Loire & Bretagne mit dem Liegerad 2012

Im eiskalten Keller des alten Schlosses fragen wir uns, ob das wirklich der Urlaub ist, den wir uns vorgestellt haben. Außer kahlen muffigen Mauern umgibt uns nichts. Und dann der Gedanke an Gespenster, die es ja in diesen Schlössern geben soll.....

Aber der Reihe nach:

Donnerstag, 10.05.2012

Nach dem Packen fahren wir gegen 12 h los. Vor uns liegen knapp 700 km. Mein Fahrrad liegt zusammengeklappt im Auto und das Liegerad von Beatrice bremst durch den Luftwiderstand hinten am Träger unser rasches Vorwärtskommen.
Die Fahrt nach Chateauneuf-sur-Loire verläuft bei angenehmen fast 30 Grad Außentemperatur problemlos. Kurz vor 20 h erreichen wir unser per Internet vorgebuchtes Hotel du Park, beziehen unser Zimmer, duschen und gehen in die Brasserie nebenan zum Essen. Die Außentemperaturen sind noch so warm, dass wir im kurzen Hemd draußen sitzen. Erst gegen Mitternacht geht unser Licht aus.


Freitag, 11.05.2012

Der Wecker holt uns um 8 h aus dem Reich der Träume. Da das Frühstück erst ab 9 h serviert wird, bauen wir die Fahrräder zusammen, packen und stärken uns dann für den Tag. Unser Auto darf kostenlos für die Dauer der Radreise auf dem abgeschlossenen Parkplatz des Hotels stehen bleiben.
Die anschließende Fahrt nach Orleans verläuft auf super Wegen meist auf dem Damm entlang der Loire. Viel Grün umgibt uns bei strahlendem Sonnenschein, aber Schlösser sind noch Fehlanzeige. Dafür ist der Radweg sehr gut ausgeschildert. Unterwegs kommt uns sogar ein Liege-Dreirad entgegen! Der Duft in der Luft ist sehr süßlich dank den vielen Blumen am Wegesrand und den Rapsfeldern.
In Orleans angekommen fahren wir erstmal zur Kathedrale, holen uns Infos in der Touristinformation, lassen unsere Räder abgeschlossen dort stehen und besichtigen zuerst die Kathedrale. Jeanne d’Arc ist hier überall präsent. Die Kathedrale ist sehr sehenswert. Groß und doch hell präsentiert sie sich uns. Anschließend laufen wir durch die Fußgängerzone zum Haus der Jeanne d’Arc, besichtigen ihr Standbild und stärken uns anschließend im Cafe „La Lutetia“ bei Cola und Baguette. Danach fahren wir weiter, aber bis zum Ortsausgang von Orleans nicht auf dem offiziellen Weg – was mit einer Matschpiste „belohnt“ wird. Nach Orleans sind wir wieder auf dem richtigen Loire-Radweg und erreichen schon bald Meune-sur-Loire. Dort besichtigen wir unser erstes Schloss für 8,50 pro Person. Die Zimmer sind ganz nett eingerichtet, auch wenn überall der Zahn der Zeit erkennbar ist. Mauerwerk blüht, Risse in den Wänden sind sichtbar und ein leicht muffiger Geruch hängt über alledem. Hübsch anzusehen ist es trotzdem und so landen wir im Laufe der Besichtigung auch in dem eingangs erwähnten kalten Keller.
Als wir wieder raus kommen, hat es sich zugezogen und die Wärme des Tages ist einem kühlen Wind gewichen. Wir fahren weiter und erreichen nach einer Tagesleistung von 69 km den Ort Beaugency. Ein bisschen müssen wir herumsuchen, bis wir das Hotel „Le Relais des Templiers“ finden. Für unsere Räder ist reichlich Platz in der Garage. Nach dem Duschen erkunden wir den Ort. Beaugency an sich ist ein altes Städtchen. Die Häuser sind zwar großteils hergerichtet, aber dennoch lässt sich ein leicht morbider Charme nicht leugnen.
Da der Wind die Tagestemperatur deutlich herunter gekühlt hat, beschließen wir, in der Pizzeria an der großen Bogenbrücke drinnen zu essen. Die Pizza ist lecker! Dazu gibt’s Wein aus Saumur – immerhin sind wir an der Loire. Nach einer abschließenden Mousse au Chocolat geht es ins Bettchen.


Samstag, 12.05.2012

Um 8 h beendet unser Wecker die erholsame Nacht. Überwiegend blauer Himmel begrüßt uns. Zuerst fahren wir auf breiten und sehr guten Wegen an der Loire lang. In St.-Dyé-sur-Loire verlassen wir die Loire, um zum Schloss Chambord mit seinen vielen Türmen zu fahren. Eine breite Allee führt uns direkt auf das Schloss zu. Ein bisschen morbide und unheimlich sieht es schon aus, wenn die Sonne hinter einer Wolke verschwindet und das Schloss im Schatten steht. Wir fahren mit unseren Rädern bis vor den Eingang und stellen sie dort ab. Danach erkunden wir die vielen Räume auf eigene Faust. In einem der Räume läuft ein Video auf Deutsch über das Schloss, seine Erbauung sowie die wechselvolle Geschichte. Beherrschend in dem Schloss ist die mächtige Wendeltreppe in der Mitte. Aufgrund des kräftigen Windes auf den Außengalerien können wir gut nachvollziehen, dass das Leben im Schloss in vergangenen Zeiten kein Zuckerschlecken war: im Winter eiskalt und im Sommer Mückenplagen. Das war damals bestimmt kein Spaß!
Weiter geht es dann auf gut beschilderten Wegen Richtung Cour-Cheverny. Dort angekommen, finden wir umgehend das Schloss Cheverny – unser Highlight des Tages! Wir merken bei der Besichtigung sehr schnell, dass es sich um ein noch heute bewohntes Schloss handelt. Überall beheizt präsentieren sich die Räume ohne Macken und Schäden. Vielmehr ist alles liebevoll eingerichtet. Lediglich die Besuchermassen stören ein bisschen. Aber wir versuchen, uns von diesen Gruppen fernzuhalten und können uns dank der deutschen Broschüre bestens zurechtfinden. Ich sage ja, es war ein Highlight und alle folgenden Schlösser werden es schwer haben, dagegen anzukommen.
Wir fahren anschließend noch weiter bis nach Chitenay, wo wir unsere Räder nach 65 km im Hotel „Auberge du Centre“ abstellen. Spontan entscheiden wir uns für diese Unterkunft zum „Schnäppchenpreis“ von 102 € (einschl. Frühstück), da es die einzige im Ort ist.
Bei strahlendem Sonnenschein bringen wir Rauchopfer und schreiben Tagebuch, waschen unsere Fahrradklamotten durch, um anschließend frisch geduscht das Abendessen zu genießen. Wir hatten es bereits bei der Buchung geahnt, dass es sich bei diesem Hotel um eine gehobenere Küche handeln muss. Da wir Halbpension gebucht haben, ist die Auswahl der einzelnen Gänge schnell erledigt. Auch den Wein von der Loire haben wir schnell gewählt, so dass wir uns entspannt auf die französische Küche freuen. Beatrice verliert dabei wieder, da sie keine Pilze mag – der Hauptgang enthält reichlich davon. So bleibt Peter schon mehr!


Sonntag, 13.05.2012

Ist es der strahlend blaue Himmel oder was veranlasst uns, nach dem Frühstück und der Klärung und Korrektur der viel zu hohen Rechnung von gestern Abend einfach das nächstbeste Fahrradwegzeichen anzusteuern? Keine Ahnung, aber nach 2 Kilometern durch bergiges Land und dem doch sehr kalten Wind ausgesetzt, sehen wir uns unsere Karte an. Dabei stellen wir fest, dass wir leider die falsche Richtung eingeschlagen haben. Also alles zurück und nach einer Fahrstrecke von insgesamt 4 Kilometern sind wir wieder am Hotel. Jetzt allerdings biegen wir auf den richtigen Weg und fahren erstmalig auch über Feldwege zu unserem ersten Ziel in Fougères-sur-Bièvre. Dort besichtigen wir die mittelalterliche Burg, welche liebevoll restauriert ist.
Nach diesem Stopp geht es weiter immer höher, bis wir kurz vor Bourré unsere Räder bergab laufen lassen können und die Spitzenleistung von über 50 Stundenkilometern erreichen. Ab jetzt folgen wir dem Lauf der Cher und erreichen schon bald Montrichard. Hier lohnt nur der Blick über die Brücke auf die Reste einer Burg. Der Wind ist deutlich wärmer als heute morgen und so genießen wir eine kleine Pause in der Sonne.
Kurz danach erreichen wir das Highlight des heutigen Tages – das Wasserschloss Chateau de Chenonceau. Immerhin eines der am meisten besuchten Schlösser Frankreichs, weshalb der Eintrittspreis auch gleich 11 € pro Person beträgt. Aber der Besuch lohnt sich! Unsere Räder schließen wir auf dem videoüberwachten Fahrradparkplatz aneinander. Sofort interessieren sich wieder Besucher für diese seltsamen Gefährte. Uns stört es nicht, denn unsere Wertsachen schließen wir in ein Schließfach.
Von der Gartenanlage genießen wir zuerst den Blick auf das Schloss, ehe wir eintreten und die einzelnen Räume besichtigen. Alles ist sehr liebevoll hergerichtet und restauriert und die Besuchermassen fallen gar nicht so auf, da sich alles zerstreut. Vor allem die großen Blumengebinde in den Räumen geben dem ganzen Ensemble ein einzigartiges Flair. In einem der Schlafzimmer duften die Blumen dermaßen stark, dass wir ganz betört den Raum genießen. Aber trotz des überbordenden Blumenschmuckes gefällt Peter das Schloss in Cheverny besser.
Danach fahren wir entlang der mäßig befahrenen D 81 nach Amboise. Einige Höhenmeter verschwinden dabei in unseren Reifen. In Amboise angekommen, finden wir auch gleich das Hotel „Le Blason“ und buchen uns für 76 € einschließlich Frühstück ein.
Nach dem Duschen erkunden wir bei strahlendem Sonnenschein, aber eiskaltem Wind Amboise. Einige hübsche Fotos gelingen uns, ehe wir uns in einem Restaurant zu Bier und Burgern niederlassen. Das ganze Gedöns mit mehreren Gängen und so ist zwar ganz nett, aber ab und zu wollen wir auch mal ganz normal essen.
Nach einigen Bieren, Burgern und Süßem gehen wir ins Hotel und schlafen.


