Bilderserie folgt wie immer nach Abschluss der Tour
Reiseroute:
Bonn - Neusäß - Asfinag Rastplatz Weißenstein (Österreich) - Sibuljina (Kroatien) - Mlini (Kroatien) - Shkodra (Albanien) - Koman Lake Ferry (Albanien) - Fierzë (Albanien) - Valbona (Albanien) - Peshkopia (Albanien) - Ohrid (Nordmazedonien) - Pogradec (Albanien) - Korçë (Albanien) - Pëtran (Albanien) - Gjirokastra (Albanien) - Ksamil (Albanien) - Borsh (Albanien) - Zvërnek (Albanien) - Berat (Albanien) - Osumi-Schlucht (Albanien) - Memaliaj (Albanien) - Kolonja (Albanien) - Tirana (Albanien) - Durrës - Plazhi San Pietro (Albanien) -
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Auch bei dieser Tour wollten wir die Urlaubstage der Greyhoundin so gut wie möglich einsetzen. Der Greyhound fuhr deshalb das Mausmobil vor Beginn der eigentlichen Tour in Albanien von Bonn nach Dubrovnik und zurück. Die Tour durch Albanien machten wir aber gemeinsam.
Sonntag, 24. August 2025
Bonn - Neusäß
510 km
Nach dem Frühstück und ein bißchen feuchten Augen der Greyhoundin aufgrund der einwöchigen Trennung brachte das Mausmobil den Greyhound und die Maus ohne Schwierigkeiten nach Neusäß. Am frühen Abend kamen wir bei der Verwandtschaft an und hatten einen lustigen Abend - immerhin gab es viel zu erzählen. Außerdem schmeckte das heimische bayrische Bier sehr gut. Beinahe war es Mitternacht, bis wir uns in unser rollendes Heim zurückzogen.
Montag, 25. August 2025
Neusäß - Asfinag Rastplatz Weißenstein
388 km
Am nächsten Morgen bekamen wir einen Schrecken: Die Reifendruckanzeige zeigte auf der Vorderachse nicht den üblichen Druck an. Es war zwar nicht kritisch, aber vor der Weiterfahrt in den Süden werden wir uns das ansehen.
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit dem Cousin fuhren wir deshalb zuerst zu einer Tankstelle. Dort bekamen wir aber die Reifendrucksensoren nicht ab. Also steuerten wir den nächsten Reifenshop von Euromaster an. Beim Versuch, die Sensoren vom Ventil abzuschrauben, riß ein Ventil an der Spitze ab. Das Aluminium der Sensoren war mit dem Metall der Ventile eine feste Verbindung eingegangen. So ein Mist ! Zum Glück hatte die Werkstatt Zeit und tauschte für einen kleinen Betrag die Ventile aus.
Es war schon früher Nachmittag, ehe wir weiterfahren konnten. In Sulzemoos hielten wir noch bei dem Wohnmobilhändler Freistaat an und kauften Ersatz für die kaputten Reifendrucksensoren. Jetzt haben wir wieder den Druck im Blick und können beruhigt fahren.
Um München herum war aufgrund des Feierabends sehr reger Verkehr. Danach allerdings gab es keine Probleme mehr und am frühen Abend stellten wir uns auf den Rastplatz Weißenstein neben der Autobahn für die Nacht hin.
Nach dem Abendessen las der Greyhound noch ein bißchen und beendete damit diesen Reisetag, der etwas anders verlaufen war als geplant.
Dienstag, 26. August 2025
Asfinag Rastplatz Weißenstein - Sibuljina
379 km
Heute ließen wir den Tag gemächlich angehen. Nach dem Frühstück ging es problemlos weiter Richtung Süden - selbst am Karawankentunnel staute es sich nicht. Auch der Grenzübertritt nach Kroatien konnte uns nicht bremsen, da wir einfach durchfahren konnten.
Hinter Rijeka nutzten wir die Küstenstrasse. Sie ist zwar kurvig, aber der Ausblick auf das Meer entschädigte dafür.
Eigentlich wollten wir gegen 16 h die Fahrt beenden. Da aber eine längere Strecke ohne Campingplätze kam, wurde es fast 17:30 Uhr, bis Maus und ich unser treues Gefährt abstellen konnten. Unser Stellplatznachbar lud uns direkt zu einem Bier ein und so verzögerte sich das Abendessen ein klein wenig.
Mit einer großen Pizza und Salat im Bauch beendeten zwei müde Reisende den heutigen Tag.
Mittwoch, 27. August 2025
Sibuljina - Mlini
382 km
Heute fuhren Maus und ich nach dem Frühstück gleich los, da uns der Campingplatzbetreiber bei Dubrovnik gesagt hatte, dass wir bei einer Ankunft bis 14 Uhr sehr wahrscheinlich noch einen Platz bekämen.
Die Fahrt verlief großteils über die gut ausgebaute Autobahn. Nur die Strecken entlang der Küste bremsten unsere Geschwindigkeit.
Kurz nach 14 Uhr erreichten wir Camping Kate. Hier waren wir schon 2021 gestanden. Der Vorteil des Platzes ist das kleine Boot, was einen direkt nach Dubrovnik bringt. Nachdem wir unseren Platz bezogen hatten, ruhten wir uns zunächst von der Fahrt aus. Anschließend gingen wir zum Strand und kühlten uns ab. So muss Urlaub sein.
Nach dem Abendessen lasen wir noch ein paar Seiten und beendeten damit diesen Tag.
Donnerstag, 28. August 2025
Mlini
0 km
Nach dem Frühstück fuhren wir mit der kleinen Fähre nach Dubrovnik. Unterwegs kamen wir an den Hotelanlagen vorbei, die 1991 während der Kämpfe aufgegeben worden waren. Aktuell werden sie gerade abgerissen.
Dubrovnik war wieder voller Menschen. Wir sparten uns den Gang über die Stadtmauer, da uns 40 € Eintritt zu teuer war. Stattdessen schlenderten wir durch die Gassen. Besonders spannend fanden wir die verschiedenen Sichtachsen, die im rechten Winkel von der Hauptstraße abzweigen.
Nach einigen Stunden packte uns der Hunger. In einem kleinen Supermarkt kauften wir deshalb Brötchen, Belag und Cola und setzten uns zum Essen an einen Brunnen beim Markt, um den Menschen und dem Marktgeschehen zuzuschauen.
Wieder zurück in Mlini, faulenzten wir den Rest des Tages am Strand. Abends ließen wir uns in einem Restaurant am Meer lecker bekochen und beendeten damit diesen entspannten Tag.
Freitag, 29. August 2025
Mlini - Shkodra (Albanien)
182 km
Der heutige Tag verlief nicht ganz so, wie wir uns das gedacht hatten. Aber der Reihe nach:
Nachdem die Greyhoundin pünktlich kurz vor 11 Uhr in Dubrovnik gelandet war, fuhren wir direkt los. Die Straße führte mehr oder weniger immer an der Küste entlang. Die Ausreise aus Kroatien verlief sehr flott. Kurz hinter dieser Grenzstation. allerdings staute sich der Verkehr richtig. Wir verloren dadurch fast eine Stunde. Als wir endlich an der Reihe waren, wurde nur kurz unser Ausweis angesehen und wir anschließend durchgewunken. Der Verkehr durch Montenegro war unglaublich stark. Damit hatten wir nicht gerechnet. Zwar konnten wir etwas Zeit gutmachen, indem wir die kleine Fähre bei der Bucht von Kotor nahmen. Dies sparte uns ein großes Stück Weg und damit Zeit.
Nachdem wir mit der Fähre übergesetzt hatten, fanden wir direkt einen netten Platz direkt am Wasser, um unser Mittagessen einnehmen zu können. Anschließend ging es bedingt durch den sehr starken Verkehr und viele Baustellen langsam weiter vorwärts. In Bar meldete sich unser Navigationsgerät und ließ uns links Richtung Albanien abbiegen. Eine schmale und zum Teil steil ansteigende Straße erwartete uns. Als ob dies nicht genug sei, kamen wir plötzlich an eine Straßensperre. Der Bauarbeiter bedeutete uns, dass wir nach rechts abbiegen sollten, um nach Albanien zu gelangen. War die Straße bislang schmal und kurvig gewesen, wurde sie nun sehr schmal und hatte so gut wie keine Ausweichmöglichkeiten. Getreu dem Motto, dass alles, was nicht niet- und nagelfest ist, irgendwann auf den Boden fliegt, kosteten diese uns zwei Teller, die wir vom Mittagessen einfach in den Spülkorb gelegt hatten.
Die Büsche wuchsen rechts und links höher als unser Mausmobil. Wir hofften die ganze Zeit, dass wir keinen Gegenverkehr bekommen. Passierte dies doch einmal, hieß es sehr vorsichtig rangieren. Irgendwann hatten wir dieses doch sehr nervenaufreibende Stück überstanden und kamen wieder auf eine breite Straße. Der Grenzübertritt nach Albanien gestaltete sich komplett problemlos. Unsere Ausweise wollte niemand sehen. Es reichte die Angabe, dass wir zwei Personen seien.
Es dauerte nicht mehr lange bis zu unserem Campingplatz bei Shkodra. Da uns nach 6 Stunden Fahrt für eine Strecke von 180 km der Antrieb fehlte, irgendwelche Besichtigungen zu machen, nutzten wir den Swimmingpool des Campgroundes. Gut erfrischt, relaxten wir bis zum Abendessen.
Nach dem mehr als reichhaltigen Abendessen waren wir zu größeren Taten nicht mehr in der Lage. Nach einem kleinen Drink verzogen wir uns deshalb in unsere Betten.
