg zunächst eine sehr steile und kurvenreiche Straße hoch zum Lady Bird Johnson Grove Trail. Dieser Rundweg ist zu Ehren der Ehefrau von Präsident Johnson benannt worden. Sie soll nach ihrem Besuch in diesem Wald gesagt haben, dass ihr danach die Probleme der Welt sehr klein und gering vorkämen. Wir können das sehr gut nachvollziehen.

Auf unserem Rundweg kamen wir an gigantischen Redwood Bäumen vorbei.

Aufgrund von Waldbränden sahen manche Stämme so aus, als wäre der Baum tot. In der Höhe allerdings wuchsen grüne Zweige beziehungsweise ganze Baumstämme aus diesem nur scheinbar toten Holz. Wir ließen uns viel Zeit, diesen Rundweg zu gehen. Anschließend fuhren wir zum Prairie Creek Visitor-Center. Hier holten wir uns Tipps für Wanderungen beziehungsweise für die Übernachtung. Als besonderen Tipp bekamen wir den Hinweis, dass es direkt am Pazifik, dem Gold Bluffs Beach, einen kleinen Campground gebe. Die Anfahrt würde zwar über eine ungeteerte, aber gut befahrbare Straße führen. Wir versuchten deshalb unser Glück und fuhren dorthin. Und wieder waren wir froh, dass unser Mausmobil nicht so breit ist wie andere Wohnmobile. Auch unsere Länge war vollkommen in Ordnung, da Fahrzeuge über 24 Fuß diese Strasse nicht befahren dürfen. Stellenweise war die „Straße“ so breit, dass nur ein Auto dort fahren konnte. Ab und zu mussten wir sehr vorsichtig fahren, da die Schlaglöcher dieser Piste beachtliche Ausmaße hatten. Aber dank unseres Allradantriebs und der Bodenfreiheit hatten wir keine Probleme.

Als wir an diesem kleinen Campground ankamen, war genau noch ein Platz frei. Die Plätze hier sind für Zelte beziehungsweise Fahrzeuge bis 21 Fuß Länge ausgelegt.

Nachdem wir die Stellplatzgebühr bezahlt hatten, machten wir einen Strandspaziergang. 

Der Wind war zwar sehr kalt, aber die Sonne und der blaue Himmel ließen uns das vergessen. Die Greyhoundin ging sogar barfuß durch den Sand.

Während wir zu Abend aßen, ging die Sonne über dem Pazifik unter. Wir haben zwar schon beeindruckendere Sonnenuntergänge gesehen, aber es fühlte sich wie Urlaub an, die Sonne über dem Meer untergehen zu sehen. Nach dem Abendessen schauten wir uns die Bilder des heutigen Tages an und beendeten damit diesen schönen Tag.

 

Dienstag, 16. April 2024

Prairie Creek Redwoods SP (CA) - Smith River (CA)

99 km

Das einzige Geräusch in der Nacht war das Meeresrauschen. Dieses war aber so leise, dass wir sehr gut geschlafen haben.

Bei sonnigem Wetter machten wir heute die Tour, die uns der Host des Campgrounds gestern empfohlen hatte: Zunächst gingen wir den Miners Ridge Trail, wechselten anschließend auf den Clintonia Trail und bogen dann auf den James Irvine Trail ab. Die gesamte Strecke führte uns durch einen Küstenurwald. 

Die Redwoods wachsen, wie sie wollen. Fallen sie um, dienen sie anderen Pflanzen als Grundlage. Der Waldboden ist vielfach mit Farnen bedeckt. Aber auch kleine Büsche wachsen zwischen den Bäumen. Farbtupfer bilden die gelben und weißen Blüten von bodennahen Pflanzen. Auch heute konnten wir sehen, dass aus manchen Redwoods noch frische Äste in Baumstärke wachsen, selbst wenn der Stamm durch Feuer total verkohlt und ausgehöhlt ist. Liegt ein Stamm am Boden, dauert es anscheinend mehrere 100 Jahre, bis er verrottet ist. Wir kamen an einem umgefallenen Stamm vorbei, über den ein anderer Redwood gewachsen war. Dieser hatte bereits einen Durchmesser von 40-50 cm. Es war ein wirklich sehr beeindruckendes Erlebnis, zwischen diesen Giganten zu wandern. Gegen Ende der Tour kamen wir in den Fern Canyon. Unser Host hatte uns gestern schon gewarnt, dass wir hier durch kaltes Wasser ("cold, but not freezing") laufen müssen, da der Fluss meistens die gesamte Breite des Canyons einnimmt. Wir hatten Trekking-Sandalen an und konnten deshalb ohne Probleme durch das Wasser gehen, welches für unser Empfinden eiskalt war.