Montag, 14.05.2012

Nach dem französischen Frühstück lassen wir unsere Radtaschen im Hotel und besichtigen das Schloss in Amboise. Die Beschreibung im Schlossprospekt ist für uns genau richtig – wichtiges ist hervorgehoben und unwichtiges in Kleinschrift angegeben. Ansonsten ist das Schloss sein Eintrittsgeld wert, denn die Räume sind hübsch eingerichtet und das damalige Leben lässt sich für uns leicht nachvollziehen. Des Weiteren ist der Blick vom Schloss einfach umwerfend.
Wir wählen auf Empfehlung unseres Bikeline die südliche der beiden Loire-Strecken, da wir keine Lust auf Berge haben. Leider werden wir bereits schon in Amboise schwer enttäuscht, denn der Radweg ist provisorischer Natur und führt uns bergauf und bergab nach Tours. Auch die Wegqualität lässt im Vergleich zur bisherigen Radstrecke arg zu wünschen übrig.
In Tours fahren wir zuerst zur Touristinformation. Die dortige Angestellte leiert allerdings nur ihr Programm herunter, sodass wir nach einer sinnlosen Tour zu einer angeblichen Gepäckaufbewahrung zur Kathedrale fahren und diese besichtigen. Die hohen Mauern beeindrucken uns sehr. Auch die bunten Fenster sind eine Besichtigung wert. Anschließend fahren wir in die Altstadt und genießen bei einem Viertel Wein und einem Crepe den schönen Sonnenschein.
Um zu unserem Ziel in Villandry zu kommen, müssen wir erstmal aus Tours herauskommen. Dank der Baustellen und des starken Feierabendverkehrs kommen wir nur langsam voran. Eine Wohltat ist deshalb der weitere Weg, nachdem wir Tours hinter uns gelassen haben.
Vorbei an grünen Feldern und immer entlang des Flusses Cher – wollten wir nicht eine Loire-Tour machen? – erreichen wir schon recht bald das Dörfchen Villandry. Dort buchen wir im Hotel „Le Cheval Rouge“ ein Zimmer. Das Mädchen von der Rezeption besteht darauf, dass ich es ansehe, bevor ich buche. Also steige ich eine alte Stiege hinauf, deren Alter nur schwer geschätzt werden kann. Auch der Flur zum Zimmer hat schon viele Jahre gesehen. Das Zimmer aber ist neu renoviert und so buche ich guten Gewissens.
Anschließend geniessen wir im Innenhof die Sonne und opfern dem Wettergott mit einem reichlichen Rauchopfer.
Nach dem Duschen erwartet uns ein fürstliches Menü für 20 € pro Person. Reichlich und sehr lecker geniessen wir die französische Küche. Nach dem tollen Essen mit dem Wein aus der Region genehmigen wir uns noch einige Pastis vor dem Hotel, ehe wir ins Bett fallen.


Dienstag, 15.05.2012

Nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffet besichtigen wir die Gärten des Schlosses in Villandry. Das Schloss selber lassen wir aus, da wir keine Lust auf Bildersammlungen haben. Die Sonne versteckt sich heute hinter vielen Wolken, aber trotzdem gelingen uns einige schöne Sonnenbilder des Gartens. Beatrice muss als Model für ein paar Blumenfotos herhalten.
Danach fahren wir durch den eiskalten Wind gekühlt weiter Richtung Azay-le-Rideau. Die ganze Zeit überlegen wir, doch besser die wärmeren Sachen anzuziehen, aber der schlecht ausgeschilderte Weg sowie die Berg- und Talfahrerei nehmen unsere Aufmerksamkeit voll in Anspruch. Aber auch diesen Abstecher vom Loire-Radweg schaffen wir und kommen leicht durchfroren beim Schloss in Azay-le-Rideau an. Zum Glück schützen wir unsere Sättel mit Überzügen, denn der Himmel hat sich mittlerweile total bezogen und wir ahnen Böses. Und tatsächlich, während wir das sehenswerte Schlösschen besichtigen, geht ein Regenschauer nach dem anderen nieder. Der kalte Wind lässt uns für die Weiterfahrt unsere Regensachen anziehen – zwar regnet es nicht mehr, aber so wir kühlen wenigstens nicht aus.
Der nächste Abstecher soll uns zum Schloss in Ussé bringen. Wir versprechen uns aufgrund der Beschreibung viel von diesem Schloss. Die erste Ernüchterung kommt beim Eintrittspreis: 12 € pro Person übertrifft alles bislang dagewesenes! Das Schloss selbst ist eine Art Disneyworld für Arme. Schaufensterpuppen in Trachten des 19. Jahrhunderts stehen in fast allen Räumen. Getoppt wird dieses Puppentheater allerdings durch die kitschige Darstellung des Märchens von Dornröschen. Zusammen mit der hollywoodmäßigen Musik fühlen wir uns nun endgütig in Disneyworld versetzt.
Wir freuen uns auf die Weiterfahrt, vor allem da der Himmel immer mehr aufreist. Nur der Wind bläst uns ganz schön ins Gesicht. Wir planen auch in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit, in Avoine ein Hotel zu suchen. Laut Bikeline soll es dort das Hotel „Les Roches“ geben. Als ich mir diese Kaschemme ansehe, kann mich auch nicht der niedrige Preis von 32 € überzeugen. Ein Rattenloch von Zimmer, Dusche und WC über den Gang und überall ein muffiger Geruch – da bleibt uns nur eines: Weiterfahren!
Aufgrund des Fehlens eines Hinweisschildes auf einen Abzweig landen wir zweimal in Savigny-en-Veron. Wir kürzen deshalb anschließend über die Landstrasse ab und suchen uns nach 66 Kilometer in Montsoreau ein Hotel. Das Hotel „Le Bussy“ hat Zimmer frei, wobei wir aufgrund des stolzen Preises von über 10 € für das Petit Dejeuner auf dieses verzichten.
Das Abendessen nehmen wir auf einer am Ufer vertäuten Peniche ein. Zu diesem Essen fällt uns nur eines ein: lecker, lecker, lecker! Dazu der gratis Blick auf die (vom wolkenlosen Himmel) sonnenbeschienene Loire, ein Wein von der Loire und abschließend zwei leckere Aperitifs – natürlich auch von der Loire. Da dürfen es dann schon fast 100 € sein, die wir für dieses fürstliche Mahl liegen lassen. Anschließend gehen wir durch den kalten Wind zurück in unser Zimmer.


Mittwoch, 16.05.2012

Wir schlafen wie die Fürsten in unserem weichen und bequemen Bett. Unsere Lust, aufzustehen, hält sich demzufolge in Grenzen. Aber wir müssen raus, denn das Kloster Fontevraud soll nicht zu lange auf uns warten. Außerdem haben wir kein Frühstück gebucht und so ist es auch der Hunger, der uns antreibt.
Die knapp 6 Kilometer zum Kloster fordern unseren leeren Magen, denn der Weg geht aufgrund des Höhenunterschiedes in die Beine. Wir trösten uns damit, dass es nachher ja wieder hinab geht.
Das Kloster selbst ist seit 1800 kein Kloster mehr gewesen, sondern erlangte als eines von Frankreichs härtesten Gefängnissen traurige Berühmtheit. Erst in den 1980er Jahren wurde der letzte Gefangene verlegt. Seitdem wird das Kloster als Begegnungszentrum genutzt.
Vor der Besichtigung stärken wir uns in der Bäckerei direkt am Kloster mit leckeren Teilchen und einem Milchkaffee. So gesättigt, laufen wir die Klosteranlage ab, wobei wir die sonnigen Teile aufgrund unserer dünnen Hemden und den kurzen Hosen bevorzugen. Wir hätten uns ja wärmer anziehen können, aber eitel und sonnenhungrig wie wir sind, haben wir uns trotz des kalten Windes sommerlich eingekleidet. Egal, wir stehen das jetzt durch! Als Besonderheit sind in der (ehemaligen) Kirche die Sarkophage von Richard Löwenherz und anderen Berühmtheiten bunt bemalt. Das haben wir so noch nie gesehen und sind dementsprechend fasziniert.
Nach diesem Kulturteil fahren wir wieder runter an die Loire und folgen dem Radweg nach Saumur. Irgendwann verlieren wir die Ausschilderung und fahren entlang der Loire auf einem sandigen Feldweg weiter. Trotz dieser Einbuße beim Fahrkomfort sind wir froh, denn der offizielle Weg hätte uns auf den Höhenweg geführt. Vielleicht wäre von dort der Blick auf die Loire besser gewesen, aber uns reicht auch unser tiefer Blick. Was uns vor allem auffällt, ist die Breite der Loire. So hatten wir uns die Loire nicht vorgestellt. Von der Berufsschifffahrt wird die Loire nicht genutzt und so präsentiert sich der Fluss als natur belassenes Gewässer.
In Saumur angekommen, buchen wir uns im B&B „Le Patio“ ein und enden nach 26 Kilometer die heutige Tour. Direkt an der Loire gelegen, haben wir ein hübsches Zimmer mit Blick auf den Fluss. Danach gehen wir in die Destillerie Combier, um dort den Besichtigungsgutschein von gestern Abend einzulösen. Die Führung ist – sagen wir mal – ganz nett, macht uns aber nicht zu Fans dieser Destillerie. Der Orangenschnaps Triple sec ist zwar ganz lecker, aber vertiefen wollen wir diese Bekanntschaft nicht.
Nach dem Einkauf für heute und morgen Abend gehen wir ins Zimmer zurück, ziehen uns warm an und laufen zur Burg hoch. Diese wird gerade unfassend renoviert, weshalb nur die Außenanlagen besichtigt werden können. Dafür kosteten die Eintrittskarten auch „nur“ 5 €! Anschließend schlendern wir bei Sonnenschein, aber mit kühlem Wind durch die Stadt. Als Highlight gönnen wir uns ein leckeres Nussteilchen, was uns aus einer Patisserie anlacht.
Wieder im B&B, bringen wir Rauchopfer und genießen anschließend unseren gekauften Rotwein aus Saumur, den Käse und das Baguette.