Samstag, 30. August 2025
Shkodra - Koman Lake Ferry
80 km
Heute ließen wir uns Zeit und haben lange ausgeschlafen. Insbesondere die Greyhoundin brauchte den Schlaf nach den vergangenen Arbeitstagen.
Beim Aufstehen schien noch die Sonne. Allerdings deuteten dunkle Wolken am Horizont an, dass es heute - wie vorhergesagt - ein regnerischer Tag werden sollte. Die ersten Tropfen fielen, als wir unser Grauwasser abließen. Wir ließen uns davon allerdings nicht beeinflussen und fuhren zum Parkplatz der Burg von Shkodra. Der kleine Parkplatz ist allerdings nur für PKWs geeignet, weshalb wir uns in den Garten eines Anwohners stellten. Alle Anwohner bieten im Übrigen ihre Vorgärten an, um dort zu parken. Für zwei Euro steht man außerhalb der engen und stark befahrenen Straße.
Pünktlich nach unserer Ankunft fing es an, sehr stark zu regnen. Da die Temperatur aber erträglich war, schnappten wir uns nur den Schirm und marschierten hoch zur Burg. Von dieser ist nicht mehr allzu viel übrig. Die Anlage allerdings muss früher sehr groß gewesen sein, denn es gab mehrere große Areale. Von hier oben hatten wir einen tollen Blick auf Shkodra. Da es immer wieder sehr stark regnete, gingen wir bald wieder zurück zu unserem Mausmobil. Es war etwas trickreich, aus dem Garten wieder auszuparken und auf die Straße zu kommen, aber das schafften wir sehr gut.
Unser nächstes Ziel war die alte Brücke Ura e Mesit, welche sich ein paar Kilometer hinter Shkodra befindet. Wir hatten Glück und fanden direkt einen Parkplatz bei der Brücke. Diese alte Brücke aus osmanischer Zeit dient heute nur noch als Fußgängerbrücke.
Schon beeindruckend, welche bauliche Meisterleistung hier geschaffen wurde. Zum Glück regnete es nicht stark während unserer Besichtigung.
Unser Mittagessen nahmen wir anschließend im nebenan gelegenen kleinen Restaurant ein.
Danach fuhren wir zur Fährstation am Koman See. Dies sind eigentlich nur etwas mehr als 60 km. Dennoch brauchten wir für die Strecke über zweieinhalb Stunden. Je mehr wir in die Berge kamen, umso schlechter wurde die Straße. Unser Navigationssystem sorgte bei uns zur Erheiterung, als es mehrfach vor einer unbefestigten Straße warnte. Gefühlt für uns war nahezu die komplette Strecke unbefestigt.
Riesige Schlaglöcher, die durch den Regen mit Wasser gefüllt waren, ließen uns besonders vorsichtig fahren.
Kurz vor Erreichen der Fähre mussten wir noch durch einen 470 m langen einspurigen Tunnel fahren. Die Ampelanlage war abgeschaltet, weshalb wir auf Verdacht durchfuhren. Es kam uns zum Glück aber niemand entgegen.
Wir durften gleich auf die Fähre fahren und konnten darauf sogar kostenlos übernachten.
Die Zeit bis zum Abendessen und nach dem Abendessen verbrachten wir mit Lesen. Immerhin hatten wir uns noch in Deutschland den neuen Krimi um Kommissar Haderlein und sein Ermittlerschwein heruntergeladen.
Sonntag, 31. August 2025
Koman Lake Ferry - Valbona
43 km
Um 7:30 Uhr wurden wir aus den Betten geholt, da das Beladen der Fähre startete. Zunächst wurden wir an den Rand der Fähre dirigiert. Dort sollten wir bis zu weiteren Anweisungen warten. Danach wurde eine Motorradgruppe von 40 Bikern auf die Fähre geladen. Es war fantastisch, dem Personal zuzusehen, wie diese die Motorräder dicht an dicht stellten. Zusätzlich kamen noch einige PKWs sowie ein Kleinbus auf die Fähre. Von den vielen Fußgängerpassagieren wollen wir gar nicht sprechen! Um mehr Platz zu schaffen, mussten wir unser Mausmobil noch einmal rangieren. Als der letzte PKW und das letzte Motorrad auf die Fähre gefahren wurden, konnte die Rampe an der Frontseite nicht mehr hochgeklappt werden. So wurde das Motorrad notdürftig mit einem Gummi gesichert, damit es nicht von Bord fällt.
Mit leichter Verspätung legten wir ab. Das Wetter war traumhaft schön. Einige Wolken am Himmel, dazu warme Luft und das sanfte Dahingleiten der Fähre durch die grandiose Landschaft - wir fühlten uns wie im Urlaub.
Nach fast zweieinhalb Stunden erreichten wir den Zielort Fierzë. Das Entladen der Fähre ging auch hier, dank der Mithilfe des Personals, sehr schnell und professionell über die Bühne. Auch uns wurden klare Anweisungen gegeben, so dass wir trotz des sehr geringen Abstandes zur Reling die Fähre schadenfrei verlassen konnten. Eine sehr schöne Fahrt war damit zu Ende.
In Bajram Curri füllten wir unsere Vorräte auf. Ein kurzes Stück hinter dem Ort fanden wir einen sehr schönen Platz, um unser Mittagessen einzunehmen. Wir hatten freien Blick auf die unter uns liegende Schlucht mit dem Wildbach.
Leider lag auch hier - wie schon an vielen Stellen davor - Müll in der Landschaft und verschandelte diese. Es wird uns immer ein Rätsel bleiben, warum Menschen ihre Umwelt so sinnlos verschmutzen müssen.
Am frühen Nachmittag erreichten wir unseren Zielort Valbona. Auf dem dortigen kleinen Eco Campingplatz stellten wir uns für die nächsten zwei Nächte hin. Das Wetter lud uns ein, noch eine kleine Wanderung hinauf in den Ort Kukaj zu machen. Diesen Tipp hatten wir von der netten Besitzerin des Campingplatzes erhalten. Der Weg dorthin bestand aus losem Geröll und führte uns steil den Berg nach oben.
Der angepriesene „Ort“ bestand im Wesentlichen aus zwei Ferienhäusern. In einem von diesen stärkten wir uns mit Kaffee und Cola und traten anschließend den Rückweg an.
Wieder im Mausmobil, sortierten wir die Bilderausbeute des heutigen Tages. Wie immer hatten wir viel zu viele Bilder gemacht.
Nach dem Abendessen lasen wir noch ein paar Seiten und beendeten damit diesen schönen Tag.
Montag, 01. September 2025
Valbona
0 km
Strahlend blauer Himmel weckte uns beim Aufwachen. Allerdings dauerte es bis 9:00 Uhr, bis die Sonne über den Berg gestiegen war und unser Mausmobil mit ihren Strahlen erwärmte.
Heute hatten wir uns eine knapp fünfstündige Wanderung vorgenommen. Die Tour dazu hatten wir bei Komoot gefunden. Insgesamt sollte es über 600 m nach oben (und natürlich auch wieder nach unten) gehen. Wir wohnen zwar im Flachland und sind deshalb keine Bergziegen, aber diese Tour trauten wir uns dennoch zu.
Zunächst führte die Tour am Fluss entlang. Dort sahen wir zum ersten Mal aus der Nähe einen der vielen in Albanien stehenden Ein-Mann-Bunker. Sie haben heute keine Bedeutung mehr, aber ein Abriss ist wahrscheinlich zu aufwändig. So lässt man sie einfach verfallen.
Bald schon begann der Aufstieg. Der Pfad schlängelte sich meist über Geröll steil nach oben. Zum Glück war die Temperatur angenehm, weshalb wir zwar schwitzten, aber dennoch gut vorwärts kamen.
Am höchsten Punkt angekommen, machten wir zunächst unsere Mittagspause. Wir hatten einen traumhaften Ausblick auf das unter uns liegende Valbona sowie die uns umringenden Berge.
Ein Stückchen weiter kamen wir zum „Aussichtspunkt auf die verfluchten Berge“. Dieser Aussichtspunkt heißt wirklich so. Welche der Berge um uns herum genau damit gemeint waren, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.
Anschließend begann der Abstieg über genauso geröllhaltige steile Pfade wie beim Aufstieg. Wir mussten aufpassen, nicht auszurutschen. Erst als wir Kukaj erreicht hatten, wurde es besser.
Für uns war der restliche Weg eine bekannte Strecke, da wir diesen gestern bereits gegangen waren.
Wieder beim Mausmobil, holten wir die Liegestühle heraus und genossen das traumhafte Wetter bis zum Abendessen.
Heute hatten wir keine Lust, selber zu kochen, weshalb wir das kleine Restaurant des Campgrounds nutzten. Das Essen war sehr lecker. Dazu tranken wir einen albanischen Rotwein, welcher zum Glück nicht so trocken bzw. holzig im Geschmack war. Ein vom Besitzer selbstgebrannter Raki rundete das Essen ab. Ein schöner Abschluss des heutigen Wandertages !
Dienstag, 02. September 2025
Valbona - Peshkopia
196 km
Heute hieß es für uns Abschiednehmen von der atemberaubenden Bergwelt rund um Valbona. Wir fuhren deshalb mit einem weinenden, aber auch einem lachenden Auge los, denn neue Eindrücke warteten auf uns.
Den ersten Teil der Strecke kannten wir bereits. Wir hielten deshalb nur noch für ein paar Erinnerungsfotos an. Hinter Bajram Curri begann der für uns unbekannte Teil der Strecke. Es ging gleich mit einem kleinen Herzklopfen los: die Brückendurchfahrtsbreite auf einer klapprigen alten Holzbrücke betrug nur 2,30 m. Zu unserem Glück kamen wir dank unserer schmalen Breite von 2,25 m sehr gut durch, auch wenn wir die Spiegel einklappen mussten.