Irgendwann merkten wir aber die kalte Temperatur nicht mehr an den Füßen. Dieses Stück der Wanderung war zum Glück auch nicht sehr lang, so dass wir unsere Eisfüße bald wieder in der Sonne wärmen konnten. Das letzte Stück zurück zum Mausmobil war relativ langweilig, da wir hier an der Pistenstraße entlang gehen mussten.

Nach dem Mittagessen fuhren wir zurück auf den Highway 101. Um noch einmal die Bäume in voller Größe sehen zu können, bogen wir auf den Newton B. Drury Parkway ab. Als dieser am Highway 101 endete, verließen wir den Redwoods Park. Es war sehr schön hier.

In Crescent City fuhren wir zunächst zum Leuchtturm. Dieser wird heute privat betrieben und liegt malerisch auf einer Anhöhe.

Der Weg dorthin ist nur bei Ebbe zu begehen. Da ein eiskalter starker Wind wehte, hielten wir uns aber nicht allzu lange auf. Zudem war der Leuchtturm heute auch geschlossen.

Nach dem Einkauf bei Walmart fuhren wir noch das kurze Stück bis nach Smith River. Dort stellten wir uns auf den Parkplatz des Spielcasinos. Die Anmeldung war schnell erledigt und wir konnten die Nacht hier stehen bleiben.

Nach dem Abendessen planten wir noch ein bisschen die weitere Route am Pazifik entlang. Und damit endete unsere Reise durch Kalifornien, denn morgen werden wir nach Oregon fahren.

 

Mittwoch, 17. April 2024

Smith River (CA) - Bandon (OR)

167 km

Nach einer absolut ruhigen Nacht fuhren wir die letzten Kilometer durch Kalifornien, ehe wir den Bundesstaat Oregon erreichten. Die 101 führt mehr oder weniger direkt am Meer entlang. Am Pistol Beach legten wir unseren ersten Stopp ein und machten einen Strandspaziergang. Ein sehr starker Wind begleitete unsere Tour. Es war aber dennoch schön, den warmen, weichen Sand unter den Füßen zu spüren.

Auf unserem weiteren Weg fiel uns auf, dass auf den Parkplätzen rechts und links der Straße viele Wohnmobile standen. Manche machten den Eindruck, als würden sie schon länger dort „parkieren“. Gestern hatte uns eine Amerikanerin erzählt, dass dies in Oregon anscheinend geduldet wird, auch wenn Schilder darauf hinweisen, dass Overnight Camping nicht erlaubt sei. 

In Bandon fuhren wir zunächst zum Face Rock State Scenic Viewpoint und legten dort unsere Mittagspause ein. Obwohl die Sonne vom strahlend blauen Himmel schien, verhinderte der starke Wind, dass wir noch einen Spaziergang machen wollten. Die Aussicht auf Meer, Strand und Felsen war dennoch sehr schön.

Nach der Mittagspause machten wir einen kurzen Abstecher zum Leuchtturm des Ortes. Dieser kann nicht direkt besichtigt werden. Allerdings hatten wir vom gegenüberliegenden Ufer des Flusses einen netten Blick auf das Gebäude.

Angelockt von den Hinweisschildern auf die Altstadt von Bandon entschieden wir uns kurzerhand, auf dem RV-Stellplatz in der Nähe zu bleiben. Da er direkt an der Straße liegt, ist es hier zwar relativ laut und der Platz hat auch wenig Charme, aber die Lage direkt neben der Altstadt gab für uns den Ausschlag.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in unseren Liegestühlen windgeschützt in der Sonne. Gegen Abend gingen wir los und erkundeten die kleine Altstadt.