Donnerstag 17.05.2012

Der Himmel ist grau und es weht ein ungemütlicher Wind, als wir aufstehen. Nach dem typisch französischen Frühstück fahren wir dennoch zum Chateau de Brézé. Den Weg müssen wir uns selbst suchen, da eine Ausschilderung nicht existiert. Aber ein netter Autofahrer weist uns den Weg. Unterwegs dürfen wir die Dichtheit unserer Regenkleidung testen, denn der Himmel weint.
Das Chateau ist besonders sehenswert, da es eigentlich aus zwei Schlössern besteht: einem unterirdischen und einem überirdischen Teil. Zuerst besuchen wir die Anlage unter der Erde. Ein weitläufiges Höhlensystem wurde in den Tufffelsen gegraben, um zum einen eine Fluchtburg und zum anderen Vorratsräume für Wein und andere Produkte zu haben. Es dauert schon seine Zeit, bis wir die ganze Anlage erkundet haben. Anschließend geht es in den über dem Erdboden liegenden Teil. Hier gibt es die „üblichen“ Räume mit Teppichen, Betten und anderem Mobiliar. Als auch dieser Teil der Besichtigung erledigt ist, können wir an einer im Eintrittspreis enthaltenen Weinprobe teilnehmen. Diese beschränkt sich allerdings auf zwei verschiedene Sektsorten, die uns beide nicht gerade vom Hocker reißen.
Für den Rückweg nach Saumur wählen wir die gut befahrbare Bundesstraße und können auch hier kurz die Regendichtigkeit der Kleidung testen. Nach einem Abstecher in den Supermarkt mit seiner super leckeren Süßspeisenabteilung testen wir nach 30 Kilometer deren Produkte bei uns im Patio in der Sonne. Mit Lesen lassen wir den wettertechnisch sehr abwechslungsreichen Tag ausklingen.
Abends gibt es wieder Wein, Käse und Baguette zum Abendessen. Ok, eine Tafel Schokolade rundet das Ganze ab.


Freitag, 18.05.2012

Morgens weckt uns ein Sonnenstrahl. Soll es ein sonniger Tag werden? Nach dem üblichen französischen Frühstück merken wir, dass es zwar sonnig und der Wind wärmer als die vergangenen Tage ist, aber die Wolken sprechen eine deutliche Sprache. Wir aber sind positiv gestimmt und fahren ohne Regenkleidung los. Nach ein paar Kilometern wechseln wir sogar die langen Sachen gegen unsere kurzen Kleidungsstücke.
Das Kloster Ancienne Abbay in St. Maur ist leider auf unbestimmte Zeit geschlossen und so fahren wir weiter. Auch der Zwischenstopp in Les-Ponts-de-Cé mit seinen angekündigten sieben Brücken ist nicht so richtig spannend, weshalb wir Richtung Angers bei zum Teil heftigem Gegenwind weiter fahren. Unterwegs wird Peters Fahrrad mehrfach fotografiert; anscheinend kennt hier keiner ein solches Dreirad. Ab dem Abzweig nach Angers fahren wir auf einem natur belassenen Weg am Maine entlang. Natur pur! In Angers angekommen, gehen wir zuerst in die Touristinformation, wo uns das Hotel Iena ganz in der Nähe empfohlen wird. Der Preis stimmt und so können unsere Räder nach 68 Kilometern in der Garage des Hotels ihre wohlverdiente Ruhe finden.
Wir aber machen uns stadtfein und besichtigen als erstes die Burg. Das dortige Kleinod, ein 140 Meter langer Teppich aus dem 15. Jahrhundert ist der Höhepunkt des heutigen Tages. Der Teppich erzählt die Offenbarungen des Johannes aus der Sicht der damaligen Zeit. Einfach phantastisch, auch wenn leider schon einige Teppiche fehlen.
Danach erkunden wir das Schloss und finden hier bei starkem Wind einige schöne Flecken für Fotos.
Anschließend geht es zur Kathedrale. Diese ist ganz nett, aber im Vergleich zum Highlight Teppich kann sie nicht überzeugen.
Nach einem Bier, welches wir in einer Kneipe zu uns nehmen, um die Öffnungszeit des Burgerrestaurants abzuwarten, gehen wir noch etwas durch die Straßen der Stadt. Anschließend stärken wir uns bei Bier und Burgern, bevor wir uns bei nahezu wolkenlosem Himmel auf den Heimweg ins Hotel machen.


Samstag, 19.05.2012

Waren es zu viele Rauchopfer oder die falschen? Heute morgen jedenfalls begrüßt uns ein durchgehend bedeckter Himmel, aus dem leichter Regen fällt. Nach dem Frühstück hört wenigstens der Regen auf, sodass wir ohne Regenkleidung abfahren. Nach nicht einmal 10 Kilometern allerdings sind wir froh um unsere Regenkleidung, denn jetzt regnet es kräftig. Auch wenn es anscheinend für Liegeradler keine dichten Regenjacken gibt, so halten sie uns doch relativ warm. Selbst die von Peter neugekaufte Regenjacke von VauDe lässt am Reißverschluss das Wasser eindringen, da dieses nicht wie beim Upright-Fahrrad schräg nach unten ablaufen kann und sich auf dem Reißverschluss staut. Grundsätzlich ist Regen für Brillenträger nicht schön, denn die „Sicht“ ist doch sehr eingeschränkt. Aber wir blinzeln zwischen den Regentropfen durch und können den Radweg noch ganz gut erkennen. Apropos Radweg: Heute können wir kein Loblied auf den Loire-Radweg singen. Die ersten 20 Kilometer sind „naturbelassen“, will sagen, Schlaglöcher, Wurzelaufbrüche, grobes Kopfsteinpflaster und sandige Abschnitte. Auch bremsen uns die auch hier allgegenwärtigen Drängelgitter. Diese Dinger kommen gleich nach der beidseitig befahrbaren Kennedybrücke in Bonn – auch so ein Quatsch! Wie sollen wir „Rad reisen“, wenn wir durch diese Drängelgitter zum Schleichen verurteilt werden? Auch ärgert uns heute eine Kreuzung bei Port Girault. Aufgrund des starken Verkehrs auf der Bundesstraße stehen wir ganz schön lange im Regen, bis wir endlich loskommen.
Aber trotz des Regens gibt es auch Schönes zu berichten: In Montjean-sur-Loire wärmen wir uns in einer vollbesetzten Kneipe bei Café au lait auf, während alle Kneipengänger unsere unter dem Vordach geparkten Fahrräder ausgiebig bestaunen. Den nächsten Halt machen wir in Saint-Florent-le-Vieil an der Abteikirche. Hier muss Peter erst einmal seine Parkbremse wieder gangbar machen. Sand und Regen haben sie festsetzen lassen, was das Hinterrad nicht frei laufen lässt – abgesehen von dem schleifenden Geräusch! Neben der Abteikirche ist gerade eine Bilderausstellung. Diese nutzen wir, um uns etwas zu trocknen und aufzuwärmen. Die Abteikirche selbst ist ebenso ein sehenswertes Kleinod, auch wenn wir aufgrund unserer nassen Sachen nicht allzu lange dort verweilen. Am Ortsausgang von Saint-Florent-le-Vieil halten wir an der Kirche Notre Dame. Die ist insbesondere im Inneren sehr hübsch anzusehen, so dass sich nicht nur wegen des endenden Regens unsere Laune deutlich bessert. Die kalten Füße von Beatrice verschwinden auch dank der guten Icebreaker-Socken. Eigentlich geht es uns jetzt - bis auf die nasse Regenkleidung – wieder ganz gut.
Wir fahren bis Ancenis weiter, stärken uns mit unseren in Saumur gekauften Keksen und entscheiden dann, noch ein Stück weiter zu fahren. Kaum sind wir außerhalb von Ancenis, beginnt es wieder zu regnen. So ein Mist! Bis Oudon ist auch der Streckenzustand wieder sehr sandig und wir kommen nur schwer vorwärts.
In Oudon stellen wir fest, dass es hier kein Hotel gibt. Nach ein bisschen Suchen allerdings findet Peter eine nette Dame, die Gästezimmer einschließlich Frühstück für 40 € anbietet. So können wir unsere heute durch den Regen und die Strecke ganz schön in Mitleidenschaft gezogenen Räder nach 78 Kilometern abstellen, uns heiß duschen und trockene Kleidung anziehen. Eine Wohltat!
Anschließend gehen wir in das nahegelegene Restaurant und essen eine wirklich leckere Pizza. Mit einem Cognac mit Mandel klingt der Abend aus.