Der weitere Streckenverlauf führte uns durch eine zerklüftete Landschaft.
Dies bedeutete für uns eine kurvenreiche Strecke mit starken Steigungen und ebenso starken Gefällen. Auffällig waren die vielen rechtsgelenkten Fahrzeuge mit britischen Kennzeichen, die uns entgegenkamen. Wir hatten fast den Eindruck, als hätte die hiesige Bevölkerung in Großbritannien gewohnt beziehungsweise würde dort immer noch wohnen.
Ursprünglich hatten wir vorgehabt, nur bis Kukës zu fahren. Trotz unserer Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade einmal 35 km/h erreichten wir den Ort aber schon am frühen Nachmittag. Da es hier nichts Sehenswertes gab, entschieden wir kurzerhand, bis Peshkopia weiterzufahren. Als wären die bisherigen Kurven und Steigungen nicht schon genug gewesen, wurde die weitere Strecke noch kurvenreicher. Zudem waren die Steigungen zum Teil so extrem, dass unser armes Mausmobil richtig arbeiten musste. Wir bedauerten die Radreisenden, die wir unterwegs überholten und die sich diese Steigungen hochquälten beziehungsweise die Fahrräder schoben.
In Peshkopia angekommen, mussten wir durch die Innenstadt fahren, um zu dem kleinen Campingplatz Kapxhiu zu gelangen. Dieser liegt mitten in der Stadt. Auch hier waren wir froh um jeden Zentimeter, den wir in der Breite nicht hatten.
Nachdem wir den Begrüßungskaffee (inklusive Raki und Mirabellensaft) getrunken und uns noch ein wenig mit einem anderen Wohnmobilistenpaar unterhalten hatten, gingen wir in die Stadt zum Essen.
Nach dem Abendessen sahen wir die Bilder des heutigen Tages durch und beendeten damit den Fahrtag durch eine grandiose Landschaft.
Mittwoch, 03. September 2025 (20. Hochzeitstag)
Peshkopia - Ohrid
86 km
Nach dem Frühstück gingen wir kurz in die Stadt, um uns Brötchen für das Mittagessen zu holen. Dass diese eine Überraschung enthielten, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Nachdem wir reisefertig waren, begann unser Abenteuer, durch die schmale Straße vom Campingplatz wieder auf die Hauptstraße zu gelangen. Nicht nur auf parkende Autos, sondern auch auf überstehende Dächer mussten wir dabei aufpassen. Es gelang uns aber ohne Probleme und irgendwelche Schäden.
Die Straße Richtung Süden war gut ausgebaut. Wir waren einen solchen Komfort nicht mehr gewohnt und freuten uns deshalb.
Bald erreichten wir die Grenze nach Nordmazedonien. Bei der Einreise mussten wir zwar neben den Ausweisen auch die grüne Versicherungskarte vorlegen, konnten dann aber ohne Weiteres einreisen.
Die Straße Richtung Ohrid war in einem sehr guten Zustand. Demzufolge kamen wir recht flott voran. Unser Mittagessen nahmen wir unterwegs an einem Stausee ein. Dabei stellten wir fest, dass die heute Morgen gekauften Brötchen jeweils mit einer kleinen Wurst gefüllt waren. Und wir hatten uns schon gewundert, dass sich die Brötchen schwerer anfühlten, als wir es bislang gewohnt waren. Geschmeckt haben sie sowohl mit als auch ohne Wurst.
Kurz nach dem Mittagessen erreichten wir Ohrid. Wir parkten auf dem öffentlichen Parkplatz neben dem Fußballfeld, da wir dort auch über Nacht stehen bleiben konnten.
Obwohl die Wolken am Himmel sehr düster aussahen, gingen wir los, um die Festung und die Stadt zu erkunden. An der Festung angekommen, begann es leicht zu regnen. Wir ließen uns davon aber nicht abschrecken und genossen den Blick von der Festung auf die unter uns liegende Stadt und den See.
Als wir genug gesehen hatten, besichtigten wir einige der Klöster und Kirchen, die es in großer Anzahl in der Stadt gibt.
Wie von unserem Wetterfrosch vorhergesagt, begann es gegen 16:00 Uhr zu gewittern. Wir gingen deshalb in eine Bar an der Uferpromenade. Leider wurde der Regen immer stärker, weshalb wir über eine Stunde dort abwarteten. Als der Regen eine kurze Pause machte, gingen wir weiter durch die Stadt. Bald schon begann es, erneut zu regnen. Wir „flüchteten“ schnell in ein Weinrestaurant auf die überdachte Terrasse und begossen den heutigen besonderen Tag mit einem Sekt.
Als es Zeit für das Abendessen wurde, gingen wir in die Oberstadt zu dem kleinen Restaurant „Fresh fine divine Terrasse“. Dank der Mithilfe einer Bewohnerin der Stadt fanden wir es und wurden dort auch gleich herzlich in Empfang genommen. Von der Terrasse des privat geführten kleinen Restaurants hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt. Eine kurze Zeit später kam der Besitzer und teilte zerknirscht mit, dass er uns mit einem Paar verwechselt hatte, das für den Abend einen Tisch reserviert hatte. Da dieses kleine privat geführt Restaurant nur einen Tisch besitzt, mussten wir wieder gehen. Der Besitzer gab uns allerdings die Adresse des Restaurants „Chun“ an der Uferpromenade mit, wo man authentisch mazedonisch essen können sollte. Als wir dort ankamen, war noch ein Tisch frei. Wir ließen uns sehr lecker bekochen, tranken mazedonischen Wein (ebenso sehr lecker!) und verbrachten einen schönen Abend bei Livemusik.
Da es schon dunkel war, als wir fertig waren, gingen wir nicht über den Festungshügel zurück, sondern nutzten die Straßen. Wieder im Mausmobil angekommen, sahen wir die Bilderausbeute des heutigen Tages durch und beendeten diesen sehr schönen Tag.
Donnerstag, 04. September 2025
Ohrid - Pogradec
41 km
Nachdem am Morgen das Wetter deutlich besser war als gestern, gingen wir noch einmal in die hübsche Altstadt von Ohrid. Wie gestern auch, ließen wir uns durch die kleinen Gassen treiben - heute allerdings ohne Regen.
Nach diesem schönen Beginn des Tages fuhren wir auf mazedonischer Seite am Ohridsee entlang, bis wir das Kloster Sveti Naum erreichten. Diese große Anlage ist ein beliebtes Touristenziel. Zum Glück für uns waren aber nicht zu viele Besucher unterwegs, so dass uns auch Bilder ohne störende Menschen gelangen.
Herzstück der Anlage ist die alte Kirche, in der der heilige Naum beerdigt ist.
Legt man den Kopf auf seine Grabplatte, kann man angeblich noch den Herzschlag des Heiligen hören. Weniger romantisch veranlagte Menschen verweisen allerdings auf die Wellengeräusche des Ohridsees, die diese Töne hervorbringen sollen. Die Kirche selbst ist mit alten Fresken bunt ausgemalt, die zum Teil knapp 1000 Jahre alt sind. Von der Terrasse neben der Kirche hatten wir einen wunderschönen Blick über den gesamten See bis nach Ohrid. Nach der Besichtigung der Kirche schlenderten wir durch den Park, welcher zu dieser Anlage gehört. Da hier unzählige Quellen entspringen, hätten wir auch mit einem der Ruderboote eine kleine geführte Bootstour unternehmen können.
Darauf hatten wir allerdings keine Lust, genauso wenig wie auf die Verkaufsstände mit jeder Menge Kitsch.
Die Anlage hat uns insgesamt sehr gut gefallen, zu mal es auch einige Pfauen zu bestaunen gab. Aber schon die Lage direkt oberhalb des Sees sowie die Gestaltung des Geländes ist sehr beeindruckend.
Vom Kloster war es nicht mehr weit bis zur Grenze nach Albanien. Dieses Mal mussten wir bei der Einreise nach Albanien auch die grüne Versicherungskarte vorlegen (bei der letzten Einreise wurde diese nicht gefordert). Da kaum Verkehr herrschte, dauerte der Grenzübertritt nicht lange.
In Pogradec fuhren wir auf den kleinen Campingplatz Arbi. Es war noch nicht zu spät am Nachmittag und so konnten wir die letzten Sonnenstrahlen in unseren Liegestühlen genießen.
Das Abendessen nahmen wir im zum Campingplatz gehörenden Restaurant ein. Dazu gab es Bier aus Korçë, unserem morgigen Tagesziel. Ein Espresso im Mausmobil rundete das reichhaltige Mahl ab.
Freitag, 05. September 2025
Pogradec - Korçë
39 km
Heute wollten wir die Stadt Korçë besichtigen. Wir starteten deshalb direkt nach dem Frühstück und fuhren über die sehr gut ausgebaute Straße das kurze Stück zu dieser Stadt. In der Nähe des Zentrums hatten wir über unseren Reiseführer direkt an der SH 75 einen sehr guten Stellplatz gefunden.
Obwohl es erst 10 Uhr war, konnten wir schon einchecken. Der Wachmann gab uns anschließend ein kopiertes Blatt, auf dem eine fußläufige Route durch die Stadt markiert war, um alle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Dieser Weg deckte sich mit der Beschreibung in unserem Wohnmobil-Reiseführer.
Zunächst kamen wir auf unserem Weg in das Zentrum an den Steinskulpturen vorbei, die von Künstlern vergangener Jahre hier hergestellt wurden.
Anschließend gingen wir den Boulevard der Republik entlang. Hier gab es eine bunte Mischung aus prachtvollen Villen und einfachen Häusern.
Rechts und links des Boulevards zweigten gepflasterte kleine Straßen ab. Die Bebauung dort war eher einfach gehalten. Auch verfielen einige der alten Häuser.