Da die Geschäfte mittlerweile geschlossen hatten, waren wir damit sehr schnell durch. Allerdings hatten wir einige nette Fotomöglichkeiten im Hafen.

Unser Abendessen nahmen wir im Wheelhouse Restaurant ein. Da wir hier am Pazifik sind, mussten wir natürlich Fisch essen. Zu Fisch passte Weißwein und so wurde das Essen etwas teurer als geplant. Ab und an muss man sich das aber gönnen. Die meiste Zeit kochen wir selbst und sparen dadurch den einen oder anderen Dollar.

Wieder zurück im Mausmobil hatten wir keinen großen Antrieb mehr zu Unternehmungen. Nachdem wir uns noch die Nachrichtensendungen aus Deutschland angesehen hatten, gingen wir müde und satt zu Bett.

 

Donnerstag, 18. April 2024

Bandon (OR) - Dunes City (OR)

105 km

Wider Erwarten war die Nacht doch relativ ruhig geblieben. So hatten wir gut ausgeschlafen und standen zeitig auf.

Nachdem wir unser Mausmobil hergerichtet hatten, fuhren wir in den sonnigen Tag hinein. Unser erstes Ziel war das Umpqua River Lighthouse. Dieses wurde neu errichtet, nachdem der erste direkt am Ufer gelegene Turm durch Naturgewalten zerstört worden war. Aufgrund der vielen Sandbänke und Felsenriffe wurden an der Küste von Oregon ab 1850 mehrere Leuchttürme errichtet, um die Schifffahrt zu sichern. Der Umpqua Leuchtturm ist einer von diesen und kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Wir holten uns deshalb zwei Karten und wurden von einem sehr netten älteren Herrn über den Leuchtturm und seine Geschichte informiert. Highlight der Führung war die begehbare Fresnel-Linse. Über eine Leiter konnten wir direkt in das Innere klettern. Das sonnendurchflutete bunte Glas war herrlich anzusehen.

Ursprünglich sollte die Führung übrigens 45 Minuten dauern. Da wir mit dem sympathischen Herrn aber über alle möglichen Themen ins Gespräch kamen, waren es am Ende 1,5 Stunden. Insbesondere gab er (selbst Besitzer eines allerdings doppelt so großen Wohnmobils) uns bezüglich unserer weiteren Route viele Tipps. Würden wir diese alle befolgen, würden wir den Rest unserer Reise in Oregon verbringen.

Nach unserer Mittagspause mit Blick auf dem pazifischen Ozean fuhren wir zu den Oregon Dunes. Vom Highway 101 bogen wir hinter Reedsport ab und gingen den Oregon Dunes Trail. Dieser führt über mehr als 7 km durch die Dünen, den Küstenwald sowie den Sandstrand. Wir gingen die gesamte Strecke barfuß. Im Wald war das zwar aufgrund der vielen Tannennadeln und harten Gräser nicht immer ganz schmerzfrei, aber der warme Dünensand entschädigte uns. Am Strand angekommen, trauten wir uns sogar bis zu den Knien in das kalte Pazifik-Wasser. Da gerade ablaufendes Wasser war, konnten wir auf dem festen Sandstrand gut laufen. 

In den Dünen fiel uns das Gehen wieder schwerer, da wir im tiefen Sand nicht so schnell vorwärts kamen. Zudem wartete auf uns, kurz vor Ende der Tour, noch eine kräftige Steigung die Sanddünen hinauf.

Nach über 2 Stunden waren wir wieder am Mausmobil angekommen und stärkten uns erst einmal mit kühlen Getränken.

Auf dem Highway 101 entdeckten wir schon wenige Meilen später einen Hinweis zur Carter Lake Boat Ramp. Diese lag etwas versteckt neben dem Highway. Kurz entschlossen stellten wir uns dort für die Nacht hin. Nach dem Abendessen aktualisierten wir unseren Reiseplan aufgrund der heute erhaltenen Informationen. Und damit endete ein sehr interessanter, sportlicher und sonniger Tag.