Sonntag, 20.05.2012

Grau in grau präsentiert sich der Himmel, aber – es regnet nicht! Sicherheitshalber ziehen wir dennoch die Regenklamotten an. Unsere Entscheidung ist goldrichtig – nicht wegen des Regens, sondern weil die ersten 10 Kilometer auf dem „alten“ Radweg durch meterhohes Gras verlaufen und der „Weg“ oftmals nur 80 cm breit ist. Immer, wenn uns Mountainbiker entgegen kommen, müssen wir in eben dieses –noch vom gestrigen Regen nasse – Gras ausweichen und werden entsprechend geduscht. Wären wir mal besser den neuen Radweg auf der anderen Loireseite gefahren – aber da schreckten uns die Zeichen für bergiges Gelände ab.
Nach dieser Offroadstrecke wird der Weg besser und wir kommen problemlos nach Nantes durch. In Nantes fahren wir als Erstes zum Schloss. Unsere Räder parken wir im Schlosshof neben der Toilette, geben unsere Wertsachen ab und erkunden das Schloss von außen. Innen ist alles als geschichtliches Museum hergerichtet, was uns zugegebener Maßen nicht sonderlich interessiert. Nach der Schlossbesichtigung spazieren wir zur Kathedrale. Unglaublich hoch präsentiert sich das Kirchenschiff und beeindruckt uns sehr. Danach schlendern wir durch die Altstadt und stärken uns vor der Weiterfahrt in einer Creperie.
Kaum kommen wir bei den Rädern am Schloss an, beginnt es zu regnen. Na super! Wir wollen eigentlich noch bis Painboeuf radeln, um möglichst nah an St. Nazaire heranzukommen. Die ersten Kilometer ab dem Schloss sind etwas mühsam, da wir den richtigen Weg nicht auf Anhieb finden. Dann allerdings haben wir ihn und kommen im Dauerregen flott vorwärts. In Le Pellerin nehmen wir die (kostenlose) Fähre, um auf die andere Seite der Loire zu kommen. Kaum angekommen, begrüßt uns als Erstes ein matschiger Weg. Unsere Laune geht in den Keller. Zum Glück hört diese Schlammschlacht bald auf und wir haben nur noch Regen und Gegenwind – und das für 28 Kilometer! Die Straße lässt sich gut fahren, aber wann kommen wir endlich an?
In Painboeuf suchen wir schließlich ein Hotel. Immerhin ist dies der einzige größere Ort vor St. Nazaire, da muss doch eines sein!?! Aber so sehr wir auch schauen, wir finden kein Hotel. Auch kein Gästezimmer. Nass bis auf die Haut fahren wir weiter in den nächsten Ort Corsept. Am Ortseingang sehen wir ein Hinweisschild auf Gästezimmer. Zwei Jugendliche, die wir nach einem Hotel fragen, können auch nur angeben, dass es hier kein Hotel gibt. Aber wo sind die angepriesenen Gästezimmer? Wir suchen und suchen, es regnet und windet, aber wir sehen nichts. Also beschließen wir schweren Herzens, weiter zu fahren. Bis St. Nazaire sind es ja „nur“ noch 20 Kilometer. Aber dann, lange hinter Corsept, sehen wir die ausgeschilderten Gästezimmer im „Manoir de l'Esperance“. Für uns ist auch ein Zimmer frei, aber noch nicht hergerichtet. Bis es soweit ist, wärmen wir uns an einer Tasse Tee.
Nach dem Duschen gibt es dann ein leckeres Menü, dazu Wein und anschließend einen Absacker. Jetzt vergessen wir sogar für den Moment, dass es im Zimmer keine Heizung gibt (wie auch schon bei der letzten Unterkunft ist hier auch schon Sommer befohlen). Wir wollen nur noch schnell ins Bett, da brauchen wir die Heizung nicht.


Montag, 21.05.2012

Nach dem Aufwachen checken wir schnell den Wetterbericht mittels iPhone. Bedeckt, aber trocken! Umso größer ist unsere Enttäuschung, als wir den Rolladen hochziehen – und es regnet!
Nach dem Frühstück hört es zum Glück auf. Wir fahren dennoch in Regenkleidung los, um das lästige Umziehen unterwegs zu sparen. Schon bald erreichen wir die große Brücke von St. Nazaire. Mächtig gewaltig, wie sie als eine der längsten Frankreichs so vor uns steht. Und da sollen wir hinüber?!? Zuerst allerdings fotografieren wir dieses monumentale Bauwerk, ehe wir uns an die Überfahrt trauen. Beatrice fährt vorneweg und ich sichere mit meiner breiten Kiste nach hinten ab. Dank einer Baustelle auf unserer Seite ist nicht die gesamte Steigungsstrecke nur der sonst übliche schmale Fahrradweg, sondern wir können sogar nebeneinander fahren. Dann aber ist nur noch der schmale Fahrradweg für uns frei und wir fühlen uns angesichts der dicht an uns vorbeifahrenden LKW sehr klein. Das GPS zeigt eine reine Höhendifferenz von über 60 Metern an. Beatrice fährt sehr angespannt und die Erleichterung ist ihr anzusehen, als wir endlich auf der anderen Seite ankommen.
Der weitere Weg durch das Industriegelände von St. Nazaire läuft problemlos, auch wenn der Weg nichts Sehenswertes für uns bereit hält. Und dann erreichen wir den Atlantik! Es fängt sogleich wieder an, etwas zu regnen, weshalb wir uns in eine Bar zu einem Café au lait zurück ziehen. Als es aufhört, fahren wir weiter am Strand entlang. Leider bleibt uns dieses Vergnügen nicht lange erhalten, denn bis Pornichet verläuft der Weg durch das Wohngebiet bergauf und bergab. In der Touristinformation von Pornichet buchen wir für die nächsten 3 Nächte ein Studio in einem Hotel in Strandnähe, da die Wettervorhersage Sonne für die nächsten Tage angibt.
Nach dem Einkauf im Supermarkt erhellt sich der Himmel und die Sonne lugt hervor. Wir werten das als gutes Zeichen und erfreuen wir uns erstmal an den leckeren Backwaren, die wir im Supermarkt gefunden haben.
Nach der Wäschewaschorgie von Peter laben wir uns an dem gekauften Wein, Käse, Rillette und leckerem Aufstrich aus schwarzen Oliven auf die Baguette. Abschließend gibt es noch Schokolade. Uns mangelt es an nichts!


Dienstag, 22.05.2012

Den Tag lassen wir langsam angehen, da wir heute „nur“ eine kleine Tour nach Le Croisic planen. Das Frühstück besteht aus Tee und Schokocroissants, welche wir gestern im Supermarkt mitgenommen haben.
Ein bisschen enttäuscht sind wir vom Wetter. Zwar scheint die Sonne, aber es hat immer noch viele graue Wolken und der Wind weht kräftig. Wir nehmen deshalb vorsichtshalber lange Kleidung, aber auch Fahrradsandalen mit.
Der Weg durch La Baule am Meer entlang ist einfach phantastisch. Wir auf unseren kleinen Rädern und nebenan der große Atlantik! Landseitig wird das Straßenbild von großen Wohnblöcken und Hotels beherrscht. Da schauen wir doch lieber auf das Meer hinaus.
Schon bald reißt der Himmel auf und wir ziehen seit langem wieder die Fahrradsandalen an. Peter trägt darüber hinaus nur die kurze Hose, denn die Sonne wärmt immer mehr. In Le Croisic schauen wir uns kurz den Hafen an, um anschließend in einer Creperie leckere Galettes bretonnes – Buchweizenpfannkuchen – mit Käse zu uns zu nehmen. Dazu wagen wir uns erstmalig an Cidre heran. Dieser wird hier in großen Kaffeetassen serviert – sieht für Außenstehende ganz unauffällig aus. Aus lauter Lust und Appetit essen wir noch einen Zitronencrepe und starten danach die Besichtigung des wirklich hübschen Städtchens. Peter sieht dabei sogar einige Austernkneipen, aber leider ist sein Bauch schon voll. Schade, denn eigentlich war er voller Vorfreude auf ein leckeres Austernessen. So ein Ärger! Naja, mal sehen, was der morgige Tag bringt. Vielleicht wird es nicht nur ein Strandtag.
Der Rückweg geht sehr flott, da der kräftige Wind uns entlang der sonnen beschienenen Küste treibt. Vorallem der Streamer an Peters Liegerad macht sich jetzt wie ein Segel bemerkbar.
In La Baule verliert Beatrice plötzlich Luft aus dem Vorderrad ihres Fahrrades. Wir finden nach dem Ausbau des Rades jedoch kein Loch und somit keine Ursache für diesen Luftverlust. Liegt es am französischen Ventil? Aufpumpen nutzt auch nicht viel, denn das Rad hält die Luft nicht. Also schiebt Beatrice das Rad am Strand entlang und Peter macht sich auf die Suche nach einem Fahrradladen. Die Suche kostet insgesamt 9 Kilometer, aber dann können wir einen neuen Schlauch, welcher die Luft hält, einbauen. Wir haben nur keine richtig dicht schließende Luftpumpe für diese französischen Ventile, weshalb der Reifen nicht richtig stramm aufgepumpt werden kann. Zum Glück ist der Fahrradladen in der Nähe und dort wird der Reifen fachmännisch per Druckluft wieder aufgepumpt. Wir kaufen sicherheitshalber noch eine passende und dicht schließende Luftpumpe sowie einen Ersatzschlauch mit französischen Ventilen, denn nicht auszudenken, wenn uns das auf der Rücktour passiert und weit und breit kein Laden in der Nähe ist.
Durch diese Panne kommen wir erst gegen 18 Uhr nach 54 Kilometern wieder im Hotel an. Das sonnige Wetter verspricht uns nach dieser Aufregung für morgen aber einen entspannten Tag.
Zu Abend gibt es wieder Käse, Baguette und Wein. Danach planen wir kurz den zeitlichen Ablauf der Rückfahrt nach Chateauneuf-sur-Loire und verschwinden dann in der Vorfreude auf den morgigen sonnigen Strandtag im Bett.