Am Ende des Boulevards erreichten wir in der Nähe der großen Kathedrale den Rohbau einer neuen Kirche. Wenn sie fertiggestellt ist, ist sie bestimmt beeindruckend. Aktuell gab es jedoch nicht viel zu sehen. Wir hielten uns deshalb nicht lange dort auf und gingen direkt hinüber zur großen orthodoxen Kathedrale.
Ein sehr prächtiger Bau mit vollständig ausgemalten Innenwänden erwartete uns. Wunderschön !
Nach einer Mittagspause in der Fußgängerzone standen wir an deren Ende vor einem 34 m hohen Betonturm, der noch aus kommunistischer Zeit stammt. Um einen Blick über die Stadt zu bekommen, mussten wir viele Treppenstufen nach oben gehen, da der Aufzug außer Betrieb war.
Zum Glück war oben die Brüstung hoch genug, denn beim Blick hinab wurde es uns schon leicht schwindlig.
Wieder unten, gingen wir das kurze Stück hinüber zum ehemaligen osmanischen Viertel, dem Alten Basar. Die Häuser und Straßen sind zwar schön renoviert, aber viele Geschäfte hatten geschlossen.
Nachdem wir durch die kleinen Gassen geschlendert waren, setzten wir uns am zentralen Platz hin und beobachteten bei einem leckeren Frappé das Geschehen um uns herum.
Da es bis zum Abend noch reichlich Zeit war, gingen wir zunächst zurück zu unserem Mausmobil und genossen die Sonne in unseren Liegestühlen.
Zum Abendessen gingen in die Brauerei Korça. Ein großer Biergarten empfing uns. Plätze waren auch noch reichlich vorhanden. Eigentlich hätte es perfekt sein können, aber der Service hatte noch deutlich Luft nach oben. So wurden z.B. die beiden Hauptessen mit deutlichem zeitlichem Abstand gebracht, die Nachbestellung der zweiten Runde Bier dauerte, weil keine Bedienung an unseren Tisch kam und beim Bezahlen bekamen wir zwar den Preis genannt, aber bevor wir unser Geld loswerden konnten, war der Ober wieder verschwunden und kam erst nach einer gefühlten Ewigkeit wieder. Das hatten wir schon besser erlebt !
Wieder im Mausmobil, duschten wir und sahen die Bilderausbeute des heutigen Tages durch.
Samstag, 06. September 2025
Korçë - Përmet
143 km
Nachdem wir unsere Vorräte aufgefüllt hatten, fuhren wir Richtung Süden aus Korçë hinaus. Ein paar Kilometer hinter der Stadt begann die neugebaute breite Straße. Wir entschieden uns aber, die alte kurvenreiche Strecke zu fahren, auch wenn diese viele Schlaglöcher hatte. Wir versprachen uns davon aufgrund des schwachen Verkehrs mehr Möglichkeiten, unterwegs anzuhalten. Natürlich nutzten wir auch einen Stop, um etwas Sand zu sammeln.
Kurz vor 12 Uhr erreichten wir Erseka. Diese Stadt gilt als der höchstgelegene Ort von Albanien. Da unser Reiseführer etwas von einer sehenswerten Fußgängerzone geschrieben hatte, hielten wir danach Ausschau. Und tatsächlich: Kurz vor Verlassen des Ortes erreichten wir die sehr schön gestaltete Fußgängerzone. In der Mitte dieser Straße wurde ein kleiner künstlicher Bach angelegt, der zusammen mit den kleinen Restaurants südländisches Flair verströmte.
In Anbetracht des sonnigen Wetters setzten wir uns in eines der Cafés und genossen einen leckeren Frappé.
Nach dieser kleinen Pause setzten wir unseren Weg Richtung Süden fort. Die Straße war in einem sehr guten Zustand, aber sehr kurvenreich und führte uns bergauf und bergab. Die Berge um uns herum waren zerklüftet und mit Bäumen und Büschen bewachsen. Unsere Mittagspause nahmen wir inmitten dieser interessanten Landschaft ein.
Den nächsten Halt legten wir an einem kleinen See beim Resort Mezini-Shelegur ein. Ein Bild in unserem Reiseführer hatte uns neugierig gemacht. Aktuell hatte der kleine See allerdings einen niedrigen Wasserstand, weshalb er uns nicht einlud, länger zu verweilen. Wir fuhren deshalb gleich weiter auf der kurvenreichen Straße Richtung Süden. Kurz vor Erreichen der griechischen Grenzstation hielten wir an, um die Reste der Brückenpfeiler der Ponte Perati anzusehen. Viel war davon aber nicht mehr übrig.
Zudem mussten wir mangels Parkmöglichkeiten auf der Straße stehen bleiben. So fuhren wir umgehend weiter. Ein paar Kilometer hinter der Grenzstation erreichten wir eine alte Hängebrücke. Da wir hier ausreichend Platz zum Parken hatten, wagten wir es sogar, über die halb verfallene Brücke zu gehen, um auch Bilder von der anderen Uferseite machen zu können.
Es war nur nicht mehr weit bis zu unserem Tagesziel. Kurz hinter Petran gibt es die Thermalquellen von Bënja, welche wir besuchen wollten. Zum Glück für uns befand sich direkt nebenan ein kleiner Campingplatz.
Nachdem wir unser Mausmobil abgestellt hatten, gingen wir die wenigen 100 m zu den Quellen. Zum Glück roch es nicht besonders stark nach Schwefel. Des Weiteren war auch das Wasser angenehm temperiert und nicht zu warm, denn sonst wären wir bei den heutigen Temperaturen von etwa 30 Grad nicht in das Wasser gegangen.
Nach dem Bad genossen wir noch die letzten Strahlen der Sonne in unseren Liegestühlen. Nach dem Abendessen sortierten wir unsere Bilder aus und beendeten damit diesen schönen Tag.
Sonntag, 07. September 2025
Përmet - Gjirokastra
69 km
Nach einer ruhigen Nacht und dem Frühstück fuhren wir auf sehr guter Straße nach Gjirokastra. Am Ortseingang gibt es verschiedene Stellplätze für Wohnmobile. Wir hatten uns die Empfehlung aus unserem Reiseführer herausgesucht und stellten uns beim Camping Ora RV ab.
Anschließend gingen wir circa 2 km in die Innenstadt. Unser erstes Ziel war die Festungsruine. Wie üblich, bildet auch hier die Festung den nahezu höchsten Punkt. Dummerweise sind allerdings alle Straßen mit grobem Kopfsteinpflaster belegt und weisen zum Teil sehr kräftige Steigungen auf. Dies verzögerte unser Vorwärtskommen deutlich. Manchmal kamen wir uns vor wie bei einer Bergwanderung.
Bei der Festung angekommen, ließen wir uns viel Zeit mit der Besichtigung.
Von oben hatten wir einen sehr schönen Blick auf die unter uns liegende Stadt. Dank des klaren Wetters konnten wir sehr weit schauen. Den Besuch des Museums in der Festung sparten wir uns, da wir bei diesem schönen Wetter lieber draußen unterwegs waren.
Nachdem wir die Festung erkundet hatten, gingen wir hinüber zum Skënduli-Haus. Dieses um 1700 erbaute Haus wurde im 19. Jahrhundert zu einem Doppelflügelhaus umgebaut. 1981 beschlagnahmten die Kommunisten das Gebäude, um darin ein Museum einzurichten. Erst 1993 erhielt die ursprüngliche Besitzerfamilie das Gebäude zurück, wohnt heutzutage aber nicht mehr darin, sondern hat es als Museum umgestaltet. Auf drei Stockwerken verteilt gab es mehrere eingerichtete Räume, die wir besichtigen konnten.
Wir konnten überall Fotos machen mit Ausnahme des ehemaligen Hochzeitsraumes, in dem aus welchen Gründen auch immer das Fotografieren verboten war.
Anschließend zog es uns in das ehemalige Basarviertel. Dieses ist heute sehr touristisch geprägt. Viele Geschäfte und Restaurants buhlen hier um Kundschaft. Wir ließen uns eine Zeit lang durch die kleinen Gassen treiben.
Nach einer eiskalten Erfrischung machten wir uns auf zum Zekate-Haus. Dieses liegt am höchsten Punkt der Stadt. Natürlich führten auch dorthin wieder sehr steile kopfsteingepflasterte Gassen. In dieser Stadt möchten wir nicht fußkrank oder auf Rollatoren und Ähnliches angewiesen sein, denn bei diesen Steigungen kämen wir nicht vorwärts.
Im Zekate-Haus angekommen, konnten wir ein sehr prächtig ausgeschmücktes Haus besichtigen. Die Räume verteilen sich auf insgesamt vier Stockwerke. Wie nicht anders zu erwarten, hatten wir von hier oben einen sehr schönen Blick auf die Stadt und die leicht unter uns liegende Festung.
Das bislang Gesehene ließen wir im kleinen Restaurant des Zekate-Hauses bei leckeren Kaltgetränken vor unserem inneren Auge vorbeiziehen. Als wir wieder bei Kräften waren, gingen wir die steilen Straßen hinab zu unserem Mausmobil, denn es war mittlerweile später Nachmittag geworden.
Nach einer Ruhepause nutzten wir für das Abendessen das gegenüberliegende Restaurant. Zufälligerweise kam noch ein anderes Paar, welches auch mit dem Wohnmobil unterwegs ist, dazu und so hatten wir einen netten Abend.
Ein Gute-Nacht-Schluck rundete in unserem Mausmobil diesen sehr anstrengenden, aber auch sehr interessanten Tag ab.
Montag, 08. September 2025
Gjirokastra - Ksamil
65 km
Bei sonnigem Wetter fuhren wir nach dem Frühstück zu unserem ersten Tagesziel, der Karstquelle Syri i Kaltër, auch das blaue Auge genannt. Zunächst mussten wir dafür mal wieder einen Pass überwinden. Die Straßen waren aber in einem sehr guten Zustand, so dass unser armes Mausmobil nicht zu sehr gefordert wurde.