 

Freitag, 19. April 2024

Dunes City (OR) - Depoe Bay (OR)

128 km

Auf unserem kleinen versteckten Übernachtungsplatz blieben wir die ganze Nacht über ungestört. Auch am Morgen nach dem Aufstehen tauchte kein Auto auf. Der Blick aus dem Wohnmobil auf den glasklaren See und die sich darin spiegelnden Bäume war einfach traumhaft.

In Florence machten wir unseren ersten Zwischenhalt, da wir in der Karte von einem Exploding Whale Memorial Park gelesen hatten. Diese Bezeichnung machte uns natürlich neugierig. Groß war unsere Enttäuschung, als wir dort ankamen: Dieser Park bestand lediglich aus einem Stück Wiese und einer Bank. Warum dafür der Begriff eines explodierenden Wales herhalten musste, erschloss sich uns nicht. Wir fuhren deshalb umgehend weiter zu den Sea Lion Caves. Diese befinden sich direkt am Highway 101. Nach eigenen Aussagen sind sie die größten Meereshöhlen in den USA, in denen Seelöwen beobachtet werden können. Nachdem wir 35 $ Eintritt bezahlt hatten, gingen wir zunächst zum Aussichtspunkt. Von dort hatten wir einen guten Blick auf einen tief unter uns liegenden Strandabschnitt, auf dem sich viele dieser Tiere aufhielten. Anschließend fuhren wir mit dem Aufzug in die Höhle hinab. Die Höhle wird von Meerwasser durchspült und beherbergt jede Menge der ganz schön lauten Tiere. Da die Lichtverhältnisse in der Höhle allerdings nicht besonders gut und die Seelöwen relativ weit weg sind, war es schwierig, schöne Fotos hinzubekommen. 

Zum Glück hatten wir unser Teleobjektiv dabei und konnten dank einer hohen ISO-Zahl halbwegs brauchbare Bilder machen.

Nur wenige Kilometer weiter besichtigten wir das Heseta Head Lighthouse. Dieses ist der Zwilling des Umpqua River Lighthouse, welches wir gestern besichtigt hatten. Im Gegensatz zu diesem kann das Heseta Lighthouse allerdings nicht bestiegen werden. Wir erfuhren dennoch vieles über die Geschichte sowie die Lebensbedingungen der hier lebenden Menschen vor 1940. Erst ab diesem Zeitpunkt gab es Elektrizität und die Küstenstraße wurde gebaut. Davor mussten die Menschen die Ebbe abwarten, um dann über die trockengefallenen Sandbänke in die Stadt Florence zu fahren. Dort mussten sie über Nacht bleiben, um wieder Niedrigwasser für die Rückfahrt zu haben. Was sind wir froh, im Hier und Jetzt zu leben.

Entlang einer traumhaft schönen Küste fuhren wir weiter nach Newport. Hier konnten wir unser Mausmobil fast direkt in der historischen Altstadt abstellen. Nachdem wir uns mit leckeren Fisch-Sandwiches gestärkt hatten, erkundeten wir den Bereich des Hafens. Unüberhörbar bellten hier die ganze Zeit die Seelöwenmännchen. Es war lustig, diesen Tieren zuzuschauen, wie sie versuchten, auf einer kleinen Plattform einen Platz für den Mittagsschlaf zu bekommen. Teilweise lagen sie mehrfach übereinander.

Immer, wenn eines der Tiere sich bewegte, führte dies zu einem großen Aufruhr. Die Kolonie hier besteht nur aus männlichen Tieren, die im Juli nach Kalifornien schwimmen. Die weiblichen Tiere bleiben das ganze Jahr über in Kalifornien. Im August kehren die Männer allerdings wieder hierher zurück. Somit haben die Bewohner dieser Stadt lediglich im Juli Ruhe vor diesen lautstarken Gesellen.

Nachdem wir noch bei Walmart eingekauft hatten, fuhren wir hinter der Stadt auf den Boiler Bay State Scenic Viewpoint. Hier stellten wir uns zusammen mit anderen Wohnmobilen für die Nacht hin und hatten einen perfekten Blick auf den Pazifik sowie später den Sonnenuntergang.

Nach dem Abendessen und Schreiben des Tagebuchs schauten wir noch die aktuelle Folge der HEUTE-SHOW an.