Mittwoch, 23.05.2012

Nach dem Hochziehen des Rolladen werden wir nicht enttäuscht: blauer Himmel und weniger Wind als gestern versprechen einen perfekten Tag.
Gefrühstückt wird das obligatorische Blätterteigteilchen. Anschließend gehen wir zum Supermarkt und kaufen für heute Abend ein.
Und dann heißt es Sonne, Strand, Meer – letzteres allerdings nur zum Anschauen, da es ganz schön „erfrischend“ ist. Blöd wie wir sind, cremen wir uns natürlich nicht ganz ein. So haben wir jeder am Nachmittag ein paar gerötete Stellen!
Peter fährt dann noch mal nach Le Croisic, um seine heißgeliebten Austern zu essen. Ein Dutzend mit einem Glas Wein kosten 15 €, da kann nicht mal der REAL mithalten! Die Hin- und Rückfahrt tobe ich mich geschwindigkeitsmäßig richtig aus und powere, was das Zeug hält. Beatrice genießt derweilen die leckeren „Schweinereien“ aus dem Supermarkt und macht einen Pflegenachmittag.
Abends unternehmen wir einen letzten Strandspaziergang und gehen barfuß durch den warmen Sand. Dabei läuft uns eine giftgrüne Eidechse mit noch grüneren Punkten (fast) über die Füße.
Anschließend heißt es Bier, Käse, Brot, Tomaten und Erdbeeren – Abwechslung muss ja mal sein!


Donnerstag, 24.05.2012

Und schon wieder wachen wir im Paradies auf. Die Sonne lacht vom Himmel, der Wind ist lau und wir freuen uns auf unsere heutige Etappe. Beatrice leidet zwar unter der gestrigen Sonnenbestrahlung auf ihren Rücken, aber im Liegefahrrad ist alles halb so schlimm.
Bei der Hotelabrechnung wird uns die Extrareinigung des Geschirrs nicht in Rechnung gestellt, obwohl dies im Zimmerprospekt so stand. Wir beschweren uns nicht.
In St. Nazaire trinken wir in der Sonne einen Cafe-au-lait. Der Besitzer des Büdchens am Meer holt uns sogar extra Croissants aus der nahegelegenen Bäckerei! Wir genießen den Urlaub!
Danach geht es wieder über die große Brücke von St. Nazaire, aber diesmal im Sonnenschein. Peter fotografiert dabei wie wild, denn dieser Moment der Überfahrt ist einfach unwiederbringlich.
Nach der Brücke halten wir noch einen Fotostopp ab, um dieses monströse Bauwerk mit den davorliegenden Fischerhäuschen abzulichten.
Der folgende Weg nach Painboeuf ist ereignislos, wenn man von der tollen Sonne und der Wärme absieht. In Painboeuf angekommen, stärken wir uns in der Kneipe an der Hauptstrasse mit Salat und Cola, ehe wir uns auf den langweiligen Teil der Tour nach Le Pellerin machen. Dabei weht der Wind uns entgegen und nicht wie im Bikeline angekündigt von hinten. Naja, vielleicht ändert sich das noch.
In Le Pellerin angekommen, stellen wir fest, dass das Hotel „La belle Epoque“ jetzt „L’Esplanade“ heißt. Ein Schild in der Eingangstür gibt an, dass erst ab 18 Uhr jemand für das Hotel ansprechbar sein wird. So warten wir die zwei Stunden mit Rauchopfern ab. Stutzig werden wir erst, als zwei weitere Pärchen ankommen und angeben, bereits ein Zimmer vorgebucht zu haben. Wir sehen uns schon auf der Weiterfahrt, von wegen ausgebucht und Pfingstwochenende und so. Als um 18 Uhr das Besitzerehepaar kommt, sind unsere Zweifel jedoch sofort zerstreut, denn wir bekommen ein Zimmer. Nur unsere Fahrräder müssen wir noch zwei Kilometer in die Garage des Hotelbesitzers bringen. Beatrice muss deshalb noch mal richtig den Berg hoch radeln, ehe auch für sie die Dusche läuft.
Frisch duftend gehen wir auf der Suche nach einem Geldautomaten durch das Dörfchen Le Pellerin, ehe wir uns dann vorm Hotel zu einer Pizza und leckeren Getränken nieder lassen. Anschließend fallen wir sonnengetränkt und wohl genährt ins Bett.


Freitag, 25.05.2012

Früh, vielleicht viel zu früh (halb 8) geht unser Wecker, denn die Frühstückszeiten enden bereits um 9 Uhr. Aber der Sonnenschein lockt uns auch so aus dem Bett. Nach dem Frühstück fährt uns der Hotelbesitzer zu unseren Rädern. Bepacken der Räder und die letzte Visitenkarte des Hotels für Beatrice abgreifen sind eines und schon stehen wir an der Fähre, um über die Loire bzw. den hiesigen Meeresarm über zu setzen. Kurz hinter der Fähre fotografieren wir noch ausgiebig ein Haus, welches die Strömung mitgenommen hat und machen uns auf den Weg nach Nantes. Den Moloch durchfahren wir relativ problemlos, da ein Teil des Fahrradweges auf der Busspur verläuft und wir so genug Platz haben.
Irgendwann haben wir Nantes hinter uns gelassen und sind wieder im Bereich der Loire. Die Sonne brennt vom Himmel und es ist heiß. Selbst der Gegenwind schafft keine Erleichterung. Und sosehr wir auch schauen, es gibt keine Kneipe am Wegesrand, um unseren Durst zu löschen. So bleibt uns nur, unsere Wasserflaschen leer zu trinken.
Um die angepriesene Aussicht über die Loire zu genießen, fahren wir den Berg nach Champtoceaux hoch. Ja, es stimmt, der Ausblick ist wirklich schön, aber das bedeutete auch, über einen Kilometer stramm den Berg hoch zu fahren. Wir beschließen deshalb, uns – einmal hier oben angekommen – zu stärken. Cola, Wasser und belegte Brote mit Rilette bringen unsere Lebensgeister wieder auf Vordermann. Auch die Waschmöglichkeit in der Toilette der Gaststätte nutzen wir gerne, denn verschwitzt und mit Staub bedeckt essen wir nicht gerne. Makaber ist nur, dass neben der Kneipe die Kirche ist, wo gerade keine 10 Meter von uns entfernt ein Sarg in die Kirche getragen wird. Die Trauergemeinde und selbst der Ministrant sind allerdings nicht wie bei uns üblich in schwarz gekleidet, sondern haben Freizeitdress an.
Die restlichen 10 Kilometer bis Ancenis kennen wir schon von der Hinfahrt. In Ancenis suchen wir zuerst die Touristinformation auf. Dort empfiehlt man uns das Hotel „Akwaba“ als einziges ortsansässiges Hotel. Der Preis stimmt, und so können unsere Räder nach 67 Kilometer zum Teil sehr staubige Piste ihre Ruhe haben. Peter ölt und reinigt erstmal die Ketten und Schaltungen, denn der Sand und Staub der vergangenen Tage fordert seinen Tribut.
Nach dem Duschen und Durchwaschen der Fahrradkleidung gehen wir zuerst zu Lidl (!), um Getränke für die Weiterfahrt zu kaufen. Anschließend erkunden wir Ancenis. Das Schloss kann aufgrund Renovierungsarbeiten nur von außen besichtigt werden. Trotzdem ist der Stadtrundgang sehr nett. Hoch gestimmt trinken wir noch einen Kir in einer Bar und genießen die Sonne. So ist Urlaub, wie wir ihn uns vorstellen.
Nach diesem Absacker gehen wir ins hoteleigene Restaurant und lassen es uns gut gehen. Um eine erholsame Nacht zu haben, lassen wir das Fenster sperrangelweit auf.