Schon in unserem Reiseführer war zu lesen, dass das Naturwunder leider längst kein Geheimtipp mehr ist. Wir waren gespannt. Zu kommunistischen Zeiten war die Quelle nur auserwählten Parteimitgliedern zugänglich. Seitdem hat sich sehr viel geändert, denn als wir ankamen, quoll der große Parkplatz bereits über. Wir fanden dennoch etwas abseits des offiziellen Parkplatzes einen Platz für unser rollendes Zuhause. Anschließend marschierten wir wie die anderen Touristen auch fast schon im Gänsemarsch zu dem kleinen Kassenhäuschen, um dort den Eintritt in Höhe von 50 LEK pro Person zu bezahlen. Wir hätten uns dort auch Elektroroller ausleihen können, hatten uns allerdings entschieden, die 2 km bis zum blauen Auge zu gehen. Zusätzlich zu den Elektrorollern verkehrt auch ein kleiner Zug, welcher uns regelmäßig auf unserem Marsch überholte.
Bei der Sehenswürdigkeit angekommen, mussten wir uns anstellen, um auch einen Blick auf die Quelle zu werfen. Glasklares Wasser strömt aus einer unterirdischen Grotte mit solchem Druck nach oben, dass kleine Steine, die man hineinwirft, angeblich nicht sofort untergehen, sondern nach oben gedrückt werden. Das Wasser ist eiskalt, wovon wir uns überzeugen konnten, als wir unsere Füße kurz hineinhielten. Ein Traum in Türkistönen.
Offiziell ist Baden dort verboten. Dieses Verbot wird allerdings nicht von allen beachtet. Es scheint sich aber auch niemand darum zu kümmern.
Wieder zurück beim Mausmobil, fuhren wir ein paar Kilometer weiter bis zu dem kleinen Kloster Mesopotam (Monastir Shën Kollit). Leider war es geschlossen, weshalb wir uns damit begnügen mussten, es von außen anzusehen. Dort konnten wir einige hübsche Zierbänder und Fabelwesen in der Fassade entdecken.
Bis zu unserem Tagesziel Ksamil war es nun nicht mehr weit. Da die Strecke in sehr gutem Zustand war, kamen wir sehr flott vorwärts.
In Ksamil stellten wir uns auf einen der angebotenen Campingplätze. Es ist ein sehr kleiner Campingplatz, bei dem die Fahrzeuge vor der Sonne durch Pflanzen geschützt sind. Zur Begrüßung wurde uns direkt ein Frappé serviert.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am kleinen Strand und genossen die Sonne und das Meerwasser.
Für das Abendessen nutzten wir das nebenan gelegene Restaurant und waren mit unserer Wahl mehr als zufrieden.
Dienstag, 09. September 2025
Ksamil - Borsh
69 km
Nach dem Frühstück fuhren wir bei bestem Wetter zu dem wenige Kilometer südlich gelegenen Butrint. Diese berühmte Ausgrabungsstätte hatte unser Interesse geweckt.
Als wir dort ankamen, waren trotz der frühen Tageszeit bereits die meisten Parkplätze besetzt. Wir fanden aber direkt neben der Anlage noch einen freien Platz zwischen den Bäumen. Zum Glück parkten wir - zwar mit etwas Kurbelei - rückwärts ein, aber dazu später mehr.
Am Kassenhäuschen hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet. Wir wollten schlau sein und kauften kurzentschlossen online zwei Tickets. Leider war das Internet aber zu schwach, um uns diese Tickets auch zeitgerecht zuzustellen. Der junge Mann an der Kasse war aber hilfsbereit, dass anhand unseres Namens und des Zahlungsbeleges mit dem Anbieter telefonierte und die Tickets online erhielt. So dauerte es etwas, bis wir die Anlage dann betreten konnten.
Wir besichtigten diese entgegen dem Uhrzeigersinn und konnten so den Touristengruppen ganz gut ausweichen. Die Anlage wurde angeblich von geflohenen Trojanern im vierten Jahrhundert v. Chr. gegründet. Nachfolgende Generationen und Völker haben die kleine Halbinsel immer wieder umgestaltet, so dass heute römische und griechische Ruinen sowie Gebäudereste aus osmanischer Zeit nebeneinander stehen. In den 1930er Jahren wurden umfangreiche Ausgrabungsarbeiten geleistet.
Obwohl vor der Anlage viele Touristenbusse standen, verlief sich die Anzahl der Besucher auf dem Gelände. So konnten wir sehr gut Fotos ohne störende Personen auf den Bildern machen.
Von vielen Gebäuden waren lediglich ein paar Reste zu sehen. Der berühmte Funke sprang deshalb bei uns nicht über. Im Laufe unserer Reisen haben wir andere Ruinenstädte besichtigt, die deutlich besser ein Bild der vergangenen Zeit zeigten. Auch fanden wir es schade, dass die Mosaike abgedeckt waren. An zwei Stellen sollten diese am Boden zu sehen sein. Später lasen wir, dass diese unter einer Kiesschicht geschützt werden und nur einmal im Jahr freigelegt werden. Auch wurde extra auf die Reste eines Wandbildes hingewiesen. Von diesem ist allerdings kaum etwas zu erkennen. Schön fanden wir jedenfalls, dass in vielen Pfützen Wasser stand und wir deshalb hübsche Spiegelungen fotografieren konnten.
Als wir zu unserem Mausmobil zurückkehrten, war nur noch ein schmaler kurviger Weg vom Parkplatz zur Straße frei. Auf diesem kamen uns Autos entgegen, die verzweifelt nach einem Parkplatz suchten. Da wir rückwärts eingeparkt hatten, konnten wir uns langsam auf die kleine Straße zurücktasten, ohne auch noch wenden oder rückwärts fahren zu müssen. Auch hier waren wir froh um jeden Millimeter, den wir in der Breite nicht hatten. Zudem mussten wir auf überhängende Äste achten, um unser Dach nicht zu beschädigen.
Auf der kleinen Zufahrtstraße zur Fähre herrschte das totale Chaos, da mehrere Reisebusse die ohnehin schon schmale Straße durch ihr verkehrswidriges Parken noch schmäler gemacht hatten. So kamen Fahrzeuge von der Fähre nicht weiter und Fahrzeuge, die auf die Fähre wollten, kamen an anderen Fahrzeugen nicht vorbei. Erst als sich dank der Mithilfe von zwei Polizisten Lücken auftaten, ging es langsam Richtung Fähre vorwärts.
Die kleine Seilfähre ist Abenteuer pur.
Schon bei der Auffahrt auf die Fähre mussten wir darauf achten, nicht auf lose Metallplatten zu fahren, da diese nach oben schlugen. Der Fährmann wies uns zum Glück entsprechend ein. Die Überfahrt über den schmalen Flussarm dauerte nicht lange. Mit einem kräftigen Rumms legten wir an und konnten unbeschadet die Fähre verlassen.
Direkt hinter der Fähre wartete eine alte venezianische Festung auf unseren Besuch.
Hier mussten wir nicht einmal Eintritt bezahlen. Zugegebenermaßen gab es außer einem netten Blick in die Landschaft aber auch nicht viel zu sehen.
Nach der Mittagspause verließen wir den südlichsten Punkt unserer Albanien-Rundreise und fuhren wieder Richtung Norden. Die Straße war überwiegend gut ausgebaut. Allerdings ging es wieder ständig steil bergauf sowie sehr steil bergab. Wir schafften es nicht einmal, unser Fahrzeug mit der Motorbremse im zweiten Gang bergab zu halten. Ständig mussten wir mit der Bremse nachhelfen.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h näherten wir uns unserem Ziel Borsh. Dort angekommen, stellten wir uns direkt auf den Strand und genossen den restlichen Nachmittag mit Baden und Sonnen.
Zum Abendessen gingen wir in ein Strandrestaurant in der Nähe und ließen uns sehr gut bekochen. Dazu gab es mazedonischen Wein, denn der albanische Wein war uns doch etwas zu hochpreisig.
Wieder zurück im Mausmobil planten wir unsere weiter Route durch dieses bergige Land.
Mittwoch, 10. September 2025
Borsh - Zvërnek
103 km
Heute hatten wir uns kein tagesfüllendes Programm vorgenommen. Wir blieben deshalb bis zur Mittagszeit mit unserem Mausmobil am Strand stehen, genossen die Sonne und das erfrischende Wasser und faulenzten.
Nachdem wir noch einem anderen Camper geholfen hatten, sein im Sand festgefahrenes Fahrzeug zu befreien, fuhren wir auf der Küstenstraße Richtung Norden. Unnötig zu sagen, dass es ein ständiges Auf und Ab war.
Unseren ersten Stopp legten wir in Alt-Himarë ein. Rund um die Reste der alten Burganlage gibt es noch einige bewohnte Häuser. Die meisten allerdings sind verlassene Ruinen. Dennoch hatte es einen gewissen Charme, durch die schmalen Gassen zu gehen.
Viele davon waren durch Weinreben beschattet, was bei dem heutigen sonnigen Tag sehr angenehm war.
In der ehemaligen Klosterkirche gab es noch Wandmalereien zu bestaunen. Anscheinend wird diese auch heute noch genutzt, denn es standen mehrere Heiligenbilder sowie Kerzen auf kleinen Tischen.
Ein paar Kilometer weiter erreichten wir den Ort Dhërmi. Der Ortskern mit seiner weißblauen Kirche bot ein sehr schönes Fotomotiv.