 

Samstag, 20. April 2024

Depoe Bay (OR) - Salem (OR)

111 km

Außer dem Rauschen des Meeres störte nichts unsere Nachtruhe. Gut ausgeschlafen frühstückten wir und konnten bei strahlendem Sonnenschein auf den Pazifik blicken.

Auf dem Weg zu unserem Tagesziel Salem konnten wir unterwegs gratis unser Abwasser entleeren. Oregon scheint ein Herz für Camper zu haben: An vielen schönen Plätzen wird es geduldet, dass man über Nacht steht. Bei Walmart bekommt man sogar auf Wohnmobile abgestimmte Pflegemittel (zum Beispiel von Thetford). Dieses Angebot hatten wir in anderen Bundesstaaten so noch nicht erlebt.

In Salem angekommen, stellten wir uns auf den großen Parkplatz bei der katholischen Sankt Josefskirche hin. Ähnlich wie in Sacramento können wir hier auch über Nacht stehen bleiben und müssen lediglich die Parkgebühr bezahlen.

Da heute Markttag ist, gingen wir das kurze Stück zum Marktplatz. Für unser Abendessen fanden wir dort ein sehr leckeres Brot.

Der nächste Besichtigungspunkt war das Oregon State Capitol. Im Gegensatz zu anderen hat dieses keine klassische Kuppel, sondern erinnert im Baustil eher an die Bauhaus-Zeit. 

Leider wird es gerade bis 2025 renoviert, so dass weder innen eine Besichtigung möglich war und außen Bauzäune und Kräne die Sicht einschränkten. Außerdem hatte sich der Himmel bewölkt, so dass die helle Fassade und die goldene Figur auf der Kuppel vor dem grauen Himmel erst recht nicht wirkten.

Als nächstes Ziel hatten wir uns das Willamette Heritage Center vorgenommen. Hierher sind mehrere alte Gebäude umgesetzt worden, die an das Oregon im 18. Jahrhundert erinnern. Nach einem Rundgang stärkten wir uns im dortigen Restaurant. Da wir heute nicht mehr fahren müssen, gab es dazu leckeres Bier vom Fass.

Nach dem Mittagessen gingen wir das kurze Stück zum Deepwood Museum & Gardens. Auch wenn das Haus bereits geschlossen war, so konnten wir es dennoch von außen besichtigen und den Garten durchstreifen.

Mehr Glück hatten wir anschließend beim Bush House Museum. Hier kamen wir gerade rechtzeitig zur letzten Führung des heutigen Tages. Die Führungen sind kostenlos. Man muss sich dazu allerdings im Museum Karten holen. Unsere Führerin Diane verstand es, uns die Geschichte des Hauses auf unterhaltsame Art nahe zu bringen. Als Historikerin konnte sie dazu alles fundiert erklären. Da wir nur eine kleine Gruppe waren ging sie ausführlich auf alle Fragen ein. So wurde aus der geplanten 45-minütigen Führung eine fast 2-stündige. Als wir nach der Tour mit ihr alleine waren, konnten wir uns mit ihr noch über alle möglichen Themen austauschen. Dabei stellten wir fest, dass die Probleme in den USA ähnlich den Problemen in Deutschland sind.

Mittlerweile war es Abend geworden und wir gingen zum Mausmobil zurück.

Nachdem Abendessen spielten wir noch etwas Karten und beendeten damit diesen sehr interessanten Tag.

 

Sonntag, 21. April 2024

Salem (OR) - Multnomah Falls (OR)

158 km

Die Sonne schien vom blauen Himmel und holte uns schnell aus dem Bett. Nach dem Frühstück ging der Greyhound in die nebenanliegende katholische Kirche zum Sonntagsgottesdienst und die Greyhoundin durchstreifte Salem auf den Spuren der gestrigen Besichtigung, um noch einmal die Bilder mit einem blauen Himmel und Sonne aufzunehmen.

Anschließend fuhren wir zum Gordon Haus. Dies ist das einzige Haus, welches der Architekt Frank Lloyd Wright in Oregon „gebaut“ hat. 