Samstag, 26.05.2012

Morgens wecken uns Vogelstimmen – und WDR2 per Internetradio. Schon eine feine Sache, überall auf der Welt ganz leicht und vor allem kostenlos mit daheim verbunden zu sein.
Frühstück gibt es als Buffet und das bedeutet für uns immer reichlich zulangen, denn wohl gestärkt fährt es sich einfach besser.
Die Strecke zu unserem heutigen geplanten Ziel in Bouchemaine kennen wir schon von der Hinfahrt vor einer Woche. Was wir aber nicht kennen, ist der dazu gehörende Sonnenschein. So genießen wir die Strecke durch die grüne Flusslandschaft im herrlichsten Sonnenschein. Leider finden das warme Wetter auch die Mücken toll, denn überall, wo wir anhalten, fallen sofort Schwärme dieser Plagegeister über uns her.
Bei der Vorbeifahrt am Café in Montjean-sur-Loire erkennt uns ein Gast von unserem damaligen Stopp im Regen wieder und freut sich mit uns über das schöne Wetter. Ach ja, das Leben ist herrlich – nur die Mücken nicht.
In Savennieres holen wir den noch fehlenden Abstecher auf die Insel Béhuard nach. Ein sehr hübsches kleines Dörfchen erwartet uns. Aufgrund des sonnigen Wetters beschließen wir, erstmal ein Eis auf die Hand zu holen. Solchermaßen gestärkt, besichtigen wir die kleine Kirche und lassen uns im dazugehörenden Kirchenshop von der älteren Verkäuferin noch einiges über den Ort in langsam und deutlich gesprochenem Französisch erklären. Anschließend fahren wir noch eine Runde über die Insel, ehe wir wieder dem Loire-Radweg folgen.
Der Himmel bewölkt sich und das angekündigte Gewitter scheint sich heute noch entladen zu wollen. Das merken wohl auch die Mücken und fallen gerade an Steigungsstellen über unsere schweißnassen Körper her. Wir können nicht fliehen und in Anbetracht unserer langsamen Geschwindigkeit bergauf und des fehlenden Fahrtwindes sind wir den Plagegeistern schutzlos ausgeliefert. Wer das Viehzeug bloss erfunden hat!
In Bouchemaine angekommen, erklärt uns der Besitzer des Hotels, dass geschlossen sei. Ob wegen Pfingsten oder warum überhaupt, können wir nicht klären. Er verweist uns nach Les-Ponts-de-Cé, wo angeblich Hotels frei wären. Wir überlegen kurz, ob es nicht besser wäre, aufgrund des wahrscheinlich größeren Angebotes an Hotels nach Angers zu fahren, fahren dann aber doch nach Les-Ponts-de-Cé, da wir den Umweg nach Angers sparen wollen.
In Les-Ponts-de-Cé angekommen, folgen wir dem einzigen Hinweisschild auf ein Hotel namens „Le Bosquet“. Als wir es nach unserer heutigen Tagesetappe von 75 Kilometer endlich finden, erklärt mir der Besitzer, dass leider alles ausgebucht ist. Nein, auch sonst gebe es in Les-Ponts-de-Cé kein weiteres Hotel. Nur in Angers könnten wir unser Glück versuchen. Na toll, und die Gewitterwolken werden auch immer größer – und die Mückenschwärme finden unsere Stopps auch toll!
Also fahren wir Richtung Angers. Unterwegs entdecken wir einen Hinweis auf das Hotel „Kyriad“ und fahren dorthin. Auch dort ist alles ausgebucht, aber auf meine Bitte hin ruft die Dame des Hotels die umliegenden Hotels nach freien Zimmern an. Im Hotel „Le Bosquet“ – also dort, wo wir vor etwa 4 Kilometern waren – ist ein Zimmer frei und wird für uns reserviert. Wir radeln also wieder dorthin und bekommen unterwegs ein paar dicke Regentropfen ab. Nicht schlimm, denn es sind nur ein paar.
Beim Hotel „Le Bosquet“ wieder angekommen, erklärt man uns, dass nach unserer Abfahrt ein Gast angerufen hatte und sein reserviertes Zimmer zurück gegeben hatte. Deshalb ist für uns jetzt doch eines frei. Naja, wir glauben das jetzt einfach mal. Beatrice ist heilfroh um das Ende der heutigen Etappe. Der Heuschnupfen und die damit verbundenen tränenden Augen machen ihr arg zu schaffen.
Wir stellen unsere Räder nach 83 Kilometern in die Garage des Hotels, duschen und öffnen mutig die Fenster, um etwas Luftbewegung im Zimmer zu haben. Die Plagegeister bekommen das zum Glück nicht mit, denn außer Frischluft kommt nichts ins Zimmer.
Das abendliche Menü ist nicht schlecht, wenn man von dem Preisschild in Beatrice’ Haseneintopf absieht.
Anschließend schauen wir noch ein bisschen Eurovision Song Contest. Obwohl wir die Fenster geöffnet haben, ist es uns warm und wir schlafen erst am


Sonntag, 27.05.2012

gegen 1 Uhr ein. Dennoch bleibt es dabei, dass der Wecker uns um 8 Uhr wecken soll.
Wir sind schon davor wach und hören im WDR2, dass Schweden den ESC gewonnen hat. Deutschland wurde 8. von 26 Startern.
Das Frühstück ist typisch französisch, sodass wir mit viel Süßkram im Bauch uns auf den Weg machen. Der Himmel zeigt Wolken und es weht ein bisschen Wind, aber kalt ist es nicht.
Eigentlich wollten wir heute nur bis nach Gennes radeln, um die Rückfahrt nach Chateauneuf-sur-Loire in mehr oder weniger gleichmäßige Strecken einzuteilen. In Gennes angekommen, beschließen wir bei einer Cola in einer Bar, heute bis Montsoreau zu fahren, um damit ggf. die Möglichkeit zu haben, von Chateauneuf-sur-Loire aus das Schloss in Sully-sur-Loire zu besichtigen. Während wir die Strecke planen, bekommen wir mit, wie in einem Auto keine 10 Meter von uns entfernt zwei Hunde toben und bei jeder Hundesichtung beginnen, die Seitenscheiben herunter zu drücken. Dabei bellen die beiden großen Hunde wie verrückt. Fasziniert schauen wir dem Spektakel zu. Beatrice erschreckt sich allerdings zu Tode, als hinter ihr das Herrchen der beiden Hunde ankommt und in einer tiefen Stimme irgendetwas Unverständliches brummelt. Zum Glück fährt er danach mit seinen Hunden weg und wir können uns wieder auf die Routenplanung konzentrieren.
Da wir keine Lust auf irgendwelche bergigen Strecken haben, sondern lieber an der Loire entlang radeln wollen, bleiben wir bis Saumur auf der D 751. Wie wir vom Hinweg wissen, lässt sich die Straße sehr gut fahren. Durch Saumur kommen wir auch problemlos, auch wenn der „offizielle“ Radweg uns zu einem Umweg in Saumur zwingt. Wir kennen uns allerdings schon aus und kürzen ab.
Hinter Saumur fahren wir auf dem Sandweg an der Loire entlang. Wir hätten auch die Straße nehmen können, aber wir wollten durch die Natur. In Parnay allerdings verlassen wir die Sandpiste und folgen dem Radweg, da dieser an den Höhlen von Parnay vorbeiführt. In einer dieser Höhlen – welche überwiegend von Künstlern als Atelier benutzt werden – hat sich ein Restaurant namens Bistroglo angesiedelt. Wir stärken uns dort mit einem leckeren Salat und einem Glas einheimischen Weines. Mit dieser Stärkung im Bauch fallen uns die letzten Kilometer bis Montsoreau nicht schwer. Im Hotel „Le Bussy“ ist sogar ein Zimmer frei, welches allerdings aufgrund der Mittel-Saison 10 € mehr als das letzte Mal kostet. So haben wir heute unsere bislang teuerste Unterkunft (ohne Frühstück)!
Es ist noch früh am Tag und so besichtigen wir das Schloss Montsoreau. Weniger die Einrichtung, aber mehr die Erläuterungen zum Leben an der Loire in vergangenen Zeiten sind interessant dargestellt. Auch der Blick vom Schlossturm auf die Loire und den Zusammenfluss mit der Vienne – einhergehend mit den unterschiedlichen Braunfärbungen des Wassers – machen das Schloss sehenswert. Beim Eintrittspreis hätten wir 1 € pro Person sparen können, wenn wir die Eintrittskarten z.B. des Schlosses Brézé dabeigehabt hätten. Haben wir aber nicht und so bezahlen wir den vollen Preis von 9,60 € pro Person. Naja, bei dem Gesamtpreis des Urlaubs machen diese 2 Euro den Bock auch nicht mehr fett!
Das Eifersuchtsdrama, was sich angeblich im Schloss in früheren Tagen abgespielt hat, wurde von Alexandre Dumas für seinem Roman „Die Dame von Montsoreau“ als Grundlage verwendet.
Zum Abschluss der Besichtigung können wir noch ein Schlückchen Rotwein probieren. Es ist nicht unser Geschmack, ganz im Gegenteil zu dem leckeren Weißbier, welches sich Peter anschließend im Schlosshof gönnt.
Nach diesem kulturellen Teil setzen wir uns in den Garten des Hotels und genießen den Loire-Blick.
Abends gehen wir wieder auf das Schiffs-Restaurant. Es ist lecker wie beim letzten Mal, aber diesmal ist das Schiff voll besetzt. Zum Glück haben wir reserviert. Nervig sind gegen Ende des Essens nur die vielen Mücken, die uns schnell flüchten lassen. Im Zimmer sind trotz offenen Fensters keine, und so können wir beide sehr gut zusammen einschlafen.