Auf unserer Weiterfahrt hatten wir schon befürchtet, in endlosen Serpentinen wieder über die Berge fahren zu müssen. Wie froh waren wir, dass mittlerweile ein 6 km langer Tunnel gebaut wurde, der uns diese stressige Fahrt ersparte. Wir konnten ihn noch kostenlos befahren. Voraussichtlich ab nächstem Jahr wird er mautpflichtig sein. Die dazugehörigen Mauthäuschen werden gerade gebaut.
Vor Vlora nahmen wir die Bypass Route, um uns nicht durch die ganzen Küstendörfer quälen zu müssen. Die sehr gut ausgebaute Straße ließ uns flott vorwärtskommen. Oberhalb von Vlora erreichten wir einen Aussichtspunkt. Als wir die Großstadt von oben sahen, fühlten wir uns bestätigt, sie nicht auf unserer Liste der zu besuchenden Orte stehen zu haben.
Um zu unserem Tagesziel zu kommen, mussten wir durch die nördlichen Vororte von Vlora fahren. Der dortige Verkehr reichte uns schon. Kurz vor Zvërnek stellten wir uns für die Nacht auf einen Parkplatz fast direkt am Meer. Da ein sehr starker Wind aufgekommen war, lockte uns das Wasser allerdings nicht zum Baden.
Nach dem Abendessen sortierten wir unsere Bilder und speicherten diese gesondert ab, um sie zu sichern. Und damit endete dieser sehr entspannte Tag.
Donnerstag, 11. September 2025
Zvërnek - Berat
117 km
In der Nacht zogen mehrere kräftige Gewitter über uns hinweg. Bei den vielen Blitzen und Donnerschlägen fiel es uns ziemlich schwer, zu schlafen. Demzufolge wurde es fast 10:00 Uhr, bis wir endlich aufstanden. Zwar war der Himmel da immer noch grau in grau, aber unser Wetterfrosch versprach baldige Besserung.
Unser erstes Ziel für heute war das kleine ehemalige Kloster Santa Maria in Zvërnek. Es liegt auf einer kleinen Insel, die nur über einen Holzsteg erreicht werden kann. Parkplätze waren ausreichend vorhanden, weshalb wir keine Schwierigkeiten hatten, unser Mausmobil abzustellen.
Über den 300 m langen Holzsteg erreichten wir das Kloster.
Es waren zwar überall Schilder angebracht, dass Fotografieren verboten ist, aber keiner der Besucher hielt sich daran. Dies interessierte auch den Aufseher, welcher das Gelände im Auge behielt, nicht.
Auch wenn es sich um ein ehemaliges Kloster handelt, wird die Kirche weiterhin genutzt. Etwas unpassend fanden wir, dass manche Besucher den Vorhang zum Allerheiligsten dieser orthodoxen Kirche beiseite schoben, um per Handy ein Foto davon zu machen.
Wie in orthodoxen Kirchen üblich, war auch diese kleine Kirche mit vielen Ikonen ausgeschmückt. Des Weiteren gab es Wasserbecken, um Kerzen anzuzünden. Insgesamt war es ein sehr stimmungsvoller Ort.
Neben der kleinen Kirche standen mehrere Gebäude, die allerdings nicht zu besichtigen waren. Auch wenn mittlerweile die Sonne vorsichtig hinter den Wolken hervorlugte, hielten wir uns deshalb nicht länger auf und fuhren weiter.
Über eine gut ausgebaute Straße erreichten wir die Ausgrabungsstätte Apollonia. Aus Richtung Süden kommend war die Abfahrt an der Autobahn gut ausgeschildert. Allerdings führte uns diese Ausschilderung zur Baustelle für den künftig geplanten Eingangsbereich. Da dieser noch nicht fertig gestellt war, kamen wir hier nicht weiter und mussten wieder zurück auf die Autobahn, um eine Abfahrt später den aktuellen Eingangsbereich zu erreichen. Eine schmale Straße führte uns zum Parkplatz.
Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, besichtigten wir zunächst das ehemalige Kloster sowie das Museum dieser Ausgrabungsstätte. Auf dem Gelände wohnten seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. Menschen und haben den Berg entsprechend gestaltet. Circa 8 % der ehemaligen Besiedlung sind bis heute ausgegraben. Die meisten Gebäude dürften allerdings eh zerstört sein, da sie im 4. Jahrhundert n. Chr. einem Erdbeben zum Opfer gefallen waren.
Für die Besichtigung der Gebäude des ehemaligen Klosters sowie des Museums ließen wir uns viel Zeit.
Von den bereits ausgegrabenen Gebäuden aus griechisch-römischer Zeit fanden wir lediglich das ehemalige Theater sowie einige Säulen eines Tempels interessant. Von den übrigen Bauten waren nur Reste der Fundamente zu sehen. Zwar wiesen Schautafeln darauf hin, wie es ausgesehen haben könnte, aber so richtig wollte der Funke bei uns - wie schon bei der letzten Ausgrabungsstätte in Butrint - nicht überspringen. Dafür hatten wir hier mehrere Begegnungen mit frei lebenden Schildkröten. Immerhin etwas!
Die weitere Strecke zu unserem Tagesziel Berat war gut ausgebaut. Wir hatten uns den River Side Campingplatz ausgesucht, da dieser sehr nah zur Altstadt und der Festung liegt. Als wir dort ankamen, war gerade noch ein Stellplatz frei. Zwar wurden nach uns noch zwei weitere Wohnmobile aufgenommen; diese mussten sich allerdings ohne Versorgungsmöglichkeiten auf den Wendeplatz stellen.
Auch für heute Abend waren wieder Gewitter vorhergesagt. Wir ließen uns davon aber nicht abschrecken und genossen die Zeit bis zum Abendessen vor unserem Mausmobil.
Zum Abendessen gingen wir in das nebenan liegende Restaurant und ließen uns lecker bekochen. Ein ordentlicher Schluck Raki beendete unser Mahl und den Abend.
Freitag, 12. September 2025
Berat
0 km
Strahlend blauer Himmel holte uns am Morgen aus dem Bett. Überhaupt versprach der Tag, sehr sonnig zu werden. Wir hielten uns deshalb nach dem Frühstück nicht lange auf und gingen los, um die Stadt der 1000 (andere Quellen nennen 1001) Fenster zu erkunden. Da unser Campground am Fluss liegt, erreichten wir schon bald die Brücke, die in den Stadtteil Gorica auf der anderen Flußseite führt. Die Häuser hier sahen alle sehr malerisch aus und entsprachen genau den Vorstellungen, die wir anhand unserer Reiseführer von der Stadt hatten. Allerdings stand die Sonne im falschen Winkel, so dass sich Fotos nicht lohnten. Von dieser Uferseite aus hatten wir aber einen sehr guten Blick auf die Altstadt von Berat. Zudem stand die Sonne auch im richtigen Winkel für schöne Fotos.
Unseren Plan, zu zählen, ob es wirklich 1000 Fenster sind, gaben wir sehr schnell auf. Es sind einfach zu viele Fenster!
In der Altstadt ist das ehemalige alte Viertel enthalten. Dieses wurde zwar bei Bombenangriffen im zweiten Weltkrieg stark zerstört, aber zum großen Teil wieder aufgebaut. Bis auf die Sultansmoschee konnten wir die Gebäude allerdings nur von außen besichtigen. Die Moschee selber war im Inneren nicht besonders ausgeschmückt, so dass wir uns nicht lange aufhielten. Zudem war die Luft im Inneren sehr warm. Apropos warm: Unser nächster Weg führte uns bei sehr sommerlichen Temperaturen hoch zur Festung. Obwohl eine Ruine, ist das Innere der Festung bewohnt und bildet fast einen eigenen Stadtteil. Wie so oft in Albanien war der gepflasterte Weg hinauf wirklich steil. Die Schilder zeigten 10 % an. Oben an der Festung angekommen, gingen wir den Spazierweg Nummer 3 an der Außenmauer entlang. Von dort hatten wir immer wieder einen sehr schönen Blick auf die unter uns liegende Stadt der 1000 Fenster.
Auf unserem Rundgang kamen wir an einem sehr kleinen, familiär geführten Restaurant vorbei und legten dort unsere Mittagspause ein. Anschließend schlenderten wir noch ein bisschen durch die touristisch sehr gut erschlossenen Gassen der Oberstadt. Als wir genug gesehen hatten, begaben wir uns auf den steilen Abstieg in das am Fluss liegende Altstadtviertel Mangalem. Hier steuerten wir nach ein paar Abstechern in die Nebengassen die große orthodoxe Kirche St. Demetrios an. Wir hatten schon prächtigere gesehen, weshalb wir uns nicht lange aufhielten. Stattdessen setzten wir uns in ein Straßencafé und beobachteten den zum Teil chaotischen Verkehr. Würde man alle Mercedes- und BMW-Fahrzeuge in Albanien von der Straße verbannen, würde circa nur noch ein Drittel der aktuellen Fahrzeuge übrigbleiben. Damit wären die Verkehrsprobleme wahrscheinlich gelöst.
Nachdem wir noch ein paar Vorräte eingekauft hatten, gingen wir zurück zum Mausmobil und ruhten uns den restlichen Nachmittag von dem anstrengenden Gang durch die Stadt aus.
Zum Abendessen gingen wir wieder in das nebenan gelegene Restaurant, da die heutige Tour durch Berat für unsere Füße zu anstrengend war, um noch zu weiter entfernten Restaurants zu gehen. Anschließend saßen wir mit unseren Stellplatznachbarn bei einem Bier zusammen und verbrachten einen netten Abend.
Samstag, 13. September 2025
Berat - Memaliaj
133 km
Nach dem Frühstück richteten wir unser Mausmobil für die heutige Tour durch den Osumi Canyon her. Wir hatten vor, den Canyon in seiner gesamten Länge mithilfe unseres Allradantriebes zu befahren.