Ursprünglich stand das Haus am Fluss, wurde allerdings später hierher umgezogen, da die neuen Eigentümer des Geländes kein Interesse an dem Haus hatten. Dieses Haus ist deutlich kleiner als das Waterfall-House, welches wir in der Nähe von Pittsburgh besichtigt hatten. Ursprünglich hatte der Architekt diesen Haustyp als günstige Möglichkeit geplant, damit sich die amerikanische Mittelschicht ein Haus leisten konnte. Er nannte diesen Haustyp „Usonian“. Aufgrund der damaligen weltweiten Depression sah er die Notwendigkeit, dass diese Häuser kostengünstig in Masse hergestellt wurden. Insgesamt wurden etwa 100 Häuser dieses Typs gebaut. Allerdings erkannte der Architekt sehr schnell, dass sein Plan, kostengünstige Häuser herzustellen, nicht aufging. Vielmehr wurden es Häuser für die gehobene Mittelschicht. Selbst den damaligen Bauinteressenten dieses Hauses fehlten aufgrund von Kostensteigerungen zunächst die Mittel, um sich dieses Haus leisten zu können. Erst Jahre später, nach dem Verkauf von Land und nach dem Tod von Wright wurde das Haus anhand der vorliegenden Pläne gebaut. Im Gegensatz zum Waterfall-House, welches eine Luxusvilla war, besticht dieses Haus durch gut durchdachte Technik und intelligente Raumnutzung.

Unsere Führerin wies uns auf viele Designelemente hin, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Gebäude zogen.

Nach dieser sehr informativen Führung fuhren wir weiter zu unserem heutigen Tagesziel. Kurz vor Portland kauften wir noch ein und entsorgten unser Abwasser. Anschließend fuhren wir am Columbia River entlang zu den Multnomah Falls. Diese befinden sich direkt neben dem Highway 84. Auf einem sehr großen Parkplatz konnten wir - wie unzählige andere Besucher auch - fast neben dem Wasserfall parken. Sehr beeindruckend und fotogen stürzt hier das Wasser auf insgesamt über 600 Fuß in die Tiefe.

Davon ist allein der obere Wasserfall über 540 Fuß hoch. In den 1990er Jahren krachte ein Felsen von ganz oben in die Tiefe und erzeugte eine Wasserfontäne von über 20 m Höhe. Die Hochzeitsgesellschaft, die sich zu diesem Zeitpunkt gerade auf der Besichtigungs-Brücke befand, wurde total durchnässt. Wir hatten Glück, denn bei uns blieben alle Felsen dort, wo sie waren.

Nachdem wir genügend gesehen hatten, fuhren wir ein kleines Stückchen auf dem Highway 84 Richtung Portland und stellten uns auf den Parkplatz beim Dalton Point. Wir haben zwar den Highway 84 in Hörweite, aber den Columbia River direkt vor unserem Mausmobil.

Nach dem Abendessen lasen wir noch etwas und beendeten damit diesen interessanten Tag.

 

Montag, 22. April 2024

Multnomah Falls (OR) - Astoria (OR)

195 km

Nach einer relativ ruhigen Nacht fuhren wir mit einem Einkaufsstopp direkt nach Astoria. Hier buchten wir uns in einem Campground ein, da wir unbedingt Wäsche waschen mussten. Zudem hatte unser Mausmobil eine Innenreinigung dringend nötig.

Nachdem wir alle Arbeiten erledigt hatten, überarbeiteten wir unsere Planung für die nächsten Tage. Der Wetterfrosch meinte es mit uns nicht gut und hatte eine Woche lang Regen vorhergesagt.

Zum Abendessen belohnten wir uns mit selbst gemachter Pizza Hawaii. Dazu gab es Rotwein. Anschließend beendeten wir diesen Tag mit einem Nürnberger TATORT („Hochamt für Toni“).