Montag, 28.05.2012

Wie üblich, lässt uns der Wecker ab 8 Uhr keine Ruhe mehr. Da wir ohne Frühstück gebucht hatten, packen wir, holen unsere Räder aus der Garage und fahren in den sonnigen Morgen.
Unser erstes Ziel heißt Chinon, und da wir keine Zeit vergeuden und auch gerne ein Frühstück wollen, fahren wir nach der Brücke über die Vienne etwa 9 Kilometer auf unbefestigten Waldwegen. Wir kommen dennoch gut voran. Nervig sind nur die Mückenschwärme, sobald wir anhalten. Auch die Milliarden von Birkenpollen, welche den Weg zum Teil wie eingeschneit wirken lassen, sind für die arme heuschnupfengeplagte Beatrice alles andere als eine Freude. Aber auch diese Schüttelei geht vorüber und wir erreichen wieder den offiziellen Radweg nach Chinon. Dort angekommen, frühstücken wir erst einmal in einer Bar und sehen dem Verkehr in aller Ruhe zu.
Danach wollen wir zum Schloss. Hier gibt es zur Freude von Beatrice sogar einen Aufzug aus der Unterstadt hoch zum Schloss. Doch aus diesem Plan wird erst einmal nichts, denn der hintere Reifen von ihr verliert schlagartig Luft. Da wir mit unserer Pumpe den Reifen zwar aufpumpen können, aber nicht 4,5 bar erreichen, fahren wir zum Supermarkt über die Vienne-Brücke. Dort pumpen wir den Reifen richtig auf – und er hält die Luft. Wir tippen deshalb mal wieder auf ein Versagen dieser französischen Ventile. Beatrice nimmt dann den Aufzug zum Schloss und ich fahre mein „Schlachtschiff“ den Berg hoch. Oben stellen wir die Räder direkt am Eingang ab und besichtigen das mittelalterliche Schloss. Die Machart der Ausstellung unterscheidet sich von allen bisher besichtigten Schlössern. Viele Videos und multimediale Vorführungen auf Deutsch erwarten uns. Das Schloss selbst ist eine bessere Ruine, nur der ehemalige Königstrakt wurde renoviert. Aber dennoch macht es Spass, die Anlage zu erkunden.
Als wie wieder zu unseren Rädern kommen, erwartet uns ein platter Hinterreifen an Beatrice’ Rad. Na super! Also Rad ausbauen, Mantel auf spitze Gegenstände absuchen und neuen Schlauch einziehen. Den alten Schlauch packen wir ein und werden heute abend testen, ob er dicht ist. Leider können wir mit unserer Luftpumpe den Reifendruck nicht auf 4,5 bar bringen. Eine Tankstelle ist wegen des Pfingstmontags geschlossen, und so fährt Beatrice mit gut, aber nicht optimal aufgepumptem Reifen weiter.
Wir bleiben auf der Landstraße Richtung Chateau Ussé. Entgegen der Beschreibung in unserem Bikeline geht die Straße hoch und runter. Aber auch das schaffen wir und erreichen bald die uns schon bekannte Strecke entlang der Loire. Wir fahren auf dem Damm, wobei Beatrice immer wieder Bedenken ob meines Fahrverhaltens hat. Aber es heißt doch hier überall, dass Radfahrer und Autofahrer sich die Straße teilen. Und ich fahre neben Beatrice und wir nehmen weniger als die Hälfte der Straße ein.
Bald erreichen wir Langeais. Nach einem erfolglosen Stopp an einem anscheinend geschlossenem Hotel finden wir fast neben dem Schloss ein B&B namens „Raisin“. Ein Doppelzimmer zum Preis von 55 € einschließlich Frühstück sowie eine abgeschlossene Garage für unsere geschundenen Räder lässt uns nicht lange überlegen. Das Zimmer erweißt sich als wirklich schnuckelig eingerichtetes Kleinod. Vor der angesagten Körperpflege gehen wir erst in die nächstgelegene Bar und kühlen unseren Durst mit einem Bier. Für den Heimweg bekommen wir hier sogar ein Eis auf die Hand – wie lange haben wir schon danach gesucht!
Als wir duschen, kommt die (gepflegte) Hauskatze der Besitzerin an das geöffnete Fenster.
Nach dem Duschen checkt Peter den kaputten Schlauch. Ein kleines Loch verursachte den Luftverlust. Kleine Ursache – große Wirkung!
Sauber und frisch erkunden wir das Städtchen. Viel ist nicht los, denn die Restaurants schließen alle bzw. haben erst gar nicht geöffnet. So gehen wir in die nahegelegene Pizzeria und essen uns dort mit 3 (!) Pizzen, zwei langweiligen Salaten und sieben Bier satt. Zu den Bieren allerdings muss man sagen, dass es sich um kleine Biere à la Köln handelt. Da braucht Peter als Süddeutscher schon eine größere Anzahl.
Als wir ins Zimmer kommen, liegt die Katze der Besitzerin auf unserem Bett. Wir haben das Fenster geöffnet gelassen und sie hat unser Hab und Gut bewacht.
Wir gehen noch mal unser Rauchopfer bringen – und da es sich mit einem Bier doppelt gut opfert, steuern wir die nächste Bar an. Hier sitzen wir in der lauen Sommerluft und geniessen unsere – diesmal großen – Biere. Als wir in die Unterkunft zurückkehren, ist es spät, aber nicht zu spät. 


Dienstag, 29.05.2012

Nach über 10.000 Kilometern mit den Marathon Plus Reifen ist es heute Peter’s Tag. Davon ahnen wir jedoch nichts, als wir morgens aufwachen und mit der Sonne um die Wette strahlen. Das Frühstück beinhaltet sogar einen leckeren Camembert. Überhaupt war unsere Entscheidung für diese Unterkunft goldrichtig: der Preis stimmte, die Unterkunft ist phantasievoll und tiptop sauber eingerichtet, das Frühstück übersteigt den in Frankreich üblichen Rahmen, die Wirtin ist nett und wir sind direkt neben dem Schloss. Dieses ist unser Ziel nach dem Frühstück – und das Schloss Langeais gehört in die Kategorie „must do“! Von der Einrichtung über die Erklärungen zur Geschichte und den Lebensumständen im Mittelalter (in deutscher Sprache) bis hin zu dem Ambiente der Räume und des Parks ist es einfach sehr schön. Wir bereuen keinen Augenblick, unseren Eintritt bezahlt zu haben. Wir erleben sogar eine Musikstunde für Grundschüler mit. Hier erklärt ein Barde den interessiert zuhörenden Pänz die Instrumente des Mittelalters und führt diese gleichzeitig vor.
Nach diesem kulturellen Highlight fahren wir noch zum Supermarkt, pumpen Beatrice’ Reifen vollständig auf und versorgen uns für den zu erwartenden heißen Tag mit Flüssigkeiten.
Die Fahrt bis Tours ist ereignislos. Erst dort werden unsere Sinne wieder gebraucht, denn der Moloch mit seinen Baustellen nimmt unsere Sinne voll in Anspruch. Da ist es nur richtig, dass wir uns bei einem Galette in der Altstadt stärken. Zuerst sitzen wir im „falschen“ Restaurant, welches heute nur süße Variationen der Galettes anbietet. Wir wechseln deshalb in das Restaurant nebenan und genießen zu Cidre die leckeren Galettes.
Solchermaßen gestärkt treten wir die Weiterfahrt an. Einige Kilometer hinter Tours dann plötzlich der Schrecken: Peter hat vorne links einen Platten – und das bei den Marathon Plus Reifen von Schwalbe, die bislang über 10.000 Kilometer klaglos alle Unbill der Wege ertragen haben! Also Schlauch wechseln und Mantel überprüfen. Der Übertäter in Form einer großen Glasscherbe ist schnell gefunden und beseitigt und unsere Fahrt kann weitergehen. Die letzten Kilometer vor Amboise fordern uns durch den Wechsel von Bergauf- und Bergabfahrten. Bei der heutigen Wärme sind wir froh um unseren Getränkevorrat!
Im Amboise queren wir die Loire, finden aber nicht gleich den richtigen Radweg und fahren deshalb an der Landstraße entlang. Der Verkehr hält sich in Grenzen und so sind wir schnell in Pocé-sur-Cisse, welches wir als unseren heutigen Endpunkt gedacht hatten. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: das Hotel hat zu und ein naheliegendes Chambre d’hote ist wegen Renovierung geschlossen. Wir beschließen, weiter zu fahren und finden in Limeray nach einigem Suchen nach 79 Kilometern ein Chambre d’hote etwas abseits der Straße. 60 € kostet das Zimmer mit Frühstück, und da die Hausherrin kein Abendessen mehr kochen kann, bestellen wir Wein, Käse und Brot. Zusätzlich serviert sie uns noch selbstgemachte Paté vom Hasen und Huhn – und das alles draußen im Garten bei einem mehr als lauen Abendhimmel! Unsere Schokolade, welche wir in Pornichet gekauft und bis hierher durch die Sonne transportiert haben, muss neben diversem Rauchwerk auch daran glauben. Mensch, was geht es uns gut!
Danach bleibt uns nur noch, die Qualität der Betten auszuprobieren.


Mittwoch, 30.05.2012

Gut und vor allem mückenfrei haben wir geschlafen. Das Frühstück macht uns fit für den heutigen Kulturtag. Zunächst fahren wir über Onzain nach Chaumont-sur-Loire. Dort gibt es doch tatsächlich ein Schloss, welches wir auf unserer Hintour aufgrund des Abstechers zum Schloss Chambord nicht besichtigen konnten.
Um es kurz zu machen: Für uns zwei Kunstbanausen ist ein Schloss, welches jungen Künstlern eine Plattform bietet und nicht nur restaurierte Zimmer zeigt, nicht der richtige Ort. Zwar sind die Erdgeschossräume nett eingerichtet, aber der Rest des großteils nicht restaurierten Schlosses ist der Hintergrund für Fotografien und Malereien. Wir marschieren dennoch tapfer durch alle Räume und lassen nichts aus. Selbst den Stallungen besichtigen wir, wo uns ein ausgestopftes Pferd begrüßt. Die Farmgebäude wiederum sind fest in Künstlerhand, weshalb wir dort die Besichtigung abbrechen und zu unseren Rädern zurückkehren.
In Candé-sur-Bevron verpassen wir die richtige Abfahrt zum Loiretalweg und finden uns nach einigem Gekurve auf der ruhigen Landstraße entlang der Loire wieder. Uns gefällt es, mal nicht jede Menge Kurven fahren zu müssen, um ja an jeder Kirche vorbeigeführt zu werden.
So kommen wir natürlich schneller als geplant voran und nach 39 Kilometern haben wir ein Zimmer über die Touristinformation im Hotel „Anne de Bretagne“ gebucht. Nach unserer Stärkung mit TUC, Zitronenlimonade (warm schmeckt die richtig „lecker“) und den Resten der mittlerweile dahin fließenden Schokolade von gestern machen wir uns auf den Weg, das Schloss in Blois zu erkunden. Abgesehen von den vielen Menschen kann uns das Schloss nicht überzeugen. Viele Bilder, aber keine schöne Inneneinrichtung erwarten uns. Als wir das Schloss wieder verlassen, weint der Himmel mit uns über die heutigen Schlosserlebnisse. Der bislang blaue Himmel hat sich zum Sommergewitter zugezogen und ein Landregen fällt. Wir gehen deshalb zurück zum Hotel.
Nachdem der Himmel genug geweint hat, machen wir uns – behütet von den Schirmen des Hotels – auf und erkunden die Straßen von Blois. Schon kurze Zeit später sitzen wir im Restaurant „Au Bouchon lyonnais“ und genießen unser Menü. Mit dem Essen sind wir rechtzeitig fertig, um die Licht- und Tonshow im Chateau de Blois erleben zu können. Die Karten dafür hatten wir bereits mit den Eintrittskarten für das Schloss erworben. Auch der Himmel zeigt ein Einsehen und es regnet nicht einen Tropfen. Die Vorstellung ist sehr farbenprächtig und das Schloss sehr schön illuminiert. Dazu wird die Geschichte des Schlosses über große Lautsprecher erzählt. Alles in allem hat es uns gefallen, sodass wir voller Eindrücke ins Bett gehen können.