Bevor allerdings die 26 Kilometer lange Offroad-Strecke begann, hatten wir an mehreren schönen Aussichtspunkten sehr gute Einblicke in die tiefe Schlucht.
Dank unseres Reiseführers verpassten wir keinen einzigen dieser Punkte. Es war schon beeindruckend, von oben in die gewaltige Schlucht zu blicken. Ab und zu nutzten wir auch unsere Drohne, um eine andere Perspektive zu bekommen. Der Zustand der Straße, welche entlang der Schlucht führte, ließ uns nicht besonders schnell vorwärts kommen. So war es bereits früher Nachmittag, bis wir die Offroad-Strecke erreichten. Es ging auch gleich richtig zur Sache: sehr steile Anstiege führten uns bis an den höchsten Punkt, um die Berge Richtung Süden zu überwinden. Zum Glück hatten wir im Mai diesen Jahres ein entsprechendes Training mitgemacht und wussten somit, wie wir unser Mausmobil bedienen müssen. Mehrfach kamen uns Fahrzeuge entgegen. Hier mussten wir besonders aufpassen, da die Fahrspur nicht besonders breit war. Unterwegs hielten wir mehrfach an, um Fotos und Videos von dieser spektakulären Route zu machen.
Auch bei dieser Tour galt wieder, dass alles, was nicht niet und nagelfest ist, irgendwann seinen Weg auf den Boden findet. Es ging zwar nichts zu Bruch, aber unsere Honigtube verlor ihren Inhalt und verteilte diesen gleichmäßig im Schrank und auf der Ablagefläche.
Nachdem wir den höchsten Punkt überschritten hatten, ging es genauso steil wieder bergab. Grober Schotter und ausgewaschene Rinnen verlangten höchste Aufmerksamkeit, um nicht ins Rutschen zu geraten. Die letzten 8 km der Strecke waren fast schon entspanntes Fahren, da die Schlaglöcher deutlich weniger wurden und keine groben Steine unser Vorwärtskommen mehr behinderten. Als wir endlich auf der geteerten Straße ankamen, war es ein seltsames Gefühl, plötzlich wieder mit einer normalen Reisegeschwindigkeit und ohne Gerüttel fahren zu können. Aber dennoch hat uns diese Tour viel Spaß gemacht (besonders dem Greyhound).
Bis zu unserem Tagesziel waren es nur noch wenige Kilometer. Mithilfe unseres Reiseführers hatten wir einen kostenlosen Stellplatz am Fluss Vjosa gefunden. Dieser wird von einem kleinen familiär geführten Restaurant betrieben, bei dem wir uns lecker bekochen ließen.
Nach dem Abendessen gab es sehr viele Bilder des heutigen Tages durchzusehen. Und damit endete ein aufregender Tag.
Sonntag, 14. September 2025
Memaliaj - Kolonja
165 km
In der Nacht störte kein Laut unseren Schlaf. Eine solche Stille hatten wir schon seit langem nicht mehr.
Da wir genügend Zeit hatten und das Wetter schön war, beschlossen wir, nicht auf dem direkten Weg Richtung Norden zu fahren. Vielmehr nutzten wir die Passstraße, die sich von Tepelena nach Kuç schlängelt. Unseren ersten Halt legten wir am Ali Pascha Aquädukt ein. Auf den Bildern in unserem Reiseführer sieht es gewaltiger aus als es in Wirklichkeit ist. Es war ganz nett, aber nicht umwerfend.
Auf unserem weiteren Weg kamen wir durch den Canyon von Nivica. Dieser ist einer der größten in Europa, besteht aus mehreren Schluchten und ist sehr beeindruckend. Deshalb kamen wir nur sehr langsam vorwärts, da wir bei jeder Gelegenheit anhielten, um dieses Panorama zu genießen.
Nachdem wir uns die kurvenreiche Passstraße nach oben geschraubt hatten, erreichten wir das Denkmal in Progonat. Dieses Mahnmal erinnert an die Partisanenkämpfe während des ersten und zweiten Weltkriegs. Besonders berührt haben uns zwei Gräber von Jugendlichen, die im Alter von 16 beziehungsweise 17 -viel zu jung- im zweiten Weltkrieg gestorben sind.
Weiter ging unsere Reise durch die atemberaubende Natur, bis wir Kuç erreichten. Dort legten wir die Mittagspause bei einer Saiblingszucht ein und ließen uns gegrillte Saiblinge servieren.
Frisch gestärkt, erreichten wir das Sushica-Tal und fuhren in diesem Richtung Norden. Die Straße war gut ausgebaut und so kamen wir flott vorwärts. In Brataj legten wir eine längere Pause ein, da wir etwa 100 m zu der ausgeschilderten Bogenbrücke absteigen mussten. Für diesen Abstieg gab es eigentlich keinen Weg. Vielmehr kletterten wir über Geröll in die Tiefe, bis wir die alte Brücke erreicht hatten. Dank unserer Drohne konnten wir Fotos machen, ohne über Felsen in den Fluss klettern zu müssen.
Einen letzten Stopp legten wir beim Bogen von Drashovica ein. Dieses imposante Mahnmal ist eines der größten kommunistischen Denkmäler des Landes und erinnert an die Schlachten, welche im Jahr 1920 und 1943 stattfanden. Mittlerweile nagt der Zahn der Zeit daran, aber es hat offensichtlich noch heute seine Bedeutung, denn frische Blumenkränze waren erst kürzlich abgelegt worden.
Da unser Reiseführer keine weiteren Sehenswürdigkeiten aufzeigte, fuhren wir bis nach Kolonja und stellten uns beim Weingut Albanica für die Nacht hin. Beim Abendessen probierten wir uns durch die dortigen Weine und ließen uns dazu lecker bekochen. Zum Abschluss gab es einen Basilikum-Likör. Das erste Glas schmeckte sehr lecker. Als wir überlegten, davon eine Flasche zu kaufen, bekamen wir ein zweites Glas eingeschenkt. Dieses schmeckte uns nicht mehr ganz so gut wie das erste, weshalb wir keine Flasche kauften.
Sehr gut gesättigt beendeten wir den heutigen Tag, der uns durch eine spektakuläre Landschaft geführt hatte.
Montag, 15. September 2025
Kolonja - Tirana
144 km
Den sonnigen Tag starteten wir heute mit einem kleinen Spaziergang zum in der Nähe liegenden Kloster Manastiri i Ardenicës. Natürlich führte uns auch dieses Mal der Weg zunächst bergauf. Albanien ist eben doch ein sehr bergiges Land.
Das Kloster wird aktuell von zwei Brüdern bewohnt. Es ist keine große Anlage.
Die Kirche mit ihren Jahrhunderte alten Ausschmückungen ist aber ein richtiges Kleinod. Wir hatten Glück und uns wurden die Türen geöffnet. Leider waren in der Kirche keine Fotos erlaubt.
Wieder zurück beim Mausmobil machten wir uns auf den Weg Richtung Tirana. Schon vor Durrës merkten wir, dass im Großraum Tirana mehr als ein Drittel der Bevölkerung Albaniens wohnt. Dichte Bebauung sowie sehr starker Verkehr hinderten unser schnelles Vorwärtskommen. Auf unseren Strecken durch das Land hatten wir die Albaner als spezielle Autofahrer kennengelernt. Entweder wird sehr schnell gefahren, ohne große Rücksicht auf den Verkehr zu nehmen oder es wird sehr langsam gefahren, auch wenn dadurch der Verkehr stockt. Zudem scheint es eine Spezialität zu sein, einfach anzuhalten, wenn dem Fahrer danach ist. Dafür wird in der Regel auch nicht an den Rand gefahren, sondern in zweiter Reihe oder mit Abstand zum Rand geparkt. Heute erlebten wir bei unserer Fahrt durch Tirana ähnliches. Um einen Beifahrer aussteigen zu lassen, wurde einfach auf der Autobahn angehalten. Da es keinen Randstreifen gab, blieb der Fahrer auf der Fahrspur stehen. Zum Glück hatten wir Abstand gehalten, denn ansonsten wären wir ihm hinten drauf gefahren.
In einem Fernsehbeitrag hatten wir einen Bericht über den Bovilla-See gesehen. Da uns die Bilder gefallen hatten, fuhren wir zunächst dorthin. Wir wunderten uns zwar, dass unser Navigationssystem keine Strecke dorthin fand. Als wir noch etwa 10 km von diesem See entfernt waren, wussten wir, warum: Die Straße wandelte sich in einen staubigen Feldweg mit großen Schlaglöchern. Wir kamen nur im Schneckentempo vorwärts. Zudem waren auf dieser Strecke Kieslaster unterwegs, was unsere Fahrt nicht gerade vereinfachte.
Etwas unterhalb von der Staumauer des Sees parkten wir unser Mausmobil und gingen die letzten Meter die kurvenreiche schmale Straße hinauf. Der See sah wirklich nicht schlecht aus.
Ob wir in Anbetracht der „Straße“ allerdings noch einmal diese Fahrt auf uns nehmen würden, um hierher zu kommen, wagen wir zu bezweifeln.
Nach einer kleinen Stärkung fuhren wir dieselbe Strecke zurück Richtung Tirana. Hier lotste uns unser Navigationssystem auf eine unbefestigte Straße. Dies wäre grundsätzlich nicht schlimm, da wir über Allradantrieb verfügen. Wunder kann unser Auto aber nicht vollbringen, als diese „Straße“ an einem 40 cm hohen Absatz endete. Diesen konnten wir nicht überfahren, ohne unseren Wassertank zu beschädigen. So mussten wir mangels Wendemöglichkeit die Strecke rückwärts wieder nach oben fahren.