 

Dienstag, 23. April 2024

Astoria (OR) - South Bend (WA)

150 km

Wir hatten damit nicht gerechnet, aber die Sonne weckte uns schon wieder! Wir änderten deshalb unsere Planung und ließen uns Zeit bei den Sehenswürdigkeiten in dieser Region. Unser erster Weg führte uns zum Lewis & Clark NHP. Dieser Park ehrt die Leistung der beiden Explorer, Nordamerika nach dem Kauf von Louisiana durch die USA durchquert zu haben. Sie hatten es geschafft, nach über zwei Jahren von St. Louis am Missouri aus den Pazifik zu erreichen. Darüber informierte eine Ausstellung im Visitor-Center. Zudem zeigten zwei Filme auf, mit welchen Schwierigkeiten diese Expedition zu kämpfen hatte. Bemerkenswert war, dass Lewis und Clark im Gegensatz zu Expeditionen von spanischen Eroberern auf Zusammenarbeit mit den an der Strecke lebenden Indianern bedacht waren. Dies zahlte sich für sie unter anderem dadurch aus, dass sie Pferde beziehungsweise Kanus und sonstige Hilfe für die Tour bekamen.

Nach diesem eher theoretischen Teil besichtigten wir das nachgebaute Fort Clatsop.

Sehr beeindruckend fanden wir, dass die Teilnehmer der Expedition dieses Fort innerhalb von drei Wochen bei strömendem Regen gebaut hatten.

Nachdem wir genug über die Expedition erfahren hatten, fuhren wir in Richtung Fort Stevens SP zu den Resten des Wracks der „PETER IRENDALE“. Dieser Segler war im Jahr 1906 an der Küste gestrandet und später bis auf den Bug demontiert worden. Interessant fanden wir ein Foto aus dem Jahr 1961, auf dem der Bug noch einen Bugsprit hatte. Dieser ist im Laufe der Jahre verschwunden. Aufgrund der Naturgewalten wird das Wrack wahrscheinlich immer mehr verschwinden.

Nach diesem kurzen Abstecher führte uns unser nächster Weg zur Astoria Column. Diese Betonssäule stellt auf vielen Bildern die Entstehung des Staates Oregon dar. Als besonderen Spaß kann man dort für einen Dollar einen kleinen Flieger aus Balsa-Holz kaufen, den man von der Spitze des Turms werfen kann. Unserer flog leider nicht besonders weit. Wir sammelten ihn deshalb wieder ein.

Nachdem wir die tolle Aussicht genossen hatten, stärkten wir uns mit einem Mittagessen im Mausmobil.

Anschließend fuhren wir über die Brücke hinüber in den Bundesstaat Washington. Unser Ziel war der Leuchtturm am Cape Disappointment. Offiziell war der Parkplatz dort für Wohnmobile gesperrt. Wir ignorierten aber dieses Schild, da wir ja nach hiesiger Auffassung eher ein Van und kein Wohnmobil sind. Auch wenn der Leuchtturm nicht weit entfernt war, so mussten wir aufgrund einer Bucht einen größeren Umweg laufen. Bei dem schönen Wetter machte uns dies allerdings nichts aus.

Wieder zurück beim Mausmobil, fuhren wir noch zum North Head Lighthouse. Dieser Leuchtturm war deutlich leichter zu erreichen, da der Parkplatz fast in Sichtweite des Leuchtturmes liegt. Auch war der Leuchtturm wesentlich besser in Schuss als der vorherige.

Das liegt wohl daran, dass die ehemaligen Gebäude für den Leuchtturmwärter und seinen Stellvertreter heute als Hotel genutzt werden.

Über Harvest Hosts hatten wir in South Bend eine Brauerei ausfindig gemacht. Auf unsere Anfrage bekamen wir auch sofort eine positive Rückmeldung. Nachdem wir dort angekommen waren, konnten wir den Abend bei Pizza und Bier abschließen. Und damit endete ein sehr schöner Tag unserer Reise.

 

Mittwoch, 24. April 2024

South Bend (WA) - Olympia (WA)

109 km

Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir nach Olympia, der Hauptstadt des Bundesstaates Washington. Unterwegs konnten wir an einer perfekt ausgebauten Dumping-Stelle unser Abwasser und die Toilette leeren sowie Frischwasser bunkern. Dies alles war gratis. Ein sehr schöner Service, von dem sich unsere Heimatstadt Bonn eine dicke Scheibe abschneiden könnte.

In Olympia angekommen, fuhren wir direkt zum Kapitol.