Donnerstag, 31.05.2012

Bereits zum Aufstehen begrüßt uns der Himmel mit einem schönen sonnigen, aber  mit Wolken durchsetzten Himmel. Wir erkunden deshalb nach dem Frühstück Blois. Nachteilig ist dabei, dass Blois sehr hügelig ist. Das bedeutet für uns Treppensteigen, Treppensteigen und nochmals Treppensteigen.
Danach fahren wir entlang der Loire. Da für heute nur eine kurze Strecke geplant ist, machen wir noch mal einen Abstecher zu Abtei in St.-Dyé-sur-Loire. Viel zu früh sind wir laut dem Aushang der Öffnungszeiten dran, weshalb wir am Ufer der Loire eine sonnige Pause einlegen. Leider öffnet die Kirche auch nicht zum versprochenen Zeitpunkt, sodass wir ein bisschen enttäuscht weiter fahren.
Schon bald erreichen wir Beaugency. Hier finden wir im Hotel „Le Relais des Templiers“ wieder ein Zimmer. Nach dem Duschen durchstreifen wir (nochmals) das Städtchen und lassen uns anschließend zu einem Bier in einer Bar nieder.
Anschließend pflegen wir unsere Magennerven in der gegenüber liegenden Pizzeria, um gut gesättigt den Heimweg antreten zu können.


Freitag, 01.06.2012

Strahlender Sonnenschein begrüßt uns, als wir aufwachen. Das Frühstück kennen wir ja schon, wobei es sich gegenüber den typisch französischen Frühstücken dadurch hervorhebt, dass zusätzlich Käse und Schinken bereit gestellt werden.
Den Weg nach Orleans kennen wir schon und so fliegen unsere Räder ohne Probleme in die Stadt von Jeanne d’Arc. Wir parken wieder bei der Tourist-Information. Ein Schließfach gibt es hier nicht, weshalb wir auf unserem Stadtrundgang durch die Altstadt von Orleans sicherheitshalber unsere Wertsachen mitnehmen. Die Altstadt ist ganz nett, will sagen, hat man sie nicht gesehen, hat man auch nichts verpasst. Die Kirche können wir noch besichtigen, wobei uns der über 80-jährige Pfarrer noch ein paar interessante Details zeigt, ehe er diese bis zum Nachmittag schließt. Überhaupt schließen hier fast alle kleinen Läden über die Mittagszeit. Damit ist ein Schaufensterbummel und eventueller Einkauf natürlich sehr eingeschränkt. Wir suchen uns deshalb einen der leckeren Patissiers, um noch mal richtig die französischen „Schweinereien“ zu schlemmen. Aber auch hier müssen wir lange suchen, ehe wir einen geöffneten Laden finden. Dann aber werden wir fündig und langen mit beiden Händen zu. Zum „Spülen“ gibt es Café au lait. Genial, auch wenn wir besser nicht an die Kalorien denken. Aber wir bewegen uns ja auch – und da dürfen wir das! Der Himmel hat sich mittlerweile bedenklich zugezogen, aber es bleibt trocken und warm. Als wir Orleans verlassen, lugt auch die Sonne wieder hervor.
Der weitere Weg nach Chateauneuf-sur-Loire wird nur durch einen Stopp unterbrochen, bei dem Peter Sand der Loire sammelt. Zwar sieht das Wasser der Loire ganz schön braun aus und lädt uns nicht zum Eintauchen der Füße ein, aber Peter wagt sich sogar bis zu den Knien in das Wasser. Wider Erwarten ist es angenehm temperiert. Später im Hotel stellen wir fest, dass die Wasserqualität nicht schlecht sein kann, denn im gesammelten Sand der Loire bewegt sich ein kleiner Krebs! Während Peter Sand sammelt, findet Beatrice genau an unserem Haltepunkt wertlosen Schmuck einer Maria, die hier wohl Schluss mit ihrem Freund gemacht hat. Ring und Kette liegen im Dreck.
Um kurz nach 16 Uhr kommen wir am Hotel nach 64 Kilometern an. Unser Auto steht noch da und wir erfrischen uns bei einer Dusche.
Danach stärken wir uns bei einem Bier im nebenan gelegenen Restaurant. Danach vertreten wir uns noch kurz die Füsse bei einem Dorfrundgang, ehe wir wieder in das Restaurant zum Abendessen gehen. Lecker Bier und Nudeln sowie ein Pastis hinterher lassen uns bestens schlafen.


Samstag, 02.06.2012

Und schon wieder weckt uns Vogelgezwitscher und die Sonne. Unser letzter Tag der Radtour bricht an. Heute wollen wir noch mal richtig Kultur tanken und fahren an der Loire entlang Richtung Sully-sur-Loire. Den ersten Stopp legen wir in Germigny-des-Prés ein. Hier gilt es ein altes Kirchlein aus der Merowingerzeit zu besichtigen. Die Kirche ist offen und so treten wir ein. Als Besonderheit gibt es hier ein Mosaik – ohne Eintrittspreis – zu besichtigen, welches über 1.100 Jahre alt ist. Dennoch ist es sehr gut erhalten und wir verweilen eine Zeitlang dort, um das Kirchlein von allen Seiten zu besichtigen.
Unser Abstecher zum St.-Martin-d’Abbat erweist sich ein bisschen als Flop. Dieser Ort wirbt damit, die schönsten Briefkästen Frankreichs zu haben. Vorbei an einem Klärwerk und eingenebelt von dessen Geruch erreichen wir den Ort. Ab und an sehen wir einen netten Briefkasten, haben aber keine Lust, jede Nebenstraße des Dorfes abzufahren.
Bald danach erreichen wir das Schloss Sully in Sully-sur-Loire. Hübsch eingefasst von einem Wassergraben und in einem sehr guten Zustand steht es in der Sonne und wartet auf unseren Besuch. Wir stellen unsere Räder vor das Schloss und starten die Besichtigung. Die Räume sind im Stil der damaligen Zeit eingerichtet, wobei wir darauf hingewiesen werden, dass viele der Möbel von Versteigerungen stammen und hierher verfrachtet wurden.
Nach unserem Rundgang steht uns der Sinn nach einem Eis. Nicht aber dem Personal des Restaurants, welches wir aufsuchen. Nein, Eisbecher  gebe es jetzt nicht, da noch Mittagessenszeit ist. Kaffeezeit beginnt um 15 h. Solange wollen wir nicht warten, wagen aber auch nicht zu fragen, ob wir denn nur Nachtisch – und damit einen Eisbecher – bekommen könnten. So kaufen wir im nächsten Dönerladen ein abgepacktes Magnum für jeden und essen dies im Angesicht des Schlosses.
Auf dem Heimweg stoppen wir in St.-Benoit-sur-Loire, um die dortige Benediktinerabtei zu besichtigen. Die Kirche ist sehr hübsch und wir können unsere von der Sonne erhitzten Körper in der Kühle der Kirche etwas auf Normaltemperatur bringen. Anschließend kaufen wir im Klostergarten noch ein Rilette für das morgige Abendessen daheim.
Viel zu schnell erreichen wir wieder Chateauneuf-sur-Loire und damit nach den heutigen 50 Kilometern den endgültigen Endpunkt der Radtour. 1.300 Kilometer haben wir die Loire erkundet und Frankreich „erfahren“. Und jetzt ist es vorbei – schade!
Im Hotel angekommen fährt Peter tanken und lädt die Räder ein. Danach lesen und entspannen wir bei diversen Rauchopfern.
Das Abendessen nehmen wir wieder im Restaurant nebenan ein.


Sonntag, 02.06.2012

Der Himmel weinte in der Nacht lautstark. Fast die halbe Nacht gewitterte es. Beim Aufstehen ist der Himmel noch immer bedeckt und es ist windig-kühl. Uns kann es egal sein, denn wir hatten fast durchweg schönes Wetter bei unserer Tour.
Nach dem Frühstück fahren wir gegen 10 h los. Vor uns liegen knapp 700 km zurück nach Bonn. Die Fahrt verläuft bei angenehmen fast 30 Grad Außentemperatur problemlos. Kurz vor 18 h erreichen wir unsere Wohnung.
Tja, das war unsere Radtour an der Loire. Keine Kilometerfresstour, sondern eine KulTour mit Schlössern, gutem Essen, leckeren Weinen, vielen Eindrücken – und ein paar Pannen, aber da kann die Loire nichts dafür. Ja, wir hätten die täglichen Abschnitte verlängern können, hätten dann aber nicht dasselbe Urlaubsgefühl gehabt.

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