Dank Google Maps kamen wir anschließend relativ gut durch den Feierabendverkehr zu unserem abendlichen Stellplatz. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir damit, herauszubekommen, warum unsere Scheibenwaschanlage nicht mehr funktioniert. Als wir endlich den Übeltäter gefunden hatten, war es schon Abend.
Nach dem Abendessen schauten wir nach Wochen der Abstinenz mal wieder einen TATORT ("Ich sehe Dich") an und beendeten damit diesen Tag.
Dienstag, 16. September 2025
Tirana
0 km
Von unserem Stellplatz hatten wir es nicht weit bis in das Zentrum von Tirana. Unser erster Eindruck dieser quirligen Stadt war, dass überall gebaut wurde. An jeder Ecke drehten sich Baukräne beziehungsweise waren Bauzäune aufgestellt. Anhand der Bilder auf diesen Zäunen konnten wir erkennen, welche fantastischen und kühnen Bauprojekte hier einmal verwirklicht werden sollen.
Einen starken Kontrast dazu bildeten die vielen alten und zum Teil verfallenen Gebäude.
Unsere Besichtigung starteten wir bei der alten Gerberbrücke. Diese steht mitten in der Stadt, weshalb es etwas schwierig war, ein vernünftiges Foto davon zu machen. Anschließend gingen wir zur Namazgah Moschee. Diese ist noch relativ neu und innen prächtig in Blautönen ausgeschmückt. Frauen und Männer müssen gesonderte Eingänge benutzen. Für Frauen bedeutet dies, dass sie oben auf der Empore bleiben müssen. Für uns war das in Ordnung, da wir so Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln machen konnten.
Ein Besuch bei der Touristinformation war wenig erhellend, da wir dort lediglich einen gedruckten Stadtplan erhielten. Auf diesem waren die Sehenswürdigkeiten so klein eingetragen, dass die Schrift für uns nur sehr schwer zu lesen war. So waren wir froh, dass wir uns den Stadtplan aus unserem Reiseführer fotografiert hatten. Hier waren die wichtigsten Sehenswürdigkeiten übersichtlich benannt.
Das Zentrum von Tirana ist der Skanderbeg Platz. Hier besichtigten wir den Uhrenturm, das heißt, wir wagten den beschwerlichen Aufstieg auf die obere Plattform. Dafür mussten wir sehr schmale Metalltreppen im Inneren des Turmes hochgehen. Unübersehbar waren die Hinterlassenschaften der vielen Tauben, die diesen Turm als Nistplatz nutzten. Von oben hatten wir allerdings einen sehr schönen Blick auf die unter uns liegende Stadt.
Unglaublich, aber als der Turm erbaut wurde, war er das höchste Gebäude der Stadt. Heute gehört er eher zu den kleinen Gebäuden.
Unsere Mittagspause nahmen wir in einem familiengeführten kleinen Restaurant in einer Seitengasse ein. Das Essen war in jeder Hinsicht preiswert, authentisch und vor allem konnten wir es in Ruhe genießen.
Gut gestärkt besichtigten wir anschließend die orthodoxe Kathedrale. Leider kann man hier nur im Eingangsbereich bleiben und nicht die Kirche in ihrer Gänze erkunden. Wie bei orthodoxen Kirchen üblich, waren aber sehr prächtige Wandbilder zu sehen.
Anschließend gingen wir in den Untergrund von Tirana. Das Projekt Bunk’Art 2 zeigt in einem ehemaligen Atombunker der Regierung das System der systematischen Unterdrückung und die Verfolgung Andersdenkender während der kommunistischen Herrschaft. Da die Schautafeln sehr kleinteilig waren, gingen wir - auch in Anbetracht der nicht besonders guten Luft hier unten - relativ zügig durch die Ausstellung. Von dem eigentlichen Atombunker bekommt man leider sehr wenig gezeigt. Lediglich ein Besprechungszimmer sowie das Schlafzimmer des Kommandanten werden ausgestellt.
Wir hatten uns ein bisschen mehr von dieser Tour durch den Untergrund versprochen.
Nach so vielen Informationen unterbrachen wir unsere Besichtigung bei der alten Festung. Diese ist keine Festung mehr, sondern eher ein Souvenir- und Restaurantviertel. Zwei leckere Campari Spritz gaben uns unsere Lebensgeister zurück.
Das nächste Ziel war die römisch-katholische Kathedrale. Hier werden insbesondere Papst Franziskus, Mutter Teresa sowie Papst Johannes Paul II verehrt. Für eine katholische Kirche war sie relativ schmucklos. Dies mag der Tatsache geschuldet sein, dass es sich um einen modernen Bau handelt.
Der nächste Punkt auf unserer Besichtigungsliste war die zu Ehren Hoxha’s errichtete Pyramide, heute umgebaut zu einem Kulturzentrum.
Viele Treppenstufen führten uns nach oben, und wir hatten einen wunderbaren Blick auf die Stadt.
In der Nähe liegt das Wohnhaus von Enver Hoxha. Dieses kann nicht besichtigt werden. Lediglich ein paar Außenaufnahmen sind möglich, wobei ein Wachmann darauf achtet, dass nicht zu viel fotografiert wird.
Als letzten Punkt unserer Tour durch Tirana hatten wir uns den Mutter Theresa Platz vorgenommen. Wir waren etwas enttäuscht, da dieser aktuell eine Baustelle ist und nichts an die Heilige erinnert.
Unsere Füße waren mittlerweile ganz schön platt gelaufen, weshalb wir kurzerhand in einem Supermarkt Rotwein, Käse und Schinken kauften, um ein leckeres Abendessen in unserem Mausmobil zu haben.
Anschließend gab es noch 2 alte Folgen der HEUTE-SHOW, die wir bislang nicht angesehen hatten. Und damit endete ein sehr schöner Tag in Albaniens Hauptstadt.
Mittwoch, 17. September 2025
Tirana - Plazhi San Pietro
98 km
Nach einem interessanten Tag in Tirana war unser heutiges erstes Ziel die Hafenstadt Durrës. Auch wenn sie etwa 40 km von Tirana entfernt liegt, verließen wir gefühlt nicht die Stadt. Wir kamen uns vor wie im Ruhrgebiet, wo es ähnlich dicht bebaut ist.
In Durrës angekommen, hatten wir Glück und fanden im Zentrum bei einer Autowaschanlage einen Parkplatz. Wir mussten anschließend einige Unstimmigkeiten klären, denn wir bekamen von verschiedenen Mitarbeitern unterschiedliche Preise für das Parken genannt. Wir kamen uns ein wenig wie auf dem Basar vor. Am Ende einigten wir uns mit dem Parkplatzbetreiber auf 1000 LEK.
Der Parkplatz liegt fast direkt gegenüber der Strandpromenade. Diese ist sehr hübsch gestaltet. Unter anderem gibt es lebensgroße Statuen von berühmten Popstars. Warum gerade diese hier verewigt wurden, konnten wir nicht erkennen.
Nahe der Strandpromenade befindet sich der alte venezianische Turm.
Laut dem Aushang sollte um 13:00 Uhr eine englischsprachige Multimedia-Show stattfinden. So lange wollten wir aber nicht warten, da es erst um 11:30 Uhr war. Zufällig öffnete sich in diesem Moment die Tür und die Mitarbeiterin bat uns hinein, da sie in 5 Minuten die englischsprachige Version laufen lassen wollte. Bis zum Beginn gingen wir auf den Turm hinauf und genossen das Panorama der Stadt um uns herum.
Die Multimedia Show zeigte uns die Geschichte der Stadt und war sehr ansprechend gemacht. Zusätzlich bekamen wir VR Brillen und konnten uns wie Römer im Amphitheater fühlen.
Auf unserem weiteren Weg durch Durrës sahen wir einen Hinweis auf eine kleine Stadttour, bei der man verschiedene historische Türen entdecken konnte. Das weckte unser Interesse. Wir ließen uns deshalb per Smartphone interaktiv den Weg zeigen, brachen diesen allerdings recht bald ab, da entweder die Türen durch Pflanzen zugestellt beziehungsweise in einem sehr schlechten Zustand waren.
Nach einer kleinen Stärkung besichtigten wir die Ruinen des Amphitheaters.
Dieses hat die Besonderheit, dass darin später eine kleine christliche Kirche eingebaut wurde. So etwas hatten wir bislang noch nicht gesehen.
Auf unserem Weg zurück zum Mausmobil gingen wir den Prachtboulevard entlang und konnten dort viele sehr schöne italienische Stadtvillen sehen.
Anhand unseres Reiseführers hatten wir uns für den Abend auf der Halbinsel Rodonit das Restaurant Saint Michelle ausgesucht. Dieses wurde besonders für seine Fischgerichte gelobt, hält Stellplätze für Wohnmobile vor und bietet sogar einen Pool. Die Straße über die Halbinsel war sehr schmal und kurvenreich (wie kann es in Albanien auch anders sein). Als wir bei dem Restaurant ankamen, trauten wir unseren Augen nicht: Das komplette Gebäude sowie die Stellplätze waren dem Erdboden gleich gemacht.
Wir fuhren deshalb ein paar Kilometer zurück und stellten uns auf einen kleinen privat geführten Campingplatz mit vielen ehemaligen Bunkern. Hier stehen wir direkt am Strand. Dies nutzten wir aus und gingen erst einmal schwimmen. Unsere vielen Mückenstiche, die wir in den letzten Nächten kassiert hatten, juckten danach schon nicht mehr so stark.
Nach einer Pause in den Liegestühlen gingen wir zum Abendessen in das nebenan gelegene Hotel und ließen uns sehr lecker bekochen. Natürlich gab es dazu auch wieder albanischen Rotwein. Und damit endete ein sehr interessanter Urlaubstag.
Donnerstag, 18. September 2025
Plazhi San Pietro -