Hier fanden wir sofort einen Parkplatz. Die Parkgebühren werden stundenweise abgerechnet. Der Zeitraum von 17:00 Uhr bis 7:00 Uhr am nächsten Morgen ist kostenfrei. Auf unsere Nachfrage bei einem State Patrol Officer, ob wir auch über Nacht stehen bleiben können, sah er keine Schwierigkeiten.

Für die kostenlose Führung um 12:00 Uhr durch das Kapitol waren wir etwas zu früh, weshalb wir uns zunächst auf eigene Faust umsahen. Aufgrund des vielen Marmors wirkt es sehr edel und bombastisch.

Auch die unzähligen Tiffanyleuchter tragen dazu bei. Der zentrale Leuchter beispielsweise ist 5 Tonnen schwer, fasst mehr als 200 Glühlampen und ist der größte Kronleuchter, den die Tiffany Studios in New York gefertigt haben.

Punkt 12:00 Uhr begann unsere Führung. Unsere Führerin, eine sehr lebendige Person, erklärte den prachtvollen Bau sehr ausführlich. Unter anderem wies sie darauf hin, dass die Kuppel aus Ziegeln und Sandstein gemauert wurde und damit die höchste gemauerte Kuppel in Nordamerika ist. Insgesamt misst diese vom Boden bis zur Spitze etwa 87 m. Nach der Fertigstellung dieses Kapitols wurde kein weiteres Kapitol in den USA im klassischen Stil erbaut.

Am Ende dieser sehr informativen Führung meldeten sich unsere Mägen. Also stärkten wir uns zunächst in unserem Mausmobil. Anschließend gingen wir zum Governors Mansion. Dieses kann nur in den ersten beiden Wochen im Monat, jeweils mittwochs, besichtigt werden. Aufgrund der vielen Bäume und Büsche sahen wir wenig von dem Gebäude und gingen deshalb gleich weiter zum Tivoli-Brunnen.

Dieser ist eine Kopie des Brunnens im Tivoli-Park in Kopenhagen. Leider hatten wir keinen blauen Himmel, weshalb die Fotos im Außenbereich nicht so schön leuchteten.

Auf dem Weg in die Stadt kamen wir noch am ehemaligen Kapitolgebäude vorbei. Dieses beherbergt heute eine Verwaltung und kann nicht besichtigt werden.

Von der historischen Innenstadt waren wir enttäuscht, denn alles wirkte etwas heruntergekommen. Zudem lockten uns auch keine Geschäfte an. Für eine Pause setzten wir uns in ein einen Espresso-Shop. Der Espresso sah zwar sehr lecker aus, erwies sich allerdings als ziemlich saures Getränk. Ohne eine ausreichende Menge Zucker war er für uns nicht trinkbar (Normalerweise trinken wir Espresso immer ohne Zucker). Zudem war das dazu gereichte Wasser mit Kohlensäure versetzt und schmeckte fürchterlich.

Im Internet hatten wir etwas über bemalte Bahnschwellen gelesen. Diese befinden sich am Ende des historischen Viertels. Wir gingen das kurze Stück dorthin. Aber auch hier machte uns der graue Himmel einen Strich durch die Rechnung. Die Farben wirkten einfach nicht.

Für den Rückweg zum Kapitol wählten wir den Weg durch den Park.

Nach dem Abendessen ging die Greyhoundin noch einmal vor die Tür, um einige stimmungsvolle Bilder zu machen.

Als sie wieder zurück war, klopfte es kurze Zeit später an unserer Tür: Zwei Polizeibeamte standen da und erklären uns, dass wir hier nicht über Nacht stehen dürfen. Als wir ihnen erklärten, dass uns heute ein State Patrol Officer des Governor Mansion die Erlaubnis gegeben hatte, waren sie zunächst etwas verwirrt. Aber anscheinend lag dieser falsch, denn die Zuständigkeit in dieser Straße liegt bei der Polizei. Einer der beiden Polizisten zeigte uns danach eine nicht weit entfernte Stelle, wo wir über Nacht stehen können. Hier stehen wir zwar am Straßenrand, aber für die Nacht reicht es.


Donnerstag, 25. April 2024

Olympia (WA) -